-
Die
Erfindung betrifft einen Mehrstückträger für Stückgüter. Die
Stückgüter können insbesondere Flaschen,
flaschenförmige
Behälter
oder andere flaschenförmige
Waren sein, d. h. Stückgüter, die
in wenigstens einem Flaschenhals auslaufend geformt sind. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrstückträgers und
ein Logistiksystem mit mehreren Mehrstückträgern. Der erfindungsgemäße Mehrstückträger und
das erfindungsgemäße Logistiksystem
eignen sich besonders für die
Zusammenfassung von Getränkeflaschen
zu einfach und sicher handhabbaren Gebinden.
-
Die
Getränkeindustrie
bietet ihre Produkte, beispielsweise Biere, Mineralwässer und
Limonaden, traditionell in Getränkekästen an.
Die mit vollen Flaschen gefüllten
Kästen
haben jedoch ein großes
Gewicht, sind in der Herstellung und der Aufbereitung für die Wiederverwendung
kostspielig und erfordern einen beachtlichen Stauraum. Um die Handhabbarkeit
für den
Verbraucher zu erleichtern, werden die Flaschen in alternativen
Logistiksystemen zu kleineren Gebinden, beispielsweise zu 6er Packs
zusammengefasst und unmittelbar als Pack bzw. Gebinde angeboten,
vor allem in Supermärkten
und Tankstellen. Die Industrie hat hierfür entsprechende Mehrstückträger oder
auch gleich ganze Mehrstückverpackungen
entwickelt. Üblich
sind Mehrstückträger als Kartons
und Verpackungen aus Kunststofffolie, in die die Flaschen gebindeweise
eingeschweißt
sind. Kartonträger
werden aus vorgefalzten Kartonagen zu einem dreidimensionalen Trägergebilde
aufgestellt und geklebt, um eine ausreichende Tragfestigkeit zu
erhalten. Ein Problem bereitet ihre Feuchtempfindlichkeit. Die Alternative
des Einschweißens
und Einschrumpfens in Kunststofffolie ist herstellseitig aufwändig. Da
die Warenpräsentation der
in die Folie eingeschweißten
Flaschen im Allgemeinen unvorteilhaft ist, entfernt der Handel in
vielen Fällen
die Folie für
die Präsentation
im Regal oder auf der Palette, was wiederum Aufwand im Vertrieb
erzeugt. Ferner sind solche, in Folie eingeschweißte Gebinde
im Allgemeinen schwer zu greifen und für den Verbraucher daher unhandlich.
Ein Abverkauf der Flaschen jeweils einzeln ist jedoch insbesondere
für den
Verbraucher umständlich,
so dass ein Bedarf für
die Zusammenfassung mehrerer Flaschen zu handlicheren Gebinden besteht.
-
Über die
Zusammenfassung mehrerer Flaschen zu kleinen, für den Verbraucher handlichen Gebinden
besteht auch im Vertrieb bis hin zum Einzelhandel ein Bedarf nach
Verbesserungen für
den Transport und die Lagerung der Flaschen, insbesondere die Warenpräsentation
für den
Kunden. In Supermärkten
beispielsweise werden die Flaschen auf Paletten in mehreren Lagen übereinander
gestapelt, wobei jede Lage ein größeres Gebinde von oft mehr als 40 Flaschen
darstellt, das jeweils wieder in kleinere, für den Verbraucher handliche
Gebinde unterteilt ist oder die Flaschen einzeln enthält. Als
Träger
pro Lage werden im Allgemeinen einfache Kartontrays verwendet, in
denen die Lagen je von den Seitenwänden des jeweiligen Kartontrays
eingefasst und zusammengehalten werden. Pro Lage sind die Flaschen
mittels der bekannten Mehrstückträger zu Gebinden
gruppiert oder aber ganz einfach vereinzelt. Über die geschilderten Probleme
bezüglich
der Mehrstückträger hinaus
entstehen vergleichbare Probleme hinsichtlich der Kartontrays.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Mehrstückträger für Stückgüter, vorzugsweise Flaschen,
zu schaffen, mit dem die Stückgüter zu für den Verbraucher
handlichen Gebinden zusammengefasst werden können und der preiswert und
hygienisch ist und die zum Tragen der Flaschen erforderliche Festigkeit
aufweist.
-
Des
Weiteren soll ein Verfahren angegeben werden, das die preiswerte
Herstellung eines hygienischen und stabilen Mehrstückträgers erlaubt.
-
Schließlich soll
ein hinsichtlich der Warenpräsentation
und Bequemlichkeit für
den Verwender, insbesondere Verbraucher, verbessertes Logistiksystem
für den
Vertrieb von Stückgütern, vorzugsweise Flaschen,
unter Verwendung von preiswerten, aber dennoch hygienischen und
stabilen Mehrstückträgern geschaffen
werden.
-
Ein
erfindungsgemäßer Mehrstückträger ist zumindest
im Wesentlichen aus Kunststoff gebildet. Er weist einen einzigen
Traggurt auf, der als Platte oder flache Schale mit mehreren, der
Halterung von Stückgütern dienenden
Durchbrüchen
geformt. Bevorzugte Stückgüter sind
Flaschen, insbesondere Getränkeflaschen,
oder zumindest flaschenförmige Waren.
Als flaschenförmig
werden im Sinne der Erfindung Stückgüter dann
bezeichnet, wenn sie sich von einem dicksten Querschnitt aus in
der Art eines Flaschenhalses verjüngen, wobei die Verjüngung abrupt
oder kontinuierlich sein kann. An dem oder zumindest in der Nähe des freien
Endes ihres Halsbereiches sollten die Stückgüter eine Verdickung in Form
einer umlaufenden Aufweitung oder zumindest eines nockenförmig abragenden
Vorsprungs oder umlaufend mehrerer nockenförmig abragender Vorsprünge aufweisen.
Bei Flaschen kann beispielsweise deren Verschluss die Verdickung
bilden, oder es kann die Verdickung direkt im Endbereich des Halses ausgeformt
sein. Die Durchbrüche
des Mehrstückträgers sind
in Anpassung an die zu tragenden Stückgüter so geformt, dass der Mehrstückträger mit
seinen Durchbrüchen über Verdickungen
der Halsbereiche der Stückgüter auf
deren Hälse
aufgedrückt
werden kann. Im Gebinde durchragen somit die Stückgüter in ihren Halsbereichen
die Durchbrüche
des Mehrstückträgers, und
die Ränder
der Durchbrüche
hintergreifen die Verdickungen der Stückguthälse, so dass die Stückgüter an dem
Mehrstückträger hängend getragen
werden können.
Der Begriff „Gebinde" soll besagen, dass
die vorzugsweise 2 bis 12 Stückgüter eines
Gebindes mittels der erfindungsgemäßen Mehrstückträger als Einheit handhabbar,
insbesondere tragbar, sind.
-
Obgleich
der Mehrstückträger vorzugsweise ausschließlich aus
Kunststoff besteht, soll nicht ausgeschlossen sein, dass in einem
den Mehrstückträger bildenden
Formkörper
einer Kunststoffmatrix beispielsweise Verstärkungsfasern aus anderen Materialien,
insbesondere Metall, eingebettet sind, um besonderen Stabilitätsanforderungen
gerecht zu werden. Mehrstückträger allein
aus Kunststoff haben sich jedoch in Versuchen bereits bestens bewährt.
-
Der
Begriff der „Platte" wird im herkömmlichen
Sinne gebraucht. Der Traggurt weist daher in der Plattenfläche eine
Länge und
eine Breite auf, die je deutlich größer als die Dicke der Platte
sind. Die Länge
sollte wenigstens zehnmal, vorzugsweise je wenigstens zwanzigmal,
größer als
die Dicke der Platte sein. Ist der Traggurt als Schale, d.h. mit
einer oder mehreren Wölbungen,
gebildet, so sollte seine in der Aufsicht gemessene Länge mehr
als wenigstens zehnmal, vorzugsweise zwanzigmal, so groß sein wie
die senkrecht dazu gemessene maximale Schalenhöhe. Für die Platten- oder Schalenbreite kann
das Gleiche gelten.
-
Indem
der Mehrstückträger aus
Kunststoff oder zumindest im Wesentlichen aus Kunststoff besteht,
können
die Funktionen des Haltens und Tragens der Stückgüter von einer den Traggurt
bildenden Platte oder gegebenenfalls einer Schale erfüllt werden.
Der Traggurt weist dementsprechend eine geringe Dicke oder Höhe von vorzugsweise
höchstens
10 mm, noch bevorzugter von höchstens
5 mm auf und kann ohne Weiteres 3 mm oder noch dünner sein. Falls der Mehrstückträger über die
Durchbrüche hinaus
mit einem oder mehreren weiteren Funktionselementen versehen ist,
beispielsweise mit einer Verstärkungsrippe
und/oder einem Handgriff, so kann hierdurch im Bereich solcher Funktionselemente
im. Gebrauch zwar eine größere Dicke
entstehen, beispielsweise im Falle eines klappbaren Funktionselements,
in einem aufgeklappten oder eingeklappten Grundzustand weist jedoch
auch solch ein Mehrstückträger die
Gestalt einer Platte oder flachen Schale auf, wenn nämlich das
klappbare Funktionselement in die Plattenfläche zurückgeklappt ist. Die Formung
des Mehrstückträgers als
Platte oder flache Schale aus Kunststoff hat den weiteren Vorteil,
dass eine Vielzahl von Mehrstückträgern vor
Gebrauch raumsparend aufeinander gestapelt und gelagert werden können. Die
Mehrstückträger aus
Kunststoff sind auch nicht oder zumindest bei Weitem nicht so feuchteempfindlich
wie Mehrstückträger aus
Karton, was sowohl in der Logistik bis zum Verbraucher als auch
in der Handhabung durch den Verbraucher sehr vorteilhaft ist. Das
Kunststoffmaterial kann vorteilhafterweise durch besondere Zusätze UV-fest
gemacht sein, so dass eine Materialdegratation auch bei längerem Einsatz
im Tageslicht nicht zu befürchten
ist. Durch solche Zusätze
wird auch die Wiederverwendbarkeit gefördert. Trotz aller dieser Vorteile
ist der Mehrstückträger dennoch
preiswert, insbesondere weil er unmittelbar in der Endform gefertigt
werden kann und kein nachträgliches
Auffalten und Aufstellen sowie Zusammenkleben erfordert, wie dies
bei den herkömmlichen
Mehrstückträgern aus
Karton der Fall ist.
-
Die
Durchbrüche
können
grundsätzlich
jede beliebige Form aufweisen, solange sie von den Hälsen der
Stückgüter durchragbar
sind und in Anpassung an den Querschnitt der Hälse so geformt sind, dass sie
deren Verdickung sicher hintergreifen, d. h. die Hälse so eng
einfassen, dass die Tragefunktion gewährleistet ist. So können die
Durchbrüche
beispielsweise eckig, insbesondere rechteckig bis quadratisch, sein,
vorzugsweise sind sie jedoch rund und in besonders bevorzugten Ausführungen
kreisrund.
-
Vorzugsweise
sind die Durchbrüche
elastisch aufweitbar, so dass die Stückgüter mit ihren Verdickungen
an den Enden der Hälse
durch die Durchbrüche
gezwängt
werden können
und die Ränder
der Durchbrüche
nach dem Durchzwängen
der jeweiligen Verdickung hinter der Verdickung wieder vorschnappen
und dadurch die Verdickung hintergreifen. Um aufweitbare Durchbrüche zu erhalten,
kann der Traggurt insbesondere mit Schlitzen versehen sein, die
sich von den Umfangsrändern
der Durchbrüche
ein kleines Stück
weit in den Traggurt hinein erstrecken. Anstatt, wie bevorzugt,
den Umfangsrand der Durchbrüche
als kontinuierlichen Rand mit schmalen Schlitzen zu gestalten, kann
der Umfangsrand auch zackenförmig
mit elastisch biegbaren Zacken oder Zungen geformt sein, was der
Funktionalität
für bevorzugte
Einsatzzwecke, beispielsweise für mit
Kronkorken verschlossene Bierflaschen oder mit Schraubverschlüssen verschlossene
Wasserflaschen, keinen Abbruch tut. Bei solchen Stückgütern kann
der Verschluss die zu hintergreifende Verdickung bilden. Vorteilhafterweise
weisen solche Flaschen im Allgemeinen halsabwärts eine weitere Verdickung
auf, die an den Flaschenhals angeformt ist und bevorzugterweise
als die hintergreifbare Verdickung dient. In bevorzugter Ausführung ragt
in die Durchbrüche
je nur ein einziger Zacken oder eine einzige Zunge. Die Zacken oder
Zungen bilden elastische Biegebalken, wobei als Zacken kurze Biegebalken
bezeichnet sein sollen, die von einem im Bereich des Zackens nicht
geschlitzten Umfangsrand in den jeweiligen Durchbruch vorragen,
während
als Zunge ein demgegenüber
langer elastischer Biegebalken verstanden wird, der zwischen zwei
Schlitzen am Umfangsrand des betreffenden Durchbruchs in den Durchbruch
ragt, wobei die größere Länge des elastischen
Biegebalkens durch die beidseits der Zunge gebildeten Schlitze erhalten
wird.
-
In
einer bevorzugten ersten Ausführung
ist der Mehrstückträger im Gebrauch
insgesamt eine Platte oder flache Schale.
-
In
einer bevorzugten zweiten Ausführung ragt
von dem als flache Schale oder vorzugsweise Platte gebildeten Traggurt
wenigstens eine Verstärkungsrippe
auf. Vorzugsweise ragen von dem Traggurt mehrere Verstärkungsrippen
auf, die insbesondere entlang von zwei einander gegenüberliegenden Rändern des
Traggurts abragen können.
Vorteilhaft ist es, wenn die Verstärkungsrippe oder die mehreren,
vorzugsweise genau zwei, Verstärkungsrippen mit
dem Traggurt ein Klappgelenk bildet oder je ein Klappgelenk bilden,
so dass die Verstärkungsrippe oder
die mehreren Verstärkungsrippen
relativ zu dem Traggurt in eine Klappposition bewegt werden können, in
der sie mit dem Traggurt eine Platte oder flache Schale bilden.
Der Traggurt und die Verstärkungsrippe
oder mehreren Verstärkungsrippen
können
insbesondere gemeinsam in einem Stück geformt sein. Die Klappachse
wird pro Verstärkungsrippe
als Schwächungslinie
gebildet, indem die Platte oder flache Schale entlang der Klappachse
durch linienhafte, vorzugsweise in Kombination mit einer lokalen
Materialerwärmung
durchgeführte,
oder durch eine linienhafte Perforierung oder Schlitzung erhalten wird
Quetschung.
-
Die
Höhe des
Mehrstückträgers mit
Traggurt und davon aufragender Verstärkungsrippe beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 40 mm, vorzugsweise höchstens 30 mm. Die Höhe ist so
bemessen, dass die Verstärkungsrippe
oder die mehreren Verstärkungsrippen
zumindest dann nicht über
das zu tragende Gut hinausragen, wenn der Mehrstückträger auf den durch die Durchbrüche ragenden
Gegenständen
lose aufliegt. Handelt es sich bei den zu tragenden Stückgütern um
Flaschen, so ragt die Verstärkungsrippe
oder ragen die mehreren Verstärkungsrippen
im Tragezustand, d. h. mit an dem Mehrstückträger hängenden Flaschen, vorzugsweise nicht über die
Verschlüsse
der Flaschen hinaus. Die Verstärkungsrippe
oder die mehreren Verstärkungsrippen
ist oder sind in bevorzugter Ausführung somit maximal so hoch
wie die Verschlüsse
der Flaschen.
-
Der
Mehrstückträger kann
in der Höhe
variabel gestaltet werden, d.h. in unterschiedlichen Höhen gefertigt
werden, so dass er nie über
die Verschlüsse der
Flaschen hinausragt. Ferner kann die Höhe des Mehrstückträgers, insbesondere
die auf den Traggurt gemessene Höhe
der wenigstens einen Verstärkungsrippe,
dem Gesamtgewicht der zu tragenden Gegenstände angepasst werden, ebenfalls
in Fertigung des Mehrstückträgers in
unterschiedlichen Größen, so
dass bei leichteren Gegenständen
Material eingespart und die Herstellungskosten gesenkt werden können.
-
Der
Traggurt, der in der ersten Ausführungsform
bereits allein und in der zweiten Ausführungsform zusammen mit der
wenigstens einen Verstärkungsrippe
den Mehrstückträger bildet,
kann eine Mehrschichtverbundplatte oder -schale sein. Der Mehrschichtverbund
kann beispielsweise eine Wabenstruktur oder insbesondere eine Napfstruktur
mit wenigstens, vorzugsweise genau, zwei Deckschichten und wenigstens,
vorzugsweise genau, einer zwischen den Deckschichten angeordneten
und mit jeder der Deckschichten stoffschlüssig verbundenen Napf- oder
Wabenstruktur als Zwischenschicht aufweisen. Solch ein Mehrschichtverbund
ist bei großer Stabilität besonders
leicht.
-
Überraschenderweise
hat es sich jedoch als völlig
ausreichend erwiesen, den Mehrstückträger als eine
Platte oder gegebenenfalls Schale einer einzigen Kunststoffschicht
zu fertigen. Für
einen derartigen Mehrstückträger zur
Bildung eines 6er Gebindes von 0,33 Liter-Flaschen oder bevorzugt
zur Bildung eines 4er Gebindes größerer Flaschen hat sich beispielsweise
eine Plattendicke von 1 mm als vollkommen ausreichend erwiesen.
-
Als
Kunststoffmaterial kommen insbesondere Thermoplaste in Betracht.
Duroplastische Kunststoffe sind grundsätzlich jedoch ebenfalls verwendbar.
Die verwendeten Thermoplaste können
vorzugsweise recycelt und einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden.
-
Der
Mehrstückträger eignet
sich insbesondere für
die nur einmalige Verwendung als „verlorener" Träger. Nicht
zuletzt für
diese Art des Einsatzes bietet sich ein preiswerter Mehrstückträger bestehend
aus einer einzigen Kunststoffschicht an. Nach einem anderen Konzept
ist der Mehrstückträger wiederverwendbar
und kann beispielsweise mit einem Pfand belegt werden. Vorteilhaft
ist auch eine Wiederverwendung unmittelbar durch den Verbraucher,
der den Mehrstückträger als
bequemes Tragegerät
verwenden kann, um vor Ort im Supermarkt oder Tankstellen oder anderen
Vertriebsstätten
lose, d. h. einzeln aufgestellte Stückgüter zu greifen und dadurch
zu Gebinden zusammenzufassen, die einfacher als die Einzelstückgüter gehandhabt
werden können.
Die in der Herstellung kostspieligeren Mehrschichtverbundträger und
insbesondere auch der preiswerte Mehrstückträger der zweiten Ausführung bieten
sich auch für
die Wiederverwendung an. Aber auch der nur aus einer einzelnen Schicht
bestehende Mehrstückträger ohne
Verstärkungsrippe
ist grundsätzlich
wiederverwendbar und ebenso ist der Mehrschichtverbundträger nicht
so kostspielig, dass er sich für
eine nur einmalige Verwendung ausschließen würde.
-
Aufgrund
seiner geringen Dicke bzw. Höhe eignet
sich der Kunststoffmehrstückträger auch
als Baustein eines Logistiksystems. Das erfindungsgemäße Logistiksystem
umfasst wenigstens zwei Trays, von denen das eine den Boden und
das andere einen Aufsatz für
eine Lage von Stückgütern bildet, und
mehrere Mehrstückträger aus
Kunststoff, mit denen die Stückgüter der
Lage zu handlichen Gebinden zusammengefasst sind oder zusammengefasst
werden können.
Das den Boden bildende Tray weist Aufnahmen auf, in denen die Stückgüter einzeln
aufgestellt werden können.
Das den Aufsatz bildende Tray weist ebenfalls Aufnahmen auf, so
dass dieses Tray auf die Lage der Stückgüter aufgesetzt werden kann, wobei
je eines der Stückgüter in je
eine der Aufnahmen des Aufsatztrays ragt. Das Bodentray und das Aufsatztray
sind vorzugsweise gleich, so dass das Bodentray auch ein Aufsatztray
und das Aufsatztray auch ein Bodentray der beschriebenen Art bilden kann.
Die Trays dienen der Aufnahme von beispielsweise 30, 40 oder noch
mehr Stückgütern pro
Lage. Innerhalb der Lage werden mittels der Mehrstückträger kleinere
Gebinde aus wenigstens zwei Stückgütern und
vorzugsweise nicht mehr als 12 Stückgütern gebildet. Die geringe
Höhe des
Mehrstückträgers kommt
in besonderer Weise für
die Verwendung in solch einem Logistiksystem zum Tragen. Der Traggurt
des Mehrstückträgers der
Erfindung kann hinter dem freien Ende des Stückguthalses deutlich weiter zurückstehen,
d. h. halsabwärts
angeordnet sein, als die Kartonmehrstückträger, da er in der ersten Ausführung nicht
wie diese zum Erhalt der erforderlichen Stabilität zu einer dreidimensionalen
Struktur aufgefaltet werden muss, sondern auch als Mehrstückträger im Ganzen
eine im Wesentlichen zweidimensionale Struktur ist, nämlich eine
Platte oder schwach verwölbte
Schale. In der zweiten Ausführung
können die
Verstärkungsrippen
entweder wieder zurückgeklappt
werden, gegebenenfalls durch das Aufsetzen des Aufsatztrays, oder
so flach gestaltet sein, dass sie nicht stören, auch wenn sie von dem
Traggurt unbeweglich aufragen.
-
In
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines aus nur einer
Kunststoffschicht bestehenden Mehrstückträgers wird der Kunststoff geschmolzen
und zu einer flachen Kunststoffbahn extrudiert, die endlos gefördert, abgekühlt und
kalibriert wird, um eine bevorzugterweise plane Kunststoffbahn in der
Dicke des Mehrstückträgers zu
erhalten. Noch während
der Endlosförderung
werden aus der Bahn die Kunststoffplatten gestanzt. Vorzugsweise
werden bei diesem Plattenstanzen auch gleich die Durchbrüche, die
optionalen Handgriffe, die bevorzugt vorhandenen Verstärkungsrippen
und gegebenenfalls vorhandene weitere Funktionselemente mitgestanzt.
Ist der Mehrstückträger als
Mehrschichtverbundkörper gebildet,
so werden die mehreren Schichten des Verbunds vorzugsweise in-line
zusammengeführt
und laminiert, um die dann wie beschrieben weiterzuverarbeitende
Kunststoffbahn zu bilden. Die einschichtige Kunststoffbahn oder
die mehreren Schichten der mehrschichtigen Kunststoffbahn können in-line
geformt werden, insbesondere durch die bereits genannte Extrusion,
oder off-line. Im Falle der off-line Herstellung werden sie vorzugsweise
ebenfalls extrudiert, aber nach der Extrusion zunächst wieder
auf Vorratsrollen aufgewickelt, von denen sie für die Herstellung der Mehrstückträger anschließend abgewickelt
und gegebenenfalls für
die Formung und/oder Laminierung auf geeignete Temperaturen erwärmt werden.
Falls die Mehrschichtträger
mit einem Druckbild zu versehen sind, wird das Druckbild vorzugsweise
in-line noch auf die endlos geförderte
Kunststoffbahn direkt aufgedruckt, vorzugsweise mittels rotierendem
Druckzylinder oder mehreren Druckzylindern im Falle eines Mehrfarbendrucks.
Obgleich weniger bevorzugt, kann das Druckbild auch durch Aufbringen
einer bedruckten Deckschicht auf die Kunststoffbahn erzeugt werden.
-
Auch
die Unteransprüche
und deren Kombinationen beschreiben bevorzugte Merkmale der Erfindung,
die jeweils um die vorstehend beschriebenen Merkmale ergänzt werden
oder diese ihrerseits ergänzen
können.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren erläutert. An
den Ausführungsbeispielen
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände
der Ansprüche
und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft
weiter. Es zeigen:
-
1 einen
erfindungsgemäßen Mehrstückträger einer
ersten Ausführungsform
in einer Draufsicht,
-
2 den
Mehrstückträger in einer
Seitenansicht,
-
3 ein
mit mehreren Trays gebildeter Stapel von Flaschen, die in den Lagen
des Stapels je in einem rechtwinkligen Packbild angeordnet sind,
-
4 ein
Tray des Stapels der 3 in einer Draufsicht,
-
5 ein
mit mehreren Trays gebildeter Stapel von Flaschen, die in den Lagen
des Stapels in dichtester Packung angeordnet sind,
-
6 ein
Tray des Stapels der 5 in einer Draufsicht,
-
7 einen
erfindungsgemäßen Mehrstückträger einer
zweiten Ausführungsform
in einer Draufsicht,
-
8 den
Mehrstückträger der
zweiten Ausführungsform
in einer perspektivischen Ansicht,
-
9 den
Mehrstückträger der
zweiten Ausführungsform
mit eingehängten
Flaschen und
-
10 einen
oberen Abschnitt einer mit einem Kronkorken verschlossenen Flasche.
-
1 zeigt
in einer Draufsicht eine erste Ausführung eines Mehrstückträgers 1 für Getränkeflaschen.
Ein einziger Traggurt 2, der als Platte mit Durchbrüchen 3 und
Handgriffen 5 geformt ist, bildet den Mehrstückträger 1.
Die insgesamt sechs Durchbrüche 3 sind
in zwei Zeilen mit je drei Durchbrüchen 3 und zwei Reihen
von je zwei Durchbrüchen 3 in
je gleichen Abständen
nebeneinander angeordnet. Die Durchbrüche 3 sind je kreisrund
und weisen je den gleichen Durchmesser d auf. Der Umfangsrand von jedem
der Durchbrüche 3 wird
von schmalen Schlitzen 4 durchbrochen und ist sonst kontinuierlich.
Die Schlitze 4 weisen je radial zum Mittelpunkt des jeweiligen
Durchbruchs 3. In einem zentralen Bereich des Traggurts 2 ist
ein Handgriff als Fingerdurchgriff gebildet. Den Handgriff bilden
zwei mittels eines Trennverfahrens in den Traggurt 2 eingearbeitete
Durchgriffe, deren Funktion als Handgriff zwei im dargestellten
Ausgangszustand des Mehrstückträgers 1 in den
Durchgriffen verbliebene Schwenkflügel 5 verbessern.
Die Schwenkflügel 5 sind
je um eine Schwenkachse 7 in und aus der Plattenebene schwenkbar.
Die Durchgriffe und Schwenkflügel 5 werden
je durch Einarbeitung eines schmalen Schlitzes 6 in der
Form der Schwenkflügel 5 erhalten,
wobei sich der Schlitz 6 von einem Ende der jeweiligen Schwenkachse 7 entlang
des jeweiligen Schwenkflügels 5 bis
zu dem anderen Ende der Schwenkachse 7 erstreckt. Die Schlitze 6 sind überall rund,
mit Ausnahme gegebenenfalls in der Verlängerung der jeweiligen Schwenkachse 7.
Die Schwenkachse 7 kann besonders definiert durch eine
axiale Materialschwächung
erhalten werden. Vorteilhafterweise werden die Schwenkflügel 5 jedoch
lediglich durch die Schlitzung 6 erhalten. Eine hierdurch
verbleibende elastische Rückstellkraft
der Schwenkflügel 5 in die
Ebene der Platte 2 ist vorteilhaft für die Handhabung und günstig in
Bezug auf den Preis des Mehrstückträgers 1.
-
Die
Durchbrüche 3,
deren Schlitze 4 und die Schlitzung 6 des Handgriffs
können
insbesondere durch Stanzen der den Traggurt 2 bildenden
Platte oder auch durch Lasern gebildet sein.
-
Der
Traggurt 2 weist eine Länge
L und eine demgegenüber
kleinere Breite B auf. Es handelt sich um eine Rechteckplatte mit
runden Kanten.
-
2 zeigt
den Mehrstückträger 1 in
einer Seitenansicht auf. die Längsseite.
Der Mehrstückträger 1 befindet
sich in einem Ausgangszustand vor einer ersten Verwendung. Die Schwenkklappen 5 sind in
dem Ausgangszustand noch in der Plattenebene aufgenommen. Auch die
Ränder
der Durchbrüche 3 liegen
noch vollständig
in der Plattenebene, was nach einem Gebrauch im Allgemeinen nicht
mehr der Fall sein wird. Die Dicke des Traggurts 2 und
des Mehrschichtträgers 1,
die gleichzeitig dessen Gesamthöhe
entspricht, ist mit H angegeben. Die Plattenbreite B ist 110 mal,
d.h. etwa 100 mal, so groß wie
die Plattendicke H. Die Dicke H beträgt im Ausführungsbeispiel 1 mm, wobei
allerdings nur 1 den Mehrstückträger 1 maßstabsgetreu
darstellt.
-
Der
Mehrstückträger 1 besteht
ausschließlich
aus Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen. Der Traggurt 2 kann
insbesondere durch Extrusion hergestellt sein. Hierfür wird das
aufgeschmolzene Kunststoffmaterial zu einer flachen Kunststoffbahn extrudiert,
anschließend
abgekühlt
und kalibriert, so dass eine Kunststoffbahn mit der gleichmäßigen Dicke
H erhalten wird. Die Bahn wird noch während der Förderung, d. h. in-line, mittels
eines geeigneten Trennverfahrens, vorzugsweise Stanzen, zu den Traggurtplatten 2 verarbeitet.
Bei der Bildung der einzelnen Platten bzw. Traggurte 2 werden
vorteilhafterweise gleichzeitig auch die Funktionsteile, nämlich die
Durchbrüche 3,
die Schlitze 4 und der Handgriff in Form der beiden Durchgriffe
und Schwenkflügel 5 gebildet,
vorzugsweise im Wege einer einzigen Stanzung eines mitlaufenden
Stanzwerkzeugs. Falls der Mehrstückträger 1 mit
einem Druckbild zu versehen ist, beispielsweise angepasst an die
Aufmachung der Flaschen, wird das Druckbild vorzugsweise auf die endlos
geförderte
Kunststoffbahn direkt vor dem Stanzen oder einem anderen geeigneten
Trennverfahren auf die Bahn gedruckt, vorzugsweise mittels eines
rotierenden Druckzylinders oder mehrerer Druckzylinder im Falle
eines Mehrfarbendrucks.
-
3 zeigt
einen Stapel aus mehreren übereinander
gestapelten Flaschenlagen. Der Stapel ruht auf einer Palette 9.
Trays 10 trennen die Lagen des Stapels voneinander. Die
Trays 10 können
als Boden und als Aufsatz bzw. Deckel für die Flaschen 15 einer Lage
dienen. Sie sind hierfür
an einer ihrer beiden Trayflächen
mit Aufnahmen versehen, in die je eine der Flaschen 15 gestellt
werden kann, und an der gegenüberliegenden
Trayfläche
mit Aufnahmen, in die je eine der Flaschen 15 mit ihrem
Halsabschnitt hineinragen kann. Die Böden der Flaschen 15 und
ebenso die Flaschenhälse
oder zumindest deren Endbereiche sind somit zwischen zwei benachbarten
Trays 10 zentriert und dadurch in der vom jeweiligen Muster der
Trayaufnahmen bedingten Anordnung platziert. Diese Art der Stapelung,
mittels der die Flaschen 15 in den Lagen platzierenden
Trays 10 ist vorteilhaft für den Transport, die Lagerung
und insbesondere auch für
die Präsentation
der Flaschen 15 am Ort des Verkaufs.
-
Um
die Handhabbarkeit der Flaschen 15 sowohl in der Distribution
als auch für
den Kunden bzw. Verbraucher weiter zu verbessern, werden die Flaschen 15 in
jeder der Lagen und auch im gesamten Stapel jeweils mittels des
Mehrstückträgers 1 zu handlichen
Gebinden zusammengefasst. Der Mehrstückträger 1 eignet sich
hierfür
aufgrund seiner geringen Dicke D in besonderer Weise, da er nach
dem Aufdrücken
auf die Flaschenhälse
das Aufsetzen der Trays 10 auf die Flaschenhälse nicht
behindert, nach dem Abnehmen des jeweiligen Aufsatztrays 10 jedoch
unmittelbar als Tragsystem zur Verfügung steht. Ebenso erleichtert
er bereits das Befüllen
der Trays 10 beim Getränkeabfüller und/oder
in einer nachgelagerten Distributionsstufe, falls dort die Stapel
gebildet oder umgebildet werden.
-
4 zeigt
eines der Trays 10 in einer Draufsicht auf eine von dem
Tray 10 gebildete Bodenfläche. Das Tray 10 dient
der Platzierung der Flaschen in einem rechtwinkligen Packbild. Hierfür ist es
mit Aufnahmen 13 für
je eine Flasche versehen. Die Aufnahmen 13 sind je als
zylindrische Stege gebildet, die von der Bodenfläche des Trays 10 aufragen und
in die je eine der Flaschen gestellt werden kann, wobei die Stege
ein Verrutschen der Flaschen verhindern und dadurch die Flaschen
einzeln platzieren.
-
Der
Mehrstückträger 1 der 1 und 2 ist
für die
Zusammenfassung der Flaschen zu 6er Gebinden konzipiert. Durch Anpassung
der Länge
L und Breite B des Mehrstückträgers 1 und
eine entsprechende Anordnung der Durchbrüche 3 sowie gegebenenfalls
des Handgriffs können
auch andere Gebindegrößen verwirklicht
werden, beispielsweise ein 2er Gebinde durch Zusammenfassung von
je zwei benachbarten Flaschen, ebenso ein 3er Gebinde durch Zusammenfassung
von insbesondere drei Flaschen oder beispielsweise auch ein 9er
Gebinde mit je drei Flaschen pro Reihe und Teile.
-
Die 5 und 6 zeigen
einen weiteren Flaschenstapel und eines der hierfür verwendeten Trays 11.
Der Stapel und das Tray 11 unterscheiden sich von dem Stapel
der 3 und dessen Tray 10 nur durch die Platzierung
der Flaschen innerhalb der Lagen je in dichtester Packung, wodurch
die Stapeldichte und damit die Anzahl der Flaschen pro Stapelvolumen
vergrößert werden.
Für dieses
Packungsbild sind insbesondere 2er-, 3er-, 4er- und 6er-Träger und
gegebenenfalls auch wieder 9er Träger geeignet, um handliche
Gebinde zu bilden. Die Geometrie der Mehrstückträger ergibt sich aus dem Packbild.
-
7 zeigt
einen Mehrstückträger 1 einer zweiten
Ausführung
in einer Draufsicht. Der Mehrstückträger 1 weist
ebenfalls nur einen einzigen Traggurt 20 auf, der wie bei
der ersten Ausführung
als Platte gebildet ist. Der Traggurt 20 ist mit einer
einzigen Reihe von Durchbrüchen 23 versehen,
im Ausführungsbeispiel
mit vier Durchbrüchen 23.
Die Durchbrüche 23 sind
entlang einer Symmetrieachse S1 nebeneinander
in gleichen Abständen
aufgereiht. Die Symmetrieachse S1 ist die
Längsachse
des Mehrstückträgers 1,
der ferner eine weitere Symmetrieachse S2 aufweist,
die sich senkrecht zur Symmetrieachse S1 ersteckt.
Der Schnittpunkt der beiden Symmetrieachsen S1 und
S2 liegt in Längs- und Querrichtung in der
Mitte des Mehrstückträgers. die
Achssymmetrieachse besteht hinsichtlich aller geometrischen Merkmale
in der Plattenebene. Der Traggurt 20 hat in der Draufsicht
die Form eines langgestreckten Rechtecks.
-
Der
Traggurt 20 bildet einen zentralen Bereich des Mehrstückträgers 1.
Von diesem zentralen Bereich, d. h. zu beiden Längsseiten der Reihe von Durchbrüchen 23,
ragt je eine Verstärkungsrippe 21 ab.
Jede der Verstärkungsrippen 21 bildet
mit dem Traggurt 20 ein Klappgelenk mit einer Klappachse
K, die parallel zu der Symmetrieachse S1,
d. h. parallel zu der Reihe der Durchbrüche 23 verläuft. Die
beiden Verstärkungsrippen 21 sind
um ihre jeweilige Klappachse K klappbar mit dem Traggurt 20 verbunden. 7 zeigt
den Mehrstückträger 1 in
einem aufgeklappten Zustand, in dem die Verstärkungsrippen 21 in
die Plattenebene des Traggurts 20 geklappt sind. Indem
die Verstärkungsrippen 21 um
ihre jeweilige Klappachse K aus der Plattenebene geklappt werden,
so dass sie von dem Traggurt 20 aufragen, wird ein für das Tragen
von Gegenständen,
insbesondere Flaschen, erhöhte
Biegesteifigkeit bereits bei geringen Plattendicken erhalten. Die
Verstärkungsrippen 21 erstrecken
sich entlang der Reihe der Durchbrüche 23 bis etwa zu
den voneinander abgewandten Umfangsrändern der beiden äußeren Durchbrüche 23.
Der Traggurt 20 steht in Längsrichtung an seinen beiden
Enden ein wenig über
die Verstärkungsrippen 21 hinaus.
Die Verstärkungsrippen 21 weisen
je eine Höhe
H, gemessen auf ihre Klappachse K, von 20 mm auf. Die Dicke des
Traggurts 20 und der Verstärkungsrippen 21 beträgt 2 mm
oder weniger.
-
Die
Verstärkungsrippen 21 sind
in Längsrichtung
jeweils in der Mitte von ihrem freien langen Rand her mit einer
Einbuchtung 22 versehen. Durch die beiden Einbuchtungen 22 wird
im hochgeklappten Zustand der Verstärkungsrippen 21 der
Tragekomfort erhöht,
da die Einhüllende
des Mehrstückträgers 1 in diesem
Zustand im Bereich der Einbuchtungen 22 einen geringeren
Umfang als außerhalb
der Einbuchtungen 22 hat, so dass der Benutzer um die Verstärkungsrippen 21 greifend
den Traggurt 20 leichter und auch sicherer hintergreifen
kann.
-
Die
Durchbrüche 23 sind
in der Draufsicht auf die Plattenebene über den größeren Teil ihres Umfangs kreisrund.
In jeden der Durchbrüche 23 ragt je
eine einzige elastische Biegezunge 24. Wird ein zu tragender
Gegenstand durch die Öffnung 23 mit
seiner Verdickung hindurchgezwängt,
so gibt die Biegezunge 24 elastisch nach und schnappt nach
dem Durchzwängen
der Verdickung wieder vor, so dass der betreffende Gegenstand von
der Biegezunge 24 und dem gegenüberliegenden Umfangsrand des
jeweiligen Durchbruchs 23 hintergriffen und der Gegenstand
deshalb sicher am Traggurt 20 hängend gehalten werden kann.
Jede der Biegezungen 24 ist beidseits von einem Schlitz 25 eingefasst.
Die beiden Schlitze 25 ragen bei jedem der Durchbrüche 23 bis zu
dessen Umfangsrand. Durch die Schlitze 25 wird die abbiegbare
Länge der
Biegezunge 24 im Vergleich zu einem einfach nur vom Umfangsrand
vorragenden Zacken verlängert. Über die
jeweils zwei Schlitze 25 hinaus sind die Umfangsränder der Durchbrüche 23 glatt.
Die Biegezungen 24 weisen je in Längsrichtung des Traggurts 20.
Sie sind je an den Umfangsrandbereichen der Durchbrüche 23 vorgesehen,
die in Längsrichtung
des Traggurts 20 zu dessen Mitte weisen.
-
Der
Traggurt 20 und die Verstärkungsrippen 21 sind
gemeinsam in einem Stück
geformt. Wegen der Verstärkungsrippen 21 kann
der Mehrstückträger 1 der
zweiten Ausführungsform
in einer geringeren Plattendicke als der Mehrstückträger 1 der ersten Ausführungsform
ausgeführt
sein. Bei ausreichender Biegesteifigkeit kann er vorteilhafterweise
trotzdem einschichtig gebildet sein. Was die Materialwahl anbetrifft
und auch das Herstellverfahren, so gelten die Ausführungen
zur ersten Ausführungsform
gleichermaßen.
Bei der Herstellung müssen
lediglich zusätzlich
die beiden Klappachsen K gebildet werden. Dies kann in einem zusätzlichen
Verfahrensschritt oder gleichzeitig mit dem Formen der Durchbrüche 23 erfolgen.
Die beiden Klappachsen K sind im Ausführungsbeispiel als geschlitzte
Schwächungslinien
gebildet.
-
7 ist
maßstabsgetreu.
Bevorzugte Abmessungen sind in Millimetern angegeben. 7 zeigt
zwar ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der zweiten
Ausführungsform,
erfindungsgemäße Mehrstückträger können jedoch
bei gleichen Proportionen andere Maße und auch grundsätzlich andere
Proportionen aufweisen. Obgleich der Mehrstückträger 1 der zweiten
Ausführungsform
grundsätzlich
auch mit mehreren Reihen von Durchbrüchen nebeneinander versehen
sein kann, eignet er sich aufgrund der Verstärkungsrippen 21 in
besonderer Weise für
langgestreckte Mehrstückträger, insbesondere
Mehrstückträger 1 mit
einer einzigen Reihe von Durchbrüchen.
-
Der
Mehrstückträger 1 ist
in Bezug auf seine Abmessungen und die Anzahl der Durchbrüche 23 in idealer
Weise auf die Verwendung in Verbindung mit den gängigen Getränkekästen angepasst, die nebeneinander
fünf Reihen
von je vier Flaschen aufnehmen. Der Getränkekasten kann mit fünf Mehrstückträgern 1,
von denen jeder auf eine Reihe der Flaschen aufgestülpt ist,
im Verkaufsraum aufgestellt werden, so dass die Kunden die dadurch
gebildeten Vierergebinde bequem aus dem Getränkekasten heben und nach Hause
tragen können.
-
8 zeigt
den Mehrstückträger 1 der
zweiten Ausführungsform
in einer perspektivischen Ansicht mit hochgeklappten Verstärkungsrippen 21.
Die Verstärkungsrippen 21 sind
nicht mit Einbuchtungen versehen; insoweit ist der Mehrstückträger 1 der 8 gegenüber dem
Mehrstückträger 1 der 7 modifiziert.
-
9 zeigt
den Mehrstückträger 1 der
zweiten Ausführungsform
aufgestülpt
auf vier Flaschen, aber noch lose auf den Flaschen aufliegend. Insbesondere
in diesem Zustand ragt der Mehrstückträger 1 über die
oberen Kanten der Flaschen, d. h. über die Verschlüsse, nicht
hinaus. Der Mehrstückträger 1 des
Ausführungsbeispiels
ist mit senkrecht aufgeklappten Verstärkungsrippen 21 so
flach, dass er auch im Tragezustand, d. h. mit an dem Traggurt hängenden
Flaschen, über
die Flaschen nicht hinausragt.
-
10 zeigt
einen oberen Abschnitt einer typischen Flasche 15. Die
Flasche 15 weist einen bauchigen Abschnitt 16 und
einen Halsabschnitt 17 auf. Der bauchige Abschnitt 16 verjüngt sich
zum Halsabschnitt 17 und dieser bis zu einem geringsten
Durchmesser dH. Ein Verschluss 18,
im Ausführungsbeispiel
ein Kronkorken, verschließt
die Flasche 15. Der Verschluss 18 weist einen
größten Durchmesser
dv auf. Der Flaschenhals 17 weist
an einer Stelle zwischen dem Verschluss 18 und der Stelle
des geringsten Durchmessers dH eine Verdickung 19 auf,
hinter der er sich in der Art einer Stufe zu dem geringsten Durchmesser
dH einschnürt. Die Verdickung 19 weist einen
Durchmesser auf, der dem Durchmesser dv des
Verschlusses 18 im wesentlichen entspricht. Die Flasche 15 entspricht
genormten Bierflaschen. Bei anderen Flaschentypen kann die Verdickung 19 anders
geformt sein, beispielsweise als flanschartig umlaufende Schulter,
wie dies beispielsweise von PET-Flaschen mit Schraubverschlüssen bekannt
ist. Irgendeine Form der Verdickung weist letztlich jedoch jede
mit einem aufgesetzten Verschluss verschlossene Flasche auf, wobei
die Verdickung auch nur durch den Verschluss selbst gebildet sein
kann.
-
Der
Mehrstückträger 1 wird
auf die verschlossene Flasche 15 aufgedrückt, entweder
manuell oder vorzugsweise durch einen Aufdrückautomaten. Bei dem Aufdrücken gleiten
die Ränder
der Durchbrüche 3 oder 23 zunächst über den
Verschluss 18 und anschließend über die Verdickung 19. Hierbei
werden sie elastisch aufgeweitet, im Ausführungsbeispiel durch die mittels
der Schlitze 4 oder 25 ermöglichte elastische Biegung
der zwischen den Schlitzen 4 oder 25 verbleibenden
Randabschnitte oder Biegezungen 24. Hinter dem Verschluss 18 und insbesondere
hinter der Verdickung 19 engen sich die Durchbrüche 3 oder 23 aufgrund
der elastischen Rückbiegung
ihrer Randabschnitte wieder ein und hintergreifen entweder den Verschluss 18 oder
vorzugsweise die Verdickung 19. Die mit dem Verschluss 18 und
vorzugsweise auch mit der Verdickung 19 einen der Durchbrüche 3 oder 23 durchragende
Flasche 15 wird somit an dem Traggurt 2 oder 20 gehalten
und kann an dem Traggurt 2 oder 20, d.h. von dem
Mehrstückträger 1,
hängend
getragen werden.
-
Für die Bildung
eines Logistiksystems mit den Trays 10 eignet sich der
Mehrstückträger 1 beider
Ausführungsformen
aufgrund seiner geringen Höhe
H in besonderer Weise, wie sich aus der 10 leicht
erschließt.
Das Gleiche gilt natürlich
für die
Bildung eines Logistiksystems mit Trays 11 und entsprechend
angepasst geformten Mehrstückträgern der
Art des Mehrstückträgers 1.
Der Mehrstückträger 1 kann
nämlich
aufgrund seiner geringen Höhe H
um eine wesentlich größere Länge hinter
dem Verschluss 18 halsabwärts zurückstehen als die bekannten
Kartonträger.
So kann er ohne Weiteres nur die Verdickung 19 hintergreifen,
wodurch für
das Hineinragen in eine der Aufnahmen eines Aufsatztrays 10 (oder 11)
nicht nur die Höhe
h1 des Verschlusses 18, sondern
zusätzlich
auch noch die Höhe
h2 zwischen dem Verschluss 18 und
der Verdickung 19 zur Verfügung steht. Für die meisten
Flaschen steht ferner eine nicht unbeträchtliche weitere Länge bzw.
Höhe h3 des Flaschenhalses 17 zur Verfügung, wenn
dieser nämlich
sich zum Flaschenbauch 16 nur ganz allmählich aufweitet. In solchen
günstigen
Fällen
kann der Mehrstückträger 1 von
dem vorderen Ende des Verschlusses 18 um insgesamt die
Länge bzw.
Höhe zurückstehen,
die sich aus der Summe der einzelnen Höhen h1,
h2 und eines beträchtlichen Teils der Höhe h3 ergibt. In 10 wird
dies durch den eingezeichneten Träger 1 angedeutet.
Kartonträger
können
dies nicht leisten, da sie zum Erhalt einer ausreichenden Tragesteifigkeit
eine größere Höhe benötigen, im
Allgemeinen eine Höhe,
die so groß wie
oder größer als die
Höhe h3 oder gar die Summe aus h2 und
h3 ist.