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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten und einer dritten Sitzreihe und einem dahinter liegenden Gepäckraum, wobei der Gepäckraum mit einem den Gepäckraum nach oben abdeckenden Rollo abdeckbar ist, welches aus einem Aufnahmegehäuse ausziehbar ist.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten und einer dritten Sitzreihe und einem dahinter liegenden Gepäckraum.
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Raumfunktionale Fahrzeuge, wie Minivans, SUV's oder MPV's haben häufig ein variables Sitzkonzept mit zwei oder mehr Sitzreihen, hinter denen sich ein Gepäckraum befindet. Durch das variable Sitzkonzept kann nicht immer eine abgeschlossene Gepäckabtrennung zum Innenraum realisiert werden. Dies liegt an der meist in Fahrzeuglängsrichtung und in der Lehnenneigung verstellbaren zweiten Sitzreihe, die infolge dieser Ausgestaltung nicht mehr als völlige Trennung zum Gepäckraum genutzt werden kann, bzw. an einem oft vorhandenen Spalt zwischen den Einzelsitzen der zweiten Sitzreihe.
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Aus der
DE 102 04 123 A1 ist bereits ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten bzw. hinteren Sitzreihe bekannt. Der Gepäckraum ist mit einer den Gepäckraum nach oben hin abdeckenden Vorrichtung abdeckbar ist. Die nach oben abdeckende Vorrichtung ist mit ihrem einen Ende mit einer Rückenlehne verbunden ist. Die vorhandene Anzahl an Rückenlehnen der zweiten Sitzreihe ist getrennt von der vorhandenen Anzahl an Sitzkissen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar. Zur Erzeugung eines ebenen Laderaumbodens und zum Abdecken und/oder zum Schützen der Fondsitzkissen ist ein teleskopierbarer Laderaumboden vorhanden.
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Aus der
EP 1 332 919 A2 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, das eine erste und eine zweite Sitzreihe aufweist. An die zweite Sitzreihe schließt sich zum Heck hin ein Laderaum an. In den Seitenwänden des Laderaumes ist jeweils eine Längsführung ausgebildet, in der ein Kassettengehäuse für eine Laderaumabdeckung in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und arretierbar angeordnet ist. Die Befestigung des bekannten Kassettengehäuses erfolgt an einem vom Heck abgewandten Ende der jeweiligen Längsführung.
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Aus der
DE 101 02 792 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten Sitzreihe bekannt. Die zweite Sitzreihe weist eine Rücksitzlehne und eine Rücksitzbank auf. Die Rücksitzlehne ist nach vorne umklappbar. In einer Ausführungsform ist an der Rückseite der Rücksitzlehne eine Trennwand beabstandet zur Rücksitzlehne angebracht, die einen Aufnahmeraum einer Aufnahmeeinrichtung für das geöffnete Abdeckrollo zum Laderaum hin begrenzt. Wenn das Abdeckrollo geöffnet und vollständig nach vorne in den Aufnahmeraum verschoben ist, kann die Rücksitzlehne nach vorne geklappt werden. Das Abdeckrollo befindet sich im aufgewickelten Zustand in dem Aufnahmeraum zwischen Rücksitzlehne und Trennwand, wenn die Rücksitzlehne umgeklappt ist. Die Trennwand steht somit bei umgeklappter Rücksitzlehne über dem Laderaumboden über, so dass sich kein ebener Laderaumboden ergibt.
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Aus der
DE 101 48 130 A1 ist ein Sitz einer hinteren Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges bekannt, der ein Sitzteil und eine Rückenlehne aufweist. Ein Laderaum des Kraftfahrzeuges wird im oberen Bereich von einer als Sichtschutz dienenden Hutablage abgedeckt. Über einen Mechanismus und einen entsprechenden Aufbau wird erreicht, dass beim Umklappen der Rückenlehne eine Verstellung des Sitzteiles und eine Verstellung der Hutablage erfolgen, sodass sich ein ebener Laderaumboden ergibt. Durch das Umklappen der Rückenlehne erfolgt gleichzeitig ein Absenken der Hutablage, sodass keine Abdeckung des Laderaumes mehr vorhanden ist.
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Aus der
DE 199 29 036 A1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, das eine zweite Sitzreihe oder eine dritte Sitzreihe aufweist. Die Rückenlehne ist nach vorne klappbar, wobei ein damit verbundenes Sitzteil so bewegt wird, dass sowohl eine Rückseite der Rückenlehne als auch eine Rückseite des Sitzteiles in einer Nichtgebrauchslage einen ebenen Laderaumboden bilden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem auch bei einer variablen Verstellung der zweiten Sitzreihe eine vollständige Abdeckung des Gepäckraums gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass selbst bei einer Verstellbarkeit der Sitzreihen und auch bei einer Veränderung der Lehnenneigung das Rollo den Gepäckraum in jeder Sitz- bzw. Lehnenstellung nach oben abdecken kann, da das Aufnahmegehäuse für das Rollo immer an die jeweilige Sitz- bzw. Lehnenstellung angepasst werden kann. Somit kann kein Spalt zwischen der Lehnenhinterkante und dem Aufnahmegehäuse für das Rollo entstehen.
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Um die Längsverstellung des Aufnahmegehäuses zu realisieren kann nach einer vorteilhaften Weiterbildung das Aufnahmegehäuse in Führungsbahnen verschiebbar sein, die in Seitenwänden der Fahrzeugkarosserie vorgesehen sind. Infolge dieser Maßnahme kann das Aufnahmegehäuse immer an die Position der Lehnenhinterkante angepasst werden.
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Die Anpassung an die Lehnenhinterkante ist erfindungsgemäß besonders einfach dadurch realisiert, dass das Aufnahmegehäuse mit der Rückenlehne der dritten Sitzreihe mechanisch oder elektrisch verbunden ist. Bei einer Verstellung oder Neigung der Rückenlehne wird somit das Aufnahmegehäuse automatisch mitgeführt und befindet sich immer in der richtigen Position, ohne dass zusätzliche Handgriffe erforderlich sind.
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Die Rückenlehne der dritten Sitzreihe ist getrennt von den Sitzkissen der dritten Sitzreihe in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar.
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Damit die Rückenlehne der dritten Sitzreihe besonders einfach und ohne Behinderung durch die Sitzkissen verstellt werden kann und um darüber hinaus einen ebenen Gepäckraumboden zu schaffen, sind die Sitzkissen der dritten Sitzreihe absenkbar. Zur Schaffung eines ebenen Gepäckraumbodens können auch die Sitzkissen der zweiten Sitzreihe absenkbar ausgebildet sein.
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Um einen möglichst variablen Gepäckraum zu schaffen, ist die Rückenlehne der dritten Sitzreihe bis zur Rückenlehne der zweiten Sitzreihe verschiebbar.
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Wenn nach einer bevorzugten Ausgestaltung die Rückenlehne der dritten Sitzreihe zwar geteilt, aber nur als Ganzes verschiebbar ist, wird in jeder Stellung der Rückenlehne der dritten Sitzreihe eine völlige Trennung zwischen dem Gepäckraum und dem Fahrgastraum erreicht. Die Teilung der Rückenlehne erfolgt vorzugsweise in der Mitte.
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Um einen möglichst ebenen Laderaumboden zu schaffen sind Weiterbildung die Rückenlehnen der zweiten und/oder dritten Sitzreihe zur Erzeugung eines ebenen Laderaumbodens umklappbar.
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Durch die getrennt von den Sitzkissen der dritten Sitzreihe mögliche Verschiebung der Rückenlehne der dritten Sitzreihe ist es möglich, in jeder Position einer voll verstellbaren zweiten Sitzreihe mit großen Verstellwegen und einer nicht genutzten dritten Sitzreihe einen geschlossenen Gepäckraum zu erzeugen, ohne dass zusätzliche Bauteile im Fahrzeug montiert werden müssen. Die aufgestellte Position der Rückenlehne der dritten Sitzreihe bietet zusätzlich die Möglichkeit für einen längeren Verstellweg der zweiten Sitzreihe, als dies bei einer umgeklappten Rückenlehne der dritten Sitzreihe der Fall ist.
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Um in jeder Stellung der Rückenlehne der dritten Sitzreihe auch eine vollständige Abschirmung des Gepäckraums nach oben zu gewährleisten, ist an der Rückenlehne der dritten Sitzreihe ein Aufnahmegehäuse für ein den Gepäckraum nach oben abdeckendes Rollo befestigt. Bei einer Verstellung oder Neigung der Rückenlehne wird somit das Aufnahmegehäuse automatisch mitgeführt und befindet sich immer in der richtigen Position, ohne dass zusätzliche Handgriffe erforderlich sind.
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Damit die Rückenlehne der dritten Sitzreihe besonders einfach und ohne Behinderung durch die Sitzkissen verstellt werden kann und um darüber hinaus einen ebenen Gepäckraumboden zu schaffen, sind die Sitzkissen der dritten Sitzreihe absenkbar. Zur Schaffung eines ebenen Gepäckraumbodens können auch die Sitzkissen der zweiten Sitzreihe absenkbar ausgebildet sein.
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Um einen möglichst variablen Gepäckraum zu ermöglichen, ist die Rückenlehne der dritten Sitzreihe bis zur Rückenlehne der zweiten Sitzreihe verschiebbar.
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Wenn nach einer bevorzugten Ausgestaltung die Rückenlehne der dritten Sitzreihe zwar geteilt, aber nur als Ganzes verschiebbar ist, wird in jeder Stellung der Rückenlehne der dritten Sitzreihe eine völlige Trennung zwischen dem Gepäckraum und dem Fahrgastraum erreicht. Die Teilung der Rückenlehne erfolgt vorzugsweise in der Mitte.
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Um einen möglichst ebenen Laderaumboden zu schaffen sind die Rückenlehnen der zweiten und/oder dritten Sitzreihe zur Erzeugung eines ebenen Laderaumbodens umklappbar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß ausgestatteten Kraftfahrzeuges im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
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1 ein Blick von oben in ein erfindungsgemäß ausgestattetes Kraftfahrzeug mit drei Sitzreihen, bei dem alle drei Sitzreihen benutzbar sind;
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2 ein Blick von oben in das erfindungsgemäß ausgestattete Kraftfahrzeug mit drei Sitzreihen, bei dem zur Vergrößerung des Gepäckraums die Rückenlehne der dritten Sitzreihe nach vorne geschoben ist; und
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3 ein Blick von oben in das erfindungsgemäß ausgestattete Kraftfahrzeug mit drei Sitzreihen, bei dem die Rückenlehne der dritten Sitzreihe bis zur Rückenlehne der zweiten Sitzreihe vorgeschoben ist.
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In den 1 bis 3 ist ein Kraftfahrzeug von oben zu sehen, bei dem das Dach weggeschnitten ist. Man erkennt drei Sitzreihen 1, 2 und 3, die jeweils Sitzkissen 1a, 2a, 3a und Rückenlehnen 1b, 2b, 3b aufweisen. Außerdem ist an der Hinterkante der Rückenlehne 3b der dritten Sitzreihe 3 ein Aufnahmegehäuse 4 für ein Rollo 5 befestigt, das zu Abdeckung eines Gepäckraums 6 nach oben dient. Das Aufnahmegehäuse kann auch die Funktion eines Ablagebodens, etwa für Hüte und dergleichen übernehmen.
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Die Rückenlehne 3b der dritten Sitzreihe 3 ist in aufrechter Stellung und getrennt von den Sitzkissen 3a der dritten Sitzreihe 3 in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar. Da das Aufnahmegehäuse 4 an der Rückenlehne 3b angebracht ist, ist es zusammen mit der Rückenlehne 3b in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und wandert bei einer Verschiebung der Rückenlehne 3b mit, so dass in jeder Stellung der Rückenlehne 3b der Gepäckraum 6 sowohl nach hinten als auch nach oben abgeschlossen ist.
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Alternativ kann das Aufnahmegehäuse 4 des Rollo 5 auch in nicht dargestellten Führungsbahnen geführt sein, die in Seitenwänden der Fahrzeugkarosserie vorgesehen sind.
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Um die Rückenlehne 3b beim Verschieben problemlos über das Sitzkissen 3a zu bewegen, sind die Sitzkissen 3a der dritten Sitzreihe 3 nach unten absenkbar, so dass sie beim Verschieben der Rückenlehne 3b nicht im Weg sind.
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Der Verschiebeweg der Rückenlehne 3b der dritten Sitzreihe 3 ist so bemessen, dass sie von einer in 1 gezeigten Stellung, in welcher die dritte Sitzreihe 3 vollfunktionsfähig ist und zur Aufnahme von Fahrgästen dient, bis zu einer in 3 gezeigten Stellung verschoben werden kann, in welcher die Sitzkissen 3a abgesenkt sind und die Rückenlehne 3b der dritten Sitzreihe 3 an der Rückenlehne 2b der zweiten Sitzreihe 2 anliegt.
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Die Rückenlehne 3b der dritten Sitzreihe 3 ist zwar geteilt (vorzugsweise in der Mitte), sie kann aber nur als Ganzes verschoben werden. Dies gewährleistet, dass zwischen den beiden Rückenlehnen 3b kein Spalt entsteht, durch den möglicherweise Gepäckstücke vom Gepäckraum 6 in die Fahrgastzelle gelangen können.
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Um einen möglichst großen Gepäckraum 6 mit einem ebenen Ladebodenraum zu schaffen, können die Sitzkissen 2a, 3a und die Rückenlehnen 2b, 3b der zweiten und/oder dritten Sitzreihe 2, 3 abgesenkt bzw. umgelegt werden.