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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bodenbelagsplatte für eine Sportanlage,
wie beispielsweise eine im Leichtathletikbereich einsetzbare Laufbahn,
sowie einen Bodenbelag für
derartige Sportanlagen.
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Beim
Aufbau von Sportanlagen, die einen speziellen Bodenbelag benötigen, wie
z. B. für Leichtathletikveranstaltungen
bzw. Laufveranstaltungen, wird im Allgemeinen so vorgegangen, dass
der Bodenbelag, also beispielsweise die Laufbahn, vor Ort und im
Wesentlichen irreversibel gefertigt wird. Derartige Bodenbeläge bzw.
Laufbahnen sind dann in Sportstadien vorhanden und können entsprechend genutzt
werden. Bei größeren Sportveranstaltungen ist
es jedoch häufig
erforderlich, nicht nur die tatsächlich
für die
Wettkampfveranstaltungen genutzten Laufbahnen oder dergleichen bereitzuhalten,
sondern es sind beispielsweise auch entsprechende Flächenbereiche
zum Aufwärmen
oder für
das Training bereitzuhalten. Selbst bei größeren Sportanlagen sind derartige
zusätzlich
erforderliche Flächenbereiche
häufig
nicht vorhanden. Auch besteht grundsätzlich die Tendenz, Sportveranstaltungen,
wie z. B. Leichtathletik-Meetings, an Orten zu veranstalten, die
hierfür
speziell vorgesehene Einrichtungen, wie z. B. Laufbahnen, nicht
aufweisen. Um auch derartige Veranstaltungen mit Bereitstellung
der erforderlichen Bodenbeläge
durchführen
zu können,
ist es beispielsweise bekannt, die Bodenbeläge für Laufbahnen auf großen Rollen
aufgerollt bereitzuhalten und dann am jeweiligen Veranstaltungsort
den Bodenbelag auszurollen. Aufgrund des hohen Gewichts derartiger
beispielsweise den Bodenbelag für
100 Meter-Bahnen bereithaltenden Belagsrollen und auch aufgrund
der Länge
der aufgerollten Bodenbeläge
ist der Vorgang zum Verlegen schwierig durchzuführen, ebenso wie der Transport
der einzelnen Rollen. Auch ist durch die Länge der aufgerollten Bahnen
im Wesentlichen auch die Länge
des nutzbaren Bodenbelags vorgegeben. Bei derartiger Bahnware kann
es ferner erforderlich sein, zum Vermeiden von Wölbungen in der abgerollten
und ausgelegten Ware diese lokal an den Untergrund anzubinden, was
entsprechende Probleme beim Aufbau und auch beim Abbau bereitet.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bodenbelagsplatte
für eine
Sportanlage, insbesondere Laufbahn, sowie einen Bodenbelag vorzusehen,
welche einen einfachen Aufbau und erforderlichenfalls auch Abbau
einer die im Sportbereich geforderten Eigenschaften bereitstellenden
Fläche
gestatten.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Bodenbelagsplatte für
eine Sportanlage, insbesondere Laufbahn, umfassend einen flexiblen
Plattenkörper
sowie eine Auflage-Lage an einer einem Untergrund zugewandt zu positionierenden
Unterseite des Plattenkörpers
oder/und eine Stabilisierungslage.
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Durch
den Aufbau der erfindungsgemäßen Bodenbelagsplatte
kann diese in verschiedenen Aspekten so bereitgestellt bzw. abgestimmt
werden, dass sie die gesetzten Anforderungen erfüllen kann. So kann der flexible
Plattenkörper
beispielsweise so aufgebaut werden, also hinsichtlich seines Materials und
seiner Dimensionierung ausgelegt werden, dass er die geforderten
Federungseigenschaften aufweist. Durch das Bereithalten einer Stabilisierungslage kann
sichergestellt werden, dass eine gegen Verformungen im Wesentlichen
gesicherte, plane Oberfläche
bereitgehalten wird, auch wenn in einem den fertigen Aufbau tragenden
Untergrund geringfügige
Ungleichmäßigkeiten
vorhanden sind. Auch stellt eine derartige Stabilisierungslage einen
platteninternen Schutz gegen Form- bzw. Dimensionsänderungen bereit.
Durch das Bereithalten einer Auflage-Lage, mit welcher die Bodenbelagsplatte
dann in Kontakt mit dem Untergrund steht, wird es möglich, eine
derartige Belagsplatte an die diesbezüglich bestehenden Anforderungen
anzupassen. So kann beispielsweise die Auflage-Lage eine rutschhemmende
Lage sein, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn ein Einsatz
auf vergleichsweise glatten Böden,
wie z. B. Turnhallenböden
oder Parkettböden,
erfolgen soll.
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Der
Plattenkörper
kann beispielsweise aus gebundenem Partikelmaterial aufgebaut sein,
wobei dieses Partikelmaterial Granulatmaterial oder/und Fasermaterial
umfassen kann. Es sei hier darauf hingewiesen, dass unter Granulatmaterial
im Wesentlichen Partikel mit mehr oder weniger beliebiger, undefinierter
Formgebung angesprochen sind, wobei selbstverständlich auf eine gewisse Größenverteilung
geachtet werden kann. Unter Fasermaterial werden allgemein Partikel
verstanden, die eine Vorzugsabmessung aufweisen, also im Allgemeinen
in einer Richtung länger
gestreckt sind.
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Um
bei dem Plattenkörper
die insbesondere für
Laufveranstaltungen erforderliche Flexibilität bereitzuhalten, wird vorgeschlagen,
dass das Partikelmaterial flexibel ist, beispielsweise aus Gummimaterial
aufgebaut ist. Hier kann weiterhin aus Kostengründen vorgesehen sein, dass
zumindest ein Teil dieses Gummimaterials Recyclingmaterial ist.
Für das
Recycling können
hier primär
Altreifen bzw. Abfälle
oder Ausschuss aus der Gummiindustrie genutzt werden.
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Das
Partikelmaterial kann beispielsweise durch Polyurethan gebunden
sein.
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Aus
Gründen
der einfacheren und kostengünstigeren
Herstellbarkeit wird vorgeschlagen, dass der Plattenkörper aus
einem im Wesentlichen homogenen Materialblock aufgebaut ist. Dies
bedeutet also, dass der Plattenkörper
in seinem gesamten Volumenbereich im Wesentlichen aus dem gleichen
Material bzw. der gleichen Materialzusammensetzung und im Wesentlichen
auch mit den gleichen physikalischen Eigenschaften, wie z. B. Dichte,
Härte,
aufgebaut ist.
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Alternativ
kann insbesondere zum Einstellen bestimmter Flexibilitätseigenschaften
der Plattenkörper
mehrschichtig aufgebaut sein.
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Da,
wie vorangehend bereits ausgeführt,
die erfindungsgemäße Bodenbelagsplatte
zum Einsatz im Sportbereich vorgesehen ist, muss sie auch an ihrer
Oberfläche
so ausgestaltet sein, dass sie den aus dem Sport resultierenden
Anforderungen gerecht wird. Ist insbesondere eine bestimmte Griffigkeit
erforderlich, kann diese erfindungsgemäß dadurch erlangt werden, dass
der Plattenkörper
an seiner Oberseite mit seiner Strukturierung versehen ist. Diese Strukturierung
kann beispielsweise eine Vielzahl wölbungsartiger Erhebungen umfassen.
An seiner Unterseite kann der Plattenkörper eine kanalartige Vertiefungsanordnung
aufweisen, die einerseits zu einer gewissen Stabilisierung der Platten
selbst beiträgt, und
andererseits bei Veranstaltungen im Freien eine Entwässerung
im Bereich unter den Bodenbelagsplatten sicherstellt.
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Die
bei der erfindungsgemäßen Bodenbelagsplatte
ggf. vorzusehende Stabilisierungslage kann faserartiges Material
umfassen, wobei hier aufgrund der geforderten Stabilisierungseigenschaft
vor allem Glas- oder/und Polymerfasern besonders vorteilhaft eingesetzt
werden können.
Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass die Stabilisierungslage
Vliesmaterial, gewebeartiges Material, netzartiges Material oder
gewirkartiges Material umfasst.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsvariante kann vorgesehen
sein, dass die Stabilisierungslage an der Unterseite des Plattenkörpers vorgesehen
ist.
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Dies
hat einerseits den Vorteil, dass durch die Stabilisierungslage die
strukturelle Integrität
des Plattenkörpers
nicht beeinträchtigt
ist, und andererseits der Herstellungsvorgang durch entsprechend geschichtetes
Anordnen der verschiedenen Materialien leicht durchzuführen ist.
Beispielsweise ist es möglich,
dass die Stabilisierungslage zwischen dem Plattenkörper und
der Auflage-Lage vorgesehen ist.
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Alternativ
kann selbstverständlich
die Stabilisierungslage auch im Volumenbereich des Plattenkörpers vorgesehen
sein. Je nachdem, in welchem Höhenbereich
die Stabilisierungslage vorgesehen ist, wird es möglich, die
Verformungseigenschaften des Plattenkörpers vorzugeben. Bei Positionierung der
Stabilisierungslage im unteren Bereich wird der Plattenkörper primär gegen
Durchhängen
verstärkt sein,
während
bei Positionierung im oberen Bereich primär ein Schutz gegen Auswölbung des
Plattenkörpers
erlangt werden kann.
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Auch
die Auflage-Lage kann beispielsweise Vliesmaterial, gewebeartiges
Material, gewirkartiges Material, netzartiges Material, grundsätzlich aber auch
Folienmaterial umfassen. Es sei hier darauf hingewiesen, dass das
Material und auch die Struktur der Auflage-Lage primär nach den
vorhandenen Anforderungen ausgewählt
werden können.
Insbesondere kann hier Polyolefin-Material eingesetzt werden.
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Um
die erfindungsgemäßen Bodenbelagsplatten
untereinander koppeln zu können,
wird weiter vorgeschlagen, dass in einer Umfangsfläche des Plattenkörpers eine
Mehrzahl von Aussparungen zur Aufnahme von Verbindungselementen
vorgesehen ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird die eingangs genannte Aufgabe ferner durch
einen Bodenbelag für
eine Sportanlage, insbesondere Laufbahn, gelöst, welcher wenigstens eine
erfindungsgemäße Bodenbelagsplatte
aufweist.
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Um
ein ungewünschtes
Verschieben der einzelnen Belagsplatten zu verhindern, wird vorgeschlagen,
dass wenigstens ein Teil der Bodenbelagsplatten durch an deren Umfangsflächen vorgesehene Verbindungselemente
miteinander verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein,
dass wenigstens ein Teil der Bodenbelagsplatten durch wenigstens
ein an deren Unterseite angebundenes Verbindungselement miteinander
verbunden ist, wobei das Verbindungselement beispielsweise durch Klettverbindung
an die Unterseite der Bodenbelagsplatten angebunden sein kann.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass wenigstens bereichsweise die Bodenbelagsplatten
bezüglich
unmittelbar benachbarter Bodenbelagsplatten versetzt angeordnet
sind. Auf diese Art und Weise können
beispielsweise in einer Laufrichtung ununterbrochen durchgehende
Stöße oder
zwischen einzelnen Platten vermieden werden.
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Um
insbesondere bei Laufveranstaltungen zu vermeiden, dass die beim
Beschleunigen bzw. Abbremsen wirkenden Kräfte zur Verschiebung von einzelnen
Bodenbelagsplatten oder Gruppen davon führen können, wird weiter vorgeschlagen,
dass eine Mehrzahl von in einer Bodenbelagslängsrichtung sich erstreckenden
Reihen von Bodenbelagsplatten quer zur Bodenbelagslängsrichtung
aneinander angrenzend vorgesehen ist und dass wenigstens ein Teil
dieser Reihen bezüglich
einander in der Bodenbelagslängsrichtung
versetzt angeordnet ist. Auf diese Art und Weise wird es möglich, durch
den gebildeten Versatz die einzelnen Reihen bzw. die Bodenbelagsplatten
dieser Reihen untereinander zu koppeln, also auch an benachbarte
Reihen so anzukoppeln, dass in dieser Längsrichtung eine stabile Halterungswirkung
erzeugt wird.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Bodenbelagsplatten an den diese tragenden
Untergrund nicht permanent fest angebunden sind. Der erfindungsgemäße Bodenbelag
weist somit eine besondere Eignung als „mobiler" Bodenbelag auf. Unter „mobil" ist hier selbstverständlich die
Möglichkeit
angesprochen, diesen Bodenbelag in sehr einfacher Art und Weise
von einem Einsatzort zu einem anderen Einsatzort transportieren
zu können
und ihn am jeweiligen Einsatzort auf- bzw. abbauen zu können, während er
am jeweiligen Einsatzort selbstverständlich auf dem Untergrund fest
aufliegt und somit auf diesem praktisch nicht bewegbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Bodenbelags für eine Sportanlage, aufgebaut
aus einer Vielzahl von Bodenbelagsplatten;
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2 eine
Vertikalschnittansicht einer für den
Bodenbelag der 1 einzusetzenden Bodenbelagsplatte;
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3 eine
perspektivische Teilansicht einer Bodenbelagsplatte, welche insbesondere
die Beschaffenheit derselben an ihrer Unterseite verdeutlicht;
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4 eine
der 1 entsprechende Darstellung eines Bodenbelags
mit anderem Verlegemuster.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßer Bodenbelag
allgemein mit 10 bezeichnet. Dieser Bodenbelag 10 ist
zum Einsatz bei Sportveranstaltungen, insbesondere bei Leichtathletik
bzw. Laufveranstaltungen, vorgesehen. Der Bodenbelag 10 ist
so ausgestaltet, dass er vergleichsweise einfach auf einem festen
Untergrund ausgelegt werden kann, für Sportveranstaltungen genutzt
werden kann und nach Abschluss einer derartigen Veranstaltung wieder
abgebaut und gelagert bzw. zu einem weiteren Einsatzort zur erneuten
Verwendung gebracht werden kann. Der Bodenbelag 10 ist
also so aufgebaut, dass er trotz der Möglichkeit des einfachen Aufbaus
und Abbaus eine in sich feste Struktur bildet, die keine feste Anbindung,
also beispielsweise Verklebung, zum Untergrund erfordert.
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Man
erkennt in 1, dass der Bodenbelag 10 aus
einer Vielzahl von Belagsplatten 12 aufgebaut ist. Diese
sind im dargestellten Beispiel quadratisch und haben eine Seitenlänge im Bereich
von 25 bis 250 cm, vorzugsweise im Bereich 50 cm. Selbstverständlich können auch
andere Formen, wie z. B. rechteckige Platten, eingesetzt werden.
Die Dicke der Platten 12 liegt im Bereich von 0,5 bis 10
cm, vorzugsweise bei etwa 3 cm.
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Dies
hängt ganz
besonders von dem beabsichtigten Einsatzzweck und auch der erforderlichen Elastizität ab und
hängt selbstverständlich auch
davon ab, welches Material zum Aufbau dieser Belagsplatten 12 eingesetzt
wird. Das Gewicht der Belagsplatten 12 liegt bei den angegebenen
Abmessungen und bei den nachfolgend noch beschriebenen Aufbaumaterialien
im Bereich zwischen 5 und 50 kg/m2, vorzugsweise
bei 24 bis 30 kg/m2. Dies stellt sicher, dass
einerseits die Platten noch vergleichsweise leicht handhabbar sind
und insbesondere von Hand verlegt bzw. aufgenommen werden können, dass
andererseits jedoch der so gebildete Bodenbelag ausreichend fest
auf dem Untergrund aufliegt.
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Der
Bodenbelag 10 ist weiter so aufgebaut bzw. die Belagsplatten 12 sind
so verlegt, dass sie zueinander einen Versatz aufweisen. Beispielsweise beim
Aufbau einer Laufbahn für
Laufveranstaltungen sind in der Laufbahnlängsrichtung L aufeinander folgend
jeweils Reihen derartiger Belagsplatten 12 ausgelegt, und
die einzelnen Reihen sind zueinander versetzt, und zwar um eine
halbe Plattenbreite. Es ergibt sich somit das T-Muster der zwischen den einzelnen Belagsplatten 12 gebildeten
Nuten bzw. Stöße 14.
Dies stellt sicher, dass beispielsweise in der Laufbahnlängsrichtung
L, also auch der Laufrichtung, keine vollständig durchgehenden und möglicherweise störenden Nuten
vorhanden sind. Um bei diesem Versatz der einzelnen Belagsplatten 12 bzw.
der Reihen dieser Belagsplatten 12 zueinander im Randbereich 16 einen
geradlinigen Abschluss zu erhalten, kann beispielsweise bei jeder
zweiten Reihe dieser Randbereich 16 gebildet sein durch
eine halbe Platte 18. Die Größe dieser „halben Platten 18" hängt selbstverständlich vom
Versatz der einzelnen Platten bzw. Plattenreihen zueinander ab.
Diese halben Platten können
entweder bei der Fertigung bereits mit der entsprechenden Größe hergestellt
werden, oder können
beispielsweise bei Einsatz einer elektrischen Stichsäge oder
dergleichen durch Trennen einer normalen Bodenbelagsplatte 12 erhalten
werden.
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Um
den festen Verbund der einzelnen Bodenbelagsplatten 12 untereinander zu
erhalten, weisen diese in ihren Umfangsflächen 20 nachfolgend noch
beschriebene Einsenkungen oder Aussparungen auf, in welche stiftartige
Verbindungselemente 22 mit fester Passung eingesetzt werden
können. Diese
stehen über
die Umfangsflächen 20 über und können beim
Zusammenfügen
der einzelnen Belagsplatten 12 dann in eine jeweils angrenzend
zu verlegende Platte bzw. die darin vorgesehenen Aussparungen eingeführt werden.
Es ergibt sich somit insbesondere auch bei dem in der 1 erkennbaren
Versatz der einzelnen Belagsplatten 12 bzw. der Reihen von
Belagsplatten 12 zueinander eine sehr stabile Verbindung,
in welche die in einer einzelnen Reihe von Belagsplatten unmittelbar
aneinander angrenzenden Belagsplatten 12 durch die beiden
in der Längsrichtung
L daran jeweils angrenzend liegenden Reihen bzw. die Belagsplatten 12 derselben
fest aneinander gehalten werden. Um diesen festen Verbund auch im
Randbereich 16 zu gewährleisten, kann,
wie in 1 erkennbar, an diesem Randbereich 16 an
der Unterseite der Belagsplatten 12 ein beispielsweise
bandartig ausgestaltetes Verbindungselement 24 vorgesehen
sein, das sich beispielsweise über
die gesamte Länge
und auch die gesamte Breite am Randbereich 16 erstrecken
kann. Dieses bandartige Verbindungselement 24 kann beispielsweise
durch Klettwirkung an die Unterseite der Belagsplatten 12 im
Randbereich 16 angebunden werden und stellt somit auch
im Randbereich eine feste Verbindung der unmittelbar aneinander
angrenzenden Belagsplatten her. Hier ist es selbstverständlich auch
möglich,
einzelne vergleichsweise kurze Streifen dieses bandartigen Verbindungselements 24 einzusetzen,
um jeweils nur zwei oder beispielsweise drei derartige Belagsplatten 12 miteinander
zu koppeln.
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Der
Aufbau der in 1 erkennbaren Belagsplatten 12 wird
nachfolgend mit Bezug auf die 2 und 3 detaillierter
beschrieben.
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Man
erkennt zunächst,
dass diese Belagsplatten 12 einen den wesentlichen Volumenbereich bildenden
Plattenkörper 26 aufweisen.
Dieser stellt die zur Benutzung nach oben frei liegende Oberseite 28 bereit.
Der Plattenkörper 26 ist
aus Partikelmaterial aufgebaut, also beispielsweise Fasermaterial oder
Granulatmaterial, wobei die einzelnen Partikel durch ein ein- oder
mehrkomponentiges Binde- bzw. Klebemittel aus der organischen Chemie
miteinander verbunden sind. Als besonders bevorzugt werden hier
Gummigranulate oder Gummifasermaterialien betrachtet, wobei diese
Materialien beispielsweise durch Recycling oder zumindest zum Teil
durch Recycling bereitgestellt werden können. Hier ist beispielsweise
die Wiederaufarbeitung von Altreifen oder von Abfällen oder
Ausschuss in der Gummiproduktion möglich. Bei derartigem Gummipartikelmaterial
kommt vorzugsweise dann ein einkomponentiges Polyurethanbindemittel
zum Einsatz. Die Platten 12 können einzeln durch Eingeben
der Ausgangsmaterialien in entsprechende Formen und Ausüben von Druck
und Temperatur hergestellt werden, können aber beispielsweise auch
in einem kontinuierlich laufenden Extrosionsvorgang hergestellt
werden. Die Härte
bzw. auch die Dichte des Plattenkörpers 26 kann beispielsweise
durch den beim Herstellungsvorgang ausgeübten Druck eingestellt werden.
Auch die Zugfestigkeit bzw. die Reißdehnung lässt sich auf diese Art und
Weise und auch durch die Auswahl der eingesetzten Materialien einstellen.
Hier sollte die Zugfestigkeit vorzugsweise bei etwa 0,75 N/mm2 liegen, während die Reißdehnung
bei etwa 70% liegen sollte. Die Härte bzw. die Flexibilität der einzelnen Belagsplatten 12,
die für
die Benutzung von großer Bedeutung
ist, wird so gewählt
bzw. eingestellt, dass sie den vorgegebenen Anforderungen, beispielsweise
des Leichtathletikverbands, für
derartige Leichtathletikbeläge
entspricht. Entsprechendes gilt auch für die Oberflächenbeschaffenheit.
Man erkennt in der 2, dass an der Oberseite 28 der
Plattenkörper 26 nicht
glatt ist, sondern mit einer Strukturierung 30 versehen
ist. Diese umfasst im dargestellten Beispiel eine Vielzahl an wölbungsartigen
Erhöhungen 32,
die eine griffige Oberfläche
bereitstellen. Weiter kann vorzugsweise der Plattenkörper 26 homogen aufgebaut
sein, also über
seinen gesamten Volumenbereich im Wesentlichen aus dem gleichen
Aufbaumaterial und mit der gleichen Dichte bzw. Flexibilität versehen
sein. Grundsätzlich
ist es aber auch denkbar, einen mehrschichtigen Aufbau zu wählen, beispielsweise
einen Aufbau mit drei Schichten. Die oberste und die unterste Schicht
können
dabei eine größere Härte bereitstellen,
als eine mittlere Schicht. Die Einfederungseigen schaft wird dabei
dann primär durch
die elastischere mittlere Schicht vorgegeben, während die härtere obere Schicht und die
härtere untere
Schicht für
eine höhere
Haltbarkeit sorgen. Hier kann der Herstellungsvorgang so vorgenommen werden,
dass die einzelnen Schichten jeweils für sich alleine bereitgestellt
werden und dann beispielsweise wieder durch Einsatz eines ein- oder
mehrkomponentigen Bindemittels miteinander verbunden werden können. Auch
hier können
die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Schichten dadurch
bereitgestellt werden, dass diese beim Herstellungsvorgang unterschiedlich
behandelt werden, also beispielsweise unterschiedlichen Drücken ausgesetzt werden
und somit unterschiedliche Dichten eingestellt werden, oder/und
dass andere Aufbaumaterialien, beispielsweise Aufbaumaterialien
anderer Partikelgröße oder
anderer Zusammensetzung, eingesetzt werden.
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In
der 3 erkennt man die Unterseite 34 der Belagsplatten 12.
An dieser Unterseite 34 ist der den wesentlichen Volumenbereich
bereitstellende Plattenkörper 26 mit
zwei Materiallagen überzogen. So
folgt unmittelbar auf den Belagskörper 26 eine Stabilisierungslage 36.
Diese kann beispielsweise aus einem Fasergewebe gebildet sein und
an die Unterseite des Plattenkörpers 26 fest
angebunden sein. Beispielsweise kann das Fasergewebe beim Herstellungsvorgang
der Belagsplatte 12 angrenzend an das für den Aufbau des Plattenkörpers 26 vorgesehene
Material verlegt werden und durch das die einzelnen Materialpartikel
miteinander verbindende Bindemittel auch an den Plattenkörper 26 mit
angebunden werden. Diese Stabilisierungslage 36 hat zwei
wesentliche Funktionen. Zum einen dient sie dazu, für einzelne
Belagsplatten 12 eine Dimensionsstabilisierung vorzusehen,
so dass diese unter Belastung und auch beispielsweise unter thermischen
Einflüssen ihre
Maße so
wenig als möglich ändern. Weiterhin hat
die Stabilisierungslage 26 die Aufgabe der Formstabilisierung.
Da die Stabilisierungslage 26 im Vergleich zur Flexibilität bzw. Elastizität des Plattenkörpers 26 vergleichsweise
hart bzw. steif ist bzw. sich nur wenig dehnen lässt, wird sie insbesondere
bei der Anordnung an der Unterseite 34 dafür sorgen, dass
die Belagsplatten 12 trotz ihrer Flexibilität in der Mitte
nicht durchhängen
können.
Kleinere Bodenunebenheiten oder Einsenkungen können somit kompensiert bzw. überbrückt werden.
Diese Stabilisierungseigenschaften der Stabilisierungslage 36 hängen nicht
nur von deren Material bzw. Struktur ab, sondern auch davon, wo
sie vorgesehen ist. So könnte
beispielsweise die Stabilisierungslage 36 auch im Volumenbereich
des Plattenkörpers 26 vorgesehen sein,
also in dessen Material mit integriert sein. Bei Anordnung näherungsweise
im Dickenmittenbereich wird die Stabilisierungslage 36 eine
gegen Durchhängen
bzw. Auswölben
nach oben näherungsweise gleichermaßen wirkende
Funktion haben. Grundsätzlich
ist es auch denkbar, diese Stabilisierungslage 36 nahe
der Oberseite 28 vorzusehen, vorzugsweise jedoch noch so
weit von der Oberseite 28 entfernt, dass beim Einsatz von
Laufschuhen mit Spikes eine Beschädigung dieser Stabilisierungslage 36 durch
die in das Material des Plattenkörpers 26 eindringenden
Spikes nicht auftreten kann.
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Als
besonders bevorzugte Aufbaumaterialien für diese Stabilisierungslage
kommen Glas- oder Polymerfasern in Betracht. Diese können, wie
bereits ausgeführt
und in 3 erkennbar, nach Art eines Gewebes zusammengefügt sein,
können
aber beispielsweise auch als Gewirk, mit vliesartigem Aufbau oder
ggf. auch als ungebundene Faserlage, die dann erst durch den Einsatz
des Bindemittels für
den Plattenkörper 26 eine
Verbindung erfährt,
bereitgestellt werden.
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An
der Unterseite 34 der Plattenkörper 12 ist dann weiterhin
eine Auflage-Lage 38 vorgesehen. Mit
dieser Auflage-Lage 38 liegen die einzelnen Belagsplatten 12 auf
dem vorbereiteten Untergrund auf. Auch hier kann je nach vorgesehenem
Einsatzzweck bzw. je nach Untergrund eine Auswahl getroffen werden.
So kann diese Auflage-Lage 38 eine rutschhemmende Funktion
haben, so dass beispielsweise bei dem Verlegen auf vergleichsweise
glattem Untergrund, wie z. B. einem Holzparkettboden, gleichwohl eine
feste Halterung am Untergrund erlangt werden kann. Auch kann diese
Auflage-Lage 38 eine Materialtrennung zwischen dem Plattenkörper 26 und
dem Untergrund vorsehen, was insbesondere dann von Vorteil ist,
wenn beispielsweise zwischen dem Untergrund, also möglicherweise
einem Turnhallenboden, und dem Aufbaumaterial des Plattenkörpers 26 ungewünschte Materialwechselwirkungen
entstehen könnten.
Weiterhin kann diese Auflage-Lage 38 dazu genutzt werden,
die feste Anbindung des in 1 erkennbaren
bandartigen Verbindungselements 24 an die Unterseite 34 zu
erlangen. Hierzu ist vorzugsweise diese Auflage-Lage 38 vliesartig
ausgestaltet, so dass eine sehr stabile Klett-Wechselwirkung mit
dem bandartigen Verbindungselement 24 erlangt werden kann.
Selbstverständlich
können
hier auch Gewebe oder Gewirkmaterialien zum Einsatz kommen. Als Aufbaumaterialien
sind hier beispielsweise durch Recycling gewonnene Polyolefine denkbar.
Auch diese Auflage-Lage 38 kann, ebenso wie die vorangehend besprochene
Stabilisierungslage 36, an den Plattenkörper 26 durch das
die einzelnen Partikel desselben miteinander verbindende Bindemittel
angebunden werden. Selbstverständlich
kann die Auflage-Lage 38, ebenso wie die Stabilisierungslage 36,
auch erst nach der Herstellung des Plattenkörpers 26 separat aufgebracht
und fixiert werden.
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Man
erkennt in 3 weiter, dass an der Unterseite 34 der
Belagsplatten 12 eine kanalartige Vertiefungsanordnung 40 ausgebildet
ist. Diese über
die gesamte Unterseite 34 sich erstreckende und auch entlang
des Randbereichs 16 verlaufende Vertiefungsanordnung 40 stellt
sicher, dass an der Unterseite, also im Angrenzungsbereich an den
Untergrund, Hohlräume
bereitgestellt werden, die der Entwässerung dienen können. Hier
ist zu berücksichtigen,
dass die in 1 erkennbaren, im Angrenzungsbereich
der einzelnen Belagsplatten 12 gebildeten Nuten bzw. Schlitze 14 die
Wasserableitung von der Oberseite 28 gestatten, so dass
bei Regen größere Wasseransammlungen
an der Oberseite 28 nicht auftreten werden, sondern das
Wasser sich durch diese Nuten bzw. Schlitze 14 hindurch
zur Unterseite 34 bewegen wird und dort über die
Vertiefungen 40 ablaufen kann.
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In 3 erkennt
man weiterhin die in bzw. an den Umfangsflächen 42 der Belagsplatten 12 bzw. der
jeweiligen Plattenkörper 26 vorgesehenen
Aussparungen 44, in welche die in 1 auch erkennbaren
stiftartigen Verbindungselemente 22 eingesteckt werden
können,
um den festen Verbund der einzelnen Belagsplatten 12 untereinander
gewährleisten zu
können.
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In 4 ist
ein erfindungsgemäßer Bodenbelag 10 gezeigt,
der ebenfalls aus einer Vielzahl einzelner Belagsplatten 12 aufgebaut
ist, der jedoch hinsichtlich seines Verlegemusters mit Bezug auf
die Längsrichtung
L um 90° gedreht
ist im Vergleich zu der in 1 gezeigten
Verlegeart. Daraus ergibt sich also eine Konfiguration, bei welcher
in der Längsrichtung
L, also beispielsweise auch einer Laufbahnlängsrichtung, sich erstreckende
Reihen von Belagsplatten 12 vorgesehen sind, wobei quer
zur Längsrichtung
L nebeneinander liegende Reihen zueinander versetzt sind. Auf diese
Art und Weise wird erreicht, dass durch den Einsatz der Verbindungselemente 22,
die vorzugsweise bei jeder der Belagsplatten in einem Bereich wirksam
sind, in dem eine weitere Belagsplatte 12 an diese angrenzt,
in der Längsrichtung
L wirkende Kräfte
nicht zum Verschieben einzelner Platten führen kann. Jede der Belagsplatten 12 ist
quer zur Längsrichtung
L durch den Einsatz der Verbindungselemente 22 formschlüssig angebunden
an eine bzw. mehrere benachbarte Belagsplatten 12. Es ergeben
sich somit zwar in der Längsrichtung
L vollständig
durchlaufende Nuten, die jedoch beispielsweise die einzelnen Laufbahnen
voneinander trennen können,
insbesondere bei Laufveranstaltungen wird jedoch vermieden, dass
die in der Längsrichtung
L auf die Belagsplatten 12 ausgeübten Beschleunigungskräfte oder
Bremskräfte
zum Verschieben einzelner Platten oder einzelner Plattenreihen führen können. Ein
weiterer Vorteil dieser Verlegeart ist, dass auf Grund der Tatsache,
dass im Allgemeinen derartige Bodenbeläge 10 in der Längsrichtung
L länger
sind, als quer dazu, eine geringere Anzahl an geteilten Platten
erforderlich ist, als bei der in 1 gezeigten
Ausgestaltungsvariante.
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Durch
die vorliegende Erfindung ist also ein Bodenbelag 10 vorgesehen,
der einerseits durch den Aufbau aus einer Vielzahl von Platten leicht
und schnell verlegt und ebenso leicht und schnell wieder abgebaut
werden kann, und der andererseits durch den Aufbau der einzelnen
Platten besonders geeignet ist für
den Einsatz bei Sportveranstaltungen, insbesondere Leichtathletikveranstaltungen.
Hierzu kann je nach den bestehenden Anforderungen bzw. nach Einsatzzweck
ein bestimmtes Aufbaumaterial ausgewählt werden, es können die
Platteneigenschaften, wie z. B. Elastizität, Gewicht, Dicke und dergleichen,
ausgewählt
werden, es kann an der Unterseite der Platten ein für den vorgesehenen
Untergrund besonders geeignetes Material für die Auflage-Lage ausgewählt werden
und es können
die Platten in einem bestimmten besonders geeigneten Muster verlegt
werden, beispielsweise dem in 1 oder 4 dargestellten
T-Muster oder einem Kreuzmuster oder dergleichen. Auch ist es beispielsweise
möglich,
durch das bandartige Verbindungselement 24 nicht nur einen
Verbund einzelner Platten im Randbereich 16 untereinander
zu erlangen, sondern oder alternativ dazu dieses Verbindungselement 24 auch,
je nach Bedarf, dazu einzusetzen, einen Verbund zum Untergrund zu
schaffen, beispielsweise ebenfalls durch Klettwirkung oder Klebewirkung.
Dazu könnte es
an einer Seite zur Realisierung einer Klettverbindung ausgestaltet
sein, nämlich
einer Klettverbindung an der Unterseite 34 der Belagsplatten 12,
während
es an der anderen Seite dann zur Realisierung einer Klebeverbindung
zum Untergrund, also beispielsweise einem Hallenboden, ausgestaltet
sein kann.