-
Die
Erfindung betrifft eine Einmal-Spendevorrichtung und ein Verfahren
zur Herstellung einer Einmal-Spendevorrichtung für flüssige, pastenartige und andere
fliess- oder rieselfähige
Materialien, die beispielsweise auch Gele, pulverisiertes Material
und Materialmischungen umfassen können.
-
Einmal-Spendevorrichtungen
für die
genannten Materialien werden in der Kosmetik und Medizin in erheblichem
Ausmass eingesetzt. Sie sollen einerseits möglichst kostengünstig herstellbar
sein und andererseits zuverlässig
und leicht bedienbar sein und bei der Lagerung und dem Transport
widerstandsfähig
sein und dicht bleiben.
-
Es
gibt eine Fülle
von unterschiedlichsten Einmal-Behältern mit Applikatoren (z.B.
US 4982838 ,
DE 100 09 629 ) mit einem Reservoir
für fliessfähige Materialien
und durch Perforations- oder Peelmittel zu öffnenden Ausbringungskammern,
in denen sich der Applikator befindet. In etlichen Fällen soll
die Ausbringungskammer zunächst
kein Material enthalten und erst durch Öffnen einer Verbindung zwischen einer
Materialvorratskammer und der Ausbringungskammer mit Material befüllt werden.
Durch den Peel- oder Abziehvorgang und auch ein Aufreissen einer Perforation
kann es jedoch leicht zu einem unerwünschten Verspritzen des Materials
kommen. Befindet sich von Anfang an Material in einer Kammer, in der
sich auch der Applikator befindet, kann es zu einem ähnlichen
Effekt kommen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einmal-Spendevorrichtung
und ein Verfahren zur Herstellung einer Einmal-Spendevorrichtung
anzugeben, bei denen eine gezielte Entnahme des Materials möglich ist,
ohne dass es beim Öffnen
und Aktivieren der Einmal-Spendevorrichtung zum spontanen Verspritzen
oder Abtropfen von Material kommt.
-
Die
Erfindung gemäss
Definition in den Hauptansprüchen
ist auf Einmal-Spendevorrichtungen sowohl mit als auch ohne Applikator
anwendbar.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
-
Die
erfindungsgemässe
Einmal-Spendevorrichtung mit Applikatoreinrichtung für flüssige, pastenartige
und andere fliess- oder rieselfähige
Materialien umfasst einen befüll-
und versiegelbaren Kunststoffbehälter
zur Aufnahme des Materials, der ein Halsende und ein zu diesem entgegengesetztes
Befüllende
sowie seitliche Versiegelungsnähte
aufweist. In das Halsende des Behälters ist eine Applikatoreinrichtung
zum Aus- und Aufbringen des Materials durch eine Öffnung eingesetzt,
die sich durch die Applikatoreinrichtung erstreckt. Im nicht aktivierten
Zustand verschliesst eine stopfenartige Verschlusseinrichtung die Öffnung,
wobei ein Teil der Verschlusseinrichtung aus der Applikatoreinrichtung
herausragt und dabei vom äusseren
Halsende umgeben ist. Eine erste Versiegelungsnaht erstreckt sich
quer durch die seitlichen Versiegelungsnähte des Behälters am äusseren Halsende und versiegelt
den aus der Applikatoreinrichtung herausragenden Teil der Verschlusseinrichtung
allseitig. Vorzugsweise ist eine zweite Versiegelungsnaht im Bereich
des inneren Halsendes vorgesehen und erstreckt sich quer durch die seitlichen
Versiegelungsnähte
und siegelt die Applikatoreinrichtung ein. Die Applikatoreinrichtung
könnte
jedoch auch andersartig im Halsende fixiert und z.B. durch Verkleben,
Schweissverfahren und Heissversiegeln abgedichtet sein. Eine sich
quer durch die seitlichen Versiegelungsnähte erstreckende aufreissbare
Perforationsnaht ist im Bereich zwischen der ersten und zweiten
Versiegelungsnaht und bezüglich des
vorderen Material-Austrittsendes der Applikatoreinrichtung zum Befüllende hin
bzw. nach innen versetzt vorgesehen.
-
Durch
das Vorsehen einer Verschlusseinrichtung und deren Einsiegelung
in die erste Versiegelungsnaht wird beim Durchtrennen der Perforation die
Verschlusseinrichtung zusammen mit dem vom übrigen Teil des Behälters gelösten äusseren
Halsende abgetrennt und automatisch aus der Applikatoröffnung herausgezogen.
Damit ist der Applikator einsatzbereit und kann über seine durchgehende Öffnung mit
Material aus dem übrigen
Behälterteil
versorgt werden. In dem Moment des Trennens der Pertoration ist
der Halsbereich jedoch zunächst
voll ständig
materialfrei. Es kommt nicht zum Verspritzen von Material und auch
nicht zum vorzeitigen Abtropfen von Material vom Applikator und
dergleichen.
-
Das
obige Prinzip sowie die sich daraus ergebenden Vorzüge sind
auch bei der alternativen Ausführungsform
ohne eigenständig
vorgesehene Applikatoreinrichtung verwirklicht, bei der die Applikatoreinrichtung
auf eine Applizieröffnung
oder Materialaustrittsöffnung
reduziert ist und die stopfenartige Verschlusseinrichtung direkt
in den Halsabschnitt des Behälters
eingesetzt ist. Die stopfenartige Verschlusseinrichtung verschliesst
die Materialaustrittsöffnung,
wobei ein Teil der Verschlusseinrichtung sich aus der Materialaustrittsöffnung heraus
erstreckt und dabei vom äusseren
Halsende umgeben ist. Eine erste Versiegelungsnaht, die sich quer
durch die seitlichen Versiegelungsnähte des Behälters am äusseren Halsende erstreckt,
versiegelt den aus der Materialaustrittsöffnung herausragenden Teil
der Verschlusseinrichtung allseitig, und eine sich quer durch die
seitlichen Versiegelungsnähte
erstreckende aufreissbare Perforationsnaht ist bezüglich der
ersten Versiegelungsnaht nach innen versetzt vorgesehen und grenzt
an die Materialaustrittsöffnung
an. Dadurch, dass der Raum oder Bereich zwischen der Perforationsnaht
und der Stelle, an der die Verschlusseinrichtung das Halsende gegen
den mit Material befüllten
Behälterraum
abdichtet, wiederum frei von Material ist, wenn die Perforationsnaht
geöffnet
wird, wird auch bei dieser Ausführung
der Erfindung ein vorzeitiges Verspritzen von Material beim Aufreissen der
Perforation verhindert.
-
Die
Einmal-Spendevorrichtung kann lediglich aus zwei, im Falle eines
vorgesehenen Applikators aus drei Teilen bestehen: dem Behälter mit
den angebrachten diversen Versiegelungen und der Perforation, gegebenenfalls
der Applikatoreinrichtung und der Verschlusseinrichtung. Zum Zusammenbringen
der drei Teile müssen
lediglich Versiegelungen vorgenommen werden bzw. eine Pertoration
vorgesehen werden, was durch gängige
Maschinen schnell, präzise
und zuverlässig
erfolgen kann.
-
Unter
Versiegelung wird hier jedwede Massnahme verstanden, mit denen die
Kunststoffwände miteinander
verbindbar sind wie Heiss- und Kaltversiegeln, Ver schweissen, z.
B. Ultraschallverschweissen und andere Kaltverformungsmassnahmen,
die zur Verbindung von Kunststoff-Folien geeignet sind.
-
Bevorzugt
besteht der Behälter
der Einmal-Spendevorrichtung aus einem thermoplastischen Kunststoff,
der nach Art einer bei Suppositorien üblichen Verpackung aus Kunststoff-Folien
gefertigt ist, die nach peripherer Versiegelung mittels Unterdruck
oder alternativ auch durch Anwendung eines Pressgases in Behälterformen
gezogen werden. Hierdurch ist eine besonders kostengünstige Einmal-Spendevorrichtung
herstellbar, an der die erfindungsgemässen Versiegelungsnähte leicht
anbringbar sind. Der Behälter
der Einmal-Spendevorrichtung kann in ampullenartiger Form oben und
unten offen hergestellt werden und, nach dem sie mit der jeweils gewünschten
Applikatoreinrichtung mit Verschlusseinrichtung bestückt worden
ist, mit den Siegel- und Pertorationsnähten versehen werden. Bei den üblichen
Blisterpackungen für
Einmal-Spendevorrichtungen für
fliessfähige
Materialien mit einer Deckfolie, die von einem oder mehreren tiefgezogenen
Behälterteilen
der Packung abziehbar ist, sind eine solche Konstruktion und Vorgehensweise
nicht möglich.
Zudem bietet bei der vorliegenden Erfindung die beidseitig gewölbt herstellbare
Form des Behälters
den Vorteil, dass dieser zur Aktivierung der Einmal-Spendevorrichtung
bei geeigneter Auswahl von Material und Wandstärke elastisch verformbar zusammengedrückt werden
kann. Auf diese Weise kann ein Nutzer nach Trennen der Perforation
und Abreissen des Halsbereichs mit der Verschlusseinrichtung durch ein-
oder mehrmaliges Zusammendrücken
des Behälters
die Ausgabeöffnung
bzw. die Applikatoreinrichtung gezielt mit dem Material beaufschlagen.
-
Das
dem Behälterboden
abgewandte Ende der stopfenartigen Verschlusseinrichtung kann zur besseren
Einbettung in die erste Schweissnaht abgeflacht sein.
-
Die
stopfenartige Verschlusseinrichtung kann stabartig sein und ist
derart ausgebildet, dass sie sich in die durchgehende Öffnung des
Behälterhalses
bzw. der Abplikatoreinrichtung einpasst, wobei sie an einem Ende
einen vergrösserten
Durchmesser aufweist, der die durchgehende Öffnung zum Materialvorratsteil
des Behälters
dicht verschliesst.
-
Dieses
abdichtende Ende der Verschlusseinrichtung z.B mit vergrössertem
Durchmesser muss keinen runden Querschnitt haben, wenn der sich
anschliessende Teil der Verschlusseinrichtung elastisch verdrehbar
ist. So können
z.B. auch ein ovaler Querschnitt oder kompliziertere Querschnittformen
vorliegen. Aufgrund der elastischen Verdrehbarkeit können auch
solche Verschlusseinrichtungen beim Aufreissen der Perforationsnaht
erfolgreich aus der Öffnung
herausgezogen werden, obgleich sie in der Öffnung aufgrund fehlender Rotationssymmetrie
nicht verdrehbar sind. Komplizierter Querschnittsformen können z.B.
vorkommen, wenn in einer Anwendung ohne Applikator die Materialaustrittsöffnung mit
einem Zerstäuber,
einem sogenannten Diffusor bestückt
ist, dessen zu schliessende Austrittsöffnung eine kompliziertere,
unsymmetrische Querschnittsform haben kann.
-
Vorzugsweise
erstreckt sich die Verschlusseinrichtung nur über eine kurze Distanz in das
vordere Austrittsende der Applikatoreinrichtung. Auf diese Weise
wird sie beim Abreissen des Halsendes an der Perforation leicht
aus der Applikatoreinrichtung herausgezogen. Hat der Applikator
jedoch z.B. noch Querkanäle,
die zu einer Schaumstoffumhüllung
oder dergleichen reichen, um diese zu durchtränken, kann die Verschlusseinrichtung
auch weiter in die Applikatoröffnung
hineinreichen, um auch diese Querkanäle zu verschliessen.
-
Die
Applikatoreinrichtung kann ein verjüngtes Einsatzende aufweisen,
das sich in den dem Befüllende
des Behälters
zugewandten inneren Halsbereich einpasst, und ferner eine Nut aufweisen,
in deren Bereich die Perforationsnaht vorgesehen wird.
-
Die
Applikatoreinrichtung kann im einfachsten Fall ein Röhrchen sein,
das im inneren Ende des Halses eingepasst ist. Es sind vielfältige Formen
der Applikatoreinrichtung möglich.
So kann die Applikatoreinrichtung eine äussere Beflockung oder Schaumstoffumhüllung, einen
Pinsel, eine sich verjüngende
Austrittsdüse
oder dergleichen als Applikationsmittel aufweisen. Die Applikatoreinrichtung
liegt im Bereich des Applikationsmittels frei, wenn das Halsende
des Behälters
zusammen mit der im Halsende eingesiegelten Verschlusseinrichtung
an der Perforationsnaht abgetrennt ist.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Einmal-Spendevorrichtung
mit Applikatoreinrichtung;
-
2 zwei
Darstellungen eines Ausführungsbeispiels
für eine
Verschlusseinrichtung für
die erfindungsgemässe
Einmal-Spendevorrichtung unter um 90° versetzten Blickwinkeln,
-
3 eine
Darstellung einer erfindungsgemässen
Einmal-Spendevorrichtung ohne Applikatoreinrichtung, und
-
4 eine
Darstellung einer weiteren Ausführung
einer erfindungsgemässen
Einmal-Spendevorrichtung mit Applikatoreinrichtung und Schutzhaube.
-
Das
in 1 dargestellte Beispiel der erfindungsgemässen Einmal-Spendevorrichtung
umfasst einen Behälter 1 mit
einem Befüllende 1a und
einem Halsende 1b. Der gezeigte Behälter 1 ist ampullen- oder
fläschchenartig
und ausgehend von seiner seitlichen Versiegelungsnaht nach aussen
gewölbt.
-
Es
versteht sich von selbst, dass die Konturen des Behälters 1,
seines Befüllendes
und des Halsbereiches auf vielfältige
Weise abgeändert
werden können.
So kann bei einer schmalen Anpulle das Halsende 1b im Verhältnis zum
zu befüllenden
Vorratsteil 1c des Behälters
auch unverjüngt
oder unwesentlich stark verjüngt
sein. Dies kann auch der Fall sein, wenn eine Applikatoreinrichtung
mit grossem Durchmesser oder eine zusätzliche Einfassung für die Applikatoreinrichtung
in den Halsbereich eingesetzt wird.
-
Die
gezeigte Applikatoreinrichtung 2 hat im Vergleich zum Vorratsteil 1c einen
relativ geringen Durchmesser und das Halsende 1b ist hierauf
abgestimmt. Die Applikatoreinrichtung 2 ist mit einer durchgehenden Öffnung 2a in
Form eines Längskanals
versehen, über
den das jeweilige Material aus dem Vorratsteil 1c über die
Applikatoreinrichtung zur Anwendung kommen kann. Die Applikatoreinrichtung ist
in ihrem innen liegenden Bereich, in dem sie in einen engen Bereich
des Halsendes 1b eingesetzt ist, verjüngt. Das Halsende 1b weitet
sich im An schluss an seinen engen Bereich zum äusseren Ende hin unter Bildung
einer umlaufenden Stufe 1e auf. Im Anschluss an diese Stufe 1e erstreckt
sich das Halsende 1b mit konstantem Innen- und Aussendurchmesser
bis zu seinem äussersten
offenen Ende. Die Applikatoreinrichtung 2 weist im Anschluss
an ihren verjüngten
Bereich, mit dem sie im engen Bereich des Halsendes sitzt, eine
stufenartige Erweiterung 2b ihres Durchmessers auf. Im
Bereich dieses erweiterten Durchmessers ist eine umlaufenden Nut 2c vorgesehen.
Ansonsten verläuft
die Applikatoreinrichtung 2 bis zu ihrem vorderen oder äusseren
Materialaustrittsende mit gleichbleibendem Durchmesser. Sie erstreckt
sich dabei nicht durch das gesamte Halsende 1b, sondern
ist gegenüber
dessen äusserem
Ende nach innen versetzt. Am Materialaustrittsende ist sie abgeschrägt. Ferner
weist sie z. B. eine nicht dargestellte Beflockung auf der Aussenseite
des sich an die Nut 2c anschliessenden Bereichs grösseren Durchmessers
auf.
-
Beim
Materialaustrittsende der Applikatoreinrichtung 2 sitzt
in der Öffnung 2a eine
stopfenartige Verschlusseinrichtung 3. Ein Beispiel in
Form eines stabartigen Verschlusses ist in 2 gezeigt. Die
Verschlusseinrichtung ragt aus der Applikatoreinrichtung 2 heraus
und erstreckt sich bis zum äusseren
vorderen Halsende. Sie könnte
sich auch darüber hinaus
erstrecken, was jedoch in der Regel eher Nach- als Vorteile erbringt.
-
Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sitzt die Verschlusseinrichtung 3 mit einem endseitigen
Stopfen 3a in der durchgehenden Öffnung 2a der Applikatoreinrichtung 2 im
Bereich deren Materialaustrittsendes. Am entgegengesetzten Ende
weist die Verschlusseinrichtung 3 einen gegenüber ihrem
sonstigen Durchmesser verbreiterten Steg 3b auf, der abgeflacht
ist, um eine leichtere Versiegelung zu ermöglichen. Wie bereits erwähnt, ist
es insbesondere bei endseitigen Stopfen mit nicht rundem Querschnitt von
Vorteil, zumindest einen Bereich der Verschlusseinrichtung 3 zwischen
ihren beiden Enden (z.B. dem Stopfen 3a und dem verbreiterten
Steg 3b) drehelastisch auszubilden.
-
Die
Herstellung der dargestellten Spendervorrichtung erfolgt bevorzugt
nach einem bei Suppositorienverpackungen üblichen Form- bzw. Tiefziehverfahren.
Dabei wird der beidseitig offene Behälter 1 aus zwei thermoplastischen
in Anlage gebrachten Kunststoff-Folien gefertigt. Die Kunststoff-Folien
werden zunächst
an den Konturen der Seitenränder
des gewünschten
Behälters
bei 8 miteinander versiegelt. Dabei entstehen im gezeigten
Ausführungsbeispiel die
seitlichen Versiegelungsnähte 8,
die sich vom offenen Befüllende 1a bis
zum vorderen Bereich des offenen Halsendes 1b erstrecken.
Anschliessend werden die Folien in den zu verformenden Teilen erwärmt und
in der Regel mittels Unterdruck oder alternativ auch einem Pressgas
in Behälterformen
gezogen. Die Behälterformen
entsprechen der gewünschten
Ampullen- oder Fläschchenform.
Dabei können schnell
und rationell fortlaufende Ketten von beidseitig offen Ampullen
variabler Form und Materialdicke hergestellt werden.
-
Wenn
der Hersteller dieser oben und unten offenen versiegelbaren Behältnisse
auch die Einbringung der Applikatoreinrichtung und Befüllung vornehmen
soll, so kann auf derselben Produktionsstrasse zunächst die
Applikatoreinrichtung 2 mit Verschlusseinrichtung 3 in
den verjüngten
Bereich des Halsendes 1b hineingesetzt werden. Die Verschlusseinrichtung 3 könnte auch
erst anschliessend in die Applikatoreinrichtung 2 hineingesetzt
werden.
-
Anschliessend
werden die Versiegelungsnähte 4 und 5 sowie
eine Perforationsnaht 7 vorgesehen. Die erste Versiegelungsnaht 4 wird
mit Hilfe einer üblichen
Versiegelungsstation so angebracht, dass sie sich quer durch die
seitlichen Versiegelungsnähte 8 des
Behälters
am äusseren
Halsende erstreckt und den aus der Applikatoreinrichtung 2 herausragenden
Teil 3b der Verschlusseinrichtung 3 allseitig
versiegelt. Die zweite Versiegelungsnaht 5 wird im Bereich
des verjüngten
Halsendes angebracht und erstreckt quer durch die seitlichen Versiegelungsnähte 8 und
siegelt dabei die Applikatoreinrichtung 2 in deren verjüngtem Bereich
ein. Die sich quer durch die seitlichen Versiegelungsnähte 8 erstreckende
aufreissbare Perforationsnaht 7 wird im Bereich zwischen
der ersten und zweiten Versiegelungsnaht 4, 5 und
bezüglich
des vorderen Material-Austrittsendes der Applikatoreinrichtung 2 nach
innen versetzt angebracht. Dies kann vor oder nach der Anbringung
der Versiegelungsnähte 4, 5 geschehen.
-
Dann
wird eine Befüllstation
durchlaufen und anschliessend wieder eine Versiegelungsstation,
um das Befüllende
zu verschliessen. Im dargestellten Ausfüh rungsbeispiel ist seitlich
des Befüllendes
bereits eine Versiegelungsnaht 6 vorgesehen, die sich an
die seitlichen Versiegelungsnähte
des noch nicht verschlossenen Behälters anschliesst. Über dieser Versiegelungsnaht
wird dann eine weitere nicht dargestellte durchgehende Versiegelungsnaht
angebracht, um den Behälter
am Befüllende
zu schliessen. Das Befüllende
könnte
auch andersartig verschlossen werden, was jedoch in der Regel weniger produktiv
ist, es sei denn, die gezeigte Vorrichtung wird mit weiteren Mitteln
kombiniert, wie weiter unten erläutert.
-
Schliesslich
werden die einzelnen Einmal-Spendevorrichtungen voneinander getrennt.
Es können
auch Perforationstrennlinien zwischen den so hergestellten Einmal-Spendevorrichtungen
vorgesehen werden und eine ganze Kette von durch die Folien zusammenhängenden
Einmal-Spendevorrichtungen angeboten werden. Der Benutzer reisst
dann ein jeweiliges Exemplar ab. Schliesslich besteht die Möglichkeit,
die Einmal-Spendevorrichtungen auszustanzen oder innerhalb der Kette
die Kunststoff-Folienbereiche zwischen den Einmal-Spendevorrichtungen
bis auf Verbindungsstege auszustanzen.
-
Alternativ
können
auch unbefüllte,
oben und unten offene Ketten aus Einmal-Spendevorrichtungen oder einzelne bereits
ausgestanzte oder getrennte Einmal-Spendevorrichtungen mit oder ohne Applikatoreinrichtung
ausgeliefert werden, die der Abnehmer dann selbst befüllen und
versiegeln kann.
-
Die
obigen Merkmale gelten uneingeschränkt auch für die in 3 gezeigte
Ausführung der
Erfindung ohne Applikator. Die Verschlusseinrichtung 3 kann
genauso ausgebildet sein wie in den 1 und 2.
Auch hier wird das im Hals innen liegende Ende der Verschlusseinrichtung
vorzugsweise mit der zweiten Versiegelungsnaht 5 allseitig eingesiegelt
und abgedichtet. Alternativ kann eine andere dichte Einbringung
der Verschlusseinrichtung 3 in den Übergangsbereich vom Materialteil 1c des Behälters oder
auch weiter zum auswärtigen
Halsende hin in den Hals erfolgen. Wiederum ist eine Perforationsnaht 7 zwischen
den beiden Versiegelungsnähten 4 und 5 vorgesehen.
Im Bereich der später aufgerissenen
Perforationsnaht 7 befindet sich die Materialaustrittsöffnung 1d des
Behälters 1.
Dies Materialaustrittsöffnung
kann durch den Einsatz eines Zerstäubers oder dergleichen bezüglich der
Perforationshaht 7 nach innen versetzt sein. In diesem
Fall wird man die Form eines endseitigen Stopfens 3a der Verschlusseinrichtung
an die spezielle Austrittsgeometrie des Zerstäubers anpassen. Ist die Austrittsgeometrie
nicht für
einen Stopfen mit rundem Querschnitt geeignet, verwendet man bevorzugt
eine Verschlusseinrichtung mit dem oben erwähnten drehelastischen Teil,
der sich beim Abreissvorgang verwinden kann.
-
Vorzugsweise
erstreckt sich die Verschlusseinrichtung 3 wiederum in
den Bereich der ersten Versiegelungsnaht 4 und gegebenenfalls
sogar darüber
hinaus. Beim Aufreissen der Perforation wird mit dem Abziehen des
vorderen Teils der Spendevorrichtung die Verschlusseinrichtung aus
ihrer Fixierung im Behälterhals 1b herausgezogen.
Es kommt dabei nicht zur Materialverspritzung. Das Material wird
erst ausgegeben, wenn durch Drücken
auf den Behälter Material
durch die Austrittsöffnung 1d gedrückt wird.
-
Die
Erfindung ist im übrigen
auch in Anordnungen verwendbar, in denen das Befüllende zum Beispiel mit einem
Stempel oder Kolben verschlossen ist, der zum Ausbringen des Materials
in den Behälter 1 hinein
geschoben wird.
-
Im übrigen gelten
die erläuterten
Verfahrensmerkmale auch für
die in 3 gezeigte Anordnung, wobei lediglich die Verschlusseinrichtung 3 statt
des Applikators 2 in den Hals einzusetzen ist.
-
In 4 ist
eine weitere Variante dargestellt, in der an der Verschlusseinrichtung 3' an deren in den
Behälter 1 hineinragenden
Teil eine zylindrische Haube 9 angeformt ist, die den Applikator 2' umgibt. Dies
hat den Vorteil, dass der Applikator 2' zusätzlich dicht umschlossen ist.
Insbesondere ist damit der Applikator 2' auch im Bereich der Perforationsnaht 7 zuverlässig gegenüber Gas-
und Wasserdampfeinwirkung von aussen geschützt.
-
Die
erfindungsgemässe
Einmal-Spendevorrichtung mit oder ohne verschliessbarer Applikatoreinrichtung
kann statt mit einem Vorratsteil
1c auch mit mehreren Vorratsteilen
ausgestattet werden, die parallel oder hinter einander geschaltet
sind. In der eingangs erwähnten
DE 100 09 629 sind beispielsweise
hintereinander geschaltete Vorratsteile gezeigt, die zum Mischen
der in ihnen enthaltenen Materia lien in zu öffnenden Durchgangsbereichen
miteinander verbunden werden können.
Auch können
in den Behälter
1 vom
Befüllende
aus ein oder mehrere weitere Behälter
eingesetzt werden. So kann das Befüllende im Gegensatz zum dargestellten
Ausführungsbeispiel
unverjüngt
sein und einen zylindrischen Behälter
mit einem weiteren Material aufnehmen. Dieser innere Behälter kann über umlaufende Umfangswulste
an seiner Aussenseite und/oder der Innenseite des ihn umgebenden
Behälters
fluiddicht verschiebbar geführt
sein. Durch Vorsehen von Öffnungen
in der Behälterwandung
des inneren Behälters
und Ineinanderschieben der Behälter
kann es dann gezielt zur Vermischung der Materialien kommen, die
dann wie oben beschrieben über
den Applikator ausgebbar sind. Auf diese Weise können mehrere Behälter hintereinander
geschaltet werden, wie es in der
US
6 447 476 offenbart ist. Das Prinzip kann auch umgekehrt
werden und der ursprüngliche
Behälter
1 kann
ein innerer Behälter
sein.
-
Als
Materialien für
die erfindungsgemässe Einmal-Spendevorrichtung
kommen alle möglichen Kunststoffe
in Frage. Im Fall der bevorzugten Herstellung nach dem obigen Tiefziehverfahren
werden thermoplatische Kunststoffe und dabei speziell Verbundfolien
aus thermoplastischen Kuntstoffen mit Barrierewirkung beispielsweise
aus PE, PET, PVDC, COC, Aluminiumzwischenschichten usw. verwendet.
-
Da
mit diesem Verfahren Behälter
praktisch beliebiger Formen und Materialdicken herstellbar sind,
kann der Behälter
mit allen möglichen
Anschlussvorrichtungen kombiniert werden.