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Die
Erfindung bezieht sich auf ein System zum Heben von Lasten, mit
einer Hebeeinrichtung, deren Ausleger (1) am freien Ende
ein Seil (18) aufweist, an dem eine anzuhebende Last anbringbar
ist, und mit einer Antriebseinrichtung (3) zum Antrieb
der Hebeeinrichtung, wobei die Antriebseinrichtung (3) ein
Teil der Last ist und über
eine Kupplungseinrichtung an das Seil anschließbar ist.
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Technische
Anlagen, für
deren Betrieb bis auf gelegentliche Servicearbeiten, wie z. B. Wartung und
Reparatur, keine Energie und kein Personal notwendig ist, haben
aus Kostengründen
häufig
keine eigene Energieversorgung und auch keinen eigenen Energieanschluß, insbesondere
bei größeren Entfernungen
zur nächsten
Energieversorgungsstation. Zu solchen technischen Anlagen gehören beispielsweise
Windkraftanlagen, insbesondere als Offshore-Anlagen, oder auch Sonnenenergieanlagen.
Bei Offshore-Anlagen ist es wegen des Seegangs nicht möglich, dass
das Servicepersonal und die Gerätschaften über einen
Steg vom Transportschiff zur Offshore-Anlage gelangen, da der Wellengang
größere wechselnde
Höhenunterschiede
mit sich bringt und das Transportschiff aus Sicherheitsgründen einen großen Abstand
zur Offshore-Anlage einhalten muss. Eine sinnvolle Alternative bilden
hier Hebezeuge, mit denen Personen und Gerätschaften vom Transportschiff
auf die Offshore-Anlage gehoben und auch wieder vom Transportschiff übernommen
werden. Dieses Hebezeug muss entweder auf jeder Offshore-Anlage
installiert sein, was dann doch wieder eine eigene Energieversorgung
erfordert. Oder aber das Hebezeug ist auf dem Transportschiff installiert. Während der
Servicearbeiten, die in der Regel längere Zeiten in Anspruch nehmen,
muss das Transportschiff dann zur Energieversorgung vor Ort bleiben, was äußerst kostenintensiv
ist.
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Ein
System der eingangs genannten Art ist aus der
DE 295 17 897 U1 bekannt.
Dieses vorbekannte System weist ein Aufzugskabel auf, mit dem die
Last ausschließlich
in vertikaler Richtung bewegt werden kann.
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Aus
der
DE 101 53 359
A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der ein Boot auf ein
Schiff oder eine Offshore-Anlage gehoben werden soll. Diese Vorrichtung
weist einen feststehenden Ausleger auf, von dem ein Seil herabhängt, das
unterhalb der Wasserlinie befestigt ist. Das Boot soll sich mittels
einer Aufhängung
entlang des Seils nach oben ziehen. Das Seil verläuft zwar
leicht geschwungen, jedoch soll sich das Boot im wesentlichen nur
vertikal nach oben ziehen; eine planmäßige oder wesentliche Horizontalbewegung
findet nicht statt.
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Bei
der aus
US 2,998,094 bekannten
Vorrichtung wird die Last mittels eines an ihr befestigten Luftmotors
bewegt, dem über
eine Leitung von oben oder unten Druckluft zugeführt wird. Die Bewegung der
Last erfolgt ausschließlich
vertikal.
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Aus
der
DE 199 11 752
A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Sinkschachteimer
an einem Ende eines Hubseils hängt
und vertikal gehoben oder abgesenkt wird. Im gehobenen Zustand wird
der Sinkschachteimer zur Entleerung mittels einer Kippvorrichtung
gekippt, die mit dem Hubseil betätigt
wird. Das zweite Ende des Hubseils ist auf eine Seilwinde aufwickelbar,
die an einem Rahmengestell der Vorrichtung befestigt ist.
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In
der
DE 203 13 550
U1 wird eine Übersetzvorrichtung
für das Übersetzen
von Personen und/oder Lasten von Schiffen auf eine Offshore-Plattform
beschrieben. Diese vorbekannte Vorrichtung weist einen Ausleger
auf, an dessen äußerem Ende eine
Seil rolle angebracht ist, deren Bewegungsbahn bogenförmig nach
oben oder unten verläuft.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein System zum Heben von Lasten vorzuschlagen,
mit dem auf einfache und kostengünstige
Weise Lasten auf Anlagen übergeben
oder von diesen übernommen
werden können,
die keine nennenswerte eigene Energieversorgung haben.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einem gattungsgemäßen System
dadurch gelöst,
dass die Antriebseinrichtung eine Energieerzeugungseinrichtung aufweist
und dass der Ausleger über
ein Seil bewegbar ist, das über
an dem Ausleger drehbar befestigte Seilrollen geführt ist,
und die Hebeeinrichtung dazu eingerichtet ist, nach Anheben der
Last den Ausleger aufzurichten und die Last in einer durch die Schwenkbewegung
des Auslegers vorgegebenen Bahn auf die Endposition zu bewegen.
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Mit
den erfindungsgemäßen Maßnahmen können Lasten äußerst wirtschaftlich
auf Anlagen gehoben oder von diesen wieder übernommen werden. Weder auf
der Anlage noch auf einem Transportfahrzeug muss für die Hebeeinrichtung
eine Antriebseinrichtung installiert sein. Die Antriebseinrichtung
weist eine Energieerzeugungseinrichtung auf und ist ein Teil der
zu hebenden Last und daher nur bei Bedarf an die Hebeeinrichtung
angekoppelt. Wenn beispielsweise die Last ein Werkstattcontainer
ist, der zu Wartungs- oder Reparaturarbeiten auf Arbeitsplattformen
von Windkraftanlagen eingesetzt wird, so ist jede Windkraftanlage
nur mit einer solchen Hebeeinrichtung versehen. Der Werkstattcontainer
kann nacheinander bei jeder dieser Windkraftanlagen eingesetzt werden.
Auf diese Weise ist nur eine Antriebseinrichtung und eine Kupplungseinrichtung
für den
Betrieb sämtlicher
Hebeeinrichtungen einer Vielzahl von Windkraftanlagen notwendig.
Zur Bewegung des Auslegers dient ein Seil, dass über an dem Ausleger drehbar
befestigte Seilrollen geführt
ist. Mit diesen Maßnahmen
wird eine einfache und dabei im Betrieb äußerst zuverlässige Ausbildung
der Hebeeinrichtung erzielt.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist die Hebeeinrichtung
an einer ortsfesten Offshore-Anlage angebracht und dazu ausgelegt,
eine Last von einer ersten Endposition auf einem Seefahrzeug in
eine zweite Endposition an bzw. auf der Offshore-Anlage zu heben
und in umgekehrter Richtung abzusenken. Insbesondere bei bewegter
See ist mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
ein wirtschaftliches und sicheres Übergeben und Übernehmen
von Personen und Geräten
an bzw. von Anlagen möglich.
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Vorteilhafterweise
weist die Hebeeinrichtung einen Ausleger auf, der an der Offshore-Anlage
um eine horizontale Achse verschwenkbar gelagert ist, so daß sich sein
freies Ende heben und senken läßt.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Seil in Form
eines Flaschenzuges mit mindestens einer an der Offshore-Anlage
drehbar befestigten Seilrolle geführt. Dabei ist ein erstes Ende
des Seils am Ausleger befestigt. Hierdurch werden die von der Antriebseinrichtung
aufzubringenden Antriebskräfte
relativ gering gehalten.
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In
günstiger
Ausgestaltung der Erfindung tritt das zweite Ende des Seils aus
der Spitze des Auslegers aus und die Länge des Seils ist so ausgelegt, dass
sein zweites Ende an der Kopplungseinrichtung befestigbar ist. Auf
diese Weise wird eine einfache betriebsfähige Kopplung der Antriebseinrichtung
an die Hebeeinrichtung realisiert.
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Vorteilhafterweise
ist das erste Ende des Seils an einer Trommel befestigt und der
Ausleger hat eine Langzeitruhestellung, in der die ab der Spitze
des Auslegers freihängende
Seillänge
auf die Trommel aufwickelbar ist. Hierdurch werden Beschädigungen
am Seil und an der Offshore-Anlage vermieden, die aufgrund eines
sonst freischwingenden Seils entstehen könnten.
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Vorzugsweise
weist die Trommel eine Endlagensperre für das abgewickelte Seil auf.
Auf diese Weise wird für
das Seil am Ausleger ein Festpunkt ausgebildet.
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Vorteilhafterweise
ist der Ausleger in seiner Langzeitruhestellung durch einen hydraulischen
Riegelbolzen gesichert. Auf diese Weise wird ein unbeabsichtigtes
Bewegen des Auslegers aus seiner Langzeitruhestellung verhindert.
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Bevorzugt
weist ein erfindungsgemäßes System
eine hydraulische Hubeinrichtung auf, die einerseits an der Offshore-Anlage
und andererseits am Ausleger befestigt ist und als Hilfsantrieb
dazu eingerichtet ist, den Ausleger im unbelasteten Zustand aufzurichten
oder abzusenken. Dabei ist die hydraulische Hubeinrichtung besonders
bevorzugt mit gespeicherter hydraulischer Energie betreibbar, die
von einem Hilfs-Windkraftaggregat stammt. Mit diesen Maßnahmen
kann der Ausleger vor dem Anhängen oder
nach dem Abhängen
der Last betätigt
werden, um den Ausleger aus seiner Langzeitruhestellung oder in
seine Langzeitruhestellung zu bewegen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die hydraulische
Hubeinrichtung ein Hydraulikzylinder. Hierdurch werden die Herstellungskosten
für die
Hebeeinrichtung weiter verringert.
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Vorzugsweise
weist ein erfindungsgemäßes System
eine elektrische Steuerung zum Betrieb der Trommel, des Riegelbolzens
und/oder der hydraulischen Hubeinrichtung auf, wobei die elektrische Steuerung über Funk
fernbedienbar ist. Mit diesen Maßnahmen kann der Ausleger auf
einfache Weise im unbelasteten Zustand bewegt werden.
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Dabei
ist besonders bevorzugt die elektrische Steuerung zur Versorgung
mit elektrischer Energie an eine Batterie angeschlossen, die durch
Sonnenkollektoren nachladbar ist. Mit diesen Maßnahmen kann auf einfache und
kostengünstige
Weise die Versorgung mit der notwendigen, geringen Menge elektrischer
Energie gewährleistet
werden.
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Vorteilhafterweise
weist die Last ein Traggerüst
auf, an dem die Antriebs- und die Kopplungseinrichtung befestigt
sind. Dabei ist besonders bevorzugt das Traggerüst ein Container. Ganz besonders bevorzugt
sind die Antriebs- und die Kopplungseinrichtung im Inneren des Containers
an dem Container befestigt. Ein Container ist sowohl zur Personen- als
auch zur Güterbeförderung
geeignet und kann im Falle von Wartungs- oder Reparaturarbeiten als Werkstatt
eingerichtet sein. Die Antriebseinrichtung für die Hebeeinrichtung kann
dann auch zum Antrieb von Werkzeugen und Geräten eingesetzt werden.
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Bei
der derzeit besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Traggerüst
bzw. der Container an der Hebe einrichtung mittels eines Seiles anbringbar,
das zugleich zum Antrieb der Hebeeinrichtung dient und an der Kopplungseinrichtung befestigbar
ist. Hierbei ist besonders geeignet eine Hebeeinrichtung mit Ausleger,
an dem das Seil in der weiter oben beschriebenen Weise geführt ist.
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Um
angesichts der Aufhängung
an einem Seil Pendelbewegungen des Containers während des Hebe- und Senkvorganges
zwischen Transportschiff und Offshore-Anlage gering zu halten, kann
auf der Oberseite des Traggerüstes
bzw. Containers eine Aufnahme ausgebildet sein, in die die Hebeeinrichtung
eingreifen kann. Durch eine geeignete Geometrie der Hebeeinrichtung
und der Führung
des Seiles wird dafür
gesorgt, daß zu
Beginn des Anhebens zunächst
nur das Traggerüst
bewegt wird, bis die Aufnahme zur Anlage an der Hebeeinrichtung
kommt, und erst dann beide gemeinsam weiterbewegt werden, wobei
nun das Traggerüst
bzw. der Container gegenüber
der Hebeeinrichtung fixiert und stabilisiert ist. Beim Absenken
läuft dieser
Vorgang in umgekehrter Richtung ab.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist im Dach des Containers
eine Öffnung
ausgebildet, die von dem Seil durchlaufen wird. Das Seil wird im Inneren
des Containers an der Kopplungseinrichtung befestigt. Hierdurch
ist eine äußerst einfache
und zuverlässige
Kopplung der Hebeeinrichtung an die zu hebende Last bzw. an den
Container möglich.
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In
günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist die Kopplungseinrichtung eine Winde,
die von der Antriebseinrichtung in zwei Richtungen antreibbar ist, um
das Seil auf die Winde aufzuwickeln oder von dieser abzuwickeln
und dadurch die Last bzw. den Container von seiner ersten Endposition
auf einem Seefahrzeug in seine zweite Endposition an bzw. auf der Offshore-Anlage
zu heben bzw. in umgekehrter Richtung abzusenken. Mit diesen Maßnahmen
wird eine äußerst kostengünstige Ausbildung
eines erfindungsgemäßen Systems
erreicht.
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Vorzugsweise
weist die Antriebseinrichtung einen Dieselmotor auf. Hierdurch ist
die Antriebseinrichtung von einer elektri schen Energieversorgung unabhängig. An
den Dieselmotor kann auch zusätzlich
eine Stromerzeugungseinrichtung angeschlossen sein.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist die Antriebseinrichtung
eine aktive Seegangsfolge-Regelung auf. Damit ist bei bewegter See
ein weitgehend stoßfreies
Aufnehmen und Absetzen von Lasten möglich.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielshalber noch näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Systems, wobei die abgesenkte
Stellung in Volllinien und die aufgerichtete Stellung strichpunktiert
dargestellt ist;
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2 eine
Draufsicht auf das System aus 1, in der
angehobenen Stellung der Last, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen der
Ausleger und das Seil weggelassen worden sind; und
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3 in
schematischer Darstellung die Seilführung in der Seitenansicht
aus 1 in der abgesenkten Stellung des Auslegers.
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Das
in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Systems weist
eine Hebeeinrichtung 1 zum Heben von Lasten und eine Antriebseinrichtung
in Form eines Dieselmotors 3 zum Antrieb der Hebeeinrichtung 1 auf,
wobei die Last ein Werkstattcontainer 2 ist, in dem die Antriebseinrichtung
angeordnet und befestigt ist. Über
eine Kopplungseinrichtung, hier eine Winde 4, läßt sich
die Antriebseinrichtung, d. h. der Dieselmotor 3 in noch
zu erläuternder
Weise an die Hebeeinrichtung 1 anschliessen.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist die Hebeeinrichtung 1 an dem Mast 5 einer
Offshore-Windkraftanlage montiert und zum Heben des Werkstattcontainers 2 von
dessen Lagerungsposition auf einem Schiff, d. h. einer ersten Endposition
des Werkstattcontai ners 2, zu einer Andock-Plattform 6,
d. h. einer zweiten Endposition des Werkstattcontainers 2,
an dem Mast 5 der Offshore-Windkraftanlage ausgelegt.
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Die
Andock-Plattform 6 ist als begehbare Tragkonstruktion ausgebildet.
Sie umfaßt
ein Riffelblech 7, das auf der Oberseite einer Konsole 8 befestigt
ist, die ihrerseits an dem Mast 5 der Offshore-Windkraftanlage
angebracht ist. An dem vom Mast 5 abgewandten Rand der
Andock-Plattform liegt bzw. dockt der Werkstattcontainer 2 in
seiner zweiten, angehobenen Endposition an. An den übrigen Außenrändern der
Andock-Plattform sind Geländer 9 angebracht.
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Die
Andock-Plattform 6 ist in der Weise zweigeteilt, dass im
Bereich oberhalb der Konsole 8 und vor der Konsole 8,
d. h. im von dem Mast 5 der Offshore-Anlage abgewandten
Bereich, ein freier Zwischenraum 16 ist, durch den hindurch
die Hebeeinrichtung 1 nach oben in ihre aufgerichtete Stellung gelangen
kann.
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Die
Konsole 8 ist im Wesentlichen aus zwei vertikalen Blechen 10 gebildet,
die in einem vorgegebenen horizontalen Abstand 11 zueinander
parallel verlaufen.
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Die
Hebeeinrichtung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als länglicher
Ausleger 1 ausgebildet, dessen eines Ende 12 in
den Abstand bzw. Zwischenraum zwischen den vertikalen Konsolblechen 10 hineinläuft und
dort um eine horizontal verlaufende Drehachse 13 drehbar
gelagert ist. Der Ausleger 1 weist einen ersten Auslegerabschnitt 14 und einen
zweiten Auslegerabschnitt 15 auf, der zum ersten Auslegerabschnitt 14 in
einem vorgegebenen Winkel verläuft,
wobei der zweite Auslegerabschnitt 15 bei horizontaler
Lage des ersten Auslegerabschnitts 14, d. h, in abgesenkter
Stellung nach unten verläuft.
Die Spitze 23 am freien Ende des zweiten Auslegerabschnitts 15 ist
zum Eingriff in eine Aufnahme 34 an dem Werkstattcontainer 2 ausgebildet.
Der Ausleger 1 dient zum Führen des Werkstattcontainers 2 von
dessen ersten Endposition auf einem Schiff in dessen zweite Endposition
an der Andock-Plattform 6 und in umgekehrter Richtung sowie zur
Stabilisierung des Werkstattcontainers 2 zwischen dessen
Endpositionen.
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Der
Ausleger 1 wird mittels eines geführten Seiles 18 bewegt.
Das Seil 18 verläuft
von einer ersten Trommel 19 an dem Ausleger 1 über eine
erste, an dem Ausleger 1 befestigte, um eine horizontale Drehachse
drehbare Seilrolle 20 zu einer zweiten Seilrolle 21,
die zwischen den vertikalen Konsolblechen 10 angeordnet
ist und in diesen um eine horizontale Drehachse drehbar gelagert
ist. Von dieser zweiten Seilrolle 21 an der Konsole 8 verläuft das
Seil 18 zu einer dritten, am Ausleger 1 im Übergangsbereich
zwischen erstem und zweitem Auslegerabschnitt 14, 15 angeordneten
Seilrolle 22, die dort um eine horizontale Drehachse drehbar
gelagert ist. Von dort aus verläuft
das Seil 18 zu einer in der Nähe der Spitze 23 im
zweiten Auslegerabschnitt 15 um eine horizontale Drehachse
drehbar gelagerten vierten Seilrolle 24. An dieser tritt
das Seil 18 durch die Auslegerspitze 23 aus und
hängt frei
nach unten. Die Seilführung
entspricht somit der eines Flaschenzuges. Durch Ziehen an dem freien
Ende des Seils 18, wobei die Trommel 19 einen
Festpunkt für
das Seil 18 bildet, läßt sich
der Ausleger 1 nach oben ziehen, d. h. aufrichten.
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Ein
Hydraulikzylinder 25 ist mit seinem einen Ende 26 im
Zwischenraum 11 zwischen den Konsolblechen 10 und
mit seinem anderen Ende 27 an dem Ausleger 1 jeweils
um eine horizontale Drehachse drehbar gelagert. Mit dem Hydraulikzylinder 25 kann der
Ausleger 1 einerseits in seiner abgesenkten, in etwa horizontalen
Lage gehalten und andererseits ohne angehängte Last, d. h. im unbelasteten
Zustand in seine aufgerichtete Stellung nach oben verschwenkt werden.
Die aufgerichtete Stellung ist die Langzeitruhestellung für die Zeit,
in der sich kein Servicepersonal auf der Offshore-Anlage befindet.
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In
seiner Langzeitruhestellung, d. h. in der aufgerichteten Stellung
des unbelasteten Auslegers 1, wird der Ausleger 1 durch
einen hydraulischen Riegelbolzen 28 gesichert. Der hydraulische
Riegelbolzen 28 durchläuft
dabei Ösen 29, 30,
die auf der Oberseite der Konsolbleche 10 und auf der Oberseite des
ersten Auslegerabschnitts 14 ausgebildet sind.
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Die
am Ausleger 1 befestigte Trommel 19, an der das
erste Ende des Seils 18 befestigt ist, ist als Speichertrommel
bzw. Staurolle mit Endlagensperre für das abgewickelte Seil ausgebildet.
In der Langzeitruhestellung des Auslegers 1 hängt an sich
eine große
Seillänge
aus der Auslegerspitze 23 frei herab. Dieses könnte bei
Sturm zu Beschädigungen
am Seil 18 selbst oder an der Offshore-Anlage führen. Daher ist
diese Speichertrommel bzw. Staurolle 19 dazu eingerichtet,
bei aufgerichtetem unbelastetem Ausleger 1 die freihängende Seillänge aufzuwickeln.
Dazu ist die Trommel 19 in nicht näher gezeigter Weise mit einem
Hydraulikmotor ausgestattet.
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Der
Hydraulikmotor kann die Trommel 19 auch in der Gegenrichtung
antreiben, in der das Seil 18 abgewickelt wird. In dieser
Arbeitsrichtung wird die Seilrolle 24 synchron angetrieben,
z. B. mittels einer Antriebswelle von der Trommel 19 zur
Seilrolle 24, und ein Reibschluß zwischen Seil 18 und
Seilrolle 24 hergestellt, um das Seil positiv aus den Ausleger 1 herauszubewegen.
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Die
zum Betrieb der Hydraulikverbraucher notwendige hydraulische Energie
wird mit einem Hilfs-Windkraftaggregat 31 gespeichert,
das in einer Öffnung
in den Konsolblechen 10 angeordnet ist. Dabei kann der
hohe Speicherdruck mit geringer spezifischer Menge erzielt werden,
d. h. mit Hilfe kleiner, konstanter Pumpleistungen bei hohem Druck.
Das Hilfs-Windkraftaggregat 31 lädt einen Hydraulikspeicher
auf, der über
bekannte Schaltungen mit dem Hydraulikzylinder 25, dem
hydraulischen Riegelbolzen 28 und dem Hydraulikmotor der
Trommel 19 verbunden ist.
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Um
den Hydraulikspeicher und die Hydraulikverbraucher, insbesondere
den Hydraulikzylinder 25 in Betrieb zu setzen, ist eine
(nicht dargestellte) elektrische Steuerung vorgesehen, die über Funk
bedient werden kann. Zur Versorgung der elektrischen Steuerung mit
der erforderlichen elektri schen Energie dient eine Batterie, die
durch Sonnenkollektoren nachladbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, das erfindungsgemäße System
selbst nach langen Ruhezeiten ohne Energieversorgung zur Offshore-Anlage zu
betreiben.
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Der
Werkstattcontainer 2 weist in seinem Inneren die Winde 4 auf,
die von dem Dieselmotor 3 über ein Hydraulikaggregat angetrieben
wird. Die Winde 4 ist an dem Werkstattcontainer 2 so
befestigt, dass die Befestigung das Gesamtgewicht des Werkstattcontainers 2,
d. h. die gesamte zu hebende Last – Eigengewicht und Zuladung –, überträgt bzw.
aufnimmt. Der Seiltrieb 3, 4 ist also im zu hebenden Werkstattcontainer 2,
der zu Servicearbeiten von der Offshore-Anlage aufgenommen wird,
integriert.
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Der
Dieselmotor 3 mit seinem Hydraulikaggregat weist eine aktive
Seegangsfolge-Regelung auf, wodurch ein weitgehend stoßfreies
Aufnehmen und Absetzen von Lasten bei bewegter See möglich ist.
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In
dem Dach 32 des Werkstattcontainers 2 befindet
sich eine Öffnung 33,
durch die das von dem Ausleger 1 herabhängende Seil 18 hindurchgeführt werden
kann. Das freie, in den Werkstattcontainer 2 hineinragende
Seilende und die Winde 4 sind so ausgebildet, dass dieses
freie Seilende an der Winde 4 befestigt und das Seil 18 auf
die Winde 4 aufgewickelt werden kann.
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Auf
dem Dach 32 des Werkstattcontainers 2 ist die
Aufnahme 34 ausgebildet. Sie ist nach oben offen, so daß die Spitze 23 des
Auslegers 1, d. h. das freie Ende des zweiten Auslegerabschnitts 15,
von oben in die Aufnahme eingreifen kann. Die Gestalt der Aufnahme 34 und
die Gestalt der Auslegerspitze 23 sind aufeinander so abgestimmt,
daß der
Container im Zustand des Eingriffs gegenüber dem Ausleger nur noch Schwenkbewegungen
um eine Achse ausführen
kann, die zur Drehachse 13 des Auslegers parallel ist.
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Wird
das Seil 18 an der Winde 4 aufgewickelt und somit
angezogen, wird der Container 2 zunächst bis zur Anlage seiner
Aufnahme 34 an der Auslegerspitze 23 angehoben
und dann weiter unter Mitnahme des Auslegers 1, der sich
dabei aufrichtet und den Container 2 in einer durch seine
Schwenkbewegung vorgegebenen Bahn vor die Andock-Plattform 6 bewegt.
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Im
folgenden wird die Übergabe
von Lasten von einem Schiff zu einer Offshore-Anlage und die Übernahme
der Last von der Offshore-Anlage zurück auf das Schiff mit einem
erfindungsgemäßen System beschrieben:
Die
Last, im vorliegenden Fall ein Werkstattcontainer 2, ist
auf dem Deck eines Schiffes gelagert. Das Schiff fährt soweit
an die Offshore-Anlage heran, bis der Werkstattcontainer 2 in
einer Position ist, in der er von der Hebeeinrichtung aufgenommen
werden kann. Mittels der Funkfernbedienung wird zunächst das
Seil 18 von der dazu angetriebenen Speichertrommel 19 abgewickelt
und an der synchron angetriebenen Seilrolle 24 aus dem
Ausleger 1 herausbewegt. Anschließend wird der hydraulische
Riegelbolzen 28 in seine Entsicherungsstellung gebracht
und damit der Ausleger entsichert. Mit Hilfe des Hydraulikzylinders 25 bewegt
sich nun der Ausleger 1 in seine abgesenkte Stellung. Von
der Auslegerspitze 23 wird das freie Ende des Seils 18 durch
die Öffnung 33 im
Dach 32 des Werkstattcontainers 2 in den Werkstattcontainer 2 hineingezogen
und an der Winde 4 befestigt. Die Winde 4 wird
mit Hilfe des Dieselmotors 3 angetrieben, um das Seil 18 auf
der Winde 4 aufzuwickeln. Dadurch wird der Container 2 und,
nach Anlage der Aufnahme 34 an der Auslegerspitze 23,
mit ihm der Ausleger 1 nach oben in dessen aufgerichtete
Stellung bewegt, bis der Werkstattcontainer 2 an der Andock-Plattform 6 anliegt.
Der Riegelbolzen 28 wird wieder eingeschoben. Dann wird
der Werkstattcontainer 2 geöffnet und das Servicepersonal
kann die Andock-Plattform 6 betreten und mit den Arbeiten beginnen.
Das Schiff kann die Offshore-Anlage einstweilen verlassen.
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Wenn
die Servicearbeiten beendet sind, kehrt das Schiff zur Übernahme
des Werkstattcontainers 2 wieder zurück. Das Servicepersonal betritt
den an der Andock-Plattform 6 liegenden Werkstattcontainer 2 und
verschließt
die Türen.
Der Riegelbolzen wird in seine Entsicherungs-Stellung gebracht.
Die Winde 4 wird nun mit dem Dieselmotor 3 über das Hydraulikaggregat
in die andere Richtung angetrieben, um das Seil 18 wieder
abzuwickeln. Der Ausleger 1 senkt sich ab und bringt den
Werkstattcontainer 2 in seine Lagerungsposition auf dem
Schiff, wobei am Ende des Vorgangs der Ausleger 1 vom ausgefahrenen
Hydraulikzylinder 25 festgehalten wird und die Aufnahme 34 des
sich weiter absenkenden Containers von der Auslagespitze 23 freikommt.
Das Seil 18 wird von der Winde 4 gelöst. Mittels
der Funkfernbedienung wird der Hydraulikzylinder 25 in
Betrieb gesetzt, der den nun unbelasteten Ausleger 1 in
seine aufgerichtete Stellung bringt. Sobald der Ausleger 1 in
der aufgerichteten Stellung ist, d. h. in seiner Langzeitruhestellung,
wird der hydraulische Riegelbolzen 28 in seine Sicherungsstellung
gebracht. Der unbelastete Ausleger 1 ist nun gesichert.
Die Speichertrommel 19 wickelt die von der Auslegerspitze 23 frei
herabhängende
Seillänge
auf. Das Schiff verlässt mit
dem Werkstattcontainer 2 wieder die Offshore-Anlage.