DE102004025485A1 - Neue ternäre halbleitende Legierungen mit Bandlücken kleiner als 0,8 eV - Google Patents

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Abstract

Beschrieben werden ternäre halbleitende Legierungen und diese enthaltende thermoelektrische Generatoren und Peltier-Anordnungen sowie Verfahren zur Herstellung der ternären halbleitenden Legierungen. Die ternären halbleitenden Legierungen weisen Bandlücken kleiner als 0,8 eV auf, wobei die ternäre halbleitende Legierung von zwei binären Stammverbindungen abgeleitet wird und ein Element der ternären halbleitenden Legierung in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ternäre halbleitende Legierungen, diese enthaltende thermoelektrische Generatoren und Peltier-Anordnungen und Verfahren zur Herstellung dieser ternären halbleitenden Legierungen.
  • Thermoelektrische Generatoren und Peltier-Anordnungen als solche sind seit langem bekannt. p- und n-dotierte Halbleiter, die auf einer Seite erhitzt und auf der anderen Seite gekühlt werden, transportieren elektrische Ladungen durch einen äußeren Stromkreis. Durch diese thermoelektrischen Generatoren kann an einem Verbraucher im Stromkreis elektrische Arbeit verrichtet werden. Peltier-Anordungen kehren den zuvor beschriebenen Prozess um.
  • Einen guten Überblick über thermoelektrische Effekte und Materialien gibt z. B. Cronin B. Vining, ITS Short Course on Thermoelectricity, Nov. 8, 1993 Yokohama, Japan.
  • Gegenwärtig werden thermoelektrische Generatoren in Raumsonden zur Erzeugung von Gleichströmen, für den kathodischen Korrosionsschutz von Pipelines, zur Ernergieversorgung von Leucht- und Funkbojen sowie zum Betrieb von Radios und Fernsehapparaten eingesetzt. Die Vorteile der thermoelektrischen Generatoren liegen in ihrer äußersten Zuverlässigkeit: So arbeiten sie unabhängig von atmosphärischen Bedingungen wie Luftfeuchte; es erfolgt kein störungsanfälliger Stofftransport, sondern nur ein Ladungstransport; der Betriebsstoff wird kontinuierlich – auch katalytisch ohne freie Flamme – verbrannt, wodurch nur geringe Mengen an CO, NOx und unverbranntem Betriebsstoff frei werden; es sind beliebige Betriebsstoffe einsetzbar von Wasserstoff über Erdgas, Benzin, Kerosin, Dieselkraftstoff bis zu biologisch erzeugten Kraftstoffen wie Rapsölmethylester.
  • Damit passt sich die thermoelektrische Energiewandlung äußerst flexibel in künftige Bedürfnisse wie Wasserstoffwirtschaft oder Energieerzeugung aus regenerativen Energien ein.
  • Eine besonders attraktive Anwendung wäre der Einsatz zur Wandlung in elektrische Energie in elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Insbesondere bräuchte hierfür keine Änderung am vorhandenen Tankstellennetz vorgenommen zu werden.
  • Thermoelektrisch aktive Materialien werden im Wesentlichen anhand ihres Wirkungsgrades bewertet. Kennzeichnend für thermoelektrische Materialien ist diesbezüglich der so genannte Z-Faktor (figure of merit):
    Figure 00020001
    mit dem Seebeck-Koeffizienten S, der elektrischen Leitfähigkeit σ und der Wärmeleitfähigkeit κ. Gesucht dabei werden thermoelektrische Materialien, die eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit, eine möglichst große elektrische Leitfähigkeit und einen möglichst großen Seebeck-Koeffizienten aufweisen, so dass der figure of merit einen möglichst hohen Wert annimmt.
  • Eine genauere Analyse ergibt, dass der Wirkungsgrad η sich ergibt aus
    Figure 00020002
    (siehe auch Mat. Sci. and Eng. B29 (1995) 228).
  • Das Ziel ist damit, ein Material mit einem möglichst hohen Wert für Z und hoher realisierbarer Temperaturdifferenz bereitzustellen. Aus der Sicht der Festkörperphysik sind hierbei viele Probleme zu bewältigen:
    Materialien mit hoher elektrischer Leitfähigkeit weisen meist gleichzeitig eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf (Wiedemann – Franzsches Gesetz), wodurch Z nicht günstig beeinflusst werden kann. Gegenwärtig eingesetzte Materialien wie Bi2Te3, PbTe oder SiGe stellen schon Kompromisse dar. So wird die elektrische Leitfähigkeit durch Legieren weniger herabgesetzt als die Wärmeleitfähigkeit. Deshalb setzt man vorzugsweise Legierungen ein wie z. B. (Bi2T3)90 (Sb2T3)5 (Sb2Se3)5 oder Bi12 Sb23 Te65, wie sie in der US 5, 448, 109 beschrieben sind.
  • Für thermoelektrische Materialien mit hohem Wirkungsgrad sind vorzugsweise noch weitere Randbedingungen zu erfüllen. So müssen sie temperaturstabil sein, um bei Arbeitstemperaturen von 1.000 bis 1.500 K über Jahre ohne wesentlichen Wirkungsgradverlust arbeiten zu können. Dies bedingt sowohl hochtemperaturstabile Phasen an sich, eine stabile Phasenzusammensetzung, wie auch eine zu vernachlässigende Diffusion von Legierungsbestandteilen in die anliegenden Kontaktmaterialien.
  • Neue viel versprechende thermoelektrische Materialien stehen darüber hinaus in dem Spannungsfeld einer moderaten Bandlücke: So sind thermoelektrische Materialien, die nur eine geringe Bandlücke aufweisen, unerwünscht, da sie unter den gewählten Bedingungen leicht degenerieren bzw. intrinsisch werden, wobei es zu einem gleichzeitigen Anstieg der elektrischen und thermischen Leitfähigkeit des Materials kommt. Dieser Anstieg wirkt sich negativ auf den figure of merit aus. Gleichzeitig sollte die Bandlücke von thermoelektrischen Materialien auch nicht zu groß sein, da andernfalls die Energie, die erforderlich ist, um ein Elektron in ein Leitungsband zu heben, zu groß ist. Unter dem Gesichtspunkt von moderaten Bandlücken haben sich thermoelektrische Materialien als vorteilhaft herausgestellt, die Bandlücken keiner 0,8 eV aufweisen.
  • Beispiele geeigneter thermoelektrischen Materialien, die moderate Bandlücken aufweisen, sind in WO 03/023871 A2 erwähnt.
  • Es besteht jedoch weiterhin Bedarf an thermoelektrisch aktiven Materialien, die eine moderate Bandlücke und einen hohen Wirkungsgrad aufweisen sowie ein für unterschiedliche Anwendungsbereiche geeignetes Eigenschaftsprofil zeigen. Insbesondere besteht Bedarf an thermoelektrischen Materialien mit moderaten Bandlücken, die keine Elemente wie Germanium, Indium, Gallium, Selen oder Tellur enthalten, deren weltweite Produktion stark begrenzt ist. Neue thermoelektrische Materialien sollten darüber hinaus auch keine Elemente enthalten, die toxische bzw. ökotoxische Eigenschaften haben wie Thallium, Quecksilber, Cadmium oder Selen.
  • Daher bestand für die die vorliegende Erfindung die Aufgabe, thermoelektrische Generatoren oder Peltier-Anordnungen bereitzustellen, deren thermoelektrische Materialien Bandlücken unterhalb 0,8 eV und einen hohen Wirkusngagrad aufweisen sowie die zuvor erwähnten nachteiligen Elemente nicht enthalten.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen thermoelektrischen Generator oder eine Peltier-Anordnung mit einer ternären halbleitenden Legierung als thermo elektrisches Material. Die ternäre halbleitende Legierung ist dann dadurch gekennzeichnet, dass sie sich von zwei binären Stammverbindungen ableitet, wobei ein Element der ternären halbleitenden Legierung in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist.
  • Ternäre halbleitende Legierungen (feste Lösungen, Halbleitermaterialien) im Sinne der vorliegenden Erfindung ergeben sich somit aus der Kombination von mindestens zwei binären Stammverbindungen, wobei ein Element der ternären halbleitenden Legierung in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist. Die binären Stammverbindungen zeichnen sich vorzugsweise durch hohe Schmelzpunkte, kongruente Schmelzen und vergleichsweise hohe Seebeck-Koeffizienten aus. Zudem weisen sie alle Halbleitereigenschaften auf, beispielsweise einen Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit bei Temperaturerhöhung.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die ternären halbleitenden Legierungen kein Element, dass ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Germanium, Indium, Gallium, Selen, Tellur, Thallium, Quecksilber und Cadmium.
  • Die binären Stammverbindungen sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Mg2Sn, Mg3Sb2, Mg3Bi2, Mg2Pb, Mg3Bi2, CaSi2, Ca1,1Sb, Ca5Bi3, Ca2Pb, CoSi2, CoSb, CoSn, CrSi2, CrSb, AlSi, AlSb, BaSi2, Bi2Ba3, Ba2Pb, Ba5Sb3, Ba5Sb4, BaSb3, Ba2Sb, SrSi2, Bi2Sr3, SbSr, Sr2Pb, Mg2Si, Mg3Sb2, Mg3Bi2, Mg2Pb, MnSi1,73, Mn2Sb, Mn2Sn, NiSi2, Ni3Sn2 und NiSb.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindungen werden diese binären Stammverbindungen eingesetzt, um aus deren Kombinationen ternäre halbleitende Legierungen mit hohem Z – Wert und Bandlücken von weniger als 0,8 eV zu erhalten.
  • Die Elemente der ternären halbleitenden Legierungen sind vorzugsweise ausgewählt aus den Elementen der Gruppen 2, 3, 6, 7, 9, 14 und 15 des Periodensystems der Elemente gemäß neuer IUPAC-Nomenklatur. Dabei sind ternäre halbleitende Legierungen weiter bevorzugt, deren drei Elemente aus drei unterschiedlichen Gruppen gemäß dem Periodensystem der Elemente stammen. Besonders bevorzugte Kombinationen von Gruppen gemäß dem Periodensystem der Elemente sind 2, 14 und 15; 3, 14 und 15; 6, 14 und 15; 7, 14 und 15 sowie 9, 14 und 15.
  • Das Element der ternären Verbindungen, das in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist, ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Magnesium, Calcium, Kobalt, Chrom, Aluminium, Barium, Strontium, Mangan und Nickel.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die ternäre halbleitende Legierung ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
    Mg2Sn·n Mg3Sb2
    Mg2Sn·n Mg3Bi2
    Mg2Sn·n Mg2Pb
    Mg2Pb·n Mg3Sb2
    Mg2Pb·n Mg3Bi2
    CaSi2·n Ca1,1Sb
    CaSi2·n Ca5Bi3
    CaSi2·n Ca2Pb
    CoSi2·n CoSb
    CoSi2·n CoSn
    CrSi2·n CrSb
    AlSi·n AlSb
    BaSi2·n Bi2Ba3
    BaSi2·n Ba2Pb
    BaSi2·n Ba5Sb3
    BaSi2·n Ba5Sb4
    BaSi2·n BaSb3
    BaSi2·n Ba2Sb
    SrSi2·n Bi2Sr3
    SrSi2·n SbSr
    SrSi2·n Sr2Pb
    Mg2Si·n Mg3Sb2
    Mg2Si·n Mg3Bi2
    Mg2Si·n Mg2Pb
    MnSi1,73·n Mn2Sb
    MnSi1,73· Mn2Sn
    NiSi2·n Ni3Sn2
    NiSi2·n NiSb,
    wobei n 0,2 bis 5, vorzugsweise 0,2 bis 2,0 beträgt.
  • Besonders bevorzugte ternäre halbleitende Legierungen sind Mg2Sn·n Mg3Sb2 und MG2Sn·n Mg3Bi2 mit n = 0,2 bis 5, insbesondere 0,5 bis 2,0.
  • Die zuvor beschriebenen ternären halbleitenden Legierungen weisen eine geringe thermische Leitfähigkeit, im Allgemeinen kleiner als 50 mW/cm·K, auf.
  • Die vorliegenden ternären halbleitenden Legierungen können ohne weitere Dotierung eingesetzt werden. Alternativ können sie aber auch zusätzlich dotiert sein. Wenn die ternären halbleitenden Legierungen dotiert sind, so beträgt der Anteil an Dotierungselementen vorzugsweise bis zu 1,0 Atom-% in der Legierung oder 1018 bis 1021 Ladungsträger pro Kubikzentimeter. Höhere Ladungsträgerkonzentrationen bewirken nachteilige Rekombinationen und damit eine reduzierte Ladungsbeweglichkeit. Dotiert wird mit Elementen, die einen Elektronenüber- oder -unterschuss im Kristallgitter bewirken. Geeignete Dotiermaterialien für p-Halbleiter sind beispielsweise die folgenden Elemente: Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Arsen, Antimon, Bismut, Sauerstoff, Chlor, Brom und Iod sowie Gemische davon. Geeignete Dotiermaterialien für n-Halbleiter sind die Elemente Kupfer, Silber, Natrium, Rubidium, Cesium, Bor, Silizium, Blei, Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium und deren Gemische.
  • Eine weitere Möglichkeit der Dotierung ergibt sich dadurch, dass man gezielt durch unter- oder überstöchiometrische Zusammensetzungen Löcher oder Elektronen in die Materialien einbringt und sich damit einen zusätzlichen Dotierschritt erspart.
  • Durch die Wahl geeigneter binärer Stammverbindungen und gegebenenfalls einer geeigneten Dotierung werden ternäre halbleitende Legierungen erhalten, die einen Seebeck-Koeffizienten S von größer 200 μV/K aufweisen. Die elektrische Leitfähigkeit σ der thermoelektrischen Materialien beträgt vorzugsweise mehr als 100 S·cm–1.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus die zuvor beschriebenen ternären halbleitenden Legierungen, deren Verwendung in thermoelektrischen Generatoren oder Pettier-Anordnungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
  • Die erfindungsgemäßen Materialien werden vorzugsweise hergestellt, indem man die binären Stammverbindungen gemeinsam aufschmilzt, wobei mindestens 40 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 50 Gew.-%, insbesondere mindestens 60 Gew.-%, der Mischung, entsprechend den Schmelztemperaturen der binären Stammverbindungen aufgeschmolzen werden. Der dabei nicht aufgeschmolzene Anteil der binären Stammverbindungen löst sich im Allgemeinen in dem geschmolzenen Anteil der binären Stammverbindungen. Alternativ ist es auch möglich, die Schmelztemperatur nach der am höchsten schmelzenden Komponenten zu richten.
  • Zum Aufschmelzen der binären Stammverbindungen werden vorzugsweise Widerstandsöfen oder Induktionsöfen verwendet, wobei die Art des Tiegelmaterials des Ofens sich nach den eingesetzten binären Stammverbindungen bzw. nach den einge setzten Elementen richtet. Bevorzugt ist dabei, dass das Tiegelmaterial sich im Wesentlichen inert gegenüber den eingesetzten binären Stammverbindungen bzw. den eingesetzten Elementen verhält.
  • Wenn die binären Stammverbindungen keine Erdalkalimetalle enthalten, so eignet sich beispielsweise Quarz als Tiegelmaterial. Graphit ist in Gegenwart von Silizium bei Temperaturen unterhalb 1.500 °C geeignet, weil sich unter diesen Bedingungen noch kein Siliziumcarbid bildet. Sind zur Synthese der erfindungsgemäßen ternären halbleitenden Legierungen erhöhte Temperaturen, beispielsweise höher als 1300 °C, erforderlich, so kann in Abwesenheit der Elemente Kobalt, Nickel und Mangan auch mit Tantal als Tiegelmaterial gearbeitet werden.
  • Das Aufschmelzen erfolgt im Allgemeinen unter einer inerten Gasatmosphäre, vorzugsweise eines Edelgases oder im Vakuum.
  • Die Aufschmelz- und Reaktionszeit ist unterschiedlich und muss für jede Kombination von binären Stammverbindungen experimentell ermittelt werden. Zusätzlichen Einfluss auf die Aufschmelz- und Reaktionszeit haben die Art der verwendeten Öfen sowie deren Arbeitsfrequenzen. Wird beispielsweise in Induktionsöfen gearbeitet, deren Arbeitsfrequenz im Bereich von 1 bis 10 kHz liegt, so wird die Schmelze durch die Magnetfelder derart gut bewegt, dass nach Erreichen der Reaktionstemperatur mit Haltezeiten von 5 bis 30 Minuten zu rechnen ist.
  • Die erfindungsgemäßen thermoelektrischen Generatoren können zur Erzeugung von Strom verwendet werden. Dabei wird eine Seite des Halbleitermaterials erwärmt, während die andere gekühlt wird. Die hierzu erforderliche Wärmequelle kann beliebig sein. So kann es sich beispielsweise um Wärme durch Solareinstrahlung, Verbrennung von konventionellen Kraftstoffen, Biomasse oder Autoabgase handeln.

Claims (10)

  1. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung mit einer ternären halbleitenden Legierung als thermoelektrisches Material, dadurch gekennzeichnet, dass sich die ternäre halbleitende Legierung von zwei binären Stammverbindungen ableitet, wobei ein Element der ternären halbleitenden Legierung in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist.
  2. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ternäre halbleitende Legierung kein Element enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Germanium, Indium, Gallium, Selen, Tellur, Thallium, Quecksilber und Cadmium.
  3. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die binären Stammverbindungen ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Mg2Sn, Mg3Sb2, Mg3Bi2, Mg2Pb, Mg3Bi2, CaSi2, Ca1,1Sb, Ca5Bi3, Ca2Pb, CoSi2, CoSb, CuSn, CrSi2, CrSb, AlSi, AlSb, BaSi2, Bi2Ba3, Ba2Pb, Ba5Sb3, Ba5Sb4, BaSb3, Ba2Sb, SrSi2, Bi2Sr3, SbSr, Sr2Pb, Mg2Si, Mg3Sb2, Mg3Bi2, Mg2Pb, MnSi1,73, Mn2Sb, Mn2Sn, NiSi2, Ni3Sn2 und NiSb.
  4. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die ternäre halbleitende Legierung durch Kombination von Elementen ergibt, die aus den Gruppen 2, 14 und 15; 3, 14 und 15; 6, 14 und 15; 7, 14 und 15 sowie 9, 14 und 15 des Periodensystems der Elemente gemäß neuer IUPAC-Nomenklatur stammen.
  5. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Element der ternären halbleitenden Legierung, das in den beiden binären Stammverbindungen enthalten ist, ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Magnesium, Calcium, Kobalt, Chrom, Aluminium, Barium, Strontium, Mangan und Nickel.
  6. Thermoelektrischer Generator oder Peltier-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ternäre halbleitende Legierung ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Mg2Sn·n Mg3Sb2 Mg2Sn·n Mg3Bi2 Mg2Sn·n Mg2Pb Mg2Pb·n Mg3Sb2 Mg2Pb·n Mg3Bi2 CaSi2·n Ca1,1Sb CaSi2·n Ca5Bi3 CaSi2·n Ca2Pb CoSi2·n CoSb CoSi2·n CoSn CrSi2·n CrSb AlSi·n AlSb BaSi2·n Bi2Ba3 BaSi2·n Ba2Pb BaSi2·n Ba5Sb3 BaSi2·n Ba5Sb4 BaSi2·n BaSb3 BaSi2·n Ba2Sb SrSi2·n Bi2Sr3 SrSi2·n SbSr SrSi2·n Sr2Pb Mg2Si·n Mg3Sb2 Mg2Si· Mg3Bi2 Mg2Si·n Mg2Pb MnSi1,73·n Mn2Sb MnSi1,73·n Mn2Sn NiSi2·n Ni3Sn2 NiSi2·n NiSb, wobei n 0,2 bis 5 beträgt.
  7. Ternäre halbleitende Legierung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert.
  8. Verwendung der ternären halbleitenden Legierungen gemäß Anspruch 7 in thermoelektrischen Elementen und Pettier-Anordnungen.
  9. Verfahren zur Herstellung von ternären halbleitenden Legierungen gemäß Anspruch 7 durch Aufschmelzen der binären Stammverbindungen, wobei mindestens 60 Gew.-% der Mischung, entsprechend den Schmelztemperaturen der binären Stammverbindungen, aufgeschmolzen werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufschmelzen der binären Stammverbindungen Widerstandsöfen oder Induktionsöfen verwendet werden.
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