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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anziehen von Socken, Strümpfen, Stützstrümpfen oder
medizinischen Kompressionsstrümpfen
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Das
Anziehen von Socken oder Strümpfen stellt
Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, nahezu täglich vor
nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Dasselbe gilt für diejenigen
Menschen, die an einem Rückenleiden
bzw. anderweitigen Bewegungseinschränkungen erkrankt sind, so dass
sie sich nur unter großen
Schmerzen oder gar nicht Bücken
können.
Insbesondere Stützstrümpfe oder
medizinische Kompressionsstrümpfe
stellen ein sehr großes
Problem dar, da hier zusätzlich
ein erhöhter
Kraftaufwand für
das Aufhalten der Einstiegsöffnung
des Strumpfes sowie für
das Hochziehen des Strumpfes entlang des Beines erforderlich ist.
Die genannten Personenkreise benötigen
daher in der Regel eine Person bzw. Pflegekraft, die Ihnen beim
Anziehen der Socken oder Strümpfe
behilflich ist. Neben den damit verbundenen Kosten für den Leistungsträger (Krankenkasse)
bedeutet dies eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen.
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Die
bereits erwähnten
Kompressionsstrümpfe
stellen aufgrund dem ihnen eigenen Bestreben, sich sehr stark zusammenzuziehen,
erhöhte
Anforderungen an eine Vorrichtung zum Anziehen von Kompressionsstrümpfen.
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Der
Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum
einfachen Anziehen von Socken, Strümpfen, Stütz strümpfen oder medizinischen Kompressionsstrümpfen zur
Verfügung
zu stellen, mit welcher deren Einstiegsöffnung einfach auf die benötigten Abmessungen
gebracht werden kann und welche den Socken, Strumpf, Stützstrumpf oder
medizinischen Kompressionsstrumpf auch bei geweiteter Einstiegsöffnung zuverlässig festhält.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Vorrichtung zum Anziehen von Socken, Strümpfen, Stützstrümpfen oder medizinischen Kompressionsstrümpfen mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Unteransprüche.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, eine alte Einrichtung
für den
Socken, Strumpf, Stützstrumpf
oder medizinischen Kompressionsstrumpf vorzusehen, welche aus mindestens zwei
Backen gebildet ist, die entlang einer Klappachse gegeneinander
verklappbar sind, und deren Verklappung einstellbar ist, wobei die
Klappachsen zwischen benachbarten Backen angeordnet sind.
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Dadurch,
dass der Strumpf, Socken, Stützstrumpf
oder medizinische Kompressionsstrumpf über das Ende der Halteeinrichtung
stülpbar
ist, wird dieser zuverlässig
von der Halteeinrichtung gehalten. Weiterhin ermöglicht die Einstellbarkeit
der Verklappung eine Variation der Einstiegsöffnung des Strumpfes bei weiterhin
zuverlässigem
Festhalten des Strumpfes, so dass der Benutzer bequem in den Strumpf,
den Socken, den Stützstrumpf
oder den medizinischen Kompressionsstrumpf hineingleiten kann. Dadurch,
dass die Haltevorrichtung, zumindest an ihrem Ende, eine halbseitig,
geschlossene Form aufweist, wird der Socken, Strumpf, Stützstrumpf oder
medizinische Kompressionsstrumpf im Fersenbereich festgehalten,
was ein einfaches Abrollen der Ferse des Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes
oder medizinischen Kompressionsstrumpfes über den Fuß ermöglicht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Aus
drei Backen gebildete Halteeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Anziehen von Socken, Strümpfen,
Stützstrümpfen oder
medizinischen Kompressionsstrümpfen,
bei welcher die Backen aufeinander zugeklappt sind.
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2 Halteeinrichtung 10 aus 1 mit
vollständig
voneinander weggeklappten Backen.
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3 Erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Anziehen von Socken, Strümpfen,
Stützstrümpfen oder
medizinischen Kompressionsstrümpfen
umfassend die Halteeinrichtung aus 1 bzw. 2.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für eine Halteeinrichtung 10 einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Anziehen von Socken, Strümpfen, Stützstrümpfen oder
medizinischen Kompressionsstrümpfen.
Diese Halteeinrichtung 10 ist aus drei Backen 12a, 12b, 12c gebildet.
Diese sind entlang der gestrichelt dargestellten Klappachsen 18a und 18b gegeneinander
verklappbar, wobei die Achsen an sich jeweils aus zwei Achsstiften 14a und 16a bzw. 14b und 16b gebildet
sind. Die Klappachsen 18a und 18b verlaufen senkrecht
zu dem oberen Ende der Halteeinrichtung 10, über welches
im Betrieb der obere Rand des So ckens, Strumpfes, Stützstrumpfes oder
medizinischen Kompressionsstrumpfes gestülpt ist.
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Die
Einstellung der Verklappung der Backen 12a, 12b und 12c gegeneinander
kann beispielsweise mit Hilfe einer Rastmechanik, gegebenenfalls
gekoppelt mit einer Federrückstellung,
erfolgen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
erfolgt die Einstellung der Verklappung der Backen vorteilhafterweise
mittels eines Kurbelmechanismus 20. Dieser ist bevorzugt,
wie dargestellt, aus einer Handkurbel 24, einer Links-Rechts-Gewindespindel 26 und
den beiden Kurbelfortsätzen 28a und 28b gebildet,
welche mit den Backen 12a und 12c verbunden sind.
Diese Kurbelfortsätze 28a und 28b besitzen
Innengewinde, welche komplementär
zu dem am jeweiligen Kurbelfortsatz 28a, 28b vorliegenden
Gewinde der Links-Rechts-Gewindespindel 26 ausgebildet
sind. Ein Drehen der mit der Links-Rechts-Gewindespindel 26 verbundenen
Handkurbel 24 bewirkt so je nach Drehrichtung ein auf die
Backe 12b zugewandtes Verklappen der Backen 12a und 12c,
bzw. bei umgekehrter Drehrichtung ein Wegklappen der Backen 12a und 12c von
der Backe 12b.
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1 zeigt
die Halteeinrichtung 10 im zugeklappten Zustand, bei welcher
die Backen 12a und 12c auf die Backe 12b zugeklappt
sind. 2 hingegen zeigt die Halteeinrichtung 10 im
aufgeklappten Zustand. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bilden die Backen 12a, 12b und 12c eine
Art Rinnenabschnitt mit halbkreisförmigem Querschnitt. Durch diesen
halbkreisförmigen
Querschnitt am Ende der Halteeinrichtung 10 wird der Socken,
Strumpf, Stützstrumpf
oder medizinische Kompressionsstrumpf auch im Fersenbereich festgehalten,
welcher beim Anziehen von Strümpfen
oder dergleichen problematisch ist. Hierdurch wird ein einfaches
Abrollen der Ferse des Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes oder medizinischen
Kompressionsstrumpfes über
den Fuß ermöglicht.
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Im
Betrieb befindet sich die Halteeinrichtung zunächst im in 1 dargestellten
zugeklappten Zustand. Der Socken, Strumpf, Stützstrumpf oder medizinische
Kompressionsstrumpf wird mit seiner Einstiegsöffnung durch den von den Backen 12a, 12b und 12c gebildeten
Hohlraum hindurch an das obere Ende der Halteeinrichtung 10 geführt, wo
der obere Rand des Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes oder medizinischen
Kompressionsstrumpfes über
dieses Ende gestülpt
wird. Im Weiteren wird über
den Kurbelmechanismus 20 eine Verklappung der Backen 12a, 12b und 12c gegeneinander
bewirkt und die Halteeinrichtung 10 in den in 2 dargestellten
aufgeklapptem Zustand überführt. Hierdurch
wird die Einstiegsöffnung
des Strumpfes, Sockens, Stützstrumpfes
oder medizinischen Kompressionsstrumpfes erweitert, wobei eine vollständige Überführung der
Halteeinrichtung aus dem zugeklappten Zustand aus 1 in
den in 2 dargestellten aufgeklappten Zustand nicht zwingend
erforderlich ist. Jede beliebige Zwischeneinstellung ist denkbar,
sofern die dabei resultierende Einstiegsöffnung den Bedürfnisses
des Benutzers gerecht wird.
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Da
insbesondere bei der Verwendung von Kompressionsstrümpfen, deren
Bestreben sich zusammenzuziehen vergleichsweise große Kräfte auf die
Backen 12a, 12b und 12c im aufgeklappten
Zustand ausüben
kann, sieht eine Weiterbildung der Erfindung eine Arretierungseinrichtung
für den
Kurbelmechanismus 20 vor. Alternativ hierzu ist der Kurbelmechanismus 20 bzw.
sind die Gewinde der Links-Rechts-Gewindespindel 26 wie
im Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 selbsthemmend ausgeführt. Auf
diese Weise wird ein unbeabsichtigtes Verklappen der Backen 12a und 12c gegenüber der
Backe 12b verhindert.
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Da
bei Betätigung
der Handkurbel 24 Verwindungskräfte auftreten, die bei leichter
Auslegung des Kurbelmechanismus 20 diesen beeinträchtigen
können,
ist in einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung ein Haltegriff 21 zur
Stabilisierung vorgesehen, der auf einem Gestänge 30 verschiebbar
und mittels einer Feststellschrauben 22 arretierbar ist.
Bei robuster Auslegung der genannten Vorrichtung kann der Haltegriff 21 überdies
dem Benutzer dazu dienen, sich selbst festzuhalten.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Backe starr mit
einem Gestänge
oder dergleichen verbunden oder an einem solchen befestigt ist und
die übrigen
Backen zu ihr verklappbar sind. Im in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die Backe 12b starr am Gestänge 30 befestigbar.
Diese Befestigung erfolgt über
eine Schiebehülse 31,
welche auf dem Gestänge 30 verschiebbar
und mittels einer Feststellschraube 32 befestigbar ist.
Sowohl Schiebehülse 31 als
auch Gestänge sind
hier jeweils als Vierkantrohre ausgeführt, wobei die Schiebehülse 31 einen
entsprechend vergrößerten Innendurchmesser
aufweist. Hierdurch wird neben der einfachen Befestigbarkeit der
Halteeinrichtung 10 an einem Gestänge 30 deren Verschiebbarkeit
entlang der Längsachse
des Gestänges 30 bewirkt,
wodurch die Vorrichtung flexibler einsetzbar ist.
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In
dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Backen 12a, 12b, 12c jeweils
mit Ausnehmungen 13a, 13b, 13c versehen, wobei
sich die Ausnehmungen 13a, 13b, 13c der
verschiedenen Backen 12a, 12b, 12c überlappen
bzw. aneinander angrenzen. Dies stellt eine Weiterbildung der Erfindung
dar, da zum einen ein verringerter Materialbedarf besteht, zum anderen
der über
das Ende der Halteeinrichtung 10 gestülpte Rand des Sockens, Strumpfes,
Stützstrumpfes
oder me dizinischen Kompressionsstrumpfes die Halteeinrichtung nicht
nur umgreift, sondern die aufgrund der Ausnehmungen 13a, 13b, 13c entstandenen
Schenkel 15a, 15b1, 15b2 und 15c zumindest
teilweise hintergreift. Dies bewirkt einen verbesserten Halt der
Socken und Strümpfe
und insbesondere der Stützstrümpfe und der
medizinischen Kompressionsstrümpfe
auf der Halteeinrichtung.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der Erfindung
ist die Halteeinrichtung 10, wie in 3 dargestellt,
auf einer Achse 42 angeordnet, welche ihrerseits an einem
Schiebeelement 44 befestigt ist, welches auf einem nach
oben weisenden Führungselement 46 verschiebbar
ist. Das Führungselement 46 ist
seinerseits auf einer Bodenplatte 48 angeordnet. Auf diese
Weise kann die Halteeinrichtung in der Höhe verschoben werden und mittels
einer Feststellschraube in der gewünschten Höhe arretiert werden.
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Vorteilhafterweise
ist ferner am Schiebeelement 44 eine Griffleiste 52 angebracht,
so dass das Schiebeelement 44 und mit ihr die Halteeinrichtung 10 in
der Höhe
verschoben werden können,
ohne dass der Benutzer sich hierbei zu Bücken braucht.
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Bei
der Verwendung der in 3 dargestellten Ausführungsvariante
der Erfindung wird die Halteeinrichtung 10 zunächst mittels
der Griffleiste 52 in eine für den Benutzer bequem erreichbare
Position gebracht und dort über
die Feststellschraube 54 arretiert. Im Weiteren wird der
Socken, Strumpf, Stützstrumpf
oder medizinische Kompressionsstrumpf wie oben beschrieben an der
Halteeinrichtung 10 befestigt, wobei sich die Halteeinrichtung
hierbei im zugeklappten Zustand befindet, wie er in 1 dargestellt ist.
Im Weiteren wird über
die Handkurbel 24 des Kurbelmechanismus 20 die
Halteeinrichtung 10 in den in 2 dargestellten
aufgeklappten Zustand überführt, so
dass die Einstiegsöffnung
des Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes
oder medizinischen Kompressionsstrumpfes die benötigte Weite aufweist. Sofern
eine Arretierungseinrichtung vorgesehen ist, wird mit ihrer Hilfe
die Handkurbel 24 bzw. der Kurbelmechanismus 20 arretiert.
Alternativ hierzu kann die Links-Rechts-Gewindespindel 26 auch
mit selbsthemmenden Gewinden versehen sein, so dass eine Arretierung
nicht erforderlich ist.
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Vorteilhafterweise
wird in dieser bodennahen Position das freie Ende der Achse 42 durch
einen Ständer 50 gestützt, so
dass die Achse 42 wie die damit verbundene Halteeinrichtung 10 in
diesem Zustand zusätzlich
stabilisiert ist.
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In
der bodennahen Position wird nun der Fuß in die erweiterte Einstiegsöffnung des
Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes
oder medizinischen Kompressionsstrumpfes eingeführt und so dann die Halteeinrichtung
mit Hilfe der Griffleiste 52 entlang des Beines nach oben
geführt,
wobei am Ende des Anziehvorgangs der über die Halteeinrichtung gestülpte Rand
des Sockens, Strumpfes, Stützstrumpfes
oder medizinischen Kompressionsstrumpfes von der Halteeinrichtung
gestreift wird und das angekleidete Bein über die im aufgeklappten Zustand
der Halteeinrichtung weite Öffnung
aus der Halteeinrichtung herausgeführt werden kann. Dabei ist
zweckmäßigerweise
die Achse 42 sowie die mit ihr verbundene Halteeinrichtung
zunächst
mit Hilfe der Griffleiste 52 wieder in die bodennahe Position
zu bringen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der Erfindung
ist überdies
die auf der Achse 42 angeordnete Halteeinrichtung 10 im
Neigungswinkel verstellbar ausgeführt. Alternativ oder ergänzend hierzu
ist die Achse 42 zumindest teilweise drehbar im Schiebeelement 44 gelagert.
Hierdurch ergibt sich eine größere Bewegungsfreiheit
der Halteeinrichtung 10, was insbesondere beim Hochziehen
des Strumpfes am Bein vorteilhaft ist.
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Vorteilhafterweise
sind in einer Weiterbildung der Erfindung auf der Achse 42 nebeneinander zwei
Halteeinrichtungen 10 angeordnet, so dass die resultierende
Vorrichtung auch zum Anziehen von Strumpfhosen oder dergleichen
verwendbar ist.
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Vorzugsweise
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
aus Metall oder einer Metalllegierung gefertigt. Daneben können die
Vorrichtung oder einzelne Bestandteile jedoch auch aus Kunststoff
hergestellt werden.
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- 10
- Halteeinrichtung
- 12a
- bewegliche
Backen
- 12b
- feste
Backen
- 12c
- bewegliche
Backen
- 13a
- Ausnehmungen
- 13b
- Ausnehmungen
- 13c
- Ausnehmungen
- 14a
- Achsstift
- 14b
- Achsstift
- 15a
- Schenkel
- 15b1
- Schenkel
- 15b2
- Schenkel
- 15c
- Schenkel
- 16a
- Achsstift
- 16b
- Achsstift
- 18a
- Klappachse
- 18b
- Klappachse
- 20
- Kurbelmechanismus
- 21
- Haltegriff
- 22
- Feststellschraube
- 24
- Handkurbel
- 26
- Links-Rechts-Gewindespindel
- 28a
- Kurbelfortsatz
- 28b
- Kurbelfortsatz
- 30
- Gestänge
- 31
- Schiebehülse
- 32
- Feststellschraube
- 42
- Achse
- 44
- Schiebeelement
- 46
- Führungselement
- 48
- Bodenplatte
- 50
- Ständer
- 52
- Griffleiste
- 54
- Feststellschraube