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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Kontrolle bzw. Steuerung der Temperatur bei der Glasherstellung, insbesondere
bei der Herstellung von Flachglas im Überlaufverfahren, wobei ein
entsprechendes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung im Oberbegriff
der Ansprüche
1 bzw. 7 wiedergegeben sind.
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Die
Oberbegriffe der Ansprüche
1 und 7 entsprechen einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung, wie
sie im wesentlichen der JP 2001-80922 zu entnehmen sind. Von Interesse
ist in diesem Zusammenhang in erster Linie die Temperaturkontrolle
und Steuerung bei der Führung
der Glasströme
unmittelbar vor der Formgebung. Bei der Herstellung von Glas im Überlaufverfahren
wird eine vorbehandelte Glasschmelze über ein Auslaufrohr, welches
typischerweise eine Dosiereinrichtung enthält, in ein sogenanntes Muffelrohr überführt, wobei
das Muffelrohr unmittelbar an einen nach oben offenen Trog anschließt, der
auf einem Formkörper
ruht bzw. mit einem Formkörper
einstückig
oder fest zusammenhängend
ausgebildet ist und der die Form des herzustellenden Glaskörpers dadurch
definiert, daß über den Rand
des Troges überlaufende
Glasschmelze an dem Formkörper
herabfließt,
dabei der Kontur des Formkörpers
folgt und sich schließlich
in einem schon weitgehend abge kühlt
plastischen Zustand vom unteren Rand des Formkörpers löst. In erster Linie wird dieses
Verfahren für
die Herstellung von Flachglas verwendet, wobei der Formkörper ein
länglicher
Keil ist, der typischerweise eine Breite (gemessen senkrecht zu
dem keilförmigen
Querschnitt) zwischen 1 m und 5 m hat, ohne daß diese Breitenangabe in irgendeiner
Weise beschränkend
zu verstehen ist. Der obere Rand des Troges ist dabei so ausgebildet,
daß er
beidseitig, ausgehend von dem Zulauf aus dem Muffelrohr allmählich abfällt, d.h.
gegenüber der
Horizontalen geneigt ist, wobei die Glasschmelze, die zunächst aus
dem Muffelrohr nachströmt,
zunächst
und teilweise in dem kurz hinter dem Muffelrohr anschließenden Teil
des Troges über
dessen Rand seitlich überläuft, wobei
aber auch an den weiter entfernten Abschnitten wegen des weiter
absinkenden Randes des Troges weiterhin Glasschmelze aus dem immer
schwächer
werdenden Glasstrom überläuft, so
daß schließlich Glasschmelze über die gesamte
Breite des Keiles hinweg verteilt auf beiden Seiten des Troges überläuft, an
den konvergierenden Seitenwänden
des Keils herabläuft
und sich an der Keilspitze zu einem gemeinsamen Glasstrom vereint, der
in einem noch fließfähigen, plastischen
Zustand ist, anschließend
noch weiter gekühlt
und in Form eines Flachglasstranges bzw. einer Flachglasscheibe abgezogen
wird, dessen bzw. deren Breite im wesentlichen der Breite des Überlaufkeils
entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich dabei nicht mit dem Aspekt der Vorbehandlung der Glasschmelze
in Läuterzonen,
Rührzellen
und Kühlzonen vor
dem sogenannten Auslaufrohr, sondern im wesentlichen mit dem Teil
der Herstellung und insbesondere der Flachglasherstellung, der ab
dem sogenannten Auslaufrohr beginnt, bis hin zur Verfestigung des
Glasstromes.
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Bei
der Herstellung von Flachglas sind asymmetrische und symmetrische
Vorrichtungen bekannt, wobei asymmetrische Vorrichtungen ein nur
auf einer Seite eines Überlauftroges
angeordnetes Muffelrohr aufweisen, während der Rand des Troges zur
anderen Seite hin kontinuierlich abfällt. Symmetrische Vorrichtungen
können
so ausgestaltet sein, daß der Trog
von dem Muffelrohr zentral beschickt wird und die Wände des Überlauftroges
von der Mitte her zu beiden Enden hin abfallen. Darüber hinaus
gibt es auch symmetrische Einrichtungen, bei welchen ein Überlauftrog
auf beiden gegenüberliegenden
Seiten jeweils mit Glasschmelze beschickt wird (
US 1,673,907 ). Dabei wird auf der
Basis von Erfahrungswerten und entsprechend den gewünschten,
einzustellenden Parametern eine bestimmte Neigung der Überlaufwände bzw.
Ränder
des Troges gegenüber der
Horizontalen fest vorgegeben. Damit die Glasschmelze dann entlang
der gesamten Keilbreite im wesentlichen gleichmäßig, d.h. insbesondere mit
einer gleichmäßigen Schichtdicke, überläuft, muß als einer
der wesentlichen Parameter die Temperatur der Glasschmelze sehr
genau kontrolliert werden, da die Viskosität der Glasschmelze sehr stark
von der Temperatur abhängig
ist. Darüber
hinaus kann selbstverständlich
auch die Zufuhrmenge reguliert werden, wobei die Muffelrohre im
allgemeinen als Krümmer ausgebildet
sind und einen horizontalen, in den Überlauftrog mündenden
Auslaufabschnitt und einen vertikalen Einlaufabschnitt haben, in
welchen ein ebenfalls vertikal ausgerichtetes Auslaufrohr mündet. Der Pegel
in dem vertikalen Einlaufabschnitt des Muffelrohres bestimmt den Über druck,
mit welchem die Glasschmelze in den horizontalen Abschnitt und damit
in den Überlauftrog
gedrückt
wird. Dieses Niveau wird im allgemeinen auf einen bestimmten konstanten
Wert eingestellt. Hierzu taucht das Auslaufrohr in das oben offene
Ende des Einlaufabschnitts des Muffelrohres ein, wobei das obere
Ende des Auslaufrohres mit der vorbehandelten, heißen Glasschmelze beschickt
wird und wobei mit Hilfe von Dosiereinrichtungen die Glasschmelze
so in das Muffelrohr nachgeführt
wird, daß sich
in dem Einlaufabschnitt des Muffelrohres der besagte konstante Nachführpegel einstellt,
der den Überdruck
definiert, mit welchem die Glasschmelze in den Trog nachgeführt wird.
Die Glasschmelze hat in diesem Bereich eine typische Temperatur
oberhalb von 1100°C,
wobei die genauen Eigenschaften der Glasschmelze einschließlich Temperatur,
Viskosität
etc. selbstverständlich
auch von der chemischen Zusammensetzung des Glases abhängen.
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Dabei
ist die Temperaturkontrolle nicht allein für die Einstellung der Fließeigenschaften
und die Erzielung einer gleichmäßigen Dicke
von Bedeutung, sondern auch deshalb wesentlich, weil Auskristallisationen,
Verunreinigungen des Glases und Schlierenbildung nach Möglichkeit
zu verhindern sind. Die vorstehend beschriebene Flachglasherstellung
nach dem Überlaufverfahren
hat zunehmend an Bedeutung gewonnen, da inzwischen sehr viele Bildschirme
mit Flachglas hergestellt werden, wobei das Flachglas gleichzeitig
als Substrat für
unmittelbar auf das Glas aufzubringende Halbleiterelemente, insbesondere
LCD- bzw. TFT-Komponenten, verwendet wird. Auch beim Aufbringen
der entsprechenden Halbleitermaterialien ist das Glas nochmals sehr
hohen Temperaturbeanspruchungen ausgesetzt und schließlich erfordert
die Verwendung als Flachbildschirm eine sehr hohe optische Qualität und vor
allem Gleichmäßigkeit
des Flachglases. All dies bedingt gewisse Einschränkungen
hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung und stellt gleichzeitig sehr
hohe Anforderungen an die Temperaturkontrolle der verwendeten Glasschmelze,
da nämlich
auch Temperaturschwankungen innerhalb eines Glasstromes zu Schlierenbildung
führen,
welche das Glas für die
Herstellung von Flachbildschirmen ungeeignet machen würde.
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Die
Temperaturkontrolle ist bei herkömmlichen
Verfahren hinreichend gewährleistet
bei der Vorbehandlung, d.h. in den Läuterzonen, Rührzellen und
insbesondere in der Kühlzone
vor dem Auslaufrohr, wobei es bei der Kühlzone selbstverständlich nur
um eine Vorkühlung
der zuvor noch heißeren Glasschmelze
geht, die aber nach wie vor flüssig
ist. In einem Auslaufkopf am Ende der Kühlzone ist im allgemeinen noch
ein Drainagerohr vorgesehen, welches oberflächliche Verunreinigungen der
Glasschmelze abzieht, während
die Glasschmelze im übrigen
in diesem Bereich des Auslaufkopfes in das Auslaufrohr eintritt,
welches, wie bereits erwähnt, eine
Dosiereinrichtung aufweist und mit seinem unteren Ende in den vertikalen
Abschnitt eines Muffelrohres hineinragt und im allgemeinen auch
in die in das Muffelrohr nachgeführte
Glasschmelze hineinragt.
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Notwendigerweise
sind dabei sowohl eine Seite des vertikalen Auslaufrohres als auch
eine Seite des vertikalen Abschnittes des Muffelrohres der Seite
des Überlauftroges
zugewandt, während
die gegenüberliegende
Seite dieser Rohre bzw. Rohrabschnitte vom Trog abgewandt ist. Schon
dies kann zu einem Temperaturungleichgewicht der Schmelze in den
Rohren führen,
was die erwähnte
Schlierenbildung verursachen könnte.
Auch beim Austritt der Glasschmelze aus dem horizontalen Abschnitt
des Muffelrohres in den Überlauftrog
hinein und beim Überlaufen
und Herablaufen an dem Keil können Temperaturschwankungen
in der Glasschmelze auftreten, insbesondere sind die seitlichen
Ränder
des in einer Breite von bis zu 4 oder 5 m herabfließenden Glasstromes
einer stärkeren
Kühlung
ausgesetzt als der zentrale Bereich.
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Aus
der JP 2001-080922 ist bereits ein Verfahren zur Glasherstellung
bekannt, bei welchem sowohl im Bereich des Auslaufrohres als auch
im Bereich des Muffelrohres Heizeinrichtungen vorgesehen sind, die
eine indirekte Heizung dieser Rohre bzw. Rohrabschnitte erlauben.
Die Darstellung in der entsprechenden Figur der vorgenannten Druckschrift sind
allerdings nur sehr schematisch, so daß sich nähere Einzelheiten der Heizeinrichtung
und deren Anordnung daraus nicht entnehmen lassen.
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Auf
jeden Fall erfolgt die Heizung offenbar indirekt durch außerhalb
der Rohre angebrachte Heizelemente.
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Verfahren
zur Herstellung von Flachglas sind beispielsweise aus den US-Patenten
1,731,260, 1,565,319 und 1,829,641 sowie aus der WO 03/014032 bekannt.
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Aus
der
DE 31 13 505 ist
es bereits bekannt, Rohre im Vorbehandlungsbereich direkt zu heizen.
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Nachteilig
ist im Stand der Technik vor allem, daß in einem für die Qualität des herzustellenden Glases
entscheidenden Bereich, nämlich
im Bereich des Auslaufrohres und des Muffelrohres, eine Temperaturkontrolle
bisher nur unzureichend gelungen ist. Die indirekten Heizeinrichtungen,
wie sie aus der oben genannten japanischen Druckschrift bekannt sind,
führen
zu einer viel zu trägen
Reaktion und verteilen die Heizleistung auch zu ungleichmäßig über die
Außenflächen der
Rohre, so daß eine
Temperaturkontrolle bzw. Einstellung einer gleichmäßigen Temperatur
nur bei geringeren Durchsatzmengen möglich ist. Wegen der rapiden
technischen Entwicklung auf dem Gebiet der Flüssigkristalle und der deshalb
stark gestiegenen Nachfrage nach Flachbildschirmen ist auch der
Bedarf an für
die Flachbildschirmherstellung benötigten Flachglas guter optischer
Qualität
und thermischer Stabilität
gestiegen, wobei dieser erhöhte
Bedarf sinnvollerweise durch eine Erhöhung der Durchsatzmengen bei
den im Prinzip bekannten, aber recht aufwendigen und teueren Anlagen
zu Flachglasherstellung befriedigt werden sollte. Bei größeren Durchsatzmengen
muß aber ein
Temperatursteuersystem selbstverständlich schneller und präziser reagieren,
wobei die bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen dieses nicht zu
leisten vermögen
und deshalb eine Steigerung der Durchsatzmengen in dem angesichts
des Bedarfs gewünschten
Umfang nicht erlauben. Da die entsprechenden Vorrichtungen sowohl
hinsichtlich ihrer Konstruktion als auch in Bezug auf die verwen deten
Materialien recht aufwendig und teuer sind, schlägt sich der entsprechende Aufwand
bei geringen Durchsatzmengen unmittelbar auf den Preis des hergestellten Glases
nieder.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine effektive Temperaturkontrolle
und die Einstellung konstanter Temperaturen der Glasschmelze auch
bei größeren Durchsatzmengen
erlauben.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens eines der Rohre,
nämlich
das Auslaufrohr und/oder das Muffelrohr dadurch direkt beheizt werden,
daß die
Rohre aus einem elektrisch leitfähigen
Material hergestellt oder mit einem solchen Material beschichtet
sind, wobei die elektrisch leitfähige
Rohrwandung mit entsprechenden Stromanschlüssen ausgestattet ist und diese
Anschlüsse
unmittelbar mit einer Stromquelle verbunden sind und das Auslaufrohr
bzw. das Muffelrohr direkt durch den Stromfluß durch ihre Wandung beheizt
werden. Die entsprechende Stromquelle ist selbstverständlich regelbar,
so daß die
gewünschten Heizleistungen
eingestellt werden können.
Zweckmäßigerweise
sind Einrichtungen zur Erfassung mindestens eines temperaturabhängigen Parameters der
Glasschmelze und/oder der betreffenden Rohre vorgesehen, wobei dieser
Parameter als Rückkopplungsparameter
zur Einstellung der Heizleistung im Auslaufrohr bzw. im Muffelrohr
dient. Als ein solcher Parameter kann erfindungsgemäß insbesondere
der elektrische Widerstand der direkt beheizten Rohre bzw. Rohr-
oder Kanalwandungen selbst verwendet werden.
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Zweckmäßigerweise
sind selbstverständlich beide
Rohre als direkt heizbare Rohre ausgestaltet, wobei der Begriff "direkt heizbar" im Sinne der vorliegenden
Anmeldung so zu verstehen ist, daß Wärmeenergie unmittelbar durch
Stromfluß in
der Wand der Rohre erzeugt wird, wobei sich die Heizleistung ergibt
aus dem Widerstand R der stromdurchflossenen Rohrwand und dem Quadrat
des hindurchfließenden Stromes.
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Besonders
bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher insbesondere das Auslaufrohr bzw. der
untere Abschnitt desselben als doppelwandiges Rohr ausgebildet ist,
d.h. als ein Rohr, bei dem sowohl die Innenwand als auch die Außenwand
elektrisch leitfähig
sind, wobei Innen- und Außenwand
an einem Ende des Rohres, vorzugsweise an dem stromabwärtigen Ende
des Rohres, direkt miteinander verbunden sind, im übrigen jedoch
die beiden Rohrwände
voneinander getrennt und elektrisch gegeneinander isoliert sind,
wobei an dem anderen, vorzugsweise an dem stromaufwärtigen Ende des
Auslaufrohres Innenrohr und Außenrohr
jeweils einen Stromanschluß aufweisen.
Verbindet man diese beiden Stromanschlüsse mit einer Stromquelle,
so sind Innenwand und Außenwand
des Rohres elektrisch in Reihe hintereinander geschaltet. Zwischen Innen-
und Außenwand
kann entweder ein entsprechender Luftspalt bzw. Vakuum oder auch
ein Isoliermaterial, z.B. ein Keramikrohr, vorgesehen sein. Das doppelwandige
Rohr kann beispielsweise auch dadurch hergestellt werden, daß ein entsprechendes isolierendes
Keramikrohr innen und außen
mit dem leitfähigen
Material beschichtet wird, wobei die Beschichtung auch über die
stromabwärtige
Stirnseite des Keramikrohres hinweg verläuft, so daß Innen- und Außenwand
des doppelwandigen Rohres in diesem Bereich miteinander verbunden
sind. Am entgegengesetzten Ende müssen dann noch Innenwand und
Außenwand
mit jeweils getrennten Stromanschlüssen versehen werden. Zweckmäßigerweise
verwendet man als Material für
die Rohre bzw. Rohrwandungen Platin oder eine Platinlegierung, z.B.
eine Rhodium/Platin-Legierung mit typischerweise 20-30% Rhodiumanteil
und entsprechend 70-80% Platinanteil, wobei selbstverständlich auch
andere relative Anteile, insbesondere kleinere Rhodiumanteile, ohne
weiteres verwendet werden können.
Platin und entsprechende Platinlegierungen weisen zum einen die
erforderliche Temperaturbeständigkeit
auf und zeigen auch keine oder zumindest keine nennenswerte chemische
Reaktion mit den üblicherweise
verwendeten Glasmaterialien, so daß weder das Glas durch das
Rohrmaterial verunreinigt wird noch die Rohre durch die Glasschmelze
angegriffen werden.
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Grundsätzlich könnten jedoch
auch elektrisch leitfähige
Keramikmaterialien anstelle von Platin oder Platinlegierungen verwendet
werden.
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Die
doppelwandige Ausführung
insbesondere des unteren Abschnittes des Auslaufrohres hat den besonderen
Vorteil, daß eine
direkte Heizung der Rohrwandung über
die gesamte Länge
des Auslaufrohres hinweg möglich
ist, obwohl das stromabwärtige
Ende des Auslaufrohres in das Muffelrohr und im allgemeinen auch
in die im vertikalen Abschnitt des Muffelrohres stehende Glasschmelze
hineinragt, so daß es
unmöglich
ist, in diesem Bereich Stromkontakte anzubringen. Durch die Hintereinanderschaltung
von Außenwand
und Innenwand ist es jedoch möglich,
beide Stromanschlüsse
von Innenrohr und Außenrohr
außerhalb
des Muffelrohres und vorzugsweise in der Nähe des stromaufwärtigen Endes
des Auslaufrohres vorzusehen.
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Dabei
kann sowohl das Außenrohr
als auch das Innenrohr in axialer Richtung des Rohres variierende
Wandquerschnitte haben. Bei einem aufgrund der Reihenschaltung fest
vorgegebenen Strom, der entlang der gesamten Strecke immer gleich
ist, kann lokal die Heizleistung durch (in axialer Richtung) lokal erhöhten oder
erniedrigten Widerstand variiert werden, was einfach durch entsprechende
Anpassung der Wandstärken
bzw. der Gesamtwandquerschnitte erfolgt. Wegen der Wärmeverluste
in dem relativ breiten Spalt zwischen dem Muffelrohr und dem in
das obere offene Ende desselben eintauchenden Außenrohres, benötigt man
beispielsweise mehr Heizleistung an dem in den vertikalen Abschnitt
des Muffelrohres und in die Glasschmelze eintauchenden Ende des
Auslaufrohres, so daß hier
die Wandquerschnitte kleiner gewählt
werden können,
um den Widerstand R zu erhöhen
und damit die dort bewirkte Zusatzheizung zu steigern. Auch andere
Bereiche, die einer stärkeren
Kühlung
ausgesetzt sind, können
mit entsprechend geringeren Wandstärken ausgestattet werden, so
daß dort
die Heizleistung höher
ist. Zur Absenkung der lokalen Heizleistung wird die Wandstärke lokal
vergrößert, oder
aber der Rohrdurchmesser wird bei gleicher Wandstärke vergrö ßert. Desgleichen
kann auch in Umfangsrichtung die Wandstärke variieren, weil beispielsweise
auf der dem Trog zugewandten Innenseite das Auslaufrohr und auch
das Muffelrohr mit der Strahlungswärme der Glasschmelze beaufschlagt
werden, die auf der gegenüberliegenden
Seite nicht gegeben ist. In diesem Fall muß jedoch wegen der effektiven
Parallelschaltung von Wandabschnitten auf gegenüberliegenden Seiten eines Rohres
die Wandstärke
auf der Seite vergrößert (und
der Widerstand dort verringert) werden, auf der die Heizleistung
im Vergleich zur gegenüberliegenden
Seite erhöht
werden soll
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Entsprechende Überlegungen
gelten grundsätzlich
auch für
das Muffelrohr. Auch bei dem Muffelrohr ist es schwierig, wenn nicht
gar unmöglich,
in dem an den Trog anschließenden
Abschnitt einen Stromanschluß bzw.
einen Stromflansch anzubringen, so daß auch für das Muffelrohr eine doppelwandige
Ausführung
bevorzugt ist, bei welcher Innen- und Außenrohr bzw. Innen- und Außenwand
am stromabwärtigen,
an dem Trog anschließenden
Ende miteinander verbunden, im übrigen
voneinander isoliert und am stromaufwärtigen Ende mit getrennten Stromanschlüssen versehen
sind. Auch hier gelten analoge Überlegungen
hinsichtlich der Querschnitte bzw. Wandstärken der jeweiligen Abschnitte
des Muffelrohres, durch welche man die lokal gewünschten Heizleistungen erzielen
und variieren kann.
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Weitere
Verbesserungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der entsprechenden Vorrichtung ergeben sich aus bevorzugten
Varianten, welche Verbesserungen im Bereich des Überlauftroges und des darunter
angeordneten Formteils betreffen. So ist beispielsweise im Falle
eines keilförmigen Formteils
für die
Flachglasherstellung vorgesehen, daß in der Nähe der Stirnseiten des Keils
beidseitig Begrenzungsbleche vorgesehen sind, welche die Ränder des überlaufenden
Glasstroms begrenzen und welche zweckmäßigerweise in Richtung des Glasstromes
konkav ausgestaltet sind und vorzugsweise auch noch mit Stromanschlüssen versehen sind,
damit diese Begrenzungsbleche zusätzlich geheizt werden können. Dies
ist deshalb zweckmäßig, weil
die Ränder
des bis zu einigen Metern breiten Glasstromes selbstverständlich eher
und leichter abkühlen
als der zentrale Bereich, so daß in
diesen Randbereichen eine Zusatzheizung angebracht ist, um eine
gleichmäßige Temperatur
bzw. eine im Zentrum und an den Rändern gleichmäßige Abkühlrate sicherzustellen.
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Des
weiteren ist in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
daß auf
der dem Trog abgewandten Seite des Muffelrohres zusätzliche
heizbare Abschirmbleche vorgesehen sind, welche die ungleichmäßigen Strahlungsverluste
auf entgegengesetzten Seiten des Muffelrohres und insbesondere des
vertikalen Abschnittes desselben weitgehend reduzieren. Es versteht
sich, daß mindestens
die seitlichen Begrenzungsbleche des Glasstromes ebenfalls aus Platin
oder einer Platinlegierung hergestellt sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestehen die stirnseitigen Enden eines Überlaufkeils
aus einem Formteil, z.B. in Form eines Quaders oder dergleichen,
welches mit einem wärmebeständigen,
elektrisch leitfähigen
Material beschichtet ist, insbesondere mit Platin oder einer Platinlegierung,
und welches Stromanschlüsse aufweist,
so daß die
Endabschnitte des Überlaufkeils ebenfalls
zusätzlich
geheizt werden können,
um übermäßige Abkühlraten
am Rand des herabfließenden
Glasstroms zu reduzieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Überlauftrog einschließlich des
Formteils bzw. Formkeils im Kern aus einer Metallkonstruktion, insbesondere
aus Molybdänrohren
und Blechen oder dergleichen, wobei die äußere Form im wesentlichen dem
bereits beschriebenen Trog mit Überlaufkeil
entspricht, Die dei Trog- und die Keilform definierende Außenwand
besteht dabei vorzugsweise aus einem dreischichtigen Aufbau, nämlich einer
Molybdänhülle, einer
darauf aufgebrachten keramische Beschichtung aus einem keramischen
Material wie z. Zirkonoxid, und einer vakuumdichten Außenhülle aus
Platin oder einer Platinlegierung.
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Eine
solche Konstruktion, die im Inneren zum Beispiel aus einem Fachwerk
aus Molybdänrohren aufgebaut
sein kann, hat ein vergleichsweise geringes Gewicht und kann mit
hinreichender Formstabilität
auch in Längen
bzw. Breiten von bis zu 5 m und darüber hergestellt werden. Dies
erhöht
die Wirtschaftlichkeit der entsprechenden Vorrichtung und des Verfahrens.
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Das
hohle innere eines solchen Aufbaus wird vorzugsweise leergepumpt
oder mit Edelgas gefüllt, wobei
eine inneres Vakuum den Vorteil hat, dass sich die vakuumdicht Platinhülle eng
an die darunter liegende Schicht anschmiegt. Vakuum oder Edelgas schützen außerdem die
Molybdänkonstruktion
vor einer Oxidierung und Vergasung bei hohen Temperaturen. Anstelle
von Molybdän
könnten
eventuell auch andere temperaturbeständige Metalle verwendet werden.
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Anstelle
der Verwendung von Platin oder von Platinlegierungen für die Rohrwandungen
des Außenrohre
und des Muffelrohres und sonstiger Kanäle für die Glasschmelze, wäre es grundsätzlich auch möglich, eine
elektrisch leitfähige
und genügend
hitzebeständige
Keramik zu verwenden, wie zum Beispiel Karbide, Nitride, Boride
und Disilizide verschiedener Übergangsmetalle,
wie Wolfram, Molybdän,
Titan, Tantal und Zirkon.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind gegenüber
den Seitenflächen
eines Überlaufkeiles
oder allgemeiner eines beliebigen Überlaufformteils Heizeinrichtungen
vorgesehen, die zweckmäßigerweise
aus horizontalen und vertikalen Heizstäben bestehen, wobei mindestens die
den Formteilflächen
zugewandten Seiten der Heizeinrichtungen durch Kastenprofile gebildet
werden, in welchen entsprechende Heizstäbe aufgenommen sind. Zweckmäßig kann
es dabei sein, wenn eine solche Heizeinrichtung auf der Seite des
Formteils mit einer gut wärmeleitfä higen Abdeckung
versehen ist. Etwaige Fugen der Abdeckung sollten möglichst nicht
horizontal oder vertikal verlaufen. Die Heizleistung der horizontalen
und vertikalen Heizstäbe
sollte dabei individuell regelbar sein, so daß gegenüber von der Oberfläche des
am Formteil herabfließenden Glasstroms
lokal unterschiedliche Heizleistungen einstellbar sind, die dafür sorgen,
daß der
Glasstrom über
seine gesamte Breite hinweg eine möglichst konstante Temperatur
hat, während
in vertikaler Richtung nach unten die Temperatur kontinuierlich abnimmt.
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Dabei
können
entweder die horizontalen oder die vertikalen Heizstäbe in einer
dem Keil jeweils nächstliegenden
Ebene in etwa parallel und im Abstand zu den Flächen des Überlaufkeiles angeordnet sein,
und sie sind vorzugsweise zum Überlaufkeil hin
verkleidet.
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Des
weiteren ist in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im
Einlaufbereich des Außenrohres
ein Drainrohr vorgesehen, durch welches die obere Schicht der dort
anstehenden Glasschmelze mindestens teilweise abgezogen und somit
von Verunreinigungen befreit wird. Es versteht sich daß sowohl
die Ausführungsform
mit Drainrohr als auch die Ausführungsform
mit einer metalltischen Hohlkonstruktion des Überlauftroges und -Keiles unabhängig voneinander
und unabhängig
von den heizbaren Außen-
und Muffelrohren realisiert werden können.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen
Figuren.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 eine
Schnittansicht auf die in 1 dargestellte
Vorrichtung von rechts mit einem Schnitt entlang der Linie II-II
in 1,
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3 einen
Endabschnitt eines Überlauftroges
mit darunter angeordnetem Formkeil,
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4 einen
stirnseitigen Endabschnitt eines Formkeiles,
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5 einen
Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform eines Überlauftroges
mit darunter angeordnetem Formkeil,
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6 einen
Schnitt durch einen Überlauftrog mit
Formkeil gemäß einer
anderen Ausführungsform zusammen
mit Heiz- und Kühleinrichtungen
auf einer Seite des Formteils und
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7 schematisch
eine Stromversorgungseinrichtung mit Anschlüssen zu einem heizbaren Rohr.
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In 1 erkennt
man in einer Draufsicht von oben eine Vorbehandlungsstation mit
einer sogenannten Läuterzone 1,
Rührzellen 2 und
einer Kühlzone 3.
Die Beheizung der entsprechenden Rohre kann beispielsweise durch
Direktheizen der Rohre erfolgen, die mit entsprechenden Stro re kann
beispielsweise durch Direktheizen der Rohre erfolgen, die mit entsprechenden
Stromanschlußflanschen 5 versehen
sind.
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Der
Teil, mit dem sich die vorliegende Erfindung befaßt, liegt
im wesentlichen innerhalb des schraffierten Rahmens 10.
Innerhalb des schraffierten Rahmens 10 erkennt man in der
Mitte den Überlauftrog 7.
Des weiteren erkennt man den seitlichen Überlaufwänden 7' des Überlauftroges 7 gegenüberliegend
angeordnete Heizeinrichtungen 41, 42, die später noch
genauer beschrieben werden. Die Zuführung der Glasschmelze in den
Trog 7 erfolgt über sogenannte
Muffelrohre 11, die im wesentlichen die Form eines Rohrkrümmers haben,
wie aus 2 ersichtlich ist. Über den
Rohrkrümmer
bzw. Muffelrohren 11 ist ein Auslaufrohr 4 mit
einer Dosiereinrichtung 8 angeordnet. Weitere Details werden
anhand der folgenden Figuren beschrieben.
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In 2 erkennt
man in einem Schnitt entsprechend der Linie II-II in 1 den
auch in der Seitenansicht bzw. Stirnansicht symmetrischen Aufbau der
Flachglasherstellungsvorrichtung.
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In
der Mitte erkennt man den Überlauftrog 7 mit
seinen von außen
zur Mitte hin abwärts
geneigten Überlaufwänden 7'. Darunter befindet
sich ein Formkeil 15, der hier nur in der Seitenansicht
als in etwa rechteckige Fläche
wiedergegeben ist. Der Boden des Troges 7 wird durch eine
gestrichelte Linie 19 angedeutet.
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Von
beiden Seiten des Troges 7 her mündet ein Muffelrohr 11 in
den stirnseitig offenen Überlauftrog 7.
In den vertikalen Abschnitt des Muffelrohres 11 mündet das
untere Ende eines Auslaufrohres 4. Das stromabwärtige Ende
des Auslaufrohres 4 ragt ein Stück weit in das Einlaufende
des Muffelrohres 11 hinein, wobei über eine Dosiernadel 8 die
in das Muffelrohr 11 nachlaufende Glasmenge reguliert wird, und
zwar so, daß sie
in dem Muffelrohr 11 für
das Niveau des geschmolzenen Glases eine sogenannte „Glaslinie" 20 einstellt. Auch
im Einlaufbereich des Auslaufrohres 4 ist eine weitere
Glaslinie 21 definiert, die der Ebene der vorangehenden
Vorbehandlungszonen bzw. der Kühlrohre 3 entspricht.
Dabei wird über
ein Drainrohr 6 von der Oberfläche der Glaslinie 21 kontinuierlich
die oberste Schicht des Glases, die möglicherweise gewisse Verunreinigungen
und auskristallisierte Bestandteile enthält, abgezogen. Wie man erkennt,
sind der untere Abschnitt des Auslaufrohres 4 ebenso wie
das gesamte Muffelrohr 11 doppelwandig ausgebildet, wobei
Innen- und Außenwand
bzw. Innen- und Außenrohr
jeweils am stromabwärtigen
Ende miteinander verbunden sind bzw. zusammenhängen, während sie im übrigen vollständig voneinander
getrennt sind, beispielsweise durch eine keramische Isolierschicht,
gegebenenfalls aber auch einfach durch Luft oder ein Vakuum.
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Das
Außenrohr
des doppelwandigen Auslaufrohres 4 weist einen Stromanschlußflansch 22 auf,
und das Innenrohr weist einen entsprechenden Stromanschlußflansch 23 auf.
Der obere Abschnitt des Auslaufrohres 4, welcher die Dosiernadel 8 enthält, ist
nur einwandig ausgebildet und hat am oberen Ende nochmals einen
Stromanschlußflansch 24. Zwischen
die Stromanschlußflansche 24, 23 ist
eine erste Stromquelle 25 in Form eines Hochstromtransformators
geschaltet und weitere Stromquellen 26 und 27 erkennt
man an den Anschlußflanschen 22, 23 des
Auslaufrohres und an den Anschlußflanschen 32, 33 des
Muffelrohres 11. Die gesamte Vorrichtung ist spiegelsymmetrisch
bezüglich
einer vertikalen Ebene 29 aufgebaut, d.h. der Trog hat,
ausgehend vom Zentrum, zu beiden Seiten hin symmetrisch ansteigende Überlaufwände bzw.
-ränder 7', an welche sich
beiderseits je ein Muffelrohr 11 anschließt, versorgt
von einem vertikal darüber
angeordneten Auslaufrohr 4 mit Dosiereinrichtung. Auch
in 1 erkennt man diesen bezüglich der Ebene 29 (s. 2) spiegelbildlichen
Aufbau. Die gesamte Muffel wird umrahmt von einem Muffelgehäuse 10,
welches beispielsweise aus einem keramischen Material bestehen kann.
Innerhalb des Muffelgehäuses 10 und
auf der dem Überlauftrog 7 abgewandten
Seite der Muffelrohre 11 erkennt man geheizte Abschirmbleche 13,
die die einseitigen Strahlungsverluste des Muffelrohres zu der dem Überlauftrog
abgewandten Seite kompensieren.
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Unterhalb
des Überlauftroges 7 erkennt
man den Formkeil 15, in 2 lediglich
in einer Seitenansicht, wobei der Überlaufbereich des Glasstromes durch
seitliche Begrenzungsbleche 9 in der Nähe der stirnseitigen Endabschnitte
des Formkeils 15 bzw. des Überlauftroges 7 angeordnet
sind. Die stirnseitigen Endabschnitte 31 des Formkeils 15 sind,
wie man genauer in 5 erkennt, mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 34 versehen,
die mit Stromanschlußflanschen 35 versehen
ist und von einer weiteren Stromquelle 36 geheizt wird.
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In
der Schnittansicht gemäß 3 erkennt man
nochmals einen Teil des weggebrochen dargestellten Überlauftroges 7 und
des darunter angeordneten Formkeils. Schematisch dargestellt ist
in diesem Schnittbild die über
den Rand 7' überlaufende Glasmasse 12,
die entlang der Formkeilwand abwärts
fließt
und schließlich
entlag der einwärts
geneigten Keilflächen
zur Keilspitze hin geführt
wird, wo sich die beiden Glasströme 12 von
den gegenüberliegenden
Seiten des Formkeiles treffen und zu einem einzigen Flachglasstrom 20 verschmelzen.
Wie man weiterhin sieht, liegt der dargestellten Seite der Überlauf-
und Formkeilvorrichtung eine Heizeinrichtung 50 gegenüber, die
aus mehreren horizontalen und vertikalen Heizstäben besteht, wobei die dem
Formkeil nächstliegenden
horizontalen Heizstäbe 41 in Kastenprofile 43 aus
einem gut wärmeleitenden
Material aufgenommen sind. Diese Profile sollen dafür sorgen,
daß die
durch die Heizstäbe 41 erzeugte Heizleistung
möglichst
gleichmäßig über die
Fläche des
Kastenprofils abgestrahlt wird.
-
Zusätzlich sind
auch vertikale Heizstäbe 42 vorgesehen,
die man im übrigen
auch in 1 erkennen kann. Durch das Regulieren
der Heizleistung der Heizstäbe 41 und 42 ist
es möglich,
die dem Formkeil gegenüberliegenden
Flächenbereiche
ortsabhängig mit
unterschiedlichen Heizleistungen zu versehen, so daß vor allem
die äußeren Randbereich
des herabfließenden
Glasstromes etwas mehr beheizt werden als die zentralen Bereiche,
so daß in
horizontaler Richtung jeweils ein konstan tes Temperaturprofil herrscht,
während
in vertikaler Richtung die Heizleistung der vertikalen Stäbe 41 zweckmäßigerweise
so eingestellt wird, daß im
wesentlichen konstanter Temperaturgradient von oben nach unten herrscht, d.h.
die Temperatur von oben nach unten abnimmt, und zwar gerade so,
daß die
beiden an der Keilspitze zusammentreffenden Glasströme noch
homogen miteinander verschmelzen, während der darunterliegende,
zusammengeführte
Glasstrang durch Kühleinrchtungen 48, 49 mit
Hilfe von Preßluft
gekühlt und
durch Walzen 45 als kontinuierlicher Flachglasstrang bzw.
-scheibe abwärts
gezogen wird. Durch eine Trennvorrichtung wird dieser Strang anschließend in
Abschnitte gewünschter
Länge geteilt.
-
Es
versteht sich, daß auf
der anderen Seite der Überlaufvorrichtung
und des Formkeils spiegelsymmetrisch im wesentlichen identische
Heiz- und Kühleinrichtungen
vorgesehen sind.
-
In 4 erkennt
man in einer perspektivischen Ansicht den Endabschnitt des Überlauftroges 7 und
des darunter angeordneten Formkeils 15 mit den Begrenzungsblechen 9,
die als seitliche Begrenzungen des überlaufenden Glasstromes dienen. Auch
diese seitlichen Begrenzungsbleche, die vorzugsweise aus Platin
oder einer Platinlegierung bestehen, weisen Stromflansche 37 auf,
die an eine Stromquelle 38 angeschlossen sind und somit
ein Heizen dieser Begrenzungsbleche ermöglichen. Außerdem sind die Begrenzungsbleche 9 auf
ihrer dem Glasstrom zugewandten Seite konkav ausgebildet. Durch
die geheizten Begrenzungsbleche 9 werden die ansonsten
stärkeren
Strahlungsverluste des überlaufenden
Glasstromes in den Randbereichen ausgeglichen.
-
6 zeigt
schematisch die Stromversorgung der einzelnen Heizstäbe 41, 42 gemäß 3.
-
In 7 erkennt
man einen Querschnitt durch eine alternative Überlauf- und Formungseinrichtung 16.
Während
im Beispiel der 1–6 der Überlauftrog 7 und
der darunter angeordnete Formkeil 15 im wesentlichen aus
einem keramischen Material bestanden, welches gegebenenfalls mit
Platin beschichtet war, besteht im Fall der 7 der Formkeil
und der Trog aus einer Rohrstruktur, die mit Blechen verkleidet
ist, wobei die äußere Blechverkleidung
aus Platin oder einer Platinlegierung besteht. Das innere Rohr-
und Blechstrebengerüst
besteht vorzugsweise aus Molybdän
oder einem anderen temperaturbeständigen und gut zu verarbeitenden
Material und ist auch (innerhalb der Platinschicht) mit einer äußeren Molybdänhülse verkleidet. Außen auf
die Molybdänhülle ist
nochmals eine dünne
Keramikschicht aufgebracht, die wiederum von einer vakuumdichten
Platinhülle
umschlossen ist, die letztlich die äußere Oberfläche des Troges und des Überlaufkeiles
definiert Die äußere Platinverkleidung kann
beispielsweise durch Aufbringen eines Vakuums im Inneren des Formteils
fest an die äußere Struktur
angezogen werden. Eine solche Struktur ist gegenüber einem massiven keramischen
Bauteil, wie es in 5 dargestellt ist, wesentlich
leichter und kann größere Breiten
bzw. Längen überspannen,
so daß mit
einer solchen Vorrichtung insbesondere auch Flachgasstränge mit
einer Breite von 5 m oder mehr hergestellt werden könnten. Die
Realisierung eines solchen Troges mit Formkeil ist selbstverständlich unabhängig davon,
ob man auch die anderen erfindungsgemäßen Merkmale, wie z. B. die
heizbareb Außen-
und Muffelrohre und deren Doppelwandigkeit verwendet.
-
Es
versteht sich, daß bei
Bedarf an dem Überlauftrog
auch noch ein zentrales Muffelrohr angeordnet werden könnte, um
einen dritten, zentralen Zulauf zu haben, wenn man die Breite des
Glasstranges noch weiter vergrößern will.
-
Es
ist auch zulässig,
die Geometrie der keilförmigen Überlaufvorrichtung
durch Verwendung von Molybdänplatten
oder Blechen nachzubilden. Die Verwendung von verschiedenen Werkstoffen
zur Bildung der keilförmigen Überlaufvorrichtung
in Kombination von Molybdän
und Keramik ist erfindungsgemäß auch zulässig. Mögliche Ausführungsformen
als Beispiel sind in 7 in stirnseitiger Ansicht dargestellt.
Bei Verwendung von Profilen, die in Längsachse angeordnet sind, muss
die äußere Geometrie durch
Verwendung von ebenen durchgehenden Platten aus Molybdän oder keramischen
Massen oder keramischen Platten so ausgebildet sein, dass ebene fugenfreie
Oberflächen
zur Glasseite vorhanden sind.
-
Molybdänflächen können auch
durch die Flammspritztechnik oder Plasmaspritztechnik mit keramischem
Material beschichtet werden.
-
Die
so entstandene keilförmige Überlaufvorrichtung
wird in ihrer Gesamtheit von einem Blech aus Platin oder einer Platinlegierung,
die den chemischen und physikalischen Anforderungen entspricht, gasdicht
umschlossen, wobei diese Hülle
so ausgeführt
wird, dass der Innenraum mit einem permanenten Vakuum versehen wird.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
läuft die
fließfähig gemachte
Glasmasse durch direkt beheizte (Widerstandsheizung) Platin-Rohrsegmente einer
Läuterzone,
Rührzellen,
Kühlzonen,
Auslaufköpfen
und vertikalen doppelwandigen Auslaufrohren und doppelwandigen Muffelverbindungsrohren, unter
Beibehaltung einer langsamen Strömungsgeschwindigkeit,
dem mittigen Kanal des keilförmigen Überlauftroges,
wobei dieser mit Platin oder einer Platinlegierung vollständig verkleidet
ist und wobei die Glasmasse, beidseitig zugeführt wird. Die zur Durchführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die zwischen dem Glasschmelzofen und der keilförmigen Überlaufvorrichtung befindliche
fließfähige Glasmasse
in Kontakt mit direkt elektrisch beheizten Metallrohren steht, deren
Wand oder mit der Galsschmelze in Berührung kommende Wandschicht
vorzugsweise aus Platin oder einer Platinlegierung besteht.
-
Mit
Hilfe dieser Maßnahmen
wird die Entstehung von Glasfehlern, die durch chemische und/oder thermische
Inhomogenitäten
im Glas verursacht werden könnten,
praktisch ausgeschaltet. Konstruk tionsbedingt freie Glasoberflächen, die
bei speziellen Gläsern
immer zur Verdampfung neigen und damit Glasfehler verursachen, sind
Verursacher von Schlieren, Knoten Steinen und Streifen. Freie Oberflächen, wie diese
zwangsläufig
am Auslaufkopf oben und an der Übergangstelle
zur Muffel vorhanden sind, dort wo das vertikale doppelwandige Auslaufrohr
in das doppelwandige Muffelverbindungsrohr asymmetrisch positioniert
ist, werden z.B. durch Abdecken mit Halbschalen vermieden. Alternativ
oder zusätzlich
werden Glasfehler durch ständiges
Abziehen der Oberfläche
und durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene
doppelwandige Metallrohr, wobei die Temperatur durch Erhöhung des
Widerstandes erreicht wird, vermieden.
-
Keilförmige Überlaufvorrichtungen
bestehen vorwiegend aus Zirkonmaterial, weil dieses feuerfeste Material
die besten Eigenschaften in Bezug auf Reaktion mit der fließfähigen Glasmasse
haben.
-
Die
Platinhülle
um die keilförmige Überlaufvorrichtung
ist so ausgeführt,
dass die unterschiedliche Dehnung der verwendeten Materialien kompensiert
werden kann.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
eine fehlerfreie Herstellung von Flachglas für den Gebrauch als Substratglas,
wobei das Flachglas mit einem täglichen
Glasdurchsatz von bis zu 20 Tonnen und in einer Flachglasbreite
bis zu 4 m und einer Glasdicke im Bereich von 0,5 bis 0,7 mm herstellbar ist.
Die genaue Temperaturkontrolle und auch die Abdeckung des Spaltes
zwischen Auslaufrohr und Muffelrohr trägt dazu bei, daß die fließfähige Glasmasse nicht
zur Bildung von Schlieren, Knoten, Kristallen und/oder Kristobalit
führt.
Alternativ zur Verwendung von Platin kommen für die Oberflächen der
widerstandsbeheizten Rohre bzw. Kanäle flache oder gewölbte Bleche
aus Rhodium, Palladium, Ruthenium, Iridium, Osmium, Wolfram oder
Molybdän
oder Legierungen hieraus in Frage.
-
- 1
- Läuterzone
- 2
- Rührzellen
- 3
- Kühlzone
- 4
- Auslaufrohr
- 5
- Stromanschlußflansche
- 6
- Drainrohr
- 7
- Überlauftrog
- 7'
- Überlaufwände bzw.
-ränder
des 7
- 8
- Dosiernadel
- 9
- Begrenzungsbleche
- 10
- Muffelgehäuse
- 11
- Muffelrohre
- 12
- Glasmasse
- 13
- Abschirmblech
- 15
- Formkeil
- 16
- Überlauf-
und Formungseinrichtung
- 19
- Boden
des Überlauftroges
- 20
- Glaslinie
- 21
- Glaslinie
- 22
- Stromanschlußflansch
- 23
- Stromanschlußflansch
- 24
- Stromanschlußflansch
- 25
- Stromquelle
- 26
- Stromquelle
- 27
- Stromquelle
- 29
- vertikale
Ebene
- 31
- stirnseitiger
Endabschnitt des Formkeils
- 32
- Anschlußflansch
des Muffelrohres
- 33
- Anschlußflansch
des Muffelrohres
- 34
- elektrisch
leitfähige
Beschichtung
- 35
- Stromanschlußflansche
- 36
- Stromquelle
- 37
- Stromflansche
- 38
- Stromquelle
- 41
- horizontale
Heizstäbe
- 42
- vertikale
Heizstäbe
- 43
- Kastenprofile
- 45
- Walzen
- 48
- Preßluftkühlung
- 49
- Preßluftkühlung
- 50
- Heizeinrichtung