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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindrehen einer Wendel in
Perforationen, die in Randabschnitten von aufeinander gestapelten
Flachteilen, insbesondere Papierbögen, vorgesehen sind, mit einer
Antriebsvorrichtung, mit der die Wendel in Eingriff bringbar ist,
um die Wendel einer Rotation und gleichzeitig einer axialen Vorschubbewegung entsprechend
der Steigung ihrer Schraubenlinienform zum Eindrehen in die Perforationen
zu unterwerfen, und einer Stoppvorrichtung für einen Eingriff mit der Wendel
derart, dass die Wendel an einer Weiterbewegung gehindert wird.
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Eine
Vorrichtung der zuvor genannten Art ist gewöhnlich Teil einer halbautomatisch
oder vollautomatisch arbeitenden Anlage zur Herstellung von Papierblöcken, die
mittels Wendeln zusammengehalten werden. In derartigen Anlagen werden
aus einer Papierbahn Papierbögen
durch Schneiden hergestellt, wobei während dieses Arbeitsschrittes
die Papierbögen
gleichzeitig in einem Randabschnitt mit Hilfe einer Stanzvorrichtung
perforiert und gegebenenfalls in einem Druckwerk bedruckt werden.
Anschließend werden
diese Papierbögen überlappt
und zu Blöcken mit
einer definierten Anzahl von Papierbögen gesammelt. Dabei werden
die Papierbögen
so gestapelt, dass die perforierten Randabschnitte zueinander ausgerichtet
sind. Letzteres ist wichtig, um zum Binden der Papierblöcke in der
nachfolgenden Bindevorrichtung die Wendel durch die Perforationen
sämtlicher
Papierbögen
hindurch einziehen bzw. eindrehen zu können. Für diesen letztgenannten Arbeitsschritt kommt
die Vorrichtung der zuvor genannten Art zur Anwendung.
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Eine
solche Vorrichtung ist beispielsweise in der
DE 1 801 965 A1 offenbart.
In dieser herkömmlichen
Vorrichtung sind drei Walzen über
die Länge des
zu bindenden Blätterpacks
vorgesehen. Dabei werden die ersten und zweiten Walzen angetrieben und
laufen in einer geschützten
Hülse,
während
eine dritte Walze, deren Mantel eine glatte Oberfläche besitzt,
als Stützwalze
für die
am Umfang angetriebene Wendel wirkt. Die die ersten und zweiten
Walzen aufnehmenden Hülsen
besitzen zwei Funktionen; zum einen sollen sie die Wendel führen und
zum anderen den Blätterpack
zwischen den Perforationen gegen Auffächern zusammenhalten. Diese
bekannte Vorrichtung ist zum Eindrehen von Wendeln aus Draht vorgesehen
und weist eine relativ komplizierte Konstruktion auf.
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Eine ähnliche
Vorrichtung ist in der
US 2 101 804 beschrieben,
bei welcher sich ebenfalls drei Walzen über die gesamte Länge des
zu bindenden Buches erstrecken. Dabei sind zwei Walzen auf ihrer Oberfläche mit
in Umfangsrichtung laufenden, konzentrischen und in sich geschlossenen
Nuten versehen und werden angetrieben, während eine dritte Walze eine
glatte Oberfläche
aufweist und als Stützwalze
für die
Wendel dient.
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Die
US 2 177 054, US 2 168 865 und
JP 2002337474 A zeigen
ebenfalls eine ähnliche
Vorrichtung mit drei Walzen, von denen jede Walze auf Ihrer Oberfläche mit
in Umfangsrichtung laufenden, konzentrischen und in sich geschlossenen
Nuten versehen ist und von denen mindestens zwei Walzen angetrieben
werden.
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Im
zuvor beschriebenen Stand der Technik werden die Wendeln zunächst in
die Perforationen der vorgestanzten Papierlagen eingedreht und dann auf
die gewünschte
Länge abgeschnitten.
Eine solche Vorgehensweise kann jedoch zu Handhabungsproblemen führen, insbesondere
wenn Kunststoffwendeln verwendet werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass eine taktweise Verarbeitung
von bereits zuvor auf Länge
abgeschnittenen Wendeln problemlos durchführbar ist und insbesondere
dabei Kunststoffwendeln verwendet werden können.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung zum Eindrehen einer Wendel in Perforationen
vorgeschlagen, die in Randabschnitten von aufeinander gestapelten Flachteilen,
insbesondere Papierbögen,
vorgesehen sind, mit einer Antriebsvorrichtung, mit der die Wendel
in Eingriff bringbar ist, um die Wendel einer Rotation und gleichzeitig
einer axialen Vorschubbewegung entsprechend der Steigung ihrer Schraubenlinienform
zum Eindrehen in die Perforationen zu unterwerfen, und einer Stoppvorrichtung
für einen
Eingriff mit der Wendel derart, dass die Wendel an einer Weiterbewegung
gehindert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoppvorrichtung
Mittel zum Verhindern des Eingriffes der Wendel mit der Antriebsvorrichtung vor
Eindrehen in die Perforationen aufweist und eine Auslösevorrichtung
zum Lösen
der Wendel von der Stoppvorrichtung und zur Freigabe der Wendel
für eine
Weiterbewegung sowie zum Eingriff der Wendel mit der Antriebsvorrichtung
für ein
anschließendes Eindrehen
in die Perforationen vorgesehen ist.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Verarbeitung von bereits zuvor auf eine gewünschte Länge geschnittenen Wendeln.
Dabei sorgt die erfindungsgemäß vorgesehene
Stoppvorrichtung, dass stets nur jeweils eine einzige Wendel verarbeitet
und in die Perforationen des ausgangsseitig angeordneten Flachteilstapels
eingedreht wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft für die Verarbeitung
von Kunststoffwendeln. Demnach erlaubt die Erfindung ein taktweises Eindrehen
von Wendeln und eignet sich insbesondere für eine vollautomatisch arbeitende
Anlage. Da auf diese Weise weniger Personal benötigt wird, führt die erfindungsgemäße Lösung dabei
zu einer erhöhten Produktivität.
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Die
durch die Erfindung ermöglichte
taktweise Verarbeitung von bereits zuvor auf die gewünschte Länge zugeschnittenen
Wendeln hat bei der Verwendung von Kunststoffwendeln den weiteren
Vorteil, dass die mit dem Anhalten der Wendeln durch die Stoppvorrichtung
entstehenden Stillstandzeiten für
eine Abkühlung
der Kunststoffwendeln sinnvoll genutzt werden können, da für die vorausgegangene Herstellung
von schraubenlinienförmigen
Wendeln der hierfür
benutzte Kunststofffaden gewöhnlich
erwärmt
werden muss.
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Vorzugsweise
weist die Stoppvorrichtung einen Anschlag auf, an den der Anfang
der Wendel in Anlage bringbar ist. Eine besonders einfache Konstruktion
zeichnet sich dadurch aus, dass der Anschlag einen Steg aufweist,
der sich winklig, vorzugsweise quer, zur Bewegungsrichtung der Wendel
erstreckt, wobei der Steg vorzugsweise im Wesentlichen aufrecht
stehen kann.
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Zwar
sind in der
US 2 177 054 erste.
Stoppelemente und ein zweites Stoppelement offenbart. Jedoch dienen
die ersten Stoppelemente ausschließlich dazu, eine Anlage für einen
Papierstapel zur Ausrichtung von dessen Perforationen zu bilden.
Demgegenüber übernimmt
das zweite Stoppelement die Funktion eines Anschlages für die Wendel.
Allerdings kommt die Wendel erst dann in Anlage an dieses zweite
Stoppelement, nachdem sie bereits vollständig in die Perforationen des
Papierstapels eingedreht worden ist. Denn dieses zweite Stoppelement
ist für die
Beendigung des Eindrehvorganges vorgesehen und veranlasst bei Berührung durch
die Wendel ein Abschalten des Antriebes für die Walzen. Die gleiche Funktion
wie das zuletzt erwähnte
zweite Stoppelement übernimmt
auch ein entsprechendes Stoppelelement in der Vorrichtung gemäß der
US 2 168 865 bei welchem
es sich um eine Kontaktfeder zum Abschalten des Antriebes für die Walzen
nach Eindrehen der Wendel in die Perforationen eines Papierstapels
handelt. Demnach sind die zuvor erwähnten Stoppelemente im Stand
der Technik nicht dafür
konstruiert und bestimmt, die Wendel vor dem Eindrehprozess vorübergehend
anzuhalten. Letzteres bewirkt jedoch die erfindungsgemäße Stoppvorrichtung.
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Bei
einer Weiterbildung der zuvor genannten Ausführung ist die Auslösevorrichtung
so ausgebildet, dass sie die Position der Wendel gegenüber dem Steg
so verändert,
dass sich der Steg nur teilweise über den Querschnitt der Wendel
erstreckt, um die Wendel außer
Eingriff von der Stoppvorrichtung zu bringen. Nach Eingriff mit
der Antriebsvorrichtung lässt
sich dann die Wendel durch die kombinierte Dreh- und Vorschubbewegung
weitertransportieren, ohne dass der Steg noch seine Stoppfunktion
erfüllt und
insoweit stört.
Denn in diesem Betriebszustand liegt der Steg zwar jeweils zwischen
zwei benachbarten Windungen; da er sich jedoch nur noch teilweise in
die Wendel erstreckt, findet ein störender Eingriff insbesondere
mit den gegenüberliegenden
Abschnitten der Windungen der Wendel nicht mehr statt. Demnach wird
die Wendel in diesem Betriebszustand sozusagen am Steg 'vorbeigeschraubt'. Mit dieser Ausführung ist
es somit nicht notwendig, die Wendel vollständig vom Steg zu entfernen,
was hinsichtlich Bewegungsablauf und Konstruktion vorteilhaft ist.
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Gewöhnlich ist
eine Transportvorrichtung vorhanden, die die Wendel von einer vorgeschalteten Vorrichtung,
in der sie hergestellt wird, zu der hier behandelten Vorrichtung
führt.
Vorzugsweise kann eine solche Transportvorrichtung eine längliche
Führungsbahn
zur Führung
der Wendel in ihrer Längsrichtung
aufweisen, wobei die Führungsbahn
am Anschlag endet, wodurch die Wendel gegen den Anschlag gefördert wird.
Wenn der Anschlag einen Steg aufweist, sollte die Führungsbahn
winklig, vorzugsweise quer, an den Steg stoßen. Zweckmäßigerweise sollte die Führungsbahn
als länglicher
Führungssteg
ausgebildet sein, über
den die Wendel schiebbar ist, so dass sich der längliche Führungssteg durch die Wendel
hindurch erstreckt und dadurch die Wendel mit ihrer Innenseite an
diesem hängt.
Damit die Wendel ausreichend beweglich ist, und zwar sowohl in Kurvenabschnitten
als auch durch die Auslösevorrichtung,
sollte die Dicke des Führungssteges kleiner
und insbesondere deutlich kleiner als der Innendurchmesser der Wendel
sein.
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Vorzugsweise
weist die Auslösevorrichtung ein
bewegliches Greifelement auf, das die Wendel greift, um diese außer Eingriff
von der Stoppvorrichtung und in Eingriff mit der Antriebsvorrichtung
zu bringen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebsvorrichtung mindestens
eine erste Walze, an deren Mantel die Wendel in Anlage bringbar
ist, und ein genutetes Widerlager, mit deren Nuten die Windungen
der Wendel in Eingriff bringbar sind, aufweist und die Relativposition
zwischen der ersten Walze und dem Widerlager veränderbar ist, um zwischen sich
die Wendel aufzunehmen. Demnach ist es durch die Veränderung
der relativen Position möglich,
dass die Wendel zwischen der ersten Walze und dem Widerlager eingespannt wird,
damit dann die Antriebsvorrichtung ihre Wirkung entfalten kann,
nämlich
die Wendel mit Hilfe einer kombinierten Dreh- und Vorschubbewegung
in die Perforationen der aufeinander gestapelten Flachteile einzudrehen.
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Deshalb
sollte die Auslösevorrichtung
mit der ersten Walze und dem Widerlager gekoppelt sein, um die Relativposition
zueinander zu verändern und
dadurch den Eingriff der Wendel mit der Antriebsvorrichtung herzustellen.
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Zweckmäßigerweise
sollte das Eingriffselement der Auslösevorrichtung von der ersten
Walze und/oder dem genuteten Widerlager gebildet werden, so dass
die erste Walze und/oder das genutete Widerlager insoweit eine Doppelfunktion übernehmen,
was konstruktive Vorteile bietet.
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Vorzugsweise
kann das genutete Widerlager mindestens eine Nutwalze aufweisen.
Eine Weiterbildung dieser Ausführung
zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine Nutwalze eine
Reihe von im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten, ringförmig umlaufenden
und in sich geschlossenen Nuten aufweist, deren Abstand voneinander
dem Abstand der einzelnen Windungen der Schraubenlinienform der
Wendel entspricht. Es reicht dabei aus, dass die Nutwalze frei drehbar
ist; ein eigener Antrieb ist nicht unbedingt nötig.
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Vorzugsweise
sollte das genutete Widerlager stationär angeordnet und somit nur
die erste Walze in Richtung auf das genutete Widerlager und von diesem
weg bewegbar sein.
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Das
genutete Widerlager ist im Wesentlichen verantwortlich für die axiale
Vorschubbewegung der Wendel, da deren Windungen von den Nuten geführt werden.
Deshalb reicht es aus, dass die gegenüberliegende erste Walze eine
glatte Oberfläche
aufweist, da diese im Wesentlichen für die Erzeugung der Rotation
verantwortlich ist. Deshalb sollte die erste Walze von Antriebsmitteln
rotierend angetrieben werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführung weist
die Antriebsvorrichtung neben der ersten Walze mindestens eine zweite
Walze auf, an deren Mantel die Wendel ebenfalls in Anlage bringbar
ist und die stets in einer festen Relativposition zur ersten Walze angeordnet
ist, so dass die erste und zweite Walze ein Walzenpaar zur Aufnahme
der Wendel bilden. Die erste und zweite Walze sollten parallel zueinander
angeordnet sein. Schließlich
sollte die zweite Walze hinsichtlich Konstruktion und/oder Lagerung
in gleicher Weise wie die erste Walze ausgebildet sein. Durch die
Anordnung einer der ersten Walze entsprechenden zweiten Walze findet
ein stabilerer Eingriff mit der Wendel statt. Ferner bildet ein
derartiges Walzenpaar eine vorteilhafte Anordnung zur Aufnahme und
Stützung
der Wendel, um diese dann nach Lösung
von der Stoppvorrichtung gegen das genutete Widerlager zu spannen
und anschließend
der gewünschten
Drehbewegung zu unterwerfen.
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Nachfolgend
wir ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
im Längsschnitt
die relevanten Komponenten einer Vorrichtung zum Eindrehen einer
Wendel gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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2 eine
gegenüber 1 um
90° gedrehte,
teilweise geschnittene Ansicht; und
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3a schematisch im Querschnitt die Vorrichtung
von 1 in einer geöffneten
Stellung sowie
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3b schematisch im Querschnitt die Vorrichtung
von 1 in einer geschlossenen Stellung.
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Die
mit ihren wesentlichen Komponenten in den Figuren dargestellte Vorrichtung 1 dient
zum Eindrehen einer Wendel 2, die in einer vorgeschalteten, nicht
dargestellten Vorrichtung aus einem ebenfalls nicht dargestellten
Faden hergestellt worden ist und eine Schraubenlinienform aufweist.
Die Wendel 2, die in 1 nur schematisch
im Querschnitt erkennbar ist, ist vorzugsweise aus einem Kunststofffaden hergestellt,
der aus Thermoplast besteht.
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Von
der erwähnten
und nicht dargestellten Vorrichtung, wo die Wendel 2 ihre
Schraubenlinienform erhalten hat, führt zu der hier dargestellten
Vorrichtung 1 eine flexible Zuleitung 4, die als
Transportvorrichtung für
die Wendel 2 dient. Demnach hat die flexible Zuleitung 4 die
Funktion einer Führungsbahn zur
Führung
der Wendel 2. Üblicherweise
wird als Zuleitung 4 ein hydraulischer oder pneumatischer Schlauch
verwendet, dessen Fluid anderen Zwecken dient. Insoweit übernimmt
im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Zuleitung 4 eine Doppelfunktion. Wie 1 ferner
erkennen lässt,
ist die Wendel 2 über
die Zuleitung 4 geschoben, so dass sich die Zuleitung 4 durch
die Wendel 2 hindurch erstreckt und die Wendel 2 an
dieser hängt.
Die Dicke der Zuleitung 4 ist deutlich kleiner als der
Innendurchmesser der Wendel 2, so dass sich die Wendel 2 in
Querrichtung ausreichend bewegen kann. Auf diese Weise wird eine
störungsfreie
Bewegung der Wendel 2 durch Kurvenabschnitte der Zuleitung 4 gewährleistet.
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Die
Zuleitung 4 stößt mit einem
Endabschnitt 4a gegen einen Steg 6 und endet dort,
wie 1 ferner erkennen lässt. Der Steg 6 erstreckt
sich etwa quer zur Längsrichtung
des Endabschnitts 4a der Zuleitung 4 und ist in
der Vorrichtung 1 stationär angeordnet. Der Steg 6 dient
als Anschlag, gegen den die Wendel 2 über die flexible Zuleitung 4 gefördert wird. Somit
bewirkt der Steg 6 zunächst
eine Unterbrechung der Bewegung der Wendel 2, so dass diese dort
stoppt.
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Wie 1 in
Verbindung mit 3a und b erkennen lässt, sind
eine erste Walze 8 und eine zweite Walze 9 vorgesehen,
die achsparallel zueinander sowie in einem Abstand voneinander angeordnet
sind und somit ein Walzenpaar bilden. Beide Walzen 8, 9 besitzen
eine zylindrische Form mit einer glatten Mantelfläche, deren
Oberfläche
mit einer Gummischicht versehen ist. Beide Walzen sind an einem
Sockel 10 drehbar gelagert, welcher an der Vorrichtung 1 beweglich
gelagert und von einer Hubvorrichtung 12 verschiebbar ist.
Durch die Hubvorrichtung 12 lässt sich das Walzenpaar 8, 9 in
einer Richtung bewegen, die der Längserstreckung des Steges 6 entspricht.
Die ersten und zweiten Walzen 8, 9 sind so ausgerichtet,
dass deren Drehachsen etwa quer zum Steg 6 und somit etwa
parallel zur Längserstreckung
des gegen den Steg 6 stoßenden Endabschnittes 4a der
flexiblen Zuleitung 4 verlaufen. Somit ist das Walzenpaar 8, 9 quer
zu ihren Drehachsen durch die Hubeinrichtung 12 bewegbar.
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Die
erste Walze 8 ist koaxial und drehfest mit einer ersten
Rolle 14 gekoppelt, über
die ein endloser Antriebsriemen 16 läuft. Wie insbesondere die 3a und 3b erkennen
lassen, in denen der Antriebsriemen 16 nur durch eine Strichpunkt-Linie
angedeutet ist, läuft
der Antriebsriemen 16 von der ersten Rolle 14 über eine
zweite Rolle 18, die an dem von der Hubeinrichtung 12 bewegbaren
Sockel 10 drehbar gelagert ist, eine dritte Rolle 20,
die an der Vorrichtung 1 stationär gelagert ist, eine vierte
Rolle 22, die wiederum am beweglichen Sockel 10 gelagert und
in einem Abstand von und achsparallel zu der zweiten Rolle 18 angeordnet
ist, eine fünfte
Rolle 24 (siehe 2), die koaxial und drehfest
mit der zweiten Walze 9 gekoppelt ist und eine sechste
Rolle 26, die wiederum an der Vorrichtung 1 stationär gelagert und
achsparallel zu und in einem Abstand von der dritten Rolle 20 angeordnet
ist. Die ersten bis sechsten Rollen 14, 18, 20, 22, 24 und 26 sind
sämtlich achsparallel
zueinander sowie zu den ersten und zweiten Walzen 8, 9 gerichtet.
Die sechste Rolle 26 ist mit einer Antriebsvorrichtung 28 gekoppelt,
die an der Vorrichtung 1 ebenfalls stationär angeordnet
ist, wie 1 erkennen lässt. Somit wird das Walzenpaar 8, 9 über den
Antriebsriemen 16 von der Antriebsvorrichtung 28 in
Rotation versetzt.
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Die
erste, zweite, vierte und fünfte
Rolle 14, 18, 22 und 24 sind
mit ihren Drehachsen an den Ecken eines gedachten Rechteckes angeordnet, während die
dritte und sechste Rolle 20 und 26 innerhalb dieses
gedachten Rechteckes untereinander und somit in Längsrichtung
des gedachten Rechteckes angeordnet sind. Diese besondere Anordnung hat
zur Folge, dass mit Hilfe der Hubeinrichtung 12 sich der
Sockel 10, an dem die erste, zweite, vierte und fünfte Rolle 14, 18, 22 und 24 gelagert
sind, zwischen zwei Endstellungen verschieben lässt, ohne dass dadurch die
effektive Länge
des Antriebsriemens 16 verändert werden muss. Vielmehr
bleibt mit dieser Anordnung der Antriebsriemen 16 stets
gespannt, so dass bei eingeschalteter Antriebsvorrichtung 28 unabhängig von
der Hubstellung des Sockels 10 stets eine Rotation der
erste und zweite Walzen 8, 9 durch die Antriebsvorrichtung 28 gewährleistet bleibt.
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3a zeigt eine erste Endstellung des Sockels 10,
in der sich das Walzenpaar 8, 9 in einer von der
Zuleitung 4 und somit der Wendel 2 entfernten Position
befindet. Demgegenüber
zeigt 3b den Sockel 10 in
seiner zweiten Endstellung, in der sich das Walzenpaar 8, 9 in
seiner zur Zuleitung 4 benachbarten Position befindet.
Da im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Sockel 10 durch die Hubvorrichtung 12 in vertikaler
Richtung verschiebbar ist, handelt es sich bei der in 3a dargestellten ersten Endstellung um
die untere Hubstellung und bei der in 3b dargestellten
zweiten Endstellung um die obere Hubstellung.
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Wie 3b schließlich ebenfalls noch erkennen
lässt,
ist zwischen der ersten Walze 8 und der zweiten Walze 9 der
Steg 6 angeordnet. Dadurch ist es möglich, dass sich das Walzenpaar 8, 9 mit
Hilfe der Hubvorrichtung 12 in Richtung der Längserstreckung
des Steges 6 bewegen kann, ohne mit diesem zu kollidieren.
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In
einem Abstand von dem Walzenpaar 8, 9 ist als
dritte Walze eine Nutenwalze 30 angeordnet, die achsparallel
zu der ersten und zweiten Walze 8, 9 ausgerichtet
ist. Die Nutenwalze 30 weist an ihrer Außenfläche bzw.
ihrem Mantel eine Reihe von konzentrisch umlaufenden, in sich geschlossenen
Nuten 32 auf. Dabei ist der Abstand zwischen jeweils zwei
benachbarten ringförmigen
Nuten 32 konstant und entspricht der Steigung der Schraubenlinienform
der Wendel. Somit nimmt jede Nut 32 abschnittsweise eine
Windung der Wendel auf. Die Nutwalze 30 ist an einem Lagerelement 34 an
der Vorrichtung 1 drehbar gelagert. Gewöhnlich ist die Nutwalze 30 im
Betrieb stationär
angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel, wie insbesondere 2 erkennen
lässt,
ist das Lagerelement 34 als Ausleger ausgebildet und kann
an der Vorrichtung 1 verschwenkbar angeordnet sein. Damit
ist es möglich,
für Wartungszwecke oder
zum Austausch die Nutwalze 30 wegzuschwenken.
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Wenn
mit Hilfe der Hubvorrichtung 12 das Walzenpaar 8, 9 von
ihrer unteren ersten Stellung gemäß 3a in
ihre obere zweite Stellung gemäß 3b angehoben wird, gelangt das Walzenpaar 8, 9 in
Anlage an die Wendel 2, die mit ihrem vorlaufenden Abschnitt
noch am Steg 6 anliegt. Auf diese Weise kommt also die
Wendel 2 auf dem Walzenpaar 8, 9 zu liegen.
Bei fortgesetzter aufwärts
gerichteter Hubbewegung nimmt das Walzenpaar 8, 9 die
Wendel 2 mit, so dass sie nun nicht mehr am Endabschnitt 4a der
flexiblen Zuleitung 4 hängt,
wie noch in 3a erkennbar ist, sondern
von dieser gelöst
und angehoben wird, wie in 3b gezeigt
ist. Wenn das Walzenpaar 8, 9 seine obere zweite
Stellung gemäß 3b erreicht, führt dies dazu, dass die auf
dem Walzenpaar 8, 9 aufliegende Wendel 2 gleichzeitig
in Eingriff mit der darüber
liegenden Nutwalze 30 gelangt, indem die Abschnitte der
einzelnen Windungen von den Nuten 32 aufgenommen werden.
Auf diese Weise wird die Wendel 2 zwischen den ersten und
zweiten Walzen 8, 9 und der Nutwalze 30 eingespannt.
Dieser Zustand ist nicht nur in 3b zu
erkennen, sondern auch in 1 durch eine
Darstellung der Wendel in durchgehenden Linien, welche mit dem Bezugszeichen 2.1 bezeichnet ist.
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Spätestens
wenn das Walzenpaar 8, 9 seine obere zweite Stellung
gemäß den 1 und 3b erreicht hat, wird die Antriebsvorrichtung 28 eingeschaltet
und dadurch das Walzenpaar 8, 9 in Rotation versetzt.
Dies hat zur Folge, dass durch den Reibschluss zwischen der ersten
und zweiten Walze 8, 9 und der Wendel 2.1 diese
ebenfalls in Rotation versetzt wird, wobei durch die Nutwalze 30 die
Wendel 2.1 gleichzeitig einer axialen Vorschubbewegung entsprechend
der Steigung ihrer Schraubenlinienform unterworfen wird. Da die
Wendel 2 durch das nach oben gefahrene Walzenpaar 8, 9 gegenüber dem
Steg 6 angehoben worden ist, erstreckt sich der Steg 6 nicht
mehr über
den gesamten Querschnitt der Wendel 2, sondern nur noch
teilweise. Dies lässt ein
Vergleich zwischen der im Querschnitt dargestellten Wendel 2 und
der in durchgezogenen Linien dargestellten, angehobenen Wendel 2.1 in 1 deutlich
erkennen. Dadurch überwindet
die Wendel den Steg 6, wenn sie von dem Walzenpaar 8, 9 in
Drehung versetzt wird. Da auf diese Weise der Steg 6 nur noch
an der einen (gemäß 1 unteren)
Seite der Wendel 2.1 zwischen deren Windungen eingreift, schraubt
sich nämlich
die Wendel 2 am Steg 6 entlang, wodurch der Steg 6 seine
Wirkung als Anschlag verliert.
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An
dieser Stelle sei noch der Vollständigkeit halber erwähnt, dass
die erste und zweite Walze 8, 9 zusammen mit der
Nutwalze 30 ein sogenanntes Dreibackenfutter im geschlossenen
Zustand bilden, wenn sich das Walzenpaar 8, 9 in
der zweiten oberen Stellung gemäß 3b befindet.
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Wie 2 erkennen
lässt,
wird nach Verlassen der Nutwalze 30 und somit auch des
Walzenpaares 8, 9 die Wendel 2.1 in eine
Reihe von Perforationen 36 eingedreht, die in einem Randabschnitt 38a eines
Blätterpackes 38 vorgestanzt
sind. Somit ist der Blätterpack 38 mit
seinem Randabschnitt 38a entsprechend zu den ersten und
zweiten Walzen 8, 9 und der Nutwalze 30 ausgerichtet.
Zur zusätzlichen Stützung bei
der Einführung
in die Perforationen 36 ist ausgangsseitig zur Nutwalze 30 noch
eine gegenüberliegende
Nutrolle 40 vorgesehen, wie 1 ebenfalls
erkennen lässt.
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Schließlich sei
noch angemerkt, dass sich die dargestellte Vorrichtung 1 auch
besonders gut für die
Applikation von Wendeln 2 mit unterschiedlichen Steigungen
und/oder Durchmessern eignet. Denn hierfür müssen lediglich die Nutwalze 30 und
die Nutrolle 40 entsprechend ausgewechselt werden.