DE102004021270B3 - Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Ein Sitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfaßt eine über Gelenkeinrichtungen (4) schwenkbar angeordnete Rückenlehne (3) mit einem Polsterkörper (3) und einem diesen zumindest partiell abdeckenden Sitzbezug (14), wobei die Gelenkeinrichtung mindestens ein von der Sitzbasis (7) nach oben ragendes Beschlagteil (8) aufweist, welches in eine schlitzförmige Ausnehmung (6) der Rückenlehne ragt und dort mit dieser gelenkig verbunden ist. Erfindungsgemäß ist die Unterkante des Sitzbezugs (14) im Bereich der schlitzförmigen Ausnehmung (6) mit Mitteln zur Aufnahme eines Befestigungselements (17) ausgestattet, welches mit der Sitzbasis (7) verbindbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer über Gelenkeinrichtungen schwenkbar angeordneten Rückenlehne mit einem Polsterkörper und einem diesen zumindest partiell abdeckenden Sitzbezug, wobei die Gelenkeinrichtung mindestens ein von der Sitzbasis nach oben ragendes Beschlagteil aufweist, welches in eine schlitzförmige Ausnehmung der Rückenlehne ragt und dort mit dieser gelenkig verbunden ist.
- Ein gattungsgemäßer Fahrzeugsitz ist aus der Druckschrift
DE 38 00 924 A1 bekannt. Der dort beschriebene Sitz besteht aus einem Sitzteil und einer gegenüber diesem neigungsverstellbaren Rückenlehne, die jeweils eine gepolsterte und mit einem Sitzbezug versehene Metallstruktur aufweisen. Von der als Sitzbasis fungierenden Metallstruktur des Sitzteils ragen zwei quer zur Sitzrichtung beabstandete Beschlagteile nach oben, mit welchen die Metallstruktur der Rückenlehne über weitere Beschlagteile gelenkig verbunden ist. Im Bereich der nach oben ragenden Beschlagteile sind Polster und Sitzbezug der Rückenlehne mit schlitzförmigen Ausnehmungen versehen; die eine Kollision zwischen dem Beschlagteil und der Rückenlehne bei der Neigungsverstellung vermeiden. - Derartige Sitzkonstruktionen sind verbreitet und haben sich in der Praxis bewährt. Bei großen schlitzförmigen Ausnehmungen in Verbindung mit dünnen Sitzpolstern, insbesondere bei Fahrzeugrücksitzen, kann jedoch das Problem auftreten, dass die unteren, jenseits der Gelenkeinrichtungen befindlichen Randbereiche der Polsterung eine geringe Steifigkeit aufweisen, wodurch die Spannung des Sitzbezugs in diesem Bereich unzureichend ist. Dies beeinträchtigt zwar nicht die Funktion, kann jedoch durch Falten oder Verzug zu einer Verschlechterung der Optik des betreffenden Sitzes führen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Sitz mit verbesserten optischen Eigenschaften bereitzustellen.
- Lösung
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Sitz dadurch gelöst, dass die Unterkante des Sitzbezugs in Bereich der schlitzförmigen Ausnehmung mit Mitteln zur Aufnahme eines Befestigungselements ausgestattet ist, welches mit der Sitzbasis verbindbar ist. Infolge dieser Ausbildung wird gewährleistet, dass die seitlichen Polsterteile der Rückenlehne auch dann ihre Designposition einnehmen, wenn die Rückenlehne zuvor in erheblichem Maße verschwenkt wurde, beispielsweise durch Vorklappen auf das Sitzteil. Die betreffenden Bereiche des Sitzbezugs sind daher in Designposition stets ausreichend und reproduzierbar vorgespannt.
- Um eine Montage auch bei relativ breiten abzuspannenden Polsterbereichen zu ermöglichen, wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen, das Befestigungselement mit einem an der Sitzbasis angeordneten Befestigungsgegenelement lösbar zu verbinden.
- Die Mittel zur Aufnahme des Befestigungselements umfassen vorzugsweise eine in den Sitzbezug eingelassene, taschenartige Lasche. Mit Vorteil ist das Befestigungselement als sich längserstreckender, insbesondere zylinderförmiger Körper ausgebildet, welcher im Wesentlichen parallel zur Gelenkachse von der schlitzförmigen Ausnehmung her in die Lasche des Sitzbezugs einschiebbar ist. Ferner ist der sich längserstreckende Körper nachfolgend vorzugsweise in umgekehrter Richtung entlang Längsachse auf und/oder in das Befestigungsgegenelement auf- und/oder einschiebbar. Hierzu kann der sich längserstreckende Körper hülsenartig ausgebildet werden, so dass er auf ein zylinderförmiges Befestigungsgegenelement aufschiebbar ist. Dieses kann seinerseits als Schraubenkopf einer zur Fixierung des Beschlagteils an der Sitzbasis verwendbaren Schraube ausgebildet werden, so dass die Erfindung im Wesentlichen durch Modifikation ohnehin vorhanderer Bauteile des Sitzes realisierbar ist.
- Der Sitzbezug wird durch Verbinden des Befestigungselements mit dem Befestigungsgegenelement in aufrechter Lehnenstellung üblicherweise nach unten gespannt, um die gewünschte falten- und verzugfreie Lage des Sitzbezugs zu bewirken.
- Das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Sitzbasis sowie die gepolsterte und mit dem Sitzbezug und der Gelenkeinrichtung versehene Rückenlehne gefertigt wird. Diese wird nachfolgend auf die Sitzbasis aufgesetzt, wobei die nach oben ragenden Beschlagteile der Gelenkeinrichtungen mit der Sitzbasis unter Ausbildung der Befestigungs- oder Befestigungsgegenelemente verbunden werden. Durch Einbringen des Befestigungselements in die Tasche wird dem Sitzbezug die notwendige Spannung verliehen.
- Falls sowohl ein Befestigungselement als auch das zugeordnete Befestigungsgegenelement verwendet werden, wird das Befestigungselement nach dem Einbringen in den Sitzbezug vorzugsweise mit dem zuvor mit der Sitzbasis verbundenen Befestigungsgegenelement lösbar formschlüssig verbunden.
- Figuren
- Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch verschiedene Ausführungen der Erfindung dar.
- Es zeigen:
-
1 eine Sicht auf die Front eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes, -
2 ein vergrößertes Detail X einer ersten Ausführung der Erfindung, -
3 ,4 ein entsprechendes Detail einer anderen erfindungsgemäßen Ausführung nach und während der Montage, -
5 die Ausführung nach3 in seitlicher Ansicht. - Die in
1 dargestellte Fahrzeugrücksitzbank1 besteht aus einem Sitzteil2 und einer Rückenlehne3 , die über zwei zueinander quer zur Fahrtrichtung beabstandete, gegebenenfalls sperrbare Gelenkeinrichtungen4 um eine horizontale Drehachse5 gegenüber dem Sitzteil2 schwenkbar ist. Im Bereich der Gelenkeinrichtungen4 ist die Rückenlehne3 mit von deren Unterkante nach oben führenden schlitzförmigen Ausnehmungen6 versehen. - Wie aus
2 ersichtlich, besteht jede Gelenkeinrichung4 aus einem von der Sitzbasis7 nach oben ragenden ersten Beschlagteil8 , das gelenkig mit einem zweiten, an der Metallstruktur9 der Rückenlehne3 angeordneten Beschlagteil10 verbunden ist. Die Sitzbasis7 kann ein Bauteil sein, auf welches das Sitzteil2 aufsetzbar ist, oder einen Bestandteil der Metallstruktur des Sitzteils2 darstellen. Im erstgenannten Fall könnte die Sitzbasis7 sogar einstückig an die Fahrzeugkarosserie angeformt werden. Das erste Beschlagteil8 ist über eine Lasche11 und mittels Schrauben12 ,12' starr mit der Sitzbasis7 verbunden, von denen in2 nur die vorderste Schraube12 sichtbar ist. - Die Metallstruktur
9 der Rückenlehne3 ist mit einem Polsterkörper13 versehen, der mit einem Sitzbezug14 überzogen ist. Jenseits der Gelenkeinrichtung4 bildet der Polsterkörper13 einen nur oben angebundenen Flügel15 aus, der eine geringe Steifigkeit aufweist und bei der Montage der Schraube12 nach vorne oder hinten verschwenkt werden kann. Im unteren Bereich des Flügels15 ist eine Tasche16 in den Sitzbezug14 eingearbeitet, die nur zur Schraube12 hin geöffnet ist. In diese Tasche16 greift ein zylinderförmiges, sich parallel zur Drehachse5 erstreckendes Befestigungselement17 ein, welches den Flügel15 bei Gebrauchsstellung der Rückenlehne3 nach unten vorspannt und den Sitzbezug14 in diesem Bereich strafft. Das Befestigungselement17 ist im Ausführungsbeispiel unmittelbar als verlängerter Schraubenkopf18 der Schraube12 ausgebildet, so dass zur Durchführung der Erfindung keine zusätzlichen Bauteile erforderlich. Grundsätzlich könnte jedoch auch ein mit dem Beschlagteil8 beispielsweise durch Schweißen unlösbar verbundenes Befestigungselement verwendet werden. - Bei der Fertigung der Fahrzeugrücksitzbank wird die mit der funktionsfähigen Gelenkeinrichtung
4 versehene Rückenlehne3 auf die Sitzbasis7 derart aufgesetzt, dass das Beschlagteil8 durch die Schraube12 mit der Lasche11 starr verbindbar ist. Hierzu muß der Flügel15 nach vorne oder hinten gebogen werden, so dass der Schraubenkopf18 zugänglich ist. Anschließend wird der Schraubenkopf18 unter nochmaliger Verformung des Flügels15 in die Tasche16 eingeführt. - Falls der Flügel ein ungünstiges Höhen/Breitenverhältnis aufweist und/oder aufgrund seiner Steifigkeit eine derartige Verformung nicht schadlos zuläßt, kann durch die in den
3 bis5 gezeigte Weiterentwicklung Abhilfe geschaffen werden. - Bei der dort gezeigten Ausführung ist der Schraubenkopf
18 kürzer ausgeführt, so dass er nicht oder nur geringfügig in die Tasche16 hineinragt. Die komplexe Verformung des Flügels15 beim Einführen des Schraubenkopfes18 ist somit geringer oder kann sogar ganz entfallen. In die Tasche16 wird stattdessen als Befestigungselement17 vorab eine der Taschenlänge entsprechende Hülse19 eingeschoben, die nachfolgend auf den relativ kurzen Schraubenkopf18 als Befestigungsgegenelement20 aufgesetzt und dadurch indirekt mit der Sitzbasis verbunden wird. Wie in4 dargestellt, ist hierzu nur eine der Länge des Schraubenkopfes18 entsprechende geringer Verformung des Flügels15 erforderlich. - Eine Demontage der Rückenlehne
3 wird durch die beschriebenen Ausführungen nicht behindert, da die Vorspannung des Flügels15 durch Herausziehen des Befestigungs- oder Befestigungsgegenelements17 ,20 aus der Tasche16 reversibel ist. -
- 1
- Fahrzeugrücksitzbank
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Gelenkeinrichtung
- 5
- Drehachse
- 6
- schlitzförmige Ausnehmung
- 7
- Sitzbasis
- 8
- Beschlagteil (der Gelenkeinrichtung)
- 9
- Metallstruktur (der Rückenlehne)
- 10
- Beschlagteil (der Gelenkeinrichtung)
- 11
- Lasche
- 12
- Schraube
- 13
- Polsterkörper
- 14
- Sitzbezug
- 15
- Flügel
- 16
- Tasche
- 17
- Befestigungselement
- 18
- Schraubenkopf
- 19
- Hülse
- 20
- Befestigungsgegenelement
Claims (8)
- Sitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer über Gelenkeinrichtungen (
4 ) schwenkbar angeordneten Rückenlehne (3 ) mit einem Polsterkörper (3 ) und einem diesen zumindest partiell abdeckenden Sitzbezug (14 ), wobei die Gelenkeinrichtung mindestens ein von der Sitzbasis (7 ) nach oben ragendes Beschlagteil (8 ) aufweist, welches in eine schlitzförmige Ausnehmung (6 ) der Rückenlehne ragt und dort mit dieser gelenkig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante des Sitzbezugs (14 ) im Bereich der schlitzförmigen Ausnehmung (6 ) mit Mitteln zur Aufnahme eines Befestigungselements (17 ) ausgestattet ist, welches mit der Sitzbasis (7 ) verbindbar ist. - Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (
17 ) mit einem an der Sitzbasis (7 ) angeordneten Befestigungsgegenelement (20 ) lösbar verbindbar ist. - Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Aufnahme des Befestigungselements (
17 ) eine in den Sitzbezug (14 ) eingelassene Tasche (16 ) umfassen. - Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (
17 ) einen sich längserstreckenden, insbesondere zylinderförmigen Körper umfaßt, welcher im Wesentlichen parallel zur Drehachse (5 ) der Gelenkeinrichtung (4 ) in die Tasche (16 ) des Sitzbezugs (14 ) einschiebbar ist. - Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der sich längserstreckende Körper in Richtung seiner Längsachse auf und/oder in das Befestigungsgegenelement (
20 ) auf- und/oder einschiebbar ist. - Sitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der sich längserstreckende Körper als Hülse (
19 ) ausgebildet und auf ein zylinderförmiges Befestigungsgegenelement (20 ) aufschiebbar ist. - Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zylinderförmige Befestigungsgegenelement (
20 ) als Schraubenkopf (18 ) einer zur Fixierung des Beschlagteils (8 ) an der Sitzbasis (7 ) verwendbaren Schraube (12 ) ausgebildet ist. - Sitz nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzbezug (
14 ) durch Verbinden des Befestigungselements (17 ) mit dem Befestigungsgegenelements (20 ) in aufrechter Lehnenstellung nach unten spannbar ist.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: ADIENT LUXEMBOURG HOLDING S.A.R.L., LU Free format text: FORMER OWNER: JOHNSON CONTROLS GMBH, 51399 BURSCHEID, DE Owner name: ADIENT LUXEMBOURG HOLDING S.A R.L., LU Free format text: FORMER OWNER: JOHNSON CONTROLS GMBH, 51399 BURSCHEID, DE |
|
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