DE102004018716B4 - Sicherheitseinrichtung für ein Cabrio-Kraftfahrzeug - Google Patents

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Abstract

Sicherheitseinrichtung für ein Cabrio-Kraftfahrzeug, mit einer eine Fensterscheibe aufweisenden Fahrzeugtür, die einen Türkasten aufweist, an den sich in Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben ein Fensterscheibenbereich anschließt, wobei zusätzlich zu der Fensterscheibe wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5) vorgesehen ist, die im nicht aktivierten Grundzustand in einer Seitenschutz-Grundstellung in und/oder am Türkasten (3) angeordnet ist und die bei einer Aktivierung in eine Seitenschutz-Funktionsstellung überführbar ist, in der die Seitenschutzvorrichtung (5) vom Türkasten (3) ausgehend, insbesondere bei geöffneter Fensterscheibe, im wesentlichen nach oben wegragt und den Fensterscheibenbereich (4) wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig, abdeckt, wobei die Seitenschutzvorrichtung (5) durch wenigstens einen Seitenfächer (6) gebildet ist, der einen im und/oder am Türkasten (3) ortsfest angeordneten ersten Fächerschenkel (7) und einen zweiten relativ dazu verschwenkbaren zweiten Fächerschenkel (8) aufweist dergestalt, dass der zweite Fächerschenkel (8) um eine am ortsfesten ersten Fächerschenkel (7) ausgebildete ebenfalls ortsfeste Schwenkachse (10) schwenkbar ist, wobei die beiden Fächerschenkel (7, 8) in der Seitenschutz-Grundstellung im wesentlichen nebeneinanderliegend angeordnet sind, wobei bei einer Überführung des Seitenfächers (6) von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung der zweite Fächerschenkel (8) gegenüber dem ersten Fächerschenkel (7) um die Schwenkachse (10) wenigstens bereichsweise in den Fensterscheibenbereich (4) hinein verschwenkbar ist, und wobei zwischen den beiden Fächerschenkeln (7, 8) ein zusammenfaltbares Abschirmelement (18) gehalten ist, das in der Seitenschutz-Grundstellung zusammengefaltet zwischen den Fächerschenkeln (7, 8) angeordnet ist und das in der Seitenschutz-Funktionsstellung zwischen den Fächerschenkeln (7, 8) wenigstens teilweise aufgespannt ist, wobei die Sicherheitseinrichtung (2) wenigstens eine Schwenkeinrichtung (11) aufweist, mittels der der zweite Fächerschenkel (8) gegenüber dem ersten Fächerschenkel (7) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung durch eine Zylinder-Kolben-Einheit (11) gebildet ist, die einen ortsfest im und/oder am Türkasten angeordneten Zylinder (12) und einen demgegenüber verschiebbaren Kolben (13) aufweist, der unmittelbar oder mittelbar so mit dem zweiten Fächerschenkel (8) gekoppelt ist, dass bei einer Verschiebung des Kolbens (13) der zweite Fächerschenkel (8) verschwenkt, dass zwischen dem Kolben (13) und dem zweiten Fächerschenkel (8) wenigstens ein Seilelement (14) angeordnet ist, und dass das Seilelement (14) um eine im und/oder am Türkasten (3) ortsfest angeordnete Umlenkrolle (15) umlenkbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Cabrio-Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei einem Cabrio-Kraftfahrzeug besteht insbesondere bei einer Fahrt mit geöffnetem Fahrzeugdach aufgrund des fehlenden festen Fahrzeugdaches ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis für Fahrzeuginsassen bei einer Kollision, insbesondere bei einem Fahrzeugüberschlag (Rollover).
  • Aus der AT 006 085 U1 ist eine gattungsgemäße Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug bekannt. Die Sicherheitseinrichtung weist einen ortsfest an der Fahrzeugtür befestigten Fächerschenkel sowie einen schwenkbaren Fächerschenkel auf, der mit Bezug auf den ortsfesten Fächerschenkel um eine Schwenkachse drehbar ist. In einer Seitenschutz-Funktionsstellung ist zwischen den beiden Fächerschenkeln ein Abschirmelement aufgespannt.
  • Aus der DE 43 41 499 A1 ist eine Vorrichtung zur Erhöhung der Knicksteifigkeit von Windschutzsäulen eines Fahrzeuges bekannt. Die Vorrichtung weist eine Stützstrebe auf, die in ihrer Ablagestellung etwa horizontal ausgerichtet ist und sich in einem oberen Bereich einer Fahrzeugtür erstreckt. In der Wirkstellung ist die Stützstrebe kraftübertragend mit einem oberen Endbereich der Windschutzsäule verbunden. Gleiches gilt auch für die DE 201 05 946 U1 . Aus der DE 298 22 230 U1 ist ein zusammenlegbarer Windschott für ein Cabrio-Fahrzeug bekannt. Der Windschott ist manuell abnehmbar sowie aufsteckbar.
  • Aus der DE 101 23 215 A1 ist ein Verfahren für eine Aktivierung einer Insassenschutzanwendung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Die Insassenschutzanwendung kann als Fenster-Airbag und/oder als Überrollbügel ausgebildet sein. Aus der DE 34 27 537 C2 ist eine weitere Vorrichtung zur Erhöhung der Knicksteifigkeit von stark geneigt verlaufenden Windschutzsäulen eines Cabriolet-Fahrzeuges bekannt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sicherheitseinrichtung für ein Cabrio-Kraftfahrzeug zu schaffen, bei der auf einfache Weise ein optimierter Insassenschutz, insbesondere bei einem Rollover des Cabrio-Kraftfahrzeuges, möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Gemäß Anspruch 1 ist zusätzlich zu der Fensterscheibe wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung vorgesehen, die im nicht aktivierten Grundzustand in einer Seitenschutz-Grundstellung in und/oder am Türkasten angeordnet ist und die bei einer Aktivierung in eine Seitenschutz-Funktionsstellung überführbar ist, in der die Seitenschutzvorrichtung vom Türkasten ausgehend im wesentlichen nach oben wegragt und den Fensterscheibenbereich wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig abdeckt.
  • Vorteilhaft kann mit einer derartigen Sicherheitseinrichtung erreicht werden, dass Fahrzeuginsassen bzw. Gliedmaßen bei einer Unfallsituation, wie z. B. einem Rollover und geöffneten Seitenscheiben, im Fahrzeuginnenraum zurückgehalten werden. Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung kann daher der Insassenschutz erhöht werden.
  • Im nicht aktivierten Grundzustand kann die Seitenschutzvorrichtung in der Seitenschutz-Grundstellung so im und/oder am Türkasten angeordnet sein, dass durch die Seitenschutzvorrichtung weder eine optische Beeinflussung noch eine räumliche Einschränkung des Fahrzeuginnenraums gegeben ist. In der Seitenschutz-Funktionsstellung ragt die Seitenschutzvorrichtung so vom Türkasten ausgehend nach oben weg, dass der Fensterscheibenbereich durch die Seitenschutzvorrichtung abgedeckt ist. Dadurch wird aufgrund der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung mit Seitenschutzvorrichtung ein optimierter Insassenschutz möglich. Grundsätzlich kann eine derartige Seitenschutzvorrichtung auch beispielsweise an einem einer Rücksitzbank zugeordneten Fahrzeugseitenwandbereich angeordnet sein für einen Insassenschutz der Fondinsassen.
  • In einer bevorzugten, wenig bauteilintensiven Ausführungsform kann die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung an einer Türbrüstung angeordnet sein, die direkt an den Fensterscheibenbereich angrenzt. Dadurch ist sichergestellt, dass sofort nach der Aktivierung der Seitenschutzvorrichtung diese aufgrund der räumlichen Nähe zwischen Türbrüstung und Fensterscheibenbereich für einen optimalen Insassenschutz in der Seitenschutz-Funktionsstellung angeordnet ist. Wird die Seitenschutzvorrichtung dagegen beispielsweise in einem unterem Bereich des Türkastens angeordnet, was grundsätzlich auch möglich ist, so sind zusätzliche Führungsmittel notwendig, die die Seitenschutzvorrichtung bei einer Aktivierung in Richtung Fensterscheibenbereich führen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung so im und/oder am Türkasten angeordnet sein, dass diese in ihrer Seitenschutz-Funktionsstellung bei wenigstens teilweise geschlossener Fensterscheibe innerhalb der Fensterscheibe angeordnet ist. Die Seitenschutzvorrichtung ist dem Fahrzeuginnenraum zugewandt innerhalb der Fensterscheibe angeordnet, so dass unabhängig von der Stellung der Fensterscheibe die Seitenschutzvorrichtung ihre Schutzfunktion ausüben kann.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung wenigstens ein Aufnahmegehäuse aufweisen, das im und/oder am Türkasten angeordnet ist. Dabei ist die Seitenschutzvorrichtung wenigstens in der Seitenschutz-Grundstellung innerhalb des Aufnahmegehäuses aufgenommen. Durch das Aufnahmegehäuse ist die Montage der Seitenschutzvorrichtung vereinfacht, da nur das Aufnahmegehäuse im und/oder am Türkasten befestigt werden muss. Zudem ist in der nicht aktivierten Seitenschutz-Grundstellung durch das Aufnahmegehäuse eine Art Schutzkasten für die Seitenschutzvorrichtung gebildet, so dass sichergestellt ist, dass bei einer etwaigen Aktivierung der Seitenschutzvorrichtung diese funktionssicher in die Seitenschutz-Funktionsstellung überführt werden kann.
  • Erfindungsgemäß ist die Seitenschutzvorrichtung durch wenigstens einen Seitenfächer gebildet, der einen im und/oder am Türkasten ortsfest angeordneten ersten Fächerschenkel und zweiten relativ dazu verschwenkbaren Fächerschenkel aufweist. Dabei ist der zweite Fächerschenkel um eine am ortsfesten ersten Fächerschenkel ausgebildete ebenfalls ortsfeste Schwenkachse schwenkbar. Die beiden Fächerschenkel können in der Seitenschutz-Grundstellung im wesentlichen nebeneinanderliegend angeordnet sein, wobei bei einer Überführung des Seitenfächers von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung der zweite Fächerschenkel gegenüber dem ersten Fächerschenkel um die Schwenkachse wenigstens bereichsweise in den Fensterscheibenbereich hineinverschwenkbar ist. Zwischen den beiden Fächerschenkeln kann ein zusammenfaltbares Abschirmelement gehalten sein, das in der Seitenschutz-Grundstellung zusammengefaltet zwischen den Fächerschenkeln angeordnet ist und das in der Seitenschutz-Funktionsstellung zwischen den Fächerschenkeln wenigstens teilweise aufgespannt ist. Mit dem Seitenfächer ist eine einfache Ausführungsvariante der Seitenschutzvorrichtung vorgeschlagen, die kostengünstig hergestellt werden kann. Die beiden Fächerschenkel des Seitenfächers sind in der Seitenschutz-Grundstellung nebeneinanderliegend beispielsweise an der Türbrüstung in einem Aufnahmegehäuse angeordnet, wobei z. B. der zweite Fächerschenkel das Aufnahmegehäuse in einer Art Deckel verschließen kann. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung wird der zweite Fächerschenkel gegenüber dem ortsfest angeordneten ersten Fächerschenkel um die Schwenkachse verschwenkt, so dass dadurch das zwischen den beiden Fächerschenkel angeordnete Abschirmelement entfaltet und aufgespannt wird. Grundsätzlich könnten die beiden Fächerschenkel neben der schwenkbaren Ausführung auch so am Türkasten angeordnet sein, dass der zweite Fächerschenkel bei der Überführung von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung im wesentlichen parallel nach oben gegenüber dem ersten Fächerschenkel verschoben wird, wobei der erste Fächerschenkel ortsfest in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet am Türkasten angeordnet ist. Zwischen den beiden parallel angeordneten Fächerschenkeln kann eine Art Scherengestänge angeordnet sein, mittels dem der zweite Fächerschenkel gegenüber dem ersten Fächerschenkel parallel verschoben werden kann. Auch bei einer derartigen Ausführungsart wird das zwischen den beiden Fächerschenkeln angeordneten Abschirmelement entfaltet und entsprechend aufgespannt.
  • Gemäß einer Weiterbildung kann das Abschirmelement durch ein Tuch und/oder ein Netz und/oder wenigstens ein Gurtband gebildet sein. Wird als Abschirmelement ein Netz gewählt, so ist bevorzugt ein feinmaschiges Netz zu verwenden. Ist zwischen den beiden Fächerschenkeln wenigstens ein Gurtband als Abschirmelement vorgesehen, so können in einer bevorzugten Ausführungsform eine Mehrzahl von nebeneinander bzw. von sich überkreuzenden Gurtbänder zwischen den beiden Fächerschenkeln vorgesehen sein. Unabhängig von der Art der Ausführung des Abschirmelements ist darauf zu achten, dass bei der Überführung des Seitenfächers von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung das Abschirmelement funktionssicher entfaltet und aufgespannt werden kann.
  • In einer nicht von der Erfindung umfassten Ausgestaltung kann wenigstens ein Abschirmelement-Airbag im Abschirmelement integriert sein. Ist das Abschirmelement beispielsweise durch ein Tuch gebildet, so kann ein Bereich des Tuches als Abschirmelement-Airbag ausgebildet sein, so dass bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung neben der Entfaltung des Tuches der Abschirmelement-Airbag aufgeblasen wird, so dass insgesamt das Schutzpotential der Seitenschutzvorrichtung noch weiter verbessert ist.
  • Erfindungsgemäß weist die Sicherheitseinrichtung wenigstens eine Schwenkeinrichtung auf, mittels der der zweite Fächerschenkel gegenüber dem ersten Fächerschenkel verschwenkbar ist. Mit der Schwenkeinrichtung ist eine funktionssichere Überführung des Seitenfächers von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung gewährleistet.
  • Die Schwenkeinrichtung ist durch eine Zylinder-Kolben-Einheit gebildet, die einen ortsfest im und/oder am Türkasten angeordneten Zylinder und einen dem gegenüber verschiebbaren Kolben aufweist, der unmittelbar oder mittelbar so mit dem zweiten Fächerschenkel gekoppelt ist, dass bei einer Verschiebung des Kolbens der zweite Fächerschenkel verschwenkt. Mit der Zylinder-Kolben-Einheit ist eine einfache Ausführungsvariante für die Schwenkeinrichtung vorgeschlagen, mit der eine funktionssichere Überführung des Seitenfächers von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung möglich ist. Die Verschiebung des Kolbens bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung kann dabei bevorzugt pyrotechnisch, beispielsweise in Kombination mit einem Gasgenerator erfolgen, wobei aber auch eine elektrisch und/oder mechanisch angetriebene Verschiebung des Kolbens denkbar ist.
  • Zwischen dem Kolben und dem zweiten Fächerschenkel ist wenigstens ein Seilelement angeordnet. Damit ist eine einfache und kostengünstige Kopplung zwischen dem Kolben und dem zweiten Fächerschenkel vorgeschlagen, wobei bei Verwendung eines Seilelements eine Verschwenkung des zweiten Fächerschenkels nur bei einer Zugbelastung des Seilelements möglich ist. Das Seilelement ist um eine im und/oder am Türkasten ortsfest angeordnete Umlenkrolle umlenkbar. Durch den Einsatz der Umlenkrolle ist insgesamt eine kompakte Bauweise von Seitenfächer und Schwenkeinrichtung möglich, da die als Zylinder-Kolben-Einheit ausgeführte Schwenkeinrichtung aufgrund der Umlenkrolle bezüglich der Positionierung im und/oder am Türkasten frei platziert werden kann.
  • Zusätzlich oder alternativ zu der Seitenschutzvorrichtung als Seitenfächer kann die Seitenschutzvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform durch wenigstens einen Seitenairbag gebildet sein, der in der Seitenschutz-Grundstellung zusammengefaltet im und/oder am Türkasten angeordnet ist und der bei einer Überführung in die Seitenschutz-Funktionsstellung wenigstens bereichsweise in den Fensterscheibenbereich hinein entfaltbar ist. In der Seitenschutz-Funktionsstellung ragt der Seitenairbag somit bevorzugt von der Türbrüstung ausgehend in Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben in den Fensterscheibenbereich.
  • In einer Weiterbildung kann wenigstens ein dem Seitenairbag zugeordneter Gasgenerator im und/oder am Türkasten angeordnet sein. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass der Seitenairbag von einem beispielsweise zentral angeordneten Gasgenerator über eine Gaslanze bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung mit Gas versorgt wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Sicherheitsvorrichtung wenigstens eine Sensoreinrichtung, vorzugsweise eine Rollover-Sensoreinrichtung, aufweisen, die bei einer sensierten, bevorstehenden oder erfolgten Kollision des Cabrio-Kraftfahrzeuges, insbesondere bei einem Rollover des Cabrio-Kraftfahrzeuges, ein Signal abgibt, mittels dem die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung aktivierbar ist.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung in einem Cabrio-Kraftfahrzeug angeordnet sein. Grundsätzlich kann eine erfindungsgemäße Seitenschutzvorrichtung auch in einem geschlossenen Kraftfahrzeug eingebaut werden, wobei insbesondere bei einem Cabrio-Kraftfahrzeug aufgrund des fehlenden festen Fahrzeugdaches gegenüber einem geschlossenen Kraftfahrzeug mit festen Fahrzeugdach ein erhöhtes Gefahrenpotential bei einem Rollover gegeben sein dürfte.
  • Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische Seitenansicht einer Fahrzeugtür mit einem Seitenfächer in einer Seitenschutz-Grundstellung,
  • 2 eine schematische Seitenansicht der Fahrzeugtür von 1 mit dem Seitenfächer in einer Seitenschutz-Funktionsstellung,
  • 3 eine schematische Seitenansicht einer Fahrzeugtür mit einem nicht von der Erfindung umfassten Seitenairbag in einer Seitenschutz-Grundstellung, und
  • 4 eine schematische Seitenansicht der Fahrzeugtür von 3 mit dem Seitenairbag in einer Seitenschutz-Funktionsstellung.
  • In 1 ist schematisch in einer Seitenansicht eine Fahrzeugtür 1 mit einer Sicherheitseinrichtung 2 dargestellt. Die Fahrzeugtür 1 weist einen Türkasten 3 auf, an den sich in Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben ein Fensterscheibenbereich 4 anschließt, dem eine hier nicht mit dargestellte Fensterscheibe zugeordnet sein kann.
  • Als Bestandteil der Sicherheitseinrichtung 2 ist eine Seitenschutzvorrichtung 5 vorgesehen, die durch einen Seitenfächer 6 gebildet ist. Der Seitenfächer ist aus einem ersten Fächerschenkel 7 und einem zweiten Fächerschenkel 8 aufgebaut, wobei der erste Fächerschenkel 7 an einer Türbrüstung 9 des Türkastens 3 ortsfest angeordnet ist und der zweite Fächerschenkel 8 um eine am ortsfesten ersten Fächerschenkel 7 ausgebildete ebenfalls ortsfeste Schwenkachse 10 schwenkbar ist.
  • Als weiterer Bestandteil der Seitenschutzvorrichtung 5 ist eine Zylinder-Kolben-Einheit 11 am Türkasten 3 als Schwenkeinrichtung angeordnet. Die Zylinder-Kolben-Einheit 11 weist einen ortsfest am Türkasten 3 angeordneten Zylinder 12 und einen demgegenüber verschiebbaren Kolben 13 auf, der mittels einem Seilelement 14 mit dem zweiten Fächerschenkel 8 gekoppelt ist. Dabei wird das Seilelement 14 um eine ortsfest am Türkasten 3 angeordnete Umlenkrolle 15 umgelenkt.
  • In 1 ist schematisch eine Seitenschutz-Grundstellung der Seitenschutzvorrichtung 5, die durch den Seitenfächer 6 gebildet ist, dargestellt. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung wird der Kolben 13 in Pfeilrichtung eines Pfeiles 16 gegenüber dem ortsfest am Türkasten 3 angeordneten Zylinder 12 verschoben, so dass dadurch aufgrund der Verlagerung des Seilelements 14 der zweite Fächerschenkel 8 um die Schwenkachse 10 gegenüber dem ersten Fächerschenkel 7 in Pfeilrichtung eines Pfeils 17 verschwenkt wird. Durch diese Verschwenkung wird der Seitenfächer 6 und somit die Seitenschutzvorrichtung 5 in eine Seitenschutz-Funktionsstellung überführt, die schematisch in einer Seitenansicht der Fahrzeugtür 1 in 2 dargestellt.
  • Zwischen den beiden Fächerschenkeln 7 und 8 ist ein Abschirmelement 18 gehalten, das in der Seitenschutz-Grundstellung (1) zusammengefaltet zwischen den Fächerschenkeln 7 und 8, die in der Seitenschutz-Grundstellung im wesentlichen nebeneinander liegen, angeordnet ist. In der Seitenschutz-Funktionsstellung (2) ist das Abschirmelement 18 zwischen den Fächerschenkeln 7 und 8 aufgespannt, so dass dadurch ein Insassenschutz durch die Seitenschutzvorrichtung 5 gegeben ist. Das Abschirmelement 18 kann, wie schematisch in 2 dargestellt, durch ein Tuch gebildet sein, wobei eine Ausführung mit einem feinmaschigen Netz oder mit einem bzw. mehreren Gurtbändern ebenso denkbar ist.
  • In 3 ist ebenfalls in einer schematischen Seitenansicht die Fahrzeugtür 1 dargestellt, wobei anstelle des Seitenfächers 6 ein nicht von der Erfindung umfasster Seitenairbag 19 als Seitenschutzvorrichtung 5' an der Türbrüstung 9 des Türkastens 3 angeordnet ist. Dem Seitenairbag 19 ist ein Gasgenerator 20 zugeordnet, der ebenfalls im Bereich der Türbrüstung 9 am Türkasten 3 angeordnet ist. In 3 ist die Seitenschutz-Grundstellung des Seitenairbags 19 dargestellt, in der der Seitenairbag 19 zusammengefaltet im Bereich der Türbrüstung in einem Aufnahmegehäuse 21 aufgenommen ist. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung 2 wird der Seitenairbag 19 von der Türbrüstung 9 ausgehend in Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben in Pfeilrichtung eines Pfeiles 22 in die Seitenschutz-Funktionsstellung aufgeblasen. Diese Seitenschutz-Funktionsstellung ist schematisch in einer Seitenansicht der Fahrzeugtür 1 in 4 dargestellt.
  • Unabhängig von der Ausführungsart der Seitenschutzvorrichtung 5 bzw. 5' ist in der Seitenschutz-Funktionsstellung der Fensterscheibenbereich 4 durch die Seitenschutzvorrichtung 5 bzw. 5' so abgedeckt, dass Fahrzeuginsassen im Fahrzeuginnenraum zurückgehalten werden können.
  • Zudem kann die Seitenschutzvorrichtung 5 bzw. 5' mit einer Sensoreinrichtung gekoppelt sein, so dass beispielsweise, bei einer Ausführung der Sensoreinrichtung als Pre-crash-Sensor, bereits bei einer bevorstehenden Kollision des Cabrio-Kraftfahrzeuges eine Aktivierung der Seitenschutzvorrichtung 5 bzw. 5' erfolgen kann. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 2 in jeder Art von Fahrzeug an einer Fahrzeugtür 1, aber auch an einem Fahrzeugseitenwandbereich, der beispielsweise einer Rücksitzbank des Cabrio-Fahrzeuges zugeordnet ist, eingebaut werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeugtür
    2
    Sicherheitseinrichtung
    3
    Türkasten
    4
    Fensterscheibenbereich
    5/5'
    Seitenschutzvorrichtung
    6
    Seitenfächer
    7
    erster Fächerschenkel
    8
    zweiter Fächerschenkel
    9
    Türbrüstung
    10
    Schwenkachse
    11
    Zylinder-Kolben-Einheit
    12
    Zylinder
    13
    Kolben
    14
    Seilelement
    15
    Umlenkrolle
    16
    Pfeil
    17
    Pfeil
    18
    Abschirmelement
    19
    Seitenairbag
    20
    Gasgenerator
    21
    Aufnahmegehäuse
    22
    Pfeil

Claims (7)

  1. Sicherheitseinrichtung für ein Cabrio-Kraftfahrzeug, mit einer eine Fensterscheibe aufweisenden Fahrzeugtür, die einen Türkasten aufweist, an den sich in Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben ein Fensterscheibenbereich anschließt, wobei zusätzlich zu der Fensterscheibe wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5) vorgesehen ist, die im nicht aktivierten Grundzustand in einer Seitenschutz-Grundstellung in und/oder am Türkasten (3) angeordnet ist und die bei einer Aktivierung in eine Seitenschutz-Funktionsstellung überführbar ist, in der die Seitenschutzvorrichtung (5) vom Türkasten (3) ausgehend, insbesondere bei geöffneter Fensterscheibe, im wesentlichen nach oben wegragt und den Fensterscheibenbereich (4) wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig, abdeckt, wobei die Seitenschutzvorrichtung (5) durch wenigstens einen Seitenfächer (6) gebildet ist, der einen im und/oder am Türkasten (3) ortsfest angeordneten ersten Fächerschenkel (7) und einen zweiten relativ dazu verschwenkbaren zweiten Fächerschenkel (8) aufweist dergestalt, dass der zweite Fächerschenkel (8) um eine am ortsfesten ersten Fächerschenkel (7) ausgebildete ebenfalls ortsfeste Schwenkachse (10) schwenkbar ist, wobei die beiden Fächerschenkel (7, 8) in der Seitenschutz-Grundstellung im wesentlichen nebeneinanderliegend angeordnet sind, wobei bei einer Überführung des Seitenfächers (6) von der Seitenschutz-Grundstellung in die Seitenschutz-Funktionsstellung der zweite Fächerschenkel (8) gegenüber dem ersten Fächerschenkel (7) um die Schwenkachse (10) wenigstens bereichsweise in den Fensterscheibenbereich (4) hinein verschwenkbar ist, und wobei zwischen den beiden Fächerschenkeln (7, 8) ein zusammenfaltbares Abschirmelement (18) gehalten ist, das in der Seitenschutz-Grundstellung zusammengefaltet zwischen den Fächerschenkeln (7, 8) angeordnet ist und das in der Seitenschutz-Funktionsstellung zwischen den Fächerschenkeln (7, 8) wenigstens teilweise aufgespannt ist, wobei die Sicherheitseinrichtung (2) wenigstens eine Schwenkeinrichtung (11) aufweist, mittels der der zweite Fächerschenkel (8) gegenüber dem ersten Fächerschenkel (7) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung durch eine Zylinder-Kolben-Einheit (11) gebildet ist, die einen ortsfest im und/oder am Türkasten angeordneten Zylinder (12) und einen demgegenüber verschiebbaren Kolben (13) aufweist, der unmittelbar oder mittelbar so mit dem zweiten Fächerschenkel (8) gekoppelt ist, dass bei einer Verschiebung des Kolbens (13) der zweite Fächerschenkel (8) verschwenkt, dass zwischen dem Kolben (13) und dem zweiten Fächerschenkel (8) wenigstens ein Seilelement (14) angeordnet ist, und dass das Seilelement (14) um eine im und/oder am Türkasten (3) ortsfest angeordnete Umlenkrolle (15) umlenkbar ist.
  2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5; 5') an einer Türbrüstung (9) angeordnet ist, die direkt an den Fensterscheibenbereich (4) angrenzt.
  3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5; 5') so im und/oder am Türkasten (3) angeordnet ist, dass diese in ihrer Seitenschutz-Funktionsstellung bei wenigstens teilweise geschlossenem Seitenfenster innerhalb der Fensterscheibe angeordnet ist.
  4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5') wenigstens ein Aufnahmegehäuse (21) aufweist, das in und/oder am Türkasten (3) angeordnet ist, dergestalt, dass die Seitenschutzvorrichtung (5') wenigstens in der Seitenschutz-Grundstellung innerhalb des Aufnahmegehäuses (21) aufgenommen ist.
  5. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmelement (18) durch ein Tuch und/oder ein Netz und/oder wenigstens ein Gurtband gebildet ist.
  6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (2) wenigstens eine Sensoreinrichtung, vorzugsweise eine Rollover-Sensoreinrichtung, aufweist, die bei einer sensierten bevorstehenden oder erfolgten Kollision des Cabrio-Kraftfahrzeuges, insbesondere bei einem Rollover des Cabrio-Kraftfahrzeuges, ein Signal ausgibt, mittels dem die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung aktivierbar ist.
  7. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Seitenschutzvorrichtung (5; 5') in einem Cabrio-Kraftfahrzeug angeordnet ist.
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