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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung zum Schutz
eines Benutzers vor von einem Funkgerät, insbesondere einem mobilen Funkgerät, abgegebener
Funkstrahlung.
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Mögliche Gefährdungen
der menschlichen Gesundheit durch die Funkwellen von zellularen
Mobiltelefonnetzen sind ein in der Öffentlichkeit derzeit intensiv
diskutiertes Problem. Es sind diverse Vorrichtungen vorgeschlagen
worden, mit denen die Strahlungsintensität reduziert werden kann, der
ein Benutzer eines solchen Mobiltelefons beim Telefonieren ausgesetzt
ist. So wird z.B. in
US 5, 335,366 ein
Mobiltelefon vorgeschlagen, bei dem ein plattenförmiger Abschirmkörper so
in das Gerät
eingebaut bzw. daran angebaut ist, dass er sich bei dessen Gebrauch
zwischen der Antenne des Geräts
und dem Kopf eines Benutzers befindet. Aus
US 5,726,383 ist eine Abschirmvorrichtung
aus einem strahlungsundurchlässigen,
flexiblen Material bekannt, der an einem Mobiltelefon nachrüstbar ist
und sich bei dessen Gebrauch ebenfalls zwischen dem Gerät selbst
und dem Kopf eines Benutzers befindet.
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Diese
bekannten Vorrichtungen berücksichtigen
jedoch nicht den Schutz von Personen vor der Funkstrahlung, die
das Mobiltelefon im Bereitschaftsmodus erzeugt. Diese Strahlung
ist besonders bei schnurlosen Telefonen nach dem DECT-Standard sehr
intensiv, da diese ständig
einen Funkkontakt mit einer an das Festnetz angeschlossenen Basisstation aufrechterhalten.
In Räumen,
in denen ein DECT-System
verwendet wird, ist die Funkstrahlungsexposition der sich in diesen
Räumen
aufhaltenden Personen durch das DECT-System im Mittel höher als
die, die auf zellulare Mobilfunksysteme zurückgeht. Dies ist insbesondere
in Räumen
problematisch, in denen Personen schlafen, da die Funkstrahlung
in dem Ruf steht, die Gehirnströme
bei Schlafenden zu beeinflussen.
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Es
ist zwar theoretisch möglich,
die nächtlichen
Funkaktivitäten
eines solchen schnurlosen Telefons abzustellen, indem der Akkumulator
daraus entnommen wird, doch ist dann das Gerät, falls es plötzlich benötigt wird,
nicht sofort einsatzbereit.
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Ein
weiteres Problem ist, dass es bei den meisten schnurlosen Telefonen
zum Aufladen des Akkumulators erforderlich ist, das komplette Telefon an
eine Ladestation anzuschließen.
Dies geschieht vorzugsweise über
Nacht. Es ist dann nicht möglich, die
Funkaktivität
des Telefons zu unterbinden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, eine Abschirmvorrichtung für ein Funkgerät anzugeben, die sich
in der Nähe
des Geräts
aufhaltende Personen vor im Bereitschaftsmodus abgegebener Funkstrahlung
schützt,
ohne die Verfügbarkeit
des Geräts wesentlich
einzuschränken.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Abschirmvorrichtung, deren wesentlicher Bestandteil ein
Aufnahmebehälter
aus für
von dem Funkgerät emittierte
Funkwellen undurchlässigem
Material ist und der bemessen ist, um das Funkgerät im Wesentlichen
vollständig
zu umhüllen.
Eine Grundfläche
des Funkgeräts
kann unverhüllt
bleiben, um die Handhabbarkeit der Abschirmvorrichtung zu verbessern; eine
maßgebliche
Beeinträchtigung
der Strahlenschutzwirkung ist damit nicht verbunden, weil davon ausgegangen
werden kann, dass sich unterhalb des Funkgeräts, in der einzigen Richtung,
in die noch Strahlung abgegeben werden kann, in der Regel keine
Personen aufhalten werden. Um eine Überhitzung des Geräts durch
die von ihm auch im Bereitschaftsmodus erzeugte Verlustwärme zu verhindern,
ist das Material des Aufnahmebehälters
luftdurchlässig
gewählt.
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Bevorzugtermaßen besteht
der Behälter
wenigstens zum Teil aus einem biegeschlaffen, sich unter seinem
eigenen Gewicht an die Kontur einer Unterlage anpassenden Material.
Ein solcher Behälter kann
mehr oder weniger locker über
das Funkgerät gelegt
oder gehängt
werden, woraufhin er sich von allein an das Gerät und gegebenenfalls eine Unterlage,
auf der er steht, anschmiegt und eine lückenlose Abschirmung bewirkt.
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Der
Behälter
kann insbesondere als Beutel ausgebildet sein.
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Das
Material des Behälters
ist vorzugsweise ein Gewebe, Gewirk oder Vlies aus metallhaltigen Fasern.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst
durch eine Anordnung aus einem Funkgerät, einem Aufnahmebehälter wie
oben definiert und einem Ständer
zur Stehendaufnahme des Funkgeräts,
bei der der Behälter
bemessen ist, um zusammen mit dem im Ständer aufgenommenen Funkgerät auch den
Ständer wenigstens
teilweise, vorzugsweise vollständig,
zu überdecken.
Eine teilweise Überdeckung
genügt
insbesondere dann, wenn das Gehäuse
des Ständers selbst
aus einem für
die Funkwellen undurchlässigen Material
besteht.
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Der
Ständer
beinhaltet vorzugsweise ein Ladegerät für einen Energiespeicher des
Funkgeräts.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht einer ersten Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Anordnung;
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2 eine
Abwandlung der Ausgestaltung aus 1;
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3 bis 6 jeweils
Beispiele von Zuschnitten zur Herstellung eines Aufnahmebehälters; und
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7 einen
schematischen Schnitt durch eine Anordnung gemäß einer weiteren Abwandlung der
Erfindung.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Anordnung gemäß einer ersten Ausgestaltung der
Erfindung. Man erkennt ein als solches bekanntes schnurloses DECT-Telefon 1,
von dessen Gehäuse
eine Grundfläche
in einem Ständer 2 aufgenommen
ist. In einer das Telefon 1 aufnehmenden Aussparung 3 des
Ständers
befinden sich elektrische Kontakte, die über ein Kabel 4 mit
einer Ladespannung versorgt sind, um den internen Akkumulator des eingesteckten
Telefons 1 aufzuladen.
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Telefon 1 und
Ständer 2 sind überdeckt
mit einem in der Zeichnung transparent dargestellten Tuch 5.
Das Tuch 5 besteht aus einem Gewebe, einem Gewirk oder
einem Vlies, dessen Fäden
aus Metallfasern gebildet sind oder Metallfasern zusammen mit Textilfasern
enthalten. Die Maschenweite des Tuchs ist entsprechend der Wellenlänge der Funkstrahlung
so gewählt,
so dass das Tuch für
die von dem Telefon 1 abgegebenen Funkstrahlen undurchlässig ist
oder diese wenigstens um mehrere zehn dB dämpft. Ein Gemisch von Textil-
und Metallfasern ist bevorzugt, um die Steifigkeit des Tuchs 5 möglichst
gering zu machen und zu erreichen, dass sich dieses unter seinem
eigenen Gewicht möglichst eng
an das Telefon 1 und den Ständer 2 anschmiegt. Seine Abmessungen
sind so groß gewählt, dass
die Ränder 6 des
Tuchs auf ihrer gesamten Länge
auf einer den Ständer 2 tragenden
Unterlage wie etwa einer Tischplatte zu liegen kommen, wenn das
Tuch 5 das Telefon 1 überdeckt.
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Das
Telefon 1 ist so nach oben und zu den Seiten hin abgeschirmt;
lediglich nach unten kann noch Strahlung abgegeben werden, was aber,
wenn das Telefon auf einem Möbelstück steht,
im Allgemeinen ohne Bedeutung ist.
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Um
eine noch vollständigere
Abschirmung zu erzielen, kann, wie in 2 gezeigt,
zusätzlich
zu dem Tuch 5 noch eine Platte oder Folie 7 aus
Metall oder metallisiertem Material als Unterlage für den Ständer 2 vorgesehen
sein. In dieser Konfiguration bilden das Tuch und die Platte 7 einen
Behälter,
der das Telefon 1 komplett umschließt und den Austritt von Strahlung
in jegliche Richtung verhindert.
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Einer
bevorzugten Weiterbildung zufolge ist das Tuch 5 durch
einen Beutel zum Überstülpen über das
Telefon 1 und den Ständer 2 ersetzt,
der aus dem gleichen strahlungsdichten, luftdurchlässigen Material
wie oben für
das Tuch 5 angegeben, besteht. Ein solcher Beutel kann
z.B., wie in 3 gezeigt, aus einem rechteckigen
Zuschnitt 8 gefertigt sein, der entlang seiner strichpunktiert
dargestellten Mittellinie 9 gefaltet und dann an den zwei
zu der Mittellinie 9 parallelen Rändern 10, 11 sowie
einem die Mittellinie kreuzenden Rand 12 durch Kleben,
Schweißen
oder Nähen,
je nach Art des verwendeten nichtmetallischen Fasermaterials, verbunden
wird, wie durch zu den betreffenden Rändern benachbarte gestrichelte Linien
angedeutet.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung ist in 4 gezeigt.
Der Zuschnitt 8 und die Art seiner Faltung entlang der
Mittellinie 9 ist die gleiche wie im Falle der 3.
Durch eine zweite Faltung entlang einer zum offen bleibenden Rand 13 parallelen
Linie 14 wird ein Randstreifen des Zuschnitts umgeschlagen
und in dem so entstehenden Saum am offenen Rand des Beutels Ballastmaterial
wie etwa ein Stück
Gardinenschnur 15 eingeschlagen. Das Gewicht der Gardinenschnur 15 stellt
sicher, dass, wenn der Beutel über
das Telefon 1 gestülpt
ist, der offene Rand 13 auf seiner gesamten Länge eng
auf einer Unterlage aufliegt, so dass auch durch Falten am Rand
des Beutels keine Strahlung in seitlicher Richtung entweichen kann.
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Selbstverständlich kann
Ballastmaterial wie die Gardinenschnur 15 auch in einem
Saum des Tuchs nach 1 oder 2 oder auch
in das Material des Tuchs 5 selbst eingearbeitet sein,
um dessen Anschmiegsamkeit an das Telefon 1 bzw. die Unterlage
zu verbessern.
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Bei
der Ausgestaltung der 5 wird zur Herstellung des Beutels
ein langgestreckter Zuschnitt 8 verwendet, der entlang
einer zum offen bleibenden Rand 13 parallelen Mittellinie 9 gefaltet
wird, und die zu dieser Mittellinie senkrechten Ränder 10, 11 werden
auf sich selbst zurückgefaltet
und mit sich verbunden.
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Der
in 6 gezeigte Zuschnitt unterscheidet sich von dem
der 3 dadurch, dass er an seinem offen bleibenden
Rand 13 durch zwei Lappen 16 verlängert ist.
Wenn der aus diesem Zuschnitt hergestellte Beutel über das
Telefon 1 gestülpt
ist, verhindern die sich an die Unteralge anschmiegenden Lappen 16 ein
Entweichen von Strahlung in seitlicher Richtung auch dann, wenn
der Rand 13 nicht auf seiner gesamten Länge auf der Unterlage aufliegt.
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7 zeigt
einen schematischen Schnitt durch eine weitere Abwandlung der erfindungsgemäßen Anordnung.
Der strahlungsabschirmende Behälter
umfasst hier einerseits einen Beutel 17, andererseits im
Innern des Beutels eine versteifende Hülse 18, die an die
Abmessungen des Telefons 1 so angepasst ist, dass sie leicht
und mit Spiel über
das Telefon 1 gestülpt
werden kann. Das Vorhandensein der Hülse 18 gewährleistet,
dass, wenn der Behälter über das
Telefon 1 gehalten wird, der Beutel 17 an seiner Unterseite
offen steht. Da der offene Rand 13 des Beutels über die
Hülse 18 übersteht,
kann er sich ungehindert an die Unterlage, hier das strahlungsundurchlässige Gehäuse des
Ständers 2,
anschmiegen und so das Entweichen von Strahlung in seitlicher Richtung
zwischen dem Rand 13 und dem Ständer 2 verhindern.
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Der
in 7 dargestellte Beutel 17 entspricht dem
Zuschnitt der 4, doch versteht sich, dass
die Zuschnitte der 3, 5 oder 6 in gleicher
Weise verwendet werden könnten,
um den Beutel 17 zu fertigen.