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Die
Erfindung bezieht sich auf Abstreifvorrichtungen für Förderbänder mit
wenigstens einem an einer quer zur Förderbandlängsrichtung angeordneten Trägereinrichtung
angebrachten Abstreifsegment mit daran angebrachter Abstreiflamelle
bzw. Abstreifleiste.
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Bei
Abstreifvorrichtungen nach dem Stand der Technik treten oftmals
Verunreinigungen, Verkrustungen bzw. Anbackungen von Fördergut
auf. Derart verkrustete Abstreifvorrichtungen können ihre Reinigungsfunktion
oft gar nicht oder nur eingeschränkt
ausführen.
Sie müssen
aus diesem Grunde relativ oft in meist umständlicher und teurer Weise gepflegt
bzw. gereinigt werden können.
Dies beruht u.a. auf einer ungünstigen
Formgebung und/oder einer unzureichenden Flexibilität der Reinigungsvorrichtung
und teilweise auch darauf, daß eine
nicht oder nicht ausreichend selbstregulierende Einstellung bzw.
Positionierung der Reinigungsvorrichtung relativ zu dem Förderband
zugelassen wird. Der Einsatz derartiger herkömmlicher Reinigungsvorrichtungen
führt zu
erhöhtem
Verschleiß am
Förderband, u.a.
durch Riefenbildung. Flickstellen an bereits geschädigten bzw.
reparierten Förderbändern können durch
Reinigungsvorrichtungen nach dem Stande der Technik so beschädigt werden,
daß es
zu Betriebsstörungen
kommen kann. Verunreinigungen, Anbackungen oder Verkrustierungen
aufgrund von Fördermaterial
können
an der Reinigungsvorrichtung dazu führen, daß die vorstehend genannten
Schäden und/oder
ein fortgeschrittener Verschleiß der
Reinigungsvorrichtung oft zu spät
erkannt werden und im Extremfall sogar eine Gefahr für Personen
auftreten kann, da gebrochene und durch Verkrustierungen verdeckte
Komponenten der Reinigungsvorrichtung von dem Fördergut mitgerissen und weggeschleudert
werden können.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine Abstreifvorrichtung zu schaffen, bei
deren Einsatz auch extrem stark verschmutzte Förderbänder störungsfrei und besser als bisher
gereinigt werden können.
Risiken hinsichtlich möglicher
Sicherheitsprobleme für
das Personal und/oder eines reibungslosen Betriebsablaufs sollen
weitestgehend ausgeschlossen und das Auftreten von Verschleißerscheinungen
an der Abstreifvorrichtung und an dem Förderband möglichst klein gehalten werden.
Es soll auch erreicht werden, extreme von dem Förderband auf die Abstreifeinrichtung
einwirkende Belastungsschwankungen bzw. Krafteinwirkungen zu berücksichtigen.
Weiterhin soll die Möglichkeit
eröffnet
werden, eine große
Bandbreite unterschiedlicher Belastungszyklen abzudecken, wie sie
sich beispielsweise während
des Betriebs infolge von Lastwechseln zwischen Anfahren, Normalbetrieb,
Vollast und Leerlauf ergeben, was eine elastische Dehnung des Förderbandes
zur Folge hat.
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Für die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung
wird eine flexible und kompakte Bauweise angestrebt, durch die auch
engen Platzverhältnissen Rechnung
getragen wird. Im Rahmen der Erfindung wird außerdem eine Bauweise angestrebt,
bei der nur wenig oder möglichst
keine Verkrustierungen oder Anbackungen durch Fördergut auftreten.
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Mit
der erfindungsgemäß angestrebten
kompakten Bauweise sollen die bei den Bauelementen herkömmlicher
Abstreifvorrichtungen vorgesehenen Befestigungselemente (Schrauben,
Klemmvorrichtungen od. dgl.) vermieden und die Bauhöhe verringert
werden, um dadurch die Abstreifvorrichtung optimal relativ zu dem
Förderband
plazieren zu können.
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Zur
Lösung
der vorstehend genannten Aufgaben sind die in den Patentansprüchen genannten Maßnahmen
vorgesehen, wobei die Unteransprüche jeweils
auch zweckmäßige Ausgestaltungen
beinhalten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung von Teilen eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
für den
Einsatz im Untertrum eines Förderbandes;
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1a eine
Ansicht der Abstreifvorrichtung gemäß 1 in Seitenansicht;
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2 eine
Variante der Abstreifvorrichtung gemäß 1;
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3 eine
Darstellung ähnlich 2,
jedoch mit zusätzlich
dargestellten Abschirmelementen zum Schutz der Abstreifvorrichtung
vor heißem
Fördergut;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
einer Abstreifvorrichtung in schematischer Seitenansicht;
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5 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Abstreifvorrichtung;
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6 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Abstreifvorrichtung;
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7a bis 7d weitere
Ausführungsbeispiele
von im Untertrum angeordneten Abstreifvorrichtungen;
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8 eine
schematische Seitenansicht des Elastomers eines Abstreifsegmentes
ohne Darstellung einer in das Elastomer einvulkanisierten Halteeinrichtung
für eine
Abstreiflamelle;
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9 eine
schematische Darstellung unterschiedlicher Kräfteverhältnisse;
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10a eine schematische Darstellung einer als Wendevorrichtung
ausgebildeten Abstreifvorrichtung;
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10b eine schematische Darstellung einer als Mehrfach-Wendevorrichtung
ausgebildeten Abstreifvorrichtung;
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11a und 11b schematische
Darstellungen des Umlenkbereiches einer Förderanordnung mit einer im
Untertrum angeordneten Wende-Abstreifvorrichtung bei unterschiedlichen
Positionen der Wende-Abstreifvorrichtung
und unterschiedlichen Förderbandlaufrichtungen;
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12 eine
schematische Darstellung unterschiedlicher Positionen einer asymmetrisch
ausgebildeten Wende-Abstreifvorrichtung;
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13a und 13b eine
Darstellung von Vorteilen einer höhenverstellbar ausgebildeten
Abstreiflamelle;
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14 eine
schematische perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung, bei der eine gegenüber den Ausführungsbeispielen
gemäß 1 bis 13 unterschiedlich ausgebildete Abstreifvorrichtung
direkt vor bzw. an der Abwurftrommel einer Förderbandanordnung unterhalb
des Förderstromes
angeordnet ist;
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15 eine
schematische Darstellung der Anordnung gemäß 14 in
Seitenansicht;
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16 eine
Darstellung ähnlich 14 für ein weiteres
Ausführungsbeispiel;
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17 eine
Darstellung ähnlich 16 für ein weiteres
Ausführungsbeispiel.
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Gemäß 1 sind
mehrere mit 1 bezeichnete Abstreifsegmente auf einer mit 4 bezeichneten Trägereinrichtung
vorgesehen. Die Trägereinrichtung 4 ist
unterhalb des Untertrums eines über
(nicht dargestellte) Umlenktrommeln endlos umlaufend geführten Förderbandes 8 angebracht.
Jedes Abstreifsegment 1 weist einen aus einem Elastomer
bestehenden Bereich 2 auf, welcher die als Tragrohr ausgebildete
Trägereinrichtung 4 mit
einem Elastomerbereich 2a ringartig umschließt und einen
sich keilartig verjüngend
ausgebildeten und ebenfalls aus Elastomer bestehenden Anbringungsbereich 2b für eine Abstreiflamelle 3 aufweist.
Der sich keilartig verjüngend ausgebildete
Anbringungsbereich 2b ist in Arbeitsstellung dem Förderband 8 zugewandt
und weist auf seinen gegenüberliegen den
Seiten Flanken mit Flankenwinkeln unterschiedlicher Steilheit auf.
Der die Trägereinrichtung 4 ringartig
umschließende
Bereich des insgesamt aus Elastomer bestehenden Abstreifsegmentes
ist mit der Trägereinrichtung 4 dadurch verbunden,
daß die
Trägereinrichtung 4 mit
dem Elastomerwerkstoff umgossen ist. Der sich keilartig verjüngend ausgebildete
Anbringungsbereich weist eine Ausnehmung 2c auf, in die
eine (in 1 nicht dargestellte) Halteeinrichtung
(z.B. ein Halteblech) zur Anbringung der Abstreiflamelle 3 eingegossen ist.
Die Abstreiflamelle 3 ist lösbar und damit auswechselbar
an der Halteeinrichtung befestigt.
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Die
Trägereinrichtung 4 liegt
in Arbeitsposition über
relativ zu einer (nicht dargestellten) Halterung verschwenkbare
Haltearme gegen den Untertrum des Förderbandes 8 unter
Vorspannung von Federn 5 an. Bei der Ausführungsform
gemäß 1 sind
auf der Trägereinrichtung 4 in
Längsrichtung
hintereinander mehrere Abstreifsegmente 1 angeordnet. Die
Abstreifsegmente 1 können
in ihren die Trägereinrichtung 4 ringartig
umschließenden
Bereichen 2a an ihren Stirnenden miteinander verbunden
sein, sind jedoch in den sich keilartig verjüngend ausgebildeten Anbringungsbereichen 2b durch
Schlitze voneinander getrennt, so daß die einzelnen Abstreiflamellen 3 unterschiedlich
zueinander quer zur Längsrichtung
der Trägereinrichtung 4 elastisch
bewegbar sind.
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Die
Außenoberflächen der
aus Elastomer bestehenden Bereiche der Abstreifsegmente 1 sind glatt
und ohne Kanten, Vertiefungen od. dgl. ausgebildet, derart, daß die Abstreifvorrichtung
insgesamt schmutzabweisend und anbackungsarm ausgebildet ist. Die
Ausbildung der Abstreifsegmente 1 aus Elastomer (beispielsweise
Polyurethan, Kautschuk, Silikon od. dgl.) mit darin integrierten
Halteeinrichtungen für
die Abstreiflamellen ermöglicht
eine niedrigen Bauhöhe
sowie ein stabiles und auch gleichzeitig elastisches, flexibles
Verhalten. Insbesondere wird ein Einbau auch bei extremer räumlicher
Enge, wie sie häufig
in Förderbandanlagen
vorzufinden ist, ermöglicht.
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Da
die Anbringung der Abstreifsegmente 1 an der Trägereinrichtung 4 ohne
Schraubverbindungen od. dgl. erfolgt, weisen die Abstreifsegmente auch
keine Bereiche für
mögliche
Anbackungen bzw. Angriffsstellen für eine mögliche Korrosion auf. Die Trägereinrichtung
ist von den Elastomerbereichen 2a umgossen und daher vollständig von
Elastomer umgeben. Dies führt
zu einer elastischen Verbindung zwischen der Trägereinrichtung und dem jeweiligen Abstreifsegment.
In entsprechender Weise sind die beispielsweise als Haltebleche
ausgebildeten Halteeinrichtungen in die aus elastomerem Werkstoff
bestehenden Anbringungsbereiche 2b eingegossen bzw. einvulkanisiert,
und es sind daher keine vorstehenden Befestigungselemente oder Befestigungsvertiefungen
vorhanden. Lediglich die Abstreiflamellen 3 sind lösbar an
den Halteeinrichtungen befestigt, beispielsweise verschraubt, aufgesteckt
oder angeklemmt, damit sie nach Abnutzung erneuert werden können.
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Bei
dem in 2 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel ist die dort
mit 4' bezeichnete
Trägereinrichtung
nicht durchgehend ausgebildet. Die hier mit 3' bezeichnete
Abstreiflamelle ist an den sich keilartig verjüngenden Anbringungsbereichen
von Abstreifsegmenten 2' angebracht,
die im übrigen
entsprechend der Darstellung in 1 ausgebildet
und angebracht sind. Die Ausführungsform
gemäß 2 eignet
sich insbesondere für
Reinigungseinsätze
bei heißen
Fördergütern, die
möglicherweise
zur Zerstörung
des thermisch nur begrenzt belastbaren Elastomermaterials der Abstreifelemente 1' führen könnten, wenn
diese unmittelbar mit Fördergut
in Berührung kämen. In
weiterer Ausbildung dieser Variante können – wie aus 3 ersichtlich – beidseitig
längs des Förderbandes 8 Schurrenwände 9 vorgesehen
sein, welche die außenliegenden
Abstreifsegmente 1' vor dem
heißen
Fördergut
schützen.
Die Abstreiflamelle 3' ist
dabei durch Öffnungen 10 in
den Schurrenwänden 9 geführt.
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Die
Ausführungsform
gemäß 2 erweist sich
außerdem
dann als zweckmäßig, wenn
ein besonders starkes elastisches Anliegen der Abstreiflamelle 3' gegen das Förderband
gewünscht
wird und/oder wenn die Einbausituation so extrem eng ist, daß eine Vorspannung
der Abstreiflamelle 3' nur
im Außenbereich
der dem Förderband 8 zugeordneten Übergabeschurre
bzw. Übergaberinne
angebrachten Abstreifelemente erfolgen kann.
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Aus 4 ist
u.a. ersichtlich, daß die
Abstreiflamelle 3' gemäß 2 und 3 auf
einer starr ausgebildeten und quer zur Laufrichtung des Förderbandes 8 liegenden
Abstreiflamellenhalteanordnung 6' angebracht sein kann, welche als
Zwischenhalter wirkt und ein biegesteifes Profil aufweist. Die Abstreifelemente
müssen
nicht zwingend – wie bei
den Ausführungsbeispielen
gemäß 1 bis 3 – fest mit
der Trägereinrichtung 4 verbunden sein,
sondern sie können
auch in Längsrichtung
der Trägereinrichtung 4 bzw. 4' auf dieser
verschiebbar ausgebildet sein, beispielsweise formschlüssig über Profil/Polygongeometrien
(vgl. 6). Die Befestigungsarten können auch miteinander kombiniert sein.
Die Verbindung zwischen dem jeweiligen Abstreifsegment und der Trägereinrichtung
kann nicht nur durch Umgießen,
sondern auch durch Kleben, Verschrauben, od. dgl. realisiert sein;
bei einer Verschiebemöglichkeit
in Längsrichtung
der Trägereinrichtung
können
die Abstreifsegmente auf der Trägereinrichtung
stufenlos oder in vorherbestimmten Abständen fixiert (beispielsweise
festgeschraubt) sein. Es können
auch Klemm- oder
Steckverbindungen vorgesehen sein.
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Im
Rahmen der Erfindung sind viele weitere Gestaltungen möglich. So
können
die Abstreifsegmente auch als Doppel-Abstreifsegmente oder Mehrfach-Abstreifsegmente
(Torsionselemente) ausgebildet sein und zwar sowohl mit einer durchgehenden Trägereinrichtung 4 als
auch einer unterbrochenen Trägereinrichtung 4'.
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5 zeigt
eine Variante, bei der auf einer durchgehenden Trägereinrichtung 4 ein
einziges Abstreifsegment 2' mit
daran angebrachter Abstreiflamelle 3' vorgesehen ist.
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6 zeigt
auf einer durchgehend ausgebildeten Trägereinrichtung 4 mehrere
in deren Längsrichtung
verschieblich ausgebildete Abstreifelemente 2' mit daran angeordneten
Abstreiflamellenanordnungen 3'. Die Abstreifsegmente 2' sind quer zur Längsrichtung
des Förderbandes
ungleichmäßig verteilt
angeordnet. Auf diese Weise kann dem Umstand Rechnung getragen werden,
daß manchmal
Verschmutzungen über
die Breite des Förderbandes
unterschiedlich verteilt auftreten.
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Meist
ist es sinnvoll und zweckmäßig, die
Abstreifvorrichtungen im Untertrum in der Nähe der Abwurftrommel für das Fördergut
anzuordnen, und zwar dort, wo sich das Förderband von der Trommel löst, weil
dort in der Regel eine über
die Förderbandbreite ausgeglichene
und ruhige Förderbandführung anzutreffen
ist und somit möglichst
wenig Laufunruhe auf die Abstreifvorrichtung übertragen wird. Dies bedingt aber
betriebstechnisch günstige
Rahmenbedingungen. Die 7a bis 7d zeigen
mögliche
Varianten einer Anordnung im Untertrum direkt hinter der Abwurftrommel.
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Da
die Antriebskräfte
bei einem Förderband von
der angetriebenen Trommel durch Reibschluß auf das Förderband übertragen werden, bilden sich im
auflaufenden und ablaufenden Trum unterschiedliche Bandzugkräfte aus,
d.h., die Dehnung des Förderbandes über den
Förderbandumfang
ist nicht konstant. Diese Bandzugkräfte machen sich an der Einbauposition
der Reinigungsvorrichtung bemerkbar und beeinflussen das elastische
Verhalten der Abstreifsegmente sowie deren mechanische Eigenschaften.
Infolge sich ändernder
Krafteinwirkungen bzw. Lastwechsel während des Betriebes treten
an der Reinigungsvorrichtung auch unterschiedliche Lastzyklen auf.
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Wie
bereits unter Bezugnahme auf 1 erwähnt und
noch deutlicher aus 8 ersichtlich, weist das Abstreifsegment 1 bzw. 1' in seinem keilartig
verjüngt
ausgebildeten Anbringungsbereich 2b – bezogen auf die Mittelachse
bzw. eine durch die Mittelachse gehende gedachte Linie 2d – unsymmetrisch
bzw. mit unterschiedlichen Flankenwinkeln ausgebildete Außenflanken 2e bzw. 2f auf.
Diese unsymmetrische Gestaltung hat in Abhängigkeit von der Richtung der
Krafteinwirkung ein unterschiedliches elastisches Dehnverhalten
zur Folge. Die Kraft wird von der Abstreiflamelle 3 bzw. 3' über in das
Elastomer eingelagerte bzw. an diesem angebrachte Halteeinrichtungen,
z.B. Haltebleche (in 8 nicht dargestellt) in den
Elastomerbereich 2b der Abstreifsegmente eingeleitet, was
zur Ausbildung von Zug- und Druckspannungen führt.
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Das
elasto-mechanische Verhalten des Elastomers hängt stark von dessen Geometrie
und dessen mechanischen Materialeigenschaften ab. Im Rahmen der
Erfindung ist vorzugsweise eine solche Gestaltung des Elastomerbereichs 2b vorgesehen, daß bei Krafteinwirkung
ein progressives Federverhalten mit progressiver Federkennlinie
in dem Abstreifsegment auftritt, was je nach Stellung der Reinigungsvorrichtung
relativ zur Förderbandlaufrichtung unterschiedliche
Rückstellkräfte in dem
Abstreifsegment zur Folge hat. Zusätzlich zu dieser kennlinienspezifischen
Auslegung können
durch Einsatz unterschiedlicher Elastomermaterialien und/oder Verändern von
deren Materialeigenschaften (z.B. Shore-Härte) in dem jeweiligen Abstreifsegment
oder in Teilbereichen davon auch Abstreifsegmente mit linearem oder
degressivem elastischem Verhalten oder Kombinationen davon (z.B.
linear-progressiv) eingesetzt werden, wie in 9 schematisch
dargestellt.
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Von
den vorstehend beschriebenen unterschiedlichen elastomechanischen
Verhaltensweisen von Abstreifsegmenten gemäß der Erfindung kann in vorteilhafter
Weise beispielsweise bei reversibel laufenden Förderbandanlagen Gebrauch gemacht
werden.
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Die
unsymmetrische Ausbildung der Abstreifsegmente kann in weiterer
Ausbildung der Erfindung auch bei den in 10a dargestellten
Wende-Abstreifsegmenten 1'' oder bei den
in 10b dargestellten Mehrfach-Wendeabstreifsegmenten 1''' vorgesehen
sein. Die Einzelsegmente derartiger Wende-Abstreifelemente können im Rahmen der Erfindung
auch aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen elastomechanischen
Verhaltensweisen ausgebildet sein.
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Wie
aus 11a und 11b ersichtlich, kann
der Abstand einer gedachten Mittelsenkrechten durch die Trägereinrichtung 4 parallel
zu der Abstreiflamelle so gewählt
werden, daß bei
einer Umkehr der Bandlaufrichtung an der Eingriffstelle der Abstreiflamelle
die mit F1 bzw. F2 bezeichneten
Kräfte derart
einwirken, daß an
der Abstreifanordnung bzw. an der Reinigungsvorrichtung ein jeweils
gleiches elastomechanisches Verhalten auftritt. Ein Einsatz derartiger
Wende-Abstreifsegmente führt
zu einer deutlichen Verlängerung der
Wartungszyklen, da nach einem Verschleiß der jeweiligen Abstreiflamellen 3 bzw. 3' zunächst ein
Weiterbetrieb nach einem Wenden bzw. Umklappen erfolgen kann und
ein Auswechseln erst nach Verschleiß aller Abstreiflamellen erforderlich
ist.
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Wie
aus 12 ersichtlich, ist bei unsymmetrisch ausgebildeten
Wende-Abstreifsegmenten die jeweilige Eingrifflinie nach einer Drehung
um 180° identisch,
d.h., nach einer Drehung um 180° tritt
keine Änderung
der Krafteinwirkung des elasto-mechanischen Verhaltens auf, sofern
diese Wende-Abstreifelemente
eine jeweils zur Spiegelachse symmetrische Bauform und beidseitig
gleiche Materialeigenschaften aufweisen.
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Wie
aus 13a ersichtlich, kann bei einem reversiblen
Förderhandbetrieb
insbesondere bei klebrigen Fördermaterialien
das Problem auftreten, daß sich
abgestreiftes Material in dem Bereich zwischen dem oberen Ende der
als Halteblech 17 ausgebildeten und in den Elastomerbereich 2b integrierten
Halteeinrichtung und dem Förderband
festsetzt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde, wie aus 13b ersichtlich, die Möglichkeit einer Höhenverstellung der
Abstreiflamelle relativ zu dem Halteblech 17 bei gleichzeitiger
Höhenverstellbarkeit
der Trägereinrichtung 4 in
eine Position 4a geschaffen.
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14 bis 17 zeigen
Varianten einer Ausführungsform
zur Anbringung an der Abwurftrommel der Förderbandanordnung unterhalb
des Förderstromes.
Die dort vorgesehenen Abstreifsegmente weisen in gleicher Weise
wie die bisher beschriebenen Abstreifsegmente aus einem Elastomer
bestehende Verbindungsbereiche mit ihrer jeweiligen Trägereinrichtung
und die damit verbundenen Vorteile auf.
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Eine
Anordnung der Abstreiflamellen oder Reinigungsleisten direkt an
der Abwurftrommel unterhalb des Förderstromes und unterhalb der
von dem Förderstrom
ausgebildeten Abwurfparabel hat den Vorteil, daß das abgestreifte Material
sofort wieder in den Förderstrom
eingespeist werden kann.
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14 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht einer im Frontbereich
einer Trommel 11 des Förderbandes 8 angeordneten,
kompakt, platzsparend und anbackungsarm ausgebildeten Abstreifvorrichtung. 15 zeigt
die Vorrichtung gemäß 14 in
schematischer Seitenansicht. An einer Trägereinrichtung 4 sind
Abstreifsegmente 12 angebracht. Diese umschließen die
Trägereinrichtung 4 über deren
gesamten Umfang ringartig mit einem aus einem Elastomer bestehenden
Bereich 13. Der Bereich 13 ist an seinem Außenumfang
fest jeweils mit einer Hülse 14 der
Abstreifsegmente 12 und an seinem Innenumfang fest oder
drehfest mit der Trägereinrichtung 4 verbunden.
An den Hülsen 14 sind
Halterungen 15 zur höhenverstellbaren
Anbringung einer Abstreifleiste 16 angebracht. Infolge
der die Trägereinrichtung 4 ringartig
umschließenden
Bereiche 13 aus einem elastomeren Material beispielsweise Polyurethan,
Kautschuk, Silikon od. dgl.), wirken die Abstreifsegmente 12 als "Dreh-Schubfedern" derart, daß im Ergebnis
die Abstreifleiste 16 gegenüber der Trägereinrichtung 4 elastisch
gelagert ist. Die Abstreifleiste 16 kann beispielsweise
als Kunststoff-, Hartmetall- oder Keramikleiste ausgebildet sein
und auswechselbare Abstreiflamellen tragen.
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Es
sei nochmals darauf hingewiesen, daß Abstreifvorrichtungen nach
dem Stand der Technik den Nachteil einer relativ aufwendigen und
voluminösen
Einzellamellensegmenttechnik aufweisen, was insbesondere bei klebrigen
Fördergütern den
Nachteil hat, daß sie
sich durch Materialanhaftungen zuset zen, verkleben oder verkrusten,
was zur Folge haben kann, daß eine
derartige Abstreifvorrichtung nicht mehr elastisch ist und im Extremfall
sogar das Fördergurt
gefährden
oder beschädigen
kann. Demgegenüber
ist bei der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
gemäß 14 und 15 vorteilhaft,
daß es
sich dabei sowohl um ein robustes als auch um ein "anbackungsarmes" System handelt. Wie 15 zeigt,
ist die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
im Bereich zwischen Obertrum und Untertrum unterhalb der Abwurfparabel
des Fördergutes
angeordnet. Dabei sind die Abstreifsegmente 12 und die
Halter 15 für
die Abstreifleiste 16 aus dem Materialabwurfbereich herausverlagert.
Außerdem ist
die Anzahl der flexiblen Abstreifsegmente 12 möglichst
gering gehalten (bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind lediglich
zwei Abstreifsegmente vorgesehen). Bei einer größeren Förderbandbreite können auch
weitere Abstreifsegmente vorgesehen sein, wie aus 16 ersichtlich.
Die Verbindung der elastomeren Bereiche 13 mit der Trägereinrichtung kann
in gleicher Weise ausgebildet sein bzw. in gleicher Weise variieren,
wie unter Bezugnahme auf die Beschreibung der 1 bis 4 erläutert.
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Ein
Einsatz der in 17 schematisch dargestellten
weiteren Ausführungsform
eignet sich insbesondere dann, wenn auf dem Förderband 8 heiße Fördergüter transportiert
werden, die dann zu einer Zerstörung
thermisch nur begrenzt belastbaren Elastomermaterials 13 der
Abstreifsegmente 12 führen könnten, wenn
diese unmittelbar mit dem Fördergut in
Berührung
kommen würden.
Aus diesem Grunde sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 17 die Abstreifsegmente 12 außerhalb
des Materialabwurfbereiches angebracht. Die Trägereinrichtung besteht hier
lediglich aus Führungszapfen 4'' . Diese Ausführungsform eignet sich besondere
dann, wenn die Einbauposition beengt ist und/oder wenn Anbackungen auch
an der Trä gereinrichtung
zu erwarten sind. Zur Stabilisierung der Führungszapfen 4'' dienen an einem Förderbandgerüst (nicht
dargestellt) befestigte Haltekonsolen 16.