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Die
Erfindung betrifft einen Schmierstoffspender mit
einem Schmierstoffbehälter, der
eine Auslassöffnung für Schmierstoff
aufweist,
einem im Schmierstoffbehälter angeordneten Kolben und
einem
fest mit dem Schmierstoffbehälter
verbundenen Aufsatz, der eine Einrichtung zur Erzeugung eines den
Kolben beaufschlagenden Gases enthält,
wobei die Einrichtung
zur Gaserzeugung eine Gaszelle mit einer Elektrolytflüssigkeit
und Elektroden zur elektrochemischen Gaserzeugung, eine Stromquelle und
eine elektrische Verbindung zwischen der Stromquelle und den Elektroden
mit Schalter und veränderbarem
Widerstand zur Steuerung des Stromflusses aufweist.
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Bei
Stromfluss wird elektrochemisch ein Gas erzeugt, durch das sich
auf der Rückseite
des Kolbens ein Druck aufbaut. Der Druckaufbau bewirkt einen Kolbenvorschub,
durch den Schmierstoff aus dem Schmierstoffbehälter verdrängt wird. Durch Veränderung
des Stromflusses ist die Gasentwicklung und damit die Schmierstoffabgaberate
steuerbar. Die Gasentwicklung kann so eingestellt werden, dass der Schmierstoff über einen
definierten Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten durch langsamen Vorschub
des Kolbens aus dem Schmierstoffbehälter verdrängt wird.
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Ein
Schmierstoffspender mit den beschriebenen Merkmalen ist aus
DE 43 30 793 A1 bekannt. Die
Gaszelle des bekannten Schmierstoffspenders besteht aus einem mit
Elektrolytflüssigkeit
getränkten Speichermedium,
welches zwischen zwei flachen Elektroden eingespannt ist. Überschüssige Elektrolytflüssigkeit
tropft aus dem Speichermedium in den Kolben und sammelt sich als
Rückstand
in einer muldenförmigen
Vertiefung auf der Kolbenrückseite. Wenn
als Elektrolytflüssigkeit
eine toxische Substanz, z. B. eine wässrige Natriumazitlösung, verwendet
wird, sind Schutzmaßnahmen
erforderlich, die verhindern, dass im Falle eines unbefugten Gebrauchs
oder einer zerstörungsfreien
Zerlegung der Vorrichtung Elektrolytflüssigkeit freigesetzt werden kann.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 362 328 B1 ist ein Schmierstoffspender bekannt, der einen
einstückigen
Schmierstoffbehälter
und an der Unterseite einen abschraubbaren Deckel mit einer Auslassöffnung aufweist,
wobei nach der Abnahme des Deckels die innen liegende Schmierstoffkammer
zugänglich
und nachfüllbar
ist. Neben dem Schmierstoff ist auch ein Kolben in den Schmierstoffbehälter eingesetzt,
der durch eine Öffnung
an der Oberseite des Schmierstoffbehälters von einem Gas beaufschlagbar
ist. Anstelle einer separaten Gaszelle einerseits und einer separaten
Stromquelle andererseits, die über
eine elektrische Verbindung mit einem Schalter und einem veränderbaren
Widerstand verbunden sind, sind in einem nach innen gezogenen Bereich des
Schmierstoffbehälters
zwei gekapselte galvanische Zellen auswechselbar angeordnet. Die
gekapselten galvanischen Zellen gewährleisten zwar eine hohe Betriebssicherheit,
jedoch ist die gesamte Gasausbeute gering, so dass in Verbindung
mit einer großen
Schmierstoffmenge ein häufiger
Austausch der galvanischen Zellen erforderlich ist. Der Betrieb
des beschriebenen Schmierstoffspenders ist so vergleichsweise wartungs-
und kostenintensiv.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schmierstoffspender
des eingangs beschriebenen Aufbaus anzugeben, dessen Einrichtung
zur Gaserzeugung nicht ohne Zerstörung der Vorrichtung zugänglich ist.
Der Schmierstoffspender soll dabei einen einfachen Aufbau aufweisen
und von außen
leicht bedienbar sein.
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Ausgehend
von einem Schmierstoffspender mit den eingangs beschriebenen Merkmalen
wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
das der Aufsatz einen mit dem Schmierstoffbehälter unlösbar verbundenen Abschlussdeckel
und einen in eine oberseitige Gewindeöffnung des Abschlussdeckels eingesetzten
Drehschalter aufweist, an dem elektrische Anschlüsse für die Stromquelle und die Gaszelle
vorgesehen sind,
wobei an dem Abschlussdeckel eine Aufnahme
für die
Gaszelle federnd nachgiebig angeformt ist, die an ihrem oberen Rand
eine Nase aufweist, und
wobei der Drehschalter mit einem unterseitigen
Vorsprung versehen ist, der bei der Montage des Drehschalters die
Nase überfährt und
bei
Drehung des Schalters in entgegengesetzter Drehrichtung
an der Nase anschlägt.
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Der
Drehschalter weist ein außenseitiges Gewinde
auf, welches in die Gewindeöffnung
des Abschlussdeckels eingreift. Die an die Gaszelle angeformte Nase
sowie der dazu korrespondierende unterseitige Vorsprung des Drehschalters
weisen eine solche Kontur auf, dass sie beim Eindrehen des Deckels
aufeinander gleiten, wobei die federnd nachgiebig angeformte Aufnahme
die für
eine Verrastung erforderliche vertikale Ausgleichsbewegung ausführt. In
entgegengesetzter Drehrichtung bilden die Nase und der zugeordnete
Vorsprung Anschlagflächen,
die nicht überfahren
werden können.
Sie begrenzen den Drehwinkel des montierten Drehschalters. Durch
die formschlüssige
Führung
des Drehschalters in der Gewindeöffnung
des Abschlussdeckels ist sichergestellt, dass der Drehschalter nur
Drehbewegungen ausführen
und nicht aus der Öffnung
des Abschlussdeckels herausgehebelt werden kann. Vorzugsweise schließt er im
Wesentlichen bündig
mit der Oberfläche
des Abschlussdeckels ab, so dass auch Werkzeuge nicht an den Drehschalter
angesetzt werden können.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist an der Innenseite des Drehschalters eine Leiterbahn
angeordnet, die eine elektrische Verbindung zwischen der Stromquelle
und der Gaszelle mit einem von dem Drehwinkel des Schalters abhängigen Widerstand
bildet.
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Die
Aufnahme für
die Gaszelle ist durch einen biegsamen Steg an den Abschlussdeckel
angeformt. Vorzugsweise ist sie topfförmig ausgebildet und weist
Bohrungen für
einen Gasdurchlass auf, die winkelversetzt zu Gasaustrittsöffnungen
der Gaszelle angeordnet sind. Die Gaszelle ist zweckmäßig durch
Formschluss drehfest in der Aufnahme des Abschlussdeckels gehalten
und kann außerdem
durch eine an der Oberseite nicht zugängliche Schnappverbindung in
der Aufnahme fixiert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung weist die Gaszelle einen elektrisch leitenden Becher
mit mindestens einer Gasaustrittsöffnung als Elektrode und mit
einem den Becher verschließenden
Deckel als Gegenelektrode auf. Sie enthält ein mit einer Elektrolytflüssigkeit
getränktes
Speichermedium. Der Deckel der Gaszelle hat eine außenseitige
muldenförmige
Vertiefung zur Aufnahme der Stromquelle. In dieser ist eine Batterieknopfzelle als
Stromquelle angeordnet, die mit der Gegenelektrode im elektrischen
Kontakt steht. In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass
der Becher der Gaszelle aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff besteht
und dass der Deckel als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet ist,
welches einen Mantel aus einem elektrisch nicht leitenden Kunststoff
und einen elektrisch leitenden Kern als Gegenelektrode aufweist.
Elektrisch leitfähiger
Kunststoff meint einen Kunststoff, der durch Füllstoffe, insbesondere Grafit, eine
ausreichende elektrische Leitfähigkeit
aufweist. Der Stromfluss zur Gaserzeugung ist gering und liegt im
Bereich zwischen 10 und 400 μA.
Die Kontaktfläche
zwischen Kunststoffdeckel und Becher kann als konische Fläche, ggf.
mit Hinterschneidungen, ausgebildet werden, so dass Kunststoffdeckel
und Becher unlösbar
miteinander verbunden sind. Die als Kapsel ausgebildet Gaszelle
mit oberseitig in einer muldenförmigen
Vertiefung des Deckels angeordneter Batterieknopfzelle bildet eine
kompakte Anordnung, so dass der die Gaszelle enthaltende Aufsatz kleine
Abmessungen im Vergleich zum Stand der Technik aufweist. An der
Unter- oder Oberseite der Batterieknopfzelle ist zweckmäßig ein
metallisches Federelement angeordnet, welches den elektrischen Kontakt
zum elektrischen Anschluss des Drehschalters oder zur Gegenelektrode
herstellt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Es zeigen schematisch
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Schmierstoffspenders,
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2 eine
Explosionsdarstellung des in 1 dargestellten
Gegenstandes,
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3a und 3b den
Abschlussdeckel des in den 1 und 2 dargestellten
Gegenstandes aus verschiedenen Blickrichtungen,
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4a und 4b eine
Gaszelle des in den 1 und 2 dargestellten
Schmierstoffspenders in einer Explosionsdarstellung sowie in einer
Schnittdarstellung,
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5 die
Innenseite des Drehschalters zur Steuerung der Gasrate.
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Der
in den Figuren dargestellte Schmierstoffspender besteht in seinem
grundsätzlichen
Aufbau aus einem Schmierstoffbehälter 1,
der eine Auslassöffnung
für Schmierstoff
aufweist, einem im Schmierstoffbehälter 1 angeordneten
Kolben 2 sowie einen fest mit dem Schmierstoffbehälter 1 verbundenen
Aufsatz 3, der eine Einrichtung 4 zur Gaserzeugung
eines den Kolben beaufschlagenden Gases enthält. Die Einrichtung 4 zur
Gaserzeugung weist eine Gaszelle 5 mit einer Elektrolytflüssigkeit
und Elektroden zur elektrochemischen Gaszerzeugung, eine Stromquelle 6 in
Form einer Batterieknopfzelle und eine elektrische Verbindung zwischen
der Stromquelle 6 und den Elektroden mit Schalter und veränderbarem
Widerstand zur Steuerung des Stromflusses auf.
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Die
Gaszelle 5 ist in einem Aufsatz 3 angeordnet,
der einen mit dem Schmierstoffbehälter 1 unlösbar verbundenen
Abschlussdeckel 7 und einen in eine oberseitige Gewindeöffnung des
Abschlussdeckels 7 eingesetzten Dreh schalter 8 aufweist.
Den 3a und 3b entnimmt
man, dass an dem Abschlussdeckel 7 eine Aufnahme 10 für die Gaszelle 5 durch
einen biegsamen Steg 25 federnd nachgiebig angeformt ist,
die an ihrem oberen Rand eine Nase 11 aufweist. Die Nase 11 ist
einseitig mit einer Keilfläche 12 ausgebildet.
Bei der Montage des Schmierstoffspenders wird der Drehschalter 8 in
die Gewindebohrung des Abschlussdeckels 7 eingedreht. Er weist
an seinem unteren Rand einen Vorsprung 13 auf, der bei
der Montage des Drehschalters 8 die Nase 11 überfährt und
danach bei einer Drehung des Schalters in entgegengesetzter Drehrichtung
an der Nase 11 anschlägt.
Auf diese Weise ist der Drehschalter 8 nicht wieder demontierbar.
Nase 11 und Vorsprung 13 bilden einen den Drehwinkel
begrenzenden Anschlag.
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Die
in die Aufnahme 10 eingesetzte Gaszelle 5 weist
einen elektrisch leitenden Becher 14 mit mindestens einer
Gasaustrittsöffnung 15 als
Elektrode und einen den Becher 14 verschließenden Deckel 16 als
Gegenelektrode auf und enthält
ein mit einer Elektrolytflüssigkeit
getränktes
Speichermedium 17. Das Speichermedium 17 besteht
im Ausführungsbeispiel
aus einem Schwamm, der auf einen Vorsprung der Gegenelektrode aufgesteckt
ist und sich unter Volumenzunahme mit der Elektrolytflüssigkeit
vollsaugt. Der Becher 14 der Gaszelle besteht aus einem elektrisch
leitfähigen
Kunststoff. Der Deckel 16 ist als Kunststoffspritzgussteil
ausgebildet, welches einen Mantel 18 aus einem elektrisch
nicht leitenden Kunststoff sowie einen elektrisch leitenden Kern 19 als
Gegenelektrode aufweist. Eine Vertiefung im Deckel 16 wird
zur Aufnahme der Batterieknopfzelle 6 genutzt, die mit
der Gegenelektrode 19 im elektrischen Kontakt steht. Die
Gaszelle 5 ist durch Formschluss drehfest in der Aufnahme 10 des
Abschlussdeckels 7 angeordnet und durch eine an der Oberseite
nicht zugängliche
Schnappverbindung 20 in der Aufnahme 10 fixiert.
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Der 5 entnimmt
man, dass an der Innenseite des Drehschalters 8 eine Leiterbahn 21 angeordnet
ist, die eine elektrische Verbindung zwischen der Stromquelle 6 und
der Gaszelle 5 mit einem von dem Drehwinkel des Schalters
abhängigen
Widerstand bildet. Im Ausführungsbeispiel
ist die Leiterbahn 21 als durchgängige Widerstandsschicht dargestellt,
die als Schleifpotentiometer arbeitet. Im Rahmen der Erfindung liegt
es auch, die Leiterbahn 21 aus mehreren diskreten Abschnitten
aufzubauen, die einzeln mit einer mittigen Kontaktfläche elektrisch verbunden
sind und jeweils einen Festwiderstand bilden. Der elektrische Kontakt
zwischen der Leiterbahn 12 und der Gaszelle 5 wird
durch einen Stromabnehmer 22 hergestellt, der am oberen
Rand des becherförmigen
Teils 14 der Gaszelle angeformt ist und aus einem elektrisch
leitfähigen
Kunststoff besteht. Es versteht sich, dass als Stromabnehmer alternativ
auch metallische Federzungen verwendet werden können. Der elektrische Kontakt
zwischen der Batterieknopfzelle 6 und der zugeordneten
Kontaktfläche
des Drehschalters 8 wird durch ein Federelement 23 hergestellt,
welches an der Oberseite der Batterieknopfzelle 6 angeordnet
ist.
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An
dem äußeren Umfang
des Abschlussdeckels 7 sind Kennzeichnungen 24 vorgesehen,
welche beispielsweise die Schmierstoffabgaberate in Monaten angeben.
Durch Drehung des Schalters 8 wird die elektrochemische
Reaktion in Gang gesetzt. Je nach Winkelstellung des Drehschalters 8 ist
der Stromfluss steuerbar.