DE102004008273A1 - Vorrichtung zum Konfektionieren von Reifenbauteilen und Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zum Konfektionieren von Reifenbauteilen und Verfahren zu deren Betrieb Download PDFInfo
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-
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- B29D30/42—Endless textile bands without bead-rings
- B29D2030/421—General aspects of the joining methods and devices for creating the bands
Abstract
Offenbart
wird eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Reifenbauteilen, bestehend
aus einer im Durchmesser expandierbaren Trommel mit einer Mehrzahl
von radial um die Trommelachse angeordneten und radial verfahrbaren
Segmenten, deren radial äußere Oberflächen zusammen
die Mantelfläche
der Trommel bilden, wobei streifen- oder bahnförmige Reifenbauteile auf die
Mantelfläche
auflegbar sind. Erfindungsgemäß zeichnet
sich die Vorrichtung dadurch aus, dass zumindest ein Segment als
Wechselsegment ausgebildet ist, welches axial aus der Trommel entfernbar
ist, wobei eine Oberfläche des
Wechselsegmentes plan ist. Offenbart wird ferner ein Verfahren zum
Konfektionieren von Reifenbauteilen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Reifenbauteilen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Konfektionieren von Reifenbauteilen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Zur Herstellung eines Radialreifenrohlings ist es üblich, vorkonfektionierte Materialstreifen für die luftdichte Innenschicht, für die Karkasslage, die Seitenwände, den Gürtel und den Laufstreifen als streifen- oder bahnförmige Bauteile auf eine Reifenaufbautrommel aufzulegen, wobei die Materialstreifen an ihren Stoßstellen per Hand oder maschinell gespleißt werden, d. h., die Enden des Streifens werden auf der Reifenaufbautrommel zu einem geschlossenen Ring verbunden. Vor Auflage auf die Reifenaufbautrommel werden die Materialstreifen jeweils aus einer endlichen Bahn zu Stücken bestimmter Länge abgelängt, wobei die Schnittstellen in der Regel in einem Winkel zur Ebene geführt werden, so dass die Enden auf der Trommel keilartig aufeinander zu liegen kommen. Dieses Verfahren hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Bei Materialstreifen größerer Dicke, also insbesondere bei Laufstreifen oder Einsätzen für selbsttragende Reifen, ist dies aber insofern problematisch, als dass der Spleiß nicht exakt kontrollierbar ist, da die Enden auf der runden Trommel aufliegen, wobei der Verspleißungsgrad nicht exakt genug kontrollierbar ist.
- Insbesondere das Aufbringen von Verstärkungseinsätzen selbsttragender Radialreifen mit Notlaufeigenschaft auf die Reifenaufbautrommel ist problematisch. Derartige Reifen weisen mondsichelförmige Verstärkungseinsätze in den Seitenwänden auf, deren Zweck es ist, den Reifen bei einem plötzlichen Druckverlust, also im Pannenfall, für eine gewisse Zeit bzw. für eine Wegstrecke von etwa 100 – 200 km bei 80 km/h solange selbsttragend zu erhalten, dass eine Weiterfahrt gefahrlos möglich ist. Ein derartiger selbsttragender Reifen ist beispielsweise aus der
DE A 29 43 654 bekannt. - Die Herstellung eines derartigen Reifens mit Einsätzen in den Seitenwänden erfolgt entweder auf herkömmlichen Bautrommeln, wie sie beispielsweise aus der
DE 34 21 166 A1 bekannt sind, oder auf speziellen Trommeln mit Taschen zur Aufnahme der Einsätze, wie sie beispielsweise aus derUS 6,488,791 A1 bekannt sind. Bei der Herstellung eines Reifenrohlings auf einer üblichen segmentieren oder mit Taschen versehenen Bautrommel wird zunächst die Innenschicht aufgelegt, anschließend erfolgt das Auflegen weiterer Materialschichten, wie der Karkasse und gegebenenfalls der Einsätze für selbsttragende Reifen. Nach Auflage der Materialstreifen werden die aneinander stoßenden Enden beispielsweise des Laufstreifens oder der Verstärkungsprofile gespleißt, d. h. beide Enden werden formschlüssig aneinander gepresst. - Das Spleißen ist, wie bereits eingangs erwähnt, nur schwer zu kontrollieren, da die radial äußeren Oberflächen der Trommelsegmente, welche die Mantelfläche der Trommel bilden, gewölbt sind. Bei der Verwendung von Bautrommeln mit Ausnehmungen bzw. umlaufenden Taschen, wie sie zur Herstellung von selbsttragenden Reifen verwendet werden, ist zudem der Großteil der Enden, welche miteinander verspleißt werden müssen, von außen nicht zugänglich. Hierdurch kann der Überlappungsgrad während des Spleißens nur schwer kontrolliert werden. Das Ergebnis können dann Reifen mit ungenügender Tire-Uniformity (TU) als Gleichförmigkeit, sein.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Reifenbauteilen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei deren Verwendung sich die Spleißqualität der Materialstreifen erhöhen lässt.
- Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
- Die Erfinder haben erkannt, dass die Spleißqualität dann optimal ist, wenn das Spleißen der Verbindungsstellen eines Materialstreifens oder einer Materialbahn auf ebenem oder planem Untergrund stattfindet. Ein derartiger Idealzustand war aber bislang nur unter Laborbedingungen erzielbar, nicht jedoch im großindustriellen Maßstab. Dort ist es praktisch unabdingbar, dass der Spleiß auf einer Trommel, welche naturgegeben eine Wölbung aufweist, durchzuführen. Auf überraschend einfache Art und Weise wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eines der radial verfahrbaren Segmente der Trommel mit einer Schnellwechseleinrichtung verbunden wird, bzw. axial aus der Trommel entfernbar ausgebildet wird, wobei eine radial äußere Oberfläche des Segmentes plan ist.
- Eine radial expandierbare Trommel weist in der Regel 32 einzelne Segmente auf, deren radial äußere Oberflächen die Mantelfläche der Trommel bilden, auf welche die Bauteile aufgelegt werden. Nach dem Zusammenfügen der Stoßstellen der einzelnen Bauteile wird durch Verfahren aller Segmente der Durchmesser der Trommel verkleinert und der Reifenrohling von der Trommel entfernt wird.
- Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Segment mit planer Oberfläche zwischen zwei der übrigen 31 Segmente eingeschoben und dann erst wird ein zu spleißendes Bauteil auf die Trommel aufgelegt, wobei die zu spleißenden Schnittkanten auf der planen Oberfläche des Wechselsegments aufliegen. Dieses Segment bildet nunmehr die Möglichkeit, den Spleiß auf einer ebenen Unterlage auszuführen, wodurch die Spleißqualität besser zu kontrollieren ist. Nach Fertigstellung des Spleißes wird das Segment wiederum axial herausgefahren und dann entweder gedreht oder gegen ein Segment mit normaler gekrümmter Oberfläche eingeschoben. Da nunmehr die Trommel wieder ihre normale zylindrische Mantelfläche aufweist, kann sie in herkömmlicher Art und Weise expandiert werden um weitere herkömmliche Verfahrensschritte anschließen zu lassen.
- In praktischen Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das wechselbare Segment auf der einen Seite eben und auf der gegenüberliegenden gekrümmt ausgebildet ist, so dass es wechselweise als Spleißtisch für die oben beschriebenen Zwecke oder als Normalsegment zu verwenden ist.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltung der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung und der Beschreibung sowie in den Patentansprüchen näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt:
-
1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt, -
2 –13 schematisch den Verfahrensablauf zum Betrieb der Vorrichtung aus1 . -
1 zeigt im Querschnitt die Teilansicht eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Vorrichtung1 im Querschnitt. Die Vorrichtung1 besteht im Wesentlichen aus einer im Durchmesser expandierbaren Trommel2 , welche um eine Achse3 durch nicht weiter dargestellte Antriebsmittel drehbar ist. Die Mantelfläche der Trommel2 wird durch eine Mehrzahl von radial um die Trommelachse3 angeordneten und radial verfahrbaren Segmenten4 gebildet. Die Anzahl der Segmente4 ist mehr oder weniger frei wählbar; bewährt hat sich zur Fertigung von Fahrzeugluftreifen eine Anzahl von 32 Segmenten4 . Ein Segment ist als Wechselsegment5 ausgebildet, d. h., es lässt sich axial aus der Trommel2 entfernen bzw. wieder in die Trommel2 einschieben. Dieses Wechselsegment5 weist eine Oberfläche6 auf, welche plan ist. Auf dieser planen Oberfläche6 werden Stoßstellen7 ,8 eines Bauteiles9 aufgelegt. Nach dem Auflegen auf die Planoberfläche6 des Wechselsegmentes5 werden die Stoßstellen7 ,8 der Bauteils9 miteinander verbunden, also gespleißt. Dadurch, dass die plane Oberfläche6 einem ebenen Tisch gleicht, lässt sich die Qualität des Spleißes optimal einstellen und kontrollieren. - Das in
1 dargestellte Wechselsegment5 weist ferner eine gekrümmte Oberfläche10 auf, die zur besseren Veranschaulichung übertrieben gekrümmt dargestellt ist. Die Krümmung der Oberfläche10 entspricht aber der Krümmung der radial äußeren Oberflächen11 der Segmente4 . - Nach Fertigstellung des Spleißes wird das Wechselsegment
5 wiederum aus der Trommel2 herausgefahren und um seine Achse12 verdreht und wiederum in die Trommel eingeschoben, um hiermit die normale zylindrische Mantelfläche der Trommel12 herzustellen. Anschließend werden alle Segmente4 ,5 der Trommel2 radial verfahren um die üblichen anschließenden Verfahrensschritte an einer Reifenbautrommel durchzuführen. - In den
2 –13 ist schematisch ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.2 zeigt das axiale Verfahren des Wechselsegmentes5 aus der Trommel2 mittels einer Wechselsegmentdrehvorrichtung13 und das anschließende Einschwenken des Wechselsegmentes5 mit der planen Oberfläche6 . Mit einem Pfeil A ist die jeweilige Orientierung des Wechselsegments5 angedeutet, also die jeweilige Stellung der planen Oberfläche6 oder der gekrümmten Oberfläche10 .3 zeigt das axiale Verfahren des Wechselsegmentes5 in die Trommel2 mit der Wechselsegmentdrehvorrichtung13 sowie die Expansion der Trommel2 und des Wechselsegmentes5 auf den Auflegedurchmesser.4 deutet das Auflegen des Bauteils9 und das Fixieren eines Endes des Bauteils9 am Wechselsegment5 , beispielsweise durch ein Vakuum, an. -
5 zeigt das Auflaufen des Bauteils9 durch Drehung der Trommel um 360°.6 zeigt das Spleißen des Bauteils9 auf der planen Oberfläche6 des Wechselsegments5 .7 zeigt das Einfallen des Wechselsegments5 mit gleichzeitigem Abblasen (Lösen) des Bauteils9 .8 zeigt das axiale Verfahren des Wechselsegmentes5 mit Wechselsegment-Drehvorrichtung13 aus der Trommel2 und das Einschwenken der gekrümmten Oberfläche10 des Wechselsegmentes5 .9 zeigt das axiale Verfahren des Wechselsegmentes5 mit Wechselsegment-Drehvorrichtung13 in die Trommel2 .10 zeigt das radiale Verfahren des Wechselsegmentes5 auf den Auflegedurchmesser.11 zeigt das Entfernen der Wechselsegment-Drehvorrichtung13 , damit ein Transfersystem über die Trommel fahren kann, wobei das Wechselsegment5 in der Trommel2 verbleibt, um so im Bedarfsfall ein leichtes Recken des gespleißten Ringes, beispielsweise um einen Laufstreifen mit Hilfe der Transfervorrichtung14 über ein Gürtelpaket zu verfahren.12 zeigt das Aufnehmen des gespleißten Bauteilringes mit Hilfe eines Transfersystems und dessen Abtransport, sowie das Einfallen der Trommel2 und des Wechselsegments5 .13 schließlich zeigt das Aufnehmen des Wechselsegments5 mit der Wechselsegment-Drehvorrichtung13 . -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Trommel
- 3
- Achse
- 4
- Segment
- 5
- Wechselsegment
- 6
- plane Oberfläche
- 7
- Stoßstelle
- 8
- Stoßstelle
- 9
- Bauteil
- 10
- gekrümmte Oberfläche
- 11
- Oberfläche
- 12
- Achse
- 13
- Wechselsegment-Drehvorrichtung
- 14
- Transfervorrichtung
- A
- Pfeil
Claims (5)
- Vorrichtung (
1 ) zum Konfektionieren von Reifenbauteilen, bestehend aus einer im Durchmesser expandierbaren Trommel (2 ) mit einer Mehrzahl von radial um die Trommelachse (3 ) angeordneten und radial verfahrbaren Segmenten (4 ), deren radial äußeren Oberflächen (11 ) zusammen die Mantelfläche der Trommel (2 ) bilden, wobei streifen- oder bahnförmige Reifenbauteile (9 ) auf die Mantelfläche auflegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Segment als Wechselsegment (5 ) ausgebildet ist, welches axial aus der Trommel (2 ) entfernbar ausgebildet ist, wobei zumindest eine Oberfläche (6 ) des Wechselsegments (5 ) plan ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wechselsegment (
5 ) mit einer Wechselsegment-Drehvorrichtung (13 ) verbindbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wechselsegment (
5 ) gegenüber der planen Oberfläche (6 ) eine gekrümmte Oberfläche (10 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Wechselsegment-Drehvorrichtung (
13 ) das Wechselsegment (5 ) um eine Achse (12 ) verdrehbar ausgebildet ist. - Verfahren zum Konfektionieren von Reifenbauteilen unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß zumindest eines der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt die Trommel (
2 ) mit den Segmenten (4 ) und dem Wechselsegment (5 ) mit radial äußerer planer Oberfläche (6 ) expandiert wird, in einem zweiten Schritt ein Bauteil (9 ) auf die Mantelfläche der Trommel (2 ) aufgelegt wird, wobei Stoßkanten (7 ,8 ) des Bauteils (9 ) auf der planen Oberfläche (6 ) des Wechselsegments (5 ) aufgelegt und dort miteinander verspleißt werden, und dass in einem folgenden Schritt die Trommel (2 ) auf einen kleineren Durchmesser eingefahren wird, wonach das Bauteil (9 ) von der Trommel (2 ) abgezogen wird.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND GMBH, 30165 HAN, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20121221 |
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