-
Die
Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbel mit einer gegenüber einer
Sitzfläche
verschwenkbaren Rückenlehne
und einer ausschwenkbaren Beinauflage, mit einem, die Schwenkbewegung
der Rückenlehne
und der Beinauflage veranlassenden, die Sitzfläche tragenden Parallel-Lenkersystem,
welches einem Fußgestell
zugeordnet und von Steuermitteln veränderbar ist.
-
Ein
Sitz- und Liegemöbel
der in Rede stehenden Art ist beispielsweise aus der
DE 296 00 282 U1 bekannt.
Dieses ist mit einem die Sitzfläche
tragenden Parallel-Lenkersystem versehen, zur Änderung der Sitz- bzw. Liegeposition.
Durch Steuerung der Parallel-Lenker ist das Möbel beispielsweise aus einer
Sitzposition, in welcher bei horizontal ausgerichteter und an einem
Parallel-Lenker getragener Sitzfläche die Beinauflage eingeschwenkt
ist und die Rückenlehne
etwa einen Winkel von 110° zur
Sitzfläche
einschließt, über eine
Ruheposition in eine Liegeposition verstellbar. In der Ruheposition
ist die Beinauflage ausgeschwenkt und schließt etwa einen Winkel zur Horizontalen
von 20° ein.
Die winkelmäßige Zuordnung
von Rückenlehne
und Sitzfläche
ist in dieser Position im Vergleich zur Sitzposition unverändert. Durch
weitere Ansteuerung des Parallel-Lenkersystems ist das Möbel aus
der Ruheposition in die Liegeposition veränderbar, wobei zunächst aus
der Ruheposition die Rückenlehne
zu der weiterhin in der Horizontalen verbleibenden Sitzfläche abgeschwenkt wird
und hiernach ein Abschwenken der Sitzfläche um den zwischen Sitzfläche und
Beinauflage gewählten
Gelenkpunkt erfolgt, bis in eine Stellung, in welche die Beinauflage
horizontal ausgerichtet ist und die nach unten abgeschwenkte Sitzfläche einen
spitzen Winkel zur Rückenlehne
einschließt.
Es ist eine sogenannte Sauna-Liegestellung erreicht, in der die auf
der Beinauflage ruhenden Unterschenkel eines Benutzers in etwa in
einer Ebene mit dem Kopf des Benutzers am oberen Rand der Rückenlehne
angeordnet sind, der Rumpf, insbesondere der Hüftbereich hingegen unterhalb
dieser Ebene platziert ist. Unter- und Oberschenkel sowie Oberschenkel
und Rumpf des Benutzers sind in dieser gewählten Position leicht angewinkelt.
-
Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Sitz- und
Liegemöbel
der in Rede stehenden Art dahingehend verbessert auszugestalten,
dass in der Liegeposition die Beinauflage, die Sitzfläche und
die Rückenlehne
in einer bevorzugt horizontalen Ebene ausgerichtet sind, wobei weiter
die Verstellung des Möbels
aus der Sitzposition in die Liegeposition und umgekehrt für den Benutzer
angenehmer erfolgt. Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch
den Gegenstand der Anspruch 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist,
dass die beiden kürzeren
Lenker des Parallel-Lenkersystems starr und spitzwinklig von den
einander zugekehrten Enden der Rückenlehne
und Beinauflage abwärts
weisend ausgehen, von denen der rückenlehnenseitige Lenker von
einem höherliegenden
Gelenkpunkt des Fußgestells
ausgeht und der andere, der Beinauflage zugeordnete Lenker gelenkig
am beinauflageseitigen Ende der Sitzfläche angelenkt ist, wobei von
seinem gegenüberliegenden Ende
ein Ergänzungslenker
ausgeht, zu einem tieferliegenden Gelenkpunkt des Fußgestells.
Zufolge der erfindungsgemäßen Ausgetaltung
ist ein Sitz- und Liegemöbel
geschaffen, welches unter Berücksichtigung
einer für
den Benutzer angenehmen, gekoppelten Verschwenkung von Beinauflage,
Sitzfläche
und Rückenlehne
in eine durchgehend horizontal ausgerichtete Liegeposition verfahrbar
ist. So ist durch die gewählte
fußgestellseitige
Anlenkung des Parallel-Lenkersystems in Verbindung mit der starren
und spitzwinkligen Anordnung der kürzeren Lenker bzw. Querlenker
an den Enden der Rückenlehne
und Beinauflage eine aus der Sitzposition in die Liegeposition und
umgekehrt durchzuführende
Verstellung des Möbels
erreicht, die sich für
den platzeinnehmenden Benutzer als angenehm erweist. So ist beispielsweise
aus der Sitzposition heraus eine Verstellung in Richtung einer auch
als Ruheposition bezeichneten Zwischenstel lung ein Ausschwenken
der Beinauflage unter gleichzeitigem Abschwenken der Rückenlehne
und leichtem Aufschwenken der Sitzfläche um den zwischen Sitzfläche und
Rückenlehne
gewählten Gelenkpunkt
vorgesehen. Dies hat zur Folge, dass dem über die Rückenlehne abschwenkenden Oberkörper der
Unterleib und die Oberschenkel nachgeführt werden, dies unter gleichzeitigem
Anheben der Beinauflage und der darauf aufliegenden Unterschenkel.
Einem Abrutschen des Benutzers über
den auf der Sitzfläche
aufsitzenden Unterkörper
ist durch dieses Nachführen
der Sitzfläche
entgegengewirkt. Auch ist es dem Benutzer in dieser Position im
Vergleich zu der aus dem Stand der Technik bekannten horizontalen
Sitzflächenausrichtung
in dieser Ruheposition erleichtert aufzustehen. Durch weitere Ansteuerung
des Parallel-Lenkersystems über
diese Ruheposition des Möbels
hinaus kann eine Liegeposition erreicht werden, in welcher die Beinauflage,
die Sitzfläche
und die Rückenlehne
in einer horizontalen Ebene ausgerichtet sind. So kann das erfindungsgemäße Sitz-
und Liegemöbel
sowohl in der Sitz- als auch in der Liegeposition und darüber hinaus
auch in jeder Zwischenposition als Massagestuhl bzw. -liege genutzt
werden. Als weitere Anwendungsgebiete für das erfindungsgemäße Sitz-
und Liegemöbel
sind hier weiter beispielhaft auch Behandlungsstühle bzw. -liegen für orthopädische Praxen
erwähnt.
So können beispielsweise
mehr oder weniger körperlich
behinderte Benutzer in einfachster Weise in eine für die orthopädische Behandlung
gewünschte
Liegeposition verbracht werden, indem diese sich zunächst in
das in die Sitzstellung gebrachte Möbel setzen, wonach über die
Steuermittel das Möbel
mit dem aufsitzenden Benutzer in die Liegeposition verschwenkt wird. Nach
Beendigung der Behandlung wird der Benutzer über die Rückverstellung des Möbels in
für ihn
angenehme Weise wieder in die Sitzposition gebracht. Auch hierbei
erfolgt durch die im Zuge der Verstellung sich leicht aufstellende
Sitzfläche
ein Abfangen des Unterleibs und der Oberschenkel. Würde aus
der horizontalen Ausrichtung von Beinauflage, Sitzfläche und
Rückenlehne
nur letztere aufgestellt, würde
dies zu einem Vorschieben des Unterleibs des Benutzers führen, welchem
Vorschieben der Benutzer entgegen wirken müsste. Dies wird jedoch als
unangenehm empfunden. Darüber
hinaus ist es insbesondere körperlich
behinderten oder älteren
Benutzern aufgrund ihrer körperlichen
Verfassung nicht möglich,
diese Anstrengung aufzubringen. In weiterer Anwendung des erfindungsgemäßen Sitz-
und Liegemöbels
kann dieses auch als Kranken- und/oder Pflegebett ausgebildet sein.
Durch die gewählte
Anordnung des Parallel-Lenkersystems und die Ansteuerung desselben ist
es insbesondere für
körperlich
behinderte oder ältere
Benutzer ermöglicht
gegebenenfalls mittels einer Fernbedienung selbständig das
Bett zu verlassen, indem über
die Fernbedienung das Bett aus der Liegeposition in die Sitzposition
verstellt wird, aus welcher der Benutzer dann unter Umständen selbständig aufstehen
kann. Entsprechend ist auch für
einen solchen Benutzer das Erlangen der Liegeposition erleichtert.
Erreicht ist die erfindungsgemäße Verstellung
des Möbels
dadurch, dass zum einen die kürzeren
Lenker starr an der Beinauflage bzw. an der Rückenlehne befestigt sind und
zum anderen, dass die beiden fußgestellseitigen
Gelenkpunkte des Parallel-Lenkersystems in unterschiedlichen Höhen vorgesehen
sind. Hierbei bildet der Gelenkpunkt zwischen dem der Sitzfläche zugeordneten
Parallel-Lenker und dem der Rückenlehne
zugeordneten Quer-Lenker den höherliegenden
fußgestellseitigen Gelenkpunkt.
Der untere fußgestellseitige
Gelenkpunkt ist unterhalb des eigentlichen Parallel-Lenkersystems angeordnet.
Um diesen Gelenkpunkt ist schwenkbar ein Ergänzungslenker befestigt, dessen anderes
Ende an dem dem oberen fußgestellseitigen Gelenkpunkt
diagonal gegenüberliegenden
Gelenkpunkt zwischen unterem Parallel-Lenker und beinauflageseitigen
Quer-Lenker angreift. Ergänzt
werden kann die vorgeschlagene Positionsverstellung noch durch eine
Höhenverstellung
des Möbels,
wozu beispielsweise das Fußgestell über eine
Hubschere, welche sich auf einem fußseitigen Rahmen des Möbels abstützt, anheb-
und absenkbar ist. Das für
die Positionsverstellung des Sitz- und Liegemöbels an dem Parallel-Lenkersystem
angreifende Steuermittel kann in einer beispielhaften Ausführungsform
ein Stößel eines
hydraulischen Antriebs sein. Ein solcher Antrieb kann des Weiteren
auch für
die Höhenverstellung
des Möbels
dienen.
-
Die
Steuermittel zur Verlagerung der Lenker greifen ausgehend vom Fußgestell
an dem Ergänzungslenker
an, so weiter bevorzugt etwa mittig in Längserstreckung des Ergänzungslenkers.
Als ein weiterer alternativer Angreifpunkt sei hier noch beispielsweise
der dem höherliegenden
Fußgestell-Gelenk
des rückenlehnenseitigen
kurzen Lenkers gegenüberliegende
Anlenkpunkt des Lenkersystems zu erwähnen. Um insbesondere in der
Sitz- oder Ruheposition des Möbels
den Benutzer eine Armauflage zu bieten, sind bevorzugt jeder Wange
der Rückenlehne
eine Armstütze
zugeordnet, welche insbesondere in der Sitzposition parallel ausgerichtet
ist zur Sitzfläche,
somit weiter bevorzugt horizontal verläuft. Diesbezüglich ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass
von dem höherliegenden,
fußgestellseitigen Gelenkpunkt
ein Lenkergestänge
ausgeht, zur Verschwenkung der Armstütze der Rückenlehne. Das Lenkergestänge ist
hierbei weiter bevorzugt so ausgelegt, dass eine Verschwenkung der
Armstütze
erst bei Überschreiten
einer Ruheposition des Möbels
in Richtung auf die Liegeposition erfolgt. Bevorzugt verschwenkt
hierbei die Armstütze
aus der horizontalen Position heraus in Richtung auf das kopfseitige
Ende der Rückenlehne,
wobei in der Liegeposition des Möbels
die Armstütze
gleichgerichtet zur Rückenlehne eine
um 180° zur
ursprünglichen
Benutzungsstellung verschwenkte Horizontallage einnimmt. Dies ist
insbesondere im Zusammenhang mit einer Ausgestaltung des Möbels als
Massage- bzw. Orthopäde Sitz-/Liege
von Vorteil. Die Sitzneigungs- und/oder Sitzhöhenverstellung ist weiter bevorzugt
mittels am Fußgestell
angeordneter, beispielsweise fußbetätigbarer
Schalter bzw. Taster durchführbar.
-
Die
Erfindung ist nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen, welche lediglich
zwei Ausführungsbeispiele
darstellen, erläutert.
Es zeigt:
-
1 in
perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Sitz- und Liegemöbel in einer
ersten Ausführungsform,
die Sitzposition betreffend und mit in strichpunktierter Linienart
dargestellter Ruhe- und Liegeposition des Möbels,
-
2 eine
schematische Schnittdarstellung durch das Möbel in der Sitzpostion;
-
3 eine
der 2 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch die
Ruheposition betreffend;
-
4 eine
weitere Schnittdarstellung in der Liegeposition;
-
5 eine
der 4 entsprechende Schnittdarstellung in der Liegeposition,
jedoch in einer vertikal angehobenen Stellung;
-
6 in
perspektivischer Darstellung das Sitz- und Liegemöbel in einer
zweiten Ausführungsform,
die Liegeposition betreffend;
-
7 eine
schematische Schnittdarstellung durch das Möbel in der Liegeposition;
-
8 eine
Schnittdarstellung gemäß 7, jedoch
die Ruheposition des Möbels
betreffend;
-
9 eine
weitere Schnittdarstellung durch das Möbel in der Sitzposition;
-
10 eine
perspektivische Darstellung des Sitz- und Liegemöbels gemäß der zweiten Ausführungsform
in der Sitzposition.
-
In
dem in den 1 bis 5 dargestellten ersten
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Sitz-
und Liegemöbels 1 handelt
es sich um einen Be handlungsstuhl, wie er beispielsweise für Massage-,
Kosmetik, oder Orthopädiezwecke
genutzt wird. Dieses Möbel 1 weist
in üblicher
Form eine Sitzfläche 2,
eine gegenüber
dieser Sitzfläche 2 rückschwenkbare
Rückenlehne 3 und
eine aufschwenkbare Beinauflage 4 auf. Diese Sitzteile
sind einem Fußgestell 5 zugeordnet,
an welchem rückwärtig, der
Rückenlehne 3 zugewandt,
zwei fußbetätigbare
Schalter 6, 7 zur nachstehend näher beschriebenen
Sitzverstellung und/oder zur Höhenvertellung
des gesamten Sitzes angeordnet sind.
-
Das
Fußgestell 5 weist
zunächst
einen auf dem Fußboden
aufliegenden Rahmen 8 auf, auf welchem eine in Vertikalrichtung
wirkende Hubschere 9 angeordnet ist. Letztere ist über einen
Hydraulikantrieb 10 beaufschlagbar.
-
Die
Hubschere 9 trägt
einen fußgestellseitigen,
horizontal ausgerichteten Sitzrahmen 11, auf welch letzterem
die Mechanik zur Sitzverstellung angeordnet ist.
-
Die
Sitzmechanik besteht im Wesentlichen aus einem Parallel-Lenkersystem 12,
welches sich in üblicher
Weise aus zwei Parallel-Lenkern 13, 14 und zwei
jeweils endseitig diese verbindenden kurzen Lenkern bzw. Quer-Lenkern 15, 16 zusammensetzt.
-
Der
obere Parallel-Lenker 13 trägt die Sitzfläche 2 und
bildet hierbei den fest mit der Sitzfläche 2 verbundenen
Sitzflächen-Rahmen
aus. Die Anordnung ist weiter so gewählt, dass in der in den 1 und 2 dargestellten
Sitzposition die Sitzfläche 2 horizontal
ausgerichtet ist, dies bei geneigter Ausrichtung des zugeordneten
Parallel-Lenkers 13. Dieser steigt ausgehend von dem der
Rückenlehne 3 zugeordneten
Ende der Sitzfläche 2 innerhalb
des Sitzpolsters um einen Winkelbetrag von etwa 2° zur Horizontalen
in Richtung auf die Sitzflächenstirnseite an.
-
Das
der Rückenlehne 3 zugewandte
Ende des Parallel-Lenkers 13 ist am Fußgestell 5 bzw. am Sitzgestell 11 gelenkig
gelagert, unter Ausbildung eines oberen Fußgestell-Gelenkpunktes 17.
Der diesen Gelenkpunkt 17 definierende Gelenkzapfen ist endseitig
eines ersten Vertikalauslegers 18 des Sitzgestelles 11 gehaltert.
-
Um
das dem oberen Fußgestell-Gelenkpunkt 17 des
oberen Parallel-Lenkers 13 abgewandte Gelenk 19 ist
die in der Sitzposition etwa um 90° zur Sitzfläche 2 nach unten abgeschwenkte
Beinauflage 4 gelagert. Der in der Beinauflage 4 angeordnete
und mit dem oberen Parallel-Lenker 13 eine Gelenkverbindung
eingehende Rahmen ist mit dem Bezugszeichen 20 versehen.
-
Der
gleichfalls an dem Gelenk 19 angreifende vordere Quer-Lenker 15 ist
starr mit dem Beinauflage-Rahmen 20 verbunden und schließt zu diesem einen
Winkel von etwa 50° ein.
-
Der
zusammen mit dem oberen Parallel-Lenker 13 an dem oberen
Fußgestell-Gelenkpunkt 17 angreifende
hintere Quer-Lenker 16 ist entsprechend dem vorderen Quer-Lenker 15 geneigt.
Die dem oberen Parallel-Lenker 13 abgewandten Ende sind
zur Bildung des Parallel-Lenkersystems 12 durch den unteren
Parallel-Lenker 14 gelenkig miteinander verbunden. Die
Gelenkachse zwischen vorderem Quer-Lenker 15 und unterem
Parallel-Lenker 14 ist mit dem Bezugszeichen 21 und
die den hinteren Quer-Lenker 16 mit dem unteren Parallel-Lenker 14 verbindende
Gelenkachse mit dem Bezugszeichen 22 versehen.
-
Einem
Parallel-Lenkersystem entsprechend weisen Parallel-Lenker 13 und 14 bei
gleicher Ausrichtung zur Horizontalen gleiche Längenmaße auf. Entsprechendes gilt
für die
Quer-Lenker 15 und 16.
-
Von
dem Gelenk 21 geht ein Ergänzungslenker 23 aus,
der in der Sitzposition des Sitzmöbels 1 etwa einen
rechten Winkel einschließt
zum vorderen Quer-Lenker 15.
Das dem Gelenk 21 abgewandte Ende dieses Ergänzungslenkers 23 ist
schwenkbar gehaltert an einem weiteren Vertikalausleger 24 des Sitzgestelles 1,
zufolge dessen, das hier ausgeformte Gelenk dem unteren Fußgestell-Gelenkpunkt 25 ausformt.
-
Die
beiden Vertikalausleger 18 und 24 sind starr an
dem Sitzgestell 11 gehaltert.
-
Der
Rahmen 26 der Rückenlehne 3 ist
mit dem hinteren Quer-Lenker 16 ähnlich der Anbindung der Beinauflage 4 an
dem vorderen Quer-Lenker 15 starr verbunden und zufolge
dessen um den oberen Fußgestell-Gelenkpunkt 17 schwenkbar.
Wie insbesondere aus der Darstellung in 2 zu erkennen, sitzt
das in der Sitzposition senkrecht ausgerichtete Polster der Rückenlehne 3 im
Endbereich der Sitzfläche 2 auf
dieser auf. Der Rahmen 26 der Rückenlehne 3 besitzt
einen fußseitigen,
konzentrisch zur Achse des oberen Fußgestell-Gelenkpunktes 17 verlaufenden,
kreisabschnittsförmigen
Ausleger 27 auf, welcher fest mit dem Quer-Lenker 16 verbunden
ist.
-
Des
Weiteren ist starr mit dem oberen Parallel-Lenker 13 ein – vom Parallel-Lenker 13 aus
betrachtet – über den
oberen Fußgestell-Gelenkpunkt 17 hinausragender
und einen spitzen Winkel zum oberen Parallel-Lenker 13 von
etwa 140°einschließender Lenkausleger 28 vorgesehen,
an dessen freien Ende ein sich in die Rückenlehne 3 erstreckendes Lenkergestänge 29 ausgeht.
An dessen freien Ende ist frei-schwenkbeweglich ein Schleppteil 30 angelenkt,
welches achsnah an einem schwenkbeweglich um eine Achse 31 im
Bereich des Rückenlehnenrahmens 26 angelenkten
Träger 32 einer
Armstütze 33 angreift.
Die Armstütze 33 bzw.
dessen Träger 32 ist in
der Sitzposition gemäß den Darstellungen
der 1 und 2 horizontal, parallel zur Sitzfläche 2 ausgerichtet.
-
Bevorzugt
sind zwei, jeweils einer Wange der Rückenlehne 3 zugeordnete
Armstützen 33 vorgesehen.
-
Die
Stellungen der Lenker bzw. der Einzelelemente des Möbels 1 – Beinauflage 4,
Sitzfläche 2, Rückenlehne 3 und
Armstütze 33 – sind anschlagbegrenzt.
Die in dieser anschlagbegrenzten Ausrichtung der Parallel-Lenker 13 und 14 verbindet
ein Überlaufen
einer Totpunktlage, so dass ein gesteuerter Angriff auf das Parallel-Lenkersystem 12 eine
eindeutige Verlagerungsrichtung zur Folge hat.
-
Die
Verlagerung des Parallel-Lenkersystems 12 erfolgt durch
Angriff eines Steuermittels 34 an dem Ergänzungslenker 23,
welches Steuermittel 34 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
Teil eines hydraulischen Antriebs 35 ist, der anderenends
im Bereich des Fußgestells 5 bzw.
des höhenverlagerbaren
Sitzgestells 11 angelenkt ist.
-
In
der Rückenlehne 3 kann
eine in üblicher Weise
höhenverlagerbare
Kopfstütze 36 integriert sein.
-
Der
vordere kurze Lenker bzw. Quer-Lenker 15 und der Ergänzungslenker 23 formen
ein Kniegelenk-System aus, wobei in dem, die beiden bevorzugt gleichlangen
Lenker 15 und 23 verbindenden, das Kniegelenk
ausformenden Gelenk 21 der untere Parallel-Lenker angreift.
-
Die
Steuerung des Möbels 1 aus
der in den 1 und 2 dargestellten
Sitzposition heraus erfolgt über
das Steuermittel 34, dies weiter bevorzugt mittels Fußbetätigung eines
der Schalter 6 oder 7. Durch Ausfahren der Kolbenstange
des hydraulischen Antriebs 35 wird der Ergänzungslenker 23 um den
unteren Fußgestell-Gelenkpunkt 25 geschwenkt, was
eine mit Bezug auf diesen Gelenkpunkt 25 eine kreisabschnittförmige Verlagerung
des das Kniegelenk ausbildenden Gelenks 21 bewirkt. Durch
den entlang der Kreislinie ansteigenden Gelenkpunkt im Gelenk 21 wird über den
Quer-Lenker 15 in Verbindung mit dem oberen Fußgestell-Gelenkpunkt 17 der obere
Parallel-Lenker 13 und hierüber die Sitzfläche 2 leicht
angestellt, dies unter gleichzeitigem Aufschwenken der Beinauflage 4 bedingt
durch die starre Anordnung von Quer-Lenker 15 und Beinauflage-Rahmen 20.
Einhergehend mit dieser Verlagerung wird über die starre Verbindung von
hinterem Quer-Lenker 16 und Rückenlehnen-Rahmen 26 bzw. dessen
Ausleger 27 die Rückenlehne 3 nach
hinten abgeschwenkt.
-
In 3 ist
eine Zwischenstellung gezeigt, welche einer Ruheposition entspricht.
Es ist zu erkennen, dass in dieser Stellung, kurz vor Erreichen einer
oberen Totpunktlage des durch das Gelenk 21 ausgeformten
Kniegelenks die Sitzfläche 2 etwa
einen Winkel von 15° zur
Horizontalen einschließt,
zufolge dessen das Becken und die Oberschenkel des platznehmenden
Benutzers auch gegen Abrutschen abgestützt sind.
-
Die
Armstützen 33 verweilen
in dieser Ruheposition in einer Horizontalausrichtung. Die Rückenlehne 3 verschwenkt
relativ zu diesen.
-
Aus
dieser Ruheposition heraus kann durch Rückverlagerung des Steuermittels 34 die
Sitzposition wieder erreicht werden. Auch kann aus dieser Ruhestellung
heraus das Möbel 1 in
eine Liegeposition gemäß der Darstellung
in 4 verbracht werden, dies durch weitere Druckbeaufschlagung
des Parallel-Lenkersystems 12 über das
Steuermittel 34. Im Zuge dieser weiteren Verlagerung überschreitet
das durch das Gelenk 21 ausgebildete Kniegelenk den oberen
Totpunkt, was bei weiterem Aufschwenken der Beinauflage 4 und
Abschwenken der Rückenlehne 3 ein
Absenken des beinauflageseitigen Endes der Sitzfläche 2 zurück in die
Horizontale bewirkt. In der Liegeposition des Möbels 1 sind die Beinauflage 4,
die Sitzfläche 2 und
die Rückenlehne 3 horizontal ausgerichtet,
wobei deren Auflageflächen
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in einer Ebene ausgerichtet sind.
-
Im
Zuge der weiteren Rückverlagerung
der Rückenlehne 3 in
Richtung auf die Horizontalposition erfolgt über das Lenkergestänge 29 und
dem Schleppteil 30 ein Rückschwenken der Armstützen 33 in
eine gegenüber
der Ausrichtung in der Sitzposition um ca. 180° rückverschwenkte Stellung, zufolge dessen
die Armstützen 33 unterhalb
der Auflageebene der Rückenlehne 3 in
etwa horizontal ausgerichtet verlaufen.
-
Wie
weiter aus der Darstellung in 4 zu erkennen, überschreitet
das Parallel-Lenkersystem 12 auch in dieser Liegeposition
des Möbels 1 nicht eine
Totpunktstellung, so dass aus dieser Stellung heraus eine eindeutig
definierte Rückverlagerungs-Kinematik
erreicht ist.
-
In 5 ist
das Möbel 1 mit
zu einer Liegefläche
ausgerichteten Beinauflage 4, Sitzfläche 2 und Rückenlehne 3 vertikal
angehoben, wozu über
den hydraulischen Antrieb 10 die Hubschere 9 betätigt wird,
was ein Anheben des horizontal ausgerichteten Sitzgestells 11 und über dessen
Vertikalausleger 18 und 24 des Parallel-Lenkersystems 12 und
der angeordneten Sitzteile bewirkt.
-
Die
beschriebene Höhenverlagerung
ist in jeder möglichen
Ausrichtung der Sitzteile durchführbar,
so auch in der Sitz- oder Ruheposition und in jeder gewünschten
Zwischenstellung.
-
Betrifft
das erste Ausführungsbeispiel
gemäß den Darstellungen
in den 1 bis 5 eher ein Sitzmöbel, welches über die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
in ein Ruhemöbel
oder Liegemöbel mit
ebener Liegefläche
veränderbar
ist, so beispielsweise zur Nutzung im Massage-, Kosmetik- oder Orthopädiebereich,
betrifft das zweite Ausführungsbeispiel
gemäß den Darstellungen
in den 6 bis 10 eher ein Liegemöbel mit
ebener Liegefläche, welches
in ein Ruhe- oder
Sitzmöbel
veränderbar
ist.
-
Dargestellt
ist diesbezüglich
mit Bezug zu 6 ein Pflege- oder Krankenbett
mit einem Fußgestell 5,
welches mittels Laufrollen 37 verfahrbar ist, wobei die
Kinematik sowohl zur Höhenverstellung
als auch zur Liege- bzw. Sitzflächenverstellung
der des ersten Ausführungsbeispieles
entspricht. Auch hier ist zur Höhenverstellung
eine Hubschere 9 vorgesehen, welche sich fußseitig
auf dem Fußgestell 5 abstützend ein
horizontal ausgerichtetes Sitzgestell 11 trägt, auf
welch letzterem das für
die Sitzverstellung bestimmte Parallel-Lenkersystem 12 angeordnet
ist.
-
Dieses
Parallel-Lenkersystem 12 weist gleichfalls einen oberen
Fußgestell-Gelenkpunkt 17 im
Gelenkbereich zwischen Sitzfläche 2 und
Rückenlehne 3 und
einen unteren Fußgestell-Gelenkpunkt 25 auf,
an welch letzterem ein Ergänzungslenker 23 schwenkbeweglich
gehaltert ist, der andernends an dem diagonal dem oberen Fußgestell-Gelenkpunkt 17 gegenüberliegenden
Gelenk 21 des Parallel-Lenkersystems 12 angreift.
-
Auch
ist in diesem Ausführungsbeispiel
die Beinauflage 4 bzw. dessen Rahmen 20 starr
an dem beinauflageseitigen kurzen Lenker bzw. Quer-Lenker 15 befestigt.
Auch die Rückenlehne 3 bzw.
deren Rahmen 26 ist starr am zugewandten Quer-Lenker 16 festgelegt.
-
Zur
Verstellung der Liege- bzw. Sitzfläche ist auch in diesem Ausführungsbeispiel
ein hydraulischer Antrieb 35 vorgesehen, dessen Steuermittel 34 an
dem Gelenk 22 zwischen unterem Parallel-Lenker 14 und
rückenlehnenseitigem
Quer-Lenker 16 angreift.
-
Aus
der in 7 ersichtlichen Liegeposition kann durch Steuermittelbetätigung über eine
in 8 dargestellte Ruheposition die in 9 gezeigte
Sitzposition erreicht werden, wobei im Zuge dieser Verstellung unter
Auf schwenken der Rückenlehne 3 und zeitgleichem
Abschwenken der Beinauflage 4 die Sitzfläche 2 entsprechend
dem ersten Ausführungsbeispiel
zunächst
der Rückenlehne 3 entgegenkommend
aufschwenkt, bis zu einer Position, in welcher die Sitzfläche 2 etwa
einen Winkel von 15° zur
Horizontalen einnimmt. Nach Überschreiten
einer oberen Totpunktlage des durch das Gelenk 21 ausgeformten Kniegelenks
zwischen Querlenker 13 und Ergänzungslenker 23 wird
das beinauflageseitige Ende der Sitzfläche 2 wieder zurück in die
Horizontale abgesenkt.
-
Durch
die beschriebene Ausgestaltung ist es beispielsweise körperlich
Behinderten oder älteren Menschen
ermöglicht
gegebenenfalls selbstständig mittels
Fernbedienung oder dergleichen sich aus der Liegeposition in eine
Sitzposition zu verhelfen, wobei die im Zuge des Aufrichtens zunächst aufschwenkende
Sitzfläche 2 einem
Abgleiten des Beckens und der Oberschenkel entgegenwirkt.
-
Wie
insbesondere aus den Perspektivdarstellungen in den 6 und 10 zu
erkennen, können
die Rahmen der Beinauflage 4, der Sitzfläche 2 und
der Rückenlehne 3 eine
im Bereich der Gelenkstellen knickbare Polsterung bzw. Matratze
tragen.
-
Darüber hinaus
kann eine Sitz- bzw. Liegenverstellung mit der Höhenverstellung des Möbels 1 gekoppelt
sein. So kann bspw. bei einem Pflegebett die horizontal ausgerichtete
Liegefläche
in eine vertikal angehobene Stellung verbracht sein. Ein Aufrichten
in die Sitzposition kann zum erleichterten Aufstehen einhergehen
mit einem gleichzeitigen Absenken des Sitzes.
-
Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollin haltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.