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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Werkstücken. Sie
betrifft ferner ein Verfahren zum Aus- oder Einbau eines Werkzeugs und/oder
zum Wechsel eines Transportbalkens unter Verwendung der Vorrichtung.
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Eine
Vorrichtung zum Transport von Werkstücken ist beispielsweise aus
der
EP 633 077 A1 bekannt.
Dabei sind zwei einander gegenüberliegende Transportbalken
jeweils an ihrem Ende mit einem ersten Antrieb verbunden. Jeder
der Transportbalken ist ferner bewegbar an zwei parallel zueinander
verschwenkbaren Hebeln angebracht. Eine durch den Antrieb in einer
X- bzw. Transportrichtung bewirkte Verschiebebewegung führt zwangsläufig zu
einer Bewegung des Transportbalkens in einer X- und einer Y-Richtung.
Eine solche Bewegung des Transportbalkens dient zusammen mit einer
korrespondierenden Bewegung eines in gegenüberliegender Anordnung vorgesehenen
Transportbalkens zum Transfer von Werkstücken entlang der X-Richtung.
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Aus
der
DE 28 52 929 ist
eine Vorschubeinrichtung zum schrittweisen Werkstücktransport
in Pressen bekannt, bei der sich längs des Transportwegs zwei
Greiferschienen bzw. Transportbalken in einander gegenüberliegender
Anordnung erstrecken. Zum Greifen der Werkstücke werden die Greiferschienen über ein
Zahnradgetriebe aufeinander zu bewegt, bis die Werkstücke klemmend
gehalten sind. Anschließend
werden die Greiferschienen in Transportrichtung bewegt und die Werkstücke durch
Auseinanderbewegen der Greiferschienen an einem anderen Ort wieder
abgesetzt. Um stets einen synchronen Bewegungsablauf sicherzustellen,
werden die Bewegungen des Zahnradgetriebes über Kurvenscheiben gesteuert.
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Aus
der
DE 28 47 273 ist
eine Vorrichtung zum Beschicken einer Plattenpresse bekannt. Dabei sind
zwei einander gegenüberliegende
Beschickholme bzw. Transportbalken jeweils auf Schlitten in Transportrichtung
bewegbar. Jeder der Transport balken ist mittels eines Scherenstelltriebs
in eine Richtung senkrecht zur Transportrichtung bewegbar. An jedem
der Transportbalken sind mehrere Greifeinrichtungen vorgesehen.
Die Greifeinrichtungen weisen Klemmleistenpaare auf, die über Parallelogrammlenkerstelltriebe
vertikal gegeneinander bewegbar sind. – Die bekannte Vorrichtung
erfordert eine Vielzahl von Antriebseinrichtungen. So sind Antriebseinrichtungen
zur Bewegung der Schlitten in Transportrichtung, zur Bewegung der
Transportbalken senkrecht zur Transportrichtung sowie zur Bewegung
der Greifeinrichtungen erforderlich.
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Die
bekannten Transportvorrichtungen dienen üblicherweise zum schrittweisen
Transfer von Werkstücken
von einem Presswerkzeug in ein in Transportrichtung folgendes weiteres
Presswerkzeug. Im Falle eines Wechsels der Presswerkzeuge ist es
erforderlich, einen der Transportbalken auszubauen. Sofern das Presswerkzeug
gegen ein Presswerkzeug zur Herstellung von Werkstücken mit
einer abweichenden Geometrie ausgetauscht wird, kann eine Anpassung
der an den Transportbalken vorgesehenen Greifergeometrie erforderlich
sein. Dazu kann es notwendig sein, beide Transportbalken gegen Transportbalken
mit einer geeigneten Greifergeometrie auszutauschen. Ein Ausbau
eines oder beider Transportbalken ist aufwändig. Dazu muss der Transportbalken
vom Antrieb demontiert und entfernt werden. Ferner ist es erforderlich
Bestandteile des Antriebs abzustützen.
Wegen der erheblichen Länge des
Transportbalkens ist es außerdem
notwendig, den Transportbalken in X-Richtung auszubauen. Die räumlichen
Verhältnisse
in dieser Richtung sind wegen dort vorgesehener Einrichtungen zur
Werkstückzu- und -abfuhr häufig beengt.
Das erschwert weiter den Ein- oder Ausbau des Transportbalkens.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu
beseitigen. Es soll insbesondere eine Vorrichtung zum Transport
von Werkstücken
angegeben werden, die einen möglichst
einfachen Wechsel eines Werkzeugs ermöglicht. Nach einem weiteren
Ziel der Erfindung soll ein möglichst einfaches
Verfahren zum Aus- oder Einbau eines Werkzeugs und/oder Transportbalkens
angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Anspruchs 1 und 31 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 30 und 32 bis 35.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Transport von Werkstücken in
einer X-Richtung mit mindestens einer an einem Gestell einer Bearbeitungsvorrichtung
anbringbaren Transporteinrichtung vorgesehen, welche mindestens
einen mittels eines ersten Antriebs in X- und Y-Richtung bewegbaren
Transportbalken aufweist, wobei der Transportbalken an seinem einen
Ende mittels einer ersten Kupplung lösbar mit dem ersten Antrieb
verbunden ist, und wobei eine Schwenkvorrichtung vorgesehen ist,
mit welcher der Transportbalken in vom ersten Antrieb gelöstem Zustand
verschwenkbar ist. – Das
Vorsehen einer ersten Kupplung erleichtert die Trennung des Transportbalkens
vom ersten Antrieb. Mittels der erfindungsgemäß weiterhin vorgesehenen Schwenkvorrichtung
kann der Transportbalken im gelösten
Zustand schnell und einfach so verschwenkt werden, dass ein in der
Bearbeitungsvorrichtung aufgenommenes Werkzeug ohne weiteres zugänglich ist
und ausgetauscht werden kann. Nach dem Austausch des Werkzeugs muss
der Transportbalken lediglich in seine Ausgangslage zurückverschwenkt
und mittels der Kupplung wieder mit dem Antrieb verbunden werden.
Bei einer geeigneten Ausgestaltung des Transportbalkens und der Schwenkvorrichtung
ist es insbesondere möglich, den
Transportbalken in eine Richtung quer zur X-Richtung zu verschwenken.
Damit erübrigt
sich der nach dem Stand der Technik schwierige und zeitraubende
Ausbau des Transportbalkens entlang der Transportrichtung.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Schwenkvorrichtung eine
im Wesentlichen in einer Z-Richtung verlaufende Schwenkachse auf.
Das ermöglicht
ein leicht auszuführendes
horizontales Verschwenken des Transportbalkens.
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Nach
einer in der Praxis besonders bewährten Ausgestaltung ist der
erste Transportbalken an seinem anderen Ende mittels einer zweiten
Kupplung lösbar
mit einem zweiten Antrieb verbunden. Das Vorsehen zweier Kupplungen
ermöglicht
eine relativ kurze Ausgestaltung des Transportbalkens. Außerdem kann
damit der Transportbalken schnell und einfach von den beiden Antrieben
getrennt werden. In diesem Fall kann die Schwenkvorrichtung lösbar am Transportbalken
anbringbar sein. Sie wird in der Praxis üblicherweise erst dann angebracht,
wenn der Transportbalken von den Antrieben gelöst ist. Anstelle des zweiten
Antriebs kann der Transportbalken auch mit einem in einer Führung geführten Stützbalken
mittels der zweiten Kupplung verbunden sein.
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Die
Schwenkvorrichtung kann ein Mittel zum schwenkbaren Halten des Transportbalkens
in einem von den Antrieben gelösten
Zustand aufweisen. Das Mittel zum schwenkbaren Halten ist insbesondere
so ausgeführt,
dass damit auch das Moment des Transportbalkens aufgenommen wird.
Es kann einen in eine am Transportbalken vorgesehene Aufnahme eingreifenden
Zapfen aufweisen. Bei der Aufnahme kann es sich beispielsweise um
eine seitlich am Transportbalken angebrachte Einrichtung zum Einfahren
des Zapfens handeln. Anstelle des Zapfens kann der Transportbalken
beispielsweise auch in einer U-förmigen
Aufnahme aufgenommen werden, welche schwenkbar um eine Achse gelagert
ist.
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Nach
einer Ausgestaltung kann es auch sein, dass der Transportbalken
anstelle der Kupplung mittels eines, vorzugsweise feststellbar ausgestalteten, Scharniers
mit dem Antrieb verbunden ist. Ferner ist es auch denkbar, dass
der Transportbalken mittels eines, vorzugsweise feststellbar ausgestaltenten, Scharniers
und einer Kupplung angebracht ist. In diesem Fall kann der Transportbalken
nach dem Lösen der
ersten Kupplung verschwenkt werden. Bei einer Verbindung des Transport balkens
mit einem Scharnier es nicht erforderlich, den Transportbalken vollständig von
der Vorrichtung zu lösen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der erste und/oder
zweite Antrieb einen Parallelogrammstelltrieb auf. Gerade wenn zwei
Parallelogrammstelltriebe zur Bewegung des Transportbalkens vorgesehen
sind, wird eine hervorragende Steifigkeit und damit eine besonders
präzise
Bewegungsführung
erreicht. Abgesehen davon ist es bei einer Verwendung des vorgeschlagenen
Parallelogrammstelltriebs nicht mehr erforderlich, bei einer Demontage
des Transportbalkens irgendwelche Maßnahmen zum Abstützen von
Bestandteilen des Antriebs zu treffen.
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Der
Parallelogrammstelltrieb weist zweckmäßigerweise in gegenüberliegender
Anordnung ein erstes und ein zweites Koppelelement auf, welche über zumindest
zwei parallel angebrachte Lenker bewegbar miteinander verbunden
sind. Die Schwenklager der Lenker sind ortsfest an den Koppelelementen angebracht.
Bei einer Bewegung der Koppelelemente relativ zueinander verschwenken
die Lenker jeweils um denselben Winkelbetrag. Eine von den Lenkern
und den Koppelelementen umschlossene Fläche bildet ein Parallelogramm.
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Der
Begriff "Koppelelement" ist im Sinne der vorliegenden
Erfindung allgemein zu verstehen. Es kann sich dabei um einen starren
Balken handeln, der mit dem Transportbalken oder einer Linearbewegungseinrichtung
verbunden sein kann. An einem dem Transportbalken zugewandten Ende
des Koppelelements ist die erste, ggf. zweite Kupplung zur Verbindung
mit dem Transportbalken vorgesehen. Die Kupplung ist zweckmäßigerweise
so ausgeführt, dass
eine starre Verbindung zwischen dem ersten Koppelelement und dem
Transportbalken herstellbar ist.
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Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das erste Koppelelement an
einer Linearbewegungseinrichtung angebracht oder Bestandteil derselben
ist. Indem das erste Koppelelement an einer Linearbewegungseinrichtung
angebracht oder Bestandteil desselben ist, wird vorteilhafterweise
erreicht, dass durch eine Bewegung der Linearbewegungseinrichtung
allein in X-Richtung,
eine Bewegung des Transportbalkens in X- und in Y-Richtung erreicht
werden kann.
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Das
erste Koppelelement kann ein erstes Gleitelement der Linearbewegungseinrichtung
bilden. Die Linearbewegungseinrichtung ist zweckmäßigerweise
an einem Gestell angebracht. Das vereinfacht die Konstruktion der
Vorrichtung. Es können insbesondere
Antriebseinrichtungen ortsfest am Gestell angeordnet werden.
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Unter
einer "Linearbewegungseinrichtung" wird eine Einrichtung
verstanden, mittels derer ein Gegenstand mit einem weiteren Gegenstand
so verbunden ist, dass eine Bewegung der beiden Gegenstände relativ
zueinander zwangsläufig
entlang einer Geraden erfolgt. Dazu kann beispielsweise ein Gleitelement
gleitbar auf einer geraden Schiene vorgesehen sein. Die Gleitelemente
können
aber auch in linearen Gleit- oder Wälzlagern geführt sein.
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Das
zweite Koppelelement kann mittels der ersten und/oder zweiten Kupplung
mit dem Transportbalken verbindbar sein. In dieser Ausgestaltung ist
das erste Koppelelement entweder Bestandteil einer am Gestell angebrachten
ersten Linearbewegungseinrichtung oder es ist ein Bestandteil desselben.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Linearbewegungseinrichtung
ein senkrecht zur Bewegungsrichtung des ersten Gleitelements bewegbares
zweites Gleitelement auf, an welchem das erste Gleitelement angebracht
ist. Beim ersten und/oder zweiten Gleitelement kann es sich um einen
auf einer Linearführung
geführten
Schlitten handeln. Zweckmäßigerweise
sind das erste und das zweite Gleitelement nach Art eines Kreuzschlittens ausgebildet.
Das ermöglicht
eine Bewegung des Transportbalkens in X-, Y- und Z-Richtung.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist mindestens eine erste Antriebsvorrichtung
zur Bewegung des ersten und/oder zweiten Gleitelements, vorzugsweise
in Z-Richtung, vorgesehen. Ferner kann mindestens eine zweite Antriebseinrichtung
zur Bewegung des ersten und/oder zweiten Gleitelements, vorzugsweise
in X-Richtung, vorgesehen sein.
Es kann auch zur Bewegung jedes der zweiten Gleitelemente eine separate
zweite Antriebseinrichtung vorgesehen sein. Damit kann auf einfache
Weise durch eine geeignete Steuerung der Antriebseinrichtung/en
eine vorgegebene Bewegung des Transportbalkens sowohl in X- als
auch in Y-Richtung ausgeführt
werden. Die Bewegung kann zweckmäßigerweise
mittels eines zur Steuerung der Antriebseinrichtungen vorgesehenen
Prozessrechners gesteuert werden. Das ermöglicht eine besonders einfache Anpassung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an die verschiedensten Geometrien von Bearbeitungsvorrichtungen,
z. B. Pressen. Sie eignet sich zum Nachrüsten bestehender Bearbeitungsvorrichtungen.
Zur Anpassung an verschiedene Geometrien ist es erfindungsgemäß lediglich
erforderlich, die Länge des
Transportbalkens geeignet zu wählen.
Die Linearbewegungseinrichtungen samt Antriebseinrichtungen können unverändert bleiben.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist die Länge des Transportbalkens so
bemessen, dass er in einer X-Y-Ebene zwischen Säulen der Bearbeitungsvorrichtung
verschwenkbar ist. Das ermöglicht ein
Herausschwenken eines Ende des Transportbalkens in eine Richtung
quer zur X-Richtung. Es kann damit ein besonders einfacher Wechsel
eines Werkzeugs erreicht werden.
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Gegenüberliegend
dem Transportbalken kann ein in X- und Y-Richtung bewegbar gehaltener weiterer
Transportbalken vorgesehen sein. Der weitere Transportbalken kann
entsprechend dem Transportbalken ausgebildet sein. Auch kann zumindest ein
zur Bewegung des weiteren Transportbalkens vorgesehener Antrieb
entsprechend dem ersten oder zweiten Antrieb ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise
ist der zweite Transportbalken mit zwei Antrieben versehen und spiegelbildlich
zum ersten Transportbalken ausgebildet. Mit der vorgeschlagenen
Anordnung können
die Werkstücke
klemmend zwischen den beiden Transportbalken gegriffen und transportiert
werden.
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Nach
weiterer Maßgabe
der Erfindung ist ein Verfahren zum Aus- oder Einbau eines Werkzeugs und/oder
Transportbalkens bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit folgenden
Schritten vorgesehen:
- a) Vorsehen einer Schwenkvorrichtung
am Transportbalken,
- b) Trennen des Transportbalkens vom ersten Antrieb,
- c) Verschwenken des Transportbalkens und
- d) Aus- oder Einbau des Werkzeugs und/oder Transportbalkens.
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Die
Schwenkvorrichtung ist insbesondere so ausführt, dass sie lösbar am
Transportbalken angebracht werden kann. Das Anbringen der Schwenkvorrichtung
erfolgt zweckmäßigerweise
in einer vom Werkzeug entfernten Ausgangsstellung des Transportbalkens.
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Insbesondere
das Verschwenken des vom ersten Antrieb getrennten Transportbalkens
erleichtert und beschleunigt erheblich einen Aus- oder Einbau des
Werkzeugs und/oder des Transportbalkens.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich insbesondere auch aus
den vorgenannten Merkmalen, die sinngemäß auch zur Durchführung des
Verfahrens anwendbar sind. Insbesondere beim Vorsehen zweier als
Parallelogrammstelltriebe ausgebildeter Antriebe kann der Transportbalken
mittels der Kupplungen schnell und einfach von der Transporteinrichtung
gelöst
werden. Die Parallelogrammstelltriebe sind selbsttra gend, d. h.
sie müssen bei
ausgebautem Transportbalken nicht gesondert abgestützt werden.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Antriebsmoduls,
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2 eine
Schnittansicht gemäß der Schnittlinie
A-A' in 1,
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3 eine
Seitenansicht einer Presse mit einer ersten Vorrichtung,
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4 eine
Schnittansicht gemäß 3 gemäß der Schnittlinie
A-A',
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5a–5d den
Bewegungsablauf bei einer ersten Vorrichtung,
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6a–6d den
Bewegungsablauf bei einer zweiten Vorrichtung,
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7 eine
Prinzipskizze einer dritten Vorrichtung,
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8a eine
Prinzipskizze der Anordnung der ersten Vorrichtung,
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8b die
Anordnung gemäß 8a mit
einer alternativen Stellung der Lenker,
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9a–9d Prinzipskizzen
des Bewegungsablaufs, wie er in den 5a–5d gezeigt ist
und
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10 eine
Draufsicht auf eine vierte Vorrichtung.
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Die 1 und 2 zeigen
ein zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Transporteinrichtung geeignetes
Antriebsmodul AM. Ein erster Schlitten 1 ist z. B. über einen
Zahnriemen 2 mit Zahnscheiben 3 verbunden. Eine
der beiden Zahnscheiben 3 ist mit einem ersten Elektromotor 4 antriebsmäßig verbunden.
Der erste Schlitten 1 ist in einer (hier nicht gezeigten)
in X-Richtung verlaufenden
X-Schiene geführt,
die sich über
den zwischen den Zahnscheiben 3 gebildeten Abstand erstreckt.
Am ersten Schlitten 1 sind in Z-Richtung verlaufende Z-Schienen 5 angebracht,
in denen ein zweiter Schlitten 6 geführt ist. Der erste 1 und
der zweite Schlitten 6 bilden einen Kreuzschlitten. Am
zweiten Schlitten 6 sind schwenkbar Lenker 7 angebracht.
Der zweite Schlitten 6 erfüllt die Funktion eines die
beiden Lenker 7 in X-Richtung koppelnden ersten Koppelelements.
Die Lenker 7 sind an ihrem einen Ende in ortsfest am zweiten Schlitten 6 angebrachten
ersten Schwenklagern 8 aufgenommen. An ihrem anderen Ende
sind die ersten Lenker 7 in ortsfest an einem zweiten Koppelelement 9 angebrachten
zweiten Schwenklagern 10 schwenkbar gehalten. In 2 sind
insbesondere die Schlitten 1, 6, die ersten Lenker 7 und
das zweite Koppelelement 9 in zwei unterschiedlichen Positionen
gezeigt. Das zweite Koppelelement 9, die Lenker 7 und
der zweite Schlitten 6 bilden einen Parallelogrammstelltrieb
PL. Es ist selbstverständlich
auch denkbar, dass das erste Koppelelement ein separates Bauteil
bildet, welches am zweiten Schlitten 6 angebracht ist.
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Wie
aus 1 weiter ersichtlich ist, ist der zweite Schlitten 6 in
horizontaler Richtung gleitbar an einem horizontal verlaufenden
Träger 11 angebracht. Der
Träger 11 ist
in Z-Richtung vertikal
gleitbar in Z-Führungen 12 geführt. Ein
zweiter Elektromotor 13 dient der vertikalen Bewegung des
Trägers 11.
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Mittels
zweier der in 1 und 2 gezeigten
Antriebsmodule AM ist es möglich,
einen an den zweiten Koppelelementen 9 an gebrachten Transportbalken
in X-, Y- und Z-Richtung zum Transport von Werkstücken zu
bewegen.
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Die 3 und 4 zeigen
eine erste Vorrichtung. Es handelt sich dabei um eine Transporteinrichtung,
welche ein erstes Antriebsmodul AM1 und ein zweites Antriebsmodul
AM2 aufweist. Die Antriebsmodule AM1, AM2 entsprechen dem in den 1 und 2 gezeigten
Antriebsmodul AM. Das erste Antriebsmodul AM1 weist einen ersten
Parallelogrammstelltrieb PL1 und das zweite Antriebsmodul AM2 einen
zweiten Parallelogrammstelltrieb PL2 auf. Die Antriebsmodule AM1,
AM2 sind am Gestell 14 einer Presse P montiert. Die ersten
Koppelelemente 9 der Antriebsmodule AM1, AM2 sind mit einem
Transportbalken 15 verbunden.
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Wie
insbesondere aus 4 ersichtlich ist, sind am Transportbalken 15 mehrere
Greifeinrichtungen 16 angebracht. Derartige Greifeinrichtungen 16 können als
Aktiv-Greifelemente ausgebildet sein. Sie dienen zum Greifen von
Werkstücken 17.
Sofern – wie
in 5 gezeigt ist – zwei Transportbalken 15 ineinander
gegenüberliegender
Anordnung vorgesehen sind, können
die Greifeinrichtungen 16 auch als Passiv-Greifelemente
zum klemmenden Halten von Werkstücken 17 ausgebildet
sein.
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Mit
dem Bezugszeichen K sind Kupplungen zur Verbindung des Transportbalkens 15 mit
dem Koppelelement 9 bezeichnet. Die Kupplungen K können in
Form einer Schraubverbindung ausgeführt sein.
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Die 5a bis 5d zeigen
den Bewegungsablauf einer ersten Vorrichtung. Dabei sind die Antriebsmodule
AM1, AM2 an der Außenseite
des Gestells 14 der Presse P angebracht. Der Transportbalken 15 ist
auch hier mit Greifeinrichtungen 16 versehen. Ein Transport
der Werkstücke
in die Transportrichtung ist auch hier durch eine geeignete koordinierte
Bewegung der ersten Schlittens 1 in X-Richtung möglich.
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Bei
der in den 6a bis 6d gezeigten zweiten
Vorrichtung sind zwei Transporteinrichtungen T1 und T2 vorgesehen.
Deren Antriebsmodule AM1, AM2 bzw. AM21, AM22 sind wiederum an der Außenseite
des Gestells 14 angebracht. Der Transportbalken 15 und
ein weiterer Transportbalken 18 sind in einer Ebene einander
gegenüberliegend
angeordnet. Die Transportbalken 15 bzw. 18 sind
hier wiederum mit Greifeinrichtungen 16 versehen. In diesem
Fall sind die Greifeinrichtungen 16 als so genannte Passiv-Greifelemente
ausgeführt,
d. h. sie sind in ihrer Form korrespondierend zur Form der zu transportierenden
Werkstücke 17 ausgeführt. Dabei werden
die Werkstücke 17 von
zwei Greifelementen gegriffen, die mittels der Transportbalken 15, 18 aufeinander
zu bewegt werden. Die 8a bis 8d zeigen
den Bewegungsablauf bei der Verwendung zweier erfindungsgemäßer Transporteinrichtungen
T1, T2. Zum Transport der Werkstücke 17 in
X-Richtung ist es hier erforderlich, auch die Bewegungen der ersten
Schlitten 1 der Antriebsmodule AM21 und AM22 der weiteren
Transporteinrichtung T2 abgestimmt mit dem Bewegungen den ersten
Schlitten 1 der Antriebsmodule AM1, AM2 der Transporteinrichtung
T1 auszuführen.
Die Steuerung der Bewegungen der ersten Schlitten 1 kann über eine
programmgesteuerte Ansteuerung der jeweiligen Antriebseinrichtung, insbesondere
der Elektromotoren erfolgen.
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7 zeigt
als Prinzipskizze eine dritte Vorrichtung. Dabei sind zweite Schlitten 19 gleitbar
am Transportbalken 15 gehalten. Der Schlitten 19 erfüllt die
Funktion des zweiten Koppelelements 9. Die Lenker 7 sind
hier in einem weiteren Koppelelement 20 schwenkbar gehalten,
welches am Gestell 14 angebracht ist. Das Koppelelement 20 kann
dabei in Z-Richtung bewegbar angebracht sein. Das weitere Koppelelement 20,
die Lenker 7 und die zweiten Schlitten 19 bilden
hier wiederum einen Parallelogrammstelltrieb PL. Bei der in 7 gezeigten
dritten Vorrichtung erfolgt die Bewegung des Transportbalkens 15 nicht
durch eine aktive Bewegung der zweiten Schlitten 19, sondern
durch eine außen
liegende Antriebsvorrichtung 21, mit welcher der Transportbalken 15 sowohl
in X- als auch in
Y-Richtung bewegbar ist. Die außen
liegende Antriebsvorrichtung 21 weist einen gleitbar im
zweiten Schlitten geführten
Koppelbalken 23 auf, der wiederum über die Kupplung K mit dem
Transportbalken 15 lösbar
verbunden ist. Es kann aber auch sein, dass anstelle der Antriebsvorrichtung 21 die
zweiten Schlitten 19 jeweils eine Antriebseinrichtung zur
Bewegung auf dem Transportbalken 15 aufweisen. Eine unerwünschte Durchbiegung
des Transportbalkens 15 wird auch hier durch dessen Aufnahme
mittels der erfindungsgemäßen Parallelogrammstelltriebe
PL wesentlich verringert.
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8a zeigt
nochmals als Prinzipskizze die Anordnung der Lenker 7 der
ersten Vorrichtung. In 8b ist eine alternative Anordnung
der Lenker 7 wiedergegeben. In jedem Fall sind die Lenker 7 so angeordnet,
dass sie bei einer Bewegung des Transportbalkens 15 in
entgegengesetzte Richtungen verschwenkt werden.
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9a bis 9d zeigen
nochmals den Bewegungsablauf bei der ersten Vorrichtung (siehe auch 5a bis 5d).
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10 zeigt
eine Draufsicht auf eine vierte Vorrichtung. Dabei sind in einander
gegenüberliegender
Anordnung am Gestell 14 einer Presse P jeweils erste AM1
und zweite Antriebsmodule AM2 angebracht. Die ersten AM1 und zweiten
Antriebsmodule AM2 weisen jeweils das zweite Koppelelement 9 auf,
das mittels der Kupplung K mit dem Transportbalken 15 verbindbar
ist.
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Bei
dem in 10 gezeigten Ausführungsbeispiel
weist die Kupplung K zueinander korrespondierende Kopplungselemente
auf. Die Kopplungselemente könnten
eine Klemm-, Rast- oder Steckverbindung bilden. So kann eines der
Kopplungselemente als ein sich vom zweiten Koppelelement 9 erstreckender
mit einem Hinterschnitt versehener Vorsprung ausgebildet sein, der
in eine dazu korrespondierend ausgebildete am Transportbalken 15 vorgesehene
Ausnehmung einsteckbar ist. Die zuein ander korrespondierenden Kopplungselemente
können
insbesondere auch konische oder abgeschrägte Flächen aufweisen, so dass damit
eine starre Verbindung zwischen dem zweiten Koppelelement 9 und dem
Transportbalken 15 herstellbar ist.
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Wie
aus 10 weiter ersichtlich ist, ist der Transportbalken 15 in
seiner Länge
kleiner als ein Abstand A ausgebildet, der in einer X-Richtung zwischen
zwei das Gestell 14 bildenden Säulen ausgebildet ist. Aus 10 ist
aber auch ersichtlich, dass der Transportbalken 15 auch
dann zwischen den Säulen
verschwenkt werden kann, wenn dessen Länge gleich oder in einem gewissen
Ausmaß größer als
der Abstand A ist.
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Die
Transportbalken 15 sind bei der in 10 gezeigten
vierten Vorrichtung von den zweiten Koppelelementen 9 getrennt.
In eine in der Nähe des
einen Endes der Transportbalken 15 vorgesehene Ausnehmung
sind Zapfen 22 eingefahren. Die Zapfen 22 sind
Bestandteil einer hier nicht näher
gezeigten Schwenkvorrichtung. Die Zapfen 22 können mittels
der Schwenkvorrichtung beispielsweise hydraulisch, pneumatisch und/oder
elektrisch angehoben und in die in am Transportbalken 15 vorgesehenen
zylindrischen Ausnehmungen eingefahren werden.
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Die
Funktion der Vorrichtung ist folgende:
Zum Wechsel eines allgemein
mit dem Bezugszeichen W bezeichneten Werkzeugs wird zunächst mittels
einer Schwenkvorrichtung der Zapfen 22 in die dazu korrespondierende
zylindrische Ausnehmung am Transportbalkens 15 eingefahren.
Die zum Aufnahme des Zapfens 22 geeignete Ausnehmung kann auch
in einer beispielsweise seitlich am Transportbalken angebrachten
(hier nicht gezeigten) Einrichtung vorgesehen sein. Das Vorsehen
einer solchen am Transportbalken gesondert angebrachten Einrichtung
gewährleistet
eine besonders hohe Steifigkeit des Transportbalkens 15.
Mit dem Einfahren des Zapfens 22 in die zylindrische Ausnehmung
ist der Transportbalken 15 in seiner Lage fixiert. Anschließend werden
die zweiten Koppelelemente 9 der Antriebsmodule AM1 und
AM2 mittels der Kupplungen K vom Transportbalken 15 gelöst. Die
zweiten Koppelelemente 9 können mittels der Antriebsmodule AM1
und AM2 vom Transportbalken 15 weggefahren werden. Anschließend kann
der Transportbalken 15 um den Zapfen 22 in eine
Richtung senkrecht zur X-Richtung
verschwenkt werden. Die Schwenkvorrichtung ist so ausgebildet, dass
damit das vom Transportbalken ausgeübte Moment aufgenommen wird.
Damit ist das Werkzeug W freigegeben und kann gewechselt werden.
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Wie
in 10 gezeigt ist, können auch beide einander gegenüberliegenden
Transportbalken 15 vom Werkzeug W wegverschwenkt werden.
Das ermöglicht
einen Austausch des Werkzeugs W z. B. mittels eines Verschiebetischs.
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- 1
- erster
Schlitten
- 2
- Zahnriemen
- 3
- Zahnscheibe
- 4
- erster
Elektromotor
- 5
- Z-Schiene
- 6
- zweiter
Schlitten
- 7
- Lenker
- 8
- erstes
Schwenklager
- 9
- Koppelelement
- 10
- zweites
Schwenklager
- 11
- Träger
- 12
- Z-Führung
- 13
- zweiter
Elektromotor
- 14
- Gestell
- 15
- Transportbalken
- 16
- Greifeinrichtung
- 17
- Werkstück
- 18
- weitere
Transportbalken
- 19
- zweiter
Schlitten
- 20
- weiteres
Koppelelement
- 21
- Antriebsvorrichtung
- 22
- Zapfen
- 23
- Koppelbalken
- T1
- Transporteinrichtung
- T2
- weitere
Transporteinrichtung
- AM1,
AM2
- Antriebsmodule
der ersten Transporteinrichtung
- AM21,
AM22
- Antriebsmodule
der zweiten Transporteinrichtung
- P
- Presse
- PL,
PL1, PL2
- Parallelogrammstelltrieb
- W
- Werkzeug
- K
- Kupplung