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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Formteilen
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Formteile,
bei deren Herstellung mehrere Arbeitsoperationen, z. B. Umformen
oder Schneiden, erforderlich sind, werden in der Regel auf so genannten
Mehrstößel-Transferpressen
oder Pressenstraßen
hergestellt. Die Anzahl der Werkzeuge entspricht der Anzahl der
Arbeitsstufen, die zur Herstellung erforderlich sind. Zwischen den
Arbeitsstufen befinden sich Vorrichtungen zum Transport von Formteilen, welche
die Formteile bzw. Werkstücke
von einer Bearbeitungsstation zur nächsten transportieren.
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Aus
der
DE 100 09 574
A1 ist eine derartige Transfereinrichtung bekannt, wobei
jeder Bearbeitungsstation eine unabhängige Transporteinrichtung mit
einer Quertraverse zugeordnet ist. Hierbei trägt die Quertraverse Halteelemente,
so genannte Toolings, welche die Formteile greifen bzw. halten.
Die Transporteinrichtung ist dafür
vorgesehen einzelne Formteile von einer Bearbeitungsstation zur
nächsten zu
transportieren. Prinzipiell ist es ebenso möglich so genannte Doppelteile
bzw. Mehrfachteile zu transportieren, jedoch sind der Unterschiedlichkeit der
Mehrfachteile enge Grenzen gesetzt. So müssen beispielsweise die Werkzeughöhen der
Unterwerkzeuge annähernd
gleich sein, damit die Teile von den entsprechenden Toolings erfasst
werden können.
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Aufgabe und Vorteil der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Transport von Formteilen
zu entwickeln, welche den Transport unterschiedlichster Mehrfachteile
mit den jeweiligen Toolings erlaubt, und welche die Verwendung von
Mehrfachteilwerkzeugen mit unterschiedlichen Werkzeughöhen innerhalb
einer Bearbeitungsstation ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 durch die kennzeichnenden Merkmals des Anspruchs 1 gelöst. In den
Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Transport von Formteilen umfasst eine Quertraverse, welche aus
wenigstens zwei Teiltraversen zusammengesetzt ist, wobei diese in
wenigstens einer Raumrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Hierdurch
ist es möglich,
die Position der Quertraverse im Hinblick auf die spezielle Gestalt
des Formteils bzw. des Werkzeuges vorzusehen und hierdurch mit einer
Quertraverse zu arbeiten, welche optimal zu dem Formteil und optimal
zu der oder den Arbeitsstufen orientiert ist, wobei hinsichtlich
eines weiteren Formteils, welches mit der selben Quertraverse zu transportieren
ist, keine Kompromisse eingegangen werden müssen. Kern der Erfindung ist
somit eine Weiterentwicklung einer Transportvorrichtung, durch welche
bestehende Einschränkungen
in den Werkzeughöhen
bzw. in der Lage von Mehrfachteilen aufgehoben werden. Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung
erlaubt somit eine vielseitige Nutzung einer Pressenstraße oder
Mehrstößeltransferpresse,
in dem eine durch das Teilehandling erzwungene Abhängigkeit
aufgehoben wird.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, bei der Transportvorrichtung die Teiltraversen
gegeneinander verstellbar anzuordnen. Hierdurch ist es möglich für den gemeinsamen
Transport unterschiedlichster Formteile die Teiltraversen optimal
auszurichten.
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Die
Erfindung sieht vor, die Teiltraversen durch ein Flanschelement
zu verbinden und den Aufbau der Traverse modular und somit kostengünstig zu
gestalten.
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Weiterhin
ist es vorgesehen, das Flanschelement mit einem Führungselement
zu versehen, wobei das Führungselement
insbesondere durch ein Langloch oder eine Nut gebildet ist. Eine
derartige Konstruktion erlaubt ein einfaches und schnelles Verstellen
einer Teiltraverse in einer Raumrichtung.
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Gemäß der Erfindung
lässt sich
das Flanschelement besonders einfach und kostengünstig herstellen, wenn es als
Flanschplatte ausgebildet ist.
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Die
Erfindung sieht auch vor, das Führungselement
durch zwei parallel verlaufende Langlöcher oder zwei parallel verlaufende
hinterschnittene Nuten zu bilden. Ein derartiges Führungselement
bzw. ein mit einem derartigen Führungselement
ausgestattetes Flanschelement ermöglicht eine unabhängige Verstellung
zweier benachbarter Teiltraversen.
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Erfindungsgemäß ist an
jeder Teiltraverse wenigstens ein Tooling bzw. Halteelement wie
Saugerspinne oder dergleichen angeordnet, wobei das Halteelement
vorzugsweise durch wenigstens einen Stellantrieb verfahrbar und/oder
verdrehbar an der Teiltraverse befestigt ist. Hierdurch ist zusätzlich zur Verstellbarkeit
der Teiltraverse eine weitere Verstellbarkeit geschaffen, welche
die Vielseitigkeit der Transportvorrichtung im Hinblick auf den
gleichzeitigen Transport unterschiedlicher Formteile erhöht.
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Die
Erfindung sieht auch vor, wenigstens eine der Teiltraversen durch
wenigstens einen Stellantrieb vorzugsweise an einem Flanschelement
zu verfahren. Eine derartige Vorrichtung erlaubt eine maschinenkontrollierte
Positionierung der Teiltraversen und ermöglicht es, bekannte Positionen
wiederholt zielgenau anzufahren, um die Rüstzeit für bekannte Formteile zu minimieren.
Für diesen
wenigstens einen Stellantrieb können
separate Antriebe auf der Quertraverse oder an den freien Enden
der Quertraverse vorgesehen werden. Vorzugsweise können aber
auch die Antriebe der Teiletransportvorrichtung als Stellantriebe
verwendet werden.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, den Stellantrieb zum Verfahren der Teiltraversen als
so genannte Rüstachse
auszubilden, bei welcher eine Bewegung nur zur Erleichterung bzw.
Ermöglichung von
Rüstarbeiten
vorgesehen ist. Hierdurch wird die Ausführung von Rüstarbeiten vereinfacht, ohne
die Steuerung bzw. Regelung der Vorrichtung bei laufender Produktion
aufwändiger
zu machen.
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Erfindungsgemäß ist es
weiterhin vorgesehen, den Stellantrieb zum Verfahren der Teiltraversen als
dynamische Achse auszubilden, welche auch im Betrieb der Vorrichtung
bei laufender Produktion bewegbar ist. Hierdurch ist es möglich, die
Bewegungen der Teiltraversen bzw. der Formteile teilweise unabhängig voneinander
auszuführen.
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Die
Erfindung sieht insbesondere vor, die Teiltraversen zueinander in
z-Richtung und/oder y-Richtung zu verstellen. Hierdurch werden ein
Höhenausgleich
und auch ein Längenausgleich
ermöglicht.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung werden in den Zeichnungen, anhand von
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Hierbei
zeigen:
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1a eine
Bearbeitungsstufe einer Transferpresse in schematischer Ansicht
in Durchlaufrichtung, wobei eine Vorrichtung zum Transport von Formteilen
zwei gleiche Formteile hält
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1b eine
weitere Ansicht in Durchlaufrichtung auf die aus der 1a bekannte
Bearbeitungsstufe, wobei die Vorrichtung zum Transport von Formteilen
zwei unterschiedliche Formteile hält
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2a eine
Ansicht einer Quertraverse mit zwei aus einzelnen Saugern bestehenden
Haltevorrichtungen
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2b eine
Detailansicht der in der 2a dargestellten
Quertraverse im Bereich einer Flanschplatte
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3a eine
schematische Detailansicht einer Flanschplatte mit daran befestigten
Teiltraversen
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3b eine
Seitenansicht der in der 3a dargestellten
Flanschplatte
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3c eine
vereinfachte, perspektivische Darstellung der in den 3a und 3b gezeigten Flanschplatte
und
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4 eine
Ansicht einer weiteren Vorrichtung zum Transport von Formteilen
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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In
der 1a ist eine Bearbeitungsstufe 1 einer
Transferpresse 2 mit zwei Werkzeugteilpaaren 3, 4 dargestellt,
wobei die Werkzeugteilpaare 3, 4 jeweils aus einem
Oberwerkzeug 3a bzw. 4a und einem Unterwerkzeug 3b bzw. 4b gebildet
sind. Die Oberwerkzeuge 3a und 4a stehen in einer
angehobenen Position und eine Vorrichtung 5 zum Transport von
Formteilen 6, 7 hält diese zur Ablage in die
Unterwerkzeuge 3b und 4b bereit. Die Formteile 6 und 7 werden
durch Halteelemente, den so genannten Toolings 8 und 9 mit
den daran befestigten Saugern gehalten. Die Haltelemente 8, 9 sind
an einer Quertraverse 10 befestigt, welche sich quer zu
einer Transportvorrichtung über
die Unterwerkzeuge 3b und 4b erstreckt. Die Quertraverse 10 ist
mehrteilig ausgeführt
und setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teiltraversen 11, 12 zusammen,
welche über
ein Flanschelement 13 miteinander verbunden sind. An freien
Enden 10a, 10b ist die Quertraverse 10 über Anschlussstücke 14, 15 mit
Transferantrieben 16, 17 verbunden, welche an
Trägern 18, 19 in
die Transportrichtung, d. h. in die Zeichnungsebene hinein und aus
der Zeichnungsebene heraus verfahrbar sind. Alternativ sind hier
auch Transferantriebe gemäß 4 vorgesehen.
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In
der 1b ist nochmals die aus der 1a bekannte
Bearbeitungsstufe 1 der Transferpresse 2 dargestellt,
wobei die Teiltraverse 12 mit ihrem Tooling 9 ein
Formteil 7a trägt,
welches eine größere Ziehtiefe
hat als das dem benachbarten Werkzeugteilpaar 3 zugeordnete
Formteil 6. Im Vergleich mit der 1a wird
deutlich, dass für
eine Umrüstung der
Bearbeitungsstufe 1 von dem Formteil 7 auf das Formteil 7a lediglich
eine Verschiebung der Teiltraverse 12 in eine Pfeilrichtung
z erforderlich ist und die Teiltraverse 11 in ihrer Position
verbleiben kann. Die Verschiebung der Teiltraverse 12 in
die Pfeilrichtung z wird durch eine Neuausrichtung der Teiltraverse 12 an
dem Flanschelement 13 und durch eine Neupositionierung
des Transferantriebs 36 erreicht.
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In
der 2a ist eine Quertraverse 10 dargestellt,
welche aus zwei Teiltraversen 11, 12 besteht, die über ein
Flanschelement 13. welches als Flanschplatte 20 ausgeführt ist,
verbunden sind. An den Teiltraversen 11, 12 sind
einzelne Sauger 8a bis 8c und 9a bis 9c verschiebbar
angeordnet, welche Toolings 8 bzw. 9 bilden, mit
denen nicht dargestellte Formteile gehalten werden können. An
den freien Enden 10a, 10b, sind die Quertraverse 10 bzw.
die Teiltraversen 11, 12 mit nicht dargestellten
Transferantrieben verbunden.
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In
der 2b ist eine Detailansicht der in der 2a dargestellten
Quertraverse 10 im Bereich des Flanschelementes 13 dargestellt.
Die Teiltraversen 11, 12 sind mittels Gewindebolzen 25, 26 an
der Flanschplatte 20 befestigt, wobei die Gewindebolzen 25, 26 in
nicht dargestellten Langlöchern
der Flanschplatte 20 geführt sind und mittels Kontermuttern 27, 28 in
ihrer jeweiligen Position fixiert sind.
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In
der 3a ist in schematischer Ansicht ein als Flanschplatte 20 ausgeführtes Flanschelement 13 dargestellt,
an welchem Teiltraversen 11, 12 mit Schrauben 29, 30 befestigt
sind.
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In
der 3b ist eine Seitenansicht auf die in der 3a dargestellte
Flanschplatte 20 gezeigt. Die Flanschplatte 20 weist
ein Führungselement 31 auf, welches
durch zwei parallel verlaufende Langlöcher 32, 33 gebildet
ist. Entsprechend der perspektivischen Darstellung in der 3c sind
die Teiltraversen 11, 12 (symbolisch dargestellt)
mit ihren Schrauben 29, 30 in den Langlöchern 32, 33 in
z-Richtung bzw.
z'-Richtung verschiebbar
und in beliebigen Positionen arretierbar.
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In
der
4 ist eine Vorrichtung
5 zum Transport
von Formteilen – ein
so genannter elektronischer Transfer – dargestellt. Diese ist bezüglich ihrer
Stellantriebe
16,
17 bereits aus der
DE 100 09 574 A1 2a der
Anmelderin bekannt insofern wird auf die dortige Beschreibung Bezug
genommen. Zusätzlich
umfasst die Vorrichtung
5 jedoch ein Flanschelement
13,
welches ein Verstellen von Teiltraversen
11,
12 einer
Quertraverse
10 relativ zueinander erlaubt. Derartige Transferantriebe
16,
17 für die Quertraverse
10 sind
alternativ auch für
die in den
1a und
1b gezeigte
Vorrichtung vorgesehen. Bei einer Verschiebung einer oder beider
Teiltraversen
11,
12 relativ zu dem Flanschelement
13 werden
jeweils Vielkeilwellen
34,
35 arretiert, um das Entstehen
einer unbestimmten Lage zu verhindern. Mit den Transferantrieben
16,
17 sind
beispielsweise Lageveränderungen
in folgenden Bewegungsachsen möglich:
horizontales Verschieben in und gegen Transportrichtung, Schräglage in
Transportrichtung, Verschieben quer zur Transportrichtung, Schwenken in
und gegen Transportrichtung, Schwenken quer zur Transportrichtung
und vertikale Höhenveränderung.
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Gemäß einer
nicht dargestellten Ausführungsvariante
ist an dem Flanschelement wenigstens ein Stellantrieb vorgesehen,
welcher eine Komponente wie z. B. eine Spindel, eine Spindelmutter
oder einen Servomotor umfasst.
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Die
Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Abweichend von den Ausführungsbeispielen
sieht die Erfindung für
die Bewegung der Quertraverse die wahlweise Verwendung aller bekannten
Stellantriebe bzw. Bewegungsmechanismen vor, mit welcher der geforderte
Bewegungsablauf realisierbar ist.
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- 1
- Bearbeitungsstufe
- 2
- Transferpresse
- 3,
4
- Werkzeugteilpaar
- 3a,
4a
- Oberwerkzeug
- 3b,
4b
- Unterwerkzeug
- 5
- Vorrichtung
- 6,
7, 7a
- Formteil
- 8.
9
- Halteelement
bzw. Tooling
- 10
- Quertraverse
- 10a,
10b
- freies
Ende von 10 bzw. 11, 12
- 11,
12
- Träger für 16, 17
- 13
- Flanschelement
- 14,
15
- Anschlussstücke
- 16,
17
- Transferantrieb
für 10 bzw. 11, 12
- 18,
19
- Träger für 16, 17
- 20
- Flanschplatte
- 25,
26
- Gewindebolzen
- 27,
28
- Kontermutter
- 29,
30
- Schraube
- 31
- Führungselement
- 32,
33
- Langloch
- 34,
35
- Vielkeilwelle
- x,
y. z
- Pfeilrichtung
- 36
- Transferantrieb
in z-Richtung