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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Systeme und Verfahren zum Steuern bzw. Kontrollieren bzw.
Regeln (im folgenden Steuern genannt) eines Fahrzeugs mit einer
verbesserten Gierstabilitätseigenschaft
für eine
Gierbewegungsstörung
des Fahrzeugs.
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Elektrische bzw. elektronische Lenksysteme
bzw. Lenkung-durch-Draht- bzw.
-Kabel-Systeme ("steer-by-wire
systems") sind in
der Kraftfahrzeugindustrie bekannt. Elektronische Lenksysteme ersetzen
mechanische Verbindungen bzw. Kraftübertragungen zwischen einem
Lenkrad und Fahrbahn- bzw.
Laufrädern (im
folgenden Räder
genannt) eines Fahrzeugs durch elektrische Drähte bzw. Kabel und elektronische
Komponenten. Die mechanischen Verbindungen zwischen den Laufrädern werden
beseitigt und durch Komponenten, zum Beispiel Radaktuatoren, Radpositionssensoren,
leistungselektrische Antriebe bzw. Treiber ("power electric drivers") und eine elektronische
Steuer- bzw. Regeleinheit ersetzt.
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Obwohl viele elektronische Lenksysteme
ausreichend sind, können
bei sol chen Systemen Verbesserungen durchgeführt werden. Beispielsweise
kann während
eines normalen Betriebs ein Fahrzeug mit einem elektronischen Lenksystem
eine Gierbewegungsstörung
erfahren, die durch Verlust von Reifenluftdruck, Bremsen auf vereisten
Fahrbahnen oder Seitenwind verursacht ist. Die Gierbewegungsstörung kann
unerwartete Antriebsbedingungen des Fahrzeuges verursachen, welche
von dem Fahrer verlangen, beim Manövrieren des Fahrzeugs zurück zu einem
normalen Antriebszustand in unerwünschter Weise Aktionen zu unternehmen. Dies
ist nachteilig.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Folglich ist es ein Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeugs
mit einem elektronischen Lenksystem mit gesteigerter bzw. verbesserter
Gierstabilität
während
einer Gierbewegungsstörung
zu schaffen, wobei das Verfahren eine Gierstabilitätssteuerungsstrategie
beinhaltet, um einen Fahrer des Fahrzeugs zu unterstützen, die
Gierbewegungsstörung
zu kompensieren.
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Es ist ein anderer Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeugs
mit einem elektronischen Lenksystem mit gesteigerter bzw. verbesserter
Gierstabilität
während
einer Gierbewegungsstörung
zu schaffen, wobei das elektronische Lenksystem ein Lenken vor einer
Reaktionszeit eines Fahrers steuert bzw. kontrolliert, während es
dem Fahrer die Gesamtautorität
bzw. Fähigkeit
der Lenkungssteuerung während
der Reaktionszeit lässt.
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In einer Ausführungsform beinhaltet das Verfahren
ein Erfassen eines Lenkradwinkels, einer Geschwindigkeit, einer
Gierrate des Fahrzeugs und ein Erzeugen eines Lenkwinkelsignals
des elektronischen Lenksystems. Das Lenkwinkelsignal zeigt einen
Lenkwinkel an, der auf dem Lenkverhältnis des Fahrzeugs, dem Lenkradwinkel
und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs be ruht. Das Verfahren beinhaltet
ferner ein Erzeugen eines zusätzlichen
bzw. gesonderten Fahrbahn- bzw. Radwinkelsignals, das einen zusätzlichen
Radwinkel anzeigt, um die Gierbewegungsstörung unter Verwendung einer
verstärkungsgeplanten,
Proportional-Integral-Steuer- bzw. Regelstrategie und einer augenblicklichen
Proportional-Integral-Steuer- bzw. -Regelstrategie zu kompensieren.
Vor einem vorbestimmten Zeitverlauf bzw. Zeitspanne wird ein Radwinkel
des Fahrzeugs bestimmt und er beruht auf dem zusätzlichen Radwinkelsignal und
einem Lenkradwinkelsignal. Nach dem vorbestimmten Zeitverlauf beruht
der Radwinkel auf dem Lenkradwinkelsignal allein. Das Verfahren beinhaltet
ferner Aufbringen eines Drehmoments auf die Laufräder, um
die Laufräder
konsistent bzw. gleichbleibend mit dem Radwinkelsignal zu bewegen.
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Weitere Gesichtspunkte, Merkmale
und Vorteile der Erfindung werden bei Berücksichtigung der nachfolgenden
Beschreibung und der beigefügten
Ansprüche
offensichtlich, wenn in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung
gesehen. In der Zeichnung zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer Anordnung bzw. Ausgestaltung für eine elektronische Fahrzeug-Lenksystemanordnung
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Blockschaltbild eines elektronischen Lenk-Steuer- bzw. – Kontrollsystems
mit einer verstärkungsgeplanten
Proportional-Integral-Steuer-
bzw. -Regelstrategie und einer augenblicklichen Proportional-Integral-Steuer-
bzw. -Regelstrategie in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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3 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Steuern
bzw. Kontrollieren eines Fahrzeugs mit dem elektronischen Lenksystem
nach 1 und zum Implementieren
der Steuerstrategie in 2 mit
einer verbesserten Gierstabilitätseigen schaft
während
einer Gierbewegungsstörung
des Fahrzeugs.
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Die vorliegende Erfindung gibt allgemein
ein System und ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeugs während einer
Gierbewegungsstörung
an, während
einem Fahrer des Fahrzeugs die Gesamtautorität der Lenksteueraktivitäten verbleibt.
Dies wird durch Aktivieren einer gesteigerten Gierkompensationssystem-Stabilitätseigenschaft
des elektronischen Lenksystems zeitlich vor einer möglichen
menschlichen Reaktionszeit auf eine Gierbewegungsstörung des
Fahrzeugs durchgeführt.
Diese Eigenschaft erlaubt es dem System, die Gierbewegungsstörung zu
kompensieren, welche in typischer Weise durch Verlust von Reifenluftdruck,
Bremsen auf vereisten Straßen
bzw. Fahrbahnen oder Seitenwind verursacht wird und andernfalls
den Fahrer in einem unerwünschten
Zustand bzw. Bedingung lassen würde,
denn sonst müsste
er das Fahrzeug zurück
zu einem typischen Antriebszustand bzw. -bedingung manövrieren.
Die Steuerungswirkungen werden nach einem vorbestimmten Zeitverlauf
vor der menschlichen Reaktionszeit vermindert oder gedämpft, um
es dem Fahrer zu erlauben, die Gesamtautorität der Lenksteuerungsaktivitäten während der
menschlichen Reaktionszeit aufrechtzuerhalten.
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1 veranschaulicht
eine schematische Darstellung eines elektrischen bzw. elektronischen
Lenksystems bzw. Lenkung-durch-Draht- bzw. -Kabel-Systems mit einer
gesteigerten Gierkompensationssystem-Stabilitätseigenschaft für eine Gierbewegungsstörung eines
Fahrzeugs in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie gezeigt, weist das elektronische
Lenksystem 10 ein Fahrer-Interfacesystem 12 auf, welches
ein Lenkrad, Fahrer-Interfacesensoren 14 und eine Fahrer-Interface-Leistungselektronik 16 aufweist.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Fahrer-Interfacesensoren 14 in Verbindung mit
dem Lenkrad oder einem Steuerknüppel
oder irgendwelchen anderen geeigneten Mitteln für einen Fahrer vorgehen und
ausgebildet, um ein Fahrzeug steuern oder manövrieren zu können, und
sie sind dazu befähigt, die
Winkelposition des Lenkrads fühlbar
zu machen. Die Fahrer-Interfaceelektronik 16 enthält elektronische Komponenten,
die ausgelegt sind, Daten zu empfangen, um dem Fahrer des Fahrzeugs
ein Lenkgefühl
zu geben, z.B. Empfänger,
Sender, Aktuatoren oder andere geeignete Komponenten. Bei dieser
Ausführungsform erfasst
das Fahrer-Interfacesystem 12 einen Lenkradwinkel des Fahrzeugs
und erzeugt ein Lenkradwinkelsignal, das den Lenkradwinkel anzeigt.
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Wie in 1 gezeigt,
weist das elektronische Lenksystem 10 mit der gesteigerten
Gierkompensationssystemeigenschaft weiterhin eine elektronische
Steuereinheit 18 auf, die so ausgestaltet ist, dass sie
ein Radwinkelsignal erzeugt, um die Gierbewegungsstörung zu
kompensieren. Die elektronische Steuereinheit weist einen Mikroprozessor
auf, welcher die gesteigerte Gierkompensationssystem-Stabilitätsstrategie
der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Bei dieser Ausführungsform
beruht das Radwinkelsignal auf einem zusätzlichen Radwinkelsignal und
einem Lenkradwinkelsignal vor einer vorbestimmten Zeitspanne relativ
zu der Zeit Null. Nach dem vorbestimmten Zeitverlauf beruht der
Radwinkel allein auf dem Lenkradwinkelsignal. Die elektronische
Steuereinheit (ECU) ist ausgestaltet, Signale zu empfangen, welche
Fahrzeugvariable anzeigen, welche die Fahrzeuggeschwindigkeit, die
Seiten- bzw. Querbeschleunigung und die Gierrate beinhalten. Dies
kann durch Implementierung von Sensoren oder anderen geeigneten
Mitteln bewerkstelligt werden, die in der Technik bekannt sind.
Wie gezeigt, ist die ECU 18 in elektrischer Verbindung
mit dem Fahrer-Interfacesystem 12, wobei die Fahrer-Interfacesensoren 14 Lenkradwinkelsignale
für die
ECU 18 erzeugen und die ECU 18 erzeugt Lenkradsteuersignale
für die
Fahrer-Interface-Leistungselektronik 16 für ein Lenkgefühl.
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Das System 10 weist ferner
ein Radbetätigungssystem 20 auf,
welches Radbetätigungssystemsensoren 22 und
eine Rad-Leistungselektronik 24 in elektrischer Verbindung
mit der ECU 18 hat. Der Sensor 22 kann benachbart bzw.
angrenzend an die Laufräder
des Fahrzeugs und mit diesen verbunden angeordnet sein, um den Radwinkel
zu messen. Die Leistungselektronik 24 enthält elektronische
Komponenten, die dazu ausgelegt sind, Daten von der ECU 18 zu
empfangen, um Rotation bzw. Drehung oder Bewegung der Laufräder zu ergeben,
z.B. mittels Motoren, Aktuatoren. Wie gezeigt, ist das Radbetätigungssystem 20 in
elektrischer Verbindung mit der ECU 18, wobei Sensoren 22 Radwinkelsignale
für die
ECU 18 erzeugen und zu dieser übertragen und die ECU 18 Radsteuersignale
für die
Radleistungselektronik 24 erzeugt und zu dieser überträgt.
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2 zeigt
ein Beispiel eines Blockschaltbilds zur Veranschaulichung einer
erhöhten
Gierstabilitätssteuerungsstrategie 30,
die durch das elektronische Lenksystem 10 in 1 ausgeführt bzw. implementiert wird.
Wie gezeigt, ist ein Fahrzeug mit dem elektronischen Lenksystem
im Block 32 dargestellt. Während des Betriebs des Fahrzeugs
werden der Lenkradwinkel und der Radwinkel durch die in 1 erörterten Sensoren 14 und 22 erfasst.
Zusätzliche
Fahrzeugvariable werden erfasst und können Seiten- bzw. Querbeschleunigung,
Geschwindigkeit und eine gemessene Gierrate des Fahrzeuges betreffen.
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Ein Vorfilter ist im Block
34 dargestellt
und ausgestaltet, Lenkradwinkel und Fahrzeuggeschwindigkeit zu empfangen.
Der Lenkradwinkel und die Fahrzeuggeschwindigkeit werden bei einer
Vorfilterfunktion berücksichtigt,
welche eine erwünschte
Gierrate für
eine Giersteuerung berechnet. Die erwünschte Gierrate wird derart
berechnet, dass der Lenkradwinkel, die Fahrzeuggeschwindigkeit oder
andere Fahrzeugparameter hierin mitberücksichtigt werden. Bei dieser
Ausführungsform
ist eine mathematische Darstellung der Vorfilterfunktion wie folgt:
worin r
des die
erwünschte
Gierrate ist; L den Achsstand bzw. Radstand des Fahrzeugs angibt;
K den Untersteuerungskoeffizienten bedeutet; VhSpd die Fahrzeuggeschwindigkeit
ist; und SWA den Lenkradwinkel angibt. Die Vorfilterfunktion erzeugt
ein erwünschtes
Gierraten- bzw. geschwindigkeitssignal, das die erwünschte Gierrate
anzeigt. Ein Gierratenssummierer
36 empfängt das
erwünschte
Gierratessignal und das gemessene Gierratenssignal und vergleicht
die erwünschte
Gierrate mit der gemessenen Gierrate. Der Summierer
36 bestimmt einen
Gierfehler, welcher die Differenz zwischen der erwünschten
Gierrate und der gemessenen Gierrate ist und erzeugt ein Gierfehlersignal,
das den Gierfehler anzeigt.
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Bei dieser Ausführungsform wird eine Drift-Beobachter-
bzw. – Observerfunktion
38 implementiert, welche
eine geschätzte
Drift des Fahrzeugs berechnet. Bei dieser Ausführungsform enthält die Drift-Observerfunktion
Fahrzeugvariable unter Einbeziehung von Querbeschleunigung, Fahrzeuggeschwindigkeit
und gemessener Gierrate. Das geschätzte Driftmerkmal weist einen
Saturator bzw. Sättiger
für Steuerausgang
auf, aufweisend:
worin
Gier
Fehler die Differenz zwischen der gemessenen
Gierrate und der erwünschten
Gierrate ist; und Steuerung
thd einen Steuerschwellenwert
anzeigt. Der Steuerschwellenwert wird bestimmt durch
worin Steuerung
max einen
maximalem Steuerausgang anzeigt; Lat eine Querbeschleunigung ist;
Drift einen Driftwinkel bedeutet; Steuerung
vpd,
k
vpd Konstanten des Saturators in Bezug
auf die Fahrzeuggeschwindigkeit sind; Steuerung
lat,
k
lat Konstanten des Saturators in Bezug
auf die Querbeschleunigung des Fahrzeugs darstellen; und Steuerung
ss, k
ss Konstanten
des Saturators in Bezug auf den Driftwinkel des Fahrzeugs sind.
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Wie gezeigt, weist die gesteigerte
Gierstabilitätssteuerungsstrategie
30 weiterhin
eine verstärkungsgeplante
Proportional-Integral-Steuerung bzw. – Regelung (PIS) und eine augenblickliche
Proportional-Integral-Steuerung bzw. -Regelung auf, die im Block
40 dargestellt
sind, um einen kompensierenden Lenkwinkel des Fahrzeugs zu erzeugen,
wie unten in näheren
Einzelheiten erläutert
wird. Im Block
40 wird der Gierfehler mit einem Fehlerschwellenwert
verglichen. Der Ablauf
30 wird erneut gestartet, wenn der
Gierfehler größer als der
Fehlerschwellenwert ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Fehlerschwellenwert
vorzugsweise zwischen etwa 0,1 bis 2,0 Grad pro Sekunde und noch
mehr bevorzugt beträgt
er etwa 1 Grad pro Sekunde. Im Block
40 weist die verstärkungsgeplante
Proportional-Integral-Steuerung
auf:
worin K
p die
proportionale Verstärkung
ist; K
i die integrale Verstärkung darstellt;
V
spd die Fahrzeuggeschwindigkeit ist; P
1, P
2, k
P Konstanten
für die
verstärkungsgeplante
proportionale Steuerung sind; und I
1, I
2, k
i Konstanten
für die
verstärkungsgeplante
integrale Steuerung sind.
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Darüber hinaus weist die augenblickliche
Proportional-Integral-Steuerung auf:
worin z
k den
Zeitverschiebungsoperator anzeigt, der die Zeit um k Einheiten verschiebt;
k
ip die Verstärkung für P-Dämpfungsglied anzeigt; k
i
i die Verstärkung für I-Dämpfungsglied
anzeigt; a
pk, b
pk Konstanten
für P-Dämpfungsglied anzeigen; und
a
ik, b
ik Konstanten
für I-Dämpfungsglied
anzeigen.
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Mit den oben vorgesehenen Gleichungen
berechnet die Steuerungsstrategie 30 einen kompensierenden
Lenkwinkel und erzeugt ein diesen anzeigendes, kompensierendes Lenkwinkelsteuersignal
im Block 40, wenn der Gierfehler als größer als ein Fehlerschwellenwert
bestimmt worden ist.
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Bei dieser Ausführungsform ist ein Begrenzer
vorgesehen, der einen maximalen kompensierenden Lenkwinkel beruhend
auf der Fahrzeuggeschwindigkeit einstellt. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
unter 32 km/h (20 Meilen pro Stunde) ist, dann wird der maximal
kompensierende Lenkwinkel auf etwa +/–3° begrenzt. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit über 96 km/h
(60 Meilen pro Stunde) ist, dann wird der maximale kompensierende
Lenkwinkel auf etwa +/–1° begrenzt.
Selbstverständlich
können
andere Begrenzungen ausgewählt werden,
ohne jenseits des Umfangs oder des Gedankens der vorliegenden Erfindung
zu sein.
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Die Steuerstrategie bestimmt den
zusätzlichen
Radwinkel, wenn der Gierfehler als größer als ein Fehlerschwellenwert
bestimmt worden ist. Hinter dem Begrenzer wird ein zusätzliches
Radwinkelsignal erzeugt, das einen zusätzlichen Radwinkel anzeigt,
um die Gierbewegungsstörung,
wobei eine Zeit Null definiert wird, zu kompensieren, wenn der Gierfehler
als größer als
ein Fehlerschwellenwert bestimmt worden ist. Der Radwinkelsummierer 42 erzeugt
ein Radwinkelsignal, welches einen Radwinkel eines Fahrzeugs anzeigt.
Wie gezeigt, empfängt
der Summierer 42 ein Rad-Steuersystem-Befehlsreferenzsignal von der Lenkverhältnisfunktion 44,
welche eine Rad-Steuersystem-Befehlsreferenz
beruhend auf dem Lenkradwinkel und einem vorbestimmten Lenkverhältnis des
Fahrzeugs berechnet.
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In Abhängigkeit von einem vorbestimmten
Zeitverlauf relativ zu der Zeit Null, kann der Summierer 42 ferner
das zusätzliche
Radwinkelsignal erhalten, um das Radwinkelsignal zu erzeugen. Vor
dem vorbestimmten Zeitverlauf beruht das Radwinkelsignal auf dem
Radwinkelsignal und dem Lenkradwinkelsignal. Nach dem vorbestimmten
Zeitverlauf, beruht der Radwinkel auf dem Lenkradwinkel allein.
Infolgedessen lässt
dies dem Fahrer des Fahrzeugs Gesamtautorität für Lenksteuer- bzw. -kontrollaktivitäten des
Fahrzeugs. Die Strategie wird nur während des vorbestimmten Zeitverlaufs
aktiviert, der bestimmt worden ist, um zu einer Zeit vor einer menschlichen
Reaktionszeit zu liegen, eine Zeit, bei der ein Mensch von Natur
aus dazu befähigt
ist, auf eine Antriebszustandsänderung
zu reagieren. Bei dieser Ausführungsform
beträgt
der vorbestimmte Zeitverlauf weniger als etwa 0,5 Sekunden. Dies
erzielt eine Dämpfung
des Steuereffekts der Strategie, wodurch es dem Fahrer erlaubt wird,
die gesamte Lenkkontrolle bzw. -fähigkeit des Fahrzeugs während der
menschlichen Reaktionszeit aufrechtzuerhalten.
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2 zeigt
ferner ein Radsteuersystem 46, das konfiguriert ist, das
Radwinkelsignal zu empfangen und einen proportionalen Betrag eines
Drehmoments auf die Laufräder
des Fahrzeugs aufzubringen, um die Räder konsistent bzw. einheitlich
mit dem Radwinkel zu bewegen.
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Die Lenkverhältnisfunktion 44 erzeugt
das Rad-Befehlsreferenzsignal, das eine Rad-Befehlsreferenz anzeigt.
Die Rad-Befehlsreferenz beruht auf einem vorbestimmten Lenkverhältnis des
Fahrzeugs und des Lenkradwinkels. Das vorbestimmte Lenkverhältnis kann
beruhend auf dem Typ des Fahrzeuges oder dem Modus bzw. Art des
verwendeten elektronischen Lenksystems variieren.
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Es versteht sich, dass die vorliegende
Erfindung ein System und ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeugs
während
einer Gierbewegungsstörung
schafft, während
dem Fahrer des Fahrzeugs Gesamtautorität für dessen Lenkkontrollaktivitäten verbleibt. 3 veranschaulicht ein Flussdiagramm
eines Verfahrens 110 zum Steuern eines Fahrzeugs mit einem
elektronischen Lenksystem nach 1 mit
einer gesteigerten Gierstabilitätssteuerstrategie
nach 2 während einer
Gierbewegungsstörung
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie gezeigt weist das Verfahren 110 Erfassen
von Fahrzeugvariablen im Kasten 112 und Erzeugen eines
kompensierenden Lenkwinkelsignals des elektronischen Lenksystems
im Kasten 114 auf. Bei dieser Ausführungsform implementiert das
elektronische Lenksystem eine verstärkungsgeplante Proportional-Integral-Steuerstrategie
und eine augenblickliche Proportional-Integral-Steuerstrategie, wie oben erwähnt. Das
kompensierende Lenkwinkelsignal zeigt einen kompensierenden Lenkwinkel
beruhend auf Querbeschleunigung und Geschwindigkeit des Fahrzeuges
an.
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Wie oben erwähnt, implementiert das elektronische
Lenksystem der vorliegenden Erfindung eine verstärkungsgeplante Proportional-Integral-Steuerstrategie,
welche aufweist:
worin K
p eine
Verstärkung
vor einer Verstellung ist; K
i eine integrale
Verstärkung
darstellt; V
spd eine Fahrzeuggeschwindigkeit
ist; P
1, P
2, k
p Konstanten für eine verstärkungsgeplante
proportionale Steuerung sind; und I
1, I
2, k
i Konstanten
für eine
verstärkungsgeplante
integrale Steuerung sind. Darüber
hinaus beinhaltet die augenblickliche Proportional-Integral-Steuerstrategie:
worin Z
k einen
Zeitverschiebungsoperator anzeigt, der die Zeit um k Einheiten verschiebt;
k
ip eine Verstärkung für ein P-Dämpfungsglied ist; k
ii eine Verstärkung für ein I-Dämpfungsglied darstellt; a
pk, b
pk Konstanten
für ein P-Dämpfungsglied
sind; und a
ik, b
ik Konstanten
für ein
I-Dämpfungsglied
anzeigen.
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Das Verfahren 110 weist
ferner Erzeugen eines zusätzlichen
Radwinkelsignals auf, das einen zusätzlichen Radwinkel im Kasten 116 anzeigt,
um die Gierbewegungsstörung
zu kompensieren, wobei eine Zeit Null definiert wird, wenn der Gierfehler
als größer als
ein Fehlerschwellenwert bestimmt worden ist. Im Kasten 118 weist
das Verfahren Erzeugen eines Radwinkelsignals auf, das einen Radwinkel
anzeigt. Bei dieser Ausführungsform
beruht der Radwinkel auf dem zusätzlichen
Radwinkel und dem Lenkradwinkel, vor einem vorbestimmten Zeitverlauf
relativ zu den Zeiten Null. Jedoch beruht der Radwinkel auf dem
Lenkradwinkel allein, nach dem vorbestimmten Zeitverlauf relativ
zu den Zeiten Null. Das Verfahren 110 weist ferner im Kasten 120 Aufbringen
eines Drehmoments auf die Laufräder
auf, um die Laufräder
zu bewegen, beruhend auf dem Radwinkel.
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Infolgedessen wird nach einem vorbestimmten
Zeitverlauf der Steuereffekt vermindert oder gedämpft. Wie oben erwähnt, ist
bestimmt worden, dass nur nach dem vorbestimmten Zeitverlauf ein
typischer Fahrer dazu befähigt
ist, auf eine Gierbewegungsstörung
des Fahrzeugs zu reagieren. Folglich wird das verbesserte Gierkompensationssystem
aktiviert, um das Fahrzeug nur vor dem vorbestimmten Zeitverlauf
zu steuern, so dass dem Fahrer die Gesamtautorität für Kontrollmanöver des
Fahrzeuges im Anschluss daran bleibt, wodurch gleichzeitige Lenkeingaben
von dem Fahrer und dem System vermieden werden. Folglich kann das
Fahrzeug durch das elektronische Lenksystem ohne Beeinflussung oder
Störung
der Steuer- bzw. Kontrollmanöver
des Fahrers nach dem vorbestimmten Zeitverlauf gesteuert bzw. kontrolliert
werden.
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Während
die vorliegende Erfindung hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben worden ist, so versteht es sich selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist, da Modifikationen bzw. Änderungen,
insbesondere im Lichte der vorangehenden Lehren, für den Fachmann
ausführbar
sind.