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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufstelldach für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Campingfahrzeug, mit einem schwenkbaren Dachflügel mit mehreren flexiblen, einen Faltenbalg bildenden Wänden, die einen Innenraum bilden, wobei beim Einklappen des Dachflügels Mittel zum Zusammenfalten des Faltenbalges wirken.
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Aus der Druckschrift
DE 203 05 022 U1 ist ein Aufstelldach für Wohnmobile oder Wohnmobilanhänger mit einem fahrzeugfesten Dachteil und mit einem in der Schließlage den Dachausschnitt überdeckenden Dachflügel bekannt. Zwischen der Unterseite des Randbereichs des Dachflügels und dem Randbereich des Dachausschnittes ist eine Wand aus einem flexiblen Material vorgesehen, die in der Offenlage des Dachflügels gestrafft ist, und beim Schließen des Dachflügels zusammengelegt wird. Zum Zusammenlegen sind an der flexiblen Wand Metallfederbänder befestigt, die sich aufgrund ihrer Federspannung von einer gestreckten Lage in eine Spiralform einrollen.
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Aus der Druckschrift
DE 298 07 458 U1 ist ebenfalls ein Aufstelldach mit flexibler Seitenwand für Wohnmobile oder Wohnmobilanhänger bekannt. Bei diesem Aufstelldach ist an der Öffnungsseite zwischen dem Dachflügel und dem fahrzeugfesten Dachteil zumindest ein in seiner Längsrichtung ausziehbarer Stützstab angeordnet, mit dem an einer Stelle die flexible Wand verbunden ist. Der Stützstab ist in einem Führungsrohr geführt, wobei beim Schließen des Dachflügels der Stützstab in das Führungsrohr eingeführt wird, wobei das flexible Material der Wand gerafft wird.
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Ferner wird durch die Druckschrift
JP H09 - 272 463 A ein Aufstelldach mit flexiblen Wänden offenbart. Zum Zusammenklappen des Aufstelldaches ist ein Mechanismus vorgesehen, welcher die flexiblen Wände derart miteinander verbindet, dass sie beim Einklappen des Aufstelldaches zusammengefaltet werden.
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Darüber hinaus ist aus der Druckschrift
JP 2000 - 168 431 A ebenfalls ein Aufstelldach für ein Fahrzeug bekannt. Auch bei diesem Aufstelldach ist ein Mechanismus zum Einfalten der Seitenwände beim Schließen des Dachflügels vorgesehen.
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Schließlich ist aus der Druckschrift
JP 2000 - 185 556 A ein Aufstelldach mit einem Zwangsfaltmechanismus für die flexiblen Wände bei einem Fahrzeug bekannt. Dabei wird ein Gurt um die flexiblen Wände herumgelegt und mit dem Schwenkmechanismus des Aufstelldaches gekoppelt, so dass beim Zusammenklappen des Aufstelldaches auch die flexiblen Wände zusammengefaltet werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Aufstelldach für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Campingfahrzeug, der eingangs genannten Gattung vorzuschlagen, bei dem das Zusammenfalten der flexiblen Wände beim Einklappen eines Dachflügels weiter verbessert wird, so dass die Handhabung des Aufstelldaches vereinfacht wird. Insbesondere soll eine Selbstbergung des Aufstelldaches durch eine Person realisiert werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich insbesondere aus den Unteransprüchen.
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Demnach wird ein Aufstelldach für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Campingfahrzeug, mit einem schwenkbaren Dachflügel mit mehreren flexiblen, einen Faltenbalg bildenden Wänden vorgeschlagen, die einen Innenraum bilden, wobei beim Einklappen des Dachflügels Mittel zum Zusammenfalten des Faltenbalges vorgesehen sind bzw. wirken, und wobei als Mittel zumindest eine Scharnierstrebenanordnung vorgesehen ist, welche im aufgestellten Zustand des Dachflügels derart vorgespannt ist, dass der Faltenbalg beim Einklappen des Dachflügels zusammengefaltet werden kann.
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Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Aufstelldach durch eine Person zum Zusammenklappen oder zum Aufstellen bedient werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass Teile der flexiblen Wände zwischen dem Dachflügel und dem Dachausschnitt des Fahrzeuges eingeklemmt werden. Somit ist eine Selbstbergung bzw. ein sicheres automatisches Einfalten des Faltenbalges beim Zusammenklappen des Dachflügels möglich, ohne dass der Faltenbalg dabei zerstört bzw. beschädigt wird, welches bei den bekannten Aufstelldächern nicht sichergestellt werden kann.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass jede Scharnierstrebenanordnung zumindest zwei gelenkig miteinander verbundene Strebenelemente aufweist. Durch die vorgeschlagene Scharnierstrebenanordnung kann quasi ein automatisches Einklappen der Strebenelemente erfolgen, so dass die jeweils vorgesehene flexible Wand des Faltenbalges automatisch beim Einklappen des Dachflügels zusammengefaltet wird. Das Gelenk ist als Gewebeabschnitt ausgebildet, der an den einander zugewandten Enden der Strebenelemente befestigt ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Strebenelemente jeweils an den dem Gelenk zugewandten Abschnitten über ein elastisches Element derart miteinander verbunden sind, dass die Strebenelemente beim Einklappen des Dachflügels ebenfalls zusammengeklappt werden. Durch das elastische Element können die gelenkig verbundenen Strebenelemente derart beim Aufstellen des Dachflügels vorgespannt werden, dass diese Vorspannkraft zum automatischen Zusammenklappen der Strebenelemente beim Zusammenklappen des Aufstelldaches verwendet werden kann.
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Als elastisches Element kann vorzugsweise ein Gummiband oder dergleichen verwendet werden, welches an den dem Gelenk zugewandten Abschnitten der Strebenelemente befestigt ist. Vorzugsweise kann das Gummiband an die Abschnitte der Strebenelemente angenäht werden, um somit eine optimale Verbindung zu schaffen, die sicherstellt, dass auch bei häufigem Aufstellen und Einklappen des Dachflügels eine sichere Betriebsweise gewährleistet wird. Es ist auch denkbar, dass als elastisches Element ein Federelement oder dergleichen zum Einsatz kommt.
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Vorzugsweise können als Strebenelemente Kunststoffstangen oder dergleichen verwendet werden. Es sind jedoch keine Beschränkungen hinsichtlich der geometrischen Formen wie auch hinsichtlich des verwendeten Werkstoffes gegeben. Aus Gewichtsgründen kann jedoch die Verwendung von Kunststoff als Werkstoff besonders vorteilhaft sein.
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Um ein optimales Zusammenfalten des Faltenbalges zu ermöglichen, ohne dass das flexible Material zwischen dem Dachflügel und dem Dachausschnitt des Fahrzeuges eingeklemmt wird, kann vorgesehen sein, dass die Scharnierstrebenanordnung in die Wände des Faltenbalges integriert ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wände des Faltenbalges an vorbestimmten Bereichen Taschen oder dergleichen aufweisen, in denen die einzelnen Strebenelemente der Scharnierstrebenanordnung derart einsteckbar sind, dass sich beim Zusammenklappen der Strebenelemente das Gelenk mit den zusammengefalteten Wänden des Faltenbalges in den Innenraum erstreckt. Auf diese Weise werden die gefalteten Wände in den Innenraum unterhalb des Dachflügels gezogen, so dass ein Einklemmen zwischen dem Rand des Dachflügels und dem Dachausschnitt in vorteilhafter Weise verhindert wird.
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Um ein gleichmäßiges Zusammenfalten sämtlicher Wände des Faltenbalges zu realisieren, können mehrere Scharnierstrebenanordnungen an den Wänden unterhalb des Dachflügels vorgesehen sein.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der aufgestellte Dachflügel einen Innenraum mit etwa rechteckförmiger Grundfläche bilden, wobei jeweils zwei Scharnierstrebenanordnungen an den Längsseiten und jeweils zumindest eine Scharnierstrebenanordnung an der vorderen sowie hinteren Stirnseite vorgesehen sind. Dies ist eine mögliche Ausführungsform, so dass es denkbar ist, dass weitere Scharnierstrebenanordnungen verwendet werden oder dass auch an der einen oder anderen Position eine Scharnierstrebenanordnung nicht verwendet wird.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Teilansicht eines Campingfahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen Aufstelldach;
- 2 eine Prinzipansicht einer Scharnierstrebenanordnung des erfindungsgemäßen Aufstelldaches;
- 3 eine vergrößerte Teilansicht des Gelenkabschnittes der Scharniestrebenanordnung;
- 4 ein Ausschnitt aus dem Innenraum des Aufstelldaches mit der in einer Tasche eingesteckten Scharnierstrebenanordnung; und
- 5 ein Ausschnitt aus dem Innenraum des Aufstelldaches im Bereich des Dachausschnittes.
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In 1 ist eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufstelldaches an einem teilweise dargestellten Campingfahrzeug 1 gezeigt. Das Aufstelldach weist einen aufstellbaren Dachflügel 2 auf, wobei der Dachflügel 2 über eine an sich bekannte Mechanik 3 von dem Dachausschnitt 13 des Fahrzeuges 1 nach oben hin aufstellbar ist.
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Der Dachflügel 2 weist mehrere flexible, einen Faltenbalg 4 bildende Wände auf, die einen Innenraum bilden, wobei beim Einklappen des Dachflügels 2 Mittel zum Zusammenfalten des Faltenbalges 4 wirken.
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Erfindungsgemäß sind als Mittel mehrere Scharnierstrebenanordnungen 5 vorgesehen, welche im aufgestellten Zustand des Dachflügels 2 derart vorgespannt sind, dass der Faltenbalg beim Einklappen des Dachflügels 2 zusammengefaltet wird, wobei die flexiblen Wände in den Innenraum gezogen werden. In 1 sind die Scharnierstrebenanordnungen 5 durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Vorzugsweise weist der durch den Dachflügel 2 gebildete Innenraum eine etwa rechteckförmige Grundfläche auf, wobei jeweils zwei Scharnierstrebenanordnungen 5 an den Längsseiten 6 und jeweils eine Scharnierstrebenanordnung 5 an der vorderen sowie hinteren Stirnseite 7 vorgesehen sind.
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In 2 ist ein möglicher Aufbau der Scharnierstrebenanordnung 5 prinzipmäßig gezeigt. Jede Scharnierstrebenanordnung 5 weist zwei über ein Gelenk verbundene Strebenelemente 8, 9 auf. Die Strebenelemente 8, 9 sind als Kunststoffstangen ausgebildet und sind über ein als Gummiband 10 ausgebildetes elastisches Element gekoppelt. Das Gummiband 10 ist jeweils mit den dem Gelenk zugewandten Abschnitten der Strebenelemente 8, 9 verbunden. Durch das Gummiband 10 wird sichergestellt, dass die jeweilige Scharnierstrebenanordnung 5 beim Ausstellen des Dachflügels 2 derart vorgespannt wird, dass die Strebenelemente 8, 9 beim Einklappen des Dachflügels 2 ebenfalls zusammenklappen, so dass die flexiblen Wände des Faltenbalges 5 im Innenraum unterhalb des Dachflügels 2 zusammengefaltet werden.
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In 3 ist eine vergrößerte, schematische Ansicht des Gelenkes zwischen den beiden Strebenelemente 8, 9 dargestellt. Das Gelenk ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Gewebeabschnitt 11 ausgebildet, der an den einander zugewandten Enden der Kunststoffstangen bzw. der Strebenelemente 8, 9 befestigt ist. Des Weiteren ist das Gummiband 10 in 3 gezeigt.
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In den 4 und 5 ist ein Ausschnitt des Innenraumes des durch den Faltenbalg 4 und den Dachflügel 2 gebildeten Innenraums gezeigt. Insbesondere ist ersichtlich, dass die Scharnierstrebenanordnungen 5 in die Wände des Faltenbalges 4 jeweils integriert sind. Dazu sind die Kunststoffstangen 8, 9 jeder Scharnierstrebenanordnung 5 jeweils in entsprechende Taschen 12 eingesteckt.
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In 4 ist eine teilweise nach innen geklappte Scharnierstrebenanordnung 5 beispielhaft gezeigt, so dass sich die flexible Wand in den Innenraum hineinerstreckt. Wenn in diesem Zustand der Dachflügel 2 weiter eingeklappt wird, kann das gesamte Material der flexiblen Wand im Innenraum zusammengefaltet werden, so dass verhindert wird, dass das Material der Wände zwischen dem Dachflügel 2 und dem Dachausschnitt 13 des Fahrzeuges 1 eingeklemmt wird.
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In 5 ist der an dem Dachausschnitt 13 befestigte Faltenbalg 4 mit der Scharnierstrebenanordnung 5 von innen gezeigt. Die eine Kunststoffstange ist an dem Dachausschnitt 13 des Fahrzeuges 1 befestigt und in die Tasche 12 des Faltenbalges 4 eingesteckt. Dabei ist ersichtlich, dass die Taschen 12 an die Wände des Faltenbalges 4 beispielsweise angenäht sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Dachflügel
- 3
- Mechanik
- 4
- Faltenbalg
- 5
- Scharnierstrebenanordnung
- 6
- Längsseite des Faltenbalges
- 7
- Stirnseite des Faltenbalges
- 8
- Strebenelement
- 9
- Strebenelement
- 10
- Gummiband
- 11
- Gewebeabschnitt
- 12
- Tasche
- 13
- Dachausschnitt