DE102004002313B3 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Ein Kraftfahrzeugsitz mit Höhen- und Längsverstellung weist einen in Höhenrichtung und Längsrichtung einstellbaren Sitzrahmen auf. Es sind zwei in Sitzlängsrichtung hintereinander angeordnete Gelenkvierecke vorgesehen. Das vordere Gelenkviereck weist an fahrzeugfesten Punkten angelenkte Schwingen auf, die jeweils an Koppelanlenkpunkten einer ersten Koppel angelenkt sind. Das hintere Gelenkviereck weist an fahrzeugfesten Punkten angelenkte Schwingen auf, die jeweils an Koppelanlenkpunkten einer zweiten Koppel angelenkt sind. Die erste Koppel und die zweite Koppel sind an Sitzrahmenpunkten mit dem Sitzrahmen verbunden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Ein Kraftfahrzeugsitz der bekannten Art (
DE 201 01 529 U1 ) weist eine Getriebevorrichtung auf, die eine Höhen- und Längsverstellung eines Sitzrahmens ermöglicht. Aus Stabilitätsgründen ist es erforderlich, daß der zu verstellende Sitzrahmen in einem in Sitzlängsrichtung vorderen Bereich sowie in einem in Sitzlängsrichtung hinteren Bereich mit der Getriebevorrichtung in Verbindung steht. Die aus derDE 201 01 529 U1 bekannte Getriebevorrichtung weist raumgreifende Koppeln auf, die sich zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich des Sitzrahmens erstrecken. Somit ist die bekannte Konstruktion mit dem Nachteil behaftet, daß sie verhältnismäßig viel Platz beansprucht und, bedingt durch die großen Bauteile, ein relativ hohes Gewicht aufweist. - Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz mit Höhen- und Längsverstellung zu schaffen, wobei die Verstellvorrichtung möglichst einfach und platzsparend sein soll.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Dadurch, daß zwei Gelenkvierecke in Sitzlängsrichtung hintereinander vorgesehen sind, kann durch jedes der Gelenkvierecke ein Sitzrahmenpunkt gebildet werden. Beide Gelenkvierecke bauen verhältnismäßig klein. Die Kopplung zwischen dem vorderen und dem hinteren Gelenkviereck erfolgt durch den Sitzrahmen selbst und im Gegensatz zum Stand der Technik unter Verzicht auf raumgreifende, verhältnismäßig lange Koppeln. Hierdurch wird im Bereich zwischen den Gelenkvierecken Bauraum frei, der für andere Bauteile des Kraftfahrzeugsitzes oder eines Fahrzeugs zur Verfügung steht.
- Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz genügt auch der ergonomischen Grundanforderung, nach der der Sitzrahmen in einer hinteren Stellung weiter unten angeordnet sein soll als in einer vorderen Stellung.
- Bei Ausgestaltung des Kraftfahrzeugsitzes entsprechend den Unteransprüchen kann darüber hinaus, sich an die Charakteristik einer normalen Parallel-Höhenverstellung anschließend, ein nach vorn verlängerter, zusätzlicher und in etwa horizontaler Längsverstellbereich gebildet werden. Dieser Längsverstellbereich bedeutet insb. für kleine Personen, mit kurzen Beinen und großem Oberkörper einen zusätzlichen Komfortgewinn.
- Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 – eine Seitenansicht von erfindungswesentlichen Bauteilen eines Kraftfahrzeugsitzes in einer unteren/hinteren Position, -
2 – eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes gemäß1 in einer Zwischenposition, -
3 – eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes gemäß1 in einer oberen/vorderen Position. - Gemäß
1 ist ein Sitzunterrahmen1 vorgesehen, der fest mit einem nicht dargestellten Kraftfahrzeug verbindbar ist. Relativ zu dem Sitzunterrahmen1 ist ein Sitzrahmen2 in Höhenrichtung Z und in Längsrichtung X verstellbar. - Der Sitzunterrahmen
1 und der Sitzrahmen2 sind über zwei im wesentlichen ähnlich aufgebaute Gelenkvierecke3 (vorderes Gelenkviereck) und4 (hinteres Gelenkviereck) miteinander verbunden. - Das vordere Gelenkviereck
3 weist eine vordere Schwinge4a und eine hintere Schwinge5a auf. Die Schwingen4a und5a sind jeweils an fahrzeugfesten Punkten1a und1b am Sitzunterrahmen1 angelenkt. Die Schwinge4a ist an ihrem vom Sitzunterrahmen1 beabstandeten Ende an einem Koppelanlenkpunkt6a mit einer Koppel6 des vorderen Gelenkvierecks3 verbunden. Entsprechend ist die hintere Schwinge5a an ihrem vom Sitzunterrahmen1 beabstandeten Ende in einem Koppelanlenkpunkt6b mit der Koppel6 verbunden. - Die Koppel
6 ist winkelförmig ausgebildet, wobei an dem freien Ende eines Schenkels der Koppelanlenkpunkt6a angeordnet ist, im Übergangsbereich zwischen den Schenkeln der Koppelanlenkpunkt6b , sowie am freien Ende des anderen Schenkels ein Sitzrahmenpunkt2a . Im Sitzrahmenpunkt2a ist die Koppel6 mit dem Sitzrahmen2 verbunden. - Der Aufbau des hinteren Gelenkvierecks
4 entspricht im wesentlichen dem Aufbau des vorderen Gelenkvierecks3 . So weist das hintere Gelenkviereck4 eine vordere Schwinge4b , eine hintere Schwinge5b sowie eine Koppel8 auf. Die Schwingen4b und5b sind in fahrzeugfesten Punkten1c und1d sowie an Koppelanlenkpunkten8a und8b der Koppel8 angelenkt. Die Koppel8 weist ein freies Ende auf, an dem ein Sitzrahmenpunkt2b zur Anlenkung am Sitzrahmen2 vorgesehen ist. - In
1 ist oberhalb des Sitzrahmens2 der sogenannte H-Punkt9 angedeutet. Dieser Punkt entspricht der Position, die die Mitte des Hüftgelenks einer Person einnimmt, wenn diese sich in Sitzstellung oberhalb des Sitzrahmens2 befindet. - In
2 ist der Weg des H-Punktes9 dargestellt, der bei Verstellung des Kraftfahrzeugsitzes aus der in1 in die in2 dargestellte Lage beschreibt. Der Weg des H-Punktes9 weist, beginnend aus der in1 dargestellten Stellung, zunächst eine in Z-Richtung größere Komponente auf. Danach flacht die Kurve, die der H-Punkt während der Verstellung in Richtung auf die in2 dargestellte Position beschreibt, ab, so daß der Kraftfahrzeugsitz im wesentlichen in X-Richtung verstellt werden kann. - Der Abstand zwischen dem fahrzeugfesten Punkt
1a und dem Koppelanlenkpunkt6a der vorderen Schwinge4a des vorderen Gelenkvierecks3 ist größer als der Abstand zwischen dem fahrzeugfesten Punkt1b und dem Koppelanlenkpunkt6b der hinteren Schwinge5a des vorderen Gelenkvierecks3 . Entsprechend ist der Abstand zwischen dem fahrzeugfesten Punkt1c und dem Koppelanlenkpunkt8a der vorderen Schwinge4b des hinteren Gelenkvierecks4 größer als der Abstand zwischen dem fahrzeugfesten Punkt1d und dem Koppelanlenkpunkt8b der hinteren Schwinge5b des hinteren Gelenkvierecks4 . Diese Geometrie ermöglicht den bereits beschriebenen, zunehmend flacher werdenden Verstellweg des H-Punktes9 . - Bei Verstellung des Kraftfahrzeugsitzes aus der in
2 dargestellten Position in die in3 dargestellte Position werden die Schwingen4a und5a in eine zumindest annähernd vertikale Lage gebracht. In der in3 dargestellten Position des Sitzrahmens2 liegen die Koppelanlenkpunkte6a und6b des vorderen Gelenkvierecks3 auf einer gedachten Verbindungsgeraden mit dem fahrzeugfesten Punkt1b der hinteren Schwinge5a . Die Koppelanlenkpunkte8a und8b des zweiten Gelenkvierecks4 liegen auf einer gedachten Verbindungsgeraden mit dem fahrzeugfesten Punkt1d der hinteren Schwinge5b . Durch die beschriebene Geometrie kann erreicht werden, daß der H-Punkt9 , sich an die in2 dargestellte Lage anschließend, einen zusätzlichen, in etwa horizontalen Weg10 in X-Richtung beschreiben kann, ohne daß dabei der Sitzrahmen2 um einen wesentlichen Betrag in Z-Richtung verändert wird. - Die beschriebene Konstruktion beansprucht wenig Platz und erlaubt es, einen Bereich
11 zwischen den Gelenkvierecken3 und4 freizuhalten.
Claims (7)
- Kraftfahrzeugsitz mit Höhen- und Längsverstellung mit einem in Höhenrichtung (Z) und Längsrichtung (X) einstellbaren Sitzrahmen (
2 ), dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Sitzlängsrichtung hintereinander angeordnete Gelenkvierecke (3 ;4 ) vorgesehen sind, wobei das vordere Gelenkviereck (3 ) an fahrzeugfesten Punkten (1a ;1b ) angelenkte Schwingen (4a ;5a ) aufweist, die jeweils an Koppelanlenkpunkten (6a ;6b ) einer ersten Koppel (6 ) angelenkt sind, wobei das hintere Gelenkviereck (4 ) an fahrzeugfesten Punkten (1c ;1d ) angelenkte Schwingen (4b ;5b ) aufweist, die jeweils an Koppelanlenkpunkten (8a ;8b ) einer zweiten Koppel (8 ) angelenkt sind, wobei die erste Koppel (6 ) und die zweite Koppel (8 ) an Sitzrahmenpunkten (2a ;2b ) mit dem Sitzrahmen (2 ) verbunden sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fahrzeugfesten Punkte (
1a ,1b bzw.1c ,1d ) eines Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) in Sitzlängsrichtung hintereinander angeordnet sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen fahrzeugfestem Punkt (
1a bzw.1c ) und Koppelanlenkpunkt (6a bzw.8a ) der vorderen Schwinge (4a bzw.4b ) eines Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) größer ist als der Abstand zwischen fahrzeugfestem Punkt (1b bzw.1d ) und Koppelanlenkpunkt (6b bzw.8b ) der hinteren Schwinge (5a bzw.5b ) desselben Gelenkvierecks (3 bzw.4 ). - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (
6 bzw.8 ) eines Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) als Winkelhebel mit zwei winklig zueinander ausgerichteten Schenkeln ausgebildet ist, wobei am freien Ende des ersten Schenkels der Koppelanlenkpunkt (6a bzw.8a ) der vorderen Schwinge (4a bzw.4b ) des Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) angeordnet ist, wobei am freien Ende des zweiten Schenkels ein Sitzrahmenpunkt (2a bzw.2b ) angeordnet ist und wobei der Koppelanlenkpunkt (6b bzw.8b ) der hinteren Schwinge (5a bzw.5b ) eines Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) im Übergangsbereich zwischen den Schenkeln angeordnet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Schwingen (
4a ;4b ) der Gelenkvierecke (3 ;4 ) in der oberen, vorderen Stellung des Sitzrahmens (2 ) im wesentlichen vertikal angeordnet sind. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen, vorderen Stellung des Sitzrahmens (
2 ) die Koppelanlenkpunkte (6a ,6b bzw.8a ,8b ) der Schwingen (4a ,5a bzw.4b ,5b ) eines Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) und der fahrzeugfeste Punkt (1b bzw.1d ) der hinteren Schwinge (5a bzw.5b ) dieses Gelenkvierecks (3 bzw.4 ) im wesentlichen auf einer gedachten Verbindungsgeraden liegen. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die fahrzeugfesten Punkte (
1a ;1b ;1c ;1d ) an einem Sitzunterrahmen (1 ) angeordnet sind.
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2004
- 2004-01-16 DE DE200410002313 patent/DE102004002313B3/de not_active Expired - Fee Related
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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