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Die Erfindung betrifft ein Bedien- und Elektronikmodul eines Elektrogeräts, insbesondere
eines elektrischen Haushaltsgeräts wie bspw. eines elektrischen Kochherdes, einer
Wasch- oder Geschirrspülmaschine oder dergleichen.
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Elektrische Haushaltsgeräte verfügen typischerweise über wenigstens eine elektronische
Steuereinheit, die hinter einer Bedienfront bzw. Bedienblende auf einer Trägerplatine
untergebracht sein kann. Durch eine derartige Anordnung können die erforderlichen
Zuleitungen kurz gehalten oder teilweise sogar völlig eingespart werden, da die meisten
Betätigungselemente in der Bedienfront auf Schalter und Regler einwirken können, die
unmittelbar auf der Trägerplatine montiert sind. Somit ist oftmals die gesamte
Hausgeräteelektronik mit ihren spannungsführenden Teilen in der Bedienblende integriert. Eine
Bedienblende für ein Elektrogerät, die über eine filmartige Frontschicht mit darunter liegenden
und durch Verformung der filmartigen Schicht betätigten Schaltern verfügt, ist
beispielsweise aus der US 53 99 823 A bekannt.
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Um für den Fall eines Brandes einen Berührschutz zu gewährleisten, ist meist die
gesamte Bedienblende aus einem flammresistenten Material, bspw. einem
flammgeschützten Kunststoff hergestellt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass bei einem von
außen auf die Blende einwirkendem Brand Teile der Blende verbrennen oder sogar die
Blende selbst in Brand gesetzt werden kann, wodurch spannungsführende Teile
zugänglich würden.
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Um auf dem deutschen bzw. europäischen Markt vertrieben werden zu dürfen, müssen
elektrische Haushaltsgeräte über ein sog. VDE-Prüfzeichen verfügen. Damit wird
zertifiziert, dass das Gerät den VDE-Bestimmungen entspricht, nach denen bei einem im Gerät
auftretenden Fehler kein Gerätebrand verursacht werden darf. Ein solcher Fehler kann
bspw. in einem elektrischen Kurzschluss oder dgl. bestehen. Um die gleichen Hausgeräte
jedoch auch auf dem US-amerikanischen Markt vertreiben zu dürfen, müssen diese mit
einem sog. UL(Underwriters Laboratories Inc.)-Zertifikat versehen sein, wozu ein
Berührschutz notwendig ist, der verhindert, dass nach einem Brand unter Spannung stehende
Teile des Geräts berührt werden können. Das UL-Prüfinstitut geht hierbei von einem
Brand aus, der von außen auf das Haushaltsgerät einwirkt. Dies ist bspw. bei einem
Haus- oder Zimmerbrand der Fall.
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Um einen Berührschutz für die spannungsführenden Teile hinter der Bedienblende zu
gewährleisten, besteht typischerweise die gesamte Blende aus einem flammgeschützten
Kunststoff. Dadurch kann verhindert werden, dass bei einem von außen auf die Blende
wirkenden Brand Teile der Blende oder die gesamte Bedienblende verbrennen und somit
spannungsführende Teile frei gelegt und von außen zugänglich werden.
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Als Kunststoff für die Bedienblende kann bspw. ABS-Kunststoff verwendet werden, der
relativ kostengünstig zur Verfügung steht. Muss die Fertigung auf einen
flammgeschützten ABS-Kunststoff umgestellt werden, verteuert dies die Materialkosten ca. um einen
Faktor von 1,5. Allerdings verteuert sich dabei auch die Fertigung erheblich, da aufgrund
der geänderten Verarbeitungsanforderungen für den flammgeschützten ABS-Kunststoff
eigene Werkzeugformen notwendig sind. Auf Grund der Flammschutzadditive im
Kunststoff ist der Verschleiß aufgrund Abrasionen im Werkzeug signifikant erhöht, was
verschleißfestere und widerstandsfähigere Werkzeugoberflächen notwendig macht. Zudem
bilden sich erhöhte Mengen von Ablagerungen im Werkzeug, weshalb die notwendigen
Wartungszyklen bei der Verarbeitung von flammgeschütztem Kunststoff wesentlich kürzer
sind.
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Ein Ziel der Erfindung besteht darin, eine Bedienblende mit integrierter Elektronik zur
Verfügung zu stellen, die eine möglichst hohe Flamm- und Brandresistenz aufweist.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
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Dem gemäß umfasst ein Bedien- und Elektronikmodul eines elektrischen Haushaltsgeräts
eine Bedienblende mit Bedienelementen und Anzeigefeldern bzw. -leuchten an einer
Frontseite sowie eine Leiterplatte mit Steuerungselektronik an einer Rückseite der
Bedienblende. Erfindungsgemäß ist die Leiterplatte zwischen einer vorderen Abdeckung und
einer hinteren Abdeckung eingekapselt. Die Abdeckungen bestehen dabei jeweils aus
einem nicht bzw. schwer entflammbaren Kunststoff.
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Mit diesem Bedien- und Elektronikmodul können bestehende Sicherheitsanforderungen
hinsichtlich einer Brand- und Flammresistenz sowie eines Berührschutzes von
elektrischen Haushaltsgeräten erfüllt werden, wobei keinerlei erhöhte Anforderungen
hinsichtlich der verwendeten Materialien der Bedienblende gestellt werden. Insbesondere ist
keine brandgeschützte Bedienblende notwendig, so dass auch keinerlei Spezialwerkzeuge
zur Herstellung von Blenden aus brandgeschütztem Kunststoff erforderlich sind. Die
Bedienblende kann daher aus einem handelsüblichen spritzgießbaren Kunststoff bestehen,
wobei auch problemlos unterschiedliche Farben, Oberflächen und Logos hergestellt und
verarbeitet werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen vorderer
Abdeckung der Leiterplatte und Rückseite der Bedienblende eine transparente Schutzfolie aus
einem nicht bzw. schwer entflammbaren Kunststoff angeordnet. Die transparente
Gestaltung dieser Schutzfolie ermöglicht eine Sichtbarkeit von Anzeigen und Leuchtsignalen, die
bspw. in Form von Leuchtdioden direkt auf der Leiterplatte montiert sein können und
dennoch von vorne durch entsprechende Aussparungen in der Bedienblende sichtbar
bleiben. Die relativ dünne Schutzfolie kann bspw. aus einem transparenten Kunststoff wie
Polycarbonat oder Polyamid bestehen und weist bei einer Wandstärke von wenigstens
0,8 bis 1 mm die erforderliche flammhemmende Wirkung auf. Der Berührschutz für die
teilweise nicht von der vorderen Abdeckung abgeschirmte Leiterplattenoberfläche bleibt
auch bei teilweise verbrannter oder verschmorter Bedienblende gewahrt.
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Als Material für die vordere und hintere Abdeckung eignet sich jeweils ein spritzgießbarer
Kunststoff wie Polyamid, Polycarbonat, ABS oder Gemische aus diesen Kunststoffen.
Besonders geeignet und kostengünstig sind wiederverwertete Kunststoffe, auch als
Rezyklate bezeichnet, da die nicht sichtbaren Teile keine besonderen Anforderungen
hinsichtlich ihrer Optik zu erfüllen haben. Als notwendige Wandstärke für eine ausreichende
flamm- und brandhemmende Wirkung der Abdeckungen der Leiterplatte hat sich ein Wert
von größer als 1 mm herausgestellt, wobei die Wandstärke vorzugsweise mindestens 1,6
mm beträgt.
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Die transparente Schutzfolie kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
Aussparungen zur Durchführung von Schalterknöpfen bzw. -achsen aufweisen, wobei
diese Aussparungen vorzugsweise möglichst klein ausfallen sollten. Es können weiterhin
geeignete Vorrichtungen vorgesehen sein, um eine leichte Betätigung von auf der
Leiterplatte montierten Druckschaltern durch die Schutzfolie hindurch zu ermöglichen. Dies
kann bspw. in Form von beweglichen Laschen erfolgen, auf die Schalterknöpfe der
Bedienblende einwirken und die auf Druckschalter auf der Leiterplatte drücken.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, dass ein von der Frontseite
der Bedienblende sichtbares und ablesbares Anzeigenmodul eine Schutzkappe aus
Kunststoff aufweist, womit ein Metallrahmen des Anzeigenmoduls vollständig abgedeckt
wird. Die Schutzkappe kann bspw. aus Polyamid bestehen und bildet einen Berührschutz
für den möglicherweise unter Spannung stehenden metallischen Rahmen des
Anzeigenmoduls. Auch dieser Kunststoff weist eine brandhemmende Wirkung auf, so dass
jederzeit der Berührschutz gewährleistet bleibt.
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An der hinteren Abdeckung des Elektronikmoduls können mehrere Befestigungspunkte
bzw. -sockel vorgesehen sein, die zur Montage des Bedien- und Elektronikmoduls im
elektrischen Haushaltsgerät geeignet sind. Das Modul kann somit komplett einbaufertig
montiert, anschließend eingebaut und schließlich mit den erforderlichen elektrischen
Verbindungen versehen werden.
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Zusammenfassend ergeben sich die folgenden Aspekte der Erfindung. Die
Hausgeräteelektronik ist in einem eigenen Funktionsgehäuse untergebracht, das aus einem
flammgeschützten Kunststoff hergestellt ist, um sowohl die UL-Anforderungen als auch die VDE
Forderung Brandschutz im Fehlerfall (nach EN IEC 60335 Teil 1) zu erfüllen. Das
Gehäuse ist zur Bedienblende hin teilweise mit offener Elektronikplatine ausgeführt, um auf
diese Weise verschiedene Bedien- und Anzeigefunktionen zu ermöglichen. An der Rückseite
des Gehäuses sind ausreichend große Öffnungen für Programmschalter unterschiedlicher
Hersteller sowie für Service und Bandendeprogrammierung vorhanden, die ein Berühren
von spannungsführenden Teilen ermöglichen. Diese Öffnungen sind jeweils mit
einrastbaren Schutzkappen versehen.
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Im Elektronikmodul ist weiterhin ein LCD-Display vorgesehen, der einen offenen
Metallrahmen aufweist. Je nach zufälliger Polarisierungsrichtung des Netzsteckers liegt
Netzspannung an diesem Metallrahmen. Diese Netzspannung kann mittels eines UL-
Prüffingers gemessen werden. Eine weitere Schutzkappe aus brandgeschütztem
Kunststoff für den Metallrahmen schafft auch hierfür einen Berührschutz, so dass ein Berühren
von spannungsführenden Metallteilen nicht mehr möglich ist.
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Die offene Vorderseite der Elektronikplatine ist mit einer klarsichtigen flammgeschützten
Polycarbonatfolie mit UL-Zulassung abgedeckt, die so geschlitzt ist, dass eine Bedienung
von Tasterelementen uneingeschränkt möglich ist. Ein Berühren von
spannungsführenden Teilen durch die schmalen Schlitze ist allerdings nicht möglich. Das Licht der
Anzeigeelemente auf der Platine wird durch die transparente Folie nicht behindert oder
gedämpft. Durch die Verwendung einer sehr dünnen Folie mit einer Dicke von ca. 0,25 mm
ist die Montage der Elektronik auf der Platine ohne Konstruktionsänderungen der
Schnappfunktion möglich. Gleichzeitig übernimmt die Folie auch den Spritzwasserschutz,
der eindringendes Wasser durch die Bedientasterschlitze der Blende von der Elektronik
fernhält.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann die Serienelektronik brandgeschützt und
berührsicher gekapselt werden, ohne dass der bisherige Blendenaufbau geändert werden muss.
Bei der Montage der Bedienblende werden die zusätzlichen Teile montiert. Auf diese
Weise können mit einfachen Mitteln die notwendigen Anforderungen für eine UL-
Zulassung erfüllt werden. Die frontseitige Bedienblende selbst muss nicht aus
brandgeschütztem Kunststoff bestehen, was eine einfache und kostengünstige Fertigung
ermöglicht.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen können den Unteransprüchen sowie
der Figurenbeschreibung entnommen werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Perspektivdarstellung einer Bedienblende eines
elektrischen Haushaltsgerätes,
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Fig. 2a eine schematische Perspektivdarstellung einer vorderen Abdeckung einer
Leiterplatte mit aufgesetztem Anzeigenmodul,
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Fig. 2b eine schematische Perspektivdarstellung einer hinteren Abdeckung der
Leiterplatte,
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Fig. 3 eine erste Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Bedien- und
Elektronikmoduls von vorne, jedoch mit abgenommener Bedienblende,
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Fig. 4 eine zweite Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Bedien- und
Elektronikmoduls von hinten,
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Fig. 5a eine schematische Perspektivdarstellung der ersten Schutzkappe für das
Anzeigenmodul,
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Fig. 5b eine Schnittdarstellung entlang der Schnittkante C-C aus Fig. 5a und
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Fig. 6a und 6b jeweils schematische Perspektivdarstellungen der ersten Schutzkappe
entsprechend Fig. 5a mit aufgeklapptem bzw. eingerasteten Seitenkante.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bedien- und
Elektronikmoduls für ein elektrisches Haushaltsgerät anhand der Fig. 1 bis 6 erläutert.
Gleiche Teile sind dabei grundsätzlich mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden
teilweise nicht mehrfach erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer Bedienblende 2 eines
elektrischen Haushaltsgerätes. Die Bedienblende 2 weist eine im Wesentlichen quaderförmige
Kontur auf, wobei eine Frontseite 21, die gleichzeitig eine von außen zugängliche
Abdeckung einer Gerätefront bildet, eine rechteckförmige Kontur aufweist. An einer Rückseite
22 der Bedienblende schließt sich ein Elektronikmodul 4 (vgl. Fig. 2 bis 4) an, das u. a.
eine Leiterplatte mit der für die Steuerungsfunktionen des elektrischen Haushaltsgeräts
notwendigen Steuerungselektronik aufweist. Innerhalb der Frontseite 21 der
Bedienblende 2 ist ein Bedienfeld 23 mit mehreren Schaltern bzw. Tastern erkennbar, die zur
manuellen Bedienung und zur Beeinflussung der verschiedenen Funktionen des Geräts dienen.
Zum gleichen Zweck dient weiterhin ein Drehknopf 25 an einer rechten Seite der
Frontseite 21.
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Eine kleinere rechteckförmige Aussparung 24 oberhalb des Bedienfeldes 23 dient zur
Montage eines Anzeigenmoduls 42, das bspw. eine Flüssigkristallanzeige, ein LCD-
Bildschirm oder dgl. sein kann. Das Anzeigenmodul 42 schließt vorzugsweise bündig mit
der Frontseite 21 ab, so dass keine Kante und kein Spalt entsteht. Die von der Frontseite
21 senkrecht nach hinten weisenden Seitenkanten 26 umgreifen das an der Rückseite 22
montierte Elektronikmodul 4 teilweise und bilden mit den schmalen Seitenkanten 26 ggf.
einen Teil einer seitlichen Gehäusekante des elektrischen Haushaltsgeräts.
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Die Bedienblende 2 kann aus handelsüblichem Kunststoff bestehen, der vorzugsweise in
einem Spritzgussverfahren verarbeitet wird und aus Gründen der Optik mit einer
Einfärbung mittels eingelagerten Farbpigmenten versehen sein kann. Die Form- und
Oberflächengestaltung der Bedienblende folgt in erster Linie Designkriterien und weniger
funktionellen Gesichtspunkten. Die Integration des Elektronikmoduls 4 unmittelbar hinter der
Bedienblende 2 dient allerdings der Vermeidung überflüssiger Zu- und
Verbindungsleitungen und führt zu einer modularen Bauweise, bei der das gesamte Modul nach seiner
Fertigung und vor seinem endgültigen Einbau im Haushaltsgerät lediglich noch mit
Zuleitungen versehen werden muss. Diese werden vorzugsweise einfach eingesteckt.
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Als Material für die Bedienblende eignet sich prinzipiell jeder spritzgießbare Kunststoff,
der nicht notwendigerweise brand- und flammresistent sein muss. Die Flamm- und
Brandresistenz wird vielmehr von den hinter der Bedienblende 2 montierten weiteren
Komponenten gewährleistet, die anhand der folgenden Figuren näher beschrieben werden. Die
Wandstärke der Bedienblende 2 hängt ab von deren Material sowie deren Gestaltung und
beträgt vorzugsweise nicht weniger als ca. 1 mm.
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Die Fig. 2a zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer vorderen Abdeckung 14
einer Leiterplatte 41 des Elektronikmoduls 4 mit aufgesetztem Anzeigenmodul 42. Die hier
nicht erkennbare, weil vollständig zwischen vorderer Abdeckung 14 und hinterer
Abdeckung 16 eingeschlossen, Leiterplatte 41 weist vorzugsweise die gesamte für das
elektrische Haushaltsgerät erforderliche Steuerungselektronik auf, da auf diese Weise eine
größtmögliche Modularisierung und Kompaktheit erzielt werden kann.
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Die vordere Abdeckung 14 ist mit der hinteren Abdeckung 16 über mehrere lösbare
Rastverbindungen 18 an allen Seitenkanten verbunden. Vordere und hintere Abdeckung
14, 16 bestehen aus einem schwer entflammbaren Material, d. h. bspw. aus einem
entsprechend geeigneten Kunststoff oder aus einem normalerweise brennbaren Kunststoff,
der über entsprechende Additive verfügt, so dass das Kriterium der
Schwerentflammbarkeit erfüllt wird. Da die Abdeckungen 14, 16 von außen nicht sichtbar sind, können sie
vorzugsweise aus Rezyklatkunststoff hergestellt werden, bspw. aus wiederverwendetem
Polycarbonat, aus PC-ABS oder bspw. aus PC-ABS-FR oder dgl.
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Die vordere Abdeckung 14 weist eine Reihe von hier nicht erkennbaren Aussparungen
und Durchbrüchen auf, innerhalb derer bspw. Schalter, Drehknöpfe und andere
Bedienteile sowie die Halterungen und elektrischen Verbindungen für das Anzeigenmodul 42
liegen. Damit durch diese Gestaltung nicht die geforderte Nichtbrennbarkeit zunichte
gemacht wird, ist eine sich über die gesamte Fläche der vorderen Abdeckung 14
erstreckende zusätzliche Schutzfolie 12 angeordnet, die ebenfalls schwer bzw. nicht
entflammbar ist. Diese Schutzfolie 12 ist vorzugsweise transparent ausgeführt, damit
Anzeigeelemente wie Leuchtdioden oder dgl., die direkt auf der Leiterplatte 41 montiert sind, durch -
die Schutzfolie hindurch erkennbar bleiben. Als Material für die Schutzfolie 12 eignet sich
besonders Polycarbonat oder Polyamid mit einer Wandstärke von wenigstens 0,2 bis 0,3 mm,
damit die ausreichende Flammenhemmung gewährleistet ist.
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Die Wandstärke der Abdeckungen 14, 16 beträgt vorzugsweise deutlich mehr als die der
Schutzfolie und erreicht ab einem Wert von ca. 1,5 bis 1,6 mm die erforderliche
Brandschutzwirkung.
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Ungefähr mittig an einer oberen Längskante der Oberfläche der vorderen Abdeckung 14
ist das Anzeigenmodul 42 angeordnet, das ggf. über eine eigene kleine Platine und
geeigneten Rast- oder Schraubverbindungen auf entsprechenden Sockeln der vorderen
Abdeckung 14 montiert ist. Die elektrische Verbindung zwischen Anzeigenmodul 42 und
Leiterplatte 41 erfolgt vorzugsweise über Zuleitungen 43, die seitlich aus dem
Anzeigenmodul 42 herausgeführt sind und durch eine Aussparung der Schutzfolie 12 hindurch auf
eine Oberfläche der Leiterplatte 41 münden. Die Zuleitungen 43 können vorzugsweise als
Flachbandleitung in Folienform ausgeführt sein, wodurch eine besonders leichte und
kompakte Bauform entsteht.
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Die Schutzfolie 12 weist mehrere Aussparungen 121 und Durchführungen auf, durch die
z. B. die Schalterachse für den Drehknopf 25 (vgl. Fig. 1) verläuft. Mehrere der
Durchführungen korrespondieren mit Rasthaken der vorderen Abdeckung, die auf diese Weise die
Schutzfolie 12 lösbar fixieren.
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Schließlich weist die Schutzfolie 12 eine Reihe von Laschen 122 auf, die jeweils durch
einen schmalen Schlitz gebildet werden, der durch drei zueinander rechtwinkelig
aufeinander stoßenden Abschnitte gebildet wird. Der vierte Abschnitt ist nicht geschlitzt und
bildet somit ein Scharnier, um das die Lasche 122 flexibel beweglich ist. Jede der
Laschen 122 ist mittig über einem fest auf der Leiterplatte 41 montierten Druckschalter oder
-knopf angeordnet, der auf diese Weise problemlos mittels einer der im Bedienfeld 23 der
Bedienblende 2 angeordneten Druckschalter betätigt werden kann. Die Schlitze der
Laschen 122 sind dabei so schmal ausgeführt, dass insgesamt die flammenhemmende
Wirkung der Schutzfolie 12 durch diese Öffnungen nicht beeinträchtigt wird. Diese geforderte
flammenhemmende Wirkung kann mittels geeigneter Testverfahren überprüft und
nachgewiesen werden.
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Fig. 2b zeigt eine schematische Perspektivdarstellung der über die Rastverbindungen 18
lösbar mit der vorderen Abdeckung 14 verbundenen hinteren Abdeckung 16 der
Leiterplatte 41. Der grundsätzliche Aufbau wurde bereits anhand der Fig. 2a beschrieben.
Zusätzlich erkennbar sind hier zwei Steckdosen 30, die zur elektrischen Verbindung des
Elektronikmoduls 4 mit der weiteren elektrischen Peripherie des Haushaltsgeräts dienen.
Die hintere Abdeckung 16 weist zudem eine Anzahl von Befestigungssockeln 32 auf, die
leicht erhaben ausgeführt sind und zur Montage des Bedien- und Elektronikmoduls nach
erfolgtem Zusammenbau dienen. Weitere in Fig. 2b erkennbare Details werden anhand
der Explosionsdarstellungen der Fig. 3 und 4 näher erläutert.
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Fig. 3 zeigt eine erste Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Bedien- und
Elektronikmoduls von vorne, jedoch mit abgenommener Bedienblende 2. Neben den bereits
zuvor beschriebenen Komponenten des Elektronikmoduls 4 sind hier zusätzliche mehrere
Abdeckungen bzw. Schutzkappen 6, 8, 10 erkennbar, die teilweise aus dem gleichen
Material wie die vordere und hintere Abdeckung 14, 16 bestehen.
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Die erste Schutzkappe 6 bildet einen Rahmen und Berührschutz um möglicherweise
stromführende Teile des Anzeigenmoduls 42, das in Gestalt einer LCD-Anzeige
typischerweise einen metallischen Rahmen aufweist, der je nach Polung eines Netzsteckers
Strom führen kann. Da dies aus Sicherheitsgründen nicht zulässig ist, besteht die erste
Schutzkappe 6 aus einem Kunststoff, der wie die übrigen Kunststoffteile des
Elektronikmoduls 4 elektrisch isolierend wirkt. Die erste Schutzkappe 6 verfügt frontseitig über eine
Sichtfeldaussparung 61, die das gesamte Anzeigefeld des Anzeigenmoduls 42 frei lässt
und die vorzugsweise mit der Größe der Aussparung 24 der Bedienblende 2
korrespondiert.
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Eine zweite Schutzkappe 8 für einen Hauptschalter sowie eine dritte Schutzkappe 10 für
einen Programmierschalter oder -taster sind auf der rückseitigen hinteren Abdeckung 16
montiert; diese lassen sich daher besser anhand einer zweiten Explosionsdarstellung der
Fig. 4 beschreiben.
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In dieser Explosionsdarstellung wird die Wirkungsweise der Laschen 122 und der
darunter liegenden Druckschalter 123 bzw. -taster besonders gut erkennbar. Die Laschen 122
liegen bei montierter Schutzfolie 12 deckungsgleich über korrespondierenden
Druckschaltem 123, die sich aufgrund der Verformbarkeit der Laschen 122 problemlos
bedienen lassen, ohne dass hierzu größere Durchführungen oder Durchbrüche in der
Schutzfolie 12 erforderlich wären, die jeweils die brandhemmende Wirkung reduzieren würden.
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Die Fig. 4 zeigt die zweite Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Bedien- und
Elektronikmoduls von hinten mit einer Sicht auf die hintere Abdeckung 16. Neben den
bereits zuvor beschriebenen Komponenten sind in dieser Darstellung die zweite und dritte
Schutzkappe 8, 10 besonders gut erkennbar, die vorzugsweise aus dem gleichen Material
bestehen wie die hintere und vordere Abdeckung 16, 14 und die jeweils in passende
Aussparungen in der hinteren Abdeckung 16 lösbar einrasten können.
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Die zweite Schutzkappe 8 verdeckt im aufgesetzten Zustand einen Hauptschalter 81, mit
dem das Elektronikmodul 4 aktiviert bzw. abgeschaltet werden kann. Die dritte
Schutzkappe 10 verdeckt im aufgesetzten Zustand einen Schalter 101 für eine Programmierung,
mit dem bspw. eine Reset-Funktion verbunden sein kann.
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Fig. 5a zeigt eine schematische Perspektivdarstellung der ersten Schutzkappe 6 für das
Anzeigenmodul 42. Die erste Schutzkappe 6 weist eine im Wesentlichen quaderförmige
Kontur auf. Das Sichtfenster 61 ist dabei ungefähr mittig innerhalb einer Vorderfläche 62
der ersten Schutzkappe 6 angeordnet und entspricht ungefähr der Größe des
Anzeigebereichs des Anzeigenmoduls 42. Drei Seitenflächen bilden jeweils die zur Vorderfläche 62senkrechten Seitenkanten des Quaders. Die zur Vorderfläche 62 parallele Hinterfläche
fehlt, damit die Schutzkappe 6 über das Anzeigenmodul, dieses teilweise umgreifend,
geschoben werden kann.
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Fig. 5b zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Schnittkante C-C aus Fig. 5a. Deutlich
erkennbar ist hierbei eine obere Seitenfläche 63, die über ein Filmscharnier 64 mit der
Vorderfläche 62 verbunden ist. Die Schutzkappe 6 kann von unten her über das
Anzeigenmodul 42 geschoben werden, bis die untere Seitenfläche 65 zum Anschlag kommt.
Die obere Seitenfläche 63 kann dann rechtwinkelig in Richtung einer oberen Seitenkante
des Anzeigenmoduls 42 abgeklappt werden, bis sie einrastet. Um das Einrasten zu
ermöglichen, sind an den oberen Enden der beiden kürzeren Seitenflächen jeweils U-
förmige Aussparungen 66 vorgesehen, in die entsprechende Rastnasen 67 an seitlich
herumgezogenen Wandabschnitten 68 der oberen Seitenfläche 63 eingreifen und für eine
lösbare Rastverbindung der ersten Schutzkappe 6 sorgen.
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Anhand der Fig. 5a und 5b ist zudem ein umlaufender Dichtrahmen 69 erkennbar, der
einen rechteck-, einen trapez-, einen halbrundförmigen oder andersartig geformten
Querschnitt aufweisen kann. Der Dichtrahmen 69 ist auf der Vorderfläche 62 der ersten
Schutzkappe 6 in unmittelbarer Nähe der Sichtfeldaussparung 61 bzw. unmittelbar an
diese grenzend angeordnet. Der Dichtrahmen 69 sorgt bei aufgesetztem Bedienfeld 2 für
eine dicht abschließende Passung zwischen Schutzkappe 6 und Aussparung 24, so dass
einerseits ein Spritzwasserschutz und andererseits eine brandhemmend wirkende
Dichtung gebildet ist.
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Der Dichtrahmen 69 kann bspw. aus einem Elastomer oder einem Moosgummi bestehen
und kann auf die Vorderfläche 62 der Schutzkappe 6 aufgeklebt oder mittels einer Düse
aufgespritzt sein. Möglich und vorteilhaft ist jedoch auch ein Zweikomponenten-
Spritzvorgang, bei dem der Schutzrahmen 6 hergestellt und in der gleichen
Spritzgussform der Dichtrahmen 69 aufgebracht werden kann.
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Die Fig. 6a und 6b zeigen jeweils schematische Perspektivdarstellungen der ersten
Schutzkappe 6 entsprechend Fig. 5a mit aufgeklappter (Fig. 6a) bzw. eingerasteter
oberer Seitenfläche 63 (Fig. 6b). Anhand der Fig. 6b ist ein das Anzeigenmodul 42
teilweise rückseitig umgreifender Wandabschnitt der oberen Seitenfläche 63 erkennbar,
die im eingeklappten Zustand der oberen Seitenfläche 63 einen parallel zur Vorderfläche
62 angeordneten Wandabschnitt bildet und so für einen festen Sitz des ersten
Schutzrahmens 6 auf dem Anzeigenmodul 42 sorgt. Als Material für die nicht transparente
Schutzkappe 6 eignet sich bspw. Polyamid oder dergleichen, mit dem sich problemlos das
Filmscharnier 64 herstellen lässt.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.