DE1020006B - Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd

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DE1020006B
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chlorine dioxide
chlorine
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DES50175A
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Angelo Germano
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Solvay SA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/02Oxides of chlorine
    • C01B11/022Chlorine dioxide (ClO2)
    • C01B11/023Preparation from chlorites or chlorates
    • C01B11/025Preparation from chlorites or chlorates from chlorates without any other reaction reducing agent than chloride ions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd durch Umsetzung von Chlorwasserstoff mit Natriumchlorat nach folgender Gleichung
    2 NaCl03 + 4 HCl -
    -@ 2 C102 + C12 -f- 2 Na Cl -f- 2 H20 (1)
    Gemäß dieser Reaktion sollte das Molekularverhältnis C12/C102 in dem erzeugten Gasgemisch gleich 0,5 sein. Tatsächlich hat dieses Verhältnis einen deutlich höheren Wert auf Grund der ergänzenden Freisetzung von durch folgende Nebenreaktion erzeugtem Chlor
    Na C103 + 6 HCl #> 3 C12 + Na Cl + 3 H,0 (2)
    Bekanntlich wirken einerseits bei der Durchführung der Reaktion (1) der Wert des Molekularverhältnisses HCl/NaC103 der miteinander reagierenden Stoffe und die Temperatur des Reaktionsmilieus unmittelbar auf die Zersetzungsgeschwindigkeit des Chlorats ein, aber andererseits ist es wegen der Reaktion (2) vorteilhaft, dieses Verhältnis unter 2 zu halten.
  • Man hat vorgeschlagen, diese sich widersprechenden Bedingungen miteinander dadurch in Einklang zu bringen, daß man das Chlorat mit einer geringeren Säuremenge reagieren läßt als die stöchiometrisch notwendige und allmählich die Temperatur des Reaktionsmilieus in dem Maße erhöht, wie sich die Säurekonzentration der Lösung verringert. Zu der restlichen, noch nicht umgesetztes Clorat enthaltenden Lösung fügt man neue Mengen an frischem Chlorat für die weitere Erzeugung von Chlordioxyd zu. Diese Rückführung kann jedoch nur stattfinden, nachdem die Nebenprodukte der Reaktion, Wasser und Natriumchlorid, beseitigt sind. Diese Maßnahme ist schwierig durchzuführen, denn nach der Entfernung des Wassers fällt Chlorat gleichzeitig mit Natriumchlorid aus.
  • Die Erfindung hat zum Ziel, ein Verfahren zu schaffen, welches die Zersetzung des Natriumchlorats durch Chlorwasserstoff unter solchen Bedingungen durchzuführen ermöglicht, daß die nur Chlor liefernde Nebenreaktion (2) in beträchtlichem Ausmaße unterdrückt wird.
  • Ein anderes Ziel der Erfindung ist ein Verfahren der Herstellung von Chlordioxyd zu schaffen, welches die leichte Abtrennung des als Nebenprodukt erhaltenen Natriumchlorids in technisch reinem Zustand ermöglicht.
  • Schließlich ist es noch ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches sich gut der kontinuierlichen Gewinnung von Chlordioxyd anpassen läßt.
  • Die Erfindung beruht auf der überraschenden Tatsache, daß beim Arbeiten bei niedriger Temperatur selbst in Gegenwart eines Überschusses an Chlorwasserstoff über die stöchiometrischen Mengen es möglich ist, gleichzeitig verhältnismäßig bedeutende Mengen an Natriumchlorat pro Volumeneinheit des Reaktionsgefäßes zu zersetzen und eine an C102 reiche Gasmischung durch anschließende Desorption (Entgasung) der so hergestellten Lösung zu erhalten.
  • Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren der Herstellung von Chlordioxyd unter Ausgehen von Natriumchlorat und Chlorwasserstoff darin, mehr als zwei Moleküle Chlorwasserstoff pro Molekül Natriumchlorat bei einer Temperatur unter + 10°C, vorzugsweise zwischen 0 und - 25'C, reagieren zu lassen, das ausgefallene Natriumchlorid abzutrennen, das Chlordioxyd und das Chlor aus der so erhaltenen Lösung durch Einwirkung eines inerten Gases und/oder Wärme auszutreiben und die restliche Lösung wieder zu verwenden, um eine neue Lösung an Natriumchlorat für die weitere Herstellung von Chlordioxyd herzustellen.
  • Bei den angewendeten Temperaturen und in Abwesenheit von inertem Gas bleibt das durch die Umsetzung erzeugte Chlordioxyd in gelöstem Zustand. Jedoch entwickelt sich etwas Chlor, und hierdurch wird ein geringer Anteil an Chlordioxyd mitgenommen. Die in der über dem Reaktionsgefäß gelegenen Kammer gesammelten Gase befinden sich daher in einem deutlich oberhalb 0,5 liegenden Molekularverhältnis C12/C102. Dagegen erhält man durch Austreiben der in der Lösung gelösten Gase eine Mischung mit einem sehr günstigen Verhältnis C12/C102, wobei dieses Verhältnis selbst unter den theoretischen von 0,5 sein kann. Das Verfahren erlaubt also schon eine teilweise Trennung des Chlors vom Chlordioxyd. Die erzeugten Gase können jedoch gemischt sein, wobei das Verhältnis C12/C102 in der Mischung etwa0,6 ist. Es wurde außerdem die überraschende Tatsache beobachtet, daß, wenn man bei niedriger Temperatur unter den angegebenen Bedingungen arbeitet, die Chloratmenge, welche das ausgefällte N atriumchlorid im Laufe der Umsetzung begleitet, plötzlich bei 0°C ausfällt, wenn die Reaktionsteilnehmer in einem molekularen Verhältnis HCl/NaC103 oberhalb 2,8 zusammengebracht werden. Man hat jedoch ein Interesse daran, dieses Verhältnis zu beschränken und es nicht 3,2 überschreiten zu lassen.
  • Da man tatsächlich leicht einen Umsetzungsgrad des Chlorats von 75 bis 90 °/o bei niederen Temperaturen nach ungefähr vierstündiger Reaktionszeit erzielt, folgt daraus, daß, wenn das zur Umsetzung gebrachte Molekularverhältnis HCl/NaC103 zwischen 2,8 und 3,2 ist, das gleiche Molekularverhältnis in der restlichen Lösung zwischen 5 und 20 ist. Es ist anzunehmen, daß die Ausfällung von reinem an Chlorat freiem NaCl eine Folge der kombinierten Wirkung der Temperatur und der erhöhten H Cl-Konzentration der Mutterlauge ist.
  • Wenn man unter atmosphärischem Druck arbeitet, wird die Temperatur des Reaktionsmilieus unter + 10°C aufrechterhalten, um so die Entwicklung von im Laufe der Umsetzung erzeugtem C102 zu vermeiden. Man kann bei etwas erhöhteren Temperaturen unter höheren Drücken arbeiten, indessen arbeitet man unter normalem Druck vorteilhafter bei niedrigeren Temperaturen, welche -25°C erreichen können.
  • Das nicht kontinuierliche Verfahren wird in folgender Weise durchgeführt.
  • In ein Reaktionsgefäß führt man eine vorzugsweise an Clorat gesättigte Natriumchloratlösung ein, wie sie durch Zusatz von Chlorat zu einer aus der früheren Herstellung kommenden restlichen Lösung erhalten ist.
  • Diese Lösung wird auf niedriger Temperatur gehalten, beispielsweise zwischen - 5 und -15' C, während man eine wäßrige Lösung von Chlorwasserstoff oder wasserfreiem Chlorwasserstoff im Verhältnis von mehr als 2 Molekülen H Cl pro :Molekül eingebrachten Chlorats einführt. Die Reaktion wird während ungefähr 4 Stunden fortgeführt, bis 75 bis 90 °Jo des vorhandenen Chlorats reagiert haben. Man filtriert den gebildeten Niederschlag ab und führt dann ein inertes Gas in die Lösung ein, um das gelöste Chlordioxyd und Chlor auszutreiben. Dieses Austreiben findet viel wirksamer unter leichtem Erwärmen der Lösung statt. Das Molekularverhältnis C12/C102 in den mitgenommenen Gasen ist ungefähr 0,6. Die restliche Lösung kann für die Zubereitung einer neuen Natriumchloratlösung benutzt werden.
  • Wenn das Molekularverhältnis HCl,!1\aC10, der zur Umsetzung gebrachten Reaktionsteilnehmer oberhalb 2,8 ist, besteht der abgetrennte Niederschlag aus NaCl. Im entgegengesetzten Fall enthält dieser Niederschlag auch Natriumchlorat. Man kann nach Wunsch Chlorwasserstoff am Ende der Reaktion zufügen, um die Ausfällung von NaCl zu erleichtern.
  • Das Verfahren kann in kontinuierlicher Weise derart ausgeführt werden, daß man die Zersetzung des Chlorats und das Entgasen der erhaltenen Lösung in verschiedenen Apparaten durchführt.
  • Man kann das Herstellungsverfahren in verschiedener Weise abwandeln. Im folgenden werden die zwei hauptsächlichen Varianten beschrieben, welche mit einer unmittelbaren Speisung des Reaktionsgefäßes mit gasförmigem HCl und mit einer Speisung des Reaktionsgefäßes mit einer wäßrigen H Cl-Lösung, welche durch Auflösen von Chlorwasserstoff in einem rückgeführten Teil der restlichen Flüssigkeit hergestellt ist, arbeiten.
  • Die erste und bei weitem die einfachste Variante hat jedoch den Nachteil, eine erhöhte Zufuhr an Kühlmittel zum Reaktionsgefäß zu benötigen, um die Lösungswärme des HCl zu neutralisieren. Die zweite erfordert eine weitere Wärmebehandlung bei über 10' C vorzugsweise bei 40 bis 60` C eines Teils der umlaufenden Lösung vor der Einführung des gasförmigen H Cl. Diese zweite Variante führt daher zu einem Molekularverhältnis CLCI02 in den erzeugten Gasen etwas oberhalb desjenigen, welches man mit der ersten erhält. Eine dritte Variante besteht darin, diese Sättigung an gasförmigen HCl zu vermeiden und einen Teil des Umlaufs nach der Erschöpfung an Chlorat zu verwerfen, wobei die Speisung des Erzeugers dann durch eine frische Lösung stattfindet.
  • Das Schema der Fig. 1 betrifft das kontinuierliche Verfahren, in welchem gasförmiger Chlorwasserstoff zum Ansäuern der Lösung verwendet wird.
  • Das Natriumchlorat wird in festem Zustand in ein Lösegefäß 1 eingeführt und in der von einer früheren Fabrikation durch Pumpe 5 gelieferten restlichen Flüssigkeit aufgelöst. Die so erhaltene Lösung wird in das Reaktionsgefäß 2 eingeführt, welches von einer mit einer Kühleinrichtung 6 versehenen Kolonne 2 dargestellt ist. Der Chlorwasserstoff wird durch die Leitung 7 an mehreren Stellen eingeführt, welche über den absteigenden Weg der Lösung in der Kolonne 2 verteilt sind. Die Lösung trifft also neue Mengen Säure in dem Maße, wie die Reaktion fortschreitet. Die Temperatur des Reaktionsmilieus wird auf dem gewünschten Wert durch Umlauf einer Kühlsole in der Kühleinrichtung 6 aufrechterhalten.
  • Das ausfallende N atriumchlorid geht nach unten in der Kolonne, wird auf Filter 3 aufgenommen und durch einen von der Pumpe 5 abgezogenen rückgeführten Teil der restlichen Flüssigkeit gewaschen. Die klare, aus der Kolonne strömende Flüssigkeit wird zur Spitze des Austreibapparats 4 durch die Leitung 8 geführt. Die Entgasung wird durch Einführen inerten Gases aus 9 und durch Anwärmen der Flüssigkeit mittels der Schlange 10 bewirkt, in welcher Wasser von Raumtemperatur umläuft.
  • Dem bei 9 eingeführten inerten Gas mischt man zuvor das bei 11 eingeführte und aus den Leitungen 12 und 13 kommende Fegegas zu. Die von der Spitze des Austreibers 4 durch die Leitung 14 abgezogene Gasmischung stellt das Endprodukt dar. Es ist eine Mischung aus Chlordioxyd, Chlor und inertem Gas, in welchem das Molekularverhältnis Cl.'C102 ungefähr 0,6 ist.
  • Die entgaste Flüssigkeit wird von der Pumpe 5 erfaßt und für einen neuen Fabrikationsgang verwendet. Bei 15 entfernt man aus dem Flüssigkeitsumlauf einen genügenden Anteil, um in kontinuierlicher Weise Gas durch die Reaktion gebildete Wasser und gegebenenfalls gewisse Verunreinigungen des \ atriumchlorats zu entfernen, welche sich in der umlaufenden Lösung konzentrieren können.
  • Das Schema der Fig. 2 zeigt eine Variante des kontinuierlichen Verfahrens, gemäß welchem ein Teil der restlichen Flüssigkeit für die Auflösung von gasförmigem H Cl verwendet wird.
  • Die Ausgangslösung wird in dem Lösegefäß 1 durch Zusatz von festem Chlorat zu einem Teil der von der Pumpe 5 gelieferten restlichen Flüssigkeit hergestellt. Die wäßrige Salzsäurelösung, hergestellt wie noch nachstehend angegeben ist, wird in das Reaktionsgefäß 2 durch die Leitung 7 auf verschiedenen Höhen des absteigenden Wegs der Lösung eingeführt. Das kristallisierte Natriumchlorid geht nach unten auf den Boden des Reaktionsgefäßes und wird auf dem Filter 3 gesammelt, wo es, wie im vorhergehenden Fall, durch einen Teil der restlichen Flüssigkeit gewaschen wird, welche aus dem Umlauf hinter der Pumpe 5 abgenommen wird. Die klare Flüssigkeit der Kolonne 2 wird durch die Leitung 8 zur Spitze des Austreibeapparats 4 geführt, welcher mit inertem Gas bei 9 gespeist wird. Ein Teil dieses Gases ist in dem Auflöser 1 bei 11 eingeführt und durch die Leitung 13 nach dem Ausfegen der oberen Kammer des Reaktionsgefäßes 2 weitergeführt worden, während der andere Teil bei 17 eingeführt wurde, um die in dem Apparat 18 erzeugten Gase wiederzugewinnen, und durch die Leitung 16 weitergeführt wurde.
  • Die in 4 ausgetriebenen Gase werden durch die Leitung 14 abgezogen. Sie stellen das Endprodukt dar. Die restliche Flüssigkeit wird von der Pumpe 5 erfaßt. Zwei Anteile werden für die Zubereitung der Chloratlösung für das Waschen des NaCl verwendet und der Rest für die Herstellung der wäßrigen Lösung von HCl benutzt. Dieser Anteil wird durch die Leitung 19 zur Spitze eines Hilfsreaktorabtreibers 18 geleitet, welcher durch in dem Wärmeaustauscher 20 umlaufendes warmes Wasser erwärmt und mit inertem Gas bei 17 gespeist wird. Die erzeugte Gasmischung wird zum Hauptabtreibeapparat 4 durch Leitung 16 zurückgeführt. Die wiedererwärmte Flüssigkeit wird an der Spitze des Auflösers für HCl, 21, eingeleitet, welcher drei Abteilungen besitzt: eine obere Abteilung 21 a mit Rieselplatten, eine mittlere durch Wasser gekühlte Abteilung 21 b und eine untere Abteilung 21 c mit einer durch eine Kühlsole gespeisten Kühleinrichtung. Jede dieser Abteilungen wird mit gasförmigem Chlorwasserstoff durch die Hauptleitung 22 gespeist. Das in dem Auflöser ausgefällte Natriumchlorid wird bei 23 entfernt, während die saure Lösung in das Reaktionsgefäß 2 durch die Leitung 7 mittels Säurepumpe 24 eingeführt wird.
  • Welches auch der verwendete Fabrikationsgang ist, man hält in dem Reaktionsgefäß 2 eine Temperatur unterhalb + 10° C, vorzugsweise eine zwischen 0 und -25° C aufrecht.
  • Die Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer in der Reaktionskolonne wird als Funktion der Temperatur derart bestimmt, daß der Umwandlungsgrad des Chlorats so hoch wie möglich ist. Beim Arbeiten nach der zweiten Variante ist darüber zu wachen, daß der Umwandlungsgrad 85 bis 90 0110 erreicht, denn ein Teil der restlichen Flüssigkeit muß an Chlorat in der Wärme erschöpft werden, was an sich zu einer schlechten Ausbeute an Chlordioxyd führt. Beim Arbeiten nach der ersten Variante kann man sich mit einem niedrigeren Umwandlungsgrad zufriedengeben, beispielsweise 90 °%, denn daraus ergibt sich kein merklicher Verlust zu der Ausbeute an C102.
  • In den Beispielen wird die kontinuierliche Herstellung von 1000 kg C102 pro Zeiteinheit gemäß der beiden hauptsächlichen Varianten noch beschrieben. Beispiel 1 (Fig.l) Zum Auflösegefäß 1 gibt man in der Zeiteinheit 1638,5 kg festes Chlorat und schickt durch die Pumpe 5 7490 kg Restlösung von ungefähr 10° C, welche enthält:
    11,0 ..... 6340 kg H Cl ..... 679,5 kg
    NaC103 . . 181 kg NaCl .... 289,5 kg
    Die sich daraus ergebende Chloratlösung erreicht eine Temperatur zwischen etwa 0 und + 5° C auf Grund der negativen Lösungswärme des Chlorats. Sie wird zur Spitze der Kolonne 2 gefördert, wo sie in Reaktion mit 1220,6 kg Chlorwasserstoff, eingeführt mit 20° C durch die Leitung 7 an drei verschiedenen Höhen in das Reaktionsgefäß (Molekularverhältnis H Cl!Na Cl 03 = 3) gebracht wird. Die Temperatur am Fuß der Kolonne 2 wird auf -15° C durch Umlauf einer Kühlsole aufrechterhalten, welche mit -25° C in die Kühleinrichtung 6 eintritt. 862 kg Natriumchlorid werden auf dem Filter 3 in der Zeiteinheit gesammelt. Die kalte Lösung wird an der Spitze des Austreibeapparats 4 eingeführt, dessen unterer Teil durch eine Schlange erwärmt wird, in welcher Wasser von Raumtemperatur umläuft. Sie trifft einen aufsteigenden Strom von 3520 kg Luft von ungefähr 20° C, von der 570 kg in 11 zum Ausfegen des Auflösers 1 und der Gaskammer der Kolonne 2 eingeführt worden sind. Bei 14 sammelt man in der Zeiteinheit 5152 kg einer Gasmischung, enthaltend
    Luft ........................... 3520 kg
    C102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1000 kg
    C12 ............................ 632 kg
    Das Molekularverhältnis von C12/C102 ist ungefähr 0,6. Die restliche Lösung wird für die Herstellung der Chloratlösung wiederverwendet mit Ausnahme eines vorher bei 15 entfernten Teiles, enthaltend
    H,0 ...... 293 kg H Cl ...... 31 kg
    NaC103.. . . 8 kg NaCl ..... 13,5 kg
    Beispiel 2 (Fig.2) In die Reaktionskolonne 2 führt man in kontinuierlicher Weise ein: An der Spitze eine Chloratlösung mit einer Temperatur von 5° C, erhalten durch Auflösen von 1677 kg NaC10.. in 2477 kg restlicher, von der Pumpe 5 abgezogener Lösung, enthaltend:
    H,0 ..... 2000 kg H Cl ...... 304 kg
    N a Cl 03 . . . 81 kg N a Cl ..... 92 kg
    und unter Verteilung auf drei verschiedene Höhen der Kolonne 3509 kg einer wäßrigen Lösung von H Cl mit einer Temperatur von ungefähr -10° C, erhalten, wie noch nachstehend angegeben wird.
  • Die Temperatur am Ausgang der Kolonne 2 wird auf ungefähr -150 C gehalten.
  • Auf dem Filter 3 trennt man 774 kg Natriumchlorid, gewaschen durch restliche von der Pumpe 5 abgezogene Flüssigkeit, ab. Die am Boden der Kolonne 2 herausgehende Lösung wird an der Spitze des Abtreibeapparats 4 eingeführt, welcher mit inerten Stoffen im oberen Teil gefüllt und im unteren Teil durch Umlauf von Wasser mit Raumtemperatur gekühlt ist. Die Lösung trifft dort einen Strom von 3520 kg Luft, von denen 570 kg bei 11 in das Auflösegefäß und 2950 kg bei 17 in den Hilfsapparat 18 eingeführt worden waren. Bei 14 trennt man das erzeugte 1000 kg C102 und 688 kg Chlor enthaltende Gas ab mit einem Molekularverhältnis C12/C102 von 0,65.
  • Von der restlichen Lösung verwendet man 2477 kg für das Auflösen von NaCIO" Vize oben angegeben, und eine gleiche Menge für das Auflösen von HCl, welche man in folgender Weise behandelt. Durch die Leitung 19 leitet man sie zur Spitze des Hilfsapparats 18, welcher im unteren Teil durch einen Wärmeaustauscher 20 erwärmt wird, in welchem Wasser von 50 bis 60° C umläuft. Dort vollendet sich die Umsetzung von H Cl mit dem Chlorat unter gleichzeitiger Entgasung unter der mitnehmenden Wirkung von 2950 kg bei 17 eingeführter Luft. Die mitgenommenen Gase enthalten 30,5 kg C102 und 79 kg Chlor (Molekularverhältnis von C12/C102 = ungefähr 2,5).
  • Die mit 40 bis 50° C herausgehende Lösung enthält noch 204 kg HCl und 135 kg Na Cl auf 2000 kg Wasser. Man löst darin 1300 kg HCl in dem Apparat 21 unter ausreichender Abkühlung, um eine Lösung mit einer Temperatur von -10° C herausgehen zu lassen, welche enthält
    H20 ........................... 2000 kg
    H Cl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1499 kg
    NaCl .......................... 10 kg
    125 kg NaCl werden in dem Löseapparat 21 ausgefällt und an seinem Boden abgetrennt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd aus Natriumchlorat und Chlorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man mehr als 2 Moleküle Chlorwasserstoff pro Molekül Natriumchlorat bei einer Temperatur unter + 10° C, vorzugsweise zwischen 0 und-25° C, reagieren läßt, das ausgefallene Natriumchlorid abtrennt, das Chlordioxyd und das Chlor aus der so erhaltenen Lösung unter der Einwirkung eines inerten Gases und/oder Erwärmen austreibt und die restliche Lösung wiederverwendet, um die Chloratlösung für einen weiteren Fabrikationsgang herzustellen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Natriumcblorid der Lösung erst abtrennt, nachdem solche Säuremengen zugefügt sind, daß das Molekularverhältnis HCl/NaC103 über 2,8 ist.
  3. 3. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorwasserstoff in die Reaktionszone an mehreren über den Weg der Chloratlösung verteilten Stellen einführt.
  4. 4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Chlorwasserstoff in gasförmigem Zustand in die Chloratlösung eingeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Chlorwasserstoff in mindestens einem Teil der nach der Austreibung des Chlordioxyds und Chlors erhaltenen restlichen Flüssigkeit gelöst wird.
  6. 6. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung von Chlorwasserstoff mit Natriumchlorat und das Entgasen der so erhaltenen Lösung nach dem Abtrennen des Natriumchlorids in kontinuierlicher Weise in getrennten Apparaten bewirkt werden, wobei die restliche Lösung mindestens teilweise zur Herstellung der wäßrigen Natriumchloratlösung w-iedervenc°endet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Umsetzung verwendete Chlorwasserstoff in einem Teil der restlichen Flüssigkeit gelöst wird, welcher an Chlorat durch Umsetzung bei einer Temperatur über + 10° C, vorzugsweise bei 40 bis 60° C, erschöpft und von Chlor und Chlordioxyd entgast wurde.
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