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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Rohranschlusssystem,
insbesondere für
einen Betonschacht, mit einer Durchführung bzw. einem sogenannten
Schachtfutter zum Einsetzen in einen Schacht oder dergleichen, und
einem Rohr, von dem ein Endabschnitt in die Durchführung einsetzbar
ist. Die Endung betrifft ferner eine Durchführung sowie ein Rohr für ein derartiges
Rohranschlusssystem, und auch ein Verfahren zum Herstellen eines
druckwasserdichten Anschlusses mittels eines derartigen Rohranschlusssystems.
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Derartige Rohranschlusssysteme werden überall dort
eingesetzt, wo ein Rohr an . der Wand eines Schachtes oder dergleichen
anzuschließen
ist. Der Anschluss ist meist wasserdicht und insbesondere auch druckwasserdicht
auszubilden.
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Rohranschlusssysteme gemäß dem Stand der
Technik weisen eine Durchführung
und ein Rohr aus Kunststoff auf. Die Durchführung muss nach dem Betonieren
des Schachtes in einem aufwendigen zweiten Arbeitsgang in eine Aussparung
im Schacht eingesetzt und dort mit weiterem Beton fixiert werden.
Erst dann kann das Rohr in die Durchführung eingesteckt werden.
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Um einen druckwasserdichten Anschluss herzustellen,
ist es bekannt, das Rohr aus Kunststoff mittels sogenannter Extruderschweißung in
der fixierten Durchführung
zu befestigen. Die Extruderschweißung ist jedoch verhältnismäßig aufwendig.
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Es ist ferner bekannt, in die Aussparung
des Schachtes als Durchführung
eine sogenannte Elektroschweißmuffe
einzusetzen und mit weiterem Beton zu fixieren. Anschließend kann
ein Rohr aus Kunststoff durch Schmelzschweißen mit der Elektroschweißmuffe druckwasserdicht
verbunden werden. Auch hier ist ein zweiter Arbeitsgang zum Einsetzen und
Fixieren der Durchführung
im Schacht erforderlich.
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Zugrundeliegende
Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
oben genannten Nachteile zu überwinden
und insbesondere ein Rohranschlusssystem zu schaffen, das in einem
Schacht oder dergleichen leichter anzubringen ist.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Durchführung
einen im wesentlichen zylinderförmigen
Muffenabschnitt aufweist, der derart gestaltet ist, dass er in eine
Schalung zum Betonieren des Schachtes eingesetzt und darin einbetoniert bzw.
eingegossen werden kann, und dass der Endabschnitt des Rohres mit
einer Heizwendel versehen ist, mittels der er durch Schmelzschweißen in die einbetonierte
Durchführung
eingeschweißt
werden kann. Die Aufgabe ist ferner mit einer Durchführung und
einem Rohr für
ein derartiges erfindungsgemäßes Rohranschlusssystem
gelöst.
Schließlich
ist die Aufgabe auch mit einem eingangs genannten Verfahren gelöst, das
die Schritte umfasst: Einsetzen der Durchführung in eine Schalung für einen
herzustellenden Schacht, Füllen
der Schalung mit Beton und Eingießen der Durchführung in
dem entstehenden Schacht, Einsetzen eines Endabschnittes des Rohres
in die Durchführung,
und Schmelzschweißen
des Endabschnittes in der Durchführung.
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Bei dem erfindungsgemäßen Rohranschlusssystem
ist es möglicht,
dass die Durchführung
bereits beim Betonieren des Schachtes in dessen Schalung eingesetzt
und darin in einem einzigen Arbeitsgang fixiert wird. Anschließend kann
das anzuschließende
Rohr durch Schmelzschweißen druckwasserdicht
an bzw. in der Durchführung
angeschlossen werden.
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Das Anbringen einer Heizwendel am
Endabschnitt des Rohres ist insofern überraschend, weil man bisher
der Meinung war, dass zwar an einer im Schacht eingesetzten Elektroschweißmuffe ausreichend
Raum für
die Heizwendel und deren Anschlüsse
ist, nicht aber am Endabschnitt eines Rohres, das in der Regel dünnwandig
ausgebildet ist, um in eine Durchführung zu passen. Erfindungsgemäß ist dieses
Vorurteil überwunden
und die Heizwendel am Rohr angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Rohranschlusssystem kann
auch bei anderen Bauwerken als Schächten verwendet werden, beispielsweise
bei Klärwerken
sowie bei Regenrückhalte-
oder Speicherbecken. Mit anderen Worten kann das Rohranschlusssystem überall dort
Verwendung finden, wo Betonwände
wasserdicht zu durchdringen sind.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung weist der Muffenabschnitt eine äußere Mantelfläche auf,
von der mindestens ein, sich in Umfangsrichtung erstreckender Stegabschnitt
im wesentlichen radial absteht. Der Stegabschnitt wird beim Einbetonieren
der Durchführung
unmittelbar mit Beton umschlossen und verbessert die Abdichtung zwischen
dem Schacht und der Durchführung.
Die Abdichtung ist bei dem erfindungsgemäß weitergebildeten Rohranschlusssystem
besonders gut, weil der Beton beim Betonieren des Schachtes gerüttelt, d.h. maschinell
verdichtet wird und daher den Stegabschnitt besonders dicht umschließt.
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Gemäß einer zweiten Weiterbildung
der Erfindung sind an dem Muffenabschnitt wenigstens zwei Stegabschnitte
vorgesehen, die derart gestaltet sind, dass sie eine hinterschnittene
Nut einfassen. In der hinterschnittenen Nut sammelt sich beim Betonieren
des Schachfes Beton, so dass die Durchführung formschlüssig und
damit besonders fest und dicht im Schacht gehalten ist.
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Die Durchführung weist ferner vorteilhaft
einen Anschlagring auf, der im allgemeinen in den Muffenabschnitt
eingesetzt ist, zum Einbetonieren der Durchführung im Schacht aber herausgenommen werden
kann. Im eingesetzten Zustand kann der Anschlagring als Begrenzung
des Einschubweges des Rohres in die Durchführung dienen. Damit die Durchführung in
einfacher Weise in der Schalung des Schachtes angeordnet und einbetoniert
werden kann, wird der Anschlagring aus der Durchführung herausgenommen.
Die Durchführung
ist dann in der Regel an ihrer Innenseite zylinderförmig und
glatt, so dass sie besonders einfach auf einem Haltedorn in der
Schalung platziert werden kann.
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Der Anschlagring ist darüber hinaus
vorteilhaft mit einem Innendurchmesser versehen, der im wesentlichen
gleich dem Innendurchmesser des Rohres ist. Ein derart weitergebildeter
Anschlagring kann einem Kanalbauer als Höhenmaß beim Einbau eines Gerinnes
im Schacht dienen. Das Gerinne muss im allgemeinen auf die Höhe des Innendurchmessers
des später
montierten Rohres angepasst sein. Da bei dem erfindungsgemäß weitergebildeten Rohranschlusssystem
dieser Innendurchmesser dem Innendurchmesser des Anschlagringes
entspricht, muss der Kanalbauer nicht Maß nehmen oder das Rohr in die
Durchführung
einsetzen, um die Höhe
zu bestimmen, sonders es reicht aus, wenn er den Anschlagring in
die Durchführung
einfügt
und sich an dessen Innendurchmesser orientiert. Da der erfindungsgemäße Anschlagring
aus der Durchführung
entnehmbar ist, können
je nach Erfordernis bei einem Typ Durchführung Anschlagringe mit gleichen Außendurchmessern
aber unterschiedlichen Innendurchmessern eingesetzt werden.
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Die oben genannten Merkmale eines
aus der Durchführung
herausnehmbaren Anschlagrings, dessen Innendurchmesser insbesondere
dem Innendurchmesser des in die Durchführung einzusetzenden Rohres
entspricht, können
erfindungsgemäß bei einem
Rohranschlusssystem auch unabhängig
von den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen
realisiert werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Rohr
ist an dem Endabschnitt vorteilhaft ein Absatz ausgebildet und die
Heizwendel an dem im Durchmesser verringerten Abschnitt des Absatzes
angeordnet. Eine derart angeordnete Heizwendel wird weit in die
Durchführung
eingeschoben und führt
dort zu guten Schmelzschweiß- Ergebnissen. Der
Absatz dient insbesondere als zusätzlicher Anschlag für das Rohr beim
Einschieben in die Durchführung
und stellt sicher, dass die Heizwendel an der richtigen Stelle in der
Durchführung
angeordnet wird. Besteht z.B. zwischen dem von außen sichtbaren
Rand der Durchführung
und dem Rand des Absatzes noch Raum, nachdem der Endabschnitt des
Rohres in die Durchführung
eingeschoben worden ist, so ist daran zu erkennen, dass der Endabschnitt
nicht ausreichend tief in der Durchführung angeordnet ist.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Rohranschlusssystems anhand
der beigefügten
schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 einen
Längsschnitt
eines erfindungsgemäßen Rohranschlusssystems
mit einer Durchführung
und einem Rohr und
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2 eine
Draufsicht eines Schachtes mit einem erfindungsgemäßen Rohranschlusssystem
im Schnitt gemäß 1.
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Detaillierte Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Das in 1 dargestellte
Rohranschlusssystem 10 weist als Hauptbauteile eine im
wesentlichen ringförmige
Durchführung 12,
in Gestalt eines Schachtfutters zum Einsetzen in einen Schacht 14, und
ein Rohr 16 auf.
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Die Durchführung 12 ist, wie 2 veranschaulicht und nachfolgend
erläutert
werden wird, im Schacht 14 einbetoniert. Dabei durchsetzt
die Durchführung 12 eine
Wand des Schachtes 14. In die Durchführung 12 kann ein
Endabschnitt 18 des Rohres 16 eingesetzt und,
wie ebenfalls nachfolgend dargelegt wird, darin befestigt werden,
um mit dieser einen druckwasserdichten Anschluss zu bilden.
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Die ringförmige Durchführung 12 ist
an ihrer Innenseite durch einen hohlzylindrischen Muffenabschnitt 20 gebildet,
an dessen äußerer Mantelfläche vier
Stegabschnitte 22 radial abstehen, die sich in Umfangsrichtung
erstrecken. Je zwei der Stegabschnitte 22 begrenzen eine
von drei hinterschnittenen Nuten 24.
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An der Innenseite der Durchführung 12 ist
an der, bezogen auf 1 linken
Seite der Durchführung 12,
ein Anschlagring 26 kraftschlüssig und entnehmbar eingesetzt.
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Das Rohr 16 ist am Endabschnitt 18 mit
einem Absatz 28 versehen, auf den abschnittsweise eine
Heizwendel 30 gewickelt ist.
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Das Rohranschlusssystems 10 wird
wie folgt in den Schacht 14 montiert: Zunächst wird,
beispielsweise in einem Werk für
Fertigbetonteile, für
den Schacht 14 eine nichtdargestellte Schalung vorbereitet,
an der unter anderem ein Haltedorn derart befestigt ist, dass auf
ihn die Durchführung 12 aufgeschoben
werden kann, und der so gehalten ist, dass sich dann die Achse der
Durchführung 12 im
wesentlichen senkrecht durch die spätere Wand des Schachtes 14 erstreckt.
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Es wird eine Durchführung 12 gewählt, deren Dicke
DD im wesentlichen der Dicke DW der
Wand des späteren
Schachtes 14 entspricht. Bei dieser Durchführung 12 wird
der Anschlagring 26 entnommen und die Durchführung 12 dann
auf den Haltedorn gesetzt. Anschließend wird die Schalung mit
Beton gefüllt,
der gerüttelt
wird und abbindet. Beim Rütteln
gelangt der Beton auch in die Nuten 24. Die Durchführung 12 ist nun
im Beton des fertigen Schachtes 14 druckwasserdicht eingegossen.
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Der Schacht 14 wird zur
Baustelle gebracht und dort ins Erdreich gesetzt. Nachdem der Innendurchmesser
IR des in den Schacht 14 zu montierenden
Rohres 16 bestimmt worden ist, wird ein Anschlagring 26 gewählt, dessen
Innendurchmesser IA im wesentlichen gleich
dem Innendurchmesser IR ist. Dieser Anschlagring 26 wird
in die Durchführung 12 wie
in 1 dargestellt eingesetzt
bzw. eingepresst.
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Nachdem der Anschlagring 26 eingesetzt
ist, kann ein Kanalbauer damit beginnen, im Kanal ein Gerinne auszubilden.
Die Höhe
eines derartigen Gerinnes ist von der späteren Höhe des Rohres 16 am Schacht 14 abhängig. Da
der Innendurchmesser IA des Anschlagringes 26 gleich
dem Innendurchmesser IR des Rohres 16 ist,
kann sich der Kanalbauer am Innendurchmesser IA des
Anschlagringes 26 orientieren.
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Nach oder gleichzeitig mit dem Erstellen
des Gerinnes wird der Endabschnitt 18 des Rohres 16 in den
Muffenabschnitt 20 der Durchführung 12 eingesetzt.
Der Außendurchmesser
AA des Absatzes 28 ist derart bemessen;
dass letzterer ohne größeren Kraftaufwand
mitsamt der darauf gewickelten Heizwendel 30 in den Muffenabschnitt 20 mit
dessen Innendurchmesser IM geschoben werden
kann.
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Das Rohr 16 wird abschließend mittels Schmelzschweißen durch
die Heizwendel 30 mit der einbetonierten Durchführung 12 druckwasserdicht und
vorzugsweise auch kraftleitend verschweißt.
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- 10
- Rohranschlusssystem
- 12
- Durchführung, insbesondere
Schachtfutter
- 14
- Schacht
- 16
- Rohr
- 18
- Endabschnitt
des Rohres
- 20
- Muffenabschnitt
- 22
- Stegabschnitte
- 24
- Nuten
- 26
- Anschlagring
- 28
- Absatz
am Endabschnitt des Rohres
- 30
- Heizwendel
- DD
- Dicke
der Durchführung
- DW
- Dicke
der Wand des Schachtes
- IA
- Innendurchmesser
des Anschlagringes
- IR
- Innendurchmesser
des Rohres
- AA
- Außendurchmesser
des Absatzes am Endabschnitt
- IM
- Innendurchmesser
des Muffenabschnitts der Durchführung