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Die
Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Getränkebehälter im Innenraum eines Kraftfahrzeugs
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
EP 0 830 974 A2 zeigt
eine Haltevorrichtung für
Getränkebehälter, die
in der Mittelkonsole angeordnet ist und schubladenartig aus der
Mittelkonsole ausziehbar ist. Um eine Kollision des Halters mit
dem Gangwählhebel
zu vermeiden, wird dort vorgeschlagen, den Halter in einer bogenförmigen Ausfahrbewegung
zur Seite zu führen.
Dieser Halter baut relativ groß und
beansprucht in der Mittelkonsole viel Bauraum.
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Die
DE 198 25 795 A1 zeigt
eine Vorrichtung zur Aufnahme von Getränkebehältern, die in der Mittelkonsole
verstaubar ist. Die Vorrichtung weist eine Halteplatte zum Einstellen
von Getränkebehältern auf.
In Gebrauchsposition wird die Halteplatte mittels mehreren drehbar
angelenkten Hebeln angehoben, um eine gute Abstützung von eingestellten Getränkebehältern zu
erzielen. Von Nachteil ist hier, dass die Hebel mechanisch relativ
instabil sind und Kräfte
die von oben oder der Seite auf die Halteplatte einwirken, wie das
z. B. bei unachtsam in die Halteplatte eingestellten Getränkedosen
häufig
vorkommt, nur ungenügend
aufnehmen können.
Auch weisen die Hebel relativ viel Spiel auf, so dass diese Vorrichtung
stark zum Klappern neigt und somit die Wertanmutung und den Komfort
im Fahrzeuginnenraum beeinträchtigt.
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Aus
der
DE 90 06 776 U1 ist
eine Vorrichtung mit einem Halter für Getränkebehälter bekannt, die eine Gebrauchs-
und eine platzsparende Nichtgebrauchsstellung aufweist. In der Gebrauchsstellung wird
der Halter über
ein teleskopierbares Oberteil ausgefahren.
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In
der JP 08-026 013 A ist ebenfalls eine Vorrichtung mit einem Halter
für Getränkebehälter bekannt,
die eine Gebrauchs- und
eine platzsparende Nichtgebrauchsstellung aufweist. Hier wird der
Halter über
eine Kulissensteuerung ausgefahren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung für Getränkebehälter zu schaffen, die bei guter
Abstützung
von Getränkebehältnissen
platzsparend verstaubar und mechanisch robust aufgebaut ist und
insbesondere wenig Klapperneigung aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Haltevorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein
Halter, der eine oder mehrere Aufnahmen für Getränkebehälter wie z. B. Getränkedosen und/oder
Tassen und/oder Becher aufweist, ist in einem Führungsträger gelagert. Um einerseits
eine gute Abstützung,
insbesondere eine große
Becherstehhöhe
von Getränkebehältern und
andererseits eine kompakte Bauweise zu realisieren, ist der Halter vertikal
verschiebbar ausgebildet. So wird der Halter in der aus einem Verkleidungsteil,
wie z. B. Armlehne oder Mittelkonsole oder Cockpit, ausgefahrenen
Haltestellung, aus dem Führungsträger heraus
in vertikaler Richtung angehoben.
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Um
einen mechanisch robusten Aufbau zu realisieren, ist der Halter über ein
Schleppleistenpaar in dem Führungsträger gelagert.
An zwei gegenüberliegenden
Seiten des Halters ist auf jeder Seite eine Schleppleiste angeordnet.
Jede der Schleppleisten greift über
einen Führungszapfen
in eine in dem Halter angeordnete Hubkulisse ein. Eine Schleppleiste kann
auch mehrere Führungszapfen
aufweisen, wobei je ein Führungszapfen
in eine Hubkulisse eingreift. Die Hubkulissen weisen identische
Form und Anordnung auf und sind so ausgebildet, dass der Halter
in vertikaler und in Ausfahrrichtung bzw. entgegengesetzt in Einfahrrichtung
verschiebbar ist.
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Der
Halter wird von zwei Seiten von den Schleppleisten flankiert und
zwischen ihnen gelagert. Somit weist der Halter nur wenige bewegliche
Teile auf, was die Klapperneigung reduziert. Durch die beidseitige
und insbesondere formschlüssige
Lagerung des Halters zwischen den Schleppleisten und oder in dem
Führungsträger, können auf
den Halter einwirkende Kräfte
gut aufgenommen werden.
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Es
ist vorgesehen, die Hubkulissen so auszubilden, dass sie zumindest
zwei winklig zueinander angeordnete, geradlinige Kurvenabschnitte
aufweisen. Vorzugsweise verlaufen die Kurvenabschnitte der Gebrauchstellung
parallel zu der Ausfahrbzw. Einfahrrichtung, so dass von oben, also
senkrecht zu der Ausfahr- bzw. Einfahrrichtung auf den Halter wirkende
Kräfte über den
bzw. die mit den Führungszapfen
zusammenwirkende und senkrecht zu der Kraft verlaufende Kurvenabschnitte
aufgenommen werden können.
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In
einer Ausführung
ist vorgesehen, dass der Halter eine sich verjüngende Form aufweist, vorzugsweise
eine oder mehrere geneigte Seitenwände aufweist. So kann der Halter
beim Ausfahren in die Haltestellung formschlüssig in dem Führungsträger gehaltert
werden, indem der Halter so weit nach oben verschoben wird, bis
seine geneigten, sich unten verbreiternden Seitenwände in Anlage
mit Haltepunkten und/oder einem Rahmen und/oder Seitenwänden des
Führungsträgers sind.
Dadurch wird die Klapperneigung weiter verringert und die mechanische
Stabilität
vergrößert.
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Es
ist auch möglich,
einzelne Kurvenabschnitte der Hubkulissen und/oder die Führungszapfen
mit einem geräuschdämmenden
Belag, vorzugsweise Filz, zu versehen um die Klapperneigung zu verringern.
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Eine
Ausführung
sieht vor, dass die Schleppleisten zweiteilig mit einer Hebeleiste
und einer Leerhubleiste ausgebildet sind. Die Hebeleiste weist die Führungszapfen
auf und lagert den Halter. Die Leerhubleiste ist in der Hebeleiste
drehbar gelagert und weist einen Steuerzapfen auf. Die Schleppleisten sind
in dem Führungsträger verschiebbar
gelagert und der Führungsträger ist
wiederum in dem Verkleidungsteil verschiebbar gelagert, so dass
er in das Verkleidungsteil einschiebbar und aus dem Verkleidungsteil
ausfahrbar ist.
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Ein
Gedanke der Erfindung ist es, den Halter lediglich in ausgefahrener
Stellung anzuheben oder abzusenken. Damit wird zum einen vermieden,
dass sich der Halter in dem Verkleidungsteil verklemmt und zum anderen
wird nur eine geringe Bauhöhe
beansprucht, da der Halter nur in vollständig abgesenkter Stellung in
das Verkleidungsteil einfährt.
So kann der Bauraum oberhalb des Halters in dem Verkleidungsteil
z. B. für
Ablagefächer
genutzt werden. Um das Anheben bzw. Absenken des Halters lediglich außerhalb
des Verkleidungsteiles durchzuführen
ist vorgesehen, die Schleppleisten über den Steuerzapfen in dem
Verkleidungsteil zu arretierten, wenn sich der Halter außerhalb
des Verkleidungsteiles befindet. Somit können sie nicht mehr mit dem
Führungsträger zusammen
verschoben werden. Eine weitergehende Bewegung des Führungsträgers bewirkt
dann, dass der Halter mit dem Führungsträger zusammen
relativ zu den Schleppleisten und der Halter entlang der Hubkulisse
bewegt und somit von dieser angehoben oder abgesenkt wird.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
sieht vor, dass der Halter selbsttätig in die Haltestellung oder
Grundstellung fährt.
Hierfür
kann der Halter und/oder der Führungsträger und/oder
die Schleppleiste einen Kraftspeicher aufweisen der den Halter direkt
oder indirekt beaufschlagt. Der Kraftspeicher kann beim Einfahren
oder Ausfahren des Halters aufgeladen werden und treibt demzufolge
den Halter beim Ausfahren bzw. Einfahren unter Entladung an. Vorteilhafterweise
ist der Kraftspeicher als Feder, insbesondere Drahtfeder oder Gasfeder
ausgebildet. Es ist auch möglich,
den Kraftspeicher als Feder/Dämpferelement
auszubilden, so dass die Ein- bzw. Ausfahrbewegung des Halters entsprechend
gedämpft
erfolgt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung und anhand der Zeichnungen. Dabei zeigt:
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1:
Eine Haltevorrichtung in Grundstellung;
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2:
die Haltevorrichtung in Haltestellung;
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3:
eine Explosionsdarstellung der Haltevorrichtung;
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4:
eine vergrößerte Darstellung
von Einzelteilen der Haltevorrichtung im Bereich des Halters.
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In 1 ist
eine Haltevorrichtung 1 in Grundstellung dargestellt. Ein
Verkleidungsteil 2 einer Armlehne umfasst einen Führungsträger 4 und
einen Halter 3. Der Führungsträger 3 ist
mit dem in dem Führungsträger gehalterten
Halter 3 in dem Verkleidungsteil 2 eingeschoben.
Der Halter 3 ist in dem Führungsträger 4 platzsparend
abgesenkt angeordnet.
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Auf
der Oberseite des Verkleidungsteils 2 können ein oder mehrere, der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellte, Staufächer
angeordnet sein, die von oben her zwischen Seitenwangen des Führungsträgers eingreifen
und so den zur Verfügung stehenden
Platz optimal ausnutzen. Die Staufächer können zudem eine gepolsterte
Abdeckung als komfortable Armauflage aufweisen.
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Der
Führungsträger 4 schließt die Stirnseite des
Verkleidungsteiles 2 in der Grundstellung eben ab. Durch
Herausfahren des Führungsträgers 4 aus dem
Verkleidungsteil wird der Halter 3 von der Grundstellung
in die in 2 dargestellte Haltestellung
verbracht. Dort ist ersichtlich, dass der Halter 3 außerhalb
des Verkleidungsteiles 2 nach oben versetzt angeordnet
ist und so für
die eingestellten Getränkebehälter eine
hohe Abstützfläche und
damit einen sicheren Stand aufweist.
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In
der 3 und in der 4 sind die
freigeschnittenen Einzelteile der Haltevorrichtung 1 dargestellt.
Der Halter 4 ist quaderförmig ausgebildet und weist
eine Ausnehmung 31 zum Einstellen von Getränkebehältern auf.
In den gegenüberliegenden Schmalseiten
des Halters 4 sind zwei gleichförmig ausgebildete Hubkulissen 32 angeordnet.
Diese weisen jeweils eine dreigeteilte Kurvenbahn, mit zwei parallel
versetzt verlaufenden Bahnen und eine diese verbindende winklig
ansteigende Bahn auf.
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Die
Schmalseiten des Halters 3 sind von Schleppleisten 5 umfasst,
wobei jede der zwei Schmalseiten an eine unmittelbar benachbart
abgeordnete Schleppleiste 5 angrenzt. Die Schleppleisten 5 sind
zweiteilig aufgebaut und weisen jeweils eine Hebeleiste 53 und
eine Leerhubleiste 52 auf. Über ein Drehlager 54 ist
die Leerhubleiste 52 drehbar mit der Hebeleiste 53 verbunden.
Zum Lagern des Halters 4 weisen die Hebeleisten 53 jeweils
zwei Führungszapfen 51 auf,
die jeweils in eine Hubkulisse 32 des Halters 3 eingreifen.
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Die
Schleppleisten 5 sind in dem Führungsträger 4 in Ein- bzw.
Ausfahrrichtung verschiebbar gelagert, so dass diese relativ zu
dem Führungsträger 4 bewegbar
sind. Die Leerhubleisten 52 weisen jeweils einen nach außen hin
gerichteten Steuerzapfen 55 auf. Der Steuerzapfen 55 ist
in einer in der Seitenwange 42 des Führungsträgers 4 angeordneten Steuerkurve 41 geführt. Der
Steuerzapfen 55 greift durch diese Steuerkurve 41 hindurch
und in eine in dem Verkleidungsteil 2 angeordnete Steuernut 21 hinein.
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Die
Steuernut 21 ist L-förmig
ausgebildet und weist einen längeren
Abschnitt 21a, der parallel zu der Ein- bzw. Ausfahrrichtung
verläuft
und einen kurzen Abschnitt 21b auf, der an einem Ende der
Steuernut 21 rechtwinklig nach oben abknickt.
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In
der in 1 dargestellten Grundstellung ist der Steuerzapfen 55 an
dem hinteren Ende der Steuernut 21 angeordnet. Beim Herausfahren
des Führungsträgers 4 bewegen
sich die Schleppleisten 5 zunächst mit, so dass der Steuerzapfen
entlang des längeren
Abschnitts 21a der Steuernut 21 nach vorne fährt. An
Ende des längeren
Abschnitts 21a kommt der Steuerzapfen in Anlage mit der
Wand des abknickenden kurzen Abschnitts 21b, so dass sich die
Schleppleisten 5 nicht mehr weiter in Ausfahrrichtung bewegen
können.
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Die
Länge des
längeren
Abschnitts 21a entspricht zumindest der Tiefe des Halters 3,
so dass dieser, wenn der Steuerzapfen 55 in Anlage mit
der Wandung des abknickenden kurzen Abschnitts 21b ist,
außerhalb
des Verkleidungsteiles 2 angeordnet ist. Nun bewegt sich
der Führungsträger 4 zusammen
mit dem Halter 3 relativ zu den feststehenden Schleppleisten 5 weiter
in Ausfahrrichtung.
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Zum
einen schwenkt nun die Steuerkurve 41 des Führungsträgers 4 den
Steuerzapfen 55 nach oben in die Bahn des kurzen Abschnitts 21b der Steuernut 21 hinein,
so dass die Schleppleisten 5 in dieser ausgefahrenen Position
des Führungsträgers 4 arretiert
sind. Sie können
nun weder in Einfahrrichtung noch in Ausfahrrichtung bewegt werden.
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Zum
anderen gleitet der Halter 3, der nun außerhalb
des Verkleidungsteiles 2 ist, von den Führungszapfen 51 geführt, entlang
der Hubkulisse 32 vertikal nach oben in Haltestellung.
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Die
Bahn der Hubkulisse 32 ist dreiteilig ausgebildet, wobei
das obenliegende, in Haltestellung relevante Bahnstück parallel
zu der Aus- bzw. Einfahrrichtung verläuft. Wirken in Haltestellung
von oben Kräfte
auf den Halter 3 ein, z. B. durch ungenaues Abstellen einer
schweren Flasche, so können diese
Kräfte
von der Hubkulisse 32 und den Führungszapfen ohne weiteres
aufgenommen werden, da der Bahnabschnitt der Hubkulisse 32 senkrecht
zu der Kraft verläuft.
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Das
Zurückfahren
des Halters 3 in die Grundstellung erfolgt durch Druck
auf die Stirnwand des Führungsträgers 4.
Der Führungsträger bewegt sich
in das Verkleidungsteil hinein, wobei die Schleppleisten 5 durch
den Steuerzapfen 55 blockiert sind. Somit bewegt sich der
in dem Führungsträger 4 gelagerte
Halter 3 mit diesem mit und wird durch die Führungszapfen 51 der
Hebeleisten 53 entlang der Hubkulisse vertikal nach unten
abgesenkt. Dabei ist der Halter 3 noch vollständig außerhalb
des Verkleidungsteiles angeordnet. Ist der Halter 3 vollständig abgesenkt,
schwenkt die Steuerkurve 41 den Steuerzapfen 55 von
dem kurzen Abschnitt 21b der Steuernut 21 zurück in den
langen geradlinigen Abschnitt 21a und gibt so die Schleppleisten 5 frei.
Bei der weiteren Einwärtsbewegung
des Führungsträgers 4 bewegen
sich nun die Schleppleisten 5 mit dem Führungsträger 4 und dem Halter 3 bis
in die in dem Verkleidungsteil 2 versenkt angeordnete Grundstellung.
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Ein
Kraftspeicher 6 beaufschlagt den Führungsträger 4 so, dass der
Kraftspeicher 6 beim Einfahren in die Grundstellung geladen
wird und sich beim Ausfahren in die Haltestellung entlädt und dabei den
Führungsträger 4 antreibt.
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Die
Länge und
die Anordnung der Steuernut 21, der Steuerkurve 41 und
der Hubkulisse 32 müssen
zueinander und auf die Dimensionen und Ein- bzw. Ausfahrwege des
Halters 4 abgestimmt sein. Diese Abstimmung ist durch Berechnen
oder durch entsprechende Versuche zu ermitteln.