DE1015993B - Vanadiumpentoxydhaltiges Glas mit verhaeltnismaessig geringem elektrischem Widerstand - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf Gläser mit verhältnismäßig geringem elektrischem Widerstand.

Bekanntlich können Gläser aus den sogenannten glasbildenden Oxyden derart erzeugt werden, daß man diese Oxyde mit anderen Oxyden zusammenschmilzt, welche die Glasart modifizieren und als Flußmittel den Übergang der glasbildenden Oxyde in den glasartigen Zustand fördern sowie gegebenenfalls die Haltbarkeit des resultierenden Glases verbessern. Glasbildende Oxyde sind Kieselsäure, Phosphorpentoxyd und Boroxyd; es können jedoch auch andere Oxyde, wie die des Germaniums, des Arsens, des Antimons und des Telluriums, verwendet werden.

Von T am man und J en ekel (Zeitschrift für Anorganische Chemie, 1929, 184, S. 416) wurde gefunden, daß in Gemeinschaft mit Phosphorpentoxyd, einem der wichtigsten glasbildenden Oxyde, auch das Vanadiumpentoxyd für Glasmassen verwendet werden kann.

Auch für optische Gläser wurde schon ein Vanadiumpentoxydzusatz empfohlen, jedoch geht aus der Patentliteratur hervor, daß praktisch von derartigen Zusätzen kein Gebrauch gemacht wurde, da die damit verbundene beträchtliche A^erfärbung nicht in Kauf genommen werden konnte. Wo, wie aus der deutschen Patentschrift 673 797 hervorgeht, ein mengenmäßig sehr geringer V₂ O₅-Zu satz gewählt wurde, war gleichzeitig die Anwesenheit von Bor als Flußmittel als unerläßlich betrachtet worden. Ein Borgehalt ist jedoch bei den Gläsern nach der Erfindung ausgeschaltet.

Es wurde nun gefunden, daß Vanadiumpentoxyd. als einziges glasbildendes Oxyd verwendet werden kann, dem eines oder mehrere der üblichen Flußmittel beigegeben sind. Derartige Gläser, die nach den üblichen Methoden der Glastechnik hergestellt werden, haben einen relativ geringen spezifischen Widerstand gegen den elektrischen Strom.

Ein Glas nach der Erfindung enthält Vanadiumpentoxyd als einzigen glasbildenden Bestandteil und als Flußmittel Blei- und bzw. oder Bariumoxyd.

Der prozentuale Gehalt des Glases an Vanadiumpentoxyd kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Bei Benutzung von Bleioxyd als Flußmittel ergab ein Gehalt an 46 bis 62 Gewichtsprozent Vanadiumpentoxyd brauchbare Gläser. Bei Benutzung von Bariumoxyd als Flußmittel kann der Prozentgehalt an Vanadiumpentoxyd zwischen 63 und 73 Gewichtsprozent liegen.

Einige der mit Vanadiumpentoxyd als einzigem glasbildenden Bestandteil erzeugten Gläser haben für sichtbares Licht eine geringe Durchlaßfähigkeit, jedoch ist diese gegenüber dem infraroten Teil des Spektrums verhältnismäßig gut; daneben besitzen sie elektrische Vanadiumpentoxydhaltiges Glas

mit verhältnismäßig geringem elektrischem

Widerstand

Anmelder:

The British Thomson-Houston Company
Limited, London

Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls

und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. von Pechmann,

Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 14. September 1953

John Edwin Stanworth, Harold Rawson
und Edward Philemon Denton, Rugby, Warwickshire

(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden

Leitfähigkeitswerte, die für Glas ungewöhnlich hoch sind.

Als Beispiel sei die Lichtdurchlaßfähigkeit eines Barium -Vanadat- Glases betrachtet, das eine prozentuale Zusammensetzung von 67% V₂O₅ und 33% BaO und eine Dicke von 1 mm hat. Ein derartiges Glas ließ 30% der einfallenden Strahlung zwischen 25000 und 45 000 Ä durch. Unterhalb von 20 000 Ä findet so gut wie kein Strahlendurchgang mehr statt. Der spezifische Widerstand dieses Glases beträgt 10⁶·⁸ Ohm/cm bei Raumtemperatur.

Die Gläser nach der Erfindung können mittels der beim Glasschmelzen üblichen Methoden erzeugt werden. Die Flußmittel können in die Ausgangsmasse auch in Form ihrer Verbindungen eingeführt werden, die beim Schmelzen in die Oxyde übergehen. Hierzu sind vor allem die Carbonate und Nitrate geeignet, wobei darauf zu achten ist, daß sie in äquivalenter Menge zugesetzt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vanadiumpentoxydhaltiges Glas mit verhältnismäßig geringem elektrischem Widerstand, dadurch gekennzeichnet, daß es als glasbildenden

709 697/166

. . 3' 4

Bestandteil nur Vanadiumpentoxyd und als Fluß- - . 4.. Glas nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn-

mittel nur Barium- oder Bleioxyd enthält. zeichnet, daß bei einem Vanadiumpentoxydgehalt

2. Glas nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch von 46 bis 62 Gewichtsprozent der Rest aus Bleieinen Vanadiumpentoxydgehalt von 36 bis 73 Ge- oxyd besteht.

wichtsprozent. ' 5

3. Glas nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Vanadiumpentoxydgehalt In Betracht gezogene Druckschriften:
von 63 bis 73 Gewichtsprozent, vorzugsweise 67 Ge- Deutsche Patentschrift Nr. 673 797;
wichtsprozent, der Rest aus Bariumoxyd besteht. schweizerische Patentschrift Nr. 206 664.

© 709 697/166 9. 57