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Die Erfindung betrifft eine Auflösevorrichtung einer Offenend-Spinnmaschine
mit einem Gehäuse, einer in dem Gehäuse drehbaren Auflösewalze, einer
Faserbandspeiseeinrichtung, einem an die Faserbandspeiseeinrichtung
anschließenden, beweglich gelagerten Faserbartstützelement und einem
Auskämmelement.
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Ein bekanntes Auflöseaggregat (EP 0 334 101 B1) einer Offenend-
Spinnvorrichtung weist ein Gehäuse auf, in das eine Auflösewalze eingesetzt
ist. Durch eine Einzugsmulde wird ein Faserband zur Auflösewalze
eingespeist und dort aufgelöst. In einem Abschnitt der Innenwand des Gehäuses,
der der Auflösewalzenaußenfläche gegenüberliegt und zwischen einem
Schmutzausscheidekanal und einem Faserspeisekanal angeordnet ist, sind
eine Vielzahl von Sägezahn-Parallelisierungselementen angeordnet. Die
Parallelisierungselemente sind starr an der Innenwand des Gehäuses
befestigt. Mit diesem Aggregat soll die Schmutzansammlung in einem Bereich
zwischen den Parallelisierungselementen und der anschließenden, glatten
Gehäuseinnenwand verringert werden.
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Bei einer weiteren Auflösevorrichtung (DE 29 32 562 A) wird ein Faserband
zwischen einer Klemmplatte und einer Speisewalze zu einer Auflösewalze
hin zugeführt. Die Auflösewalze ist ebenfalls drehbar im
Auflösewalzengehäuse gelagert. Sowohl zwischen der Speisemulde und einem
Schmutzausscheidekanal als auch zwischen dem Ausscheidekanal und einem
Faserspeisekanal sind beweglich gelagerte Parallelisierungssegmente an der der
Auflösewalze gegenüberliegenden Gehäuseinnenwand angeordnet. Auch
mit dieser Vorrichtung soll eine gleichmäßigere Parallelisierung der
vereinzelten Fasern erreicht werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Auflösevorrichtung einer Offenend-
Spinnmaschine derart weiterzubilden, daß auf konstruktiv einfache Weise
ein Auskämmen und Parallelisieren von Fasern eines Faserbands erreicht
wird.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Gemäß Anspruch 1 weist die Auflösevorrichtung einer Offenend-
Spinnmaschine ein Gehäuse, eine darin drehbar gelagerte Auflösewalze,
eine Faserbandspeiseeinrichtung und ein beweglich gelagertes
Faserbartstützelement oder einen Faserbartstützabschnitt auf. Auf dem beweglich
gelagerten Faserbartstützelement oder -abschnitt ist zumindest in einem
Bereich, der dem Außenumfang der Auflösewalze gegenüberliegt, ein
Auskämmelement angeordnet. Folglich muß am Gehäuse der
Auflösevorrichtung bzw. an der Innenfläche des Gehäuses keine zusätzliche Einrichtung
vorgesehen werden. Lediglich das Faserbartstützelement oder ein Bereich
des Faserbartstützelements ist mit dem Auskämmelement versehen, so daß
andere Elemente der Auflösevorrichtung unverändert einsetzbar sind. Bei
Verschleiß oder Verschmutzung des Auskämmelements kann dieses einfach
durch Austausch oder Wartung des Faserbartstützelements instandgesetzt
werden. Bei einem Wechsel der Materialart der Fasern muß lediglich das
Faserbartstützelement ausgetauscht werden, um eine Anpassung des
Auskämmelements zu erreichen. Veränderungen am Gehäuse der
Auflösevorrichtung sind nicht erforderlich.
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Bei einer Ausgestaltung setzt sich das Auskämmelement von der Fläche, die
der Auflösewalze gegenüberliegt, bis zum Klemmbereich der
Faserbandspeiseeinrichtung fort. Der Fortsatz kann dabei bis angrenzend an den
Klemmbereich ausgebildet sein oder sich nur über einen Teil der Strecke
von der der Auflösewalze gegenüberliegenden Fläche bis zum
Klemmbereich erstrecken. Damit wird ein abrupter Übergang vom ebenen Bereich des
Faserbartstützelements zum Auskämmbereich vermieden. Die Fasern des
Faserbandes erhalten eine Vororientierung und grobe Teile des
Faserbandes (z. B. Verunreinigungen) werden durch die Zähne der Auflösewalze
leichter erfaßt und aus den Fasern herausgelöst.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Übergangsbereich bzw. der
sich von der der Auflösewalze gegenüberliegenden Fläche zum
Klemmbereich fortsetzenden Abschnitt mehrere kanal- oder rechenartig ausgebildete
Führungselemente auf. Die kanal- oder rechenartigen Führungselemente
sind vorzugsweise senkrecht zur Drehachse der Auflösewalze verlaufend.
Quer zu den kanal- oder rechenartig ausgebildeten Führungselementen
verlaufende Fasern werden durch die Zähne der Auflösewalze bevorzugt in
die Kanäle gekämmt. Die Parallelausrichtung der Fasern wird damit
begünstigt. Verdickungen oder Verunreinigungen gelangen nicht in die Kanäle oder
zwischen die Rechenelemente und werden bereits in einem Bereich vor dem
Herauslösen der Fasern aus dem Faserband durch die Auflösewalze erfaßt
und herausgelöst. Das Auskämmelement kann dabei ausschließlich aus
kanal- oder rechenartig ausgebildeten Führungselementen ausgebildet sein.
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Dadurch, daß Vorsprünge (z. B. Zähne) des Auskämmelements diagonal
zum Umfang der Auflösewalze verlaufend angeordnet sind, verfangen sich
Faserknäuel leichter am Auskämmelement, da in Umfangsrichtung der
Auflösewalze keine Kanäle zwischen den Vorsprüngen ausgebildet sind.
Dadurch wird das Auflösen von Faserknäueln erleichtert bzw.
Verunreinigungen, die von Fasern umschlungen sind, werden leichter aus diesen
herausgelöst.
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Durch eine austauschbare Lagerung des Faserbartstützelements wird die
Reinigung bzw. der Austausch bei Verschleiß erleichtert. Vorzugsweise ist
das Faserbartstützelement mit einer Klemmplatte der
Faserbandspeiseeinrichtung verbunden. Bei einer Ausgestaltung wird das Faserbartstützelement
mit einer Vorspannung gegen einen Anschlag in Richtung Auflösewalze
gedrückt, so daß dieses zurückweichen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht durch eine
Auflöseeinrichtung,
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Fig. 2 eine Detailquerschnittsansicht einer Klemmplatte und
Speisewelle,
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Fig. 3A und 3B Detailansichten von Rechenleisten der Klemmplatte und
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Fig. 4 die Diagonalanordnung von Kammzähnen einer
Kämmplatte.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht durch eine
Auflöseeinrichtung 1 einer Offenend-Spinnmaschine. In einem Gehäuse 2 der
Auflöseeinrichtung 1 ist eine Auflösewalze 3 drehbar gelagert. Die drehbare
Lagerung erfolgt am Gehäuse 2 auf nicht dargestellte Weise an der Rückseite der
Auflösewalze 3. Am Außenumfang der Auflösewalze 3 ist ein Garniturring 4
mit einer Vielzahl von Zähnen angeordnet. Vom Innenraum des Gehäuses 2
zweigt ein Schmutzausscheidekanal 5 ab, durch den Verunreinigungen des
Faserbandmaterials ausgeschieden werden. In Drehrichtung anschließend
an den Schmutzausscheidekanal 5 zweigt vom Innenraum des Gehäuses 2ein Faserspeisekanal 6 ab, aus dem die vereinzelten Fasern entnommen
werden.
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Durch eine Einzugsmulde 7 wird ein nicht dargestelltes Faserband durch
Klemmung 16 zwischen einer Speisewelle 8 und einer schwenkbar
gelagerten Klemmplatte 9 zur Auflösewalze hin eingezogen. Die Klemmplatte 9
lagert an einer Achse 10, wobei die Klemmplatte 9 mit einem ungefähr U-
förmigen Abschnitt auf der Achse 10 aufliegt. Durch den U-förmigen
Abschnitt kann die Klemmplatte 9 in radialer Richtung zur Drehachse der
Auflösewalze 3 von der Achse 10 abgezogen oder auf diese aufgesetzt werden.
Nach dem Aufsetzen der Klemmplatte 9 auf die Achse 10 wird die
Klemmplatte 9 durch einen Federbügel 12 sowohl in Richtung Speisewelle 8 als
auch in Richtung Auflösewalze 3 gedrückt. Damit wird sowohl eine elastische
Klemmung des Faserbandes zwischen der Klemmplatte 9 und der
Speisewelle 8 als auch ein elastisches Nachgeben der Klemmplatte 9 in radiale
Richtung weg von der Auflösewalze 3 ermöglicht, wenn zwischen einer
Faserbartstütze 11 der Klemmplatte 9 und der Auflösewalze 3 Verdickungen
auftreten sollten. Solche Verdickungen sind z. B. größere Schmutzteilchen
oder Faserknäuel. Durch die Nachgiebigkeit der Klemmplatte 9 in radiale
Richtung können diese Verdickung durch die Auflösewalze 3 in
Umfangsrichtung weitertransportiert und schließlich durch den
Schmutzausscheidekanal 5 ausgeschieden werden.
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Fig. 2 zeigt eine Detailausschnittsansicht der Speisewelle 8 und der
Klemmplatte 9. An den Klemmbereich 16 des Faserbandes schließt sich im Bereich
der Faserbartstütze 11 eine Anzahl von nebeneinander liegenden
Rechenleisten 13 an (senkrecht zur Zeichenebene hintereinander liegend). Im
Bereich der Klemmplatte 9, dessen Fläche der Außenfläche der Auflösewalze 3
gegenüberliegt, schließt sich an die Rechenleisten 13 eine Kämmplatte 14
mit Kammzähnen 15 an. Die Kämmplatte 14 kann sich bis zur Unterkante
der in Fig. 1 dargestellten Klemmplatte 9 fortsetzen oder nur über einen
Teilbereich der Fläche, die dem Außenumfang der Auflösewalze 3
gegenüberliegt.
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Fig. 3A zeigt eine Draufsicht auf die Rechenleisten 13 im Bereich zwischen
dem Klemmbereich 16 und der Oberkante der Klemmplatte 9, wie in Fig. 1
dargestellt. Der Pfeil deutet die Anlage einer Faser im Bereich zwischen den
Rechenleisten 13 und das anschließende Abziehen um die Kante zur
Kämmplatte 14 an.
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Fig. 3B zeigt eine Querschnittsansicht der Faserbartstütze 11 im Bereich der
Oberkante längs der in Fig. 2 dargestellten Schnittlinie A-A'. Die
Oberkanten der Rechenleisten 13 liegen im Bereich der Faserbartstützkante näher
an den Zähnen des Garniturrings 4, so daß quer zu den Rechenleisten 13
verlaufende Fasern in die Vertiefung zwischen den Rechenleisten 13
gekämmt werden. Dadurch ergibt sich bereits eine stärkere Parallelisierung der
Fasern im Bereich des Faserbarts des Faserbandes.
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Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt der
Kämmplatte 14. Die Pfeile stellen die Verlaufsrichtung der Zähne des Garniturrings
4 gegenüber der Kämmplatte 14 dar. Die diagonale Versetzung der
Kammzähne bewirkt, daß die in Umfangsrichtung oder ungefähr in
Umfangsrichtung verlaufenden Reihen von Zähnen des Garniturrings 4 durch die
versetzten Kammzähne 15 unterbrochen werden. Eine ungehinderte Mitnahme
von Faserknäueln zwischen den Zähnen des Garniturrings 4 wird dadurch
vermieden.