DE10155150C2

DE10155150C2 - Versandtasche für thermisch empfindliches Material und damit aufgebaute Transportverpackung

Info

Publication number: DE10155150C2
Application number: DE2001155150
Authority: DE
Inventors: Ghassan Sowan
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-11-12
Filing date: 2001-11-12
Publication date: 2003-09-11
Anticipated expiration: 2021-11-13
Also published as: DE10155150A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Versandtasche für thermisch empfindliches Material, insbesondere für medizinische Zwecke, gebildet als einseitig offene Tasche aus einem flachen, flexiblen Wandmaterial.

Die Erfindung betrifft ferner eine Transportverpackung, insbesondere Verband verpackung, für thermisch empfindliches Material, insbesondere für medizini sche Zwecke, die mit einer derartigen Versandtasche aufgebaut ist.

Insbesondere zu Diagnosezwecken besteht das Bedürfnis, menschliche oder tierische Gewebeproben in spezielle Untersuchungslabors zu versenden, um dort beispielsweise feststellen zu lassen, ob ein Wucherungsgewebe gutartig oder bösartig ist. Während des Transports darf die Gewebeprobe keinen Tem peraturen ausgesetzt sein, die unter 15°C oder über 37°C liegen, da andern falls das Gewebe verändert werden kann, sodass ein unzutreffender Befund besteht.

Ähnliche Probleme ergeben sich für eiweißhaltige Produktproben, deren Eiweißanteil oberhalb von 42°C zersetzt wird.

Es sind aufwändige Boxen aus isolierenden Wänden bekannt, die beispielsweise aus Polystyrolschaum gebildet sind. Um eine ausreichende Isolierwirkung gegenüber Umwelttemperaturen zu erzeugen, müssen erhebliche Wandstärken eines derartigen Schaumstoffs eingesetzt werden. Hierdurch wird die Transportverpackung voluminös und daher der Transport umständlich und teuer.

Die US 5,857,778 offenbart einen thermisch isolierenden Container aus flexiblen Wänden, die ein Unterteil und ein daran angelenktes Deckelteil aufweisen. Die Wände des Containers bestehen aus einer äußeren, wärmereflektierenden Laminatschicht, die neben einer reflektierenden Außenlage eine gitterverstärkte Kunststofflage enthält. Daran schließt sich eine isolierende Schicht aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff an, die in sich viellagig ausgebildet sein kann. Soweit erforderlich, wird die Wand durch eine mechanische Trägerschicht vervollständigt werden. Gegebenenfalls kann sich an die andere Seite der Trägerschicht der gleiche Aufbau spiegelsymmetrisch anschließen, sodass eine doppelt so starke isolierende Schicht gebildet wird, die auf beiden äußeren Oberflächen mit einem wärmereflektierenden Laminat versehen ist.

Die DE 19 14 536 U offenbart eine Versandtasche für thermisch empfindliches Material, die aus flexiblen Wandungen besteht. Der Aufbau der Wandung sieht eine polsterartige, isolierende Innenschicht, vorzugsweise aus gekreppter Zellwatte, und eine vorzugsweise beidseitig aufgebrachte, wärmerückstrahlende Schicht vor. Eine äußere, tragende Schicht kann aus Papier, Pappe oder Kunststoff gebildet sein.

Die bekannten Verpackungen reichen bei weitem nicht aus, thermisch empfindliches Material über längere Zeiten auch bei ungünstigen Temperaturen innerhalb eines benötigten Temperaturbereichs zu halten.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde, eine Transportverpackung für ein thermisch empfindliches Material anzugeben, die sicherstellt, dass die Temperatur des Materials innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereichs, beispielsweise zwischen 15 und 37°C, auch bei extremen Außentemperaturen gehalten wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Versandtasche der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, dass das Wandmaterial aufweist:

- wenigstens vier Schichten aus geschlossenzelligem Kunststoffschaum,
- wenigstens drei dazwischen angeordnete Schichten aus beidseitig metallisiertem Kunststofffilm und
- wenigstens eine äußere Schutzschicht aus einem gitterverstärkten, metallisierten Kunststofffilm.

Das Wandmaterial der erfindungsgemäßen Versandtasche ist daher als Verbund material ausgebildet und besteht aus dünnen, isolierenden Schichten aus dem geschlossenzelligen Kunststoffschaum, zwischen denen jeweils eine Schicht aus beidseitig metallisiertem Kunststofffilm angeordnet ist. Die isolierende Wirkung der dünnen Schichten aus geschlossenzelligem Kunststoff schaum ist wegen der geringen Schichtdicke nur klein. Die thermisch isolie rende Wirkung des erfindungsgemäßen Verbundmaterials beruht daher in er ster Linie auf der Reflexion der Wärmestrahlung durch die beidseitig metalli sierten Kunststofffilme.

Die äußere Schutzschicht sorgt wegen der Gitterverstärkung für eine mechani sche Stabilität und trägt darüber hinaus wegen der Metallisierung ebenfalls zur Reflexion der Wärmestrahlung bei.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind sechs Schichten aus dem ge schlossenzelligen Kunststofffilm und fünf dazwischen angeordnete, beidseitig metallisierte Kunststofffilmschichten vorgesehen. Vorzugsweise sind darüber hinaus beide Oberflächen des Verbundaufbaus mit der äußeren Schutzschicht versehen.

Die erfindungsgemäße Versandtasche ist auf ihrer offenen Seite vorzugsweise mittels eines Klettverschlusses verschließbar.

Die Schichten aus geschlossenzelligem Kunststoffschaum bestehen vorzugs weise aus Polyethylenschaum. Die beidseitig metallisierten Kunststofffilme sind vorzugsweise aus Polypropylen gebildet.

Die äußeren Schutzschichten bestehen vorzugsweise aus hydrophoben Poly propylenfilmen, die mit einem Polyethylen-Verstärkungsgitter verstärkt sind. Die Metallisierung ist vorzugsweise mit einer Polyethylen-Schutzschicht abge deckt.

Die Dicke des so aufgebauten Wandmaterials mit insgesamt 13 Schichten be trägt etwa 7 mm.

Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer einseitig offenen Versandtasche zur Aufnahme eines in einem Röhrchen untergebrachten Materials,

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Wandaufbaus der Versandtasche gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Transportverpackung, die mit der Versandtasche gemäß Fig. 1 zum Transport von thermisch empfindlichem Material ausgebildet ist.

Die in Fig. 1 dargestellte Versandtasche 1 besteht aus einem flachen Wand material, das an einer Faltlinie 2 auf sich selbst zurück gefaltet ist und an zwei freien Kanten 3, 4 mit der Ursprungslage verbunden, beispielsweise ver näht ist. Auf diese Weise ist die Versandtasche 1 mit einer einseitigen Öffnung 5 ausgebildet, die vorzugsweise an einer kurzen Kante der rechteckigen Ver sandtasche 1 vorhanden ist.

Auf den Innenflächen der Öffnung 5 sind zwei komplementäre Streifen eines Klettverschlusses 6 aufgeklebt, mit denen somit die Öffnung 5 im flachen Zu stand der Versandtasche 1 verschließbar ist.

Das thermisch empfindliche Material, beispielsweise eine Biopsie- Gewebeprobe, wird vorzugsweise in einem mit einem Stopfen 7 verschließba ren Röhrchen 8 untergebracht. Das Röhrchen wird - wie in Fig. 1 schema tisch angedeutet ist - in die geöffnete Versandtasche 1 eingebracht und die Versandtasche 1 daraufhin verschlossen.

Fig. 2 verdeutlicht schematisch den Aufbau des Wandmaterials der Versand tasche 1. Das Wandmaterial besteht aus sechs Schichten 9, aus geschlossen zelligem Polyethylenschaum, zwischen denen jeweils eine Folie 10 aus Poly propylen eingelegt ist. Die Folien 10 aus Polypropylen sind beidseitig mit einer Metallisierung 11 versehen. Dieser Verbund aus 11 Lagen ist auf beiden Ober flächen durch jeweils eine äußere Schutzschicht 12 abgedeckt. Die äußere Schutzschicht 12 besteht aus einem Polyethylen-Verstärkungsgitter 13 für eine hydrophobe Polypropylenfolie 14, die mit einer Metallisierung 15 versehen ist. Die Metalllisierung 15 wird durch eine abdeckende Polyethylenschicht 16 geschützt.

Ein derartiger Aufbau des Wandmaterials führt zu einer Isolationswirkung, die derjenigen sehr dickwandiger Isolationskörper gleicht.

Fig. 3 zeigt den Aufbau einer erfindungsgemäßen Transportverpackung, die aus einem flachen Umkarton 17 mit einem Verschlussdeckel 18 besteht.

Wenigstens Boden 19, Rückwand 20 und Deckelfläche 21 sind mit einem ge noppten Weichschaum 22 belegt, der den Innenraum des Umkartons 17 im Wesentlichen ausfüllt. In diesen Innenraum wird die Versandtasche 1 einge bracht, wenn das Röhrchen 8 eingebracht und die Versandtasche 1 verschlos sen worden ist.

Durch den Weichschaum wird eine gegen Stöße gesicherte Lagerung des Röhrchens 8 bewirkt, während die Versandtasche 1 für die erforderliche, ther mische Isolierung sorgt. Insgesamt entsteht eine Versandverpackung, die trotz kleinen Abmessungen, insbesondere einer geringen Höhe, die Anforderungen an einen mechanischen Schutz und an die thermische Isolierung sicher erfüllt.

Claims

1. Versandtasche für thermisch empfindliches Material, insbesondere für me dizinische Zwecke, gebildet als einseitig offene Tasche (1) aus einem fla chen, flexiblen Wandmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandma terial aufweist:
wenigstens vier Schichten aus geschlossenzelligem Kunststoffschaum (9),
wenigstens drei dazwischen angeordnete Schichten aus beidseitig me tallisiertem Kunststofffilm (10) und
wenigstens eine äußere Schutzschicht (12) aus einem gitterverstärkten, metallisierten Kunststofffilm (14).

2. Versandtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sechs Schichten aus dem geschlossenzelligen Kunststoffschaum (9) und fünf da zwischen angeordnete, beidseitig metallisierte Kunststofffilmschichten (10) vorgesehen sind.

3. Versandtasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Oberflächen mit der äußeren Schutzschicht (12) versehen sind.

4. Versandtasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, dass die Tasche (1) auf ihrer offenen Seite mittels eines Klettver schlusses (6) verschließbar ist.

5. Transportverpackung, insbesondere Versandverpackung, für thermisch empfindliches Material, insbesondere für medizinische Zwecke, mit einem Umkarton (17) mit Deckel (18), einer den Umkarton (17) ausfüllenden Weichschaumstoffeinlage (22) zur klemmenden Fixierung des Materials und mit einer Versandtasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Auf nahme des Materials.