DE10152589A1 - Kühlerplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Kühlerplatte und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Es wird eine Kühlerplatte (10) vorgeschlagen, die eine Metallmatrix und ein Dispergens enthält. Die Metallmatrix hat einen vorbestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten und das in der Metallmatrix dispergierte Dispergens einen anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der kleiner als der der Metallmatrix ist. Die Kühlerplatte weist eine wärmeaufnehmende Oberfläche (13) auf, auf der ein als Wärmeerzeuger fungierendes elektrisches Bauteil anzuordnen ist, und eine wärmeabstrahlende Oberfläche (11, 12) zur Abstrahlung der von der wärmeaufnehmenden Oberfläche aufgenommenen Wärme auf. Das Dispergens ist mehr auf der Seite der wärmeaufnehmenden Oberfläche als auf der Seite der wärmeabstrahlenden Oberfläche dispergiert. Dadurch wird die Kühlerplatte an einem Verzug gehindert und hat als ein Endprodukt eine gute Abmessungsstabilität. Außerdem verringert sich der Wärmewiderstand zwischen der wärmeaufnehmenden Oberfläche und der wärmeabstrahlenden Oberfläche. Dadurch lässt sich das Wärmeabstrahlvermögen der Kühlerplatte sicherstellen. Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung der Kühlerplatte offenbart.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühler, der zur
Abstrahlung von Wärme verwendet wird, die von einem
Leistungsmodul oder dergleichen abgegeben wird, und auf ein
Verfahren zu dessen Herstellung. Das Leistungsmodul wird
zum Beispiel von einem elektrischen Element (oder einem
elektrischen Bauteil) gebildet, das als Wärmeerzeuger
fungiert.
Ein Chip (z. B. ein Siliziumchip usw.), ein Leistungsmodul
und dergleichen werden bei der Steuerung unterschiedlicher
Geräte benötigt. In einem Chip sind auf einem Halbleiter
substrat mit hoher Dichte elektrische Elemente angeordnet.
In einem Leistungsmodul befindet sich eine große Anzahl
Chips.
Halbleitererzeugnisse sollten gewöhnlich in bestimmten
Betriebstemperaturbereichen verwendet werden. Wenn sie
außerhalb dieser Bereiche verwendet werden, kann es zu
einer Fehlfunktion kommen. Die Wärme, die von den Silizium
chips usw. abgegeben wird, muss daher in ausreichendem Maße
abgestrahlt werden. Je höher der Integrationsgrad der Chips
ist oder je stärker der elektrische Ansteuerungsstrom ist,
um so mehr muss die Kühlleistung für die Chips gesteigert
werden.
Aus diesem Grund wird bislang an der Unterseite der
Siliziumchips usw. eine Kühlerplatte angeordnet. So wird
zum Beispiel in der japanischen Offenlegungsschrift (KOKAI)
Nr. 11-126870 eine Kühlerplatte offenbart, die ein Metall
verbundmaterial mit einem Keramikdispergens umfasst.
Genauer gesagt umfasst die Kühlerplatte ein Metallverbund
material, bei dem in einer als Matrix dienenden Aluminium
legierung ein als Keramikdispergens dienendes Silizium
carbidpulver dispergiert ist. Die als Matrix dienende
Aluminiumlegierung hat einen guten Wärmeübergangs
koeffizienten, der das Wärmeabstrahlvermögen gewährleistet.
Das in der Aluminiumlegierung dispergierte Siliziumcarbid
hat einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der ein
Verziehen der Kühlerplatte verhindert. Es ist zu beachten,
dass sich auf der wärmeabstrahlenden Seite der Kühlerplatte
Rippen befinden, die mit Hilfe eines Kerns hergestellt
werden, der aus einem leichtlöslichen Salz (z. B. NaCl)
besteht.
Die in der obigen Veröffentlichung beschriebene Kühler
platte ist jedoch von der wärmeaufnehmenden Oberfläche, auf
der sich die Siliziumchips oder dergleichen befinden, bis
zur wärmeabstrahlenden Oberfläche, auf der sich die Rippen
befinden, insgesamt als ein gleichmäßig organisierter (oder
sich zusammensetzender) Aufbau ausgebildet. Wegen des
Temperaturgradienten, der zwischen der wärmeaufnehmenden
Oberfläche und der wärmeabstrahlenden Oberfläche auftritt,
entsteht in der Kühlerplatte ein Wärmeausdehnungsgradient.
Und zwar ist die Wärmeausdehnung auf der wärmeaufnehmenden
Oberfläche groß und auf der wärmeabstrahlenden Oberfläche
klein. Dadurch kommt es in der gesamten Kühlerplatte zu
einem Verzug. Es besteht daher die Gefahr, dass sich die
Siliziumchips usw. auf der wärmeaufnehmenden Oberfläche der
Kühlerplatte von ihr lösen und das sich die Kontakt
fähigkeit und das Wärmeabstrahlvermögen verschlechtern.
Da das Siliziumcarbid in der gesamten Kühlerplatte
gleichmäßig dispergiert ist, erhöht sich außerdem der
Wärmewiderstand, so dass der Wärmeübergangskoeffizient
sinkt. Daher könnte das Wärmeabstrahlvermögen
beeinträchtigt sein.
Abgesehen davon wird diese herkömmliche Kühlerplatte mit
Hilfe des Salzkerns hergestellt. Dabei ist zu beachten,
dass der Salzkern einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von
etwa 46 × 10-6/K und das Metallverbundmaterial einen Wärme
ausdehnungskoeffizienten von etwa 8 × 106/K hat. Zwischen
diesen beiden Stoffen kann daher vor und nach dem Erstarren
der Metallschmelze eine große Wärmeausdehnungsdifferenz
auftreten, durch die es in der sich ergebenden Kühlerplatte
nach dem Gießen zu einem Verzug kommen kann. Die
Abmessungen des Endprodukts lassen sich daher unter
Umständen nicht stabilisieren.
Abgesehen davon wird der Salzkern einzeln für jede Kühler
platte angefertigt. Zusätzlich muss der Salzkern nach dem
Gießen der Kühlerplatte mit Wasser weggewaschen werden. Man
kann daher nicht unbedingt sagen, dass das obige
Herstellungsverfahren vom Arbeitsaufwand wie auch von den
Kosten her besonders günstig ist.
Angesichts dessen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Kühlerplatte zur Verfügung zu stellen, die ein gutes
Wärmeabstrahlvermögen hat und den Verzug hinreichend
unterbinden kann.
Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein effizientes
Herstellungsverfahren für eine solche Kühlerplatte zur
Verfügung zu stellen.
Nachdem zunächst empirische Versuche und schließlich
wiederholt eine Vielzahl systematischer Experimente
durchgeführt worden waren, gelangten die Erfinder zu dem
Ergebnis, dass das Dispergens mehr auf der wärme
aufnehmenden Oberfläche der Kühlerplatte als auf ihrer
wärmeabstrahlenden Oberfläche dispergiert werden sollte.
Dadurch gelangten sie zu der erfindungsgemäßen Kühler
platte. Gleichzeitig entwickelten sie ein geeignetes
Verfahren zur Herstellung dieser Kühlerplatte.
Die erfindungsgemäße Kühlerplatte löst die vorstehend
genannte Aufgabe und zeichnet sich dadurch aus, dass sie
eine Metallmatrix, die einen vorbestimmten Wärme
ausdehnungskoeffizienten hat, und ein in der Metallmatrix
dispergiertes Dispergens umfasst, das einen kleineren
Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Metallmatrix hat,
dass die Kühlerplatte eine wärmeaufnehmende Oberfläche, auf
der ein als Wärmeerzeuger fungierendes elektrisches Bauteil
anzuordnen ist, und eine wärmeabstrahlende Oberfläche zum
Abstrahlen der von der wärmeaufnehmenden Oberfläche
aufgenommenen Wärme aufweist und dass das Dispergens mehr
auf der Seite der wärmeaufnehmenden Oberfläche als auf der
Seite der wärmeabstrahlenden Oberfläche dispergiert ist.
Da das Dispergens mit dem kleineren Wärmeausdehnungs
koeffizienten mehr auf der Seite der wärmeaufnehmenden
Oberfläche dispergiert ist, an der sich das als Wärme
erzeuger fungierende elektrische Bauteil befindet, wird die
Wärmeausdehnung an der wärmeaufnehmenden Oberfläche
gesteuert. Dadurch lässt sich in Bezug auf die Silizium
chips usw. die Verbindungsfähigkeit oder das Haftvermögen
sicherstellen. Selbst wenn zwischen der wärmeaufnehmenden
Oberfläche und der wärmeabstrahlenden Oberfläche ein
Temperaturgradient auftritt, ist es möglich, den Verzug der
gesamten Kühlerplatte zu steuern beziehungsweise zu
unterbinden, da das Dispergens mit dem kleineren Wärme
ausdehnungskoeffizienten mehr auf der Seite der wärme
aufnehmenden Oberfläche verteilt ist.
Anders als in dem Fall, in dem in einem Metall ein Element
mit geringem Wärmekoeffizienten eingegossen ist, kann bei
der erfindungsgemäßen Wärmekühlerplatte der Wärmewiderstand
verringert und das plötzliche Auftreten einer Grenzschicht
vermieden werden, da das Dispergens mit dem kleinen Wärme
ausdehnungskoeffizienten in entsprechender Gradientenform
verteilt ist.
Für die erfindungsgemäße Kühlerplatte eignet es sich
besonders, wenn die Metallmatrix als Hauptkomponente
Aluminium und das Dispergens als Hauptkomponente einen
siliziumhaltigen Primärkristall umfasst.
Der als Hauptkomponente Silizium enthaltende Primärkristall
(d. h. das Dispergens) hat ungefähr den Wärmeausdehnungs
koeffizienten eines aus Silizium hergestellten Substrats.
Dadurch verringert sich die Wärmeausdehnungsdifferenz
zwischen dem Dispergens und dem Substrat weiter. Abgesehen
davon kann der als Hauptkomponente Silizium enthaltende
Primärkristall leicht dadurch erzeugt werden, dass die
Erstarrungstemperatur der Legierungsschmelze gesteuert
wird, anstatt ein Dispergens gesondert zu einer Metall
schmelze hinzugegeben. Wenn zudem eine Metallmatrix mit
Aluminium als Hauptkomponente verwendet wird, lässt sich
eine Kühlerplatte erzielen, die einen guten Wärmeübergang
und ein gutes Wärmeabstrahlvermögen hat.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für die Kühler
platte löst die oben genannte Aufgabe und zeichnet sich
durch folgende Schritte aus: mit Druck Beaufschlagen und
Einfüllen einer übereutektischen Legierungsschmelze in den
Hohlraum einer Form, in der ein Filterelement mit
entgegengesetzten Seiten angeordnet ist, von einer der
entgegengesetzten Seiten des Filterelements aus mit einer
einen Primärkristall erzeugenden oder geringeren
Temperatur; und Erstarren der sich ergebenden Legierungs
schmelze, nachdem sich der in dem Druckbeaufschlagungs- und
Einfüllschritt erzeugte Primärkristall auf der einen Seite
des Filterelements angesammelt hat.
Indem die übereutektische Legierungsschmelze bei einer
geeigneten Temperatur gehalten wird, geht die über
eutektische Komponente als Primärkristall hervor. Der in
dem Formhohlraum auftretende Primärkristall wird in dem
Druckbeaufschlagungs- und Einfüllschritt von dem Filter
element herausgefiltert und sammelt sich auf der einen
Seite des Filterelements an. Unter diesen Umständen lässt
sich beim Abkühlen der sich ergebenden Legierungsschmelze,
das durch Abkühlen der Form oder ein anderes Verfahren
erfolgt, (d. h. in dem Erstarrungsschritt) eine Kühlerplatte
erzielen, in der sich der Primärkristall auf dieser einen
Seite des Filterelements befindet.
Es ist günstig, wenn die übereutektische Legierungsschmelze
eine Aluminium-Silizium-Schmelze mit Silizium als
übereutektischer Komponente ist.
Die oben angesprochene Kühlerplatte lässt sich auf diese
Weise effizient herstellen. Die sich die ergebende
Kühlerplatte setzt sich dann aus der Metallmatrix mit dem
Aluminium als Hauptkomponente und dem Dispergens mit dem
siliziumhaltigen Primärkristall als Hauptkomponente
zusammen.
Für den Fall, dass die übereutektische Legierungsschmelze
bezogen auf das Filterelement von der Seite der wärme
abstrahlenden Oberfläche aus mit Druck beaufschlagt und
eingefüllt wird (siehe Fig. 1), ist es günstig, wenn das
Herstellungsverfahren nach dem Erstarrungsschritt außerdem
den Schritt Entfernen des Filterelements umfasst.
Es ist zu beachten, dass das Filterelement, das ein aus
beispielsweise Keramikfasern bestehender Formkörper oder
dergleichen sein kann, auch in der sich ergebenden
Kühlerplatte bleiben kann. Allerdings lässt sich durch das
Entfernen des Filterelements eine Kühlerplatte erzielen,
die sich weniger verzieht und die ein gutes Wärmeabstrahl
vermögen hat.
Da sich das Dispergens mit dem kleinen Wärmeausdehnungs
koeffizienten bei der erfindungsgemäßen Kühlerplatte näher
an der Seite der wärmeaufnehmenden Oberfläche befindet,
kann der Wärmewiderstand zwischen der wärmeaufnehmenden
Oberfläche und der wärmeabstrahlenden Oberfläche verringert
werden. Dadurch lässt sich das Wärmeabstrahlvermögen der
Kühlerplatte sicherstellen. Außerdem kann bei der Kühler
platte ein Verzug unterbunden werden und hat die Kühler
platte als Endprodukt eine gute Abmessungsstabilität.
Mit diesem Herstellungsverfahren lässt sich eine solche
gute Kühlerplatte nicht nur mit hoher Produktivität,
sondern auch zu geringeren Kosten herstellen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen beschreiben, die in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Beispiel für das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung der Kühlerplatte;
Fig. 2 in geschnittener Seitenansicht ein Beispiel für die
erfindungsgemäße Kühlerplatte; und
Fig. 3 schematisch ein weiteres Beispiel für das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Kühler
platte.
Es wird mit einigen Vorbemerkungen begonnen.
Abgesehen von Aluminium kann die Metallmatrix auch aus
anderen Reinmetallen oder verschiedenen Legierungen dieser
Reinmetalle bestehen. Als Reinmetalle kommen beispielsweise
Magnesium, Kupfer, Zink und dergleichen in Betracht.
Das Dispergens sollte ein Material sein, das die Wärme
ausdehnung auf der wärmeaufnehmenden Seite der Kühlerplatte
steuert. Das Dispergens kann beispielsweise aus
verschiedenen Keramikfasern bestehen. Wie jedoch vorstehend
angesprochen wurde, setzt sich das Dispergens in Anbetracht
des Wärmeausdehnungskoeffizienten, des Wärmewiderstands
usw. aus Primärkristallsiliziumteilchen zusammen. Die
Primärkristallsiliziumteilchen können eine einfache
Siliziumsubstanz umfassen oder können Verbindungen oder
dergleichen sein, die sich aus der Metallmatrix (z. B.
Aluminium, Legierungskomponenten usw.) und Silizium
zusammensetzen.
An dem Filterelement sammeln sich zwar die Primärkristalle,
doch die übrige Legierungsschmelze wird durchgelassen. Das
Filterelement kann demnach abhängig von der Größe der zu
sammelnden Primärkristalle aus einer Reihe von Filter
elementen mit gewünschtem Porendurchmesser ausgewählt
werden.
Genauer gesagt ist das Filterelement ein Element, das in
Übereinstimmung mit der Hohlraumgestaltung aus Fasern,
Whiskern oder dergleichen geformt wurde, die aus Silizium
carbid, Kohlenstoff, Aluminiumoxid, Aluminiumoxid-Silizium
oxid, Glas usw. bestehen. Darüber hinaus sollte das Filter
element eine Festigkeit haben, die ein Auseinandergehen
verhindert, wenn die übereutektische Legierungsschmelze mit
Druck beaufschlagt und in den Hohlraum eingefüllt wird.
Außerdem sollte das Filterelement aus einem Material
bestehen, dass kaum mit der übereutektischen Legierungs
schmelze reagiert oder mit der übereutektischen Legierungs
schmelze neue Verbindungen bildet. Das Filterelement sollte
daher unter Berücksichtigung der Verträglichkeit mit der
übereutektischen Legierungsschmelze ausgewählt werden. Für
den Fall, dass die übereutektische Legierungsschmelze eine
Aluminium-Silizium-Legierung ist, deren übereutektische
Komponente Silizium ist, sollte zum Beispiel ein Filter
element verwendet werden, das aus Aluminiumoxid-Silizium
oxid besteht.
Wenn die wärmeabstrahlende Oberfläche der Kühlerplatte mit
einer Rippe oder dergleichen versehen wird, vergrößert sich
die wärmeabstrahlende Fläche, so dass sich das Wärme
abstrahlvermögen der Kühlerplatte steigern lässt. Abgesehen
davon muss die Kühlerplatte nicht für jedes Endprodukt
einzeln gegossen werden. Die Kühlerplatte kann auch für
mehrere Endprodukte gleichzeitig gegossen werden und kann
dann auf die Größe der jeweiligen Endprodukte geschnitten
und geteilt werden.
Wenn die übereutektische Legierungsschmelze in dem Druck
beaufschlagungs- und Einfüllschritt mit Druck beaufschlagt
wird, sollte die übereutektische Legierungsschmelze mit
einem Druck beaufschlagt werden, durch den die über
eutektische Legierungsschmelze in das Filterelement
eindringt und durch dieses hindurchgeht. Dies ermöglicht
den Einsatz eines Spritzgussverfahrens, eines Druckguss
verfahrens und dergleichen. Die Temperatur der über
eutektischen Legierungsschmelze lässt sich im Übrigen durch
Erwärmen oder durch thermisches Isolieren eines Kolbens,
einer Form oder dergleichen einstellen.
Im Folgenden werden nun ausführlicher erfindungsgemäße
Beispiele für die Kühlerplatte und das Herstellungs
verfahren beschrieben.
In Fig. 2 ist eines der erfindungsgemäßen Beispiele für die
Kühlerplatte 10 dargestellt.
Die Kühlerplatte 10 wurde mit dem weiter unten
beschriebenen Herstellungsverfahren aus einer Aluminium-
Silizium-Legierungsschmelze (Al-Si-Legierungsschmelze)
hergestellt und umfasst einen Wärmeabstrahlabschnitt 11 und
einen Wärmeaufnahmeabschnitt 12. Der Wärmeabstrahlabschnitt
11 weist an der wärmeabstrahlenden Seite kurze Rippen auf.
Der Wärmeaufnahmeabschnitt 12 befindet sich auf der
wärmeaufnehmenden Seite. Die Al-Si-Legierungsschmelze ist
in diesem Beispiel eine A390 Legierung, deren Silizium
gehalt 17 Gew.-% beträgt und die dem ASTM Standard
(American Society for Testing and Materials) entspricht.
Der Wärmeaufnahmeabschnitt 12 weist eine Si-Ansammlungs
schicht 13 auf, in der sich in erster Linie Siliziumprimär
teilchen angesammelt haben. Die Si-Ansammlungsschicht 13
kann an der äußersten Oberfläche beispielsweise 30 Gew.-%
Si enthalten, wenn für die Gesamtheit von 100 Gew.-%
ausgegangen wird. Der Si-Gehalt ändert sich von der
Oberseite zu der Unterseite (d. h. von der wärmeaufnehmenden
Oberfläche zu der wärmeabstrahlenden Oberfläche) allmählich
zu dem Si-Gehalt der Al-Si-Legierungsmatrix, die ungefähr
17 Gew.-% Si enthält.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird nun das Herstellungs
verfahren für die Kühlerplatte 10 beschrieben. Fig. 1 zeigt
schematisch den Umriss einer Druckgussvorrichtung 100, die
zur Herstellung der Kühlerplatte 10 verwendet wird. Fig. 2
zeigt die sich ergebende Kühlerplatte 10.
Die Druckgussvorrichtung 11 ist mit einer (nicht gezeigten)
oberen Form und einer unteren Form 110 ausgestattet, die
beide als Gesamtform dienen. Im Hohlraum der Form ist ein
Filterelement 120 angeordnet, das mit der Hohlraum
gestaltung übereinstimmt. Das Filterelement 120 wurde durch
Komprimieren und Formgeben von aus Aluminiumoxid-
Siliziumoxid bestehenden Whiskern hergestellt.
Die angesprochene Al-Si-Legierung wird mit Druck
beaufschlagt und von der Seite der unteren Form 110 aus
durch einen Kolben eingefüllt (Druckbeaufschlagungs- und
Einfüllschritt). Die Temperatur der unteren Form 110 wird
dabei so eingestellt und gehalten, dass in der Al-Si-
Legierungsschmelze Si-Primärkristallteilchen auftreten.
Außerdem wird der Einfülldruck in dem Druckbeaufschlagungs-
und Einfüllschritt so gesteuert, dass die Al-Si-Legierungs
schmelze, frei von Primärkristallteilchen mit einem
vorbestimmten Teilchendurchmesser oder mehr, durch das
Filterelement 120 hindurchgeht, ohne das Filterelement 120
zu zerstören. Für den Einfülldruck ist beispielsweise ein
Bereich von mehreren Dutzend MPa bis 100 MPa geeignet.
Während das Filterelement 120 in dem Hohlraum gelassen
wird, wird die Form abgekühlt, so dass die Al-Si-Legierung
erstarrt (Erstarrungsschritt). Nachdem das Formprodukt von
der Form gelöst wurde, wird das Filterelement 120 durch
maschinelle Bearbeitung entfernt (Entfernungsschritt). Bei
der Durchführung des Entfernungsschritts kann gleichzeitig
die wärmeaufnehmende Oberfläche der Kühlerplatte 10
endbearbeitet werden, damit sich die Herstellung der
Kühlerplatte 10 effizient gestaltet.
Fig. 3 veranschaulicht ein weiteres erfindungsgemäßes
Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte 20. Dabei ist
zu beachten, dass sich bei der in Fig. 3 gezeigten Druck
gussvorrichtung 200 die Eingießrichtung der Al-Si-Legierung
von der des vorstehenden Beispiels unterscheidet. Und zwar
wird die Al-Si-Legierungsschmelze von der Seite der wärme
aufnehmenden Oberfläche der Kühlerplatte 20 aus (d. h. von
der Seite der nicht gezeigten oberen Form aus) mit Druck
beaufschlagt und eingefüllt, wodurch auf der oberen Seite
des Filterelements 220 eine Si-Ansammlungsschicht 13'
gebildet wird. In diesem Fall ist es nicht notwendig, das
Filterelement 220 zu entfernen, da die Si-Ansammlungs
schicht 13' bereits auf der Seite der wärmeaufnehmenden
Oberfläche ausgebildet wird. Um die Flachheit der wärme
aufnehmenden Oberfläche sicherzustellen, kann auf der Si-
Ansammlungsschicht 13' jedoch eine Endbearbeitung
durchgeführt werden.
Da die Si-Primärteilchen, die den vorbestimmten Teilchen
durchmesser oder einen größeren Teilchendurchmesser
aufweisen (z. B. von 20 bis 100 µm), herausgefiltert werden,
besteht der Wärmeabstrahlungsabschnitt der Kühlerplatte 20
aus einer Al-Si-Legierung, aus der die Si-Primärkristall
teilchen mit dem vorbestimmten oder größeren Teilchen
durchmesser entfernt wurden. Abgesehen davon ist die Si-Al-
Legierung fein und gleichmäßig und enthält die durch das
Filterelement 220 hindurchgegangenen Si-Primärkristall
teilchen, die einen Teilchendurchmesser von höchstens
einigen Mikrometern haben.
Die auf diese Weise erzielten Kühlerplatten 20 sind weniger
stark verzogen und weisen als Endprodukt eine gute
Abmessungsstabilität auf. Außerdem haben sie ein gutes
Wärmeabstrahlungsvermögen. Darüber hinaus lassen sich die
Kühlerplatten unter Einsatz des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens leicht mit hoher Produktivität
herstellen.
Bei den obigen Beispielen weisen die Kühlerplatten auf der
Seite der wärmeabstrahlenden Oberfläche Rippen auf. Die
Erfindung kann jedoch selbstverständlich auch bei einem
einfachen, plattenförmigen Kühler Anwendung finden, der
ohne Rippen ist.
Dieser plattenförmige Kühler kann beispielsweise dann
Anwendung finden, wenn dadurch Wärme frei wird, dass die
wärmeabstrahlende Oberfläche eines Leistungsmoduls mit
einer Wärmesenke oder einem Gerätegehäuse usw. verbunden
wird.
Im Rahmen des durch die Patentansprüche angegebenen
Schutzumfangs sind natürlich noch weitere Änderungen und
Abwandlungen denkbar.
Claims (12)
1. Kühlerplatte (10; 20), mit:
einer Metallmatrix, die einen vorbestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten hat; und
einem in der Metallmatrix dispergierten Dispergens, das einen kleineren Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Metallmatrix hat, wobei
die Kühlerplatte eine wärmeaufnehmende Oberfläche (13; 13'), auf der ein als Wärmeerzeuger fungierendes elektrisches Bauteil anzuordnen ist, und eine wärmeabstrahlende Oberfläche (11, 12) zum Abstrahlen der von der wärmeaufnehmenden Oberfläche aufgenommenen Wärme aufweist, und
das Dispergens mehr auf der Seite der wärmeaufnehmenden Oberfläche als auf der Seite der wärmeabstrahlenden Oberfläche dispergiert ist.
einer Metallmatrix, die einen vorbestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten hat; und
einem in der Metallmatrix dispergierten Dispergens, das einen kleineren Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Metallmatrix hat, wobei
die Kühlerplatte eine wärmeaufnehmende Oberfläche (13; 13'), auf der ein als Wärmeerzeuger fungierendes elektrisches Bauteil anzuordnen ist, und eine wärmeabstrahlende Oberfläche (11, 12) zum Abstrahlen der von der wärmeaufnehmenden Oberfläche aufgenommenen Wärme aufweist, und
das Dispergens mehr auf der Seite der wärmeaufnehmenden Oberfläche als auf der Seite der wärmeabstrahlenden Oberfläche dispergiert ist.
2. Kühlerplatte nach Anspruch 1, bei der die
Metallmatrix als Hauptkomponente Aluminium umfasst
und das Dispergens als Hauptkomponente einen silizium
haltigen Primärkristall umfasst.
3. Kühlerplatte nach Anspruch 1, bei der die Metall
matrix mindestens ein Bestandteil ist, der aus einer Gruppe
ausgewählt ist, die aus Reinmetallen und ihren Legierungen
besteht.
4. Kühlerplatte nach Anspruch 3, bei der das Reinmetall
mindestens ein Bestandteil ist, der aus einer Gruppe
ausgewählt ist, die aus Aluminium, Magnesium, Kupfer und
Zink besteht.
5. Kühlerplatte nach Anspruch 1, bei der sich das
Dispergens aus Primärkristallsiliziumteilchen
zusammensetzt.
6. Kühlerplatte nach Anspruch 5, bei der die Primär
kristallsiliziumteilchen mindestens einen Bestandteil
umfassen, der aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus
einer einfachen Siliziumsubstanz und sich aus der
Metallmatrix und Silizium zusammensetzenden Verbindungen
besteht.
7. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte (10;
20), mit den Schritten:
mit Druck Beaufschlagen und Einfüllen einer übereutektischen Legierungsschmelze in den Hohlraum einer Form (110), in der ein Filterelement (120; 220) mit entgegengesetzten Seiten angeordnet ist, von einer der entgegengesetzten Seite des Filterelements aus bei einer einen Primärkristall erzeugenden oder geringeren Temperatur; und
Erstarren der sich ergebenden Legierungsschmelze, nachdem sich der in dem Druckbeaufschlagungs- und Einfüllschritt erzeugte Primärkristall auf der einen Seite des Filterelements angesammelt hat.
mit Druck Beaufschlagen und Einfüllen einer übereutektischen Legierungsschmelze in den Hohlraum einer Form (110), in der ein Filterelement (120; 220) mit entgegengesetzten Seiten angeordnet ist, von einer der entgegengesetzten Seite des Filterelements aus bei einer einen Primärkristall erzeugenden oder geringeren Temperatur; und
Erstarren der sich ergebenden Legierungsschmelze, nachdem sich der in dem Druckbeaufschlagungs- und Einfüllschritt erzeugte Primärkristall auf der einen Seite des Filterelements angesammelt hat.
8. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte nach
Anspruch 7, bei dem die übereutektische Legierungsschmelze
eine Aluminium-Silizium-Legierungsschmelze ist, deren
übereutektische Komponente Silizium ist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte nach
Anspruch 7, die nach dem Erstarrungsschritt außerdem den
Schritt Entfernen des Filterelements (120) umfasst.
10. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte nach
Anspruch 7, bei dem das Filterelement (120; 220) aus
mindestens einem Bestandteil besteht, der aus einer Gruppe
ausgewählt ist, die aus Fasern und Whiskern besteht.
11. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte nach
Anspruch 10, bei der sich die Fasern und Whisker aus
mindestens einem Bestandteil zusammensetzen, der aus einer
Gruppe ausgewählt ist, die aus Siliziumcarbid, Kohlenstoff,
Aluminiumoxid, Aluminiumoxid-Siliziumoxid und Glas besteht.
12. Verfahren zur Herstellung einer Kühlerplatte nach
Anspruch 7, bei dem das Filterelement (120; 220) kaum mit
der übereutektischen Legierungsschmelze reagiert oder kaum
neue Verbindungen mit der übereutektischen Legierungs
schmelze bildet.
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