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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
für den Warmluftaustritt
bei Kachelöfen
und Kachelkaminen mit mindestens einer an einen Warmluftkanal angeschlossenen
Luftaustrittsöffnung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Warmluftführung bei Kachelöfen erfolgt von
unterhalb der Feuerstelle durch Warmluftkanäle zu oberen Austrittsöffnungen,
die entweder seitlich an den senkrechten Ofenwänden oder an der Ofenoberseite
angeordnet sind. Die Warmluft-Austrittsöffnungen
werden üblicherweise
durch Gitter abgedeckt, die aus Keramikmaterial im Ton der Kachelglasur
bestehen und als Sichtschutz in die Luftaustrittsöffnungen
eingesetzt werden. Ein Problem ist die starke Verengung des Austrittsquerschnittes
für die Warmluft
durch die Gittereinsätze.
Es werden daher mitunter auch noch zusätzliche Warmluftkanäle mit Austrittsöffnungen
oberhalb des Kachelofens angebracht, um einen ausreichenden Warmluftaustritt
zu gewährleisten.
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Ein weiteres Problem der Warmluftführung besteht
darin, eine unbehinderte Umlenkung der aufsteigenden Warmluft aus
den senkrechten Kanälen zu
den seitlichen Luftaustrittsöffnungen
zu erreichen.
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Aus
DE 84 19 645 U1 ist ein herausnehmbarer Einsatz
für Kachelofen-Luftheizungen bekannt, bestehend
aus innerhalb eines metallischen Rahmens angeordneten, verstellbaren,
die Luftaustrittsöffnungen
verschließenden
Lamellen, sowie aus einer mit Durchbrechungen versehenen keramischen Dekorplatte,
deren Randflansch an ihrer Rückseite den
metallischen Rahmen umgibt, wobei an dem metallischen Rahmen Klemmfedern
vorgesehen sind, die mit Rastansätzen
des Kachelofens zusammenwirken. Zum Ausgleich der unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem metallischen Rahmen und der
keramischen Dekorplatte ist diese mit dem metallischen Rahmen durch
Stifte verbunden, die von dem metallischen Rahmen seitlich hervorstehen
und in zugeordnete Löcher
an einem den metallischen Rahmen umgebenden Randflansch der Dekorplatte
mit Spiel hineinragen. Die am Rahmen sitzenden Klemmfedern greifen
in eingesetzter Stellung hinter eine Nase eines die Öffnung in
der Kachelofen-Luftheizung umgebenden, in der Kachelofen-Luftheizung
fest eingebauten Rahmens.
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Wenn auch die Dekorplatte mit dem
metallischen Rahmen beweglich verbunden ist, so bildet sie jedoch
mit dem Rahmen zusammen eine Montageeinheit, die in der entsprechenden
Luftaustrittsöffnung
an dem Kachelofen nur zusammen mit dem metallischen Rahmen montiert
und ebenso wieder nur zusammen mit dem metallischen Rahmen aus der Öffnung entfernt
werden kann. Die Dekorplatte kann also nicht ohne den metallischen
Rahmen an der Außenseite
der Luftaustrittsöffnung
angebracht und auch nicht ohne den metallischen Rahmen von der Öffnung wieder
entfernt werden. Die Warmluftströmung
durch die Öffnungen
der Dekorplatte kann nur durch eine Verstellung der Lamellen an
dem metallischen Rahmen. beeinflusst werden, wobei noch besonders
darauf hinzuweisen ist, dass der Durchtrittsquerschnitt für die Warmluft
durch die Lamellen je nach deren Stellung mehr oder weniger stark
verengt wird. Dies widerspricht dem Ziel, der aufsteigenden Warmluft
an der Warmluftaustrittsöffnung
einen möglichst
großen
Austrittsquerschnitt zur Verfügung zu
stellen.
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Aus
EP 1 039 228 A2 ist es bei einer Keramikkachel
mit Verzierungselement außerdem
bekannt, zur lösbaren
Befestigung des Verzierungselementes Haftmagnete zu verwenden. Die
an der Keramikkachel angebrachten Verzierungselemente eignen sich
praktisch für
alle Arten von Keramikkacheln, insbesondere aber für Lisenen
und Gurte im Eckbereich, wo die Verzierungselemente in entsprechenden
Vertiefungen über
die Magnetkraft befestigt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Warmluftführung
zu den Warmluft-Austrittsöffnungen
zu verbessern und den für
den Warmluftaustritt zur Verfügung
stehenden Querschnitt zu vergrößern, so
dass die Warmluft durch die im Ofeninneren ansteigenden Warmluftkanäle zu den
Warmluft-Austrittsöffnungen
an den senkrechten Ofenwänden
gleichmäßig aufsteigen
und ohne hinderliche Querschnittsverengungen gleichmäßig ausströmen kann.
Außerdem
soll die Herstellung der für
den Warmluftaustritt vorgesehenen Bauteile vereinheitlicht und so
gestaltet werden, daß diese
Bauteile sowohl hinsichtlich der Form der Luftaustrittsöffnungen
als auch hinsichtlich der verwendeten Farbglasuren vielfältiger gestaltet
und den jeweiligen Kundenwünschen
besser als bisher angepaßt
werden können.
Die verwendeten Bauteile sollen sich auch in das jeweilige Fugenbild der
Kacheln besser einpassen und bei Bedarf in einfacher Weise durch
andersartig gestaltete oder farblich ausgebildete Bauteile austauschen
lassen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale des Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis
15 besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet sind.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung
handelt es sich um eine besonders vorteilhafte neue Lösung für die Warmluftführung und
den Warmluftaustritt bei Kachelöfen
und Kachelkaminen. Die hierfür
vorgesehene Einrichtung, die auch als Lüftungskachel bezeichnet werden
kann, setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, und zwar aus einem
Lüftungskasten
und einer Dekorplatte, die beide aus Keramikmaterial bestehen. Die
Einrichtung bietet sich sowohl für
glatte ebene Ofenkacheln mit den genormten Kachelmaßen als
auch für
gewölbte
Ofenkacheln mit den unterschiedlichsten Innen- und Außenradien
an.
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Der in Form einer Lüftungskachel
ausgebildete Lüftungskasten
bietet durch den mit der Frontplatte einstückig ausgeformten Lüftungsschacht
einen sehr großen
freien Lüftungsquerschnitt,
der je nach Ausbildung des Kastens und Radius der konkaven Wölbung für die Umlenkung
der senkrecht aufsteigenden Warmluft zu dem waagerechten Luftaustritt
an der Ofenaußenseite
ohne weiteres zwischen etwa 80 cm2 und 135
bis 140 cm2 liegen kann. Durch die gerundete
Innenform des Lüftungsschachtes
wird die Strömungsrichtung
der Warmluft zur Ofenaußenseite
genau vorgegeben.
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Die von außen an der Frontplatte des
Lüftungskastens
lösbar
befestigte Dekorplatte kann außerdem
mit jeder gewünschten
Luftaustrittsöffnung hergestellt
werden. Diese kann in Wasserstrahltechnik aus dem Kachelblatt geschnitten
werden. Dadurch können
alle im Rahmen dieser Technik machbaren Kundenwünsche verwirklicht werden.
Die möglichen
Gestaltungen der Luftaustrittsöffnungen reichen
beispielsweise von Monogrammen über
Zahlen und graphische Muster bis zu Tier- oder Pflanzen-Silhouetten von Hund,
Katze, Blume oder ähnlichem.
Die Gestaltungsmöglichkeiten
sind praktisch unbegrenzt. Die Größe der Luftaustrittsöffnung in
der Dekorplatte bestimmtletztlich den freien Lüftungsquerschnitt.
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Da Lüftungskasten und Dekorplatte
getrennt voneinander aus Keramikmaterial gefertigt und dekoriert
werden, besteht auch die Möglichkeit,
die beiden Teile in unterschiedlichen Farben zu gestalten.
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Für
die auswechselbare Befestigung der Dekorplatte an dem Lüftungskasten
dienen Dauermagnete, und zwar vorzugsweise drei Dauermagnete, die in Öffnungen
an der Frontplatte des Lüftungskastens eingelassen
sind. Es sind dies vorteilhafterweise Hartferritmagnete mit eine
Temperaturbelastbarkeit von 200°C.
Die Dauermagnete sind an der Frontplatte des Lüftungskastens derart federnd
befestigt, daß Fertigungstoleranzen
ohne weiteres ausgeglichen werden können und außerdem ein optimales Anhaften
der Dekorplatte an der Vorderseite des Lüftungskastens gewährleistet
ist. Um Scherkräfte
zwischen Dekorplatte und Lüftungskasten
abzufangen, ist an dem Lüftungskasten
ein stegförmiger
Zapfen angebracht, auf dem die Dekorplatte mit einer entsprechenden
Ausnehmung von außen
her aufgehängt
ist.
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Die Kontaktplättchen für die Magnethaftung werden
an der Dekorplatte mittels eines temperaturbeständigen Haftklebers befestigt.
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Durch die Erfindung ergeben sich
folgende Vorteile:
- – Ein hoher, frei wählbarer
Lüftungsquerschnitt
für den
Durchtritt der aufsteigenden Warmluft,
- – die
Strömungsrichtung
der austretenden Warmluft wird vorgegeben,
- – das
Fugenbild des Kachelofens oder Kachelkamins wird durch die Einrichtungen
für den
Warmluftaustritt nicht unterbrochen und auch nicht gestört, da ein
bündiger
Einbau der Dekorplatte in die Kachelfläche ohne weiteres gegeben ist,
- – die
abnehmbare Dekorplatte kann zur Reinigung ebenso wie zum Auswechseln
der vielfältigen
Dekormotive leicht entfernt und wieder eingebaut werden,
- – außerdem ergibt
sich eine außerordentlich
große
Dekorvielfalt durch die Austauschbarkeit der separat gefertigten
Dekorplatte,
- – und
schließlich
ist auch eine unterschiedlich farbige Gestaltung von Lüftungskasten
und Dekorplatte in einem weit gesteckten Rahmen ohne weiteres möglich.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen
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1 einen
Lüftungskasten
mit zugehöriger Dekorplatte
und dazwischen angedeuteten Dauermagneten in auseinandergezogener
raumbildlicher Darstellung,
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2 eine
Vorderansicht des Lüftungskastens
mit daran angebrachten Dauermagneten,
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3 eine
Draufsicht auf den Lüftungskasten,
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4 eine
Seitenansicht des Lüftungskastens,
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5 eine
Innenansicht der Dekorplatte von 1,
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6 eine
Seitenansicht der Dekorplatte,
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7 eine
weitere raumbildliche Innenansicht der Dekorplatte mit den daran
angeordneten ferromagnetischen Haftplättchen in auseinandergezogener
Darstellung,
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8 eine
vergrößerte Ansicht
eines an der Frontplatte des Lüftungskastens
federnd gelagerten Dauermagneten zusammen mit der Darstellung einer Dekorplatte
beim Annähern
der Dekorplatte für
die Haftverbindung mit dem Lüftungskasten,
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9 eine
schematische Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform
eines Lüftungskastens
mit zugehöriger
Dekorplatte, wobei die Frontplatte ebenso wie die Dekorplatte konkav
gewölbt sind,
und
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10 eine
weitere abgewandelte Ausführungsform
mit konvex gewölbter
Frontplatte und ebenfalls konvex gewölbter Dekorplatte.
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Die Einrichtung 1 für den Warmluftaustritt
bei Kachelöfen
und Kachelkaminen ist mit mindestens einer Luftaustrittsöffnung ausgebildet,
die an einen Warmluftkanal angeschlossen ist.
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Für
die Umlenkung der aufsteigenden Warmluft aus einer senkrechten in
eine schräg
nach oben oder waagerecht verlaufende Richtung ist ein Lüftungskasten 2 mit
einem Lüftungsschacht 3 vorgesehen.
Außerdem
ist an der Vorderseite des Lüftungskastens 2 eine
daran lösbar
befestigte Dekorplatte 4 mit mindestens einer Luftaustrittsöffnung 5 angeordnet,
die ganz nach Bedarf gegen eine Dekorplatte mit einer andersartig
gestalteten Luftaustrittsöffnung und/oder
einer anderen Oberflächenglasur
austauschbar ist.
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Der Lüftungskasten 2 hat
eine flanschartig ausgebildete Frontplatte 6 mit den Abmessungen
einer genormten mehreckigen Ofenkachel.
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Der Frontplatte 6 des Lüftungskastens 2 ist außerdem eine
Dekorplatte 4 mit mindestens einem Luftdurchtritt für die austretende
Warmluft zugeordnet, deren Außenabmessungen
mit den Abmessungen der Frontplatte 6 deckungsgleich sind.
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Wie in der Zeichnung weiterhin zu
erkennen ist, hat der Lüftungsschacht 3 einen
mehreckigen, im wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit einer
im wesentlichen waagerechten unteren Eintrittsöffnung 7, ansteigenden
Schachtwänden 8 und
einer daran anschließenden
konkaven Wölbung 9 für eine Umlenkung
der aufsteigenden Warmluft um bis zu 90° sowie eine senkrechte obere
Luftdurchtrittsöffnung 10.
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Die Dekorplatte 4 ist mit
der Frontplatte 6 des Lüftungskastens 2 lösbar verbunden
und an dem Lüftungskasten
durch einen von der Frontplatte hervorspringenden Zapfen oder Steg 11,
der in eine Aussparung 12 an der Innenseite der Dekorplatte 4 eingreift,
zusätzlich
gegen Absturz gesichert.
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Für
die lösbare
Befestigung der Dekorplatte 4 an dem Lüftungskasten 2 dienen
mehrere Dauermagnete 13, die vorzugsweise an der Frontplatte 6 des
Lüftungskastens
federnd gelagert sind. Die Dauermagnete 13 sind zweckmäßig Hartferritmagnete mit
einer Temperaturbelastbarkeit von 200°C.
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Den Dauermagneten 13 liegen
an der Innenseite der Dekorplatte 4 Kontaktplättchen 14 aus
einem ferromagnetischen Material für einen Eingriff mit den Dauermagneten 13 gegenüber. Es
sind vorzugsweise drei oder vier Dauermagnete 13 in randseitigen Öffnungen 15 an
der Frontplatte 6 angeordnet, denen eine entsprechende
Anzahl von Haftplättchen 14 im Randbereich
der Dekorplatte 4 zugeordnet ist.
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Jeder Dauermagnet 13 ist
in einer Vertiefung 16 (8)
an der Frontplatte des Lüftungskastens 2 in
einem geringen Abstand von der Ebene 17 der Frontplatte 6 angeordnet
und mittels eines rückwärtigen Schaftes 18,
der die Frontplatte 6 durchsetzt, und einer den Schaft 18 umgebenden
Druckfeder 19 an der Rückseite 20 der
Frontplatte 6 derart abgestützt, daß er bei einer Annäherung der
Dekorplatte 4 durch die daran befestigten Kontaktplättchen 14 angezogen
und gegen den Druck der Feder 19 so weit nach vorne bewegt
wird, bis er in einen engen Kontakt mit der Kontaktplatte gelangt
und die Dekorplatte 4 in dieser Lage am Lüftungskasten 2 sichert.
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Die Druckfeder 19 kann zweckmäßig als Schraubendruck-
oder Tellerfeder ausgebildet sein und ist in einem Federbecher 21 an
der Rückseite
der Frontplatte 6 geschützt
gelagert.
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Die Dauermagnete 13 haben
einen runden Querschnitt, während
die Kontaktplättchen 14 auch einen
vorzugsweise rechteckigen Querschnitt haben können.
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Die Dekorplatte 4 ist mit
mindestens einer mehreckigen, runden oder ähnlich geformten Luftdurchtrittsöffnung 5 ausgebildet,
wobei die Kontaktflächen
zwischen der Frontplatte 6 und der Dekorplatte 4 entweder
eben, konkav oder konvex geformt sein können, wie in 1 bis 8 bzw. 9 und 10 im einzelnen gezeigt ist.
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Der Lüftungskasten 2 ist
mit dem Lüftungsschacht 3 und
der Frontplatte 6 ebenso wie die Dekorplatte 4 jeweils
einstückig
aus Keramikmaterial geformt.
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- 1
- Einrichtung
für den
Warmluftaustritt
- 2
- Lüftungskasten
- 3
- Lüftungsschacht
- 4
- Dekorplatte
- 5
- Luftaustrittsöffnung
- 6
- Frontplatte
- 7
- Eintrittsöffnung
- 8
- Schachtwände
- 9
- Wölbung
- 10
- Luftdurchtrittsöffnung
- 11
- Zapfen,
Steg
- 12
- Aussparung
- 13
- Dauermagnete
- 14
- Kontaktplättchen,
Haftplättchen
- 15
- Öffnungen
- 16
- Vertiefung
- 17
- Ebene
der Frontplatte 6
- 18
- Schaft
- 19
- Druckfeder
- 20
- Rückseite
- 21
- Federbecher