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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verkleidung für einen Speicherofen, bestehend aus ei- nem zur Aufnahme von austauschbaren Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelementen geeigneten Gehäuse, welches den Ofenkörper im wesentlichen allseitig umgibt und mit diesem lösbar verbunden ist.
In ihrer ursprünglichen Form sind Kachelöfen gemauerte Öfen mit Schamottespeichern und besonderen Zugsystemen, die auf ihrer dem Raum zugewandten Seite teilweise oder ganz mit Kacheln belegt sind. Die Kacheln, die einfarbig oder farbig, mit Mustern versehen oder nicht, sind, wurden bisher direkt auf dem Ofenkörper verkittet und anschliessend verfugt. Das bedeutet im Wesentlichen, dass ein einmal gesetzter Kachelofen in seiner äusseren Gestaltung nicht mehr verändert werden kann. Eine Änderung würde ein vollständiges Abtragen und einen Wiederaufbau des Kachelofens erfordern.
Damit sind aber eine hohe Schmutz- und Staubbelastung und nicht zuletzt hohe Investitionskosten verbunden, und das, obwohl man unter Umständen nur das äussere Erscheinungsbild des Ofens zu ändern wünscht, weil man sich vielleicht für einen anderen moder- neren Einrichtungsstil entschieden hat, zu dem der "alte" möglicherweise sogar bäuerlich gestaltete Ofen nicht mehr passt.
Die DE 34 27 157 A1 offenbart eine Kachelverkleidung für Heizöfen mit einer Kachelfrontwand und zwei Kachel-Seitenwänden, die jeweils einen Tragrahmen für die Kacheln mit Halteorganen umfassen. Diese DE-A1 bezieht sich somit hauptsächlich auf eine nachträgliche Verkleidungsmög- lichkeit für Heizöfen mit Keramik, vorwiegend bei kleineren Elektro- oder Gasöfen.
Die Keramik umfasst keine üblichen Ofenkacheln mit Kachelblatt und Rümpfen, sondern viel- mehr eigens dafür angefertigte Keramikplatten, über deren Art der Befestigung am Tragrahmen keine konkreten Angaben geoffenbart sind.
Um ein ansehnliches Fugenbild bei der Kachelverkleidung gemäss der DE 34 27 157 A1 zu er- reichen, müssen, bedingt durch die Konstruktion, bei den Keramikteilen die Kanten gebrochen werden. Dadurch hat die Keramik bei grossen Flächen durch den unterschiedlichen Dehnungskoef- fizienten Metall-Keramik keine Ausdehnungsmöglichkeit, wodurch als mögliche Folgen ein Abplat- zen der Seitenränder an den Stossstellen auftreten kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit für einen in seiner äusseren Er- scheinungsform veränderbaren Kachelofen zu schaffen, und zwar hinsichtlich seiner Form und auch der farblichen Gestaltung.
Gelöst wird die Aufgabe in besonders einfacher Weise erfindungsgemäss dadurch, dass das Gehäuse aus einem Korpus sowie Rahmenelementen gebildet ist.
Dieses Gehäuse, das aus einem Korpus zur Aufnahme der Ofeneinheit und Rahmenelementen zur Aufnahme der Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelementen besteht, ermöglicht es, dass man nicht nur die äussere Erscheinung des Kachelofens, beispielsweise durch den Austausch der Kacheln, sondern auch seine äussere Form beinahe beliebig ändern kann, ohne die Notwendigkeit den ganzen Ofen abzubauen. Das erspart nicht nur Zeit und Geld, sondern verhindert auch weit- gehend eine Schmutz- und Staubbelastung und was wichtig ist, man kann den eigentlichen Ofen dabei stehen lassen, denn "einen guten Ofen wirft man nicht hinaus".
Im Wesentlichen muss das Gehäuse bzw. hier die Rahmenelemente dazu nur so ausgestaltet sein, dass Ofenkacheln und/oder andere Dekorelemente dauerhaft und stabil an ihm befestigt gehalten werden können und dass diese aber auch gleichzeitig wieder entfernt werden können, ohne die Rahmenelemente und/oder die Kacheln bzw. Dekorelemente möglicherweise zu beschä- digen. Denkbar wäre dazu beispielsweise eine geeignete Magnethalterung.
Die Erfindung besteht weiters darin, dass die Rahmenelemente zur Aufnahme der Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelemente rasterförmig ausgebildet sind. Beispielsweise kann ein Ras- ter in Form eines Metallgitters auf der Frontseite des Kachelofens, der in den Raum schauenden Seite vorgesehen sein, aber auch auf der Rückseite, wenn der Ofen mehr oder weniger frei im Raum steht. Die Ofenkacheln werden dann in das Metallgitter eingesetzt und von diesem unver- lierbar gehalten.
Erfindungsgemäss stellt der Raster im wesentlichen quadratische Elemente, die im wesentli- chen den Abmessungen der zu verwendenden Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelemente entsprechen, dar. Das erleichtert ganz wesentlich den form- und/oder reibschlüssigen Halt der Ofenkacheln in dem Rasterelement. Das Rasterelement kann natürlich auch rechteckig oder sonstwie polygonal ausgestaltet sein, sofern die Form der zu verwendenden Ofenkacheln und/oder
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dergleichen Dekorelemente das erfordern.
In einer geeigneten Ausführungsform ist erfindungsgemäss der Raster im Wesentlichen aus vertikal und horizontal einander durchgreifenden Metallbändern gebildet, die die Seitenwände sowie die Böden des Rasters bilden.
Die Breite der Bänder kann je nach der Dicke der zu verwendenden Ofenkacheln und/oder der- gleichen Dekorelemente ausgewählt werden. Wesentlich für einen guten Halt und einfachen Ein- satz der Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelemente ist gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung, dass die Tiefe des Rasters im Wesentlichen der Dicke der einzusetzenden Ofenkachel und/oder dergleichen Dekorelemente entspricht.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die rasterbilden- den Metallbänder bei eingesetzten Ofenkacheln und/oder Dekorelementen nach aussen frei liegen.
Dabei ist die Stärke der Metallbänder so bemessen, dass sie zum einen dem Rasterelement die erforderliche Stabilität verleihen, aber nur so stark, dass sie in ihrem Zusammenwirken das Fugenbild zwischen den eingesetzten Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelementen erzeu- gen können.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfinudng ist dadurch gekenn- zeichnet, dass in den seitlichen Wänden des Rasters im Rahmenelement annähernd mittig Boh- rungen vorgesehen sind, die im eingesetzten Zustand der Ofenkachel und/oder dergleichen De- korelemente mit einer darin vorgesehenen Durchbohrung achsial fluchten und durch welche ein Sicherungsstift oder dergleichen zur Feststellung der Ofenkachel in den Rahmenelement durch- führbar ist.
Diese Art der Halterung gegen Verrutschen oder Herausfallen der Ofenkacheln und/oder De- korelemente ist besonders einfach, da Materialveränderungen, beispielsweise Ausdehnungen, die durch die auftretende Wärme hervorgerufen werden, weitgehend unbeachtet bleiben können. Ein Stift, der in seinen Abmessungen, d. h. im Durchmesser, etwa an den Durchmesser der Bohrungen bzw. Durchbohrungen angepasst ist, kann rasch durch die Seitenwände in die Kacheln geführt werden, was die Montage erleichtert und die damit verbundenen Arbeitskosten senkt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass wenigstens zwei Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelemente in horizontaler Reihe durch einen einzigen Sicherungsstift gehalten werden.
In vorteilhafter Weise lassen sich zwei und bis zu sechs Kacheln mit einem einzigen Stift auf diese Weise halten.
Hinsichtlich der Art und der Ausführung der Kacheln sind dem Design keine Grenzen gesetzt, wobei die Kacheln bei etwas handwerklicher Geschicklichkeit auch von einem Nichtfachmann gewechselt bzw. ausgetauscht werden können. Dabei ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die Ofenkachel wenigstens zwei unterschiedlich ausgeführte Dekorflächen aufweist. Diese Ausgestal- tung lässt z. B. dem Besitzer die Möglichkeit offen, das Erscheinungsbild des Kachelofens von Zeit zu Zeit zu ändern.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es schliesslich, dass das Gehäuse zumindest teilweise aus insbesondere mattiertem Edelstahl gefertigt ist, was dem Kachelofen ein sehr extravagantes Aussehen verleihen kann. Allerdings sind auch andere Materialien mit einem geeigneten Wärme- ausdehnungsverhalten möglich, beispielsweise Schmiedeeisen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Verkleidung für einen Speicherofen; Fig. 2 einen Schnitt durch eine für die erfindungsgemässe Ofenverkleidung verwendbare Kachel; Fig. 3.eine weitere Ausführungsform einer für die erfindungsgemässe Ofenverkleidung verwendbare Kachel; Fig. 4 die Ausführungsform der Kachel gemäss Fig. 3 mit einem durchgeführten Siche- rungsstift ; Fig. 5 das rasterförmig ausgebildete Rahmenelement gemäss Fig. 1 mit in einer Teilan- sicht mit in den Seitenwänden angeordneten Bohrungen; Fig. 6 das rasterförmig ausgebildete Rahmenelement gemäss Fig. 5 mit eingesetzten Kacheln und durchgeführten Sicherungsstiften.
Fig. 1 zeigt die Verkleidung für einen Speicherofen 1 in einer besonderen Ausführungsform.
Der Rahmen bzw. das Gehäuse 3, das die eigentliche Ofeneinheit umgibt, besteht bei der gezeig- ten Ausführungsform aus einem Korpus 15, sowie einem frontseitigen und rückseitigen Rahmen- element 16 bzw. 17, wobei zumindest das frontseitige Rahmenelement rasterförmig ausgestattet ist. Dieser Korpus 15 sowie die beiden Rahmenelemente 16 und 17 bilden zusammen die erfin-
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dungsgemässe Ofenverkleidung.
Die Rahmenelemente 16 und 17 sind mit dem Korpus 15 reversibel verbunden, beispielsweise verschraubt. Es können generell alle anderen Verbindungstechniken angewendet werden, voraus- gesetzt sie halten der Last der zu tragenden Ofenkacheln und/oder Dekorelemente stand.
Für den Aufbau des Ofens wird eines der Rahmenelemente 16 oder 17 abgenommen und der Innenraum mit Schamottesteinen ausgekleidet und gegebenenfalls ein geeignetes Abzugssystem angelegt. In den Seitenwänden 15' und 15" des Korpus sind in einem Abstand von unten Ausneh- mungen vorgesehen, über welche eine Grandofenfeuerung möglich ist. Gegebenenfalls kann hier auch ein Ofeneinsatz oder ein Elektroofen eingebracht werden.
Die Ofenverkleidung besteht zumindest teilweise aus Edelstahl. Insbesondere die Rahmen- elemente 16 und 17 sind aus Edelstahl gefertigt, das gegebenenfalls mattiert ist. Diese Rahmen- elemente stehen in Breite und Höhe über den Korpus hinaus, so dass seitlich Türen, beispielswei- se aus Rauchglas oder einem anderen dekorativen Material, angebracht werden können (nicht gezeigt). Die Oberseite kann beispielsweise mit einem schwarzen Blech oder einer Keramikplatte oder dergleichen abgedeckt sein.
Die Rahmenelemente 16 und 17 sind bei der gezeigten Ausführungsform rasterförmig durch horizontal und vertikal verlaufende Edelstahlbänder 5 und 6 ausgebildet. Diese Metallbänder bilden die Seitenwände 7 und 8 sowie die Böden 9, 9' des hier quadratischen Rasters. Es ist ausdrücklich festzuhalten, dass der Raster nicht auf die quadratische Form festgelegt ist.
Vielmehr sind auch rechteckig oder irgendwie polygonal ausgestaltete Formen denkbar. Die Abmessungen der Rasterelemente müssen jedenfalls im Wesentlichen den Abmessungen der einzusetzenden Keramik- bzw. Dekorelemente, sowohl in Breite und Höhe als auch vorteilhafter Weise in der Tiefe 10 entsprechen. In diese gezeigten quadratischen Rasterelemente sind Ofenka- cheln 2 einsetzbar. Der Raster muss sich dabei nicht über die gesamte Front- oder Rückseite 16 bzw. 17 erstrecken. Es können Teilbereiche auch ausgenommen bleiben oder einfach mit Platten aus dem gleichen Material (Edelstahl) abgedeckt werden.
In den Fig. 2 und 3 sind Ausgestaltungen von Ofenkacheln 2 und/oder anderen Dekorelemen- ten gezeigt, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Gemäss Fig. 1 weist die Ofenkachel 2 bzw. das Dekorelement eine Dekorseite 14 und einen Fuss 19 auf. Gemäss Fig. 3 weist die Ofenkachel 2 bzw. das Dekorelement zwei Dekorseiten 14 auf, was die Variationsfähig- keit der erfindungsgemässen Verkleidung für einen Speicherofen 1 ganz wesentlich erhöht.
Zur reversiblen Halterung der Ofenkacheln 2 bzw. Dekorelemente in dem rasterförmigen Rah- menelement 16,17 sind, wie aus den Fig. 2 bis 6 ersichtlich ist, mittig Durchbohrungen 12 in den Ofenkacheln 2 bzw. entsprechenden Dekorelementen vorgesehen. Des weiteren weisen die Sei- tenwände 7 und 8 des hier quadratischen Rasters ebenfalls mittig Bohrungen 11 auf, die beim Einsetzen der Ofenkachel 2 mit der Durchbohrung 12 in dieser zusammenfallen. Die Festlegung erfolgt dann durch einen Sicherungsstift 13 oder dergleichen, der durch die Bohrungen 11 in den Seitenwänden 7 und 8 und die Durchbohrung 12 in den Ofenkacheln 2 geführt wird. Dabei kann, wie inbesondere Fig. 6 zu entnehmen ist, sich der Sicherungsstift über wenigstens zwei der in Pfeilrichtung eingefügten Ofenkacheln 2 und damit quadratischen Rasterelementen erstrecken.
Der Sicherungsstift kann aber auch mehr als zwei Ofenkacheln 2 durchgreifen. Die Sicherungsstif- te 13 werden dannin der umlaufenden Edeklstahlkante 20 verschraubt, beispielsweise mit einer Imbusschraube.
Der Edelstahlraster bildet in vorteilhafter Weise zugleich das Fugenbild der Kachelung. Eine Verfugung, die beim Abbau der Keramik mit einer Schmutz- und Staubentwicklung verbunden wäre, erübrigt sich damit gänzlich. Die Fugenstärke beträgt ca. 1,5 mm, wobei das Edelstahlgitter ca. 1,5 mm über die Oberfläche der eingesetzten Keramik- bzw. Dekorelemente erhaben ist oder mit diesen bündig verläuft.
Die Keramikteile bzw. Ofenkacheln bzw. Dekorelemente haben üblicherweise eine Grösse von 12,5 x 12,5 cm und entsprechend ist ein quadratisches Rasterelement ebenfalls 12,5 x 12,5 cm gross oder zur Erleichterung des Einsetzens der Elemente minimal grösser.
Die Auswahl aus einsetzbaren Ofenkacheln bzw. Dekorelementen ist nahezu unbegrenzt.
Demzufolge können viele farbliche Gestaltungen oder Variationen vorgenommen werden. Möglich ist auch der Einsatz von Bildkacheln oder sonstwie strukturierten Kacheln. Auch der Einsatz von Spiegelkacheln ist denkbar oder von Kacheln die eine bestimmte Funktion erfüllen, beispielsweise
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Kacheln mit Halterungen, wie Haken zum Aufhängen von Kleidungsstücken. Auch ist es denkbar in dem Rahmenelement eine grössere Rastereinheit vorzusehen, die beispielsweise der Grösse von vier im Quadrat angeordneten kleinen Rastereinheiten (12,5 x 12,5 cm) entspricht. In eine solche Rastereinheit bzw. in ein solches Fach könnte dann eine konvex ausgebildete Ofenkachel einge- setzt werden, die als kleines Ablagefach dient.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemässen Verkleidung für einen Speicherofen besteht somit in den grossen Variationsmöglichkeiten bei seiner Ausgestaltung und den Veränderungsmög- lichkeiten, die seinem Eigentümer eingeräumt werden, auch wenn der Ofen aufgebaut ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verkleidung für einen Speicherofen, bestehend aus einem zur Aufnahme von austausch- baren Ofenkacheln und/oder dergleichen Dekorelementen geeigneten Gehäuse, welches den Ofenkörper im wesentlichen allseitig umgibt und mit diesem lösbar verbunden ist, da- durch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) aus einem Korpus (15) sowie Rahmenele- menten (16, 17) gebildet ist.