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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung integrierter Schaltungen
und betrifft insbesondere einen verbesserten Prozess zur Reduzierung
von Unregelmäßigkeiten
auf der Oberfläche
einer Metallisierungsschicht, etwa einer Kupfermetallisierungsschicht,
in einem Halbleiterbauteil.
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Der
Produktionsvorgang moderner integrierter Schaltungen beinhaltet
die Herstellung zahlreicher Halbleiterelemente, etwa von Feldeffekttransistoren
mit isoliertem Gate, auf einem einzelnen Substrat. Die Strukturgrößen der
Halbleiterelemente nehmen ständig
ab, um eine erhöhte
Integrationsdichte der integrierten Schaltung und eine verbesserte
Leistungsfähigkeit,
beispielsweise im Hinblick auf die Signalverarbeitungszeit und die
Leistungsaufnahme, bereit zu stellen. Die enorme Anzahl an auf einer
einzelnen Chipfläche
hergestellten Halbleiterelemente reduziert jedoch den verfügbaren Platz
für und
damit den Querschnitt von Metallisierungsleitungen, die die einzelnen
Halbleiterelemente verbinden. Als Folge davon beginnt der erhöhte elektrische
Widerstand, der eine Folge der Größenreduzierung ist, die Vorteile
hinsichtlich der Signalverarbeitungsfähigkeit eines Transistorelements,
die durch die Größenreduzierung
des Feldeffekttransistors gewonnen werden, aufzuheben, wenn ein
gewisses Maß an
Größenreduktion
der Strukturelemente erreicht ist. Insbesondere in modernen integrierten
Schaltungen mit äußerst hoher
Packungsdichte begrenzt die sogenannte Verbindungsverzögerung der
Metallleitungen, die in den mehreren Metallisierungsschichten gebildet
sind, die erreichbare Signalverarbeitungsgeschwindigkeit aufgrund
des erhöhten
Widerstands und der parasitären
Kapazität
der kleinen Metallleitungen.
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Der
elektrische Widerstand der Metallleitungen kann verringert werden,
indem Aluminium, das bevorzugt in modernen integrierten Schaltungen
verwendet wird, durch ein leitendes Material mit einem geringeren spezifischen
Widerstand ersetzt wird. Ein Anwärter
für ein
derartiges nieder-ohmiges Material für Metallisierungsschichten
in integrierte Schaltungen mit hoher Packungsdichte ist Kupfer.
Obwohl die Kupferverarbeitung in Halbleiterproduktionslinien äußerst schwierig
ist, da bereits die geringste Kontamination von nicht am Kupferprozess
beteiligten Prozessanlagen eine nachteilige Auswirkung auf die Endprodukte
ausübt,
ist Kupfer das bevorzugte Metallisierungsmaterial in fortgeschrittenen
integrierte Schaltungen mit Strukturgrößen von 0,2 μm und darunter.
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Die
Verwendung von Kupfermetallisierungsschichten in Halbleiterelementen
ruft jedoch zusätzliche Probleme
hervor, etwa Oberflächenunregelmäßigkeiten
in Form von Korrosion, Verfärbungen,
Erhebungen und dergleichen, die durch die hohe Reaktivität der reinen
Kupferoberfläche,
die der Luft oder anderen reaktiven Umgebungen ausgesetzt ist, hervorgerufen
werde, woraus letztlich eine unzureichende Haftung zu benachbarten
Materialien resultiert, was eine verschlechterte Langzeitstabilität des Transistorelements
nach sich zieht. Daher wird nach dem Polieren und Einebnen der Kupfermetallisierungsschicht
mittels chemisch mechanischen Polierens (CMP) häufig eine Behandlung mit reaktivem
Plasma durchgeführt,
um zu versuchen, jegliches Kupferoxid, das sich auf der beim CMP-Schritt
freigelegten Kupferoberfläche
bildet, zu entfernen. Im Allgemeinen wird eine Deckschicht, für gewöhnlich eine
Siliziumnitridschicht oder Siliziumoxynitridschicht, anschließend auf
der Plasma behandelten Kupfermetallisierungsschicht abgeschieden,
um das Kupfer mittels der Deckschicht zu schützen und damit die Erzeugung
von Oberflächendefekten
zu vermeiden.
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Ein
typischer Prozessablauf nach dem Stand der Technik zur Behandlung
einer Kupfermetallisierungsschicht vor der Ausbildung einer Deckschicht
kann die folgenden Prozessschritte aufweisen. Bekanntlich werden
nach dem Füllen
von in einer dielektrischen Schicht gebildeten Öffnungen mit einem Barrierenmetall
und Kupfer das überschüssige Barrierenmetall
und das überschüssige Kupfer
durch einen CMP-Schritt entfernt. Die sich aus dem CMP-Schritt ergebende
Halbleiterstruktur weist Oberflächenbereiche
aus Kupfer und Oberflächenbereiche
aus dielektrischem Material auf, wobei das Verhältnis aus freigelegtem Kupfer
zu dielektrischem Material von der Art der Metallisierungsschicht
und den Entwurfsregeln für
die betrachtete integrierte Schaltung abhängt. Wie zuvor erwähnt wurde,
wird ein Ätzschritt
mit reaktivem Plasma üblicherweise
nach dem CMP-Schritt durchgeführt,
um Korrosion, Verfärbungen
und dergleichen, die hauptsächlich
aus Kupferoxid bestehen und auf der nach dem CMP-Schritt freigelegten
Kupferoberfläche
gebildet sind, zu entfernen. Zur Behandlung der Kupferoberfläche wird
der die freigelegte und eingeebnete Metallisierungsschicht tragende Wafer
in eine Reaktionskammer eingeführt,
die eine dynamische reaktive Plasmaumgebung bereit stellt. Die reaktive
Plasmaumgebung ist in dem Sinne als dynamisch zu betrachten, als
dass ein Speisegas kontinuierlich in die Kammer eingeleitet wird
und Gase ständig
abgepumpt werden, so dass sich eine konstante Durchflussrate der
Speisegase bei einem konstanten Druck in der Reaktionskammer ausbildet.
Zur Entfernung von Kupferoxid von der Oberfläche der Metallisierungsschicht
wird typischerweise Ammoniakgas (NH3) kontinuierlich mit
einer vordefinierten Durchflussrate in die Reaktionskammer für eine vordefinierte
Zeitdauer eingeführt,
wobei ein vordefinierter Druck in der Reaktionskammer aufrecht erhalten
wird. Typische Prozessparameter können die folgenden Werte aufweisen.
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In
einem Anfangsschritt werden ungefähr 800 sccm (Standardkubikzentimeter
pro Minute) Ammoniak (NH3) bei einem Kammerdruck
von ungefähr
1000 Pa für
ungefähr
15 Sekunden eingeleitet. Anschließend wird das Hochfrequenzfeld
zur Erzeugung des Plasmas mit ungefähr 200 W für ungefähr 40 Sekunden eingeschaltet,
während
die Durchflussrate von Ammoniak (NH3) und
der Druck in er Rektionskammer beibehalten werden. Schließlich wird
für mindestens
30 Sekunden ein Pumpschritt durchgeführt, um Gasnebenprodukte, die während der
Ammoniak (NH3)-Behandlung erzeugt wurden,
zu entfernen. Die Dauer des Pumpschritts hängt von der Menge des Kupfers
in der freigelegten Metallisierungsschicht ab. Vorzugsweise wird
ein In-situ-Schritt zur Abscheidung ausgeführt, um die Deckschicht unmittelbar
nach der Ammoniak (NH3)-Behandlung zu bilden. Zur
Abscheidung der Deckschicht, beispielsweise einer Siliziumnitridschicht,
wird zusätzlich
Silangas (SiH4) in die Reaktionskammer eingeleitet.
Um den Kontakt der mit Ammoniak (NH3) Plasma
behandelten Kupferoberfläche
mit dem Silangas zu steuern, kann ein sogenannter Hochlaufschritt
angewendet werden, in dem die Durchflussrate des Silangases langsam
erhöht
wird. Ein typischer Prozessablauf für die Abscheidung der Siliziumnitridschicht
kann die folgenden Schritte umfassen.
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Zunächst wird
ein Initialisierungsschritt für
etwa 5 Sekunden mit einer Ammoniak (NH3)-Durchflussrate von
etwa 260 sccm und einer Stickstoffdurchflussrate von ungefähr 8600
sccm durchgeführt.
Danach wird der Hochlaufschritt für etwa 5 Sekunden mit einer
Si landurchflussrate von etwa 50 sccm ausgeführt, während die Durchflussraten von
Ammoniak (NH3) und Stickstoff beibehalten
werden. Nach Steigern der Silandurchflussrate auf etwa 150 sccm
wird die Durchflussrate für
12 bis 15 Sekunden konstant gehalten, um die Siliziumnitrid-Deckschicht
abzuscheiden. Schließlich
wird ein Spülschritt
von ungefähr
10 Sekunden mit einer Durchflussrate von ungefähr 8600 sccm durchgeführt, und
ein nachfolgender Pumpschritt von etwa 10 Sekunden beschließt den Abscheidevorgang.
Entsprechend dem zuvor beschriebenen Prozess ist eine Gesamtzeit
für die
Behandlung der Kupferoberfläche
und der Abscheidung der Siliziumnitrid-Deckschicht von etwa 140
Sekunden erforderlich, wodurch eine Siliziumnitrid-Deckschicht mit
einer Dicke im Bereich von ca. 30–80 nm entsteht.
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Trotz
der zuvor genannten Prozessschritte können dennoch Unregelmäßigkeiten
auf der Kupferoberfläche
an der Grenzfläche
zur Siliziumnitridschicht, etwa Verfärbungen, Korrosion, Kupfererhebungen
und dergleichen beobachtet werden. Derartige Defekte werden hauptsächlich durch
Reaktionsnebenprodukte hervorgerufen, die nach der Plasmabehandlung
nicht wirksam entfernt werden können.
Ein weiterer Faktor ist die unkontrollierte Oberflächenreaktion
des Kupfers zu dem Zeitpunkt, wenn das Silangas anfänglich in
die Reaktionskammer eingeleitet wird. Obwohl die Einführung eines
Hochlaufschritts zur Einspeisung des Silangases die Anzahl der Unregelmäßigkeiten
deutlich verringert hat, ist eine Verbesserung in dieser Hinsicht äußerst wünschenswert.
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Ein
weiteres Problem im Stand der Technik besteht in der relativ langen,
für einen
kompletten Prozesszyklus erforderlichen Zeit, die den Durchsatz
merklich reduziert, da die Wafer in einer Einfach- oder Doppelprozesskammer
bearbeitet werden.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 00/29642 A1 offenbart ein Verfahren
zum Entfernen von Oxiden oder anderen reduzierbaren Verunreinigungen
auf einer Kupferoberfläche
durch eine Plasmabehandlung. Zum Reduzieren der an der Oberfläche der
Kupferstrukturen anhaftenden Oxide wird Ammoniak verwendet. Die
Flussrate des Ammoniaks liegt im Bereich von 100 bis 1000 sccm.
Zusätzlich
können
Trägergase
eingesetzt werden, um den Gasfluss und die Plasmareaktion zu stabilisieren.
Die Durchflussrate der Trägergase, wie
z. B. Stickstoff, kann 0 bis 2000 sccm betragen.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
199 63 864 A1 offenbart eine Plasmabehandlung zum Verbessern
der Haftung von anorganischen Dielektrika auf Kupfer unter Verwendung
eines reduzierenden Plasmas. Das verwendete Plasma umfasst zumindest
ein nicht oxidierendes Gas, z. B. H
2, N
2, NH
3, Edelgase
oder Mischungen davon. H
2 und NH
3 werden als vorzugsweise zu verwendende
Gase angegeben.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
100 59 143 A1 offenbart ein Verfahren zum Behandeln einer
Kupferoberfläche
und zum Abscheiden einer Deckschicht auf dieser Oberfläche. Zur
Reinigung der Kupferoberfläche
wird reiner Ammoniak eingesetzt. Im anschließenden Übergangsschritt wird Stickstoff
eingeleitet. Im nachfolgenden Deckschichtabscheidprozess wird ein
Plasma aus einer Mischung von Stickstoff und Ammoniak verwendet.
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Angesichts
der obigen Probleme besteht ein Bedarf für einen verbesserten Prozess
zur Reduzierung von Oberflächenunregelmäßigkeiten
und zur effizienten Bildung einer Deckschicht über einer Metallisierungsschicht.
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Überblick über die
Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 gelöst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen aus der folgenden detaillierten Beschreibung näher hervor,
wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird;
es zeigen:
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1 schematisch
eine Plasmabehandlungsanlage, die für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendbar ist;
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2a schematisch
eine Querschnittsansicht eines Beispiels eines Substrats mit einem
Metallgebiet, das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird;
und
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2b schematisch
eine Querschnittsansicht des Substrats aus 2a, wobei
eine Deckschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist anzumerken, dass, obwohl die vorliegende Erfindung mit Bezug
zu den Ausführungsformen,
wie sie in der folgenden detaillierten Beschreibung dargestellt
sind, beschrieben ist, es nicht beabsichtigt ist, die vorliegende
Erfindung auf die speziellen offenbarten Ausführungsformen einzuschränken, sondern
die beschriebenen Ausführungsformen
stellen lediglich beispielhaft die diversen Aspekte der vorliegenden
Erfindung dar, deren Schutzbereich durch die angefügten Patentansprüche definiert
ist.
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Allgemein
beruht die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis der Erfinder,
dass das Errichten einer reaktiven Plasmaumgebung in der Gegenwart
eines reaktiven Gases, etwa von Ammoniak (NH3)
und eines Spülgases,
etwa Stickstoff (N2), anstelle lediglich
eines reaktiven Gases die Eigenschaften der Kupferoberfläche deutlich
beeinflusst, etwa die Oberflächenrauhigkeit,
die Ausbildung von Erhebungen und die Anzahl oxidierter und verfärbter Bereiche.
Eine anschließende
Herstellung einer Silizium enthaltenden Deckschicht zeigt daher
eine erforderliche Haftung zu der darunterliegenden Metallisierungsschicht
mit einer minimalen Anzahl an Unregelmäßigkeiten, d.h. einer minimalen
Anzahl Sauerstoff enthaltender Bereiche und eine reduzierte Ausbildung
von Erhebungen, und einen erhöhten
Widerstand gegen Elektromigration, so dass damit die Bauteilleistungsfähigkeit
und Zuverlässigkeit
deutlich verbessert wird.
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Mit
Bezug zu den 1, 2a und 2b werden
anschauliche Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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1 ist
eine schematische Ansicht einer Plasmabehandlungsanlage 100,
die beim Ausüben
der vorliegenden Erfindung verwendbar ist. Die Plasmabehandlungsanlage 100 umfasst
eine Reaktionskammer 101 mit einem Elektrodenpaar 103 und
einer Substrathalterung 102 zur Aufnahme eines Substrats 110,
das detaillierter mit Bezug zu 2a beschrieben
wird. Eine der Elektroden 103 ist elektrisch mit einer
Hochfrequenzleistungsquelle 104 verbunden. Ferner umfasst
die Reaktionskammer 101 eine Versorgungsleitung 105,
die mittels entsprechender Ventilelemente 108 und Gasleitungen 106 mit
entsprechenden Quellen 107 gasförmiger Komponenten, etwa von
Ammoniak (NH3), Stickstoff (N2)
und Silan (SiH4), verbunden ist. Ferner
ist eine Abgasleitung 109 an der Reaktionskammer 101 vorgesehen
und ist mit einer Pumpquelle (nicht gezeigt) verbunden.
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2a zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht des Substrats 110 mit
einer Unterseitenschicht 111, die diverse Materialschichten
mit darin ausgebildeten Halbleiterelementen, etwa Transistoren,
Widerstände,
Kapazitäten
und dergleichen, aufweisen kann. Über der Unterseitenschicht 111 ist
eine Isolierschicht 112 mit Öffnungen gebildet, die mit
einem Metall, etwa Kupfer, zur Bildung von Metallgebieten 113 mit
einer freigelegten Oberfläche 114 aufgefüllt worden
sind. Es ist anzumerken, dass, obwohl die vorliegende Erfindung
mit Bezug zu einem Halbleiterelement mit einer Vielzahl elektrisch
aktiver Komponenten beschrieben ist, die vorliegende Erfindung auch
auf eine beliebige Halbleiterstruktur mit einer freigelegten Metalloberfläche anwendbar
ist, unabhängig
davon, ob die freigelegte Metalloberfläche eine zusammenhängende Oberfläche, die
das gesamte Substrat bedeckt, darstellt, oder ob die Metalloberfläche ein
oder mehrere Metall gebiete aufweist, die voneinander mittels einer
Isolierschicht, beispielsweise der Isolierschicht 112,
elektrisch isoliert sind.
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Wie
im einleitenden Teil der Anmeldung beschrieben worden ist, kann
ein CMP-Schritt vor dem Einführen
des Substrats 110 in die Reaktionskammer 101 zur
anschließenden
Entfernung von Kupferoxid, das auf der Oberfläche 114 gebildet ist,
ausgeführt
worden sein. Gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
wird anfänglich
Ammoniak mit einer Durchflussrate von etwa 260 sccm und Stickstoff
mit einer Durchflussrate von ungefähr 8600 sccm in die Reaktionskammer 101 mittels
der Versorgungsleitung 105 und durch Auswählen der
entsprechenden Ventilelemente 108 eingeführt. Die
mit der Abgasleitung 109 verbundene Pumpquelle (nicht gezeigt)
wird so gesteuert, um einen Druck von ungefähr 640 Pa (4.8 Torr) in der
Reaktionskammer 101 zu erzeugen. Eine Temperatur des Substrats 110 wird
auf etwa 400°C
durch ein Heizmittel (nicht gezeigt), das beispielsweise in der
Substrathalterung 102 vorgesehen ist, gesteuert. Diese
Prozessparameter werden für ungefähr 10 Sekunden
beibehalten, um ein dynamisches Gleichgewicht der gasförmigen Umgebung,
die das Substrat 110 umgibt, zu etablieren.
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Als
ein nächster
Schritt wird die Hochfrequenzleistungsversorgung 104 eingeschaltet,
um eine Hochfrequenzleistung von ungefähr 50 Watt zu der Elektrode 103 zu
liefern. Das Zuführen
der Hochfrequenzleistung erzeugt eine reaktive Plasmaumgebung an
dem Substrat 110 und führt
zu einer deutlichen Verringerung oder sogar einer vollständigen Entfernung
von Kupferoxidbereichen, etwa von erodierten Bereichen und verfärbten Bereichen,
von der Oberfläche 114.
Die Oberflächenbehandlung
des Metallgebiets 113 wird für ungefähr 15 Sekunden lang durch Bereitstellen
der reaktiven Plasmaumgebung mit den obigen Parametern beibehalten.
Wie anschließend
erläutert
wird, werden im Wesentlichen alle oxidierten und/oder verfärbten Bereiche auf
der Oberfläche 114 entfernt.
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Gemäß einer
weiteren anschaulichen Ausführungsformen
wird die Zeitdauer für
das Erzeugen einer reaktiven Plasmaumgebung bei Vorhandensein eines
reaktiven Gases, etwa von Ammoniak (NH3)
und eines Spülgases,
etwa von Stickstoff (N2), von etwa 2–40 Sekunden
variiert, abhängig
von den geforderten Eigenschaften der Oberfläche 114 der Metallgebiete 113.
Das heißt,
das Behandeln der Oberfläche 114,
etwa einer Kupferoberfläche,
mit einer reaktiven Plasmaumgebung erzeugt eine prozessinduzierte Oberflächenrauhigkeit,
die von der Dauer der Oberflächenbehandlung
und den speziellen Behandlungsbedingungen abhängt. Im Allgemeinen führen eine
hohe HF-Leistung und/oder eine hohe Konzentration eines reaktiven
Gases und/oder eine lange Behandlungsdauer zu einer hohen Oberflächenrauhigkeit
oder Ausbildung von Erhebungen. Die Oberflächenqualität beeinflusst jedoch die Haftung
zu einer darüberliegenden
Materialschicht und beeinflusst ebenso das Maß an Elektromigration des Metalls
während
des Betriebs des Bauteils. Erfindungsgemäß wird das reaktive Gas Ammoniak
(NH3) mit dem Spülgas Stickstoff (N2) "verdünnt", um die Oberflächendeformierung
signifikant zu reduzieren, die ansonsten auftreten würde, wenn
purer Ammoniak (NH3) verwendet würde, wie
dies im Stand der Technik der Fall ist. Durch Variieren der Behandlungszeit,
die deutlich kürzer
als im Stand der Technik sein kann, und/oder der Hochfrequenzleistung
und/oder des Verhältnisses
zwischen Ammoniak (NH3) und Stickstoff (N2) kann ferner das Maß an Ausbildung von Erhebungen
auf ein gewünschtes
Maß eingestellt
werden. Um die erforderliche Oberflächenqualität bei gleichzeitiger Beibehaltung
einer im Wesentlichen oxidfreien Oberfläche zu erreichen, kann die
Hochfrequenzleistung in einem Bereich von ungefähr 35–200 Watt variiert werden,
das Verhältnis
von Stickstoff (N2) zu Ammoniak (NH3) kann in einem Bereich von ungefähr 20 bis
60 variiert werden, wohingegen die Behandlungszeit zwischen 2–40 Sekunden
gewählt
werden kann. Durch Reduzierung der Hochfrequenzleistung und durch
Wahl einer relativ kurzen Behandlungszeit kann eine Deformierung
der Kupferoberfläche 114 aufgrund
der reaktiven Plasmaumgebung minimiert werden, wobei dennoch eine
geforderte Abtragsrate für
oxidierte Bereiche auf den Oberflächen 114 sichergestellt
ist.
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Wie
zuvor erläutert
ist, wenn Kupfer als das Metallgebiet 113 verwendet wird,
ist die Oberfläche 114 äußerst empfindlich
für eine
Oxidation und daher wird eine Deckschicht in einem in-situ-Prozess
gebildet, um die Kupfergebiete 113 zu passivieren. Gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
wird Silan (SiH4) in die Reaktionskammer 101 mit
einer Durchflussrate von ungefähr
150 sccm eingeleitet, wobei die Hochfrequenzleistung auf ungefähr 500 Watt
erhöht
wird. Andere Prozessparameter bleiben unverändert, d.h. die Temperatur
kann im Bereich von ungefähr
350–450°C und vorzugsweise
bei ungefähr
400°C liegen,
der Druck in der Reaktionskammer 101 kann im Bereich von
ungefähr
530–730
Pa (4.0–5.5
Torr) gewählt
werden, vorzugshalber liegt er bei ungefähr 640 Pa (4.8 Torr), die NH3-Durchflussrate
kann im Bereich von 150–300
sccm, und vorzugsweise bei ungefähr 260
sccm liegen, und die Durchflussrate von N2 kann
im Bereich von ungefähr 7500–9500 sccm
liegen.
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Wie
aus der 2b zu ersehen ist, wird nach
einer Abscheidezeit von ungefähr
10–20
Sekunden und, in einer speziellen Ausführungsform nach ungefähr 14 Sekunden,
eine Silizium enthaltende Deckschicht 115 über den
Metallgebieten 113 mit einer Dicke von ungefähr 30–80 nm gebildet,
abhängig
von den speziellen Parametern, wie Abscheidezeit, Silan-Durchflussrate
und Hochfrequenzleistung.
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Anschließend wird
die Hochfrequenzquelle 104 abgeschaltet und das Einleiten
von Silan und Ammoniak (NH3) wird angehalten,
um die Reaktionskammer 101 mit Stickstoff (N2)
bei einer Durchflussrate von ungefähr 7000–9500 sccm und, in einer speziellen
Ausführungsform
bei einer Durchflussrate von ungefähr 8600 sccm, zu spülen. Im
Hinblick auf eine reduzierte Gesamtprozesszeit kann eine Spülzeit von
ungefähr
10 Sekunden gewählt
werden, die ein ausreichendes Entferner reaktiver Gaskomponenten
und Reaktionsnebenprodukte erlaubt. Schließlich wird ein Pumpschritt
von ungefähr
10–30
Sekunden und vorzugsweise von ungefähr 15 Sekunden zum Abschließen des
Abscheidevorgangs durchgeführt,
wobei die Stickstoff(N2)-Zufuhr eingesellt
ist.
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Wie
aus den obigen anschaulichen Ausführungsformen zu erkennen ist,
liegt eine Gesamtverarbeitungszeit zur Behandlung der Oberflächenbereiche 114 und
zur Abscheidung der Silizium enthaltenden Deckschicht 115 im
Bereich von ungefähr
50–90
Sekunden und ist damit deutlich kleiner als die Gesamtprozesszeit von
ungefähr
140 Sekunden gemäß der Prozesstechnik
im Stand der Technik. Folglich ist erfindungsgemäß der Durchsatz deutlich erhöht, und
dies ermöglicht
es, das erfindungsgemäße Verfahren
in mehrere oder alle Metallisierungsprozesse, die während der
Herstellung integrierter Schaltungen mit äußerst hoher Packungsdichte
ausgeführt
werden, zu implementieren. Ferner zeigt der Prozess entsprechend
den oben dargestellten Parameterbereichen, die der Vielzahl der
anschaulichen Ausführungsformen
entsprechen, ein ausgezeichnetes Maß an Abtrag des Kupferoxids
und stellt somit einen ausgezeichneten Reinigungsschritt nach einer CMP-Behandlung
von Kupfermetallisierungsgebieten dar, auf denen anschließend eine
Silizium enthaltende Deckschicht zu bilden ist. Im Gegensatz zur
Bearbeitung nach dem Stand der Technik führt die Mischung eines reaktiven
Gases und eines Spülgases
während
der Oberflächenbehandlung überraschender weise
zu einer erhöhten
Abtragsrate oxidierter Bereiche und erlaubt die Anwendung einer
relativ kurzen Plasmabehandlung und einer relativ hohen Hochfrequenzleistung,
woraus sich eine minimierte Rauhigkeit der Kupferoberfläche 114 und
eine deutlich reduzierte Anzahl an Kupfererhebungen im Vergleich
zu einer Kupferoberfläche 114 ergibt,
die in Anwesenheit reinen Ammoniaks (NH3)
behandelt ist, wie im Folgenden gezeigt wird.
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Um
die überlegenen
Eigenschaften einer Grenzfläche
zwischen einer Kupferoberfläche
und einer darüberliegenden,
Silizium enthaltenden Decksicht zu bekräftigen, führten die Erfinder zahlreiche
Testläufe
durch, um die Verbesserung im Vergleich zur Bearbeitung gemäß dem Stand
der Technik quantitativ zu ermitteln. Es wurden Testwafer mit einer
ganzflächigen
Kupferoberfläche
und mit einer strukturierten Isolierschicht mit einer Vielzahl von
Kupfergebieten mit einer freigelegten Oberfläche vorbereitet.
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Untersuchungen
der Grenzfläche
zwischen dem Kupfer und einer Siliziumnitridschicht, die auf dem Kupfer
gebildet ist, mittels einer Auger-Analyse bestätigten, dass abhängig von
dem Verhältnis
des Behandlungsgases und des Spülgases,
der Hochfrequenzleistung und der Behandlungsdauer das Oxid an der
Kupferoberfläche äußerst effizient
entfernt werden kann. In einer anschaulichen Ausführungsform
ergab die Anwendung von ungefähr
260 sccm Ammoniak (NH3), 8600 sccm Stickstoff
(N2), einer Hochfrequenzleistung von etwa
50 Watt und eine Behandlungsdauer von ungefähr 15 Sekunden eine Sauerstoffkonzentration
an der Grenzfläche,
die an der Nachweisgenauigkeit des Messgerätes von 0.5 Atom% und darunter
lag. Gemäß diesen
Ergebnissen ist der Sauerstoffgehalt an der Grenzfläche Kupfer/Siliziumnitrid
ungefähr
25- bis 50-mal geringer als der Sauerstoffgehalt, der ohne eine
Behandlung der Kupferoberfläche
vor der Ausbildung der Deckschicht erhalten wird, und ist ungefähr zweimal
geringer als der Sauerstoffgehalt, der mit einer Behandlung gemäß dem Stand
der Technik, wie dies zuvor beschrieben ist, d.h. einer Behandlung
mit Ammoniak (NH3) ohne Stickstoff (N2) erhalten wird. Folglich wird erfindungsgemäß die Sauerstoffmenge
reduziert, wobei gleichzeitig eine deutlich reduzierte Prozesszeit
möglich
ist.
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Hinsichtlich
der Haftungseigenschaften der Grenzfläche zwischen den Kupfergebieten
und der Siliziumnitriddeckschicht wurden Messungen unter Anwendung
eines Carbonhaftbandtestes, eines 4-Punkt-Biegeverfahrens und eines
Tieftemperatur-Ablösetests durchgeführt. Alle
diese Hafttestläufe
bestätigten
eine ausreichende Qualität
der Grenzfläche,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden. In der folgenden Tabelle sind die
Ergebnisse eines 4-Punkt-Biegetests an Grenzflächen, die durch variierende
Prozessbedingungen erzeugt wurden, gezeigt, einschließlich eines
Vergleichsbeispiels gemäß einer
Bearbeitung nach dem Stand der Technik (als reiner NH
3 bezeichnet)
und einem Vergleichsbeispiel ohne Behandlung. Tabelle:
4-Punkt-Biegetest
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Aus
dieser Tabelle geht hervor, dass eine Behandlung mit reinem Ammoniak
(NH3) (Bearbeitung nach dem Stand der Technik)
einen Haftwert von mehr als 15 Joules/m2 zur
Folge hat, wobei eine Behandlungszeit von 40 Sekunden mit einer
Hochfrequenzleistung von 200 Watt erforderlich ist. Im Gegensatz
dazu führt
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
unter Verwendung einer Mischung von Ammoniak (NH3)
und Stickstoff (N2) mit einer Behandlungszeit
von über
15 Sekunden und einer Hochfrequenzleistung on 100–200 Watt
zu ungefähr
dem gleichen Haftwert, wobei jedoch die Behandlungszeit deutlich
geringer ist als in dem Prozess nach dem Stand der Technik und somit,
wie zuvor erläutert
wurde, das Maß an
Oberflächendeformierung
deutlich verringert ist. Eine weitere Verringerung der Behandlungszeit
auf ungefähr
10–15
Sekunden und eine weitere Reduzierung der Hochfrequenzleistung auf
50–100
Watt führt
zu Haftwerten von 10–20
J/m2, was einen Wert darstellt, der immer
noch ausreichend für
jegliche Art von Metallisierungsschicht ist. Schließlich führt eine Behandlungszeit
von 2–10
Sekunden mit einer Hochfrequenzleistung von 20–100 Watt zu Haftwerten von
5–10 Joule/m2, was noch ausreichend ist für beispielsweise
die Metallisierungsschichten, die näher an den aktiven Elementen
liegen. Wie aus dieser Tabelle ersichtlich wird, zeigen Proben mit
einem wirksameren reduzierten Kupferoxid, d.h. einer längeren Behandlungszeit
und einer höheren
Hochfrequenzleistung, größere Haftwerte aufgrund
der raueren Oberfläche,
die durch die reaktive Plasmabehandlung hervorgerufen wird, die
aber andererseits eine verstärkte
Elektromigration während
des Betriebs der fertiggestellten integrierten Schaltung hervorruft.
Mit einer Behandlung von ungefähr
5 Sekunden bei 50 Watt mit einer Mischung aus Ammoniak (NH3) und Stickstoff (N2)
liegen die Haftwerte nahe an den Werten, die für unbehandelte Kupferoberflächen erhalten
werden. Im Gegensatz dazu führt
jedoch die höchst
wirksame Oxidentfernung (25 bis 50-mal weniger) zu einem deutlich
verringerten Leckstrom in Kupfer/Damaszenerstrukturen, die als Metallisierungsschichten
in hoch entwickelten integrierten Schaltungen verwendet werden,
und damit zu einer deutlich verbesserten Leistungsfähigkeit
hinsichtlich der Elektromigration.
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Eine
Sichtprüfung
(optisches Mikroskop) bestätigte,
dass die Dichte an Erhebungen auf einer behandelten Kupferoberfläche mit
einer 2 bis 5-sekündigen
Ammoniak (NH3)/Stickstoff (N2)-Behandlung
und einer Hochfrequenzleistung von weniger als 50 Watt eine Dichte
von Erhebungen ergab, die ungefähr
10-mal geringer als in einer 40 Sekunden/200 Watt-Behandlung gemäß dem Stand
der Technik ist. Diese Ergebnisse sind für strukturierte und unstrukturierte
Wafer repräsentativ.
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Folglich
kann auf der Grundlage spezieller Anwendungen und Erfordernisse
die Behandlungszeit und die Hochfrequenzleistung erhöht werden,
um höhere
Haftwerte zu erreichen, insbesondere wenn Grenzfläche auf
der Oberseite von Zwischenschichtdielektrikumsschichten (ILD-Schichten)
benachbart zu Bond-Flächen gebildet
sind, da diese Bereiche eine höchst
zuverlässige
mechanische Verbindung zu den Bond-Flächen bereitstellen müssen. Andererseits
können
an tieferliegenden Metallisierungsschichten, wo die Haftwerte niedriger
gewählt
werden als an den Bond-Bereichen des Halbleiterchips, kürzere Behandlungszeiten
mit verringerter Hochfrequenzleistung angewendet werden, um einen
hohen Durchsatz und überlegene
Eigenschaften hinsichtlich des Leckstroms und der Elektromigration
zu erhalten.
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Weitere
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung werden
für den
Fachmann angesichts dieser Beschreibung offenkundig. Folglich ist
diese Beschreibung als lediglich anschaulich gedacht und dient dem
Zwecke, dem Fachmann die allgemeine Art des Ausführens der vorliegenden Erfindung
nahezubringen. Selbstverständlich
sind die hierin gezeigten und beschriebenen Formen der Erfindung
als die gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsformen
aufzufassen.