Technisches Gebiet
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An mechanisch betriebenen Förderaggregaten zur Einspritzung von Kraftstoff, wie z. B.
mechanischen Dieseleinspritzpumpen, kommen Fliehkraftregler zum Einsatz, die bei einer
Laständerung des das mechanische Förderaggregat antreibenden Verbrennungsmotors dazu
dienen, die Einspritzmenge zu variieren. Am Fliehkraftregler sind Fliehgewichte
vorgesehen, deren radiale Bewegung nach außen in eine axiale Bewegung eines Regelelementes
umgewandelt wird. Die Fliehkraftregler sollen derart ausgelegt werden, dass mechanischer
Verschleiß keine unerwünschte Veränderung der Reglerkennlinie nach sich zieht.
Stand der Technik
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Die Fliehkraftregler sind mit Fliehgewichten ausgerüstet, die sich bei einer Rotation des
Fliehkraftreglers radial nach außen bewegen. Die Radialbewegung der Fliehgewichte ist
abhängig von der Drehzahl des Verbrennungsmotors und des mechanischen
Förderaggregates, wie z. B. einer mechanisch angetriebenen Dieseleinspritzpumpe. Die Radialbewegung
der Fliehgewichte verläuft über einen Abrollradius, der am Fliehgewicht ausgebildet ist
und an einer Distanzscheibe eines Regelelementes anliegt. Über die Distanzscheibe wird
die Radialbewegung der Fliehgewichte in einer Axialbewegung eines Regelelementes
umgewandelt.
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Abhängig von der Drehzahl der Einspritzpumpe liegen Hebelansätze der Fliehgewichte am
Umfang der Distanzscheibe eines axial bewegbaren Regelelementes an. Je höher die
Drehzahl der Einspritzpumpe steigt, in einem desto größeren Radius liegen die Hebelansätze der
Fliehgewichte am Umfang der Distanzscheibe an. Dadurch steigt die mechanische
Beanspruchung der Distanzscheibe hinsichtlich des auftretenden Biegemomentes, da die
Distanzscheibe des Regelelementes als Stützlager der Hebelansätze der Fliehgewichte dient;
ferner nimmt die Hertz'sche Pressung zwischen Fliehgewicht und Distanzscheibe stark zu.
Die Fliehgewichte, die mit einem Antriebselement gekoppelt sind, werden von einem
rotationssymmetrisch ausgebildeten Käfig umschlossen. Ferner stellt sich nach längerer
Betriebszeit der mechanischen Einspritzpumpe mit höheren Drehzahlen ein erheblicher
Verschleiß am Umfang der Distanzscheibe ein. Die höheren Drehzahlen sind bei
selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine wie Dieselmotoren jedoch gerade der
Drehzahlbereich, in dem diese Verbrennungskraftmaschinen betrieben werden, da diese in diesem
Betriebsbereich besonders wirtschaftlich arbeiten. Bei Motoren, die stationär betrieben
werden, so zum Beispiel an Kompressoren bzw. Generatoren, wird der Motor und damit die
Einspritzpumpe über die gesamte Lebensdauer bei annähernd konstanter Drehzahl
betrieben. Dies führt dazu, dass auch der Anlagepunkt der Fliehgewichte auf der Distanzscheibe
immer an der gleichen Position liegt. Dies führt zu einem Einschleifen, d. h. der Ausbildung
einer Rille an der Umfangsfläche der Distanzscheibe. Bei einer Lasterhöhung des Motors
kommt es zu einem kurzen Drehzahleinbruch, auf den ein gut funktionierender
Fliehkraftregler sofort mit einer erhöhten Einspritzmenge reagieren würde. Ist jedoch die
Distanzscheibe, wie beschrieben, mit einer Rille versehen, d. h. verschlissen, müssen die
Fliehgewichte erst aus der Rille wandern, bevor es zu einer an den Lastfall angepassten
Einspritzmenge kommt. Der Regler wird mithin erst auf große Drehzahländerungen des Motors
reagieren, und dies würde mit heftigem Regelauslegen erfolgen.
Darstellung der Erfindung
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Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung des Einsatzes einer Distanzscheibe mit
Bereichen aus keramischem Werkstoff oder einer Distanzscheibe, die vollständig aus
keramischem Werkstoff gefertigt ist, lassen sich Verschleißerscheinungen am Fliehkraftregler
unterbinden. Die Ausbildung riefenförmiger Vertiefungen an der Umfangsseite der
Distanzscheibe, an der die Hebelansätze der Fliehgewichte anliegen, wird unterbunden,
wodurch eine Verfälschung der Reglerkennlinie durch einen späteren Kontakt der
Fliehgewichte mit der dieser zuweisenden Seite der Distanzscheibe ausgeschlossen ist. Die
Ausbildung riefenförmiger Vertiefungen an der Umfangsseite der Distanzscheibe, an der die
Hebelansätze der Fliehgewichte anliegen, unterbleibt bei Einsatz aus keramischem
Werkstoff gefertigter Distanzscheiben. Dadurch bleibt ein einmal mittels des Hebelmechanismus
zur Betätigung eines Regelschiebers des Fliehkraftreglers eingestelltes
Übertragungsverhalten konstant über die Betriebszeit der mechanischen Einspritzpumpe. Die von den
Hebelansätzen der Fliehgewichte durch deren Drehzahl erzeugte Radialbewegung und die
dadurch erzeugte Axialverschiebung der Distanzscheibe und des damit verbundenen
Regelelementes folgt exakt der Radialbewegung der Fliehgewichte bei Drehzahländerungen.
Der Einsatz keramischen Materials an der Distanzscheibe vermeidet einen Materialabtrag,
durch welchen sich der Kontaktzeitpunkt der Hebelansätze der Fliehgewichte an die
Distanzscheibe zeitlich nach hinten verschieben würde. Durch Einsatz der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Lösung ist die Ausbildung einer Rille, aus der sich die Hebelansätze der
Fliehgewichte bei Drehzahlerhöhung erst herausbewegen müssten, ausgeschlossen. Die
Folge ist, dass der Regler auf Tasterhöhungen des Motors sofort und ohne Verzögerung
und mit einer sich rasch einstellenden, erhöhten Einspritzmenge reagiert und über
Steuerungen der Einspritzmenge vermieden werden. Die sich am Stand der Technik verzögert
einstellende Axialbewegung des Regelelementes, welches z. B. als Regelmuffe ausgebildet
sein kann, aufgrund sich einstellenden Materialabtrages, würde die Reglerkennlinie des
Fliehkraftreglers besonders im unteren Drehzahlbereich erheblich beeinflussen. Dies kann
durch Einsatz der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung ausgeschlossen werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist der Umstand, dass durch die Reibpaarung Keramik (Werkstoff der
Distanzscheibe) und Stahl (Werkstoff der Hebelansätze der Fliehgewichte) die Reibung
zwischen den Kontaktflächen der Hebelansätze der keramischen Distanzscheibe erheblich
minimiert werden kann, so dass die Standzeit der Fliehgewichte selbst und deren Einsatz
an einer mechanisch betriebenen Einspritzpumpe verlängert werden können.
Zeichnung
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
Es zeigt:
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Fig. 1 die Schnittdarstellung einer mechanischen Einspritzpumpe mit
Fliehkraftregler,
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Fig. 2 einen Alldrehzahlregler in Startstellung mit Darstellung der
Reglerkomponenten,
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Fig. 3 den Alldrehzahlregler gemäß Fig. 2 in Leerlaufstellung,
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Fig. 4 die Arbeitsweise des Alldrehzahlreglers gemäß Fig. 2 bei steigender
Drehzahl,
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Fig. 5 die Arbeitsweise des Alldrehzahlreglers gemäß der Darstellung in Fig. 2
bei fallender Drehzahl und
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Fig. 6 die Wiedergabe eines Bereiches der Distanzscheibe in einem
vergrößerten Maßstab.
Ausführungsvarianten
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Fig. 1 ist die Schnittdarstellung einer mechanischen Einspritzpumpe für selbstzündende
Brennkraftmaschinen mit Fliehkraftregler zu entnehmen.
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Eine mechanische Einspritzpumpe 1 umfasst an ihrer Antriebsseite 2 eine Antriebswelle 3,
welche mit einem ersten Ritzel 4 versehen ist. Das an der Antriebswelle 3 aufgenommene,
erste Ritzel 4 kämmt mit einem weiteren, zweiten Ritzel 5, welches Fliehgewichte 7, 8
antreibt, die von einem Fliehgewichtkäfig 6 umschlossen sind. Die Fliehgewichte 7, 8,
seien es zwei oder vier an der Zahl, werden über das zweite Ritzel 5 angetrieben und betätigen
ein Regelelement 9, welches beispielsweise als Regelmuffe ausgebildet sein kann. Der
Drehsinn der das zweite Ritzel 5 aufnehmenden Welle ist mit Bezugszeichen 10
gekennzeichnet. Im Gehäuse der Einspritzpumpe 1 ist ein hier nur in seinen Konturen
wiedergegebener Hebelmechanismus aufgenommen. Anhand zweier Einstellschrauben 27 bzw. 33
läßt sich der Schwenkbereich des Hebelmechanismus in Grenzen beeinflussen, wobei die
erste Einstellschraube 27 der Leerlaufstellung des Hebelmechanismus dient, während mit
der zweiten Einstellschraube 33 eine Position des Hebelmechanismus für den Volllastfall
einstellbar und variierbar ist.
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Der hier lediglich in seinen Konturen angedeutete Hebelmechanismus ist drehbar in einem
verschieblich angeordneten Regelschieber 23 aufgenommen, der die Umfangsfläche eines
Steuerkolbens 25 umringt. Der Regelschieber 23 ist in dem Umfangsbereich des
Ventilkolbens 25 verschiebbar, welcher eine Steuerbohrung 24 aufweist.
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Die Hubbewegung des Verteilerkolbens 25 erfolgt über eine mit diesem verbundene
Steuerscheibe 25.1, die an der dem ersten Ritzel 4 zuweisenden Seite mit einer
Steuerscheibenkontur 25.3 versehen ist. Die Steuerscheibenkontur 25.3 läuft auf einer Stützrolle 25.2 ab,
die drehbar im Gehäuse der Einspritzpumpe 1 aufgenommen ist. Die Axialbewegung der
Steuerscheibe 25.1 wird durch ein mit dem Gehäuse der Einspritzpumpe 1 verbundenes
Dämpfungselement in Gestalt einer Spiralfeder gedämpft.
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Fig. 2 zeigt einen Alldrehzahlregler in Startstellung mit Darstellung der
Reglerkomponenten, die in Fig. 1 lediglich in ihren Außenkonturen wiedergegeben sind.
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In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist der Zustand der Reglerkomponenten der
mechanischen Einspritzpumpe 1 im Startfall wiedergegeben.
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Im Startfall, d. h. bei noch nicht drehendem, zweitem Ritzel 5, liegen die vom
Fliehgewichtkäfig 6 umschlossenen Fliehgewichte 7 bzw. 8 am Umfang des beispielsweise als
Regelmuffe konfigurierten Regelelementes 9 an. Die Fliehgewichte 7 bzw. 8 sind an der dem
Umfang des Regelelementes 9 zuweisenden Seite mit Ausnehmungen 13 versehen. In die
Ausnehmungen 13 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 ragt eine Distanzscheibe 12, welche mit
dem in Muffenform ausgebildeten Regelelement 9 fest verbunden ist.
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Die Ausbildung der Distanzscheibe 12 kann sowohl aus keramischem Vollmaterial
erfolgen als auch Abschnitte umfassen, die aus keramischem Material gefertigt sind (vergleiche
Darstellung gemäß Fig. 6).
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Das zweite Ritzel 5 ist drehfest mit dem Fliehgewicht 7 bzw. 8 aufnehmenden
Fliehgewichtkäfig 6 verbunden und auf seiner diesen durchsetzenden Bohrung 14 an einer Welle
verschiebbar aufgenommen.
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Eine gerundete Stirnseite 11 des Regelelementes 9 fungiert als Anschlag für einen
Starthebel 21, der an einem Spannhebel 20 durch ein blattfederförmiges Federelement 22
beaufschlagt, aufgenommen ist. Der Starthebel 21 und der Spannhebel 20 sind an einem
Drehpunkt 36 relativ zueinander bewegbar aufgenommen. Zwischen dem Starthebel 21 und
dem Spannhebel 20 ist ein Weg 32 eingestellt. Der Starthebel 21 wird von der
blattförmigen Feder 22 beim Start in eine Position gedrückt, in der sich zwischen dem Starthebel 21
und dem Anschlag des Spannhebels 20 der Weg 32 einstellt. Gleichzeitig wird über den
Kugelbolzen, mit dem der Hebelmechanismus 20, 21, 22 mit einem einen Verteilerkolben
25 umschließenden Regelschieber 23 verbunden ist, dieser auf dem Verteilerkolben 25 in
die Startmengenstellung verschoben. Daraus resultiert, dass der Verteilerkolben 25 einen
großen Nutzhub 26, d. h. das maximale Fördervolumen = Startmenge bis zur Steuerung
zurücklegen muss. Beim Start der Verbrennungskraftmaschine ergibt sich dadurch die
Startmenge. Schon bei einer nur geringen Drehzahl, die der Startdrehzahl entspricht, wird
das Regelelement 9 gegen die biegeweich ausgelegte, federförmig konfigurierte Startfeder
22 um den Weg 32 verschoben (vergleiche Darstellung gemäß Fig. 3).
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Der Hebelmechanismus 20, 21, 22 ist gemäß der Darstellung in Fig. 2 von einer
Regelfeder 29 beaufschlagt, die am Spannhebel 20 mittels eines Haltebolzens 30 befestigt ist. Der
Haltebolzen 30 ist seinerseits über eine Leerlauffeder 31 vorgespannt. Das der
Leerlauffeder 31 gegenüberliegende Ende der Regelfeder 29 ist am unteren Ende eines Drehzahl-
Verstellhebels 28 eingehängt. Der Drehzahl-Verstellhebel 28 ist um einen Schwenkpunkt
zwischen den durch die Einstellschrauben 27 bzw. 33 gegebenen Anschläge bewegbar.
Die sich bei einem Start der Verbrennungskraftmaschine ergebende, hier in der Darstellung
des Startfalles gemäß Fig. 2 nicht eingezeichnete Radialbewegung der Fliehgewichte 7
bzw. 8 führt zu einer mit dem Doppelpfeil 17 gekennzeichneten Maximalbewegung des als
Reglermuffe ausgebildeten Regelelementes 9.
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Fig. 3 zeigt den Drehzahlregler gemäß der Darstellung in Fig. 2 in Leerlaufstellung, d. h.
nach dem Start der Verbrennungskraftmaschine. Nach Anspringen der selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine bewegt sich der Drehzahl-Verstellhebel 28 in die
Leerlaufstellung, welche durch die Position der Einstellschraube 27 definiert wird. Die
Leerlaufdrehzahl ist derart gewählt, dass der Motor in unbelastetem Zustand mit Sicherheit
weiterläuft. Zu diesem Betriebszeitpunkt wird die Regelung durch die am Haltebolzen 30
aufgenommene Leerlauffeder 31 übernommen, die das Gleichgewicht zu der von den in radialer
Auslenkung 16 begriffenen Fliehgewichten 7 bzw. 8 hält.
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In dem Fig. 3 wiedergegebenen Leerlaufzustand der selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine ist der Weg 32 zwischen dem Starthebel 21 und dem Spannhebel 20
überbrückt. Die Fliehgewichte 7, 8, die im Fliehgewichtkäfig 6 einander gegenüberliegend auf
genommen sind, liegen mit Hebelansätzen 15 am Umfang der Distanzscheibe 12 an. Die
Distanzscheibe 12 kann sowohl aus keramischem Vollmaterial gefertigt sein als auch eine
reibungsvermindernde Beschichtung (PTFE) oder Keramikeinsätze in Ringform 12.1
enthalten, so dass die Reibung zwischen den der Distanzscheibe 12 zuweisenden Enden der
Hebelansätze 15 der Fliehgewichte 7 und 8 und der den Hebelansätzen 15 zuweisenden
Seite der Distanzscheibe 12 minimiert ist. Auf diese Weise wird ein sich mit längerer
Betriebszeit einstellender Verschleiß der Distanzscheibe 12 unterbunden, die Kennlinie durch
Materialabtrag an der Reibpaarung Distanzscheibe 12/Hebelansätze 15 nicht beeinflusst.
Im in Fig. 3 wiedergegebenen Leerlaufzustand sind die Fliehgewichte 7 bzw. 8 bei
Rotation des zweiten Ritzels 5 einerseits durch einen im Boden des Fliehgewichtkäfigs 6 sich
ausbildenden Schwenkpunkt 19 ausgelenkt und werden andererseits durch Anlage ihrer
Hebelansätze 15 an einer Anlagefläche 18 der Distanzscheibe 12 in ihrer Position gehalten.
Durch die radiale Auslenkung 16 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 erfolgt eine
Axialverschiebung des Regelelementes 9 in Richtung des Pfeiles 17. Die gerundete Stirnseite 11 des in
Muffenform beispielsweise ausgebildeten Regelelementes 9 legt sich an den Starthebel 21
an, woraufhin dieser entgegen der Vorspannung der Blattfeder 22 am Spannhebel 20
anliegt und den Regelschieber 23 am Umfang des Verteilerkolbens 25 derart verschiebt, dass
sich ein minimaler Nutzhub für zur Aufrechterhaltung der Kraftstoffversorgung der
Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf einstellt.
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Fig. 4 zeigt die Arbeitsweise des Alldrehzahlreglers gemäß der Darstellung in Fig. 2 bei
über die Leerlaufdrehzahl steigender Drehzahl.
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In diesem Betriebszustand ist der Drehzahlverstellhebel 28 im Schwenkbereich
entsprechend der gewünschten Drehzahl bzw. der gewünschten Geschwindigkeit des Fahrzeuges
in eine bestimmte Stellung geschwenkt. Diese Stellung des Drehzahl-Verstellhebels 28
wird vom Fahrer durch die Stellung des Fahrpedales vorgegeben. Bei Drehzahlen über dem
Leerlaufbereich (vergleiche Darstellung gemäß Fig. 3) sind die Startfeder 22 und die
Leerlauffeder 31 überdrückt und haben auf die Regelung keinen Einfluß. Die Regelung
erfolgt über die Regelfeder 29.
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Infolge der durch den Fahrer initiierten Verstellbewegung des Drehzahl-Verstellhebels 28
zwischen den Anschlägen, die durch die Einstellschrauben 27 bzw. 33 gegeben sind, wird
die Wirkung der Kraft der Regelfeder 29 größer als die der Fliehkraft, welche auf die
rotierenden Fliehgewichte 7 bzw. 8 einwirkt und diesen eine Radialbewegung 37 bei steigender
Drehzahl aufprägt. Dadurch schwenken die vom Fliehgewichtkäfig 6 umschlossenen
Fliehgewichte 7 bzw. 8 um die Schwenkpunkte 19, so dass die Hebelansätze 15 der
Fliehgewichte 7 bzw. 8 weiter außen am Umfang der Distanzscheibe 12 anliegen und dadurch
dem Regelelement 9 eine weitere Axialverschiebung 38 aufprägen. Aufgrund der Rotation
der angetriebenen Fliehgewichte 7 bzw. 8 durch das zweite Ritzel 5 kommt es zwischen
den Hebelansätzen 15 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 und der Distanzscheibe 12 zu einer
Relativbewegung. Durch Ausbildung der Distanzscheibe 12 aus keramischem Vollmaterial
bzw. mit keramischer Beschichtung oder dem Versehen der Distanzscheibe 12 mit aus
keramischem Material gefertigten Einlegeelementen (12.1) kann der Verschleiß an der Stelle
der Relativbewegung zwischen der Distanzscheibe 12 und den Kontaktbereichen der
Hebelansätze 15 minimiert werden. Anstelle der Distanzscheibe 12 können auch die
Hebelansätze 15 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 in höherer Oberflächengüte bearbeitet werden. Es ist
ebenfalls möglich, in die Kontaktbereiche der Hebelansätze 15 mit der Distanzscheibe 12
keramische Elemente bzw. Abschnitte einzulassen, um die Reibung zwischen den
Reibpartnern 7, 8 bzw. 15 herabzusetzen, z. B. keramische Elemente aus Wolframcarbid.
Es sei angemerkt, dass bei weiterer Steigerung der Drehzahl die Fliehgewichte 7 bzw. 8
weiter nach außen wandern und das Regelelement 9 entgegen der wirksamen Federkraft in
Richtung des Pfeiles 38 betätigen. Bei weiterer Steigerung der Drehzahl liegt die durch die
Fliehgewichte 7 bzw. 8 erzeugte, auf das Regelelement 9 einwirkende Axialkraft in
Richtung 38 über der durch die Regelfeder 29 ausgeübten Kraft, so dass der Starthebel 21 und
der Spannhebel 20 durch das Regelelement 9 um ihren gemeinsamen Drehpunkt 36
verschwenkt werden und den Regelschieber 23 auf dem Verteilerkolben 25 derart verschieben,
dass eine Begrenzung der Drehzahl gewährleistet ist.
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Fig. 5 zeigt die Arbeitsweise des Alldrehzahlreglers gemäß der Darstellung in Fig. 2 bei
fallender Drehzahl. Bei fallender Drehzahl bewegen sich die Fliehgewichte 7 bzw. 8 im
Fliehgewichtkäfig 6 in Rückfallrichtung 40 auf den Umfang des als Reglermuffe
ausgebildeten Regelelementes 9 zurück. Die Kraft der Regelfeder 29 gewinnt somit Einfluß, so
dass sich ein neues Momentengleichgewicht zwischen der durch die Regelfeder 29
ausgeübten Kraft und der durch das Regelelement erzeugten Gegenkraft einstellt. Entsprechend
des neuen Momentengleichgewichtes stellt sich eine Verschiebebewegung 42 des
Regelschiebers 23 am Umfang des Verteilerkolbens 25 ein.
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Auch im in Fig. 5 dargestellten Betriebszustand ist erkennbar, dass die Hebelansätze 15
der Fliehgewichte 7 bzw. 8 mit ihren Anlageflächen 18 am äußeren Umfang der aus
keramischem Material gefertigten Distanzscheibe 12 anliegen. Da die Wirkungen der
Zentrifugalkraft bei fallender Drehzahl abnehmen, ist in diesem Zustand die Flächenpressung
zwischen den äußeren Umfangsbereichen der Distanzscheibe 12 und den relativ zu diesen
rotierenden Hebelansätzen 15 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 reduziert, so dass die
Flächenpressung zwischen den Reibepartnern 15 bzw. 12 niedriger ist. Die höchste, mechanische
Beanspruchung durch Reibung erfährt die Distanzscheibe 12 beim in Fig. 4 dargestellten
Betriebszustand der Einspritzpumpe, d. h. bei steigender Drehzahl.
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Fig. 6 zeigt die Wiedergabe der Distanzscheibe des Regelelementes in einem
vergrößerten Maßstab.
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Aus der Darstellung gemäß Fig. 6 geht hervor, dass die aus einem metallischen
Werkstoff gefertigte Distanzscheibe 12 mit Einlegeelementen 12.1 aus keramischem Material
versehen werden kann. Die ringförmig beschaffenen Einlegeelemente 12.1 aus
keramischem Material können entweder eine konstante Dicke, in radialer Richtung der
Distanzscheibe gesehen, aufweisen oder auch eine variable Dicke 12.2. Bei der Ausgestaltung der
Ringelemente 12.1 aus keramischem Material in variabler Materialstärke 12.2 kann die
Materialstärke 12.2 der Ringelemente 12.1 aus keramischem Material mit steigendem
Radius der Distanzscheibe 12 nach außen hin zunehmen.
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Anstelle von ringförmig konfigurierten Einlegeelementen 12.1 aus keramischem Material
kann die den Hebelansätzen 15 der Fliehgewichte 7 bzw. 8 zuweisende Seite der
Distanzscheibe 12 mit einer reibungsvermindernden Beschichtung (PTFE) versehen werden.
Daneben ist eine Ausbildung der Distanzscheibe 12 aus keramischem Vollmaterial möglich.
Die Distanzscheibe 12 umfasst eine einfache Bohrung; damit sind Relativbewegungen
zwischen den Fliehgewichten 7, 8, dem Reglerelement 9 und den Distanzscheiben 12 möglich.
Bezugszeichenliste
1 Einspritzpumpe
2 Antriebsseite
3 Antriebswelle
4 Erstes Ritzel
5 Zweites Ritzel
6 Fliehgewichtkäfig
7 Erstes Fliehgewicht
8 Zweites Fliehgewicht
9 Reglerelement
10 Drehsinn
11 Abgerundete Stirnfläche
12 Distanzscheibe
12.1 Einlegering
12.2 Dicke
13 Ausnehmung Fliehgewichte
14 Bohrung
15 Hebelansätze Fliehgewicht
16 Bewegungsrichtung Fliehgewicht
17 Axialbewegung Regelelement
18 Anlageflächen Hebelansätze
19 Drehpunkt Fliehgewicht im Käfig
20 Spannhebel
21 Starthebel
22 Startfeder
23 Regelschieber
24 Steuerbohrung Verteilerkolben
25 Verteilerkolben
25.1 Steuerscheibe
25.2 Rolle
25.3 Steuerscheibenkontur
26 Maximaler Nutzhub (h1 (Start))
27 Einstellschraube Leerlauf
28 Drehzahl-Verstellhebel
29 Regelfeder
30 Haltebolzen
31 Leerlauffeder
32 Weg Startfeder
33 Einstellschraube Volllast
34 Weg Leerlauffeder
35 Minimaler Nutzhub Leerlauf
36 Drehpunkt
37 Bewegungsrichtung Fliehgewichte bei steigender Drehzahl
38 Ausfahrbewegung Regelelement bei steigender Drehzahl
39 Verschieberichtung Regelschieber bei steigender Drehzahl
40 Rückfallrichtung Fliehgewichte bei fallender Drehzahl
41 Verschiebung Regelelement bei fallender Drehzahl
42 Verschieberichtung Regelschieber bei fallender Drehzahl