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Die Erfindung betrifft einen Warntongeber insbesondere für den
Einsatz im untertägigen Bergbau, mit einem piezoelektrischen
Hupelement mit zwei Eingangsanschlüssen zum Anlegen einer
Versorgungsspannung bestimmter Frequenz und mit einer von einer
Stromversorgung beaufschlagten Schaltungsanordnung zum
Erzeugen der Versorgungsspannung.
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Die im untertägigen Bergbau in Strebbetrieben zum Einsatz
kommenden schreitenden Ausbaugestelle werden im Laufe des Abbaus
der hereirizugewinnenden Rohstoffe wie Beispielsweise Kohle
regelmäßig geraubt, in Richtung auf die Abbaufront verrückt und
dann neu gesetzt. Bei diesem Vorgang ist es wichtig, daß sich
keine Bergleute im Gefahrenbereich befinden, wobei
verschiedene Sicherungsmaßnahmen dafür sorgen, daß während des Raub-,
Schreit- und Setzvorgangs eines oder mehrerer
Schreitausbaugestelle niemand verletzt wird.
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Eines dieser Sicherungsmittel, die allen Ausbaugestellen
zugeordnet sind und die mit der Schreitausbausteuerung gekoppelt
und von dieser betätigt werden, sind Warntongeber, die vor dem
Beginn des Raubvorganges betätigt werden und einen ausreichend
langen und lauten Warnton erzeugen, um die in der Nähe des
unmittelbar vor dem Raubvorgang stehenden Schreitausbaugestells
tätigen Bergleute auf die hieraus resultierende Gefahr
aufmerksam zu machen.
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Die bekannten Warntongeber, die hierfür zum Einsatz kommen,
haben ein piezoelektrisches Hupelement mit zwei Anschlüssen,
dem eine Versorgungsspannung zugeführt wird, wobei die
Versorgungsspannung eine Frequenz hat, die dann der Frequenz des von
der Hube erzeugten Tones entspricht. Da mit dem Warntongeber
ein möglichst lautes Warngeräusch erzeugt werden soll, wird
angestrebt, die Frequenz der Versorgungsspannung in
Übereinstimmung mit der Resonanzfrequenz des Hupelementes in dessen
eingebauten Zustand zu bringen, denn im Resonanzfall ist die
erreichbare Lautstärke des Warntongebers die größtmögliche.
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Das Ziel, die bekannten Warntongeber mit Resonanzfrequenz zu
betreiben, hat sich in der Praxis als kaum erreichbar
herausgestellt. Da sich nicht nur die piezoelektrischen Hupelemente
in ihrer Resonanzfrequenz alle voneinander etwas
unterscheiden, sondern die Resonanzfrequenz im eingebauten Zustand des
Hupelementes auch noch von den Einbaubedingungen wie
beispielsweise dem Anzugsmoment von Schraubbefestigungen od. dgl.
abhängt und auch die räumliche Umgebung des Warntongebers
einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die Resonanzfrequenz
hat, ist die Lautstärke, mit der die bekannten Warntongeber
ihren Warnton erzeugen, im allgemeinen geringer, als dies
theoretisch möglich wäre. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Warntongeber ist es, daß die Steuerung des Ausbaugestells
keine Möglichkeit hat festzustellen, ob tatsächlich ein Warnton
von der Hupe erzeugt wurde.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Warntongeber der eingangs
genannten Art zu schaffen, der in einfacher Weise bei
Resonanzfrequenz und damit seiner größtmöglichen Lautstärke
betrieben werden kann und der es möglich macht, der Steuerung
des Ausbaugestells ein Bestätigungssignal über die
erfolgreiche Auslösung des Hupsignals zu übermitteln.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß das
piezoelektrische Hupelement einen Ausgangsanschluß aufweist,
der bei Beaufschlagung des Hupelementes mit der
Versorgungsspannung ein der Schaltungsanordnung zugeführtes
Antwortspannungssignal erzeugt, das ein Wert für die Lautstärke des
Warntongebers ist.
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Mit dem dritten, am Hupelement vorgesehenen Anschluß ist es
möglich, ein Ist-Signal zu erzeugen, mit dessen Hilfe die
Kalibrierung der Schaltungsanordnung leicht so möglich ist, daß
die von dieser erzeugte Versorgungsspannung eine Frequenz hat,
die der Resonanzfrequenz des Warntongebers entspricht. Die
Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß das an dem
Ausgangsanschluß anliegende Antwortspannungssignal, das von der
Schwingbewegung des piezoelektrischen Hupelementes induziert
wird und das demnach eine Frequenz hat, die der
Schwingfrequenz des Piezoelementes und damit der Frequenz der
Versorgungsspannung entspricht, einen maximalen Spannungswert
annehmen wird, wenn die Hupe im Resonanzbereich betrieben wird. Es
ist für die Kalibrierung des Warntongebers also lediglich
erforderlich, die Versorgungsspannungsfrequenz zu variieren und
gleichzeitig das Antwortspannungssignal zu beobachten und die
Versorgungsspannungsfrequenz auf einen Wert einzustellen, bei
dem die von dem Antwortsignal gelieferte Spannung maximal ist.
Eine solche Messung und Kalibrierung kann mit sehr einfachen
Mitteln erfolgen. Das Antwortspannungssignal wird in jedem
Fall nur erzeugt, wenn das Piezoelement tatsächlich schwingt
und damit einen Warnton erzeugt; das Ausbleiben des
Antwortsignal bedeutet somit, daß der Warntongeber den beabsichtigten
Warnton nicht erzeugt hat und der Befehl zum Rauben und
Schreiten des Ausbaugestells nicht ausgegeben wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schaltungsanordnung
eine Selbstkalibriereinrichtung für die
Versorgungsspannungsfrequenz aufweist, die Schaltungsanordnung also selbst die
Frequenz ermittelt, bei der das Ausgangsspannungssignal
maximal wird. Eine derartige Selbstkalibrierung kann durch
Vergleichsmessungen erfolgen, wobei es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen hat, die Selbstkalibriereinrichtung auf dem
Prinzip der sukzessiven Approximation arbeiten zu lassen. Bei
dieser Vorgehensweise werden die erforderlichen Speicher zum
Zwischenspeichern der Meßwerte vergleichsweise wenig
ausgelastet und es wird eine schnelle und sehr genaue Kalibrierung
erreicht.
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Die Schaltungsanordnung kann einen Frequenzgenerator zum
Erzeugen und Verändern der Versorgungsspannungsfrequenz
aufweisen. Das Hupelement ist vorzugsweise in einem zylindrischen
Hupengehäuse angeordnet und mittels eines Sicherungselementes
arretiert, das beispielsweise aus einem Schraubeinsatz
bestehen kann. Es ist auch möglich, als Sicherungselement einen O-
Ring oder einem Sprengring zu verwenden. Eine Montage des
Hupelementes in dem Hupengehäuse ist mit dem Sicherungselement
auch in Serienfertigung schnell und zuverlässig möglich.
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Das Hupelement weist vorzugsweise eine Trägerplatte mit einer
darauf angeordneten, piezoelektrischen Membran mit einem an
bzw. auf dieser angeordneten Rücklesepin auf, an dem der
Ausgangsanschluß angeschlossen ist. Der Rücklesepin schwingt
gemeinsam mit der piezoelektrischen Membran, wenn diese von der
Versorgungsspannung bestimmter Frequenz beaufschlagt wird.
Infolge ihrer Schwingung erzeugt der Rücklesepin am
Ausgangsanschluß eine Spannung, deren Frequenz der Schwingungsfrequenz
der Membrane entspricht und die in ihrer Größe mit der
Amplitude der Membran und damit der Lautstärke der Hupe variiert.
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Die Schaltungsanordnung kann eine Regelelektronik in Form
eines Microcontrollers aufweisen, der Ausgänge für die
Versorgungsspannungssignale sowie Eingänge für eine Anschlußspannung
sowie für das Antwortsignal aufweist. Die Schaltungsanordnung
kann ferner eine zwischen der Regelelektronik und dem
Ausgangsanschluß eingeschaltete Gleichrichterschaltung aufweisen,
die das Antwortspannungssignal gleichrichtet, so daß es von
der Regelelektronik leichter verarbeitet werden kann. Die
Versorgungsspannungssignale von der Regelelektronik können
mittels Verstärkungsschaltungen verstärkt werden, bevor sie den
Eingangs-Anschlüssen zugeführt werden, so daß die
Regelelektronik selbst nur eine geringe Leistungsaufnahme hat.
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Das Hupelement und die Schaltungsanordnung können zweckmäßig
in einem gemeinsamen Hupengehäuse angeordnet sein, das dann
nach seinem Einbau an der dafür vorgesehenen Stelle am
Schreitausbaugestell od. dgl. nur noch an die Stromversorgung und
einen Betätigungsanschluß für die Hupe angeschlossen werden muß.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel
näher erläutert ist. Es zeigt:
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Fig. 1 einen Warntongeber nach der Erfindung im eingebauten
Zustand in einem Längsschnitt;
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Fig. 2 das bei dem erfindungsgemäßen Warntongeber zum
Einsatz kommende, piezoelektrische Hupelement und die mit
diesem verbundene Schaltungsanordnung in einer schematischen
Ansicht; und
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Fig. 3 ein Schaltbild der Schaltungsanordnung für den
erfindungsgemäßen Warntongeber.
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In der Zeichnung bezeichnet 10 einen Warntongeber, wie er bei
schreitenden Ausbaugestellen (nicht dargestellt) im
untertägigen Bergbau zum Einsatz kommt, um die Bergleute vor dem Raub-,
Schreit- und Setzvorgang eines Gestells mit möglichst lautem
Ton zu warnen.
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Der Warntongeber 10, der in Fig. 1 im an einer Gehäusewand 11
eingebauten Zustand dargestellt ist, besteht im wesentlichen
aus einem piezoelektrischen Hupelement 12 und einer mit diesem
über Anschlußkabel 13 verbundenen Schaltungsanordnung 14,
wobei Schaltungsanordnung 14 und Hupelement 12 in einem
gemeinsamen Hupengehäuse 15 angeordnet sind.
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Das Hupengehäuse 15 besteht aus Kunststoff und ist etwa topf-
oder becherförmig ausgestaltet. An seinem Außenumfang ist es
mit einem Schraubgewinde 16 versehen, mit dem es in eine
Aufnahmebohrung in der Gehäusewand 11 eingeschraubt ist. Ein
vorderer Bund 17 am Hupengehäuse begrenzt die Einschraubtiefe in
der Aufnahmebohrung und sorgt für eine definierte Anlage an
der Gehäusewand 11.
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An seiner Vorderseite 18 ist das Hupengehäuse mit einer mit
Schallöffnungen 19 versehen Lochplatte 20 verschlossen. An der
Innenseite der Lochplatte 20 befindet sich eine schmaler
Distanzring 21 aus Gummi, z. B. ein O-Ring, an dem das Hupelement
12 anliegt. Für die Sicherung des Hupelements in seiner Lage
sorgt ein von der Rückseite des Hupengehäuses 15 in dieses
eingeschraubter Schraubeinsatz 22, der mit seiner vorderen
Stirnfläche 23 das Hupelement 12 zwischen sich und dem
Distanzring 21 einklemmt.
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Die Schaltungsanordnung 14 ist vollständig auf einer runden
Platine 24 angeordnet, die in eine rückwärtige, zylindrische
Ausnehmung 25 im Schraubeinsatz 22 eingesetzt und darin
mittels einer aushärtenden Vergußmasse 26 gesichert ist.
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Das piezoelektrische Hupelement 12 und die Schaltungsanordnung
14 sind in Fig. 2 in einer Draufsicht schematisch dargestellt.
Das Hupelement 12 besteht hiernach aus einer kreisrunden
Trägerplatte 27 aus Messing, auf der eine piezoelektrische
Membran 28 angeordnet ist. Trägerplatte 27 und Membran 28 weisen
je einen Eingangsanschluß 29 bzw. 30 auf, über die dem
Hupelement 12 über die Leitungen 31, 32 eine Versorgungsspannung von
der Schaltungsanordnung 14 zugeführt wird. Die
piezoelektrische Membran 28 ist mit einem auf ihr angeordneten Rücklesepin
33 versehen, der einen Ausgangsanschluß 34 hat, der über eine
Leitung 35 mit der Schaltungsanordnung verbunden ist.
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Das Schaltbild der in Fig. 2 nur schematisch dargestellten
Schaltungsanordnung zeigt Fig. 3.
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Die Schaltungsanordnung 14 weist als zentrales Bauteil eine
Regelelektronik 36 in Form eines Microcontrollers auf, der
zwischen einem Spannungsregler 37 für die Anschlußspannung und
zwei Operationsverstärkern 38 eingeschaltet ist, über die die
Ausgangssignale der Regelelektronik verstärkt und als
Versorgungsspannung über die Leitungen 31, 32 den Eingangsanschlüssen
29, 30 am Hupelement 12 zugeführt werden.
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Zwischen dem Ausgangsanschluß 34 und dem Microcontroller 36
ist eine Gleichrichterschaltung 39 vorgesehen, die das am
Ausgangsanschluß 34 bei Betätigung der Hupe anliegende
Ausgangsspannungssignal gleichrichtet und in dieser bearbeiteten Form
dem Microcontroller als Ist-Wert zuführt.
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Die Funktionsweise der Hupe ist wie folgt:
Dem Hupelement 12 wird über ihre Eingangsanschlüsse 29, 30 eine
Versorgungsspannung von dem mit der Anschlußspannung
versorgten Microcontroller nach Verstärkung über die
Operationsverstärker 38 zugeführt, die eine Frequenz hat, die vor einer
ersten Kalibrierung der Hupe unter Umständen erheblich von der
Resonanzfrequenz abweichen kann. Die piezoelektrische Membran
28 wird von der Versorgungsspannung zum Schwingen angeregt,
wobei ihre Schwingungsfrequenz der Frequenz der
Versorgungsspannung entspricht. Auch der Rücklesepin 33 schwingt mit der
Membran mit derselben Frequenz der Versorgungsspannung. Er
erzeugt damit an dem Ausgangsanschluß 34 ein
Antwortspannungssignal, das dieselbe Frequenz wie die Versorgungsspannung hat,
wobei die Amplitude des Antwortsignals einen Wert für die
Lautstärke der Hupe darstellt und demgemäß dann einen
maximalen Wert erreicht, wenn die Hupe mit ihrer Resonanzfrequenz
betrieben wird, bei der sie am lautesten ist.
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Dieses Antwort-Spannungssignal wird in der
Gleichrichterschaltung 39 gleichgerichtet und dann dem Microcontroller 36
zugeführt. Es stellt zunächst eine Bestätigung dafür dar, daß die
Hupe tatsächlich betätigt wurde, die Bergleute in der Umgebung
des mit der Hupe versehenen Schreitausbaugestells also gewarnt
wurden, bevor dieses geraubt, verfahren und wieder gesetzt
wird. Das Antwort-Spannungssignal läßt sich aber darüber
hinaus auch für die Kalibrierung der Hupe einsetzen, wobei der
Kalibrierungsvorgang bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
von dem Microcontroller entweder in regelmäßigen,
voreinstellbaren Zeitabständen oder von Hand ausgelöst werden kann.
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Für die Kalibrierung, deren Ziel es ist, die
Versorgungsspannung an den Eingangsanschlüssen, 29, 30 auf die
Resonanzfrequenz des Warntongebers einzustellen, wird die Hupe nach dem
Prinzip der sukzessiven Approximation nacheinander mit
Versorgungsspannungen mit verschiedenen Frequenzen betrieben und für
jede Versorgungsspannungsfrequenz die Größe des Antwortsignals
ermittelt. Hierzu erzeugt der Microcontroller zunächst eine
Versorgungsspannung mit einer bestimmten Startfrequenz f1 und
ermittelt das hierzu gehörige Antwortsignal al. Anschließend
wird die Hupe mit höheren und tieferen Frequenzen betrieben.
Es wird um den Startwert also systematisch abgetastet und
ermittelt, ob bei den Folgemessungen das Antwortsignal einen
höheren Wert aufweist. Falls dies der Fall ist, werden die
weiteren Messungen um diesen neuen Mittelpunkt herum ausgeführt,
wobei die Schrittweite der einzelnen Messungen stetig
verringert wird. Dadurch regelt der Mikroprozessor die Frequenz der
Versorgungsspannung automatisch auf den Wert ein, bei dem das
Antwortsignal am größten ist. Dieser Wert, der im wesentlichen
der momentanen Resonanzfrequenz des Warntongebers entspricht,
wird bei Beendigung des Kalibriervorganges im Microcontroller
gespeichert und dient bis zur nächsten Kalibrierung als
Vorgabe für die Frequenz der Versorgungsspannung.
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Mit der erfindungsgemäßen Hupe wird schon mit einer
vergleichsweise geringen Anschlußspannung von 12 Volt und einem
nur geringen Stromverbrauch eine bemerkenswerte Lautstärke der
Hupe von 95 db erreicht, da der Warntongeber in besonders
einfacher und genauer Weise im Bereich seiner Resonanzfrequenz
betrieben wird, in der er seine größte Lautstärke hat. Mit dem
Antwortspannungssignal erhält die Steuerung für das jeweilige
Schreitausbaugestell immer eine Bestätigung darüber, daß der
Hupton tatsächlich ausgelöst wurde, bevor der Raubvorgang zum
Schreiten des Gestells ausgelöst wird. Der neue Warntongeber
verbessert hierdurch die Sicherheit der Bergleute unter Tage
erheblich.