DE10147869A1 - Formteil, dessen Verwendung und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Abstract

Kompostierbarer Verpackungs-, Transport oder Füllkörper (1) aus einer Mischung einer Grundsubstanz aus Heu, Laub oder Stroh mit einem Bindemittel, bestehend aus Kalk und Quark.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Formteil, wie es für Füllkörper, Transport- oder Verpackungselemente Einsatz finden kann.

Bekannte Formkörper dieser Art bestehen aus Schaumstoffen, wie Sty­ ropor oder Schaumgummi, die bei der Herstellung und späteren Entsor­ gung nicht unproblematisch sind.

Es besteht daher die Aufgabe, ein Material und ein Verarbeitungsver­ fahren für dieses zu finden, dessen Endprodukte ökologisch unbedenk­ lich in der Herstellung als auch in der Entsorgung sind.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches sowie mit denen des Herstellungs- und der Verwendungsan­ sprüche. Hieraus resultiert der unschätzbare Vorteil, dass die Aus­ gangsprodukte in der Natur vorkommen und nicht zusätzlich chemisch behandelt werden müssen und dass sie demgemäss nach ein- oder mehr­ maligem Gebrauch kompostiert werden können.

Weitere Ausgestaltungen und besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprü­ che.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fig. 1 bis 8 der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Lager- oder Transportbehälter,

Fig. 2 einen Deckel,

Fig. 3 eine stapelbare Teilepalette,

Fig. 4 ein Arretierformstück als Eckenschutzfüllstück,

Fig. 5 eine Variante des Arretierformstückes,

Fig. 6 ein Arretierformstück als Eckenschutzfüllstück,

Fig. 7 eine Variante des Arretierformstückes als Kanten- Schutzfüllstück und

Fig. 8 ein Verpackungsformstück.

In allen acht Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen jeweils die gleichen Einzelheiten.

Ein Lager- oder Transportbehälter 1 nach Fig. 1 weist Kegel- oder Pyramidenstumpfform auf und besitzt einen Boden 2, einen einen Füll­ raum 7 umgebenden Mantel 3 und einen Abschlussflansch 4, der eine Einfüllöffnung 5 umgibt. Der Abschlussflansch weist Nocken 6 auf, die sich vom Boden 2 weggerichtet erstrecken. Auf den Abschluss­ flansch 4 passt ein planer Deckel 8 gemäss Fig. 2, der den Nocken 6 entsprechende Aufnahmelöcher 9 besitzt.

Die Fig. 3 illustriert eine stapelbare Palette 10 in Vierkantquader­ form zum Transportieren von auf einer Oberseite 11 der Palette auf­ stehenden Gegenstände. Eine Unterseite 12 der Palette 10 weist eine mittige Vierkantausnehmung 13 auf, so dass ein Rand 14 allseits nach unten vorsteht. Die Oberseite 11 weist eine Stufe 15 allseits auf, in die der Rand 14 der Unterseite 12 einer weiteren Palette 10 passt. In die Oberseite 11 können Ausnehmungen 16 zum formschlüssi­ gen Haltern der Unterseiten zu transportierender Gegenstände einge­ arbeitet sein.

Ein massives Arretierformstück 17 ist in der Fig. 4 in Ansicht dar­ gestellt, es dient dazu, in eine Verpackung eingelegt zu werden und langgestreckte Gegenstände, zum Beispiel Moniereisen, zu sichern, damit sie nicht mit ihren Enden die eigentliche Verpackung durchstossen. Hierzu weisen sie Aussenseiten 18 und eine Formseite 19 auf, gegen die die zu sichernden und zu verpackenden Stangen gerich­ tet sind oder auf denen sie aufruhen. Eine Alternative der Ausfüh­ rung stellt die Fig. 5 dar, hier ist die Formseite 19' als Winkel gestaltet.

Da Vierkantquaderverpackungen besonders an ihren Ecken gefährdet sind, zeigt die Fig. 6 ein massives Eckenschutzfüllstück 20 zur Ein­ lage in eine Verpackung, an deren Innenseiten es mit seinen Aussen­ seiten 21 anliegt. Eine Aussparung 22 ruht auf der zu schützenden Ecke des zu verpackenden Gegenstandes, zum Beispiel Waschmaschine.

Da auch Kanten zu verpackender Gegenstände gefährdet sind, löst die­ ses Problem ein Kantenschutzstück 23 nach Fig. 7 als Füllkörper für eine Verpackung. Es weist Aussenseiten 24 auf, die an den Innensei­ ten der Verpackung anliegen und einen dreikantigen Hohlraum 25, der die zu schützenden Kante des zu verpackenden Gegenstandes, zum Bei­ spiel Kühlschrank, umgibt.

Die Fig. 8 stellt eine Ober- und Unterschale 26 einer mehrteiligen Verpackung dar, die mit ihrer eine dem zu verpackenden Gegenstand formschlüssig angepassten Aussparung 31 aufweisenden Produktseite 27 auf oder unter dem zu verpackenden Gegenstand ruht und deren die­ ser abgewandte Aussenseite 28 plan gestaltet ist, aber Aussparungen 29 besitzen kann, zwischen denen Stege 30 verbleiben.

Alle geschilderten Verpackungs- und Füllformkörper nach den Fig. 1 bis 8 bestehen aus vollkompostierbarem Material, nämlich aus einer Mischung einer Grundsubstanz aus Stroh, Heu, Laub, Holzwolle, Säge­ spänen oder ähnlichem pflanzlichen Schnittmaterial mit einer weite­ ren Mischung von Kalk und Milchprodukten, wie Quark, als Bindemit­ tel. Durch Variation des Mischungsverhältnisses von Grundsubstanz und Bindemittel und des Bindemittels selbst können die Elastizität und die Härte der Formkörper variiert werden. Bevorzugt beträgt das Mischungsverhältnis von Quark zu Kalk etwa 1 zu 2 in Gewichts- und etwa 1 zu 2,5 in Volumenanteilen. Das Mischungsverhältnis von der Grundsubstanz zum Bindemittel beträgt 40 zu 1 in Gewichtsanteilen.

Zum Herstellen der Formkörper werden zunächst das Bindemittel und dann dieses mit der Grundsubstanz gemischt und dann in Formteile ge­ füllt, deren Innenkontur der zu erzielenden Aussenkontur der Verpac­ kungs und Füllkörper entspricht. Anschliessend werden sie auf Mass gepresst. Die so hergestellten Füllkörper können in Verpackungsele­ mente aus anderweitigen Material oder aus dem gleichen Material ein­ gelegt werden. Da die so gewonnenen Verpackungs-, Transport oder Füllelemente nach ihren Einzelsubstanzen riechen können, können, falls dies erwünscht ist, die Elemente mit einer Schutzschicht aus einer ebenso kompostierbaren Folie überzogen werden.

Claims (7)

1. Formteil bestehend aus einer Mischung von pflanzlichem Schnittgut als Grundsubstanz einerseits und einer weiteren Mischung aus Kalk und Milchprodukten, wie insbesondere Quark, andererseits als Binde­ mittel.

2. Die Verwendung eines Formteiles nach Anspruch 1 als Verpackungs­ element.

3. Die Verwendung eines Formteiles nach Anspruch 1 als Füllelement.

4. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles nach Anspruch 1, bei dem die Grundsubstanz und die Substanzen der weiteren Mischung zu­ sammengemischt werden, dann in eine Form gefüllt werden und in die­ ser zur endgültigen Form gepresst werden.

5. Formteil nach Anspruch 1, dessen Grundsubstanz aus Heu, Laub oder Stroh besteht.

6. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, versehen mit einer Schutzschicht.

7. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dessen Schutzschicht aus einer Kunststoffolie besteht.