-
Die
Erfindung betrifft ein. Verfahren und eine Vorrichtung zur Kennzeichnung
von Flächen
bei der Absuche eines Gewässergrundes
nach den Ansprüchen
1 und 3.
-
Die
Kennzeichnung ist nötig
um eine parzellenmäßige Absuche
des Grundes, flächendeckend durchführen zu
können.
-
Es
ist ein Verfahren bekannt, dass zur flächendeckenden Suche auf Grund
im Flachwasser ein Arbeitsschlauchboot benötigt („Jackstay Methode", Allied Tactical
Publication 24, Vorschrift der Marineeinsatzverfahren und -taktiken).
-
Bei
dem herkömmlichen
Verfahren wird mit Hilfe des Arbeitsschlauchbootes eine bis zu 500m lange
sogenannte „Jackstay" Leine, geradlinig
auf Grund verlegt und an der Oberfläche mit Bojen gekennzeichnet.
Parallel dazu wird in etwa 35 m Abstand eine zweite Leine verlegt.
Ein Team mit zwei Tauchern schleppt eine weitere Leine (Snakline) über Grund,
in der Art, dass die Taucher parallel an den Jackstay-Leinen entlang
tauchen und die Snakline sich an Gegenständen, die auf Grund liegen,
verhaken kann.
-
In
der Zwischenzeit legt das Arbeitsschlauchboot ebenfalls im Abstand
von etwa 35 m eine dritte Jackstay-Leine aus, parallel zu den beiden ersten.
-
Haben
die Taucher das Ende der beiden ersten Leinen erreicht platzieren
sich die beiden Taucher an den Leinen zwei und drei. Und schleppen
die Snakline, praktisch auf dem Rückweg zwischen Leine zwei und
drei.
-
Das
Arbeitsschlauchboot nimmt die erste Leine auf und legt sie, wieder
im Abstand von 35m hinter Leine drei aus. Die erste Leine wird dann
Leine vier und begrenzt die dritte Parzelle zwischen Leine drei
und vier.
-
Das
Taucherteam schleppt diese Parzelle auf dem nächsten Hinweg, während das
Arbeitsschlauchboot die Leine zwei aufnimmt und als Leine fünf auslegt,
die die vierte Parzelle begrenzt.
-
Das
System wir fortgesetzt bis das gesamte, abzusuchende Gebiet flächendeckend
abgeschleppt wurde. Vorzugsweise findet dieses Verfahren Anwendung
im militärischen
Bereich. Besonders bevorzugt wird es angewendet bei Mienentauchern,
die auf diese Weise ein Landungsgebiet räumen. In dieser Verwendung
werden die Jackstay-Leinen im rechten Winkel zum Strand in einer
Länge zwischen
der 0,5 und 10m Wasserlinie (Wassertiefe) verlegt.
-
Der
Nachteil des Verfahrens liegt darin; dass aufgrund der begrenzten
Länge der
Jackstay-Leine die Leinen ständig
auf- und abgewickelt werden müssen.
-
Der
Nachteil des Verfahrens, speziell für die Minensuche liegt darin,
dass es nur in befriedetem Gebiet angewendet werden kann, da alle
vorbereitenden Maßnahmen
ständig
beobachtet werden können.
-
Weiterhin
ist aus der japanischen Offenlegungsschrift
JP 62 088 696 A ein Verfahren
zur Kennzeichnung von Flächen
bei der Absuche eines Gewässergrundes
bekannt, bei dem eine Gruppe von Tauchern die Kennzeichnung vollständig unter Wasser
vornimmt. Von einem ersten Eckpunkt wird die Richtung und Länge einer
Seite einer zu kennzeichnenden Fläche festgelegt und mit einer
ersten Orientierungsleine markiert. Die erste Markierungsleine wird
dabei an ihren Enden an eingeschlagenen Erdnägeln in zwei Eckpunkten befestigt.
Mit Hilfe einer Schleppleine wird die Breite der ersten Fläche festgelegt
und parallel zur ersten Orientierungsleine, im Abstand der Schleppleine,
wird eine zweite Orientierungsleine verlegt, deren Enden ebenfalls
an Erdnägeln
in zwei Eckpunkten befestigt werden. Zwischen diesen Orientierungsleinen
wird die Schleppleine durch die Taucher bewegt, wobei der Gewässergrund
abgesucht wird. Anschließend
wird eine Orientierungsleine im Abstand der Schleppleine parallel
versetzt und die nächste
Fläche
abgesucht.
-
Nachteilig
bei diesem Verfahren ist, dass zum Versetzen der Orientierungsleine,
welche eine Längsseite
der Fläche
markiert, in einem Stück
mindestens zwei Taucher notwendig sind. Ist die Leine länger, muss
diese aufgespult und wieder im Abstand zur anderen Orientierungsleine
abgespult werden. Dies erfordert einen erheblichen Zeitaufwand.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, die Kennzeichnung von Flächen bei der Absuche eines
Gewässergrundes
schnell und effektiv zu gestalten.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Vorrichtung, wie sie
in Anspruch 1 und 3 angegeben sind.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Der
Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass ein genügend großer Vorrat an Orientierungsleine mitgeführt werden
kann, die Leine also zwischenzeitlich nicht aufgewickelt werden
muss. Begrenzend auf die abzusuchende Fläche wirken sich mit dem neuen Verfahren
andere Faktoren aus, wie zum Beispiel die maximale Tauchganglänge.
-
Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass alle Maßnahmen
verdeckt, unter Wasser stattfinden, so dass die Aufklärung wesentlich
erschwert wird.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben:
-
In 1 wird eine Anwendung des
Verfahrens gezeigt, wobei die Einteilung eines Flachwassergebietes
in Parzellen und die damit verbundene notwendige Eingrenzung der
Parzellen durch ein geeignetes – Mittel
in Form einer Orientierungsleine von drei Tauchern erledigt wird.
-
Ein
erster Eckpunkt 1 als Startpunkt und die Richtung 2 einer äußeren Grenze 3 einer
zu kennzeichnenden Fläche
eines Suchgebietes 4 werden mit Hilfe von GPS und einem
Kompass bestimmt. Alle drei Taucher bewegen sich in die angezeigte Richtung 2 bis
zu einem zweiten Eckpunkt 5. Der zweite Eckpunkt 5 kann,
je nach Festlegung beispielsweise die 0,5 m Wasserlinie in Strandnähe sein.
Dabei führt
ein erster Taucher 6 die Vorrichtung zum Leinenverlegen.
Ein zweiter Taucher 7 und ein dritter Taucher 8 folgen
mit Ersatzspulen und Erdnägeln
zur Umlenkung einer Orientierungsleine 12.
-
Am
zweiten Eckpunkt 5 wird ein Erdnagel eingeschlagen und
der erste Taucher bewegt sich mit Hilfe des Kompasses im rechten
Winkel zur Orientierungsleine 12 in Richtung Suchgebiet.
-
Die
Taucher sind untereinander mit einer Schleppleine 9 verbunden.
Die Länge
der Schleppleine entspricht der Breite 10 der Parzelle.
Sofern der dritte Taucher 8 am zweiten Eckpunkt 5 zurückbleibt und
der erste Taucher 6 die Schleppleine 9 ausschwimmt,
ergibt sich ein dritter Eckpunkt 11. Der zweite Taucher 7 schlägt einen
weiteren Erdnagel am Ende der Schleppleine ein. An diesem Punkt
wird die Orientierungsleine 12 erneut umgelenkt und zwar
in Richtung parallel zur äußeren Grenze 3.
Der zweite Taucher 7 schwimmt an der Schleppleine 9 zurück bis zur
Mitte der Leine. Die Strecke wird nach Armlängen oder anhand einer anderen
Methode oder Verfahrens grob geschätzt. Auf ein Zeichen vom ersten
Taucher 6 schwimmt der dritte Taucher 8 an der ausgelegten
Orientierungsleine 12 zurück. Der erste Taucher 6 folgt
parallel im Abstand der gespannten, dicht über Grund geführten, Schleppleine 9,
wobei die Orientierungsleine 12 weiter abgespult wird.
Der zweite Taucher 7 folgt der Schleppleine 9,
wobei er an der Leine entlang pendelt um abwechselnd Kontakt zum
ersten Taucher 6 und dritten Taucher 8 herzustellen
und Hindernisse, die sich in der Leine verfangen, zu identifizieren.
Ist der erste Eckpunkt 1 erreicht, schlägt der zweite Taucher 7 beim
ersten Taucher 6 einen weiteren Erdnagel ein, so entsteht
ein vierter Eckpunkt 13. Der dritte Taucher 8 folgt
der Schleppleine 9 zum ersten 6 und zweiten Taucher 7. Die
Orientierungsfeine 12 wird umgelenkt, im rechten Winkel
zur äußeren Grenze 3 in
Richtung zum Suchgebiet.
-
Der
erste Taucher 6 schwimmt die Schleppleine 9 erneut
aus. Der zweite Taucher 7 platziert einen Erdnagel am Ende
der Schleppleine 9 zur Markierung eines fünften Eckpunktes 14.
Die Orientierungsleine 12 wird erneut umgelenkt parallel
zur äußeren Grenze 3 im
Abstand von zwei Schleppleinenlängen.
-
Der
erste Taucher 6 gibt ein Zeichen und der dritte. Taucher 8 schwimmt
an der vorher gespannten Orientierungsleine 12 zwischen
viertem 13 und drittem Eckpunkt 11 zurück. Der
zweite Taucher 7 überwacht
die Funktion der Schleppleine 9. Die zweite Parzelle wird
abgesucht.
-
Das
Verfahren wird fortgesetzt bis die Orientierungsleine 12 völlig abgespult
ist. Der zweite Taucher 7 übergibt dem ersten Taucher 6 die
erste Ersatzspule, die er mitgeführt
hat. Die Spulen werden in einem Halterahmen ausgetauscht und die
Suche fortgesetzt. Dieser Vorgang ist ein weiteres mal möglich, wenn
der dritte Taucher 8 die zweite Ersatzspule mit der dann
abgespulten ersten Ersatztrommel mit dem ersten Taucher 6 austauscht.
Die Spulen fassen eine Länge
von etwa 1500 m Orientierungsleine 12. Es ergibt sich eine
gesamte Länge
der Orientierungsleine 12 von etwa 4500 m bei vollständig abgespulter Leine.
-
Eine
besonders vorteilhafte Anwendung findet das Verfahren, wenn der
erste Eckpunkt 1 und die äußere Grenze 3 in die
Mitte des Suchgebietes 4 verlegt werden. Lenkt die erste
Rotte 15 am zweiten Eckpunkt 5 die Orientierungsleine 12 beispielsweise nach
links im rechten Winkel zur äußeren Grenze 3 um
und sucht also das Gebiet links der äußeren Grenze 3 ab,
kann eine zweite Rotte 16, zum gleichen Zeitpunkt, ausgehend
vom zweiten Eckpunkt das Gebiet rechts absuchen. Eine spiegelbildliche Vorgehensweise
ist selbstverständlich
auch möglich. Beide
Rotten orientieren sich beim Absuchen der ersten Parzelle an der
Orientierungsleine 12 zwischen erstem Eckpunkt 1 und
zweitem Eckpunkt 5.
-
Eine
Vorrichtung zum Auslegen der etwa 1,5 mm dicken Orientierungsleine 12 wird
in 2 gezeigt.
-
Eine
Trommel 20 für
die Orientierungsleine 12 besteht vorteilhaft aus einem
Aluminium Rundstab 201 mit einem Durchmesser von 20 mm
und zwei kreisrunden, 3 mm starken, Wangen 202 mit einem
Durchmesser von 160 mm. Die beiden Wangen 202 sind in der
Art auf dem Aluminiumrundstab 201 befestigt, dass durch
das versetzte Anbringen der Wangen etwas zur Mitte des Aluminiumrundstabes hin
die Stabenden als Lagerbolzen 203 dienen (siehe 2 Detailzeichnung).
-
Vorteilhaft
umfasst eine solche Trommel 20 etwa 1500 m patentgeschlagene
Leine.
-
Auf
die Lagerbolzen 203 werden Lager 204 aus geeignetem
Material aufgebracht und in geeigneter Weise befestigt. Das Lagermaterial
ist vorzugsweise ein Kunststoff mit geringen hygroskopischen Eigenschaften.
-
Eine
Halterung 21 ist vorzugsweise so ausgeführt, dass sie einerseits das
Lager 204 der Trommel 20 aufnehmen kann und andererseits
die Verbindung zu einem Halterahmen 22 herstellt.
-
Die
Aufnahme des Lagers muss so ausgeführt, sein, dass mit Hilfe eines
Verschlusses, z.B. Sperrbolzen, das Lager 204 einfach in
einer Richtung aus der Halterung 21 entfernt werden kann.
Die Verbindung zum Halterahmen 22 wird als Schraubenverbindung
ausgeführt,
wobei auch andere bekannte Möglichkeiten
der Befestigung möglich
sind.
-
Der
Halterahmen 22 besteht aus einem gasdicht verschweißten Rohr,
vorzugsweise aus Kunststoff, besonders vorteilhaft aus Polyethylen.
Das vordere Ende ist nach ergonomischen Gesichtspunkten konstruktiv
so ausgeformt, dass es sich angenehm an die Unterarme des Tauchers
anlegt und die Möglichkeit
für die
Adaption von Zusatzeinrichtungen zulässt.
-
Am
hinteren Ende befindet sich eine schlitzartige Öffnung 221, die der
Leinenführung
dient. Der Schlitz wird dadurch erzeugt, dass ein Rohrbogen in U-Form
an den eigentlichen, umlaufenden Rahmen angeschweißt wird.
-
Für die Aufnahme
weiterer Zusatzeinrchtungen wird eine Traverse 23, vorteilhaft
aus Aluminium angebracht. Die Anbringung erfolgt an den Halterungen 21 mit
Schraubenverbindungen. Andere Verbindungsarten von form- oder kraftschlüssigen Verbindungen
sind möglich.
Ebenso ist die Möglichkeit
naheliegend die Traverse 23 an den Halterahmen 22 anzubringen.
-
Als
Hilfseinrichtung sind ein Unterwasserkompass 24 und ein
Tiefenmesser 25 an Traverse 23 und/oder Halterahmen 22 angebracht.
-
Die
Vorrichtung ist konstruktiv so ausgeführt, dass bei kompletter Adaption
aller Zusatzeinrichtungen ein geringer Auftrieb entsteht. Dieser
liegt bei etwa 480 g.
-
Alle
Teile der Vorrichtung sind seewasserfest ausgeführt.