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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern von
Partikelgut, insbesondere eine Zuführvorrichtung von geweichtem
Malz zu den Quetschwalzen einer Nassschrotmühle, der im Oberbegriff von
Anspruch 1 erläuterten
Art.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der
DE 29 45 976 C2 bekannt. Die bekannte Vorrichtung
ist Teil einer kontinuierlich arbeitenden Weichvorrichtung, mit
einem einer Nassschrotmühle
unmittelbar vorgeschaltetem Weichbehälter, in dem das zu schrotende Gut,
also insbesondere Malz oder Gerste für die Bierherstellung, mit
Wasser versetzt und aufgeweicht wird, so dass der Spelz des Gutes
derart angefeuchtet wird, dass er beim Schroten möglichst
weitgehend erhalten bleibt. Der Weichbehälter hat in seinem untersten
Punkt eine Dosiereinrichtung in Form einer Zellradschleuse, die
dafür sorgt,
dass das geweichte Malz in einer von den Quetschwalzen optimal zu
verarbeitenden Dosiermenge den Quetschwalzen zugeführt wird.
Die Zellradschleuse ist um eine im Wesentlichen horizontale Achse
drehbar und weist an ihrem Umfang Kammern auf, in die jeweils nur
eine bestimmte Menge des Partikelgutes passt. Nach der Aufnahme
des Partikelgutes im oberen Bereich der Zellradschleuse dreht sich
die gefüllte
Kammer an einer Abdeckfläche
entlang, die als Abstreifer wirkt, so dass die Kammern jeweils nur
die vorbestimmte Menge des Partikelgutes weiter transportieren.
Die Abdeckfläche
erstreckt sich nach unten und zwar in Förderrichtung bis etwa an den
untersten Punkt der Bewegungsbahn der Zellradschleuse koaxial mit
der Achse des Zellrades. Jenseits des unteren Punktes wird die Abdeckfläche im Wesentlichen
horizontal oder schräg
nach unten weisend weitergeführt,
so dass sich dort die Kammern des Zellrades öffnen können, wobei das Partikelgut
auf die Ablagefläche zu
liegen kommt, während
sich die Kammer weiterdreht. Aus diesem Übergabebereich schiebt dann
die rückwärtige Wand
der Kammer das abgelagerte Partikelgut über die Kante der Abdeckfläche hinaus
in eine Schwerkraftförderstrecke,
in die ein erstes, geradliniges Leitbleich angeordnet ist, das das
Partikelgut in eine zur Förderrichtung
durch das Zellrad entgegengesetzte Richtung ablenkt, wobei das Fördergut
dann auf ein zweites Leitblech trifft, das es in den Quetschspalt
der Quetschwalzen leitet. Probleme bei dieser Ausgestaltung ergeben
sich aus der Tatsache, dass die Kammern der Zellradschleuse immer
nur chargenweise entleert werden, und sich diese diskon tinuierliche
Förderung
bis in die Quetschwalzen fortsetzt, so dass die Quetschwalzen ungleichmäßig mit
Partikelgut versorgt werden. Dies kann dazu führen, dass das Gut nicht optimal
gequetscht wird, der Spelz mechanisch stärker belastet wird, die Kapazität der Quetschwalzen
nicht optimal ausgenutzt wird, und die Quetschwalzen durch diese
ungleichmäßige Beschickung
einer höheren
mechanischen Belastung ausgesetzt werden, was zu geringeren Standzeiten
führen
kann.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
genannten Art bereitzustellen, die in der Lage ist, Schwankungen
im Partikelgutstrom zu vergleichmäßigen.
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Die
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird
erreicht, dass das Partikelgut aus der Dosiereinrichtung herausfällt, sich
demzufolge stark beschleunigt, auf die Leitfläche fällt und durch die geringere Neigung
im stromabwärtigen
Bereich abgebremst wird. Es hat sich herausgestellt, dass es auf
diese Weise möglich
ist, die diskontinuierliche Förderung der
Dosiereinrichtung auszugleichen, so dass die oben erwähnten Nachteile
einer diskontinuierlichen Förderung
eliminiert werden. Durch diese Ausgestaltung kann ein höheres Augenmerk
auf günstig
zu fertigende Dosiereinrichtungen und, eine staubunempfindliche
Kammerausführung
der Dosiereinrichtung gelegt werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Durch
die stufenlos abnehmende Neigung gemäß Anspruch 2 bzw. die konvexe
Krümmung
gemäß Anspruch
4 der Leitfläche
wird der Partikelstrom weiter vergleichmäßigt.
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Die
Ansprüche
5 und 6 beschreiben eine besonders bevorzugte konstruktive Lösung.
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Durch
die Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird einerseits die Bremswirkung
der Leitfläche
weiter erhöht,
andererseits wird die Möglichkeit
geschaffen, eventuell vorhan denes Überschussweichwasser unmittelbar
vor dem Quetschspalt abzutrennen und am Quetschspalt vorbei zu leiten,
wobei zu diesem Zweck die querverlaufenden Schlitze gemäß Anspruch
8 besonders zweckmäßig sind.
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Durch
die Ausgestaltung nach den Ansprüchen
9 bis 11 wird der Partikelstrom weiter vergleichmäßigt und
insbesondere das Einzugsverhalten in den Mahlspalt zwischen den
Quetschwalzen verbessert. Darüber
hinaus wurde festgestellt, dass beim Fördern von Malz oder Gerste
die Spelzen durch die Ausrichtung weniger beschädigt werden und sich bessere
Läuterzeiten
bei der Bierherstellung einstellen. Durch die Ausbildung als Schlitze
gemäß Anspruch
11 wird gleichzeitig die Entwässerung
weiter verbessert, so dass sich die Bremswirkung des Wassers verringert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß 1 mit
Wirkprinzip, und
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3 eine
schematische Darstellung des Zufuhrblechs aus 1.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zum
Fördern
von Partikelgut, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als Teil einer
kontinuierlich arbeitenden Weichvorrichtung für Korngut, wie beispielsweise
zum Bierbrauen verwendetes Malz oder Gerste, ausgebildet ist, die
in der
DE 29 45 976
C2 näher
erläutert
wird, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen
wird.
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Die
Vorrichtung 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen einem
Weichbehälter 2 zum Einweichen
des Korngutes und einer Nassschrotmühle 3 mit zwei Quetschwalzen 4 zwischengeschaltet.
Die Vorrichtung 1 enthält
eine Dosiereinrichtung 5, die in einem Auslass 2a am
tiefsten Punkt des Weichbehälters 2 angeordnet ist,
und die dafür
sorgt, dass aus dem Weichbehälter 2 immer
nur so viel Partikelgut abgezogen wird, wie von den Quetschwalzen 4 verarbeitet
werden kann.
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Die
Dosiereinrichtung 5 enthält ein Zellrad oder eine Zellschleuse 6,
die um eine horizontale Achse 6' in Richtung des Pfeiles A rotierend
angetrieben wird. Das Zellrad 6 ist an seinem Umfang mit
einer Vielzahl von Kammern 6a versehen, deren Aufnahmevolumen
bekannt ist, so dass die Dosierung über die Antriebsgeschwindigkeit
des Zellrades 6 bestimmt und verändert werden kann.
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Der
Auslauf 2a wird in seinem dem Weichbehälter 2 zugewandten
Bereich durch beidseitig des Zellrades 6 angeordnete Abdeckkörper 7a, 7b auf
die Form des Zellrades 6 derart verschmälert, dass die Abdeckkörper 7a, 7b gefüllte Kammern 6a verschließen und
das vorzeitige Herausfallen des Partikelgutes aus der gefüllten Kammer 6a verhindern.
Gleichzeitig verhindern die Abdeckkörper 7a, 7b,
dass Partikelgut neben dem Zellrad 6 durch den Auslass 2a rutscht,
und der in Förderrichtung
A nachlaufende, in 1 rechte Abdeckkörper 7b wirkt
gleichzeitig als Abstreifer, der einen gleichmäßigen Füllstand der Kammern 6a sicherstellt.
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Wie 2 zeigt,
ist der Abdeckkörper 7b so ausgebildet,
dass er jede Kammer 6a so lange verschließt, bis
sich die vorlaufende Begrenzungswand einer gefüllten Kammer bei der Bewegung
in Förderrichtung
A unter eine horizontale Ebene 8 bewegt, die durch die
Drehachse 6' des
Zellrades 6 verläuft.
Kurz nachdem sich die vorlaufende Wand der gefüllten Kammer 6a unter
diese Ebene 8 bewegt, öffnet
sich die Kammer 6a nach unten und das Partikelgut kann die
Kammer verlassen.
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Nach
dem Verlassen der Kammer 6a bis zum Eintritt in die Quetschwalzen 4 wird
das Partikelgut über
eine Schwerkraftförderstrecke 9 gefördert, die sich
an die Ebene 8 anschließt und bis zum senkrecht unter
der Achse 6' liegenden
Einzugsspalt 10 der Quetschwalzen 4 reicht. In
der Schwerkraftförderstrecke 9 ist
eine Leitfläche
in Form eines Leitblechs 11 vorgesehen, das sich unmittelbar
an die Dosiereinrichtung 5 anschließt und sich von einer Stelle
nahe und unterhalb der Ebene 8 in Richtung der Förderrichtung
A mit zunehmendem Abstand zur Drehachse 6' bis zu einer Stelle er streckt,
die jenseits einer senkrechten Ebene liegt, die sich zwischen der Drehachse 6 und
dem Mahlspalt 10 erstreckt.
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Das
Leitblech 11 ist konvex und kontinuierlich, d. h. mit gleichem
Krümmungsradius
um eine Achse gekrümmt,
die auf der gleichen Seite des Leitbleches 11 wie die Drehachse 6' liegt, jedoch
nicht mit ihr zusammenfällt.
Das Leitblech 11 ist derart angeord- net, dass es in seinem
stromaufwärtigen
Bereich 11a stärker
geneigt ist, d. h. einen größeren Neigungswinkel α zur Waagerechten
aufweist als in seinem stromabwärtigen
Bereich 11b der einen kleineren Neigungswinkel β zur Horizontalen
hat. Die Winkel α und β definieren
in 2 jeweils die Neigung am Anfangs- und Endpunkt
des Leitbleches 11 und gehen kontinuierlich ineinander über. Beispielsweise
kann der Winkel α etwa
50 bis 90° und
der Winkel β zwischen
0 und 40° betragen,
jeweils abgestimmt auf das Fliessverhalten des Partikelguts. Der Winkel α ist so bemessen,
dass das Partikelgut 12 zunächst in einer Art Überganbebereich 13 aus
der sich öffnenden
Kammer 6a fällt,
dann auf den stromaufwärtigen
Bereich 11a des Leitbleches 11 gelangt, und dann
durch die starke Neigung relativ rasch, noch unterstützt durch
die Schubwirkung der hinteren Kammerwandung, das Leitblech 11 entlang
nach unten gleitet. Durch die geringere Neigung im stromabwärtigen Breich 11b des
Leitbleches 11 wird jedoch die Bewegung verlangsamt, während oben
im stromaufwärtigen
Bereich 11a nachgeschoben wird. Auf diese Weise kann das
Partikelgut den stromabwärtigen
Bereich 11b des Leitbleches 11 in einer im Wesentlichen
gleichmäßig dicken,
kontinuierlichen Schicht verlassen.
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Das
Leitblech 11 ist bevorzugt siebartig, d. h. mit Durchlassöffnungen
für Wasser
ausgebildet, so dass mitgeführtes
Wasser auf die Unterseite des Leitbleches gelangen kann und abtropft,
das Partikelgut jedoch zurückgehalten
wird. Die Durchlassöffnungen
sind bevorzugt als quer verlaufende Schlitze ausgebildet. Dabei
wird die jeweils untere Schicht des Partikelgutes sowohl durch die
Form des Leitbleches als auch durch die Schlitze so weit gebremst, dass
die darüber
liegende Schicht schneller weiterrutscht und dadurch die Charge
entzerrt.
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Wie 1 zeigt,
erstreckt sich in der Schwerkraftförderstrecke 9 im Abstand
stromabwartigen 11b des Ende 11b des Leitbleches 11 und
etwa rechtwinklig dazu eine Zufuhrfläche in- Form eines Zufuhrblechs 14,
das bis kurz vor den Mahlspalt 10 führt. Das Zufuhrblech 14 verläuft geradlinig
unter einem gegebenenfalls mit einer Einstellvorrichtung 15 einstellbaren
Neigungswinkel bis in den Mahlspalt 10.
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Wie 3 zeigt,
kann das Zufuhrblech 14, vorzugsweise im unteren Bereich,
mit längsverlaufenden
Rillen oder Schlitzen 14a versehen werden, die so auf eine
der Abmessungen des Partikelgutes 12, bevorzugt die schmalste
Abmessung, abgestimmt sind, dass die Rillen oder Schlitze als Ausrichteinrichtung
wirken, die die Partikel in einer Vorzugsrichtung, bevorzugt die
Längsrichtung,
ausrichten. Auf diese Weise wird das Einzugsverhalten weiter verbessert,
die Belastung des Mahlspaltes weiter vergleichmäßigt und die Spelzen weniger
beschädigt,
so dass sich bessere Läuterzeiten
einstellen. Darüber
hinaus wird durch die Schlitze weiteres Wasser abgeleitet, das auf
der Rückseite
weglaufen kann, so dass die Adhäsion
des Wassers verringert und der Rutschvorgang nicht mehr durch anhaftendes
Wasser gebremst wird. Um den Spelz beim Korneinzug möglichst
wenig zu beschädigen,
sollte das Korn im Mahlspalt in jedem Fall eine Geschwindigkeit von
10 m/s aufweisen. Die beschriebene Arbeitsweise des Leitblechs 11 und
des Zufuhrbleches 14 kann durch Schwingungen, die durch
ein Zusatzaggregat aufgebracht werden oder durch Eigenanregung noch verbessert
werden.
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In
Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispieles
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch zum Fördern
von anderem Partikelgut außer
Malz und Gerste zur Bierherstellung bzw. zum Fördern von Malz und Gerste zur
Bierherstellung außerhalb
der Zufuhrvorrichtung zur Nassschrotmühle eingesetzt werden. Das
Leitblech 11 muss nicht unbedingt die beschriebene, konstante
Krümmung
aufweisen, sondern kann beispielsweise auch diskontinuierlich mit
unterschiedlichen Radien gekrümmt
sein. Es ist gegebenenfalls auch möglich, statt der Krümmung winklig
gegeneinander gesetzte einzelne geradlinige Förderbereiche vorzusehen. Statt
des Zellrads bzw. der Zellschleuse kann eine andere Dosiereinrichtung
verwendet werden.