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Die Erfindung betrifft ein Zündschloß nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In Kraftfahrzeugen befindet sich ein Zündschloßsystem, das unter anderem Schutz gegen unbefugte Benutzung bietet. Das Zündschloß und zugehörige Steuergeräte sind Bestandteile des Zündschloßsystems im Kraftfahrzeug.
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Ein mit einem elektronischen Schlüssel zusammenwirkendes Zündschloßsystem in einem Kraftfahrzeug ist aus der
DE 44 34 587 A1 bekannt. Das Zündschloß des Zündschloßsystems weist Schaltelemente und einen aus einer Ausgangsstellung in wenigstens eine Betätigungsstellung bewegbaren Rotor auf. Der Rotor wirkt in der Betätigungsstellung schaltend auf ein Schaltelement ein, wodurch bestimmte Funktionen des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise das Einschalten der Zündung u. dgl. bewirkt werden.
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Das bekannte Zündschloß ist aufwendig ausgestaltet und benötigt einen gewissen Bauraum im Kraftfahrzeug.
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Weiter ist aus der
DE 41 36 568 C2 ein mit einem mechanischen Schlüssel zusammenwirkendes Zündschloßsystem in einem Kraftfahrzeug bekannt. Bei diesem Zündschloß ist der auf das Schaltelement einwirkende Rotor von einem Trägerbauteil aufgenommen. Im wesentlichen umgibt einerseits das Trägerbauteil die Umfangsfläche des Rotors, läßt jedoch andererseits die Stirnflächen des Rotors frei. Das als Zündschalter dienende Schaltelement ist am Trägerbauteil befestigt.
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Schließlich zeigt die
DE 198 36 968 A1 ein mit einem elektronischen Schlüssel zusammenwirkendes Zündschloßsystem, wobei der Rotor des Zündschlosses in einem Trägerbauteil angeordnet ist. Im Trägerbauteil ist eine Transponderspule für die Codeübertragung zwischen Schlüssel und Zündschloß befindlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Zündschloß im Hinblick auf eine kompaktere Ausgestaltung weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Zündschloß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Zündschloß besteht das Trägerbauteil aus einem im wesentlichen quaderförmigen Teil mit einem Durchbruch für das Betätigungselement. Einseitig an den Durchbruch schließt sich ein in etwa hohlzylinderförmig ausgestaltetes Frontteil an. Der elektronische Schlüssel besitzt einen Transponder zum Code-Austausch mit einer elektronischen Wegfahrsperre im Kraftfahrzeug. Platzsparend läßt sich im Trägerbauteil dann eine mit dem Transponder zusammenwirkende Spule anordnen. Zweckmäßigerweise ist die Spule für den Transponder im Frontteil angeordnet. Dadurch gelingt eine äußerst kleinbauende Anordnung der Bauteile für das Zündschloß. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Betätigungselement kann eine Aufnahme zum Einstecken des elektronischen Schlüssels aufweisen.
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Das Gehäuse für das Zündschloß kann aus einem Gehäusevorderteil sowie einem Gehäusehinterteil bestehen. Das Gehäusevorderteil, das das Frontteil und das quaderfömige Teil im wesentlichen umfaßt, ist an der dem Frontteil zugeordneten Seite des Trägerbauteils befestigt, und zwar insbesondere mit dem Trägerbauteil verschraubt. Das Gehäusehinterteil ist an der dem Frontteil gegenüberliegenden Seite des Trägerbauteils angeordnet, und zwar insbesondere am Gehäusevorderteil angesteckt. Weiter kann das Gehäusehinterteil anschließend an den Durchbruch sowie in dessen Verlängerung eine Lagerstelle für das Betätigungselement aufweisen.
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In weiterer Ausgestaltung des Zündschlosses sind mehrere Schaltelemente in der Art eines Lastschalters im Trägerbauteil befestigt. Wenigstens eines dieser Schaltelemente ist im Trägerbauteil eingebettet.
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Im Trägerbauteil kann ein Mittel zur Erzeugung einer in Richtung zur Ausgangsstellung wirkenden Rückstellkraft für das Betätigungselement angeordnet sein, derart daß die Rückstellkraft in der Betätigungsstellung auf das Betätigungselement einwirkt. Insbesondere wirkt diese Rückstellkraft in der Stellung zur Betätigung des Anlassers für das Kraftfahrzeug, so daß sich das Betätigungselement nach dem Startvorgang automatisch zurückstellt.
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In einer Weiterbildung ist am Gehäusehinterteil ein Ansatz zur Aufnahme eines Shift-Lock-Bausteins angeordnet. Der Shift-Lock-Baustein wirkt mittels eines von einem Elektromagneten betätigten Schiebegliedes o. dgl. derart auf das Betätigungselement ein, daß das Betätigungselement lediglich bei Vorliegen einer bestimmten Bedingung in die Ausgangsstellung rückstellbar ist. Beispielsweise kann es sich bei dieser Bedingung um die Sicherheitsvorschrift handeln, daß der Getriebewahlhebel des Kraftfahrzeugs in Stellung P (= Parken) befindlich ist.
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Zum sicheren Betrieb des Zündschlosses kann das Betätigungselement in bestimmten Zuständen verriegelt sein. Beispielsweise kann hierfür ein durch das Einstecken des Schlüssels in die Aufnahme betätigbarer, federbelasteter Schieber angeordnet sein. Der Schieber dient als Bewegungssperre für das Betätigungselement bei nicht eingestecktem Schlüssel. Beispielsweise kann es sich dabei um eine Drehsperre für den Rotor handeln. Ein weiterer Schieber kann als Abzugsperre für den Schlüssel bei nicht in Ausgangsstellung befindlichen Betätigungselement dienen. Schließlich kann ein nochmals weiterer Schieber als Wiederholsperre für den Anlasser des Kraftfahrzeugs dienen. Es bietet sich dabei an, daß wenigstens einer der Schieber mit einer Kontur, einer Ausnehmung o. dgl. im Trägerbauteil zur Ausübung der Sperrfunktion zusammenwirkt.
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Die Betätigungsstellungen des Betätigungselements können als Raststellungen ausgebildet sein. Hierfür ist im Betätigungselement wenigstens eine federbelastete, insbesondere sind zwei einander gegenüberliegende Kugeln angeordnet. Die Kugel bzw. die Kugeln wirken mit entsprechenden Vertiefungen im Trägerbauteil zusammen.
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Das Zündschloß wirkt in einer Weiterbildung mit einem separaten Steuergerät zusammen. Beispielsweise kann es sich bei dem Steuergerät um ein Motorsteuergerät, eine Wegfahrsperre o. dgl. handeln. Hierfür ist am Trägerbauteil ein Stecker angebracht, wobei der Stecker zweckmäßigerweise am Gehäusehinterteil aus dem Gehäuse für das Zündschloß herausgeführt ist. Die von dem Schaltelement, der Spule o. dgl. erzeugten bzw. übermittelten Signale werden dann über den Stecker zu dem externen Steuergerät zur Verarbeitung weitergeleitet. Dadurch benötigt das Zündschloß keine eigene Signalverarbeitungseinrichtung, und zwar insbesondere keine Leiterplatte mit Elektronik zur Verarbeitung der Signale, was weiter zur Kompaktheit des Zündschlosses beiträgt.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Zündschloß besonders kompakt ist und lediglich einen geringen Einbauraum im Kraftfahrzeug benötigt. Der benötigte Einbauraum ist nur geringfügig größer als die Aufnahme für den in das Zündschloß einzudführenden Schlüssel. So kann das Zündschloß trotz gesteigerter Funktionalität gegenüber einem herkömmlichen mechanischen Zündschloß beispielsweise in die Öffnung an der Lenkradsäule eingesetzt werden, in der bisher das herkömmliche mechanische Zündschloß untergebracht ist. Außerdem ist das erfindungsgemäße Zündschloß besonders kostengünstig, da weder eine aufwendige Schloßmechanik wie bei herkömmlichen mechanischen Zündschlössern noch eine Elektronik wie beim Zündschloß nach der
DE 44 34 587 A1 benötigt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit verschiedenen Weiterbildungen und Ausgestaltungen ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
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1 das Zündschloß in perspektivischer Ansicht von vorne,
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2 das Zündschloß in perspektivischer Ansicht von hinten,
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3 das Zündschloß in Explosionsdarstellung,
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4 das Trägerbauteil in perspektivischer Ansicht,
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5 das Trägerbauteil mit Rotor und Lastschalter in Explosionsdarstellung von hinten,
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6 das Trägerbauteil mit Rotor und Lastschalter in Explosionsdarstellung von vorne entsprechend einer Perspektive,
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7 das Trägerbauteil mit Rotor und Lastschalter in Explosionsdarstellung von vorne entsprechend einer anderen Perspektive,
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8 den Rotor mit Lastschalter in perspektivischer Ansicht und
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9 den Schift-Lock-Baustein in perspektivischer Ansicht.
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In 1 ist ein Zündschloß 1 für ein mit einem elektronischen Schlüssel zusammenwirkendes Zündschloßsystem in einem Kraftfahrzeug zu sehen. Das Zündschloß 1 besitzt ein aus einer Ausgangsstellung in wenigstens eine Betätigungsstellung bewegbares Betätigungselement 2. Das Betätigungselement ist hier in der Art eines Rotors ausgestaltet, wie näher aus 3 zu entnehmen ist. Weiter enthält das Zündschloß 1 wenigstens ein Schaltelement 3, wobei der Rotor 2 in der Betätigungsstellung schaltend auf das Schaltelement 3 einwirkt. Der Rotor 2 ist von einem Trägerbauteil 4 derart aufgenommen, daß das Trägerbauteil 4 die Umfangsfläche 5 des Rotors 2 im wesentlichen umgibt sowie die Stirnflächen 6, 7 des Rotors 2 freiläßt. Das Schaltelement 3 ist im Trägerbauteil 4 befestigt.
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Der Rotor 2 weist eine in 1 sichtbare Aufnahme 8 zum Einstecken des nicht weiter gezeigten elektronischen Schlüssels auf. Der elektronische Schlüssel besitzt einen Transponder zum Code-Austausch mit einer im Kraftfahrzeug befindlichen elektronischen Wegfahrsperre. Im Trägerbauteil 4 ist eine mit dem Transponder zusammenwirkende Spule 9 angeordnet, wobei die Spule 9 in 4 lediglich schematisch angedeutet ist.
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Das Trägerbauteil 4 besteht aus einem im wesentlichen quaderförmigen Teil 10 mit einem Durchbruch 11 für den Rotor 2 sowie einem einseitig an den Durchbruch 11 anschließenden, in etwa hohlzylinderförmig ausgestalteten Frontteil 12, wie der 3 zu entnehmen ist. Die Spule 9 für den Transponder ist im Frontteil 12 angeordnet.
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Das Gehäuse 13 für das Zündschloß 1 wird von einem Gehäusevorderteil 14 und einem Gehäusehinterteil 15 gebildet. Das Gehäusevorderteil 14 umfaßt im wesentlichen das Frontteil 12 und den quaderförmigen Teil 10 und ist an der dem Frontteil 12 zugeordneten Seite des Trägerbauteils 4 befestigbar. Zweckmäßigerweise ist das Gehäusevorderteil 14 mittels Schrauben 29 mit dem Trägerbauteil 4 verschraubt. Das Gehäusehinterteil 15 ist an der dem Frontteil 12 gegenüberliegenden Seite des Trägerbauteils 4 angeordnet. Es bietet sich dabei an, das Gehäusehinterteil 15 am Gehäusevorderteil 14 ansteckbar auszubilden.
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Der Rotor 2 ist zum einen im Trägerbauteil 4 gelagert. Zum anderen ist im Gehäusehinterteil 15 anschließend an den Durchbruch 11 sowie in dessen Verlängerung eine weitere Lagerstelle 16 für den Rotor 2 angeordnet. Bevorzugterweise sind mehrere Schaltelemente 3 in der Art eines Lastschalters im Trägerbauteil 4 befestigt. Es bietet sich dabei an, die Schaltelemente 3 im Trägerbauteil 4 einzubetten, wie näher in 4 gezeigt ist.
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Im Trägerbauteil 4 befindet sich ein Mittel 17 zur Erzeugung einer in Richtung zur Ausgangsstellung wirkenden Rückstellkraft für den Rotor 2. Wenn sich der Rotor 2 in der Betätigungsstellung, und zwar in der Stellung zur Betätigung des Anlassers für das Kraftfahrzeug befindet, wirkt die Rückstellkraft auf den Rotor 2 ein, so daß anschließend der Rotor 2 automatisch zurückgestellt wird. Am Gehäusehinterteil 15 ist ein Ansatz 18 zur Aufnahme eines in 1 sichtbaren Shift-Lock-Bausteins 19 angeordnet. Der Shift-Lock-Baustein 19 wirkt derart auf den Rotor 2 ein, daß der Rotor 2 lediglich bei Vorliegen einer bestimmten Bedingung für das Kraftfahrzeug in die Ausgangsstellung rückstellbar ist. Beispielsweise kann es sich bei einer solchen Bedingung darum handeln, daß der Getriebewahlhebel des Kraftfahrzeugs in Stellung P (= Parken) befindlich ist. Der Schift-Lock-Baustein 19 wirkt, wie in 9 zu sehen ist, mittels eines Schiebegliedes 20 o. dgl., der von einem Elektromagneten 21 betätigt wird, auf den Rotor 2 ein.
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Im Rotor 2 ist wenigstens ein federbelasteter Schieber 22, 23, 24 angeordnet, der durch das Einstecken des Schlüssels in die Aufnahme 8 betätigbar ist. Ein Schieber 22 dient als Bewegungssperre, nämlich als Drehsperre für den Rotor 2 bei nicht eingestecktem Schlüssel. Ein weiterer Schieber 23 dient als Abzugsperre für den Schlüssel bei nicht in Ausgangsstellung befindlichem Rotor 2. Nochmals ein weiterer Schieber 24 dient als Wiederholsperre für den Anlasser des Kraftfahrzeugs, so daß ein versehentliches erneutes Betätigen des Anlassers bei bereits laufendem Motor wirksam verhindert ist. Wenigstens einer dieser Schieber 22, 23, 24 wirkt dabei mit einer in 5 angedeuteten Kontur 25, einer Ausnehmung 26 o. dgl. im Trägerbauteil 4 derart zusammen, daß dadurch die Drehung des Rotors 2, das Abziehen des Schlüssels aus der Aufnahme 8 o. dgl. gesperrt und/oder freigegeben wird.
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Im Rotor 2 ist wenigstens eine federbelastete Kugel 27 angeordnet. Bevorzugterweise sind jedoch zwei einander gegenüberliegende Kugeln 27 angeordnet, wie gut in 6 zu sehen ist. Die Kugeln 27 wirken derart mit in 5 gezeigten, entsprechenden korrespondierenden Vertiefungen 28 im Trägerbauteil 4 zusammen, daß wenigstens eine der Betätigungsstellungen des Rotors 2 als Raststellung ausgebildet ist.
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Am Trägerbauteil 4 befindet sich ein Stecker 30, wie beispielsweise aus 2 hervorgeht. Zweckmäßigerweise ist der Stecker 30 am Gehäusehinterteil 15 aus dem Gehäuse 13 für das Zündschloß 1 herausgeführt. Über den Stecker 30 werden die von den Schaltelementen 3, der Spule 9 o. dgl. erzeugten und/oder übermittelten Signale zu einem externen Steuergerät weitergeleitet, wo die Signale entsprechend verarbeitet werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Steuergerät um das Motorsteuergerät, die Wegfahrsperre o. dgl. des Kraftfahrzeugs handeln. Dadurch benötigt das Zündschloß 1 keine eigene Signalverarbeitungseinrichtung und folglich weder eine Leiterplatte noch eine Elektronik zur Verarbeitung der Signale, was weiterhin zur besonders kompakten Ausbildung des Zündschlosses 1 beiträgt.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen des Erfindungsgedankens. So kann anstelle des im Ausführungsbeispiel beschriebenen drehbaren Rotors 2 im Zündschloß 1 auch ein verschiebbares oder in sonstiger Weise bewegbares Betätigungselement verwendet werden. Weiter kann die Erfindung nicht mir an Zündschlössern für beliebige Fahrzeuge Verwendung finden, sondern auch an sonstigen Schlössern, beispielsweise solchen die an Arbeitsmaschinen o. dgl. angeordnet sind, eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zündschloß
- 2
- Betätigungselement/Rotor
- 3
- Schaltelement
- 4
- Trägerbauteil
- 5
- Umfangsfläche (von Rotor)
- 6, 7
- Stirnfläche (von Rotor)
- 8
- Aufnahme (im Rotor)
- 9
- Spule
- 10
- quaderförmiges Teil
- 11
- Durchbruch
- 12
- (hohlzylinderförmiges) Frontteil
- 13
- Gehäuse (von Zündschloß)
- 14
- Gehäusevorderteil
- 15
- Gehäusehinterteil
- 16
- Lagerstelle (für Rotor im Gehäusehinterteil)
- 17
- Mittel zur Erzeugung von Rückstellkraft
- 18
- Ansatz (für Shift-Lock-Baustein)
- 19
- Shift-Lock-Baustein
- 20
- Schiebeglied
- 21
- Elektromagnet
- 22, 23, 24
- Schieber
- 25
- Kontur (im Trägerbauteil)
- 26
- Ausnehmung (im Trägerbauteil)
- 27
- Kugel (für Verrastung)
- 28
- Vertiefung (für Verrastung)
- 29
- Schraube
- 30
- Stecker