Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum vorzugsweise automatisierten Betäti
gen von Kupplungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, der mehrere
Kupplungen wie Reibungskupplungen umfaßt, sowie ein Verfahren zum Betrei
ben einer Einrichtung zum Betätigen von Kupplungen.
Um bei Fahrzeugen mit Stufengetrieben während der Übersetzungswechselpha
se die Zugkraftunterbrechung zeitlich und/oder betragsmäßig zu verringern oder
sie sogar zu verhindern sind eine Vielzahl von Lösungsansätzen vorgeschlagen
worden. Gemäß einem dieser Lösungsansätze wird vorgeschlagen, die Überset
zungsstufen eines Getriebes in Gruppen aufzuteilen, die jeweils von parallelen
Getriebesträngen umfaßt werden und die jeweils einer Kupplung zugeordnet
sind, mittels derer sie vom Antriebsmotor trennbar sind, so daß durch eine Betä
tigung der Kupplungen im übergehenden Wechsel ein zugkraftunterbrechungs
reduzierter Wechsel von einem Übersetzungsverhältnis eines Stranges zu einem
Übersetzungsverhältnis eines anderen Stranges ermöglicht wird. Sinnvollerweise
sind bezüglich ihrer Übersetzung aufeinanderfolgende Übersetzungsstufen,
sowie andere Übersetzungsstufen, zwischen denen zugkraftunterbrechungsre
duziert geschaltet werden soll, unterschiedlichen Getriebesträngen zugeordnet.
Bekannt geworden sind Ausführungsformen mit zwei parallelen Getriebestränge
und zwei diesen zugeordnete Kupplungen.
Bedingt durch einen Ausfall und/oder die Fehlerhaftigkeit der Versorgungs-
und/oder Steuersignale oder der Energieversorgung eines oder sogar beider
Antriebe insbesondere während eines Übersetzungswechsels kann beispiels
weise wegen Ausfall der Versorgungsspannung ein Betriebszustand eintreten, in
dem jede der Kupplungen ein Moment überträgt. Unter ungünstigen Umständen
wird ein sehr großes Moment auf die Fahrzeugräder übertragen, weiterhin wer
den aufgrund der unterschiedlichen Übersetzungsverhältnisse in den Getriebe
strängen die Stränge und die Kupplungen verspannt. Ein solcher Zustand ist als
hochgradig kritisch einzustufen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Betätigung von
Kupplungen sowie ein Verfahren zur Betätigung einer Einrichtung zur Betätigung
von Kupplungen zu schaffen, welche(s) geeignet ist, ein beschriebener Zustand
zu verhindern oder umgehend zu verlassen.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Einrichtung zum vorzugsweise automati
sierten Betätigen von Kupplungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, der
einen ersten Strang, umfassend eine erste Gruppe von Übersetzungsstufen,
welcher einer ersten Kupplung zugeordnet ist und einen zu diesem parallelen
zweiten Strang, umfassend eine zweite Gruppe von Übersetzungsstufen, wel
cher einer zweiten Kupplung zugeordnet ist aufweist, wobei die Kupplungen im
übergehenden Wechsel betätigbar sind, um einen zugkraftunterbrechungsfreien
Wechsel zwischen Übersetzungsstufen der ersten Gruppe und Übersetzungs
stufen der zweiten Gruppe zu ermöglichen, dadurch, daß die Einrichtung zur
Betätigung der ersten Kupplung einen elektrohydraulischen Antrieb und zur
Betätigung der zweiten Kupplung einen elektromechanischen Antrieb aufweist.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Betätigungsmechanismus
zumindest einer der Kupplungen selbsthemmend, bei einer Nichtbetätigung
erfolgt trotz der durch die Kupplungsfeder wirkenden Kraft keine wesentliche
Änderung der Stellung des Antriebes. Besonders bevorzugt wird eine Ausfüh
rungsform, bei der die Betätigungsmechanismen beider Kupplungen selbst
hemmend ausgeführt sind. Die Selbsthemmung kann bei einer elektromechani
schen Ausführung beispielsweise innerhalb des Betätigungsmechanismusses im
Getriebe zwischen Ankerwelle des Elektromotors und Ausrücksystem oder bei
einer elektrohydraulischen Ausführung innerhalb des Stellers des Geberzylinders
bewirkt werden.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist weiterhin zumindest eine der Kupp
lungen eine aktiv zugedrückte, die unter Aufbringung einer Betätigungskraft
geschlossen wird. Sehr zweckmäßig ist es, wenn zumindest die hydraulisch
betätigte Kupplung eine aktiv zugedrückte ist. Während im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel beide Kupplungen aktiv zugedrückt sind, kann es in einem ande
ren Ausführungsbeispiel auch zweckmäßig sein, wenn eine Kupplung gedrückt
und die andere gezogen wird. Auch die Ausführung beider Kupplungen als aktiv
aufgedrückte kann gegebenenfalls zweckmäßig sein, wobei dann das erfin
dungsgemäße Verfahren zur Betätigung sinngemäß angepaßt wird.
Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorteilhafterweise zur Steue
rung des hydraulischen Antriebes ein stromlos öffnenden Ventils vorgesehen. In
Zusammenhang mit einer aktiv zugedrückten Kupplung kann so beispielsweise
im Falle eines Ausfalls der Versorgungsspannung das Druckmittel abfließen und
die zugehörige Kupplung öffnen.
Weiterhin wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Betätigung
von Kupplungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, der einen ersten
Strang, umfassend eine erste Gruppe von Übersetzungsstufen, welcher einer
ersten Kupplung zugeordnet ist und einen zu diesem parallelen zweiten Strang,
umfassend eine zweite Gruppe von Übersetzungsstufen, welcher einer zweiten
Kupplung zugeordnet ist aufweist, wobei die Kupplungen vorzugsweise automa
tisiert mittels einer Betätigungseinrichtung, die den Kupplungen zugeordnete
Antriebe umfaßt, im übergehenden Wechsel betätigbar sind, um einen zugkraft
unterbrechungsfreien Wechsel zwischen Übersetzungsstufen der ersten Gruppe
und Übersetzungsstufen der zweiten Gruppe zu ermöglichen, dadurch gelöst,
daß bei Ausfall und/oder Fehlerhaftigkeit der Versorgungs- und/oder Steuersig
nale oder der Energieversorgung zumindest eines Antriebes wenigstens einer
der Stränge aufgetrennt wird.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Übertragungskapazität einer Kupplung zumindest annähernd auf Null
reduziert, während die Übertragungskapazität der anderen Kupplung ungleich
Null ist und im ihr zugeordneten Strang eine Übersetzungsstufe eingelegt ist, es
wird so das Kupplungsmoment der einen Kupplung - gewandelt durch die in
diesem Strang eingelegte Übersetzungsstufe - auf den Abtrieb übertragen.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist die Über
tragungskapazität beider Kupplungen ungleich Null, wobei in einem Strang eine
Übersetzungsstufe eingelegt ist und im anderen Strang Neutral eingelegt wird.
Auch hier wird erreicht, daß das Kupplungsmoment nur einer der Kupplungen
auf den Abtrieb übertragen wird.
Von Vorteil ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfinderischen Ge
dankens weiterhin, beide Stränge aufzutrennen, so daß kein Moment mehr auf
den Abtrieb übertragen wird. Dies kann beispielsweise durch ein Öffnen beider
Kupplungen, durch das Einlegen von Neutral in beiden Strängen oder durch
Öffnen einer Kupplung und Einlegen von Neutral im anderer Strang erfolgen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist nachfolgend anhand von
Figuren beschrieben, dabei zeigt
Fig. 1 schematisch und beispielhaft ein Fahrzeug 1 mit Drehmomentüber
tragungseinrichtung 4 und Getriebe 6,
Fig. 2 schematisch und beispielhaft einen geteilten Antriebsstrang eines
Fahrzeuges und
Fig. 3 eine Betätigungseinrichtung eines Kupplungsaggregates.
Die Fig. 1 zeigt schematisch und beispielhaft ein Fahrzeug 1 mit Drehmoment
übertragungseinrichtung 4 und Getriebe 6. Die Drehmomentübertragungseinrich
tung 4 ist vorliegend im Kraftfluß zwischen Antriebsmotor 2 und Getriebe 6 an
geordnet; zweckmäßigerweise ist zwischen Antriebsmotor 2 und der Drehmo
mentübertragungseinrichtung 4 eine geteilte Schwungmasse angeordnet, deren
Teilmassen gegeneinander unter Zwischenschaltung einer Feder-Dämpfer-
Einrichtung verdrehbar sind, wodurch wesentlich insbesondere die schwin
gungstechnischen Eigenschaften des Antriebsstranges verbessert werden. Vor
zugsweise wird die Erfindung mit einer Dämpfungseinrichtung zum Aufnehmen
bzw. Ausgleichen von Drehstößen bzw. Einrichtung zum kompensieren von
Drehstößen bzw. Drehstoß mindernder Einrichtung bzw. Einrichtung zum
Dämpfen von Schwingungen kombiniert, wie sie insbesondere in den Veröffent
lichungen DE-OS 34 18 671, DE-OS 34 11 092, DE-OS 34 11 239, DE-OS 36 30 398,
DE-OS 36 28 774 und DE-OS 37 21 712 der Anmelderin beschrieben ist.
Das Fahrzeug 1 wird von einem Antriebsmotor 2, der vorliegend als Verbren
nungsmotor wie Otto- oder Dieselmotor dargestellt ist, angetrieben; in einem
anderen Ausführungsbeispiel kann der Antrieb auch mittels Hybridantrieb, elekt
romotorisch oder hydromotorisch erfolgen.
Das Getriebe 6 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, daß
zwei Getriebestränge vorhanden sind, die Gruppen von Übersetzungsstufen
umfassen und die Kupplungen 70, 71 zugeordnet sind, wodurch durch eine
Betätigung der Kupplungen 70, 71 im übergehenden Wechsel ein zugkraftunter
brechungsreduzierter Wechsel zwischen Übersetzungsstufen der ersten Gruppe
und Übersetzungsstufen der zweiten Gruppe ermöglicht wird. Mit der Fig. 2 ist
dieser Bereich des Antriebsstranges detailliert gezeigt und beschrieben.
Die Drehmomentübertragungseinrichtung 4, ist im gezeigten Ausführungsbei
spiel ein Reibungskupplungsaggregat, das die beiden Kupplungen 70, 71 um
faßt, mittels derer der Antriebsmotor 2 von dem Getriebe 6 insbesondere zum
Anfahren oder zur Durchführung von Schaltvorgängen trennbar ist. Durch ein
zunehmendes Ein- bzw. Ausrücken der Kupplungen 70, 71 wird mehr oder we
niger Moment übertragen, hierzu werden eine Anpreßplatte und eine Druckplatte
axial relativ gegeneinander verschoben und nehmen eine zwischengeschaltete
Reibscheibe mehr oder weniger mit. Die Drehmomentübertragungseinrichtung 4
ist vorteilhaft selbstnachstellend, d. h. der Verschleiß der Reibbeläge wird derart
ausgeglichen, daß eine konstante geringe Ausrückkraft gewährleistet ist. Vor
zugsweise wird die Erfindung mit einer Reibungskupplung kombiniert, wie sie
insbesondere in den Veröffentlichungen DE-OS 42 39 291, DE-OS 42 39 289,
DE-OS 43 06 505 und der Anmeldung DE 10 01 7815.4 der Anmelderin be
schrieben ist.
Mittels einer Welle 8 sind die Räder 12 des Fahrzeuges 1 über ein Differential 10
angetrieben. Den angetriebenen Rädern 12 sind Drehzahlsensoren 60, 61 zu
geordnet, wobei gegebenenfalls auch nur ein Drehzahlsensor 60 oder 61 vorge
sehen ist, die jeweils ein Signal entsprechend der Drehzahl der Räder 12 erzeu
gen; zusätzlich oder alternativ ist ein Sensor 52 an anderer geeigneter Stelle im
Antriebsstrang, beispielsweise an der Welle 8, zur Ermittlung der Getriebeaus
gangsdrehzahl vorgesehen. Die Getriebeeingangsdrehzahl kann mittels eines
weiteren Sensors ermittelt werden oder auch, wie im vorliegenden Ausführungs
beispiel, aus der Antriebsmotordrehzahl bestimmt werden, so kann beispielswei
se das im Getriebe eingestellte Übersetzungsverhältnis bestimmt werden.
Eine Betätigung der Reibungskupplungen 70, 71, die vorteilhaft aktiv zugedrückt,
in einem anderen Ausführungsbeispiel zweckmäßigerweise auch gezogen oder
auch eine gedrückt und die andere gezogen ausgeführt werden können, erfolgt
vorliegend mittels einer Betätigungseinrichtung 46, die zwei Antriebe oder auch
einen Kombinierten Antrieb zur Betätigung der Kupplungen 70, 71 umfaßt.
Zur Betätigung des Getriebes 6 sind Betätigungseinrichtungen 48, 50 vorgese
hen, wobei jede der Betätigungseinrichtungen Übersetzungsstufen eines Getrie
bestranges betätigt. Die Betätigungseinrichtungen 48, 50 umfassen jeweils einen
Antrieb für eine Wählbetätigung und einen weiteren für eine Schaltbetätigung. In
einem anderen Ausführungsbeispiel wird eine einzige derartige Betätigungsein
richtung 48 oder 50 zur Betätigung beider Getriebestränge bevorzugt, die geeig
net ist, sowohl Übersetzungsstufen des einen Stranges als auch Übersetzungs
stufen des anderen Stranges ein- bzw. auszulegen. Auch die Verwendung einer
anders gestalteten Betätigungseinrichtung mit nur einem Antrieb zur Erzeugung
einer Wähl- bzw. einer Schaltbewegung, wie beispielsweise einer Schaltwalzen
betätigung, ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel zweckmäßig; auch hier
kann für jeden Strang eine eigene Betätigungseinrichtung oder auch eine ent
sprechend gestaltete einzige Betätigungseinrichtung für beide Stränge vorgese
hen sein.
Die Betätigungseinrichtung 46 umfaßt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen hydraulischen Antrieb zur Betätigung der Kupplung 70 und einen elektri
schen Antrieb zur Betätigung der Kupplung 71, wobei es in einem anderen Aus
führungsbeispiel auch sehr zweckmäßig sein kann die Kupplung 70 elektromoto
risch und die Kupplung 71 hydraulisch zu betätigen oder, insbesondere wenn
große Betätigungskräfte gefordert sind, für beide Kupplungen ein hydraulisches
System zur Betätigung vorzusehen; die Getriebebetätigungseinrichtungen 48, 50
sind als elektrische Gleichstrommotoren ausgeführt.
Die Steuerung der Kupplung 4 und des Getriebes 6 erfolgt durch eine Steuerein
richtung 44, die zweckmäßigerweise mit der Betätigungseinrichtung 46 eine
bauliche Einheit bildet, wobei es in einem anderen Ausführungsbeispiel auch
von Vorteil sein kann, diese an anderer Stelle im Fahrzeug anzubringen. Die
Betätigung der Kupplungen 70, 71 und des Getriebes 6 kann in einer automati
schen Betriebsart durch die Steuereinrichtung 44 automatisiert erfolgen oder in
einer manuellen Betriebsart durch eine Fahrereingabe mittels einer Überset
zungswahleinrichtung 60, wie Schalthebel, wobei die Eingabe mittels Sensor 61
erfaßt wird.
In der automatischen Betriebsart werden Übersetzungsstufenwechsel durch eine
entsprechende Ansteuerung der Betätigungseinrichtungen 46, 48 und 50 gemäß
Kennlinien durchgeführt, die in einem der Steuereinrichtung 44 zugeordneten
Speicher abgelegt sind. Es sind eine Mehrzahl von durch zumindest eine Kennli
nie festgelegter Fahrprogramme vorhanden, zwischen denen der Fahrer wählen
kann, wie ein sportliches Fahrprogramm, in dem der Antriebsmotor 2 leistungs
optimiert betrieben wird, ein Economy-Programm, in welchen der Antriebsmotor
2 verbrauchsoptimiert betrieben wird oder ein Winter-Programm, in dem das
Fahrzeug 1 fahrsicherheitsoptimiert betrieben wird; weiterhin sind im beschrie
benen Ausführungsbeispiel Kennlinien adaptiv beispielsweise an das Fahrerver
halten und/oder an andere Randbedingungen wie Fahrbahnreibung, Außentem
peratur etc. anpaßbar.
Eine Steuereinrichtung 18 steuert den Antriebsmotor 2 über Einflußnahme auf
Gemischzuführung oder Zusammensetzung, wobei in der Figur stellvertretend
eine Drosselklappe 22 dargestellt ist, deren Öffnungswinkel mittels eines Win
kelgebers 20 erfaßt wird und dessen Signal der Steuereinrichtung 18 zur Verfü
gung steht. Bei anderen Ausführungen der Antriebsmotorregelung wird der
Steuereinrichtung 18, falls es sich um einen Verbrennungsmotor handelt, ein
entsprechendes Signal zur Verfügung gestellt, anhand dessen die Gemischzu
sammensetzung und/oder das zugeführte Volumen bestimmt werden kann;
zweckmäßigerweise wird auch das Signal einer vorhandenen Lambdasonde
verwendet. Weiterhin steht der Steuereinrichtung 18 im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel ein Signal eines vom Fahrer betätigten Lasthebels 14, dessen
Stellung mittels eines Sensors 16 erfaßt wird, ein Signal über eine Motordreh
zahl, erzeugt durch einen Drehzahlsensor 28, der der Motorabtriebswelle zuge
ordnet ist, ein Signal eines Saugrohrdrucksensors 26 sowie ein Signal eines
Kühlwassertemperatursensors 24 zur Verfügung.
Die Steuereinrichtungen 18 und 44 können in baulich und/oder funktionell ge
trennten Teilbereichen ausgebildet sein, dann sind sie zweckmäßigerweise bei
spielsweise mittels eines CAN-Bus 54 oder eine andere elektrische Verbindung
zum Datenaustausch miteinander verbunden. Jedoch kann es auch vorteilhaft
sein, die Bereiche der Steuereinrichtungen zusammenzufassen, insbesondere
da eine Zuordnung der Funktionen nicht immer eindeutig möglich ist und ein
Zusammenwirken notwendig ist. Insbesondere kann während bestimmten Pha
sen des Übersetzungsstufenwechsels die Steuereinrichtung 44 den Antriebs
motor 2 bezüglich der Drehzahl und/oder des Momentes steuern.
Sowohl die Betätigungseinrichtung 46 als auch die Betätigungseinrichtungen 48
und 50 erzeugen Signale, aus denen eine Position des Endbetätigungselemen
tes zumindest abgeleitet werden kann, welche der Steuereinrichtung 44 zur
Verfügung stehen. Die Positionsermittlung erfolgt vorliegend innerhalb des Ak
tors, wobei ein Inkrementalgeber verwendet wird, der die Aktorposition in Bezug
zu einem Referenzpunkt bestimmt. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann
es jedoch auch zweckmäßig sein, den Geber außerhalb des Aktors anzuordnen
und/oder eine absolute Positionsbestimmung beispielsweise mittels eines Po
tentiometers vorzusehen. Eine Bestimmung der Aktorposition ist in Hinblick auf
den Kupplungsaktor insbesondere deshalb von großer Bedeutung, als hierdurch
der Greifpunkt der Kupplung 4 einem bestimmten Einrückweg und somit einer
Aktorposition zuordenbar wird. Vorteilhaft wird der Greifpunkt der Kupplung 4 bei
Inbetriebnahme und während des Betriebs wiederholt neu bestimmt, insbeson
dere in Abhängigkeit von Parametern wie Kupplungsverschleiß, Kupplungstem
peratur etc. Eine Bestimmung der Getriebeaktorpositionen ist in Hinblick auf die
Bestimmung des eingelegten Übersetzungsverhältnisses wichtig.
Weiterhin stehen der Steuereinrichtung 44 Signale von Drehzahlsensoren 62
und 63 der nicht angetriebenen Räder 65 und 66 zur Verfügung. Zur Bestim
mung einer Fahrzeuggeschwindigkeit kann es sinnvoll sein, den Durchschnitts
wert der Drehzahlsensoren 62 und 63 bzw. 60 und 61 heranzuziehen, um Dreh
zahlunterschiede etwa bei Kurvenfahrt auszugleichen. Mittels der Drehzahle
signale kann die Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt und darüber hinaus auch
eine Schlupferkennung durchgeführt werden. In der Figur sind Ausgabeverbin
dungen der Steuereinrichtungen als durchgezogene Linien dargestellt, Eingabe
verbindungen sind gestrichelt dargestellt. Die Verbindung der Sensoren 60, 61,
62 und 63 zur Steuereinrichtung 44/18 ist nur angedeutet.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Betätigen von Kupplungen ist besonders
vorteilhaft so ausgebildet, daß bei Ausfall und/oder Fehlerhaftigkeit der Versor
gungs- und/oder Steuersignale oder der Energieversorgung oder einem Ver
gleichbaren Zustand zumindest eines Antriebes wenigstens einer der Stränge
aufgetrennt werden kann. Es ist hierzu bevorzugterweise eine unabhängige
Notbetätigungseinrichtung vorgesehen, mittels eine Kupplung ohne Verwendung
des Antriebes geöffnet werden kann; eine derartige Notbetätigungseinrichtung ist
nur für eine Kupplung vorgesehen. In einem anderen Ausführungsbeispiel wei
sen zweckmäßigerweise die Betätigungsmechanismen beider Kupplungen eine
Notbetätigungseinrichtung auf. Die Notbetätigungseinrichtung ist insbesondere in
Zusammenhang mit einem selbsthemmenden Betätigungsmechanismus sinn
voll, gegebenenfalls kann jedoch auch deren Verwendung zusammen mit einem
nicht selbsthemmenden Betätigungsmechanismus zweckmäßig sein.
Ein im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendeter selbsthem
mender Betätigungsmechanismus kann ein elektromechanischer sein, bei dem
die Betätigung der Kupplung mittels eines Elektromotors erfolgt, der mechanisch
mit dem Ausrücksystem verbunden ist, wobei die Selbsthemmung mechanisch in
den Übertragungsgliedern erzeugt wird. Auch die Verwendung eines elektrohyd
raulischen Betätigungsmechanismus, bei dem ein elektromotorischer Steller
unter Zwischenschaltung einer hydrostatischen Strecke und gegebenenfalls wei
teren mechanischen Übertragungselementen das Ausrücksystem betätigt kann
sehr zweckmäßig sein; in diesem Fall kann die Selbsthemmung entweder me
chanisch oder durch die Verwendung von Ventilen, die bei Nichtbetätigung eine
sperrende Vorzugsstellung einnehmen und so einen Druckabfall verhindern,
erreicht werden. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist es sehr vorteilhaft,
einen hydraulische Betätigungsmechanismus zu wählen, bei dem eine Pumpe
einen Betriebsdruck erzeugt, der mittels Ventilen gesteuert wird, wobei gegebe
nenfalls unter Zwischenschaltung mechanischer Übertragungselemente eine
Betätigung des Ausrücksystems erzeugt wird. Eine Selbsthemmung kann hier
durch Ventile erreicht werden, die bei Nichtbetätigung eine sperrende Vorzugs
stellung einnehmen und so einen Druckabfall verhindern.
Zur vom Kupplungsantrieb unabhängigen Notbetätigung des Betätigungsmechanis
mus ist im Falle eines hydromechanischen oder hydraulischen Betätigungsme
chanismusses zweckmäßigerweise ein Ventil vorgesehen, das nichtbetätigt eine
Vorzugsstellung einnimmt, die einen Druckabbau im auf das Ausrücksystem
wirkenden Betätigungszylinder erlaubt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird zumindest ein Strang nicht durch
Öffnen der Kupplung, sondern durch Einlegen von Neutral aufgetrennt. Die Not
betätigungseinrichtung ist in diesem Fall an der Getriebebetätigung vorgesehen
und geeignet, bei Ausfall und/oder Fehlerhaftigkeit der Versorgungs- und/oder
Steuersignale oder der Energieversorgung ein Herausnehmen einer eingelegten
Übersetzungsstufe zu ermöglichen; zweckmäßig kann eine Ausgestaltung sein,
bei der Übersetzungsstufen aktiv eingeschaltet und aktiv gehalten werden, so
daß inaktiv Neutral die Vorzugsstellung ist. Auch ein Mechanismus, der ge
nanntem Ausfall oder Fehlerhaftigkeit unabhängig ein Auslegen einer Überset
zungsstufe ermöglicht, wie Energiespeicher, kann in einer weiteren Ausfüh
rungsform als Notbetätigungseinrichtung zur Anwendung kommen.
Mit Fig. 2 ist schematisch und beispielhaft ein geteilter Antriebsstrang 200 eines
Fahrzeuges gezeigt. Ausgehend vom Antriebsmotor 201 verzweigt sich der
Antriebsstrang 200 in zwei Stränge 202 und 203, die im Abtrieb 212 wieder zu
sammengeführt werden. Jeder dieser beiden parallelen Stränge umfaßt eine
Gruppe von Übersetzungsstufen 208 und 209, wobei Übersetzungsstufen, zwi
schen denen zugkraftunterbrechungsreduziert geschaltet werden soll, unter
schiedlichen Gruppen zugehören. Beispielsweise sind bezüglich ihrer Überset
zung aufeinanderfolgende Übersetzungsstufen unterschiedlichen Gruppen zu
geordnet, so daß in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Gänge 1, 3 und
5 zu Gruppe 208 und die Gänge R, 2 und 4 zu Gruppe 209 gehören. Der Strang
202 umfassend die Gruppe 208 ist der Kupplung 204 zugeordnet, der Strang
203 umfassend die Gruppe 209 ist der Kupplung 205 zugeordnet.
Die beiden Kupplungen 204 und 205 sind derart betätigbar, daß eine geschlos
sen werden kann, während die andere geöffnet wird und umgekehrt. Auf diese
Weise kann das Antriebsmoment des Antriebsmotors 201 wahlweise über den
Strang 202 oder den Strang 203 übertragen werden oder es kann zwischen den
beiden Strängen aufgeteilt werden, wobei das Aufteilungsverhältnis durch die
eingestellte Übertragungskapazität der beiden Kupplungen 204 und 205 be
stimmt wird; durch ein kontinuierliches Steigern der Übertragungskapazität der
einen Kupplung und ein gleichzeitiges kontinuierliches Absenken der Übertra
gungskapazität der anderen Kupplung kann ein fließender Momentenübergang
von einem Strang auf den anderen erfolgen, wobei das auf den Abtrieb 212
übertragene Gesamtmoment trotz der in den Strängen unterschiedlichen Über
setzungsverhältnisse und eines Wechsels zwischen diesen keine Unterbrechung
oder unerwünscht große Gradienten aufweist.
Die Betätigungseinrichtungen 210 und 211 zur Schaltung der Gänge der Grup
pen 208 und 209 in den Strängen 202 und 203 ist vorliegend elektromotorisch
ausgeführt wie mit Fig. 1 beschrieben, mit der auch weitere vorteilhafte Ausfüh
rungsbeispiele genannt sind. Die Betätigung der Kupplungen 204 und 205 mit
tels den Antrieben 206 und 207 ist detailliert in der folgenden Fig. 3 gezeigt und
beschrieben.
In Fig. 3 ist eine Betätigungseinrichtung eines Kupplungsaggregates 301 dar
gestellt. Das Kupplungsaggregat 301 umfaßt zwei Kupplungsscheiben 314 und
315, mit denen zwei Kupplungen 302 und 303 gebildet werden. Die Kupplungs
scheibe 314 ist mit der die Welle 312 umgebenden Hohlwelle 311 verbunden,
die Kupplungsscheibe 315 ist mit der Welle 312 verbunden.
Mittels der Betätigungseinrichtung sind die Kupplungsscheiben durch eine axiale
Verlagerung der jeweiligen Anpreß- und Druckplatte relativ zueinander zwischen
diesen einspannbar, so daß eine dem Anpreßdruck entsprechende Mitnahme
erfolgt und ein entsprechendes Moment auf die Welle 313 übertragen werden
kann. Die Betätigung der Kupplung 302 erfolgt mittels eines Elektromotors 304,
der unter Zwischenschaltung eines nicht dargestellten selbsthemmenden Ge
triebes auf ein Ausrücksystem 310 wirkt, wodurch beispielsweise im Falle eines
Ausfalles der Spannungsversorgung des Elektromotors 304 sich die Anpreß-
bzw. Druckplatte der Kupplung 302 nicht wesentlich bewegen würde und sich die
Übertragungskapazität somit nicht wesentlich ändern würde. Weiterhin wird also
ein der Übertragungskapazität der Kupplung 302 entsprechendes Moment im
betreffenden Strang übertragen, was insbesondere von Vorteil ist, um das Fahr
zeug trotz Ausfall der Spannungsversorgung bewegen zu können.
Die Kupplung 303 wird mittels eines hydraulischen Zylinders 305 betätigt, der auf
ein Ausrücksystem 309 wirkt, das ebenso wie das Ausrücksystem 310 ein Aus
rücklager umfaßt, dessen einer Lagerteil mit der sich drehenden Anpreß- bzw.
Druckplatte der betreffenden Kupplung in Verbindung steht und dessen anderer
Lagerteil mit dem Antrieb des Ausrücksystems in Verbindung steht. Der Neh
merzylinder 305 steht über die Hydraulikleitung a mit dem Geberzylinder 307 in
Verbindung, der mittels eines nicht dargestellten selbsthemmenden elektromoto
rischen Stellers betätigt wird; der Geberzylinder 307 steht über die Leitung c mit
einem Speicher 308 für das Hydraulikmedium in Verbindung. Die Leitung b ver
bindet den Nehmerzylinder 305 mit dem Speicher 308, wobei in der Leitung ein
Ventil 306 vorgesehen ist. Das Ventil 306 ist vorliegend als 2/2-Wege-Ventil
ausgeführt, wobei auch eine andere Ausführungsform in frage kommen würde,
die dieselbe Funktion erfüllt, das stromlos die in der Figur gezeigte Vorzugsstel
lung einnimmt. Für eine Betätigung der Kupplung 303 ist das Ventil 306 mit
Strom beaufschlagt, so daß die Leitung b gesperrt wird. Ein durch den Geberzy
linder 307 bewirkter Druckaufbau in der Leitung a hat eine entsprechende Be
wegung des Nehmerzylinders 305 entgegen der Federkraft der Kupplung und
somit eine Betätigung der Kupplung 303 - vorliegend ein Einrücken - zufolge. Im
Falle eine Ausfalles der Versorgungsspannung der Betätigungseinrichtung der
Kupplung 303 wäre der Steller des Geberzylinders 307 stromlos, aufgrund des
sen Selbsthemmung würde jedoch kein Druckabfall in der Leitung a erfolgen
können, was aus Gründen der Sicherheit bei einem Ausfall der Versorgungs
spannung unbedingt erforderlich wäre. Durch das Ventil 306, dessen stromlose
Vorzugsstellung die dargestellte ist, wird jedoch die Leitung b zum Speicher 308
hin geöffnet, so daß der Druck im Nehmerzylinder 305 abgebaut werden kann
und die Kupplung 303 bedingt durch die in Öffnungsrichtung wirkende Federkraft
der Kupplung öffnet, womit der betreffende Strang aufgetrennt wird. Das ge
zeigte Ausführungsbeispiel verhindert vorteilhaft im Falle eines Ausfalls der
Spannungsversorgung ein Verspannen der beiden Getriebestränge 202 und 203
bzw. der Kupplungen 302 und 303 indem ein Strang aufgetrennt wird und erlaubt
dennoch die Bewegung des Fahrzeuges, indem im anderen Strang weiterhin ein
(Teil-)Moment übertragen wird.
Gemäß eines weiteren erfinderischen Gedankens wird vorgeschlagen, in Ver
bindung mit dem Getriebe des vorliegenden Fahrzeuges eine Elektromaschine
vorzusehen, deren Rotor, beispielsweise mit einer frei drehbare Schwungmasse,
die vorteilhaft mittels zumindest einer Kupplung von der Antriebseinheit wie
Brennkraftmaschine und von der Abtriebswelle zum Schwungnutz isolierbar ist,
verbunden ist, beziehungsweise diese bildet, so daß mittels dieser Anordnungen
Hybridantriebe möglich sind. Das Getriebe ermöglicht gemäß dieser Ausgestal
tung eine umfassende Nutzung der Elektromaschine beispielsweise als Starter
einheit für die Brennkraftmaschine, Stromgenerator, Teilantrieb, Vollantrieb
sowie als Einheit zur Umwandlung kinetischer Energie in elektrische Energie
oder in kinetische Rotationsenergie unter Verwendung des Rotors als
Schwungmasse bei Verzögerungsvorgängen des Fahrzeugs bei abgekoppelter
Brennkraftmaschine (Rekuperation).
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die
Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung
und/oder Zeichnungen offenbarte Merkmalskombination zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Aus
bildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des je
weiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen
der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Da die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik
am Prioritätstag eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die
Anmelderin sich vor, sie zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Tei
lungserklärungen zu machen. Sie können weiterhin auch selbständige Erfindun
gen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteran
sprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Ausführungsbeispiele sind nicht als Einschränkung der Erfindung zu verste
hen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Ab
änderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Ele
mente und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kom
bination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemei
nen Beschreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebe
nen und in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Ver
fahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe
entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegens
tand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen,
auch soweit sie Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.