DE10140365A1 - Vorrichtung zum Durchtrennen einer laufender Materialbahn und zum Festlegen des nachlaufenden Bahnanfangs auf einer Wickelhülse - Google Patents

Vorrichtung zum Durchtrennen einer laufender Materialbahn und zum Festlegen des nachlaufenden Bahnanfangs auf einer Wickelhülse

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Abstract

Eine Vorrichtung zum Durchtrennen einer zu einer angetriebenen Wickelrolle laufenden Bahn und zum Festlegen des nachlaufenden Bahnanfangs auf einem Wickelkern oder einer Wickelhülse weist eine die Bahn zu der Wickelrolle führende Wickelwalze, an die eine Wickelhülse anstellbar ist, ein die Bahn durchtrennendes Messer und Mittel zum Umleiten des Bahnanfangs von der Wickelwalze auf die angetriebene Wickelhülse auf. Um in einfacher Weise ohne einen Klebstoffauftrag das Anwickeln eines freigeschnittenen Bahnanfangs auf eine Wickelhülse zu ermöglichen, sind die Walzenspalte zwischen der Wickelwalze und der an diese angestellten Wickelhülse zangenartig an Trägern gelagerte Umlenkrollen einfahrbar, über die mindestens ein endloses Band läuft, das beim Einfahren der Umlenkrollen in die Walzenspalte 10 von der Wickelwalze abgewandten Teil der Wickelhülse umspannt. Die Wickelwalze ist mit einem aus einer auf einer Mantellinie liegenden Schlitz ausfahrbaren Trennmesser und in Drehrichtung hinter dem Trennmesser mit einer den durch den Trennschnitt gebildeten Bahnanfang in den Spalt zwischen der Wickelhülse und dem über die Umlenkrollen auf die Wickelhülse laufenden Band einleitenden Einrichtungen versehen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen einer zu einer angetriebenen Wickelrolle laufenden Materialbahn und zum Festlegen des nachlaufenden Bahnanfangs auf einem Wickelkern oder einer Wickelhülse mit einer die Bahn zu der Wickelrolle führenden Wickelwalze, an die eine Wickelhülse anstellbar ist, mit einem die Bahn durchtrennenden Messer und mit Mitteln zum Umleiten des Bahnanfangs von der Wickelwalze auf die angetriebene Wickelhülse.
  • Kontinuierlich hergestellte Materialbahnen, beispielsweise in einer Blasfolienanlage hergestellte flachliegende Schlauchbahnen oder einlagige Bahnen aus thermoplastischem Kunststoff, müssen zur Speicherung und Handhabung zu Wickelrollen aufgewickelt werden. Hierbei muß die jeweils zu einer Wickelrolle laufenden Bahn nach dem Fertigwickeln einer Wickelrolle durchtrennt und der Bahnanfang der nachlaufenden Bahn zum Anwickeln auf einen Wickelkern oder einer Wickelhülse festgelegt werden, um den Wickelvorgang ohne Störung oder Umleitung der kontinuierlich zugeführten Bahn fortsetzen zu können.
  • Es ist bekannt, den Anfang einer zu einer Wickelrolle aufzuwickelnden Bahn auf eine Wickelhülse aufzuwickeln, die zum Festlegen des Bahnanfangs mit einem Klebstoffauftrag versehen ist.
  • Um diesen mit einem zusätzlichen Aufwand aufzubringenden Klebstoffauftrag zu vermeiden, sind auch Vorrichtungen zum kleberlosen Anwickeln von Bahnen auf Wickelhülsen bekannt. Eine bekannte Vorrichtung zum kleberlosen Anwickeln eines Bahnanfangs auf einen Wickelkern oder eine Wickelhülse besteht aus einer an eine mit Saugbohrungen in ihrem Mantel versehene Zuführungswalze angestellte Wikkelhülse, auf die nach dem Durchtrennen der Bahn der dadurch gebildete Bahnanfang dadurch aufgewickelt wird, daß in den Walzenspalt zwischen der Zuführungswalze und der Wickelhülse ein Saugkasten eingefahren wird, der an einer verlängerten Kante mit einem die Bahn durchtrennenden Messer und anschließend an das Messer mit einer schalenförmig gekrümmten Wand versehen ist, die mit einem Bereich des Umfangs der Wickelhülse einen schalenförmig gekrümmten Kanal bildet, an dessen vorderem Ende im Bereich des Walzenspalts durch den Saugkasten Luft in der Weise angesaugt wird, daß der Bahnanfang in den Führungskanal hineingesaugt, und dadurch an der Wickelhülse festgelegt wird, daß der Bahnanfang in den Spalt zwischen der Zuführungswalze und der Wickelhülse einläuft, in der er von der nachlaufenden Bahn überdeckt wird, so daß der Bahnanfang nach einer Windung auf der Wickelhülse festgelegt ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die in baulich einfacherer Weise ohne einen Klebstoffauftrag das Anwickeln eines freigeschnittenen Bahnanfangs auf eine Wickelhülse ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß in die Walzenspalte zwischen der Wickelwalze und der an diese angestellten Wickelhülse zangenartig an Trägern gelagerte Umlenkrollen einfahrbar sind, über die mindestens ein endloses Band läuft, das beim Einfahren der Umlenkwalzen in den Walzenspalt den von der Wickelwalze abgewandten Teil der Wickelhülse umspannt, und daß die Wickelwalze mit einem aus einem auf einer Mantellinie liegenden Schlitz ausfahrbaren Trennmesser und in Drehrichtung hinter dem Trennmesser mit einer den durch den Trennschnitt gebildeten Bahnanfang in den Spalt zwischen der Wickelhülse und dem über die Umlenkrolle laufenden Band einleitenden Einrichtung versehen ist. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung drückt das die Wickelhülse umspannende Band oder die diese umspannenden Bänder den Bahnanfang fest auf den Umfang der Wickelhülse an, wobei der aus dem anderen Spalt zwischen der Wickelhülse und dem über die andere Umlenkrolle laufenden Band austretende Bahnanfang in den Spalt zwischen der Wickelhülse und dem auf diese auflaufenden Materialbahn eingeführt wird, so daß der Bahnanfang auf der Wickelhülse nach einer Umschlingung festgelegt ist.
  • Ein besonderes Problem bei der Anwicklung von Wickelkernen oder Wickelhülsen mit einem Bahnanfang besteht jedoch darin, daß die zu Wickelrollen aufzuwickelnden Bahnen asymmetrisch sind, was bedeutet, daß sie Seiten mit unterschiedlichen Eigenschaften besitzen. Je nach der Weiterverarbeitung der zu Wickelrollen aufgewickelten Bahnen ist es daher erwünscht, daß die eine oder die andere Seite auf der Wickelrolle außen liegt. Um Wickelrollen herstellen zu können, auf denen die Bahnen mit wechselnden Außenseiten, also einmal mit der einen und zum anderen mit der anderen außen liegenden Seite aufgewickelt werden, ist es erforderlich, die Zuführungswalze und den Wickelkern oder die Wickelhülse mit entgegengesetzten Drehrichtungen anzutreiben, was es erforderlich macht, den durch Trennung der Bahn gebildeten Bahnanfang der Wickelhülse je nach Drehrichtung aus einander entgegengesetzten Richtungen von der Zuführungswalze zuzuführen. Eine derartige Zuführung des Bahnanfangs zu der Wickelhülse aus einander entgegengesetzten Richtungen ist bei der bekannten Vorrichtung nicht möglich.
  • Um es zu ermöglichen, den Bahnanfang einer zu einer Wickelrolle aufzuwickelnden Bahn zu einem Wickelkern oder einer Wickelhülse in der Weise je nach Drehrichtung etwa tangential zuzuführen, daß die Bahn wahlweise mit der einen oder der anderen Seite ausliegend zu einer Wickelrolle aufgewickelt werden kann, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Wickelwalze und die Wickelhülse oder der Wickelkern zum Wickeln der Bahn mit wechselnden Außenseiten auf die Wickelhülse mit entgegengesetzten Förderrichtungen antreibbar sind und daß beidseits des Trennmessers den durch den Trennschnitt gebildeten Bahnanfang in den Walzenspalt zwischen der Wickelhülse und dem über die Umlenkrolle auf die Wickelhülse laufenden Band einleitende Einrichtungen vorgesehen sind.
  • Zweckmäßigerweise sind die die Umlenkrollen lagernden Träger an einem Traggestell, das in Richtung auf die Wickelwalze und in Gegenrichtung verfahrbar ist, schwenkbar gelagerte zangenartige Arme, die durch einen Antrieb in Richtung aufeinander zu und voneinander weg verschwenkbar sind. Auf diese Weise läßt sich die jeweils neu anzuwickelnde Wickelhülse durch bekannte Einrichtungen in Anlage an die Wickelrolle bringen und anschließend von dem diese umschlingenden Band einfassen.
  • Das Traggestell ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit Umlenkrollen und Spannrollen für die endlosen Bänder versehen.
  • Zweckmäßigerweise sind die Arme abgewinkelt und in den Winkelbereichen sind Umlenkrollen gelagert, über die die endlosen Bänder laufen.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die den Bahnanfang in den Walzenspalt einleitende Einrichtung aus in dem Mantel der Wickelwalze angeordneten Blasdüsen besteht. Sobald das Trennmesser auf der Wickelwalze den den neuen Bahnanfang bildenden Trennschnitt ausgeführt hat, werden die Blasdüsen mit Blasluft beaufschlagt, die durch eine Drehdurchführung zugeführt werden kann, so daß die Blasluft den freigeschnittenen Bahnanfang in den Zwickelspalt zwischen der Wickelhülse und dem über die Umlenkrollen der einen Seite auf die Wickelhülse auflaufenden Wand einleitet.
  • Um sicherzustellen, daß der freigeschnittene Bahnanfang vor Erreichen des Zwickelspalts nicht von der Wickelwalze abgezogen wird, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Einrichtung zur Beaufschlagung der Blasluftdüsen mit Saugluft vorgesehen, die durch eine entsprechende Steuerung schlagartig auf Blasluft umgeschaltet wird, wenn der freigeschnittene Bahnanfang in den Zwickelspalt einzuführen ist.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
  • Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Aufwickeln von Bahnen zu Wickelrollen mit der erfindungsgemäßen Anwickelvorrichtung in schematischer Darstellung,
  • Fig. 2 einen Schnitt durch die Wickelwalze nach Fig. 1 mit einer an diese angestellten Wickelhülse,
  • Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung unmittelbar vor Durchführung des Trennschnitts an der über die Wickelwalze laufenden Materialbahn,
  • Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung nach Durchführung des Trennschnitts und Umleitung des freigeschnittenen Bahnanfangs auf die Wickelhülse,
  • Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, in der der Bahnanfang die Wickelhülse nahezu einmal umschlungen hat,
  • Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, in der der Anwickelvorgang der Wickelhülse beendet ist,
  • Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung während des Abfahrens des die Wickelhülse teilweise umschlingenden Bandes,
  • Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, in der die die Wickelhülse umschlingenden Bänder tragende Einrichtung von der Wickelhülse abgefahren ist, und
  • Fig. 9 eine Seitenansicht der die Wickelhülse umschlingenden Bänder tragenden Einrichtung in ihrer Anwickelstellung.
  • Aus Fig. 1 ist die perspektivische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Aufwickeln von Materialbahnen, beispielsweise Folienbahnen, zu Wickelrollen 2 in schematischer Form ersichtlich. Die in Fig. 1 nicht dargestellte Materialbahn wird über nicht dargestellte Führungs- und Umlenkwalzen über die Wickelwalze 3 der Wickelrolle 2 zugeführt. Die Wickelwalze 3 ist als Saug-, Blas- und Messerzylinder ausgeführt, wie sie nachstehend noch näher beschrieben wird. In der aus Fig. 1 ersichtlichen Darstellung ist die Wickelrolle 2 nahezu fertiggewickelt, so daß ein Rollenwechsel bevorsteht, der dadurch vorgenommen wird, daß die zu der Wickelrolle 2 laufende Bahn durchtrennt, der durch den Trennschnitt gebildete Bahnanfang auf die in ihrer Bereitschaftsstellung befindliche Wickelhülse 4 angewickelt, die fertig gewickelte Wickelrolle durch Verschwenken der die Wickelrolle tragenden Schwenkarme 5 aus ihrer Wickelstellung herausbewegt und abgefördert und sodann die angewickelte Wickelhülse 4 in ihre Wickelstellung überführt wird, in der sie zwischen den zurückgeschwenkten Tragarmen 5 gelagert ist.
  • Die Zuführung der Wickelhülsen 4 aus dem Magazin 6 (s. Fig. 8) für Wickelhülsen in ihre aus Fig. 1 ersichtliche, an die Wickelwalze 3 angestellten Wickelstellung, die Überführung der angewickelten Wickelhülsen 4 in ihre Wickelstellung zwischen den Tragarmen 5 und der Abtransport der fertiggewickelten Wickelrollen vollzieht sich in bekannter Weise, die beispielsweise in DE 39 03 270 C2 beschrieben ist und hier nicht näher beschrieben wird, weil sie nicht zu der vorliegenden Erfindung gehört.
  • Die kontinuierlich zugeführte Materialbahn 8, die der Wickelwalze 3 durch Leit- und Umlenkwalzen zugeführt wird, läuft über diese auf die Wickelrolle 2 auf, wobei der Wickelkern oder die Wickelhülse und die sich auf dieser bildende Wickelrolle zu ihrem Antrieb unmittelbar an die Wickelwalze 3 angestellt sein kann. Wird die sich bildende Wickelrolle unmittelbar von der Wickelwalze 3 angetrieben, handelt es sich um einen sogenannten Kontaktwickler. Die Wickelrolle kann aber auch durch einen sogenannten Spalt-Wickler gebildet werden, bei dem die Wickelrolle oder deren Wickelkern oder die Wickelhülse mit einem eigenen Antrieb versehen ist.
  • Die Wickelwalze 3 ist in der dargestellten Weise in Seitenteilen 7 des Gestells gelagert. Die die Wickelhülse 4 lagernden Einrichtungen sind bekannter Art und daher nicht dargestellt.
  • Aus Fig. 2 ist die die Wickelwalze 3 angestellte Wickelhülse 4 ersichtlich, und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem die Materialbahn 8 noch über die Wickelwalze 3 zu der Wickelrolle 2 läuft. Die Wickelhülse 4 ist von einer Schar von endlosen Anwickelbändern 9 teilweise umschlungen, die in einem Gestell 10 über Umlenkrollen 11, Spannrollen 12 und schwenkbare Umlenkrollen 13 laufen. Das Gestell 10 besteht aus parallel zur Achse der Wickelwalze 3 verlaufenden Trägern, die durch Tragplatten 14 miteinander verbunden sind, auf denen Umlenkrollen 11 für die endlosen Anwickelbänder 9 gelagert sind. Weiterhin sind an den Tragplatten 14 um zu der Achse der Wickelrolle 3 parallele Schwenkachsen 15 zangenartig gegensinnig verschwenkbare abgewinkelte Arme 16 gelagert, die mit nach innen hin abgewinkelten Endstücken 17 versehen sind, an deren freien Enden die schwenkbaren Umlenkrollen 13 gelagert sind. In dem Winkelbereich zwischen den Armen 16 und den Endstücken 17 sind weitere Umlenkrollen 18 für die endlosen Anwickelbänder 9 gelagert. Jede Tragplatte 14 ist mit einem Pneumatikzylinder 19 verbunden, deren Kolbenstange 20 eine Platte 21 trägt, auf der in einem Lagerbock 22 die Spannrolle 12 gelagert ist. Bei dem Pneumatikzylinder 19 handelt es sich vorzugsweise um einen einseitig druckluftbeaufschlagten Pneumatikzylinder. Der Pneumatikzylinder wird aktiv mit Druckluft beaufschlagt, um die erforderliche Vorspannung an den Wickelbändern zu erzeugen.
  • Die Platte 21 trägt seitliche Führungsstangen 23, die in mit der Tragplatte 14 verbundenen Führungsbuchsen 24 geführt sind. In Fig. 9 ist die Spannrolle 12 in einer ausgefahrenen Stellung gezeigt, die beispielsweise der Stellung der Arme 16 nach Fig. 8 entspricht, in der die endlosen Anwickelbänder 9 die Wickelhülse 4 nicht umschlingen.
  • Das Gestell 10 ist in dem Wicklergestell, von dem nur die Seitenteile 7 dargestellt sind, parallel zu sich selbst längsverschieblich geführt, und zwar in der Weise, daß die Verschiebung in der Mittelebene 26 des Gestells 10 erfolgt, die durch die Durchmesserebenen der Wickelhülse 4 in ihrer Anwickelstellung und der Wickelrolle 3 verläuft.
  • Zur synchronen gegensinnigen Verschwenkung der Schwenkarme 16 sind diese unterhalb ihrer Gelenke 15 mit Koppelstangen 28 gelenkig verbunden, deren inneren Enden an einem drehbar gelagerten Doppelhebel oder einem Drehteller 29 angelenkt sind. Der Drehteller 29 ist mit einem federnden Element oder einem Antrieb versehen, der bestrebt ist, die Arme 13 nachgiebig nach außen zu verschwenken.
  • Die als Saug-, Blas- und Messerzylinder ausgebildete Wickelwalze 3 ist in ihrem Inneren mit einem nicht dargestellten radial ausfahrbaren, vorzugsweise mit einer gezackten Schneide versehenen Trennmesser versehen, das zum Durchtrennen der über die Wickelwalze 3 laufenden Materialbahn einen durchgehenden oder unterbrochenen Schlitz 30 in dem Mantel der Wickelwalze durchsetzt. In Drehrichtung A der Wickelwalze 3 sind in dem Mantel der Wickelwalze 3 hinter den Messerschlitzen 30 mehrere Reihen von Bohrungen 31 angebracht, die in einen Kasten 32 münden, der mit einem Anschluß 33 für Saugluft und einem Anschluß 34 für Blasluft versehen ist.
  • Ein Rollenwechsel vollzieht sich mit der erfindungsgemäßen Rollenwechselvorrichtung folgendermaßen:
    Vor dem Rollenwechsel befindet sich das Gestell 10 in seiner aus Fig. 8 ersichtlichen Bereitschaftsstellung oberhalb der in ihre Anwickelstellung verfahrene Wickelhülse 4. Zur Vorbereitung des Rollenwechsels wird sodann das Gestell 10 aus seiner aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung in seine aus Fig. 2 ersichtliche Stellung verfahren. Bei diesem Vorgang stützt sich die Schar der Anwickelbänder 9 auf der Wickelhülse 4 ab, so daß diese die Wickelhülse 4 bei ihrem Verfahren aus der aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung umschlingen. Bei dieser Umschlingung werden die schwenkbaren Umlenkrollen 13 mit den Armen 16 gegen die Kraft des Drehtellers 29 zunächst nach außen geschwenkt, bevor sie unter Absenkung des Gestells 10 nach innen hin zusammenfahren, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der Drehteller 29 wird durch einen gesteuerten Motor, einen Drehzylinder oder eine andere geeignete Antriebseinrichtung in kontrollierter Weise bewegt. Bei diesem Vorgang werden die Anwickelbänder 9 durch die Spannrollen 12 dadurch unter Spannung gehalten, daß auf diese die Pneumatikzylinder 19 die erforderliche Spannkraft ausüben. Bei diesem Vorgang verfahren die Spannrollen 12 aus ihrer aus Fig. 9 ersichtlichen oberen Stellung 12'.
  • Sobald die verschwenkbaren Umlenkrollen ihre aus Fig. 2 ersichtliche Stellung in den Zwickelspalten zwischen der Wickelrolle 3 und der Wickelhülse 4 erreicht hat, erfolgt bei dem nächsten Durchlauf des Messerspalts 30 oder einem der nächsten Durchläufe des Messerspalts 30 der Trennschnitt durch Ausfahren des Messers über den Spalt hinaus durch eine nicht dargestellte Steuerung, und zwar in dem Bereich zwischen dem Kontakt oder der größten Annäherung der Wickelhülse 4 an die Wickelwalze 3.
  • Aus Fig. 3 ist die Stellung des Messerspalts 30 unmittelbar vor der Ausführung des Trennschnitts ersichtlich, der erfolgt, bevor der Messerspalt 30 unter der verschwenkbaren Umlenkrolle 13 hindurchgelaufen ist.
  • In der aus Fig. 4 ersichtlichen Stellung des Messerspalts 30 unter der verschwenkbaren Umlenkrolle 13 ist der Trendschnitt bereits ausgeführt und der durch den Trennschnitt gebildete neue Bahnanfang 32 ist bereits in den Zwickelspalt zwischen der Wickelhülse 4 und den von der schwenkbaren Umlenkrolle 13 ablaufenden Wickelbändern 9 eingetreten. Die Einführung in diesen Wickelspalt erfolgt dadurch, daß durch den Stutzen 34 dem Kasten 32 in dem Moment in Richtung der aus Fig. 4 ersichtlichen Pfeile Blasluft zugeführt wird, in dem der Messerspalt 30 die Stelle der größten Annäherung der Wickelhülse 4 an die Wickelwalze 3 durchlaufen hat. In diesem Moment erfolgt durch eine Steuerung schlagartig die Umsteuerung von Saugluft auf Blasluft, so daß der freigeschnittene Bahnanfang 32 der Materialbahn 8 von dem Umfang der Wickelwalze 3 abgehoben und in den Zwickelspalt eingeführt wird. Die vor der Beaufschlagung des Kastens 32 mit Blasluft an diesen angelegt Saugluft sorgt dafür, daß der Bahnanfang bei vorzeitigem Trennschnitt nicht von der Wickelwalze abgezogen wird.
  • Aus Fig. 5 ist die Situation ersichtlich, in der der Bahnanfang 32 die Wickelhülse 4 nahezu einmal vollständig umschlungen hat, so daß der Bahnanfang 32 in den Zwickelspalt zwischen der Wickelwalze 3 und der Wickelhülse 4 einläuft und dadurch durch Überlagerung der nächsten gewickelten Lage festgelegt wird.
  • Aus Fig. 6 ist die Situation ersichtlich, in der die Wickelhülse 4 durch mehrere Umschlingungen des Bahnanfangs angewickelt ist, so daß die Arme 16 und das diese tragende Gestell 10 durch Spreizen der Arme und Abfahren des Gestells 10 nach oben hin entfernt werden kann.
  • Die aus Fig. 7 ersichtliche Stellung des Gestells 10 entspricht der aus Fig. 6 ersichtlichen.
  • In der aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung ist das Gestell 10 nach oben hin in seine Bereitschaftsstellung verfahren, in der es bis zum dem nächsten Anwickelvorgang verharrt. Aus der Fig. 8 heraus wird sodann die angewickelte Wickelhülse 4 in bekannter Weise an die Arme 5 des Wickelgestells übergeben, in denen sodann der Folienwickel 2 fertiggewickelt wird.
  • Soll die Vorrichtung in der Weise betrieben werden, daß wahlweise ein Links- oder Rechtswickeln mit wechselnden Außenseiten der Materialbahn 8 stattfindet, ist etwa spiegelbildlich zu dem Messerspalt 30 ein zweiter Kasten 32 mit Anschlüssen für Blas- und Saugluft vorgesehen, wobei dann die Steuerung dieser Saug- und Blasluft in der Weise erfolgt, daß nach Umkehr der Drehrichtungen der Wickelwalze und der Wickelhülse 4 der freigeschnittene Bahnanfang in den anderen Wickelspalt eingeführt wird.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Durchtrennen einer zu einer angetriebenen Wickelrolle (2) laufenden Materialbahn (8) und zum Festlegen des nachlaufenden Bahnanfangs auf einem Wickelkern oder einer Wickelhülse (4) mit
einer die Bahn zu der Wickelrolle (2) führenden Wickelwalze (3), an die eine Wickelhülse (4) anstellbar ist, mit
einem die Bahn (8) durchtrennenden Messer und mit
Mitteln zum Umleiten des Bahnanfangs von der Wickelwalze auf die angetriebene Wickelhülse,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Walzenspalte zwischen der Wickelwalze (3) und der an diese angestellten Wickelhülse (4) zangenartig an Trägern (16) gelagerte Umlenkrollen (13) einfahrbar sind, über die mindestens ein endloses Band (9) läuft, das beim Einfahren der Umlenkrollen (13) in die Walzenspalte den von der Wickelwalze (3) abgewandten Teil der Wickelhülse (4) umspannt, und
daß die Wickelwalze (3) mit einem aus einem auf einer Mantellinie liegenden Schlitz (30) ausfahrbaren Trennmesser und in Drehrichtung (A) hinter dem Trennmesser mit einer den durch den Trennschnitt gebildeten Bahnanfang (32) in den Spalt zwischen der Wickelhülse (4) und dem über die Umlenkrollen (13) auf die Wickelhülse (4) laufenden Band einleitenden Einrichtungen versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwalze (3) und die Wickelhülse (4) oder der Wickelkern zum Wickeln der Bahn (8) mit wechselnden Außenseiten auf die Wickelhülse (4) mit entgegengesetzten Förderrichtungen antreibbar sind und daß beidseits des Trennmessers den durch den Trennschnitt gebildeten Bahnanfang (32) in den Spalt zwischen der Wickelhülse und dem über die Umlenkrollen auf die Wickelhülse laufenden Band einleitende Einrichtungen vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umlenkrollen (13) lagernden Träger an einem Gestell (10), das in Richtung auf die Wickelwalze (3) und in Gegenrichtung verfahrbar ist, schwenkbar gelagerte zangenartige Arme (16) sind, die durch Federkraft oder einen Antrieb in Richtung aufeinander zu und voneinander weg verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (10) mit Umlenkrollen (11) und Spannrollen (12) für die endlosen Anwickelbänder (9) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (16) abgewinkelt und in den Winkelbereichen Umlenkrollen (18) gelagert sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bahnanfang (32) in den Walzenspalt einleitende Einrichtung aus in den Mantel der Wickelwalze (3) angeordneten Blasdüsen besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Beaufschlagung der Blasluftdüsen mit Saugluft vorgesehen ist.
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