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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Servicesystem zum Erstellen
von Legitimationsausweisen wie insbesondere Fahrscheinen, Eintrittskarten,
Zahlungsbelegen, Kantinenbons u.dgl. mittels einer Telekommunikationseinrichtung,
insbesondere mittels eines Handys, wobei der Telekommunikationseinrichtung
seitens eines Telekommunikationsproviders eine bestimmte, bei Benutzung
der Telekommunikationseinrichtung übertragbare Rufnummer, im folgenden
Kundenrufnummer genannt, zugeordnet ist.
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Solche
Verfahren und Systeme sind bekannt und in Benutzung. So stellt die österreichische
Bundesbahn (ÖBB)
auf ihrer Internet-Seite http://www.oebb.at/ special/14a.html unter
der Überschrift "Das A1 Handy als ÖBB-Ticket" ein Verfahren zum
Erwerben eines Fahrscheins vor, bei dem der Kunde von seinem Mobiltelefon
eine sogenannte Kurznachricht (im nachfolgenden in Übereinstimmung
mit dem üblichen
Sprachgebrauch kurz als SMS bezeichnet, womit nicht der zugrundeliegende Dienst,
also der Short Message Service, sondern die tatsächliche Nachricht gemeint ist)
mit den Daten des gewünschten
Fahrscheins, insbesondere Fahrtantritts- und Zielbahnhof an ein
Servicesystem der ÖBB sendet,
das die Kurznachricht automatisch auswertet und an das Mobiltelefon
des anfragenden Kunden eine Kurznachricht mit den Daten des gewünschten Fahrscheins
einschließlich
der Kosten des Fahrscheines als Angebot sendet. Möchte der
Kunde das Angebot annehmen und den Fahrschein erwerben, muß er eine
weitere SMS an das automatische Servicesystem der ÖBB senden,
wobei er die mittlerweile von den meisten Mobiltelefonen standardmäßig zur
Verfügung
gestellte Antwortfunktion benutzen kann. Nimmt er das Angebot zu
den übermittelten Konditionen
an, wird vom Servicesystem der ÖBB eine
weitere SMS, die als Fahrschein fungiert, erzeugt und an das Handy
des Kunden gesandt. Bei der Fahrscheinkontrolle zeigt der Kunde
dann sein Handy vor und ruft die im Handy gespeicherte entsprechende
SMS ab. Hat der Kontrolleur aus irgendwelchen Gründen Zweifel an der Authentizität der SMS,
kann er deren Echtheit anhand eines in der SMS enthaltenen Sicherheitscodes überprüfen.
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Daneben
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 197 43 630 A1 ein Verfahren
zum Erstellen eines Fahrscheins bekannt, bei dem der Kunde über ein
digitales Datennetz, insbesondere über Internet, einen Fahrschein
bestellt, den er dann vorteilhaft nach entsprechender Identifizierung
des Kunden sofort auf seinem eigenen Drucker ausdrucken kann, wobei
durch geeignete Codierung des zu druckenden Fahrscheins sichergestellt
ist, daß bei
Fahrscheinkontrollen Fälschungen
und insbesondere Kopien auffallen.
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Wenngleich
viele Mobiltelefone inzwischen über
das sogenannte Wireless Application Protocol (WAP) die mobile Einwahl
ins Internet und damit auch den Zugriff auf die von verschiedenen
Dienstleistern wie Verkehrsbetrieben, Theatern, Kinos und dergleichen
eingerichteten Online-Ticket- und Online-Fahrausweis-Bestellannahmen
erlauben, führt der
Kunde üblicherweise
keinen Drucker mit sich, so daß gegenüber dem
aus der genannten Offenlegungsschrift bekannten Verfahren das von
der ÖBB eingesetzte
Verfahren, bei dem eine SMS als Legitimationsausweis dient, für die mobile
Anwendung wesentlich vorteilhafter erscheint.
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Bei
dem von der ÖBB
eingesetzten Verfahren müssen
jedoch insgesamt vier Kurznachrichten ausgetauscht werden, von denen
zwei vom Kunden am Handy eingegeben werden müssen, was aufgrund der Tatsache,
daß die
meisten Handys noch nicht über
eine solche alphanumerische Tastatur, bei der jedem Buchstaben eine
eigene Taste zugeordnet ist, verfügen, relativ umständlich ist. Üblich sind
zur Zeit Handies, bei denen jede Zifferntaste mehrfach belegt ist,
so daß ggf.
durch wiederholtes Drücken
einer Taste der gewünschte
Buchstabe ausgewählt werden
muß.
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Zudem
ist das Versenden von Kurznachrichten mittels Short Message Service
mit einem zwar absolut betrachtet relativ kleinen Gebührenbetrag verbunden,
jedoch summieren sich die Beträge
bei häufiger
Nutzung der SMS-Funktion schnell zu nicht unerheblichen Beträgen, und
in Relation zu den Kosten des erwerbbaren Legitimationsausweises,
also etwa eines Straßenbahnfahrscheins,
erscheinen selbst absolut gesehen kleine Beträge unangemessen groß. Aufwand
und Kosten haben wohl auch dazu geführt, daß die ÖBB das beschriebene Verfahren
erst für
Fahrscheine ab einer gewissen Preiskategorie (Fahrtstrecke größer als
70 km), nicht jedoch für
Kurzstrecken im Nahverkehr zuläßt.
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Daneben
sind verschiedene Verfahren zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen
per Handy bekannt, z.B. aus der WO 94/11849 und der
US 6,169,890 B1 , bei denen
sich der Kunde jeweils durch Eingabe einer sogenannten PIN (persönliche Identifikationsnummer)
identifizieren muß und
bei denen jeweils von den Möglichkeiten
der sogenannten SIM-Karte (Subscriber Identity Module) Gebrauch gemacht
wird, bei der es sich um eine Chipkarte mit Prozessor und Speicher
für GSM-Telefone
(Global System for Mobile Communications) handelt. Die Eingabe der
PIN ist nicht nur lästig,
es wird dabei auch jeweils eine Verbindung zwischen dem Kunden und
dem Servicesystem aufgebaut, was mit Telekommunikationskosten verbunden
ist.
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Aus
der
DE 199 40448 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausgabe virtueller Wertmarken
bekannt. Dabei können
unterschiedliche Übertragungskanäle zum Austausch
von Daten zwischen einem Kunden und einem Servicesystem genutzt werden,
wobei allerdings immer eine Verbindung zwischen einem kundenseitigen
Telekommunikationsendgerät
und dem Servicesystem aufgebaut wird, wofür regelmäßig Gebühren anfallen, was insbesondere
im sogenannten Micropayment-Bereich, also bei der Bezahlung geringwertiger
Waren und Dienstleistungen wie z.B. Park- oder Mautgebühren, zu
einer prozentual gesehen nicht unerheblichen Verteuerung der Ware
bzw. Dienstleistung führt.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und ein System anzugeben, mittels welchem schnell und bei Bedarf auch
mobil Legitimationsausweise, wie insbesondere Fahrscheine, Eintrittskarten,
Zahlungsbelegen, Kantinenbons u.dgl. in besonders einfacher und
kostengünstiger
Weise unter Verwendung einer Telekommunikationseinrichtung, insbesondere,
aber nicht notwendigerweise, eines Handys, erstellt werden können.
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Die
Aufgabe wird in verfahrensmäßiger Hinsicht
gelöst
von einem Verfahren der eingangs genannten Art, bei welchem die
folgenden Schritte ausgeführt
werden:
- – Anwahl
einer einem bestimmten Legitimationsausweis zugeordneten Rufnummer
(Servicerufnummer) bei einem automatischen Servicesystem mittels
der Telekommunikationseinrichtung und Übertragen der Kundenrufnummer,
- – Erfassen
der Kundenrufnummer seitens des Servicesystems ohne Annahme des
Anrufs,
- – Prüfen der
Kundenrufnummer hinsichtlich der Berechtigung zum Erhalten des Legitimationsausweises
und, wenn eine Berechtigung zum Erhalten des Legitimationsausweises
besteht,
- – Erstellen
von Abrechungsdaten bezüglich
des angeforderten Legitimationsausweises und
- – Senden
eines den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht an eine Ausgabe-
oder Speichereinrichtung.
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Die
Erfindung beruht also auf der überraschenden
Erkenntnis, daß es
zum automatischen Auslösen
von Bezahlvorgängen
insbesondere im genannten Micropaymentbereich möglich ist, alle für den Bezahlvorgang
relevanten Daten vom Kunden an ein entsprechendes Servicesystem
zu übertragen,
in dem die an sich bekannte Rufnummernübertragungsfunktion in völlig neuer
Weise genutzt wird.
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Da
die Anrufe beim Servicesystem nicht angenommen werden, also über die Übertragung
der Rufnummer hinaus keine Verbindung zwischen Telekommunikationseinrichtung
und Servicesystem hergestellt wird, entstehen dem Kunden je nach
den Konditionen der Netzbetreiber für die Anrufe keine (wie zur
Zeit z.B. in Deutschland) oder allenfalls nur ganz geringe Kosten
(in bestimmten Ländern
fallen bereits beim Anrufen einer Rufnummer Gebühren an, auch wenn der Anruf
nicht angenommen wird).
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Der
Kunde muß also – anders
als bei den bekannten Verfahren – keinerlei Kurznachrichten
in sein Telefon eingeben. In der besonders einfachen Durchführungsform
braucht er noch nicht einmal empfangene Kurznachrichten zu lesen
und zu bestätigen. Dabei
sei an dieser Stelle bemerkt, daß im folgenden unter dem Begriff
Kunde immer diejenige Person verstanden wird, die einen Legitimationsausweis
anfordert.
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Die
oben genannte, besonders einfache Durchführungsform des Verfahrens eignet
sich insbesondere für
solche Bezahlvorgänge,
bei denen der Kunde eine Kontrollstelle passieren muß, wie z.B. eine
Kasse, eine Autobahnmautstelle oder eine beschrankte Parkhausausfahrt,
denn der Legitimationsausweis kann dann direkt an eine bei der Kontrollstelle
installierte Ausgabeeinrichtung gesandt werden, wobei betont sei,
daß es
sich bei den hier in Frage stehenden Legitimationsausweisen nicht
um materielle, also z.B. gedruckte Legitimationsausweise wie z.B.
Eintrittskarten handeln muß,
gleichwohl aber handeln kann. Im Regelfall besteht ein Legitimationsausweis
der hier in Frage stehenden Art lediglich aus einer auf einem Bildschirm
oder einem Display dargestellten oder, falls die Legitimation automatisch kontrolliert
wird, auch bloß gespeicherten
Nachricht.
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In
einem besonders einfachen Fall kann es ausreichen, wenn das Servicesystem
bloß z.B.
bei der Kundenrufnummer anruft, ohne daß der Anruf seitens des Kunden
angenommen wird, da bei entsprechender Ausgestaltung der verwendeten
Kommunikationseinrichtung von dieser das Ankommen des Anrufs des
Servicesystems gespeichert und/oder angezeigt wird und bereits die
Tatsache, daß das
Servicesystem beim Kunden angerufen hat, als Legitimationsausweis
dienen kann.
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Insbesondere
bei mobilen Anwendungen, wenn der Kunde vor Ort z.B. von seinem
Handy aus eine Ware oder Dienstleistung bezahlen will, kann vorgesehen
sein, daß das
Servicesystem den Anruf des Kunden nach Prüfung und Erfassung der Anbrechungsdaten
ohne Annahme des Anrufs an eine Kontrollstelle weiterleitet, bei
der dann die Kundenrufnummer angezeigt wird. Beispielsweise kann
der Kassierer an einer Eintritts- oder Austrittskontrollstelle dem
Kunden eine Servicerufnummer mitteilen, die der Kunde dann von seinem
Handy aus anruft, worauf nach Prüfung
der Berechtigung des Kunden und Erfassung der abrechnungsrelevanten
Daten der Anruf an eine vom Kassierer kontrollierbare Telekommunikationseinrichtung
weitergeleitet wird, so daß der
Kassierer einerseits im Handydisplay des Kunden die gewählte Servicerufnummer
sehen kann und ihm andererseits der als Bestätigung der korrekten Erfassung
der abrechnungsrelevanten Daten weitergeleitete Anruf in geeigneter
Form mittels der Telekommunikationseinrichtung signalisiert wird,
so daß er
den Kunden passieren lassen kann.
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Im
Falle der Bezahlung einer Maut- oder Parkgebühr kann der Legitimationsausweis
z.B. aus einer auf einem Bildschirm dargestellten Nachricht wie
z.B. "Das Fahrzeug
mit dem amtlichen Kennzeichen X-Y kann passieren" bestehen, worauf eine Kontrollperson
oder ein Automat z.B. eine Schranke öffnet und den Kunden passieren
läßt. Im Falle
der Bezahlung von Waren kann der Legitimationsausweis aus einer
auf dem Display einer Kasse dargestellten Nachricht wie z.B. "Der Kunde mit dem
Ausweis Nr. x hat soeben DM y bezahlt" bestehen, worauf eine Kontrollperson
oder ein Automat den Kunden passieren läßt.
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Damit
dieses Verfahren unter Gewährleistung
einer gewissen Sicherheit insbesondere auch für den Anbieter der zu bezahlenden
Ware oder Dienstleistung funktioniert, muß der Kunde seine bei von ihm
getätigten
Anrufen übertragene
Rufnummer einmalig in eine entsprechende Datenbank eintragen lassen,
wobei vorhandene Datenbanken insbesondere beim Telekommunikationsanbieter
genutzt werden können
und in diesem Falle die Kundenrufnummer für Bezahlvorgänge der
hier in Frage stehenden Art freigeschaltet wird, der Eintrag also
in einer Freigabeerklärung
besteht.
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Vorteilhaft
können
in der Datenbank weitere Daten, wie z.B. das amtliche Kennzeichen
eines Fahrzeugs, gespeichert werden, die je nach angefordertem Legitimationsausweis
mit übertragen
werden und dazu dienen, einer Kontrollperson oder auch einer automatischen
Kontrolleinrichtung die Zuordnung eines vom Servicesystem gesandten
Legitimationsausweises zu den entsprechenden Kunden zu ermöglichen.
Es kann also z.B. vorgesehen sein, daß beim Anfordern von Legitimationsausweisen
bezüglich
des Passierens einer Mautstelle oder der Benutzung einer Autowaschanlage
das amtliche Kennzeichen des Fahrzeugs des Kunden vom Servicesystem an
die Ausgabe- oder Speichereinrichtung gesandt wird, während beim
Anfordern von Legitimationsausweisen z.B. zum Einlaß in eine
kostenpflichtige Veranstaltung, wobei der Kunde eine Zugangskontrolle passieren
muß, eine
Ausweisnummer oder ein Kennwort, das der Kunde dann einer Kontrollperson
sagen muß,
an die Ausgabe- oder Speichereinrichtung gesandt wird.
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Das
Verfahren kann also zum Erstellen eines Legitimationsausweises für das Passieren
einer Mautstelle beispielsweise wie folgt ablaufen: nähert sich
der Kunde mit seinem Fahrzeug der Mautstelle, wählt er von seinem Handy aus
eine ihm zuvor z.B. durch entsprechende Hinweistafeln bekanntgegebene
Rufnummer. Bei der angewählten
Rufnummer ist ein Servicesystem installiert, das die Rufnummer des Handys,
von dem der Kunde anruft, erfaßt,
ohne den Anruf anzunehmen. Das Servicesystem prüft sodann durch Abfrage einer
entsprechenden Datenbank, ob die empfangene Kundenrufnummer für das Anfordern
des Legitimationsausweises, hier also das Bezahlen der Mautgebühr, freigeschaltet
ist.
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Fällt diese
Datenbankabfrage positiv aus, überträgt das Servicesystem
eine den Legitimationsausweis darstellende Nachricht einschließlich des Kennzeichens
des Fahrzeugs an die Mautstelle, wo sie auf einem Bildschirm ausgeben
wird, so daß sie von
einer Kontrollperson gelesen werden kann. Kommt der Kunde dann zur
Mautstelle, vergleicht die Kontrollperson das Fahrzeugkennzeichen
mit den auf dem Bildschirm ausgegebenen Kennzeichen und läßt den Kunden
passieren. Beim Servicesystem werden entsprechende Abrechungsdaten
gespeichert, so daß die
fälligen
Mautgebühren
z.B. am Monatsende zusammen mit der Telefonrechnung oder auch von
einem gesonderten, vom Kunden extra für solche Bezahlvorgänge eingerichteten
Abbuchungskonto eingezogen werden können.
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In
analoger Weise können
Legitimationsausweise zum Bezug der unterschiedlichsten Waren und Dienstleistungen
erstellt werden. Dabei kann vorgesehen sein, daß der Kunde einen ihn identifizierenden,
z.B. bei der Freischaltung der Rufnummer für das Anfordern von Legitimationsausweisen
ausgestellten Kundenausweis z.B. in Form einer maschinenlesbaren
Karte vorzeigen oder in ein Lesegerät einführen muß, um einer Kontrollperson
oder einem Kontrollautomaten die Zuordnung von z.B. auf einem Bildschirm
dargestellten oder im Falle eines Automaten bloß gespeicherten Legitimationsausweisen
zu dem jeweiligen Kunden zu ermöglichen,
beispielsweise an einer Zugangskontrolleinrichtung bei sogenannten
geschlossenen Systemen, bei denen jede Person, die Zugang haben
möchte,
kontrolliert wird, wie z.B. bei Kinos oder bei bestimmten öffentlichen Verkehrsbetrieben.
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Handelt
es sich bei dem Kundenausweis um eine berührungslos auslesbare Karte,
kann es ausreichen, wenn der Kunde eine entsprechende Kontrolleinrichtung
passiert und dabei die Karte bei sich trägt.
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Einem
registrierten Kunden ist es selbstverständlich auch möglich, Legitimationsausweise
wie z.B. Kinokarten bequem von zu Hause aus zu reservieren und zu
bezahlen, wozu er z.B. von seinem Festnetzanschluß aus (wenn
dessen Rufnummer registriert und die Rufnummernübertragung eingeschaltet ist)
einfach eine z.B. neben dem Kinoprogramm in einer Zeitung abgedruckte
Anforderungsnummer für
eine bestimmte Vorstellung wählen
muß. Beim
Besuch des Kinos braucht der Kunde dann an der Kasse lediglich seinen
Kundenausweis vorzuzeigen, so daß der Kassierer die registrierten
Karten dem Kunden zuordnen kann. Man beachte, daß dieses Beispiel verdeutlicht,
daß zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine SIM-Karte überhaupt
nicht vorhanden sein muß.
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Möchte der
Kunde zwei oder mehr Karten bestellen, kann statt gesonderter Rufnummern
für die Bestellung
von zwei oder mehr Karten vorgesehen sein, daß der Kunde mehrfach die Rufnummer
zum Anfordern einer Karte wählt,
wobei das Servicesystem automatisch erkennt, daß ein Kunde für ein und dieselbe
Vorstellung mehrere Karten geordert hat, worauf das System dann
nach Möglichkeit
nebeneinanderliegende Plätze
reserviert. Stellt das System fest, daß nebeneinanderliegende Plätze nicht
mehr frei sind, kann vorgesehen sein, daß das System automatisch eine
Rückfrage
beim Kunden auslöst,
ob dieser auch dann die Karten bestellen möchte, wenn keine nebeneinanderliegenden
Plätze
mehr frei sind.
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Eine
solche vom Servicesystem automatisch ausgelöste Rückfrage beim Kunden kann in
unterschiedlichster Weise erfolgen. So kann z.B. vorgesehen sein,
daß das
Servicesystem eine Meldung an ein Call-Center schickt, von wo aus
ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin bei dem Kunden persönlich nachfragt.
Ein solcher Anruf beim Kunden kann auch vollautomatisch erfolgen,
wenn entsprechende Spracherzeugungsmittel, die bestimmte Textmeldungen in
Sprache umsetzen, eingesetzt werden.
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Es
kann also vorgesehen sein, daß eine
gesonderte Datenverarbeitungsanlage oder auch das Servicesystem
selbst beim Kunden rückfragt
und sich dabei solcher Spracherzeugungsmittel bedient, die eine
Meldung wie z.B. "Leider
sind keine nebeneinanderliegenden Plätze mehr verfügbar, möchten Sie
trotzdem die Karten bestellen? Wenn ja, sagen Sie bitte deutlich
ja oder drücken
Sie die 1" in Sprachsignale
umsetzen, die der Kunde dann auf dem Lautsprecher seiner Telekommunikationseinrichtung empfangen
kann. Dabei kann sogar vorgesehen sein, daß kundenspezifisch andere Stimmen
gewählt werden,
daß also
z.B. weibliche Kunden eine männliche
Stimme hören
und umgekehrt.
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Es
sei an dieser Stelle betont, daß es
sich bei den hier in Frage stehenden automatisch erstellten Legitimationsausweisen
letztendlich immer um eine Bestätigung
(Quittung) dafür
handelt, daß bestimmte Waren
und/oder Dienstleistungen vom Kunden bestellt bzw. bezahlt wurden
und daß die
entsprechenden Abrechnungsdaten erfaßt wurden, wobei die Quittung
vom Servicesystem nicht unbedingt an den Kunden, sondern wie beschrieben
zum Beispiel auch an einen Kontrollautomaten gesandt werden kann.
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Im
Beispiel des Erwerbs von Kino- oder Theaterkarten kann vorgesehen
sein, daß nach
Anforderung der Karten durch den Kunden die bereits gedruckten Karten
in materieller Form an der Kasse hinterlegt und dem Kunden, wenn
er sich in der beschriebenen Weise z.B. mittels eines Kundenausweises
oder z.B. auch mittels eines Kennwortes an der Kasse legitimiert,
ausgehändigt
werden, so daß der erfindungsgemäß automatisch
erstellte Legitimationsausweis in diesem Beispiel nicht etwa die
Kino- oder Theaterkarte selbst, sondern die an die Kasse gesandte
Bestätigungsnachricht
dafür ist,
daß der Kunde
die Karten geordert hat und daß die
notwendigen Abrechungsdaten erfaßt wurden.
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Es
ist also klar, daß der
Begriff Legitimationsausweis im Sinne der Erfindung nicht etwa auf
klassische Legitimationsausweise wie Fahrkarten, Eintrittskarten
oder dergleichen beschränkt
ist, daß es sich
bei dem erstellten Legitimationsausweis gleichwohl aber um einen
Fahrschein oder eine Eintrittskarte handeln kann. Mit anderen Worten:
die vom Servicesystem an eine Anzeige oder Speichereinrichtung gesandte
Nachricht kann selbst z.B. als Fahrschein oder Eintrittskarte gelten
oder aber den Kunden legitimieren, einen bestimmten Fahrschein oder eine
Eintrittskarte zu erhalten.
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Bei
der Prüfung
der Rufnummer der Telekommunikationseinrichtung, von der aus der
Kunde einen Legitimationsausweises anfordert, hinsichtlich der Berechtigung
zum Erhalten des Legitimationsausweises kann das Servicesystem vorteilhaft
vor Senden der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht
eine Datenbank daraufhin abfragen, ob Einträge vorliegen, die gegen ein
Senden der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht sprechen.
Auf diese Weise kann vorteilhaft vollautomatisch Mißbrauch
verhindert werden. Beispielsweise können in der Datenbank bestimmte
Limits eingetragen sein, die verhindern, daß ein Benutzer wissentlich
oder unwissentlich kostenpflichtige Legitimationsausweise anfordert,
die ein bestimmtes Budget überschreiten.
Wenn in der Datenbank zu der abgefragten Rufnummer entsprechende
Daten hinterlegt sind, kann auch verhindert werden, daß Minderjährige Legitimationsausweise
für Veranstaltungen
ordern, die erst ab einem gewissen Alter freigegeben sind.
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In
der Datenbank können
auch Informationen zum gewünschten
Abrechnungsmodus hinterlegt sein. So kann es sein, daß der Benutzer
oder der Telekommunikationsprovider es nicht wünschen, daß die Kosten für Legitimationsausweise über den
Telekommunikationsprovider zugleich mit den Diensten für den Betrieb
der Mobilfunkeinrichtung abgerechnet werden. In diesem Fall werden
zu der Rufnummer in der Datenbank die für eine andere Abrechnungsart, beispielsweise
für die
Abbuchung von einem Bankkonto, benötigten Daten hinterlegt.
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Damit
wird es vorteilhaft auch möglich,
den Service für
solche Kunden anzubieten, die sog. Pre-Paid-Karten benutzen und
keine regelmäßige Abrechnung über die
in Anspruch genommenen Telekommunikationsleistungen ihres Telekommunikationsproviders
erhalten, sondern zu einer bestimmten Rufnummer einen bestimmten
Betrag im voraus einzahlen, der dann "abtelefoniert" werden kann.
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Wie
bereits ausführlich
dargestellt, kann das Servicesystem eine den Legitimationsausweis
darstellende Nachricht an eine gesonderte Ausgabeeinrichtung senden.
Dabei kann es sich auch um einen z.B. fest installierten Drucker,
z.B. einen Fahrkartenautomaten handeln. Für viele Anwendungsfälle kann es
jedoch auch zweckmäßig sein,
wenn die Nachricht direkt an die Telekommunikationseinrichtung,
von der aus der Legitimationsausweis angefordert wurde, gesandt
wird, sofern die Telekommunikationseinrichtung über ein entsprechendes Display
verfügt.
Dieser Durchführungsform
kommt vor allem im mobilen Einsatz Bedeutung zu, wenn also von einem
Handy aus Legitimationsausweise wie z.B. Fahrscheine angefordert
werden.
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Insbesondere
wenn keine zusätzlichen
Kundenausweise oder den Kunden in irgendeiner Form identifizierende,
kontrollierbare Daten, wie z.B. das Fahrzeugkennzeichen oder ein
Kennwort, verwendet werden sollen oder können, kann es aus Sicherheitsgründen zweckmäßig sein,
wenn das Servicesystem vor dem Senden der einen Legitimationsausweis
darstellenden Nachricht zunächst
nach Art eines Angebotes die für
den Kunden im Zusammenhang mit dem Legitimationsausweis relevanten
Daten an den Kunden sendet und der Kunde das Angebot aktiv annehmen
muß. Auf
diese Weise können
auch Irrtümer, z.B.
beim Anfordern eines Fahrausweises das Wählen der falschen Preisstufe
oder des falschen Zielortes, leicht vermieden werden.
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Selbstverständlich kann
das Angebot auch Alternativen enthalten, wie z.B. im Falle des Anforderns
von Theaterkarten Hinweise auf Karten einer teureren oder billigeren
Kategorie, wobei dies insbesondere auch dann in Betracht kommt,
wenn die gewünschte
Kategorie nicht verfügbar
ist. Werden dem Kunden in dem Angebot mehrere Alternativen angeboten,
so kann so vorgegangen werden, daß dem Kunden zu jeder Alternative
eine gesonderte Rufnummer übermittelt
wird, wobei der Kunde dann zum Auswählen einer Alternative lediglich
die der gewählten
Alternative zugeordnete Rufnummer wählen muß. Um zu vermeiden, daß es bei
der Auswahl einer von mehreren Alternativen zu Irrtümern kommt, kann
vorgesehen sein, daß auf
die Auswahl eine weitere Bestätigungsabfrage
beim Kunden erfolgt.
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Wurde
dem Kunde ein Angebot als Kurzmitteilung gesandt, so kann vorgesehen
sein, daß eine Kurznachricht
nur einen Authentifizierungscode und einen Rückbezug auf die erste Kurznachricht
enthält, womit
dann praktisch der mit der ersten Kurznachricht angebotene Legitimationsausweis "aktiviert" wird. Im Regelfall
wird es jedoch zweckmäßiger sein, wenn
die zweite Kurznachricht alle relevanten Daten des Legitimationsausweises
einschließlich
eines Authentifizierungscodes enthält, da dann bei Kontrolle des
Legitimationsausweises nur eine Kurznachricht auf dem Display der
Mobilfunkeinrichtung angezeigt werden muß.
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Insbesondere
dann, wenn die den Legitimationsausweis darstellende Nachricht als
SMS an eine Mobilfunkeinrichtung gesandt wird, kann vorteilhaft die
Uhrzeit des Eingangs der Anforderung des Legitimationsausweises
beim Servicesystem und insbesondere die Uhrzeit des Absendens der
den Legitimationsausweis darstellenden SMS zur Authentizitätsprüfung verwendet
werden, da diese Uhrzeit weitestgehend manipulationssicher ist.
So können
zwar über
Internet kostenlos Kurznachrichten versandt werden, jedoch kann
die Absendung einer solchen Kurznachricht anders als bei einer von
einem Servicesystem direkt abgesandten Kurznachricht nicht vom anfragenden
Kunden festgelegt werden, so daß es
praktisch ausgeschlossen ist, daß sich der Kunde selbst eine
nach Art der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht gestaltete
SMS schickt, um einen Kontrolleur zu täuschen. Dabei kann auch so vorgegangen
werden, daß die
Uhrzeit des Absendens der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht
nach einem bestimmten Verschlüsselungsverfahren
zur Erzeugung eines in der Nachricht enthaltenen Codes verwandt
wird, der dann bei einer Kontrolle von dem Kontrolleur mittels eines
entsprechenden Prüfgerätes entschlüsselt und
geprüft
werden kann.
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Auf
diese Weise kann auch sichergestellt werden, daß Fahrausweise nicht nach Fahrtantritt und
insbesondere erst dann, wenn bemerkt wird, daß sich ein Kontrolleur nähert, angefordert
werden.
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Neben
der Uhrzeit können
natürlich
auch weitere Daten, wie z.B. das Datum und/oder ein beim Servicesystem
gespeicherter, der Kundenrufnummer zugeordneter Name zur Erzeugung
eines Sicherheitscodes verwendet werden. Auch kann vorgesehen sein,
daß die
den Legitimationsausweis darstellende Nachricht die Nummer eines
Ausweises, z.B. die beim Servicesystem hinterlegte Nummer des Personalausweises
des Kunden enthält,
so daß dann
bei der Kontrolle der Kunde den entsprechenden Ausweis vorzeigen
muß.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Authentifizierung einer einen Legitimationsausweis darstellenden Nachricht
kann darin bestehen, daß bei
Bedarf von dem Servicesystem eine Bestätigung angefordert wird, die
bestätigt,
daß die
Nachricht tatsächlich
von dem Servicesystem stammt. Handelt es sich bei der den Legitimationsausweis
darstellenden Nachricht um eine an das Handy eines Kunde gesandte
SMS, die den Kunden zur Fahrt mit einem öffentlichen Nahverkehrsmittel
berechtigt, so kann bei einer Kontrolle dieser Nachricht so vorgegangen
werden, daß der Kontrolleur
den Kunden bittet, von seinem Handy aus eine bestimmte Rufnummer
im Beisein des Kontrolleurs anzurufen, wobei dieser Anruf wiederum
vom Servicesystem ohne Annahme des Anrufs registriert wird, worauf
das Servicesystem eine entsprechende Datenbank daraufhin prüft, ob der
Kunde in letzter Zeit den fraglichen Legitimationsausweis angefordert und
vom Servicesystem die entsprechende Nachricht erhalten hat, worauf
das Servicesystem, wenn es die Authentizität bestätigen kann, eine entsprechende
Bestätigungsnachricht
entweder an die Kundenrufnummer oder an eine im Besitz des Kontrolleurs
befindliche Mobilfunkeinrichtung senden kann.
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Anstelle
des Sendens einer Bestätigungsnachricht
kann auch vorgesehen sein, daß nach
Prüfung
seitens des Servicesystems, ob der Kunde in letzter Zeit den fraglichen
Legitimationsausweis angefordert und erhalten hat, das Servicesystem,
wenn es die Authentizität
bestätigen
kann, den Anruf des Kunden ohne Annahme weiterleitet, und zwar insbesondere
zurück
an das Handy des Kunden oder an eine im Besitz des Kontrolleurs
befindliche Mobilfunkeinrichtung, so daß auf dem jeweiligen Display
die Kundenrufnummer erscheint, was für den Kontrolleur als Bestätigung ausreichen
kann, ohne daß für diesen
Bestätigungsanruf
seitens des Kunden oder seitens des Servicesystem Telekommunikationskosten anfallen
(vorausgesetzt, ein Anruf ohne Annahme ist – wie z.B. zur Zeit in Deutschland – kostenfrei).
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Die
genannte Aufgabe wird hinsichtlich eines Servicesystems gelöst von einem
wenigstens eine Telekommunikationsschnittstelle zur Ermöglichung der
Kommunikation des Servicesystems mit einer Telekommunikationseinrichtung
eines Kunden und eine Datenverarbeitungseinheit umfassenden Servicesystem,
wobei der Telekommunikationsschnittstelle wenigstens eine Rufnummer
(Servicerufnummer) zugeordnet und das Servicesystem derart ausgebildet ist,
daß bei
Anwahl der Servicerufnummer die Rufnummer (Kundenrufnummer) des
anwählenden
Telekommunikationsgerätes
ohne Annahme des Anrufs von der Datenverarbeitungseinheit erfaßt wird,
worauf die Kundenrufnummer hinsichtlich der Berechtigung zum Erhalten
des Legitimationsausweises geprüft
wird, und, wenn eine Berechtigung zum Erhalten des Legitimationsausweises
besteht, Abrechnungsdaten bezüglich
des angeforderten Legitimationsausweises erstellt werden und eine
den Legitimationsausweis darstellende Nachricht an eine Ausgabe-
oder Speichereinrichtung gesandt wird.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
rein beispielhaften und nicht beschränkenden Beschreibung verschiedener
Aus- und Durchführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
schematische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Systems und einer mit dem System
in Kontakt tretenden Mobilfunkeinrichtung,
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2 ein
mögliches
Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Anforderung und dem Erstellen eines Fahrscheins,
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3 ein
zum Anfordern und Erhalten von Legitimationsausweisen speziell ausgebildetes
Handy und
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4 ein
detailliertes Flußdiagramm
des Ablaufs einer möglichen
Durchführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Anforderung, Übermittlung
und Kontrolle eines Fahrausweises.
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In
der 1 ist rein schematisch ein erfindungsgemäßes System
zum automatischen Erstellen und Übertragen
von kostenpflichtigen Legitimationsausweisen dargestellt, wobei
das System bei diesem Ausführungsbeispiel
eine erste Telekommunikationsschnittstelle 10, eine Datenverarbeitungseinheit 12,
eine Speichereinrichtung 14 und eine zweite Telekommunikationsschnittstelle 16 umfaßt. Die
strichpunktierte Linie soll andeuten, welche Elemente gewissermaßen den
Kern des Servicesystems bilden.
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Dabei
dient die erste Telekommunikationsschnittstelle 10 zur
Ermöglichung
der Kommunikation mit den Telekommunikationseinrichtungen der Kunden,
die einen entsprechenden Legitimationsausweis erwerben wollen, während die
zweite Telekommunikationsschnittstelle 16 zur Anbindung
des System an ein digitales Datennetz und damit zum Zugreifen auf eine
Datenbank 18 oder auf das Datensystem 20 einer
Bank und/oder eines Telekommunikationsproviders dient.
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Das
dargestellte System kann z.B. in folgender Weise einen als Fahrschein
geltenden Legitimationsausweis erstellen: ein Kunde befindet sich
an der Haltestelle A und möchte
eine Fahrt von A nach B bezahlen. Dazu wählt er mit seinem Mobiltelefon 22 eine
den benötigten
Fahrschein exakt identifizierende, bei der Telekommunikationsschnittstelle
eingerichtete Rufnummer an. Diese Rufnummer kann sich beispielsweise
folgendermaßen
zusammensetzen: auf eine kurze Eingangsnummer (z.B. 0121) folgt
ein Städtecode
(z.B. für
Dortmund 367 (entsprechend DOR auf der Handytastatur) oder z.B.
auch 231 (entsprechend der Vorwahl von Dortmund)), gefolgt von der
Ziffer für
die Zone bzw. Preisstufe des gewünschten
Fahrscheins (z.B. von 01 bis 12) und zuletzt noch eine dreistellige
Nummer mit der Haltestelle, an der sich der Kunde gerade befindet
(diese Nummer kann an der Haltestelle angebracht sein). Wichtig
ist, daß die
Rufnummernübertragung
seines Mobiltelefons eingeschaltet ist.
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Schickt
der Kunde die eingegebene Rufnummer zwecks Verbindungsaufbau ab,
wird seine eigene Rufnummer mit übertragen.
Wenn der Ruf bei der Telekommunikationsschnittstelle 10 eingeht,
wird die Rufnummer erfaßt,
ohne den Ruf anzunehmen, und unter Zuordnung zu dem gewünschten
Legitimationsausweis an die Datenverarbeitungseinheit 12 weitergeleitet,
die daraufhin eine Kurznachricht mit den Daten des angeforderten
Legitimationsausweises als Angebot erzeugt und über die Telekommunikationsschnittstelle 10 als
SMS an die Mobilfunkeinrichtung 22 sendet.
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Möchte der
Kunde das Angebot annehmen, wählt
er eine nicht notwendigerweise von der ersten Rufnummer verschiedene
zweite Rufnummer, die ebenfalls bei der Telekommunikationsschnittstelle 10 eingerichtet
ist und zur Bestätigung
der Annahme des Angebots dient. Die zweite Rufnummer kann dem Kunden
zugleich mit dem Angebot mitgeteilt worden sein, z.B. einfach in
der Weise, daß die
zweite Rufnummer Absenderrufnummer des Angebot ist, was es dem Kunden
vorteilhaft erlaubte, die bei den meisten Handies vorgesehene Antwort/Rückruf-Funktion
zu verwenden, so daß er
selbst keine Rufnummer eingeben muß.
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Auch
der zweite Anruf des Kunden wird von der Telekommunikationsschittstelle
nicht angenommen, sondern es wird lediglich erfaßt, daß der Anrufer eine bestimmte
Rufnummer gewählt
hat und welcher Anrufer angerufen hat. Daraufhin sendet die Datenverarbeitungseinheit 12 eine
zweite Kurznachricht als SMS, die jetzt als Fahrschein dient, an
das Mobiltelefon 22 des Kunden. Die Abrechnung erfolgt
dann über
eine Bank oder den Telekommunikationsprovider des Kunden, wozu das
System automatisch Abrechnungsdaten über die zweite Telekommunikationsschnittstelle 16 an
das System 20 der Bank oder des Telekommunikationsproviders überträgt.
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Der
Kunde ist damit im Besitz eines virtuellen Fahrscheins, der in seinem
Mobiltelefon als Kurznachricht gespeichert ist und bei Bedarf aufgerufen werden
kann. Kommt es zu einer Fahrscheinkontrolle und hat der Kontrolleur
Zweifel an der Authentizität der
den Fahrschein darstellenden Nachricht, so kann z.B. so vorgegangen
werden, daß der
Kontrolleur den Kunden bittet, eine dem Kunden vom Kontrolleur genannte
Rufnummer von seinem Handy aus anzuwählen, wobei auch dieser Anruf
beim Servicesystem eingeht und dort bearbeitet werden kann, ohne daß der Anruf
angenommen werden muß.
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Der
Anruf löst
beim Servicesystem eine Überprüfung einer
entsprechenden Datenbank aus, die daraufhin abgefragt wird, ob der
Kunde tatsächlich
in letzter Zeit den Legitimationsausweis angefordert und erhalten
hat. Eine entsprechende Bestätigungsnachricht
oder ggf. auch eine Negativmitteilung kann dann z.B. wiederum als
SMS an das Handy des Kunden oder an eine Mobilfunkeinrichtung des
Kontrolleurs gesandt werden. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil,
daß der
Kunde dem Kontrolleur seine Handynummer nicht mitteilen muß. Alternativ
kann z.B. auch so vorgegangen werden, daß der Kunde dem Kontrolleur
seine Handynummer mitteilt, worauf der Kontrolleur beim Servicesystem
anfragt, ob an die vom Kunden genannte Handynummer die entsprechende,
den Fahrschein darstellende Nachricht gesandt wurde.
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Bei
dem Verfahren kann also ein mehrstufiges Sicherheitskonzept realisiert
werden. Insbesondere können
folgende Kontrollstufen vorgesehen sein: Sichtkontrolle, erweiterte
Sichtkontrolle, Offline-Sicherheitskontrolle und Online-Sicherheitskontrolle,
worunter folgendes zu verstehen ist:
Bei der einfachen Sichtkontrolle
zeigt der Fahrgast dem Kontrolleur sein Mobiltelefon mit der erhaltenen, den
Fahrschein darstellenden SMS.
- a) In die SMS
kann ein Sicherheitscodewort, das laufend aktualisiert und den Kontrolleuren
mitgeteilt wird, eingeflochten werden, was das Fälschen eines Fahrscheins durch
Versenden einer SMS an sich selbst erschwert.
- b) Der Kontrolleur kann überprüfen, von
welcher Rufnummer aus die SMS an das Handy des Kunden gesandt worden
ist, um somit das Senden oder Weiterleiten einer einen Fahrschein
darstellenden SMS von einem Mobiltelefon zum nächsten zu unterbinden.
- c) Auch das Format der SMS kann als Sicherheitsmerkmal verwendet
werden, z.B. dadurch, daß Zeilensprünge derart
angelegt sind, daß sie bei
den marktüblichen
Mobiltelefonen noch vor dem Eintreten eines automatischen Umbruchs
erfolgen, so daß die
Zeilenanzahl immer gleich ist. Sind die SMS – wie zur Zeit in Deutschland – auf eine
bestimmte Anzahl von Zeichen seitens der Telekommunikationsprovider
beschränkt,
so kann vorgesehen sein, daß automatisch
alle Zeichen der SMS von der den Fahrschein darstellenden Nachricht
belegt werden, wodurch das Verschicken einer SMS an die eigene Rufnummer über werbefinanzierte
SMS-Dienste im Internet vermieden wird, da diese Dienste stets an
die eigentliche SMS noch Werbemitteilungen anhängen. Ein einheitliches Format
erhöht
zudem die Übersichtlichkeit
der Kontrolle, so daß sich
der Kontrolleur auf die wesentlichen Sicherheitsmerkmale konzentrieren
kann.
- d) Es kann vorgesehen sein, daß die den Fahrschein darstellende
SMS die genaue Absendezeit der SMS im Fließtext enthalten ist, so daß diese mit
der an die SMS seitens des Telekommunikationsproviders angehängten Absendezeit
verglichen werden kann, um so ebenfalls Fälschungen vorzubeugen, da beim
Versenden von SMS über das
Internet der Absender nicht genau weiß, wann seine SMS tatsächlich abgesandt
wird.
-
Bereits
die unter a) bis d) genannten Sicherheitsvorkehrungen der Sicherheitsstufe
1 (Sichtkontrolle) erschweren das Herstellen einer Fahrscheinfälschung
erheblich, so daß insbesondere
bei preisgünstigen
Fahrscheinen in Verkehrsverbünden
der Aufwand für
das Fälschen
in keiner Relation mehr zu dem Nutzen steht.
-
Für höherpreisige
Fahrscheine oder andere Waren und Dienstleistungen kann die Sichtkontrolle z.B.
dadurch erweitert werden, daß vorgesehen
wird, daß der
Fahrgast bzw. Kunde bei einer Kontrolle zusätzlich zu seinem Mobiltelefon
einen Ausweis, z.B. seinen Personalausweis, Führerschein etc. vorzeigen muß, wobei
die den Legitimationsausweis darstellende Nachricht, insbesondere
also eine auf dem Handy des Kunden dargestellte SMS einen Hinweis auf
den Ausweis enthält,
z.B. die Nummer des Ausweises, den Vor- und Nachnamen des Kunden
oder auch nur die Anfangsbuchstaben von Vor- und Zuname des Kunden.
-
Die
nächste
Sicherheitsstufe stellt dann die sogenannte Offline-Sicherheitskontrolle
dar, bei der der Kontrolleur einen in der den Legitimationsausweis
darstellenden Nachricht enthaltenen Sicherheitscode, der sich wie
oben bereits beschrieben aus verschiedenen Informationen errechnen
kann, mittels eines entsprechenden Gerätes, insbesondere eines kleinen
tragbaren Computers (Palm Top, Handheld-PC oder Personal Organizer)
entschlüsselt,
um die Authentizität
der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht zu prüfen.
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Bei
der Online-Sicherheitskontrolle schließlich kann durch Rückfrage
beim Servicesystem geprüft
werden, ob der Kunde einen entsprechenden Legitimationsausweis angefordert
hat. Dies kann z.B. in der Weise erfolgen, daß der Kunde im Beisein des Kontrolleurs
eine dem Kunden vom Kontrolleur mitgeteilte Rufnummer beim Servicesystem
anwählt, wodurch – vorteilhaft
natürlich
wiederum ohne Annahme des Anrufs – beim Servicesystem eine Überprüfungsprozedur
ausgelöst
wird, die dann ggf, zu einer Bestätigung des Legitimationsausweises
führt.
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Es
sei an dieser Stelle betont, daß nicht
nur aus abrechnungstechnischen Gründen seitens des Servicesystem
die bei der Anforderung eines Legitimationsausweises erfaßten Daten
zumindest über einen
gewissen Zeitraum gespeichert werden sollten, sondern daß durch
Speicherung dieser Daten auch etwaige Fehler bei der Übertragung
der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht korrigiert werden
können.
Ist beispielsweise vorgesehen, daß die einen Fahrschein darstellende
Nachricht als SMS an das Handy eines Kunden versandt wird und hat der
Kunde zwar korrekt einen Fahrschein vor Fahrtantritt angefordert,
aber aufgrund von Telekommunikationsstörungen die entsprechende SMS
nicht erhalten, so kann anhand der gespeicherten Daten bei Bedarf
der Nachweis geführt
werden, daß der
Kunde einen Fahrschein gekauft hat.
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Sowohl
für den
Kunden als auch für
die Verkehrsbetriebe hat das erfindungsgemäße Verfahren eine ganze Reihe
großer
Vorteile. So können
dem Kunden neben der den Legitimationsausweis darstellenden Nachricht
wichtige Zusatzinformationen übermittelt
werden, wie z.B. Informationen über
Zugverspätungen.
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Benutzt
der Kunde zum Anfordern eines Legitimationsausweises ein Handy,
so liegen zumindest beim Telekommunikationsprovider über den
Einwahlpunkt schon Informationen über den ungefähren Standort
des Kunden vor. Bestehen keine datenschutzrechtlichen Bedenken gegen
die Weitergabe dieser Information oder hat sich der Kunde mit der Weitergabe
dieser Information einverstanden erklärt, so kann diese Information
auf mehrere Weisen vorteilhaft genutzt werden.
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Handelt
es sich bei dem angeforderten Legitimationsausweis um einen Fahrschein,
so können dem
Kunden Zusatzinformationen bezüglich
des Eintreffens des nächsten
Verkehrsmittels an einer nahegelegenen Haltestelle übermittelt
werden. Für
den Verkehrsbetrieb ergibt sich die Möglichkeit, Kundenströme automatisch
zu erfassen und beispielsweise festzustellen, zu welchen Zeitpunkten
bestimmte Haltestellen besonders stark frequentiert werden. Dabei
sei an dieser Stelle betont, daß sich – bei entsprechendem
Aufbau der Servicerufnummer – bereits
aus der Servicerufnummer der Aufenthaltsort des Kunden, insbesondere
die Haltestelle, von der aus der Kunde seine Fahrt antreten möchte, ergeben kann,
so daß Kundenströme und Zusatzinformationen
also auch erfaßt
bzw. weitergegeben werden können,
ohne daß der
Mobilfunkbetreiber die ihm vorliegenden Standortinformationen über den
Benutzer des Handys weitergibt.
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Die
Servicerufnummer kann beispielsweise wie folgt aufgebaut sein:
0121
0231 xyz p, wobei die rein beispielhaft genannte "Vorwahl" 0121 für den angewählten Dienst
steht, die Nummer 0231 die Stadt identifiziert, in der sich die
Haltestelle des Fahrtantrittes befindet, wobei als Identifikation
der Stadt z.B. die Vorwahl der Stadt gewählt werden kann, so daß im Beispielfalle
die Ziffernfolge 0231 also für
Dortmund stünde,
xyz ein dreistelliger Haltestellencode ist, der die in der durch die
vorangehende Ziffernfolge festgelegten Stadt befindliche Haltestelle
identifiziert, und wobei p die gewünschte Preisstufe des Fahrausweises
ist.
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Arbeitet
der Verkehrsbetrieb nicht mit Fahrausweisen, bei denen Start- und
Zielort vorgegeben werden müssen,
sondern mit solchen Fahrausweisen, die innerhalb eines gewissen
Umkreises um einen Startort zu jedem Ziel Gültigkeit haben, so kann seitens
des Servicesystems eine Datenbank so eingerichtet werden, daß erfaßt wird,
wenn ein Kunde zwei Fahrten gleicher Preisstufe innerhalb eines
gewissen Zeitraumes, im Personennahverkehr z.B. innerhalb eines
Tages, von verschiedenen Startbahnhöfen aus angetreten hat, woraus
geschlossen werden kann, daß es
sich bei der einen Fahrt um eine Hin- und bei der anderen Fahrt
um die entsprechende Rückfahrt
handelte, was dem Verkehrsbetrieb vorteilhaft die Möglichkeit
gibt, Bewegungsprofile zu erfassen und anhand dieser exakt zu planen,
auf welchen Strecken zu welchen Zeitpunkten besonders viele Verkehrsmittel
eingesetzt werden müssen.
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Selbstverständlich können solche
für die Verkehrsplanung
wichtigen Bewegungsprofile auch allein dadurch erfaßt werden,
daß ein
Kunde zu einem ersten Zeitpunkt am Standort A einen ersten Fahrausweis
und zu einem späteren
Zeitpunkt am Standort B einen zweiten Fahrausweis erwirbt, selbst wenn
dieser nicht dieselbe Preisstufe haben sollte. Es kann dann zwar
nicht mehr daraus geschlossen werden, daß es sich bei der Fahrt, die
am Standort B beginnt, um die Rückfahrt
zum Standort A handelt, jedoch kann in aller Regel davon ausgegangen
werden, daß der
Standort B das Ziel der am Standort A angetretenen Fahrt war.
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Dabei
hat das erfindungsgemäße Verfahren für den Anbieter
entsprechender Legitimationsausweise den großen Vorteil, daß lediglich
das Servicesystem entsprechend eingerichtet werden muß, daß aber ansonsten
keine neue Hardware angeschafft und insbesondere keine solche Hardware
an den Haltestellen installiert werden muß, die nicht nur in der Anschaffung
und im Unterhalt teuer, sondern immer auch vandalismusgefährdet ist.
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Wird
der Legitimationsausweis z.B. als SMS oder E-Mail versandt, so können die
Kosten für
das Versenden des Legitimationsausweises insbesondere durch Anhängen oder
Zwischenschalten von Werbung finanziert werden. Dadurch ist es nicht
nur möglich,
für den
Versender des Legitimationsausweises die Kosten des Versendens zu
minimieren, der Versender kann ggf. sogar Einnahmen beim Versenden erzielen.
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Dabei
kann die Werbung vorteilhaft sehr zielgruppenspezifisch erfolgen,
da einerseits aus den Daten des Kunden, andererseits aus der Art
des angeforderten Legitimationsausweises und ggf. auch aus dem Ort,
von dem aus der Legitimationsausweis angefordert wurde, Rückschlüsse auf
die Interessen des Kunden gezogen werden können.
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Die
Abrechnung der vom Kunden angeforderten Legitimationsausweise kann
sofort erfolgen, z.B. in dem ein entsprechender Abbuchungsauftrag automatisch
an die Bank des Kunden geleitet wird. Vorteilhaft besteht jedoch
auch die Möglichkeit,
bestimmte Abrechnungsdaten über
einen gewissen Zeitraum, z.B. einen Monat, zu sammeln und am Monatsende
eine Sammelabrechnung zu erstellen. Diese Vorgehensweise bietet
sich z.B. beim Erwerb von Fahrausweisen innerhalb eines Verkehrsverbundes an.
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Dabei
kann vorgesehen sein, daß bei
der Erstellung der Abrechnung automatisch die für den Kunden günstigste
Möglichkeit
ermittelt wird, daß dem
Kunden also z.B. dann, wenn seine Fahrten ein gewisses Maß überschreiten,
nicht die einzelnen Fahrten, sondern lediglich eine Monatskarte
in Rechnung gestellt wird. Wenn der Kunde weiß, daß für ihn automatisch der beste
Preis ermittelt wird, erhöht dies
für den
Kunden den Anreiz, tatsächlich
einen Fahrausweis zu erwerben und nicht schwarz zu fahren. Da dann
insgesamt mehr Fahrten bezahlt werden, rechnet sich dieses sogenannte "Best-Pricing" auch für den Verkehrsbetrieb.
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Die
Ausgestaltung des Best-Pricings kann in unterschiedlichster Weise
erfolgen. Insbesondere ist es möglich,
dem Kunden bereits während
des laufenden Monats eine Nachricht zu übermitteln, daß seine Fahrten
bereits den Wert einer Monatskarte erreicht haben und er künftig mithin
im Rahmen dieser Monatskarte fahren kann, ohne daß zusätzliche
Kosten anfallen. Je nach Tarifstruktur des Verkehrsbetriebes kann
dann vorgesehen sein, daß am
Monatsende gleichwohl noch eine Überprüfung stattfindet,
ob die Monatskarte tatsächlich
der günstigste
Tarif war.
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Bei
einer weiteren Durchführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist zur Erstellung einer zeitabhängigen
Abrechung wie z.B. der Nutzung einer Sportanlage oder eines Verkehrsmittels
wie z.B. verschiedener U-Bahnen vorgesehen, daß der Kunde das Servicesystem
wenigstens zweimal anruft, nämlich
einmal am Beginn der Nutzung als "Check-in-Anruf" und einmal beim Verlassen als "Check-out-Anruf". Beim Check-In erfaßt das Servicesystem
den Beginn der Nutzung und sendet z.B. als SMS einen Legitimationsausweis,
mit dem der Kunde z.B. eine Eissporthalle betreten kann. Beim Check-Out
erfaßt
das Servicesystem das Ende der Nutzung und schickt – falls überhaupt
nötig – einen weiteren
Legitimationsausweis, der ggf. an einer Ausgangskontrolleinrichtung
geprüft
wird. Sind Eingangs- und/oder Ausgangskontrollen vorgesehen, können die
Legitimationsausweise natürlich
auch an die entsprechenden Kontrollstellen gesandt werden.
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Da
je nach Land und Telefondienst die Telefonnummern teilweise in sogenannten
Paketen übertragen
werden und eine bestimmte Länge,
z.B. 16 Stellen, nicht überschreiten
dürfen,
kann das Verfahren in denjenigen Anwendungsfällen, in denen die maximale
Länge der
Servicerufnummer nicht ausreicht, um alle notwendigen Informationen
zu übertragen,
vorgesehen werden, daß der
Kunde mehrmals bei einem Servicesystem anruft, ohne daß diese
Anrufe angenommen werden.
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Möchte der
Kunde z.B. in einem Einzelhandelsgeschäft ein Produkt zum Preis von
EUR 7,99 kaufen, könnte
das Verfahren wie folgt ablaufen: Der Kunde wählt 0121 9999, worauf seitens
des Servicesystems das System auf "Empfang" geschaltet und der Eingang weiterer
Anrufe dieses Kunden zwecks Bezahlung eines noch zu identifizierenden
Produktes gewartet wird. Sodann wählt der Kunde eine Rufnummer,
die den Händler
und/oder ein bestimmtes Produkt identifiziert, also z.B. 0121-23456789,
wobei nach der "Vorwahl" 0121 die ersten
fünf nachfolgenden
Stellen den Händler
und die drei letzten Stellen das zu bezahlende Produkt identifizieren.
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Schließlich wählt der
Kunde die Rufnummern 0121 0799, womit der Preis von EUR 7,99 übermittelt
wird, und die Rufnummer 0121 9999, womit dem Servicesystem mitgeteilt
wird, daß der
Bezahlvorgang abgeschlossen ist. In der oben beschriebenen Weise
kann dann das Servicesystem entweder an eine bei dem Händler befindliche
Ausgabeeinheit oder an das Mobiltelefon des Kunden eine Nachricht senden,
die bestätigt,
daß der
Kauf des Produktes mit der Identifikationsnummer 789 beim Händler 23456
zum Preis von EUR 7,99 erfaßt
wurde und daß dem
Händler
ein entsprechender Betrag überwiesen wird.
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Der
Ablauf einer bevorzugten Durchführungsform
des Verfahrens, bei der der Kunde an einer Haltestelle von seinem
Handy aus einen Fahrschein zur Benutzung im öffentlichen Personennahverkehr
anfordert, ist in 2 gezeigt. Der Kunde stellt
zunächst,
z.B. über
eine entsprechende Hinweistafel an der Haltestelle, fest, welche
Servicerufnummer dem von ihm benötigten
Fahrschein zugeordnet ist (40). Sodann gibt er die entsprechende Servicerufnummer
in sein Handy ein und sendet den Ruf ab, wobei seine eigene Rufnummer
mit übertragen
wird (41).
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Der
Ruf geht beim Servicesystem ein und die Kundenrufnummer wird erfaßt (42),
ohne das der Anruf angenommen wird. Das Servicesystem prüft, ob der
Kunde zur Anforderung des Fahrscheins berechtigt ist (43).
Ist er nicht berechtigt, sendet das Servicesystem eine entsprechende
Fehlermeldung an die Kundenrufnummer (44).
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Ist
der Kunde berechtigt, speichert das Servicesystem die Anforderung
des Fahrscheins nebst weiterer Daten wie Datum und Uhrzeit der Anforderung
(45). Sodann sendet es eine Bestätigungsanfrage an den Kunden,
in welcher die für
den Kunden relevanten Daten des Fahrscheins enthalten sind, wobei
die Bestätigungsanfrage
etwa wie folgt aufgebaut sein kann: "möchten
Sie folgenden Fahrschein zum Preis von ... erhalten: ... ?" (46).
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Wenn
der Kunde den angebotenen Fahrschein erwerben will, bestätigt er
dies durch einen zweiten Anruf (Bestätigungsanruf) mit Übertragung seiner
Rufnummer beim Servicesystem (47), wobei auch dieser Anruf
nicht angenommen wird. Seitens des Servicesystems wird lediglich
erfaßt,
daß der Kunde
angerufen hat (48), und es wird geprüft (49), ob an den
Kunden zuvor eine Bestätigungsanfrage gesandt
wurde. Ist dies nicht der Fall, sendet das Servicesystem eine entsprechende
Fehlermeldung an die Kundenrufnummer (50). Kann der Bestätigungsanruf
einem Angebot zugeordnet werden, erfaßt das Servicesystem die entsprechenden Abrechnungsdaten
(51) und sendet eine den Fahrschein darstellende SMS an
das Handy des Kunden (52).
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In
der 3 ist ein Handy zum Anfordern und Erhalten von
nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
erstellten Legitimationsausweisen gezeigt, welches unter anderem über eine
spezielle Anzeigeeinheit 70 verfügt, die einen ausgeführten und
seitens des Servicesystem erhaltenen Check-in-Anruf anzeigt. Bei
dieser Anzeigeeinheit kann es sich z.B. um eine Leuchtdiode handeln,
die leuchtet, wenn der Benutzer des Handys "eingecheckt" ist, also einen entsprechenden Check-in-Anruf
getätigt
hat und dieser Anruf seitens eines Servicesystems bestätigt wurde.
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Das
Handy verfügt
bei diesem Ausführungsbeispiel
ferner über
drei spezielle Tasten 71, 72, und 73,
wobei die Taste 71 zum automatischen Ausführen eines
Check-in-Anrufs bei einer seitens des Benutzers, des Telekommunikationsproviders
oder des Handyherstellers voreingestellten Servicerufnummer, die
Taste 72 zum automatischen Ausführen des entsprechenden Check-out-Anrufs
und die Taste 73 zum Ausführen von Anrufen bei einer
vom Benutzer eingegebenen Servicerufnummer zwecks Anforderung eines
Legitimationsausweises dient.
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Dabei
kann zum Beispiel vorgesehen sein, daß ein durch Drücken der
Taste 73 abgesandter Ruf automatisch getrennt wird, wenn
das übliche
Bestätigungssignal
(meist als Klingeln bezeichnet), das anzeigt, daß seitens des Telekommunikationsproviders die
Verbindung zur angewählte
Rufnummer hergestellt, der Anruf dort aber noch nicht angenommen wurde,
zweimal empfangen wurde, so daß der
Benutzer den Ruf nicht selbst trennen muß. In der 4 ist ein
Flußdiagramm
des Ablaufs eines möglichen
Verfahrens bei der Anforderung, Übermittlung
und Kontrolle eines Legitimationsausweises, insbesondere eines Fahrscheins
gezeigt. Dabei ist das Flußdiagramm
so aufgebaut, daß die
in der ganz linken Spalte gezeigten Handlungen systemextern bei
bzw. von einem Kunden oder einem Kontrolleur ausgeführt werden,
während
die in der Spalte neben dieser ganz linken Spalte untereinander
aufgeführten
Handlungen systemintern, nämlich
von einem Telefonserver ausgeführt
werden. Auch die rechts gezeigten Handlungen werden systemintern
ausgeführt,
und zwar von einem Datenbankserver, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
auf insgesamt vier Datenbanken 102, 104, 106 und 108 zugreifen
kann.
-
Das
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei diesem Ausführungsbeispiel
vorgesehene System umfaßt
also einen hier nicht weiter gezeigten Telefonserver und einen Datenbankserver.
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Gemäß dem dargestellten
Flußdiagramm läuft das
Verfahren beim Anfordern und Erstellen eines Fahrausweises wie folgt
ab, wobei angenommen wird, daß der
Kunde im Beispielfall einen Fahrausweis für eine Fahrt in einem Verkehrsverbund
erwerben möchte,
wobei den einzelnen Haltestellen des Verkehrsverbundes eine spezielle
Identifikationsnummer zugeordnet ist, die an der Haltestelle angeschrieben
sein soll, und wobei ferner angenommen wird, daß der Verkehrsverbund mit Fahrausweisen unterschiedlicher
Preisstufen arbeitet, so daß also nicht
der Zielbahnhof beim Kauf eines Fahrausweises benannt werden muß, sondern
um einen Startbahnhof herum bestimmte entfernungsabhängige Tarifzonen
vorgegeben sind.
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Zur
Anforderung eines Fahrausweises gib der Kunde an seinem Handy eine
bestimmte Rufnummer (die Servicerufnummer) ein (110). Die
Servicerufnummer soll bei diesem Beispiel – wie oben im Zusammenhang
mit der 2 bereits beschrieben – den Startbahnhof
und die Preisstufe des vom Kunden gewünschten Fahrausweises eindeutig
identifizieren.
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Die
eingegebene Servicerufnummer wird sodann abgesandt (112),
wobei die Kundenrufnummer in an sich bekannter Weise mit übertragen
wird.
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Ein
hier nicht weiter gezeigter Telekommunikationsprovider stellt eine
Verbindung zum Servicesystem her, wo der Anruf jedoch nicht angenommen wird.
Es werden lediglich die sogenannten Routinginformationen (und damit
die sich aus der angewählten Servicerufnummer
ergebenden Information bzgl. des Startbahnhofs (Haltestellencode),
Preisstufe etc.) und die Kundenrufnummer erfaßt (114). Sodann erfolgt
eine mehrstufige Prüfung
hinsichtlich der Berechtigung des Kunden zum Anfordern des gewünschten
Fahrscheines, wozu eine Kundendatenbank 104 ausgelesen
wird (116).
-
Zunächst wird
geprüft,
ob die übertragene Kundenrufnummer überhaupt
in der Kundendatenbank 104 vorhanden ist (118).
-
Ist
sie nicht vorhanden, erzeugt das Datenbanksystem eine entsprechende
Fehlermeldung (120), die dann über den Telefonserver an das
Handy des Kunden weitergeleitet wird (122), so daß der Kunde
schließlich
auf seinem Handy die Fehlermeldung erhält (124).
-
Ist
die Kundenrufnummer in der Kundendatenbank vorhanden, wird sodann überprüft, ob der Kunde
auch kaufberechtigt ist (126), was aus verschiedenen Gründen nicht
der Fall sein kann (z.B. wenn sein vorgegebenes Limit überschritten
ist).
-
Ist
der Kunde nicht kaufberechtigt, wird in der oben beschriebenen Weise
eine Fehlermeldung erzeugt (128) und über den Telefonserver an den
Kunden weitergeleitet.
-
Ist
der Kunde kaufberechtigt, so wird weiter geprüft (130), ob der angeforderte
Fahrschein überhaupt
angefordert werden kann, das heißt, ob eine entsprechende Haltestelle
und die entsprechende Preisstufe existieren. Dazu wird eine Fahrscheindatenbank 106 abgefragt,
und die in der Fahrscheindatenbank vorhandenen Daten werden mit
den sich aus der vom Kunden gewählten
Servicerufnummer ergebenden Daten verglichen (132).
-
Ist
der Fahrschein nicht vorhanden, wird eine entsprechende Fehlermeldung
erzeugt (134) und über
den Telefonserver an das Handy des Kunden weitergeleitet.
-
Ist
der Fahrschein vorhanden, wird der beste Fahrpreis berechnet (136),
wozu auf eine Tarifsystemdatenbank 102 zugegriffen wird.
-
Sodann
wird ein Fahrscheinvorschlag erstellt (138), der einerseits
in der Kundendatenbank 104 gespeichert wird, andererseits
zur Erstellung eines entsprechenden Angebotes verwandt wird (140),
wobei das Angebot dann in Form einer SMS vom Telefonserver an den
Kunden weitergeleitet (142) wird, so daß der Kunde auf seinem Handydisplay
dann ein entsprechendes Angebot angezeigt bekommt (144).
-
Möchte der
Kunde das Angebot annehmen, gibt er eine entsprechende Bestätigungsnummer
in seinem Handy ein (146), die dann angewählt wird (148).
Seitens des Servicesystems werden beim Bestätigungsanruf ohne Annahme des
Anrufs wiederum die benötigten
Routinginformationen und insbesondere die Kundenrufnummer (150)
erfaßt.
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Die
erfaßte
Kundenrufnummer wird mit den in der Kundendatenbank 104 gespeicherten
Informationen verglichen (152). Dabei wird zunächst geprüft (154),
ob die entsprechende Kundenrufnummer überhaupt in der Kundendatenbank 104 vorhanden ist.
Ist dies nicht der Fall, so wird eine Fehlermeldung erstellt (156)
und über
den Telefonserver an den Kunden weitergeleitet (158) der
eine entsprechende SMS erhält
(160).
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Sodann
wird geprüft
(161), ob der Kunde bereits einen Fahrschein bestellt hat,
ob also in der Kundendatenbank 104 ein entsprechender Fahrscheinvorschlag
zu der Kundenrufnummer gespeichert ist. Ist dies nicht der Fall
wird eine entsprechende Meldung erstellt (162) und über den
Telefonserver an den Kunden gesandt (158), der eine entsprechende
Meldung erhält
(160).
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Hat
der Kunde mit seinem Anruf das Angebot angenommen, wird einerseits
der Fahrscheinvorschlag in der Kundendatenbank 104 gelöscht (164), andererseits
in der Kundendatenbank 104 ein entsprechender Eintrag über die
Annahme des Angebots vermerkt (164). Sodann wird ein Authentifizierungscode
berechnet (166) und eine entsprechende, den Fahrschein
darstellende SMS erstellt (168), die dann vom Telefonserver
an den Kunden weitergeleitet wird (170), der schließlich auf
seinem Handy eine entsprechende, den Fahrschein darstellende SMS angezeigt
bekommt (172).
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Nachfolgend
wird ein mögliches
Vorgehen bei der Fahrscheinkontrolle und Überprüfung der Authentizität der den
Fahrschein darstellenden SMS beschrieben. Dabei wird angenommen,
daß der
Kunde auf seinem Handy eine entsprechende, einen Fahrschein darstellende
SMS erhalten hat, deren Authentizität nun bei einer Fahrausweiskontrolle
vom Kontrolleur geprüft
wird. Dazu bittet der Kontrolleur den Kunden, auf dem Kundenhandy
eine vom Kontrolleur genannte Nummer einzugeben (174) die
dann angewählt
wird (176).
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Dabei
ist die anzuwählende
Rufnummer vorteilhaft so aufgebaut, daß sie auch den Kontrolleur identifiziert,
wobei diese dem Kontrolleur zugeordneten Rufnummern fortlaufend
gewechselt werden, damit sich nicht eine Person, die einmal kontrolliert
wurde und sich die dabei angewählte
Rufnummer gemerkt hat, als Kontrolleur gegenüber anderen Fahrgästen ausgeben
kann.
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In
der bereits beschriebenen Weise werden dann vom Telefonsystem ohne
Annahme des Anrufs die Routinginformationen einschließlich der
Kundenrufnummer erfaßt
(178). Die Kundendatenbank 104 wird ausgelesen
(180) und es wird zunächst
verglichen (182), ob zu der Kundennummer eine entsprechende
Datenbankstelle vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, wird eine
entsprechende Meldung erstellt (184) und über den
Telefonserver an das Handy des Kunden übermittelt (186),
der schließlich
eine entsprechende SMS erhält
(188).
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Ist
zu der Kundenrufnummer eine Datenbankstelle vorhanden, wird sodann
eine Kontrolleurdatenbank 108 ausgelesen (190)
und es wird verglichen, ob die in der vom Kunden gewählten Rufnummer
integrierte Kontrolleurnummer vorhanden und auch "aktiv" ist, das heißt, ob der
entsprechende Kontrolleur gerade Dienst hat (192).
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Stellt
sich bei dieser Prüfung
heraus, daß die Kontrolleurnummer
falsch ist oder der Kontrolleur zur Zeit gar keinen Dienst hat,
wird eine entsprechende Meldung erzeugt (194) und an den
Fahrgast als SMS weitergeleitet.
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Ist
die Kontrolleurnummer vorhanden und aktiv, wird eine Kopie des angeforderten
Fahrscheins erstellt (196) und als SMS an eine Telekommunikationseinrichtung, insbesondere
ein Handy des Kontrolleurs gesandt (198), der schließlich eine
entsprechende SMS mit den Daten des vom Kunden angeforderten und
bezahlten Fahrscheins erhält
(200) und so die Angaben des Kunden prüfen kann.