Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Betreiben
einer elektrohydraulischen Ventilsteuerung einer
Brennkraftmaschine, mit mindestens einem auf ein
Gaswechselventil arbeitenden Aktuator mit mindestens einem
Arbeitsraum, der zur Betätigung des Aktuators aus einer
ersten Stellung in eine zweite Stellung mit einem
Hochdruck-Hydraulikspeicher verbunden und von einem
Niederdruck-Rücklauf getrennt und der zu einer Betätigung
des Aktuators aus der zweiten Stellung in die erste
Stellung zurück mit dem Niederdruck-Rücklauf verbunden und
von dem Hochdruck-Hydraulikspeicher getrennt wird.
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Ein solches Verfahren ist vom Markt her bekannt.
Elektrohydraulische Ventilsteuerungen von
Brennkraftmaschinen ermöglichen die Ansteuerung der
Gaswechselventile unabhängig von der Stellung der
Kurbelwelle bzw. der Nockenwelle. Hierdurch sind unter
anderem Benzineinsparungen sowie Verbesserungen der
Emissionscharakteristik einer Brennkraftmaschine möglich.
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Bei einer vom Markt her bekannten elektrohydraulischen
Ventilsteuerung ist der Schaft des Gaswechselventils mit
einem hydraulischen Aktuator verbunden. Dieser hat zwei
Arbeitsräume zu beiden Seiten der Kolbenstirnflächen,
welche unterschiedlich groß sind. Die kleine Stirnfläche
wird ständig mit Hochdruck aus einem Hochdruck-
Hydraulikspeicher beaufschlagt, der wiederum von einer
Hydraulikpumpe gespeist wird. Die große Stirnfläche des
Kolbens wird wahlweise ebenfalls mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher oder mit einem Niederdruck-Rücklauf
verbunden. Je nachdem ergibt sich eine Kraftresultierende,
welche das Gaswechselventil öffnet oder schließt.
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Bei dem bekannten Verfahren kann die Menge an
Hydraulikfluid, welches aus dem Hochdruck-Hydraulikspeicher
über den Aktuator zum Niederdruck-Rücklauf strömt und zur
Betätigung des Aktuators verwendet wird, stark variieren.
Auch die von der Hydraulikpumpe in den Hochdruck-
Hydraulikspeicher geförderte Fluidmenge kann variieren,
bspw. dann, wenn die Hydraulikpumpe direkt von der
Brennkraftmaschine angetrieben wird und dann eine
drehzahlabhängige Förderleistung der Hydraulikpumpe
vorliegt.
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Um dennoch im Hochdruck-Hydraulikspeicher einen dem
Betriebspunkt zugehörigen relativ konstanten Druck erzielen
zu können, wird bisher beispielsweise ein Überdruck- oder
Druckregelventil vorgesehen, welches bei Überschreiten
eines bestimmten Drucks Hydraulikfluid aus dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher abführt. Auch eine Regelung der
Fördermenge durch die Hydraulikpumpe ist bekannt.
Dynamische Druckspitzen im Hochdruck-Hydraulikspeicher
können ferner bspw. durch ein großes Volumen des Hochdruck-
Hydraulikspeichers passiv geglättet werden.
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Die besagten Maßnahmen, mit denen der Druck im Hochdruck-
Hydraulikspeicher konstant gehalten werden kann, sind
jedoch relativ aufwändig und reagieren zum Teil nur träge
auf Druckänderungen im Hochdruck-Hydraulikspeicher. Auch
ein groß bauender Hochdruck-Hydraulikspeicher zur Glättung
von Druckspitzen ist von Nachteil, da üblicherweise im
Motorraum bspw. von Kraftfahrzeugen nur wenig Platz zur
Verfügung steht. Der gleiche Nachteil ergibt sich auch
durch ein Druckregelventil.
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Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass der Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher auf einfache
Art und Weise konstant gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass eine
Druckkonstanthaltung oder eine Druckabsenkung im Hochdruck-
Hydraulikspeicher dadurch bewirkt wird, dass der
Arbeitsraum gleichzeitig mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher und dem Niederdruck-Rücklauf verbunden
wird.
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Vorteile det Erfindung
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Die erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht eine direkte
Verbindung vom Hochdruck-Hydraulikspeicher zum Niederdruck-
Rücklauf, ohne dass zusätzliche Komponenten, wie z. B. ein
Druckregelventil, notwendig sind. Um dies zu ermöglichen,
wird ausdrücklich ein Betriebszustand zugelassen, in dem
der Arbeitsraum gleichzeitig mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher und dem Niederdruck-Rücklauf der
elektrohydraulischen Ventilsteuerung verbunden ist. Ergibt
sich, bspw. durch einen Sensor festgestellt, die
Notwendigkeit, Hydraulikfluid aus dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher abzuführen, um den Druck in diesem
konstant halten zu können, kann dies erfindungsgemäß auf
einfache Art und Weise über den Arbeitsraum zum
Niederdruck-Rücklauf erfolgen.
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Da die üblicherweise zum Einsatz kommenden Schaltventile
eine kurze Reaktionszeit und ein hochdynamisches
Schaltverhalten aufweisen, können auch kurzfristige
Schwankungen des Drucks im Hochdruck-Hydraulikspeicher
geglättet werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann
also einerseits auf ein Druckregelventil verzichtet werden.
Ferner kann der Hochdruck-Hydraulikspeicher kleiner bauen.
Hierdurch werden Kosten bei der Herstellung der
elektrohydraulischen Ventilsteuerung eingespart und die
elektrohydraulische Ventilsteuerung erfordert weniger
Bauraum.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen angegeben.
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In einer ersten Weiterbildung heißt es, dass zur
Druckkonstanthaltung oder Druckabsenkung im Hochdruck-
Hydraulikspeicher der Arbeitsraum eines Aktuators
gleichzeitig mit dem Hochdruck-Hydraulikspeicher und dem
Niederdruck-Rücklauf verbunden wird, dessen zugehöriges
Gaswechselventil gerade geschlossen ist. Diese
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bietet sich
dann besonders an, wenn die Betätigung des Aktuators und
ein Öffnen des Gaswechselventils durch eine Beaufschlagung
mit dem vollen Hochdruck erfolgt. Im geschlossenen
Ruhezustand des Gaswechselventils liegt somit im
Arbeitsraum des Aktuators üblicherweise ein Druck an,
welcher geringer ist als der volle Hochdruck des Hochdruck-
Hydraulikspeichers.
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Bei einer Verbindung des Hochdruck-Hydraulikspeichers über
den Arbeitsraum des Aktuators mit dem Niederdruck-Rücklauf
herrscht jedoch im Arbeitsraum des Aktuators ein Druck,
welcher unterhalb des vollen Drucks im Hochdruck-
Hydraulikspeicher liegt. Die geschlossene Ruhestellung des
Gaswechselventils wird somit durch diese Verbindung des
Arbeitsraum gleichzeitig mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher und dem Niederdruck-Rücklauf nicht
beeinflusst.
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Dabei wird besonders bevorzugt, wenn zur
Druckkonstanthaltung oder Druckabsenkung im Hochdruck-
Hydraulikspeicher der Arbeitsraum eines Aktuators
gleichzeitig mit dem Hochdruck-Hydraulikspeicher und dem
Niederdruck-Rücklauf verbunden wird, dessen zugehöriges
Gaswechselventil gerade aufgrund eines hohen
Zylinderinnendrucks nicht öffnen kann. Hierdurch wird ein
ungewolltes Öffnen des Gaswechselventils bei einem auf
Druckschwankungen im Arbeitsraum "sensibel" reagierenden
Aktuator wirkungsvoll verhindert.
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Möglich ist auch, dass der Arbeitsraum eines Aktuators, der
von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt
werden soll, unmittelbar vor der Trennung vom Niederdruck-
Rücklauf mit dem Hochdruck-Hydraulikspeicher verbunden
wird, und/oder der Arbeitsraum eines Aktuators, der von der
zweiten Stellung in die erste Stellung bewegt werden soll,
unmittelbar vor der Trennung vom Hochdruck-
Hydraulikspeicher mit dem Niederdruck-Rücklauf verbunden
wird.
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In diesem Fall wird eine ohnehin beabsichtigte Betätigung
des Aktuators dazu genutzt, Hydraulikfluid aus dem
Hochdruck-Hydraulikspeicher abzuführen. Dies wird durch
eine Verschiebung des Zeitpunkts ermöglicht, zu dem die
Verbindung des Arbeitsraumes mit dem Niederdruck-Rücklauf
bzw. dem Hochdruck-Hydraulikspeicher erfolgt. Somit kommt
es zu einer Überlappung der Zeiträume, in denen der
Arbeitsraum mit dem Niederdruck-Rücklauf und dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher verbunden ist. Dies ermöglicht es, die
Druckkonstanthaltung oder den Druckabbau im Hochdruck-
Hydraulikspeicher in den normalen Betrieb eines Aktuators
zu integrieren.
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Besonders bevorzugt ist jene Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der der Arbeitsraum eines
Aktuators dann zeitweise gleichzeitig mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher und dem Niederdruck-Rücklauf verbunden
ist, wenn die Brennkraftmaschine mit geringer Drehzahl
betrieben wird. Diese Weiterbildung trägt der Tatsache
Rechnung, dass bei geringer Drehzahl im Allgemeinen ein
geringerer Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher vorteilhaft
ist. Da eine derartige gezielte Druckabsenkung im
Hochdruck-Hydraulikspeicher bisher nicht möglich war,
musste stattdessen die Ansteuerungsstrategie des Aktuators
bei niedrigen Drehzahlen geändert werden. Dies kann bei dem
erfindungsgemäß weitergebildeten Verfahren entfallen.
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Bei einer anderen Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass
die Druckkonstanthaltung bzw. Druckabsenkung durch eine
gleichzeitige Verbindung des Arbeitsraums eines Aktuators
mit dem Niederdruck-Rücklauf und dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher mit einer Steuerung oder Regelung der
Fördermenge durch eine Hydraulikpumpe kombiniert wird.
Während durch die besagte Verbindung des Arbeitsraumes sehr
rasch und hochdynamisch Einfluss auf den Druck im
Hochdruck-Hydraulikspeicher genommen werden kann,
ermöglicht die Steuerung oder Regelung der Fördermenge
durch die Hydraulikpumpe eine langfristige und quantitativ
maßgebliche Anpassung des Drucks im Hochdruck-
Hydraulikspeicher.
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Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren
dann, wenn der Aktuator zwei Arbeitsräume aufweist, welche
durch unterschiedlich große und entgegengesetzt wirkende
Druckflächen an einem Kolben voneinander getrennt sind, und
der eine Arbeitsraum ständig mit Hochdruck beaufschlagt
wird und der andere Arbeitsraum mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher und dem Niederdruck-Rücklauf verbunden
werden kann. Mit derartigen Aktuatoren können sehr kurze
Schaltzeiten realisiert werden, was die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens erleichtert.
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Um Kavitation beim Abströmen des Hydraulikfluids aus dem
Arbeitsraum zum Niederdruck-Rücklauf hin zu vermeiden, kann
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Hyrdraulikfluid aus
dem Arbeitsraum auch in einen Niederdruck-Hydraulikspeicher
strömen. Somit wird die Druckdifferenz beim Abströmen des
Hydraulikfluids reduziert, was dem Entstehen von Kavitation
entgegenwirkt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche geeignet ist, wenn es auf einem
Computer ausgeführt wird. Dabei wird besonders bevorzugt,
wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere
auf einem Flash-Memory oder einem Ferrit-RAM, abgespeichert
ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Steuer- und Regelgerät
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, welches mindestens
mit einem ersten Steuerventil und einem zweiten
Steuerventil einer elektrohydraulischen Ventilsteuerung
verbunden ist, mit denen ein Arbeitsraum eines Aktuators
einer Gaswechselvorrichtung mit einem Hochdruck-
Hydraulikspeicher bzw. einem Niederdruck-Rücklauf verbunden
werden kann.
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Um den Aufbau der elektrohydraulischen Ventilsteuerung
vereinfachen zu können, wird vorgeschlagen, dass das
Steuer- und Regelgerät zur Durchführung des obigen
Verfahrens geeignet ist. Dabei wird besonders bevorzugt,
wenn es mit einem Computerprogramm der o. g. Art versehen
ist.
Zeichnung
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Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
elektrohydraulischen Ventilsteuerung einer
Brennkraftmaschine;
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Fig. 2 ein Diagramm, in dem der Druckverlauf in einem
Hochdruck-Hydraulikspeicher von Fig. 1 über der
Zeit dargestellt ist; und
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Fig. 3 ein Diagramm, in dem der Druck im Hochdruck-
Hydraulikspeicher von Fig. 1 über einer Drehzahl
der Brennkraftmaschine dargestellt ist.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In Fig. 1 trägt eine elektrohydraulische Ventilsteuerung
insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst zunächst ein
Reservoir für Hydraulikfluid, welches vorliegend das
Bezugszeichen 12 trägt und bei dem es sich um den Ölsumpf
der Brennkraftmaschine handeln kann. Aus dem
Hydraulikreservoir 12 wird das Hydraulikfluid von einer
regelbaren Hochdruck-Hydraulikpumpe 14 in einen Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 gefördert. Eine Hydraulikleitung 18
führt vom Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 über ein
Druckregelventil 20 zu einem Magnetventil 22.
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Die Hydraulikleitung 18 führt vom Magnetventil 22 weiter zu
einem Aktuator 24. Bei diesem handelt es sich um einen
Hydraulikzylinder mit einem doppelt wirkenden Kolben 26.
Der Kolben 26 ist in einem Gehäuse 28 geführt. In Fig. 1
oberhalb des Kolbens 26 ist zwischen diesem und dem Gehäuse
28 ein erster Arbeitsraum 30 gebildet. Dieser ist mit dem
Magnetventil 22 verbunden. In Fig. 1 unterhalb des Kolbens
26 ist zwischen diesem und dem Gehäuse 28 ein zweiter
Arbeitsraum 32 gebildet. Dieser ist über eine Zweigleitung
33 mit jenem Abschnitt der Hydraulikleitung 18 verbunden,
welcher zwischen dem Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 und dem
Magnetventil 22 liegt.
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Die in Fig. 1 obere Stirnfläche 34 des Kolbens 26 ist
insgesamt größer als die in Fig. 1 untere Stirnfläche 36
des Kolbens 26, welche den zweiten Arbeitsraum 32 begrenzt.
Beim Kolben 26 handelt es sich also um einen sog.
"Differentialkolben". Der Kolben 26 ist mit einem
Gaswechselventil 38 verbunden. Dieses umfasst eine
Ventilstange 40 und ein Ventilelement 42. Durch das
Ventilelement 42 kann eine Öffnung (ohne Bezugszeichen)
eines Brennraums 44 verschlossen oder geöffnet werden. Der
Brennraum 44 ist in einem Motorblock 46 einer
Brennkraftmaschine (ohne Bezugszeichen) vorhanden.
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Vom ersten Arbeitsraum 30 des Aktuators 24 führt eine
Hydraulikleitung 48 über ein zweites Magnetventil 50 zu
einem Niederdruck-Hydraulikspeicher 52. Dieser ist wiederum
über ein Druckregelventil 54 mit einem Niederdruck-Rücklauf
56 verbunden, der schließlich zum Hydraulikreservoir 12
zurückführt. Vom ersten Arbeitsraum 30 des Aktuators 24
führt noch eine Hydraulikleitung 58 über ein
Druckregelventil 60 zurück zum Hochdruck-Hydraulikspeicher
16.
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Die beiden Magnetventile 22 und 50 werden von
Magnetstellern 62 und 64 betätigt und werden jeweils von
einer Druckfeder 66 bzw. 68 in ihre Ruhestellung gedrückt.
Das erste Magnetventil 22 ist in seiner Ruheschaltstellung
70, in der der Magnetsteller 62 nicht bestromt ist,
geschlossen, wohingegen es in der betätigten Schaltstellung
72 geöffnet ist. Das zweite Magnetventil 50 ist dagegen in
seiner Ruheschaltstellung 74 geöffnet und in der betätigten
Schaltstellung, in der der Magnetsteller 64 bestromt ist,
geschlossen. Diese Schaltstellung trägt das Bezugszeichen
76.
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Die elektrohydraulische Ventilsteuerung 10 umfasst auch ein
Steuer- und Regelgerät 78. Dieses ist ausgangsseitig mit
den Magnetstellern 62 und 64 verbunden. Ferner kann es auch
die Hydraulikpumpe 14 ansteuern. Eingangsseitig ist das
Steuer- und Regelgerät 78 mit einem Drucksensor 80
verbunden, welcher den Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher
16 erfasst. Ferner ist das Steuer- und Regelgerät 78 mit
einem Drehzahlgeber für die Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine verbunden. Dieser Drehzahlgeber trägt
das Bezugszeichen 82.
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Die elektrohydraulische Ventilsteuerung 10 wird
folgendermaßen betrieben (das hiernach beschriebene
Verfahren ist als Computerprogramm auf einem Ferrit-RAM
(nicht dargestellt) im Steuer- und Regelgerät 78 abgelegt):
Um das Gaswechselventil 38 zu öffnen, muss sich der Kolben
26 in Fig. 1 nach unten bewegen. Dies wird dadurch
erreicht, dass aus der Ruhestellung 74 heraus das zweite
Magnetventil 50 bestromt und somit geschlossen wird. Die
Verbindung zwischen dem ersten Arbeitsraum 30 und dem
Niederdruck-Hydraulikspeicher 52 ist somit unterbrochen.
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Anschließend wird vom Steuer- und Regelgerät 78 der
Magnetsteller 62 des ersten Magnetventils 22 bestromt, so
dass sich dieses Magnetventil 22 von seiner geschlossenen
Ruhestellung 70 in die offene Schaltstellung 72 bewegt.
Somit ist der erste Arbeitsraum 30 mit dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 verbunden. Im ersten Arbeitsraum 30
stellt sich somit im Wesentlichen der auch im Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 herrschende Hydraulikdruck ein.
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Da die untere Stirnfläche 36 kleiner ist als die obere
Stirnfläche 34 des Kolbens 26, in beiden Arbeitsräumen 30
und 32 des Aktuators 24 nun jedoch der gleiche Druck
herrscht, nämlich im Wesentlichen der im Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 herrschende Druck, ergibt sich eine
resultierende Kraft in Fig. 1 nach unten, so dass sich der
Kolben 26 in dieser Richtung bewegt. Hierdurch wird auch
die Ventilstange 40 und das Ventilelement 42 in Fig. 1 nach
unten bewegt, das Gaswechselventil 38 also geöffnet.
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Soll das Gaswechselventil 38 wieder geschlossen werden,
wird zunächst vom Steuer- und Regelgerät 78 das erste
Magnetventil 22 stromlos geschaltet, so dass dieses von der
offenen Schaltstellung 72 durch die Druckfeder 66 in die
geschlossene Schaltstellung 70 gedrückt wird. Die
Verbindung zwischen dem Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 und
dem ersten Arbeitsraum 30 ist somit wieder unterbrochen.
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Dann wird das zweite Magnetventil 50 vom Steuer- und
Regelgerät 78 stromlos geschaltet, so dass sich dieses
aufgrund der Druckfeder 68 von der geschlossenen
Schaltstellung 76 in die offene Ruhestellung 74 bewegt. Der
erste Arbeitsraum 30 ist nun wieder mit dem Niederdruck-
Hydraulikspeicher 52 verbunden. Somit sinkt der Druck im
ersten Arbeitsraum 30, bis sich eine Kraftresultierende
einstellt, welche den Kolben 26 wieder nach oben bewegt.
Hierdurch schließt das Gaswechselventil 38.
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Wird nun über den Drucksensor 80 dem Steuer- und Regelgerät
78 mitgeteilt, dass der Druck im Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 höher ist als ein Solldruck, wird das
erste Magnetventil 22 vom Steuer- und Regelgerät 78 in
seine offene Schaltstellung 72 gesteuert, wohingegen das
zweite Magnetventil 50 in seiner offenen Ruhestellung 74
verbleibt. Dabei wird angenommen, dass sich die
Brennkraftmaschine in einem Betriebszustand befindet, in
dem das Gaswechselventil 38, welches mit dem Aktuator 24
verbunden ist, geschlossen bleiben soll. Durch die besagte
Betätigung des ersten Magnetventils 22 liegt nun eine
direkte Verbindung vom Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 über
das erste Magnetventil 22, den ersten Arbeitsraum 30 und
das zweite Magnetventil 50 zum Niederdruck-
Hydraulikspeicher 52 vor.
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Durch eine entsprechende Auslegung der Hyraulikleitungen 18
und 48 kann erreicht werden, dass in diesem Zustand der
Druck im ersten Arbeitsraum 30 nie so hoch wird, dass eine
unerwünschte Bewegung des Kolbens 26 induziert wird. Durch
die direkte Verbindung vom Hochdruck-Hydraulikspeicher 16
zum Niederdruck-Hydraulikspeicher 52 kann Hydraulikfluid
aus dem Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 direkt zum
Niederdruck-Hydraulikspeicher 52 strömen, ohne dass dies zu
einer Betätigung des Aktuators 24 führt. Somit kann gezielt
der Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 reduziert bzw.
konstant gehalten werden.
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Soll zuverlässig verhindert werden, dass das
Gaswechselventil 38 während dieses Zustandes öffnen kann,
wird die direkte Verbindung zwischen Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 und Niederdruck-Hydraulikspeicher 52
vorzugsweise dann hergestellt, wenn aufgrund eines im
Brennraum 44 herrschenden hohen Druckes das Ventilelement
42 in seine geschlossene Stellung gedrückt wird.
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Das Abströmen von Hydraulikfluid aus dem Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 zum Niederdruck-Hydraulikspeicher 52
wird einfach dadurch beendet, dass vom Steuer- und
Regelgerät 78 das erste Magnetventil 22 wieder stromlos
geschaltet wird, so dass es in seine geschlossene
Ruhestellung 70 zurückkehrt. Im ersten Arbeitsraum 30
stellt sich dann wieder der im Niederdruck-
Hydraulikspeicher 52 herrschende Druck ein.
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Die elektrohydraulische Ventilsteuerung 10 kann jedoch noch
auf eine andere Art und Weise betrieben werden, um den
Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 konstant zu halten
bzw. abzusenken:
So kann die Verbindung des Hochdruck-Hydraulikspeichers 16
mit dem Niederdruck-Hydraulikspeicher 52 an eine Betätigung
des Aktuators 24 gekoppelt werden. Bei einer Betätigung des
Aktuators 24 dahingehend, dass das Gaswechselventil 38
öffnet, kann bspw. unmittelbar vor der Bestromung des
Magnetstellers 64 des zweiten Magnetventils 50, wodurch
dieses von seiner geöffneten Ruhestellung 74 in die
geschlossene Schaltstellung 76 gelangt, bereits das
Magnetventil 22 von seiner geschlossenen Ruhestellung 70 in
die betätigte und offene Schaltstellung 72 gesteuert
werden.
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Somit kommt es, kurz bevor das zweite Magnetventil 50
geschlossen wird, zu einer direkten Verbindung zwischen dem
Hochdruck-Hyraulikspeicher 16 und dem Niederdruck-
Hydraulikspeicher 52, durch den Hydraulikfluid aus dem
Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 abströmen kann. In gleicher
Weise kann dann, wenn das Gaswechselventil 38 wieder
geschlossen werden soll, unmittelbar vor der Stromlos-
Schaltung des Magnetstellers 62 des ersten Magnetventils
22, wodurch dieses von seiner offenen Schaltstellung 72
wieder in die geschlossene Ruhestellung 70 zurückkehrt,
bereits das zweite Magnetventil 50 von seiner geschlossenen
Schaltstellung 76 in die geöffnete Ruhestellung 74 gebracht
werden.
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Auch hierdurch ergibt sich eine kurzzeitige direkte
Verbindung vom Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 zum
Niederdruck-Hydraulikspeicher 52 und weiter zum
Niederdruck-Rücklauf 56, durch die Hydraulikfluid aus dem
Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 abströmt und somit der Druck
in diesem konstant gehalten bzw. abgesenkt werden kann.
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Durch derartige kurzzeitige Betätigungen der Ventile und
eine derartige kurzzeitige direkte Verbindung zwischen
Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 zum Niederdruck-Rücklauf 56
hin kann der Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16
konstant gehalten werden, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Dabei
wird die Menge des abzuführenden Fluids durch die Dauer der
direkten Verbindung gesteuert. In dieser Figur ist der
Druck ohne eine entsprechende Betätigung der Magnetventile
22 und 50 gestrichelt, jener Druckverlauf, welcher durch
eine entsprechende Betätigung der Magnetventile 22 und 50
hergestellt werden kann, in durchgezogener Linie
dargestellt.
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Wenn die Brennkraftmaschine mit geringer Drehzahl betrieben
wird, wird dies vom Drehzahlgeber 82 erfasst und ein
entsprechendes Signal an das Steuer- und Regelgerät 78
abgegeben. Dieses kann dann die Magnetventile 22 und 50 so
ansteuern, dass der Druck im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16
abgesenkt wird. Typischerweise wird der Betriebsdruck von
üblichen 200 bar auf ungefähr 50 bar abgesenkt. Steigt die
Drehzahl wieder an, wird eine direkte Fluidverbindung
zwischen dem Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 und dem
Niederdruck-Rücklauf vermieden, so dass der Druck aufgrund
der andauernden Förderung durch die Hochdruck-
Hydraulikpumpe 14 im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 wieder
ansteigt. Der Zusammenhang zwischen Drehzahl n der
Brennkraftmaschine und Druck P im Hochdruck-
Hydraulikspeicher 16 ist in Fig. 3 dargestellt. Die
Druckeinstellung im Hochdruck-Hydraulikspeicher 16 kann
ggf. durch eine entsprechende Ansteuerung der Hochdruck-
Hydraulikpumpe 14 unterstützt werden.