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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verbund-Fenster oder -Tür mit einem
auf die Außenseite des
vorzugsweise aus Holz oder Kunststoff ausgebildeten Flügelrahmens
mit Isolierverglasung aufgesetzten, aufschwenkbaren, als Ganzglas-Vorsatzflügel ausgebildeten
Vorsatzflügel.
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Neben
Fenstern mit Dreifachverglasung haben sich sogenannte Verbundfenster – das gleiche gilt
für Verbund-Türen, sodass
im Folgenden der Einfachheit halber immer nur von Verbund-Fenstern
die Rede ist – bewährt, bei
der auf die Außenseite
des Flügelrahmens
ein Vorsatzflügel
aufgesetzt ist. Üblicherweise
besteht bei dem bekannten Verbund-Fenstern der Vorsatzflügel aus
einem gesonderten ebenfalls aus Holz oder Kunststoff ausgebildeten
Rahmen zur Aufnahme einer Einfachverglasung. Diese Konstruktion
ist nicht nur wegen des gesondert benötigten Rahmens, sondern auch
im Hinblick auf die sich aus der Dicke dieses Rahmens ergebende
Gesamtdicke des Verbund-Fensters in vielen Fällen nachteilig.
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Anstelle
eines solchen Vorsatzflügels
mit einem eigenen Rahmen sind auch bereits Konstruktionen der eingangs
genannten Art bekannt geworden – man
vgl. beispielsweise die
DE
299 20 400 U1 – bei denen
der Vorsatzflügel
als Ganzglas-Vorsatzfiügel ohne
gesonderten Rahmen ausgebildet ist. Die gezeigte Konstruktion ist
jedoch hinsichtlich der Anbringung der Scharniere und der auf der
gegenüberliegenden
Seiten angeordneten Befestigungselemente relativ kompliziert und
vor allem sehr auftragend, sodass sich eine erhöhte Gesamtdicke der Konstruktion
ergibt.
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Aus
der
EP 0 611 854 B1 ist
eine Glasverbundplatte für
Wand- und Gebäudeverkleidungen
bekannt geworden, bei der auf eine Glasscheibe aufgeklebte dünne Metallblechstreifen
zur Befestigung von Befestigungsmitteln wie Stehbolzen oder Schrauben dienen,
mit Hilfe deren die Glasverbundplatte an einer Tragkonstruktion
gehaltert werden kann. Dabei geht es weder um die Befestigung von
Scharnieren noch von einfach zu öffnenden
Befestigungselementen für
Vorsatzflügel.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verbund-Fenster
oder eine Verbund-Tür der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass bei vereinfachtem
Aufbau eine geringere Dicke der Konstruktion realisierbar ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Vorsatzflügel
mit längs der
Seitenkanten aufgeklebten dünnen
Metallblechstreifen ausgebildet ist, an denen die Anlenk-Scharniere
bzw. die Verschlussglieder zum Feststellen des Vorsatzflügels am
Flügelrahmen
angeschweißt
sind, und dass die Verschlussglieder Stehbolzen mit Ringnuten oder
einem verbreiterten Kopf zum Aufhaken von am Flügelrahmen befestigten Schwenkriegeln sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung des
Vorsatzflügels
als Ganzglas-Vorsatzflügel mit aufgeklebten
dünnen
Metallblechstreifen für
die Scharniere und die Befestigungselemente – wobei derartige Glasverbundplatten
und ihre Herstellung ja in der bereits angesprochenen
EP 0 611 854 B1 beschrieben
sind – kann
nicht nur ein gesonderter Flügelrahmen
für den
Vorsatzflügel
entfallen. Die mögliche
Anbringung der Scharniere an den dünnen Metallblechstreifen und
insbesondere die Anbringung und Ausbildung der Befestigungselemente
ermöglicht
es bei insgesamt geringer Gesamtdicke des Fensters den Flügelrahmen
mit der Doppelverglasung so dick auszubilden, dass im Flügelrahmen
versenkt ein Sonnenschutz untergebracht werden kann, der dann von
dem außen
aufgesetzten praktisch nicht auftragenden Ganzglas-Vorsatzflügel geschützt überdeckt
wird, sodass ein wind- und
wettergeschützter
Sonnenschutz zur Verfügung
steht, der auch bei hohen Windbelastungen am Fenster funktionsfähig ist.
Wenn kein Sonnenschutz vorgesehen sein soll, so ergibt sich eine
extrem kleine Gesamtdicke der Konstruktion, da die besonderen auf
den Metallplättchen
angeordenten Befestigungselemente mit den Ringnuten für die Schwenkriegel
senkrecht zur Fensterebene extrem wenig auftragen.
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Die
Riegel können
dabei bevorzugt als flache mit Einhak-Sackschlitzen versehene Bleche
sein, die gegebenenfalls mit Griffaufkantungen versehen sind. Derartige
flache Blechriegel tragen in der Konstruktion praktisch überhaupt
nicht auf, benötigen
also keinen besonderen Platzbedarf in Richtung der Fensterrahmendicke, wobei
noch hinzukommt, dass sie im eingeschwenkten Verriegelungszustand
verdeckt hinter den auf die Glasscheibe des Ganzglas-Vorsatzflügels aufgeklebten
Metallblechstreifen liegen, sodass sie von außen nicht sichtbar sind und
somit die Optik des Verbund-Fensters oder der Verbund-Tür überhaupt
nicht stören
können.
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Mit
besonderem Vorteil kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, dass am Flügelrahmen
umlaufende Dichtungsleisten mit Belüftungsaussparungen für den Ganzglas-Vorsatzflügel angebracht
sind und dass – vorzugsweise
diesen bevorzugt in Form von Schlauchdichtungen aus Silikon ausgebildeten
Dichtungsleisten entsprechend ausgebildete Schlauchdichtungen der
auf den Fensterrahmen aufgesetzten Aluminium-Rahmenprofile gegenüberliegen.
Der Ganzglas-Vorsatzflügel ist
somit in Form einer allseitigen Rechteckdichtung sowohl nach innen
gegenüber
dem Flügelrahmen
als auch nach außen
gegenüber
dem Aluminiumrahmenprofil des Fensterrahmens abgedichtet und elastisch
abgestützt.
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Schließlich liegt
es auch noch im Rahmen der Erfindung, dass die auf die Glasscheibe
des Ganzglas-Vorsatzflügels
aufgeklebten Metallblechstreifen eine umlaufenden, an die Farbe
des Aluminium-Rahmenprofils des Fensterrahmens angepasste Rechteckumrahmung
bilden, wobei durch entsprechende Eloxierung eine sehr einfache
Anpassung und farbliche Gestaltung einer Fassade möglich ist.
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Die
sich ergebende Ganzglaskonstruktion ohne gesonderten Rahmen für den Vorsatzflügel ermöglicht nicht
nur eine besonders vielfältige
und geschmacklich gefällige
optische Gestaltung der Fenster, Türen oder ganzer Fassaden aus
solchen Elementen, sondern ermöglicht
darüber
hinaus auch eine besonders einfache Reinigung.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Verbund-Fensters mit geöffnetem Flügelrahmen
und teilweise weggeschwenktem Vorsatzflügel,
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2 einen vergrößerten vertikalen
Schnitt durch das Verbund-Fenster nach 1 in
Schließstellung,
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3 einen horizontalen, auf
der linken Seite abgebrochenen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes zweiflügelig ausgebildetes
Verbund-Fenster mit einem Aufbau, der im Übrigen dem der 1 und 2 entspricht,
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4 eine vergrößerte Aufsicht
auf eine Verschlussstelle zur Verbindung des Ganzglas-Vorsatzflügels mit
dem Flügelrahmen
und
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5 einen Schnitt längs der
Linie V-V in 4.
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Das
in den 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Verbund-Fenster – von dem
sich das Verbund-Fenster nach 3 nur
dadurch unterscheidet, dass es zweiflügelig ausgebildet ist – weist in üblicher
Weise einen Fensterrahmen 1, im vorliegenden Fall aus Holz,
auf, auf den außen
ein Aluminium-Rahmenprofil 2 aufgesetzt, im vorliegenden Fall
mithilfe einer Klipsbefestigung 3 gehaltert ist. Das Aluminiumrahmenprofil 2 ist
mit einer Anschlagdichtung 4 für den wiederum aus Holz bestehenden Flügelrahmen 5 mit
einer Isolierverglasung 6 versehen, die im Flügelrahmen 5 zur
Hausinnenseite versetzt angeordnet ist, sodass außen genügend Raum zum
Unterbringen einer Jalousie 7, bevorzugt mit einem elektrischen
Antriebsmotor, besteht. Auf den Flügelrahmen 5 ist außenseitig
ein Ganzglas-Vorsatzflügel 8 aufgesetzt.
Dieser Ganzglas-Vorsatzflügel 8 besteht
aus einer einfachen Glasscheibe 9, auf die, zumindest längs der
beiden vertikalen Seitenkanten, dünne Metallblechstreifen 10 bzw. 11 aufgeklebt
sind. Auf diese Seitenstreifen 10 und 11 sind zum
einen die Scharniere 12 zur schwenkbaren Anlenkung des
Ganzglas-Vorsatzflügels 8 am
Flügelrahmen 5 und
auf der anderen Seite am Metallblechstreifen 11 Befestigungsglieder
zum Befestigen des Ganzglas-Vorsatzflügels in
der geschlossenen Stellung aufgeschweißt sind. Das Aufkleben der
Metallblechstreifen 10 und 11 und die Art des
Aufschweißens
von Befestigungsbolzen sind in der eingangs bereits angesprochenen
europäischen
Patentschrift im Einzelnen beschrieben.
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Bevorzugt
sind die Befestigungsglieder auf den Metallblechstreifen 11 Stehbolzen 13 mit
umlaufenden, nahe am Metallblechstreifen 11 angeordneten
umlaufenden Ringnuten 14 zum Einhaken von am Flügelrahmen 5 an
Lagerstiften 16 gelagerten Schwenkriegeln 15 mit
zum Aufhaken auf die Ringnuten 14 dienenden Einhakschlitzen 17.
Die Schwenkriegel 15 sind als flache Bleche mit Griffaufkantungen 18 versehen,
sodass nur ein minimaler Abstand zwischen dem Ganzglas-Vorsatzflügel 8 und
dem Flügelrahmen 5 notwendig
ist. Darüber
hinaus sind die Schwenkriegel 15 in der geschlossenen Stellung – was man
insbesondere aus 5 gut
erkennen kann – vollständig verdeckt
hinter den Metallblechstreifen 11 angeordnet, sodass sich
von außen überhaupt
nicht sichtbar sind und somit die Optik des Fensters oder einer
entsprechenden Tür
oder Glasfassade überhaupt
nicht stören
können.
Die Stehbolzen 13 greifen in Sackbohrungen 22 des
Flügelrahmens 5 ein,
um einen möglichst
kleinen Abstand des Ganzglas-Vorsatzflügels 8 vom Flügelrahmen 5 zu erzielen.
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Bei
dem in 3 dargestellten
zweiflügeligen
Fenster ist zur Verdeutlichung der wahlweisen Anordnung einer Jalousie 7 versenkt
im Flügelrahmen 5 eine
solche Jalousie 7 nur an einem der beiden gezeigten Flügelrahmen 5, 5' eingezeichnet und in
dem anderen Fall weggelassen worden. Dabei lässt sich mithilfe der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Ganzglas-Vorsatzflügels
eine Konstruktion erzielen, bei der ein Mittelkämpfer überhaupt nicht mehr sichtbar
ist, sondern stattdessen in der Mitte des Fensters nur die beiden
Metallblechstreifen 11, 11' der Fensterflügel 5 und 5' von außen sichtbar sind,
die sich in sehr einfacher Weise optisch an die Aluminium-Rahmenprofile 2 anpassen
lassen, beispielsweise in gleicher Farbe eloxiert sein können. Dabei
erkennt man auch, dass diese Konstruktion durch den Wegfall eines
Kämpfers
in der Mitte eine völlig
glatte Glasfläche
ergibt, die nicht nur eine optisch gefällige Fassadengliederung ermöglicht,
sondern vor allem auch eine sehr einfache Reinigung.
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Bei 19 erkennt
man eine, als Schlauchdichtung aus Silikon ausgebildete, vorzugsweise
umlaufende, Dichtungsleiste, die am Flügelrahmen 5, gegebenenfalls
am Einbaurahmen 20 der Jalousie 7 befestigt ist
und die an den Metallblechstreifen 10 und 11 sowie
bevorzugt deren Rechteckfortsetzungen oben und unten am Ganzglas-Vorsatzflügel 8 dichtend
anliegt. Diesem Dichtungsprofil 19 gegenüberliegend
ist eine ebenfalls als Schlauchdichtung aus Silikon ausgebildete
Dichtung 21 am Aluminium-Rahmen-Profil 2 angeordnet,
die eine entsprechende elastische Lagerung und Abdichtung auf der Außenseite
des Ganzglas-Vorsatzflügels 8 bewirkt. Die
Dichtprofile, insbesondere das innere Dichtprofil 19, können mit
Belüftungsaussparungen
versehen sein.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
wäre es
insbesondere auch möglich,
anstelle der zwei getrennten Metallblechstreifen 10 und 11 für die Verschlussglieder
und die Anlenkscharniere diese als Teil einer Rechteckumrahmung
auszubilden, sodass auch extra Ober- und Unterkanten des Ganzglas-Vorsatzflügels das
entsprechende Metallprofil sichtbar ist, um besondere Fassadengestaltungen
zu erreichen.