DE10137961A1

DE10137961A1 - Ampulle für eine Injektionseinrichtung

Info

Publication number: DE10137961A1
Application number: DE2001137961
Authority: DE
Inventors: Carsten Fruendt; Karl Schulz; Peter Frey
Original assignee: Individual
Current assignee: Esteve Pharmaceuticals GmbH
Priority date: 2001-08-07
Filing date: 2001-08-07
Publication date: 2003-03-06

Abstract

Bei einer Ampulle (2) für ein Injektionsgerät zur nadellosen Injektion eines Mediums in ein menschliches oder tierisches Gewebe hat eine Düse (16) eine Hohlnadel (14) zum Durchstoßen eines in einer Kammer längsbeweglichen Stopfens (13). Der Stopfen (13) dichtet in einer lagerfähigen, mit dem Medium vorgefüllten Grundstellung der Ampulle (2) einen Zylinder (11) aus Glas ab. Bei der Bewegung eines die Kammer (9) begrenzenden Kolbens (10) wird der Stopfen (13) gegen die Hohlnadel (14) gedrückt und durchstoßen. Hierdurch lässt sich ein zur Lagerung des Mediums vorgesehener Bereich der Ampulle (2) von einem zum Aufbau eines Drucks vorgesehenen Bereich der Kammer (9) trennen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Ampulle für ein Injektionsgerät zur nadellosen Injektion eines Mediums in ein menschliches oder tierisches Gewebe, mit einem Ampullenkörper, mit einer innerhalb des Ampullenkörpers angeordneten Kammer zur Aufnahme des Mediums und eine längsbeweglichen Kolben zur veränderlichen Begrenzung des Volumens der Kammer und einer Öffnung zum Austritt des Mediums bei einer Verschiebung des Kolbens zur Verringerung des Volumens der Kammer, und mit einer Düse zur Erzeugung eines Hochdrucksstrahls bei der Verschiebung des Kolbens.
Eine solche Ampulle ist aus der DE 199 55 201 A1 und der WO 98/15307 bekannt. Hierbei ist der Ampullenkörper als Kunststoff- oder Glasbauteil ausgebildet. Der Kolben ist als Stößel gestaltet und dringt mit einem Ende in den Ampullenkörper ein. An seinem dem Kolben abgewandten Ende des Ampullenkörpers ist die Öffnung mit der Düse angeordnet. Das Druckstück im Grundkörper hat eine Abstützfläche. Beim Betätigen des Auslösers gelangt das Druckstück durch die Kraft des Federelements gegen das aus dem Ampullenkörper herausragenden Ende des Kolbens und drückt diesen in die Kammer. Hierdurch wird an der Düse ein Hochdruckstrahl erzeugt, der beim Ansetzen der Injektionseinrichtung mit der Düse auf die Haut eines Menschen oder eines Tieres in das subkutane Gewebe eindringt. In der Regel weist die Öffnung eine Düse zur Erzeugung des Hochdrucksstrahls und einen die Kammer mit der Düse verbindenden Kanal auf.
Die Befüllung der Ampulle mit dem zu injizierenden Medium erfolgt bei der bekannten Injektionseinrichtung unmittelbar vor der Injektion. Eine Vorfüllung der Ampulle mit dem zu injizierenden Medium ist nur schwierig möglich, da ein zur dauerhaften Lagerung des Mediums erforderliches Material entweder sehr kostenintensiv oder nicht ausreichend druckstabil ist, um die bei der Erzeugung des Hochdrucksstrahls entstehenden Kräfte abzustützen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Ampulle der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass sie eine dauerhafte Lagerung zusammen mit dem zu injizierenden Medium ermöglicht und kostengünstig herstellbar ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Ampullenkörper in einem von der Düse entfernten Bereich einen aus einem mediumgerechten Material gefertigten Zylinder zur Aufnahme des Mediums und des Kolbens in einer Grundstellung und einen nahe der Düse angeordneten Abschnitt aus einem druckstabilen Material aufweist, dass in der Grundstellung ein zwischen den Abschnitten längsverschieblicher Stopfen gegenüber dem Zylinder abdichtet und dass im Bereich der Düse eine Hohlnadel zum Durchstoßen des Stopfens bei seiner Bewegung in den Abschnitt aus dem druckstabilen Material angeordnet ist.
Durch diese Gestaltung lässt sich die erfindungsgemäße Ampulle in der Grundstellung einfach vorfüllen. Das Medium hat dabei ausschließlich Kontakt mit dem aus dem mediumgerechten Material gefertigten Zylinder, dem Kolben und dem Stopfen. Bei einer Bewegung des Kolbens in den Zylinder hinein wird zunächst das Medium und der Stopfen in den Abschnitt aus dem druckstabilen Material verschoben. Anschließend wird der Stopfen von der Hohlnadel durchstoßen. Der Druck zur Erzeugung des Hochdrucksstrahls wird daher ausschließlich in dem Abschnitt des druckstabilen Materials erzeugt. Die das Medium aufnehmende Kammer lässt sich durch den Stopfen und den Kolben zuverlässig gegen einen Austritt des Mediums und gegen ein Eindringen von Luft abdichten. Hierdurch lässt sich die Ampulle kostengünstig herstellen und dauerhaft mit dem Medium lagern.
Der Zylinder wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig in seiner vorgesehenen Lage gehalten, wenn der aus einem druckstabilen Material gefertigte Abschnitt eine den Zylinder an seiner Mantelfläche umgreifende Hülse hat.
Die erfindungsgemäße Ampulle gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn die Hohlnadel in der Hülse befestigt ist.
Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten der erfindungsgemäßen Ampulle trägt es bei, wenn der Zylinder aus Glas und die Hülse aus Kunststoff gefertigt ist.
Ein Druckaufbau in dem aus einem druckstabilen Material gefertigten Abschnitt durch Komprimierung von Luft bei der Bewegung des Stopfens lässt sich einfach vermeiden, wenn neben der Düse eine Entlüftungsbohrung angeordnet ist.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ampulle vor der Montage an einem Grundkörper im Längsschnitt,
Fig. 2 eine stark vergrößerte Darstellung eines freien Endes der Ampulle aus Fig. 1 im Längsschnitt.
Fig. 1 zeigt eine mit einem Grundkörper 1 verbindbare Ampulle 2 einer Injektionseinrichtung. Der Grundkörper 1 hat ein von einem Federelement 3 gegen ein Halteelement 4 vorgespanntes Druckstück 5. Das Druckstück 5 ist in dem Grundkörper 1 längsverschieblich gehalten. Das Halteelement 4 ist mittels eines Auslösers 6 von einer ersten Position, in der das Druckstück 5 gegen die Kraft des Federelementes 3 in seiner eingezeichneten Lage gehalten wird, in eine zweite Position, in der die Bewegung des Druckstücks 5 freigegeben ist, bewegbar gelagert. An dem Druckstück 5 ist ein Stößel 7 angeordnet, welcher an seinem freien Ende einen größeren Durchmesser aufweist als an seinem mittleren Bereich. Die Ampulle 2 weist einen Ampullenkörper 8 mit einer Kammer 9 zur Aufnahme eines zu injizierenden Mediums und einen längsverschieblichen Kolben 10 zur Begrenzung der Kammer 9 auf. Der Ampullenkörper 8 hat zudem einen Zylinder 11 aus Glas und eine den Mantel des Zylinders 11 umschließende Hülse 12 aus Kunststoff. Die Hülse 12 ist gegenüber dem Zylinder 11 vorgespannt und stützt auf den Zylinder 11 einwirkende Kräfte ab. An seinem dem Kolben 10 abgewandten Ende der Kammer 9 ist ein Stopfen 13 angeordnet.
Der Stopfen 13 hat eine dem Kolben 10 entsprechende Form und trennt die Kammer von einem Abschnitt 19 aus einem druckstabilen Material des Ampullenkörpers 8. An dem Ende des den Abschnitt 19 aufweisenden Teils des Ampullenkörpers ist eine Hohlnadel 14 angeordnet. Eine mit der Hülse 12 verrastete Kappe 15 überdeckt ein freies Ende der Hohlnadel 14.
Wie Fig. 2 in einer stark vergrößerten Darstellung des freien Endes der Ampulle 2 aus Fig. 1 zeigt, bildet die Hohlnadel 14 einen den Abschnitt 19 mit einer Düse 16 verbindenden Kanal 17. Das dem Abschnitt 19 abgewandte Ende der Hohlnadel 14 ist dabei als Düse 16 ausgebildet. Neben der Hohlnadel 14 hat die Hülse 12 eine Entlüftungsbohrung 18. Die Entlüftungsbohrung 18 kann selbstverständlich abweichend zu der dargestellten Richtung zu der Mantelfläche der Hülse 12 geführt sein.
Die Ampulle 2 kann in dem in Fig. 1 dargestellten Zustand mit dem zu injizierenden Medium gefüllt und gelagert werden. Zur Injektion des Mediums wird die Ampulle 2 mit dem Grundkörper 1 verbunden. Hierfür haben der Grundkörper 1 und die Ampulle 2 ein Gewinde 20. Bei der Montage der Ampulle 2 auf dem Grundkörper 1 gelangt der Stößel 7 gegen den Kolben 10 und verschiebt diesen in Richtung des Stopfens 13. Dabei wird das zwischen dem Stopfen 13 und dem Kolben 10 befindliche Medium in Richtung der Hohlnadel 14 gedrückt, bis der Stopfen 13 gegen die Hohlnadel 14 gelangt und durchstoßen wird. Damit wird eine Verbindung der Kammer 9 mit der Düse 16 erzeugt.
Anschließend wird die Injektionseinrichtung mit der Düse 16 auf die Haut des Menschen oder des Tieres aufgesetzt und der Auslöser 6 niedergedrückt. Anschließend verschiebt das Druckstück 5 durch die Kraft des Federelementes 3 den Kolben 10. Der Kolben 10 verkleinert das Volumen der Kammer 9, so dass das Medium über die Hohlnadel 14 durch die Düse 16 als Hochdruckstrahl durch die Haut in das subkutane Gewebe eingebracht wird.

Claims

1. Ampulle für ein Injektionsgerät zur nadellosen Injektion eines Mediums in ein menschliches oder tierisches Gewebe, mit einem Ampullenkörper, mit einer innerhalb des Ampullenkörpers angeordneten Kammer zur Aufnahme des Mediums und einem längsbeweglichen Kolben zur veränderlichen Begrenzung des Volumens der Kammer und einer Öffnung zum Austritt des Mediums bei einer Verschiebung des Kolbens zur Verringerung des Volumens der Kammer, und mit einer Düse zur Erzeugung eines Hochdrucksstrahls bei der Verschiebung des Kolbens, dadurch gekennzeichnet, dass der Ampullenkörper (8) in einem von der Düse (16) entfernten Bereich einen aus einem mediumgerechten Material gefertigten Zylinder (11) zur Aufnahme des Mediums und des Kolbens (10) in einer Grundstellung und einen nahe der Düse (16) angeordneten Abschnitt (19) aus einem druckstabilen Material aufweist, dass in der Grundstellung ein von dem Zylinder (11) in den Abschnitt (19) längsverschieblicher Stopfen (13) gegenüber dem Zylinder (11) abdichtet und dass im Bereich der Düse (16) eine Hohlnadel (14) zum Durchstoßen des Stopfens (13) bei seiner Bewegung in den Abschnitt (19) aus dem druckstabilen Material angeordnet ist.

2. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aus einem druckstabilen Material gefertigte Abschnitt (19) eine den Zylinder (11) an seiner Mantelfläche umgreifende Hülse (12) hat.

3. Ampulle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (11) aus Glas und die Hülse (12) aus Kunststoff gefertigt ist.

4. Ampulle nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlnadel (14) in der Hülse (12) befestigt ist.

5. Ampulle nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben der Düse (16) eine Entlüftungsbohrung (18) angeordnet ist.