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Bauspiel zum Modellbau, bestehend aus Wand- und Geschoßverbindungselementen
Die Erfindung betrifft ein Bauspiel zum Modellbau sowohl für praktische Zwecke beim
Planen von Bauwerken als, auch als Spielzeug.
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Das Bauspiel gehört zu derjenigen Art, die aus Wandelementen gleicher
Dicke mit oben und unten vorstehenden Zapfen sowie aus Geschoßverbindu.ngselementen
mit den Zapfen der Wandelemente entsprechenden Löchern besteht.
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Es sind Bauspiele dieser Art bekannt, wo die Geschoßv°rbindungselemente
in Form von ungebrochenen Flächen die Decke und den Fußboden einzelner Zellen bilden,
für die außer den Wandelementen der erwähnten Art noch Eckpfosten, Wandelemente
anderer Art mit Rillen, in die die Eckpfosten eingreifen, sowie Verbindungszapfen
für die Verbindung der Elemente in verschiedenen Punkten verwendet -werden. Diese
einzelnen Zellen werden -wiederum mittels besonders geformter Scheiben und Zapfen
zu einem Modellhaus verbunden.
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Es sind auch Bauspiele bekannt, die zwar im wesentlichen der obenerwähnten
Art entsprechen, bei denen aber die Wandelemente nicht selbst mit Zapfen versehen
sind, sondern mittels loser Zapfen mit den Geschoßverbindungselementen verbunden
werden. Bei diesen bekannten Bauspielen werden breite Geschoßverbindungselemente
-verwendet, die ebenso -wie die Wandelemente verschieden bemessen sein können.
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Bei diesen beiden bekannten Bauspielen ist also zum Errichten eines
Modellhauses eine verhältnismäßig große Anzahl versch,ie.dener Einzelteile erforderlich.
Da sich das Verhältnis zwischen der Anzahl der für einen Modellbau zu verwendenden
Teile verschiedenen Typs von Fall zu Fall ändert, ist die volle und zweckmäßige
Ausnutzung solcher Bauspiele schwierig und erfordert einige Überlegung und Fingerfertigkeit.
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Die Erfindung bezweckt, -ein Bauspiel der erwähnten Art so auszuführen,
daß diese Nachteile vermieden --:erden, d. h. so daß das Bauspiel nur eine Mindestmenge
an verschiedenen Einzelelementen enthält, -wodurch eine volle Ausnutzung des Spiels
erzielt und die Zusammenstellung der einzelnen Bauelemente sehr vereinfacht -wird.
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Im Hinblick hierauf besteht das für die Erfindung besonders Eigentümliche
darin, daß jedes Wandelement eine einem bestimmten Modulmaß bzw. einem Vielfachen
hiervon entsprechende Länge hat und seine Zapfen in einem Abstand von den Enden
liegen, der die Hälfte der Dicke der Wandelemente beträgt, und daß die Geschoßverhindungselemente
in Form von Leisten ausgebildet sind, die dieselbe Dicke wie die Wandelemente, eine
dem Modulmaß bzw. einem Vielfachen hiervon entsprechender Länge und eine- Höhe von
mindestens der doppelten Höhe der Zapfen haben und an jedem Ende zwei Löcher aufweisen,
deren Abstände von den Enden die Hälfte bzw. das Anderthalbfache der Dicke betragen.
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Bei einem solchen Bauspiel läßt sieh ein Modellhaus in unzähligen
Variationen errichten, und zwar durch die Verwendung von lediglich zwei verschiedenen
Elementtypen: den Wandelementen und d:n Geschoßverbindungselementen, die beide eine
dem Modulmaß entsprechende Länge haben. Durch das Anordnen der Löcher und Zapfen
in der erwähnten Art in Zusammenhang mit der gleichmäßigen Dicke der Wandelemente
und Geschoßverbindungselemente lassen jene sich nämlich so anbringen, daß sie an
den Flächen des Hauses Kante gegen Kante und in den Ecken Kante gegen Seite anliegen
und die Geschoßverbindungselemente sowohl in den Flächen als an den Ecken des Hauses
,die Stöße zwischen benachbarten Wandelementen überlappen und diese verbinden, indem
die Zapfen an den aneinanderstoßenden Enden der Wandelemente in zwei Löcher desselben
Geschoßverbindungselementes am betreffenden Ende eingreifen. Die Wandelemente können
auf diese Weise ganz beliebig verwendet -werden. ohne daß es dabei an den Wänden
oder Geschoßverbindungen zu einer Diskontinuität kommt. Es hat sich außerdem erwiesen,
daß durch die erwähnte Verbindung der Wandelemente mittels der Geschoßver'bi.ndu:ngselemente
eine verblüffend starke und gut zusammenhängende Konstruktion erzielt wird.
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Obwohl das erfindungsgemäße Bauspiel im Prinzip auf der Verwendung
von Wandelementen und Geschoßverbindungselementen mit einer dem Modulmaß
entsprechenden
Länge beruht, ist es natürlich auch durchaus möglich, Elemente zu verwenden, deren
Länge ein Vielfaches des 1LIodulmaßes beträgt, da solche Elemente ohne weiteres
in einen @4odellbau dort eingefügt -werden können, wo für sie Platz ist, ohne daß
dadurch die Modulteilung beeinträchtigt -wird: Die -Verwendung von solchen Elementen
größerer Länge kommt namentlich bei den Geschoß-:verbindungselementen- in Betracht,
da sich mit diesen unter anderem vorspringende Gebäudeteile konstruieren lassen.
Wenn das Bauspiel Geschoßverbindungselemente -enthält,_ deren Länge ein Vielfaches
des Modulmaßes berägt, müssen diese erfindungsgemäß außer den bereits genannten
Löchern an den Enden auch noch zu beiden Seiten jedes Modulteilungspunktes mit je
zwei Löchern versehen sein, und zwar in Abständen von diesem, die die Hälfte bzw.
das Anderthalbfache der Dicke der Wandelemente betragen. Hierdurch wird erreicht,
daß diese -längeren Ceschoßverbindungs,elemente auch in Verbind'ung mit Wandelementen
verwendet -werden können, deren Länge dem einfachen :Modulmaß entspricht, indem
sie dann den Stoß zwischen benachbarten Wandelementen überdecken und an dieser Stelle
Löcher zur Aufnahme der beiden dort vorhandenen Wandelementzapfen aufweisen.
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Gemäß der Erfindung kann ein weiterer Vorteil dadurch erzielt werden,
daß die Geschoßverbindungselemente aus einem verhältnismäßig weichen Material, wie
z. B. Polyäthylen, bestehen. Ein solches weiches Material, das im allgemeinen wegen
seiner Neigung zu Deformierungen als ungeeignet für die Herstellung von Bauspielteilen
angesehen wird, hat sick gerade wegen dieser Eigenschaft als gut geeignet zur Herstellung
der nur als Verbindungsteile zwischen den Kanten der steifen Wandelemente dienenden
Leisten erwiesen. Die -weichen Leisten legen sich nämlich wie eine plastische Fuge
zwischen die Wandelemente der verschiedenen Sto,clcwerke, wobei sie eventuelle Unebenheiten
ausgleichen und verhindern. daß diese sich von Schicht zu Schicht aufsummieren.
Außerdem greifen die Löcher in den weichen Leisten fest um die Zapfen der Wandelemente
und lockern diesen Griff auch nicht, nachdem die Zapfen häufig in die Löcher geschoben
und wieder herausgezogen worden sind. Im Gegensatz hierzu würden sich bei Leisten
aus einem steifen Material bald so starke Abnutzungen bemerkbar machen, daß die
Löcher und Zapfen verhältnismäßig leicht und unbeabsichtigt auseinander gleiten
können.
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Einer der Vorteile der erwähnten Eigenschaften der Geschoßverbindungselemente
ist, daß nur geringe Gefahr besteht, daß die bereits hergestellte Verbindung zwischen
einem Wandelement und einem Geschoßverbindungselement an einer Stelle des Modellhauses
auseinanderspringt, während man noch an einer anderen Stelle des Hauses baut. Ein
weiterer Vorteil ist, daß die Konstruktion selbst sehr starken mechanischen Kräften
gegenüber außerordentlich haltbar wird, da die weichen Leisten eine gleichmäßige
Verteilung der Kräfte bewirken. Deshalb -wird auch ein Modellhaus auf sehr kleiner
Grundfläche das Gewicht eines Menschen tragen können, was. gerade bei. der Verwendung
des Bauspiels als Spielzeug recht vorteilhaft sein kann.
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Es hat sich gezeigt, daß aus einem erfindungsgemäßen Bauspiel hergestellte
Modellhäuser auch bei ziemlich unsanftem Transport nicht ausei.nanderfallen, weshalb
es nicht nötig ist, ein Modellhaus am Ausstellungsort selbst aufzubauen oder es
vor dem Verpacken zusammenzuleimen und dadurch eine weitere Verwendung der Bauelemente
auszuschließen oder jedenfalls zu erschweren. Wie l:ereits erwähnt, ist es zweckmäßig,
die Wandelemente im Gegensatz zu den Ges.choßverbindungselementen aus einem verhältnismäßig
steifen Material, z. B. Polysterol, herzustellen.
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Diee Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnung näher beschrieben
-werden, und zwar zeigt Fig. 1 perspektivisch die Grundform eines Wandelementes,
Fig. 2 perspektivisch die Grundform eines Geschoßverbindu.ngselementes, Fig.3 in
perspektivischer Darstellung ein unvollendetes Modellhaus. zusammengesetzt aus den
Wandelementen und Geschoßverbindungselementen eines erfindungsgemäßen Bauspieles,
und Fig.4 Teile einer Wand und einer Ecke eines Modellhauses, von innen im Schnitt
gesehen.
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Die Grundformen der zum erfindungsgemäßen Bauspiel gehörenden Bauelemente
sind in Fig. 1 und 2 dargestellt. Das eine Grundelement ist ein Wandelement 1 aus
einem verhältnismäßig steifen Material, wie z. B. Polysterol, das zweite ein leistenförmiges
Gesehoßverbindungselement 2 aus einem verhältnismäßig -weichen Material, wie z.
B. Polyäthylen. Das Wandelement kann eine ungebrochene Fläche sein, Fig.1, oder
mit Fenstern, Türen, Balkons und anderen Gebäudeteilen versehen sein, Fig. 3.
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Das Wandelement 1 hat eine einem bestimmten Modulmaß entsprechende
Länge m und eine Stärke d. Um das Gewicht herabzusetzen und um die Herstellung zu
erleichtern, sind die Wandelemente als verhältnismäßig dünne Plättehen ausgebildet,
deren Kanten die Dicke d haben und oben und unten an jeder Ecke des Elementes mit
je einem senkrechten Zapfen 3 verseben sind. Diese Zapfen liegen in einem Abstand
von den Enden der Wandelemente, der die Hälfte der Dicke d beträgt.
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Das in Fig.2 dargestellte Geschoßverbindungselement hat ebenfalls
die Länge m und die Dicke d und ist an jedem Ende mit zwei Löchern 4 versehen, deren
Abstände von den Enden des Elementes 1/z d bz-. 11/z d betragen. Statt durc'hge'hender
Löcher kann man in den Elementen auch Löcher anbringen, die diese oben und unten
nur teilweise durchdringen.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigten Elemente bilden die Grundelemente des
Bauspiels und genügen, um unzählige Variationen eines Modellhauses zu schaffen.
Eine gewisse Vereinfachung im Aufbau oder weitere Variationen können erzielt werden,
wenn das Bauspiel durch Geschoßverbindungselemente doppelter Länge, vgl. Teil 5
in Fig. 3, ergänzt -wird. Die Länge eines solchen Elementes beträgt also 2 m und
seine Dicke d. So wie das Element in Fig. 2 ist auch dieses Doppelelement mit Löchern
4 versehen, deren Abstände von den Enden 1/z d bzwz. 11/z d betragen. Das Doppelelement
5 ist jedoch mit vier zusätzlichen Löchern 6 versehen, die symmetrisch zum Modulteilungspunkt
des Elementes, der den Mittelpunkt eines Elementes doppelter Länge bildet, in Abständen
von 1/z d und 11/z d entfernt liegen.
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Aus Fig.3 ist deutlich ersichtlich, auf welche Weise die Elemente
des Bauspiels zu einem Modellhaus zusammengesetzt sind. Die Wandelemente jedes Stockwerkes
werden oben und unten durch das Eingreifen ihrer Zapfen 3 in die Löcher 4 der Geschoßverbindungselemente
miteinander verbunden. Sowohl die Wandelemente als auch die Geschoßverbindungselemente
sind so angebracht, daß sie an den Wänden Kante gegen Kante und in den Ecken Kante
gegen
Seite anliegen und daß die Stöße zwischen dien Geschoßverbindungselementen
gegenüber den Stößen zwischen den Wandelementen derart verschoben sind, daß zwei
aneinanderstoßende Wandelemente durch Eingreifen ihrer Zapfen in die beiden Löcher
am Ende eines Geschoßverbindungselementes oder, falls ein Geschoßverbindungselement
doppelter Länge verwendet wird, in zwei der Löcher in der Mitte des letzteren miteinander
verbunden werden.
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Im allgemeinen wird man als erste Schicht Geschoßverbindungselemente
verwenden, um ein Fundament zu bilden. Ebenso kann man das Haus oben durch eine
Schicht Gescho:ßve rbindungselemente abschließen und mit Dachelementen 7, Fig. 3,
abdecken. Diese Elemente 7 sind an ihren Enden mit Zapfen versehen, die in die Löcher
der oberen Gesch.oßverbindungsschicht eingreifen können, und haben zweckmäßig eine
Breitem und eine Länge von in i- d,
2 m -I- d usw., wie auf der Zeichnung
gezeigt. Um übrigbleibende freie Dachflächen zu. decken, können Dachstreifen 8,
Fi,g. 3, verwendet werden. Die Dachelemente können, wie gezeigt, flach sein, können
aber auch an ihrer oberen Seite mit einem schrägdachförmigen Aufbau ausgebildet
sein. Statt mit Zapfen können die Dachelemente auch mit Löchern versehen sein, wodurch
dann die letzte Gesc h:oßverbindungsschicht weggelassen werden kann.