DE10132800C1 - Rauscharme Verstärkerschaltung - Google Patents
Rauscharme VerstärkerschaltungInfo
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Abstract
Es ist eine rauscharme Verstärkerschaltung angegeben, welche ein umschaltbares Verstärkungsverhältnis aufweist. Hierfür ist zwischen einem hochfrequenten Signalein- und -ausgang (1, 2) eine Parallelschaltung aus einem ersten und einem zweiten Strompfad (3, 4) vorgesehen, wobei der erste Strompfad (3) zur Signalverstärkung einen Transistor in Basisschaltung und der zweite Strompfad (4) zur Signalverstärkung einen Transistor in Emitterschaltung (7) mit einer Eingangsimpedanzanpassung (25, 27) aufweist. Aufgrund der guten Rauscheigenschaften sowie der guten Linearitätseigenschaften ist die beschriebene rauscharme Verstärkerschaltung zum Einsatz in Hochfrequenzempfängern geeignet, bei denen auf Grund eines großen Dynamikumfangs des Eingangssignals, wie beispielsweise bei UMTS, eine adaptive Vorverstärkung noch vor einem Frequenzumsetzer, das heißt in der Hochfrequenzebene, benötigt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine rauscharme Verstär
kerschaltung.
Rauscharme Verstärker, LNA, Low Noise Amplifier, sind übliche
Signalverarbeitungsblöcke in der Hochfrequenz-Empfangstech
nik.
Mit Code-Vielfachzugriffsverfahren arbeitende Mobilfunkstan
dards wie beispielsweise W-CDMA, Wide-Band Code Division Mul
tiple Access, verwenden Hochfrequenzsignale mit einem großen
Dynamikumfang von beispielsweise 80 dB. In derartigen Mobil
funkempfängern müssen Signale mit kleinen Eingangspegeln be
reits vor einer Frequenzkonversion mit rauscharmen Verstär
kern verstärkt werden.
Bei hohen Empfangspegeln würde eine zu große Verstärkung zu
einer Übersteuerung der nachfolgenden Stufen in der Signal
verarbeitungskette des Empfängers und zu einer Verletzung der
Linearitätsanforderung des jeweiligen Mobilfunkstandards füh
ren. Es ist demnach wünschenswert, den rauscharmen Verstärker
mit verstellbarem Verstärkungsfaktor auszubilden.
Weitere Anforderungen, die sich an einen für die genannten
Verfahren geeigneten Verstärker ergeben, sind eine große ein
stellbare Verstärkung, um insgesamt gute Rauscheigenschaften
zu erhalten, sowie die Einhaltung der strengen Linearitätsan
forderungen, die einer hohen Verstärkung entgegenstehen. Wei
terhin ist eine eingangsseitige gute Anpassung bezüglich Lei
stung und bezüglich Rauschen vorzunehmen, um bei den kleinen
zu erwartenden Pegeln eine gute Anpassung an die Ausgangs
impedanz eines vorgeschalteten Filters zu erzielen. Falls ein
dem LNA nachgeschalteter Mischer nicht als spiegelfrequenzun
terdrückender Mischer ausgebildet ist, so muß der LNA eine
gute Rückwärts-Isolation aufweisen, um Leckfrequenzen des dem
Mischer zuführbaren Lokalosszilatorsignales zu unterdrücken.
Da Mobilfunkempfänger der beschriebenen Kategorie üblicher
weise nicht nur in Feststationen, sondern auch in Mobilsta
tionen Anwendung finden, ist zusätzlich auf geringe Stromauf
nahme zu achten.
Im Falle von UMTS(Universal Mobile Telecommunications Stan
dard)-Geräten, bei denen die Rauschzahl über die gesamte Emp
fängerkette nur 8 dB betragen darf, von denen die erwartete
Einfügedämpfung eines Filters von 3 dB und den nachfolgenden
Stufen von ebenfalls 3 dB abzuziehen sind, ergibt sich, daß
der gewünschte rauscharme Verstärker bei hoher Verstärkung
von < 15 dB eine Rauschzahl < 2 dB gewährleisten soll.
In der Druckschrift: J. R. Long "A Low-Voltage 5.1-5.8-GHz
Image-Reject Downconverter RF IC", Journal of Solid-State
Circuits, Vol. 35, No. 9, September 2000, pp. 1320-1328 ist
im Abschnitt B.) angegeben, wie zugleich eine gute Rausch-
und Leistungsanpassung eines Verstärkers, bei dem ein Transi
stor in Emitterschaltung betrieben wird, erzielbar ist.
Selbst wenn der Verstärker mit induktiver Degenerierung, das
heißt Emitterinduktivität gegen Bezugspotential, mit einer
Kollektorlast in Form eines Schwingkreises sowie einer Kas
kode-Schaltung betrieben wird, ist zur Erzielung einer aus
reichenden Linearität eine besonders hohe Stromdichte im Ein
gangstransistor erforderlich. In UMTS-Empfängern werden LNAs
in 80% der Zeit mit geringer Verstärkung betrieben, so daß
das Problem der Stromverschwendung weiter verschärft wird.
Zudem führt eine dabei mögliche Schaltungsrealisierung zum
Erzielen einer umschaltbaren Verstärkung durch Ableiten eines
Teils des Ausgangsstroms gegen Versorgungsspannung nur zu ei
ner unwesentlichen Steigerung der Linearität, wohingegen das
Rauschen im Verstärker stark zunimmt.
Zur Umgehung der beschriebenen Probleme könnte man eine
Schaltung mit einem Transistor in Emitterschaltung bei hoher
gewünschter Verstärkung des LNA einsetzen und eine kleine
Verstärkung des LNA mit einer getrennt aufgebauten Verstär
kerstufe mit einem Transistor in Basisschaltung realisieren.
Bei einer derartigen Zusammenschaltung tritt jedoch das Pro
blem auf, daß die beiden Verstärker in Basis- und Emitter
schaltung eine verschiedene Eingangsimpedanz haben, die eine
Rausch- und Leistungsanpassung mit einem gemeinsamen Anpas
sungsnetzwerk verhindert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen rauscharmen
Verstärker anzugeben, der auf Grund der Einstellbarkeit der
Verstärkung für Code-Vielfachzugriffsverfahren geeignet ist
und der eine gute Rausch- und Leistungsanpassungsmöglichkeit
bietet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst mit einer rauscharmen
Verstärkerschaltung, aufweisend
- - einen Signaleingang zum Zuführen eines Hochfrequenz- Signals,
- - einen Signalausgang zum Bereitstellen eines verstärkten, vom Hochfrequenz-Signal abgeleiteten Signals,
- - einen ersten Strompfad, der den Signaleingang mit dem Signalausgang koppelt und der einen Transistor in Basisschal tung umfaßt,
- - einen zweiten Strompfad, der den Signaleingang mit dem Signalausgang koppelt und der einen Transistor in Emitter schaltung umfaßt, dem zur Bildung einer Kaskodeschaltung ein weiterer Transistor in Basisschaltung nachgeschaltet ist, wo bei der Transistor in Emitterschaltung einen Rückkopplungs zweig zwischen seinem Kollektor- und Basisanschluß, sowie ei nen Widerstand, der seinen Kollektoranschluß mit dem Emitte ranschluß des weiteren Transistors in Basisschaltung koppelt, aufweist, und
- - eine Umschalteinrichtung zum Aktivieren von erstem oder zweitem Signalpfad in Abhängigkeit von einer gewünschten Ver stärkung.
Die beschriebene LNA(Low Noise Amplifier)-Struktur bietet ei
ne Umschaltbarkeit zwischen zwei festen Verstärkungsverhält
nissen und ist daher prinzipiell für die Verstärkung von W-
CDMA-Signalen von hohem Dynamikbereich geeignet. Der LNA
ist damit zur Anwendung in Empfängern gemäß dem Mobilfunk
standard UMTS verwendbar.
Der Signalzweig mit dem Transistor in Emitterschaltung arbei
tet bei hoher Verstärkung mit sehr gutem Wirkungsgrad und er
füllt damit die in diesem Verstärkungsbereich gültigen Linea
ritäts-, Verstärkungs- und Rauschanforderungen. Für kleine
Verstärkungen ist der Stromzweig mit dem Transistor in Basis
schaltung vorgesehen, bei dem mit geringen Strombedarf eine
hohe Linearität bei geringer Verstärkung erzielt werden kann.
Die Eingangsimpedanz ist dabei nahezu reell und entspricht
dem reziproken Steilheitswert, zudem ist die Rückwärts-
Isolation sehr gut. Die verhältnismäßig schlechten Rauschei
genschaften der Basisschaltung haben geringe Auswirkungen, da
die Basisschaltung für geringe Verstärkung eingesetzt wird
und damit ohnehin große Eingangspegel am Signaleingang anlie
gen. Damit verringert sich das Signal-Rauschverhältnis, SNR,
Signal-to-Noise Ratio, nur wenig.
Die Rückkoppelung zwischen Kollektor- und Basisanschluß des
Transistors in Emitterschaltung im zweiten Strompfad bewirkt
eine Transkonduktanz, das heißt eine Kompensation der anson
sten stark kapazitiven Eingangsimpedanz der Emitterschaltung.
Der weiterhin vorgesehen Serienwiderstand zur Ankoppelung des
Kaskode-Transistor an den Transistor in Emitterschaltung be
wirkt zusätzlich eine Spannungsverstärkung, welche die Schal
tung bezüglich Linearität, Rauschen und Wirkungsgrad weiter
verbessert.
Da die Emitterschaltung ein invertierendes Verhalten hat,
kann die Rückkoppelung zwischen Kollektor und Basis des Tran
sistors als kapazitive Rückkoppelung ausgebildet sein, die
wie eine Induktivität wirkt und damit die eigentlich kapazi
tive Eingangimpedanz zu einer nahezu reellen Eingangsimpedanz
kompensiert.
Damit haben sowohl erster als auch zweiter Strompfad mit dem
Transistor in Basis- und dem in Emitterschaltung jeweils na
hezu eine reelle Eingangsimpedanz, was in einfacher Weise ei
ne Rausch- und Leistungsanpassung an eine vorangehende Stufe
ermöglicht.
Da damit die Verwendung einer zusätzlichen On-Chip-Induktivi
tät vermieden ist, die eine verhältnismäßig große Chipfläche
einnehmen würde, ist zum einen die Realisierung der Schaltung
mit geringer Chipfläche möglich und zum anderen sind durch
die große Chipfläche einer zusätzlichen Induktivität bedingte
Störungseinkoppelungen vermieden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung umfaßt der Rückkopplungszweig des Transistors in Emit
terschaltung eine Serienschaltung aus Widerstand und Kapazi
tät.
Prinzipiell kann im kapazitiven Rückkopplungszweig eine be
liebige Kombination aus Widerständen, Kapazitäten und Induk
tivitäten verwendet werden, eine Serienschaltung aus Wider
stand und Kapazität führt jedoch zu besonders guten Ergebnis
sen bezüglich Rauscheigenschaften und Verstärkung.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung sind der erste und der zweite Strompfad sowie
Signaleingang und Signalausgang des LNA in symmetrischer
Schaltungstechnik gebildet.
Die symmetrische Schaltungstechnik zur Führung differentiel
ler Signale bietet eine hohe Störunempfindlichkeit der Ver
stärkeranordnung, die zudem eine einfache Anschaltung an ei
nen nachgeschalteten Frequenzmischer ohne zusätzliche schal
tungstechnische Maßnahmen ermöglicht. Zudem ergibt sich bei
symmetrischer Schaltungstechnik kein Phasensprung beim Um
schalten der Verstärkung, der sonst durch das invertierende
Verhalten der Emitterschaltung und das nicht-invertierende
Verhalten der Basisschaltung bedingt wäre. Die in erstem und
zweitem Strompfad beschriebenen Transistoren sind entspre
chend der symmetrischen Schaltungstechnik jeweils doppelt
vorzusehen. Im zweiten Stromzweig bilden die beiden Transi
storen in Emitterschaltung dabei einen Differenzverstärker
mit Koppelung der Emitteranschlüsse.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung weist der erste Strompfad eine Kaskode-Stufe
auf, die dem Transistor in Basisschaltung nachgeschaltet ist.
Hierdurch ist eine Erhöhung der Rückwärtsisiolation erziel
bar.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung umfaßt die Umschalteinrichtung einen ersten
Schalter, der an einem Steuereingang des Transistors in Ba
sisschaltung angeschlossen ist zum Zu-/Abschalten einer er
sten Vorspannung und einen zweiten Schalter, der an einem
Steuereingang des weiteren Transistors in Basisschaltung im
zweiten Strompfad angeschlossen ist zum Zu-/Abschalten einer
zweiten Vorspannung.
Zusätzlich zur beschriebenen Umschaltung zwischen großer und
kleiner Verstärkung im LNA sind bevorzugt die Stromquellen,
welche die Strompfade versorgen, zu- und abschaltbar ausge
bildet. Hierdurch läßt sich neben verbesserten Rauscheigen
schaften ein geringer Strombedarf erzielen.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist ein Schwingkreis vorgesehen, der die beiden
Strompfade signalausgangsseitig mit einem Versorgungspoten
tialanschluß koppelt und der schmalbandig ausgelegt sein
kann. Die abstimmbare Ankopplung über ein schwingungsfähiges
System, englisch tank, führt zum einen zur Vermeidung eines
Gleichspannungsabfalls der Versorgungsspannung und damit zu
einer besseren Spannungsausnutzung der Verstärker, zum ande
ren ist mit den Schwingkreis eine Anpassung an üblicherweise
kapazitive Lasten ohne zusätzlichen Aufwand ermöglicht. Der
schmalbandige Schwingkreis kann beispielsweise mit einer Spu
le mit Mittenanzapfung zum Anschluß an Versorgungsspannung
und Kapazitäten aufgebaut sein. Zudem ergibt sich mit dem
schmalbandigen Schwingkreis ein leichter Selektivitätsgewinn
im Verstärker.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist der Transistor in Emitterschaltung des
zweiten Strompfades mit einer Induktivität versehen, die den
Emitteranschluß des Transistors mit einem Bezugspotentialan
schluß koppelt.
Diese sogenannte induktive Degenerierung führt zu verbesser
ten Linearitätseigenschaften sowie zu einer verbesserten An
paßbarkeit der Eingangsimpedanz bezüglich Leistung und Rau
schen.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist zur Kopplung von Signaleingang und erstem
Strompfad eine Serienkapazität vorgesehen. Anstelle der Seri
enkapazität können auch andere Bauelemente mit Hochpaßeigen
schaft vorgesehen sein.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist zur Speisung des ersten Strompfades eine
erste Stromquelle vorgesehen, die zu-/abschaltbar mit dem
Transistor in Basisschaltung gekoppelt ist.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist zur Speisung des zweiten Strompfades eine
zweite Stromquelle vorgesehen, die zu-/abschaltbar und über
einen Stromspiegeltransistor mit dem zweiten Strompfad gekop
pelt ist.
Der Stromspiegeltransistor kann dabei bevorzugt über Wider
stände an die Basisanschlüsse der Transistoren in Emitter
schaltung angeschlossen sein.
Weitere Einzelheiten und Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen rauscharmen Verstärkers aufgebaut in symme
trischer Schaltungstechnik und
Fig. 2 ein S-Parameter-Diagramm zur Veranschaulichung der
erfindungsgemäßen Eingangsimpedanzanpassung.
Fig. 1 zeigt einen rauscharmen Verstärker aufgebaut in ana
loger, bipolarer Schaltungstechnik und mit symmetrischer Si
gnalführung. Der rauscharme Verstärker, LNA, Low Noise Ampli
fier, weist einen symmetrischen Signaleingang 1 und einen
symmetrischen Signalausgang 2 auf, an dem ein verstärktes Si
gnal ableitbar ist.
Zwischen Signaleingang 1 und Signalausgang 2 sind zwei paral
lele Stromzweige 3, 4 vorgesehen, wobei zwischen den Strom
zweigen 3, 4 eine Umschaltbarkeit vorgeshen ist zur Erzielung
einer umschaltbaren Verstärkung des LNA.
Der erste Stromzweig 3 umfaßt zwei in Basisschaltung geschal
tete Transistoren 5, 6, während der zweite Stromzweig 4 zwei
in Emitterschaltung betriebene und eine Differenzverstärker
stufe bildende Bipolar-Transistoren 7, 8 umfaßt. Der zweite
Stromzweig 4 ist zur Erzielung einer großen Verstärkung akti
viert, während kleine Verstärkungen, das heißt, daß große Si
gnalpegel am Eingang 1 anliegen, mit dem ersten Stromzweig 3
bereitgestellt sind.
Im einzelnen umfaßt der erste Stromzweig 3 die beiden Bipo
lar-Transistoren 5, 6, deren Basisanschlüsse miteinander ver
bunden und über einen Schalter 9 auftrennbar mit einer festen
Vorspannungsquelle verbindbar sind. Der Anschluß zum einspei
sen der Vorspannung ist mit 10 bezeichnet. Die Emitteran
schlüsse der Transistoren 5, 6 sind über je eine Serienschal
tung aus einer Kapazität 11, 12, und einem Widerstand 13, 14
mit dem symmetrischen Signaleingang 1 gekoppelt, wobei in Si
gnalübertragungsrichtung die Kapazitäten 11, 12 den Wider
ständen 13, 14 vorgeschaltet sind. An den Emitteranschlüssen
der Transistoren 5, 6 ist weiterhin je eine gegen Bezugspo
tential geschaltete Stromquelle 15, 16 über je einen weiteren
Schalter 17, 18 angeschlossen. Die Kollektoranschlusse der
Transistoren 5, 6 sind mit dem Signalausgang 2 gekoppelt, wo
bei die Signalleitungen zum Führen des differentiellen Si
gnals in dem zweiten Strompfad überkreuzt geführt sind, um
einen Phasensprung beim Umschalten zwischen erstem und zwei
ten Strompfad auszuschließen. Zwischen den Kollektoranschlüs
sen der Transistoren 5, 6 und dem Signalausgang 2 ist optional
eine Kaskodestufe 19 vorgesehen. Zum Aktivieren des ersten
Stromzweiges sind die Schalter 9, 17, 18 zu schließen, um ei
nerseits den Transistoren 5, 6 am Basisanschluß eine konstan
te Vorspannung zuzuführen und andererseits den für die Strom
verstärkung bereitzustellenden Strom emitterseitig einzuspei
sen. Ist der erste Stromzweig 3 nicht aktiviert, das heißt
bei Zuschalten der höheren Verstärkung, sind die Schalter 9,
17, 18 geöffnet. Schalter 9 ist im letztgenannten Zustand
ausgangsseitig mit einem Bezugspotentialanschluß verbunden.
Der zweite Stromzweig 4 umfaßt einen Differenzverstärker mit
Kaskodeschaltung, der die beiden in Emitterschaltung betrie
benen Transistoren 7, 8 sowie zwei weitere, in Basisschaltung
betriebene Transistoren 20, 21 einschließt. Zur Bildung der
Differenzverstärkerschaltung mit Kaskodestufe sind die Emit
teranschlüsse der Transistoren 20, 21 mit je einem Kollek
toranschluß der Transistoren 7, 8 gekoppelt. Die Basisan
schlüsse der Transistoren 7, 8, die in Emitterschaltung be
trieben sind, sind mit dem symmetrischen Signaleingang 1 ver
bunden.
Die Emitteranschlüsse der Transistoren 7, 8 sind über je eine
Induktivität 22, 23 mit einem Bezugspotentialanschluß 24 ver
bunden. Zur Anpassung der kapazitiven Eingangsimpedanz des
zweiten Strompfads 4 mit dem Differenzverstärker in Emitter
schaltung sind Rückkopplungsimpedanzen 25, 26 vorgesehen,
welche jeweils Basis- und Kollektoranschluß der Transistoren
7, 8 miteinander verbinden. Um eine zusätzliche Spannungsver
stärkung bereitzustellen, sind Widerstände 27, 28 jeweils
zwischen Emitteranschlüssen der Transistoren 20, 21 und Kol
lektoranschlüssen der Transistoren 7, 8 vorgesehen.
Die Basisanschlüsse der Kaskodetransistoren 20, 21 sind mit
einander, und über einen Schalter 29 mit einem Anschluß 30,
zum Zuführen einer zweiten Vorspannung verbunden. Schalter 29
ist zur Aktivierung der größeren Verstärkung geschlossen,
während bei Aktivieren des ersten Strompfades 3 Schalter 29
geöffnet ist und damit den Eingang 30 mit Bezugspotentialan
schluß 24 verbindet. Die Impedanzen 25, 26 sind in vorliegen
der Ausführung als Serienschaltung einer Kapazität 41 mit ei
nem Widerstand 40 ausgeführt.
Zur Stromspeisung des Differenzverstärkers 7, 8 im zweiten
Stromzweig 4 bilden die Transistoren 7, 8 je einen Stromspie
gel mit einem Stromspiegeltransistor 31. Der Stromspiegel
transistor 31 ist über seinen Emitteranschluß mit Bezugspo
tentialanschluß 24 verbunden. An den Kollektoranschluß des
Stromspiegeltransistors 31 ist über einen Schalter 32 eine
Stromquelle 33 angeschlossen, welche mit einem Versorgungspo
tentialanschluß 34 verbunden ist. Der Basisanschluß des
Stromspiegeltransistors 31 ist über einen Widerstand 35 mit
seinem Kollektoranschluß verbunden. Dieser Kollektoranschluß
ist über je einen Widerstand 36, 37 mit je einem Basisan
schluß der Transistoren 7, 8 verbunden.
Erster und zweiter Stromzweig 3, 4 sind signalausgangsseitig,
das heißt an demjenigen symmetrischen Schaltungsknoten, der
beide Stromzweige miteinander und mit Signalausgang 2 verbin
det, weiterhin über einen schmalbandigen Schwingkreis 36 mit
dem Versorgungspotentialanschluß 34 verbunden.
Die Widerstände 27, 28 ermöglichen eine ausreichend große
Spannungsverstärkung, um mit den Impedanzen 25, 26 über Span
nungs-Strom-Rückkopplung, englisch Shunt-Shunt-Feedback, eine
Eingangsimpedanzanpassung dahingehend zu erzielen, daß die
normalerweise kapazitive Eingangsimpedanz des zweiten
Strompfads 4 nahezu rein reell wird und damit derjenigen Ein
gangsimpedanz entspricht, die die Basisschaltungstransistoren
im ersten Strompfad haben. Hierdurch ist die Schaltung gemäß
Fig. 1 in einfacher Weise bezüglich Leistung und Rauschen an
eine vorhergehende Stufe, beispielsweise ein Filter anpass
bar. Ausgangsseitig ist an die Schaltung gemäß Fig. 1 bei
spielsweise ein Abwärtsmischer eines Mobilfunkempfängers an
schließbar.
Mit der Umschaltung zwischen großer und kleiner Verstärkung
können schmalbandige, mit Code-Vielfachzugriffsverfahren ko
dierte Hochfrequenzsignale mit großem Dynamikumfang vor einem
Abwärtsmischen bei geringem Rauschen, großer Verstärkung bei
kleinem Signalpegel und insgesamt guten Linearitätseigen
schaften vorverstärkt werden. Zudem weist der beschriebene
LNA eine gute Rückwärtsisolation auf und ist damit auch in
homodynen Empfängern, die kein spiegelfrequenzunterdrückendes
Filter aufweisen, zur Unterdrückung von Lokaloszillator-
Leckfrequenzen geeignet. Der symmetrische Aufbau des gezeig
ten LNA bietet eine große Störunempfindlichkeit. Insgesamt
kann die Schaltung gemäß Fig. 1 mit geringem Stormbedarf be
trieben werden. Dies ermöglicht den Einsatz in mobilen Gerä
ten, beispielsweise Mobilstationen, die gemäß UMTS-Standard
arbeiten. Durch Ausnutzen der invertierenden Eigenschaften
kann bei der Rückkopplung zur Eingangsimpedanzanpassung im
zweiten Stromzweig 4 zur Bildung der Impedanzen 25, 26 auf
Induktivitäten verzichtet werden, so daß die Schaltung mit
geringer Fläche und geringer Störempfindlichkeit aufgebaut
werden kann.
Die Schaltung gemäß Fig. 1 mit erstem und zweitem Stromzweig
kann mit lediglich einem Anpaßnetzwerk an eine vorausgehende
Stufe, beispielsweise ein Filter, angepaßt werden.
Fig. 2 zeigt an Hand eines Diagramms in S-Parameter-
Darstellung die Funktionsfähigkeit der Schaltung gemäß
Fig. 1. Der mit Bezugszeichen 37 versehene Punkt bezeichnet
die Eingangsimpedanz der Basisschaltung im ersten Strom
zweig 3. Mit Bezugszeichen 38 ist die Eingangsimpedanz des
Differenzverstärkers 7, 8 ohne Rückkopplung mit den Elementen
25 bis 28, mit Bezugszeichen 39 die angepaßte Eingangsimpe
danz wie in Fig. 1 dargestellt bezeichnet. Man erkennt, daß
die Eingansimpedanzen 37, 39 so nahe beieinander liegen, daß
beide Verstärkerstufen nun mit dem gleichen Anpaßnetzwerk an
gepaßt werden können. An Hand von Fig. 2 ist weiter gezeigt,
daß die Anpassung an eine vorhergehende Stufe sogar ohne zu
sätzliche Elemente möglich wäre. Ein externes Netzwerk er
leichtert jedoch die Abstimmung zwischen Rauschverhalten, Li
nearität und Verstärkung.
1
Signaleingang
2
Signalausgang
3
Erster Strompfad
4
Zweiter Strompfad
5
Transistor
6
Transistor
7
Transistor
8
Transistor
9
Schalter
10
Versorgungsspannungszuführungsanschluß
11
Kondensator
12
Kondensator
13
Widerstand
14
Widerstand
15
Stromquelle
16
Stromquelle
17
Schalter
18
Schalter
19
Kaskodestufe
20
Transistor
21
Transistor
22
Induktivität
23
Induktivität
24
Bezugspotentialanschluß
25
Impedanz
26
Impedanz
27
Widerstand
28
Widerstand
29
Schalter
30
Versorgungsspannungszuführungsanschluß
31
Stromspiegeltransistor
32
Schalter
33
Stromquelle
34
Versorgungspotentialschluß
35
Widerstand
36
Schwingkreis
37
Eingangsimpedanz
38
Eingangsimpedanz
39
Eingangsimpedanz
40
Widerstand
41
Kondensator
Claims (10)
1. Rauscharme Verstärkerschaltung, aufweisend
einen Signaleingang (1) zum Zuführen eines Hochfrequenz- Signals,
einen Signalausgang (2) zum Bereitstellen eines verstärk ten, vom Hochfrequenz-Signal abgeleiteten Signals,
einen ersten Strompfad (3), der den Signaleingang (1) mit dem Signalausgang (2) koppelt und der einen Transistor in Basisschaltung (5) umfaßt,
einen zweiten Strompfad (4), der den Signaleingang (1) mit dem Signalausgang (2) koppelt und der einen Transistor in Emitterschaltung (7) umfaßt, wobei dem Transistor in Emit terschaltung (7) zur Bildung einer Kaskodeschaltung ein weiterer Transistor in Basisschaltung (20) nachgeschaltet ist, und wobei der Transistor in Emitterschaltung (7) einen Rückkopplungszweig (25) zwischen seinem Kollektor- und Ba sisanschluß, sowie einen Widerstand (27), der den Kollek toranschluß des Transistors in Emitterschaltung (7) mit dem Emitteranschluß des weiteren Transistors in Basisschaltung (20) koppelt, aufweist, und
eine Umschalteinrichtung (9, 17, 29, 32) zum Aktivieren von erstem oder zweitem Signalpfad (3, 4) in Abhängigkeit von einer gewünschten Verstärkung.
einen Signaleingang (1) zum Zuführen eines Hochfrequenz- Signals,
einen Signalausgang (2) zum Bereitstellen eines verstärk ten, vom Hochfrequenz-Signal abgeleiteten Signals,
einen ersten Strompfad (3), der den Signaleingang (1) mit dem Signalausgang (2) koppelt und der einen Transistor in Basisschaltung (5) umfaßt,
einen zweiten Strompfad (4), der den Signaleingang (1) mit dem Signalausgang (2) koppelt und der einen Transistor in Emitterschaltung (7) umfaßt, wobei dem Transistor in Emit terschaltung (7) zur Bildung einer Kaskodeschaltung ein weiterer Transistor in Basisschaltung (20) nachgeschaltet ist, und wobei der Transistor in Emitterschaltung (7) einen Rückkopplungszweig (25) zwischen seinem Kollektor- und Ba sisanschluß, sowie einen Widerstand (27), der den Kollek toranschluß des Transistors in Emitterschaltung (7) mit dem Emitteranschluß des weiteren Transistors in Basisschaltung (20) koppelt, aufweist, und
eine Umschalteinrichtung (9, 17, 29, 32) zum Aktivieren von erstem oder zweitem Signalpfad (3, 4) in Abhängigkeit von einer gewünschten Verstärkung.
2. Verstärkerschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rückkopplungszweig (25) des Transistors in Emitterschal
tung (7) eine Serienschaltung aus einem Widerstand (40) und
einer Kapazität (41) umfaßt.
3. Verstärkerschaltung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Signaleingang (1), der Signalausgang (2), sowie der erste
und der zweite Strompfad (3, 4) zum Führen differentieller
Signale ausgelegt sind.
4. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Strompfad (3) eine Kaskode-Stufe (19) aufweist, die
dem Transistor in Basisschaltung (5) nachgeschaltet ist.
5. Verstärkerschaltung nach Anspruch 4,
dadurch gekenzeichnet, daß
die Umschalteinrichtung (9, 17, 29, 32) einen ersten Schal
ter (17) umfaßt, der an einen Steuereingang des Transistors
in Basisschaltung (5) angeschlossen ist, zum Zu-/Abschalten
einer ersten Vorspannung und einen zweiten Schalter (29) um
faßt, der an einen Steuereingang des weiteren Transistors in
Basisschaltung (20) im zweiten Strompfad (4) angeschlossen
ist zum Zu-/Abschalten einer zweiten Vorspannung.
6. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Schwingkreis (36) vorgesehen ist, der die beiden Strompf
ade (3, 4) signalausgangsseitig mit einem Versorgungspoten
tialanschluß (34) koppelt.
7. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transistor in Emitterschaltung (7) des zweiten
Strompfads (4) eine Induktivität (22) aufweist, die seinen
Emitteranschluß mit einem Bezugspotentialanschluß (24) kop
pelt.
8. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kopplung von Signaleingang (1) und erstem Strompfad (3)
eine Serienkapazität (11) vorgesehen ist.
9. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Speisung des ersten Strompfads (3) eine erste Stromquel
le (15) vorgesehen ist, die zu-/abschaltbar mit dem Transi
stor in Basisschaltung (5) gekoppelt ist.
10. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Speisung des zweiten Strompfads (4) eine zweite Strom
quelle (33) vorgesehen ist, die zu-/abschaltbar und über ei
nen Stromspiegeltransistor (31) mit dem Transistor in Emit
terschaltung (7) gekoppelt ist.
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