DE10128024B4

DE10128024B4 - Gargerät

Info

Publication number: DE10128024B4
Application number: DE10128024A
Authority: DE
Inventors: Rainer Holzer
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2001-06-08
Filing date: 2001-06-08
Publication date: 2006-07-06
Anticipated expiration: 2021-06-09
Also published as: DE10128024A1

Abstract

Gargerät mit einer Vorrichtung zur Selbstreinigung mit einem Ofengehäuse (1) und einem in dem Ofengehäuse (1) angeordneten, über eine Tür (3) verschließbaren Garraum (2), der über mindestens eine im Ofengehäuse (1) angeordnete Lichtquelle (6) beleuchtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Ofengehäuse (1) ein optischer Sensor (8) zum Erfassen der von der Lichtquelle (6) abgegebenen optischen Strahlung (9) angeordnet ist, dass die mindestens eine Lichtquelle (8) über eine lichtdurchlässige Scheibe (7) vom Garraum (2) getrennt ist, auf der sich im Garbetrieb Schmutzpartikel niederschlagen, und dass der Sensor (8) anhand der Schmutzpartikel einen Verschmutzungsgrad auf der Scheibe (7) mißt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer Vorrichtung zur Selbstreinigung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Aus der DE 40 17 628 C2 ist ein Herd mit pyrolytischer Selbstreinigung bekannt, bei dem die Verschmutzung der Backofenmuffel durch geeignete Sensoren, die beispielsweise die elektrische Leitfähigkeit beurteilen, oder andere Systeme, die beispielsweise mit Hilfe des Ultraschalls Unterscheidungen treffen, erfasst und verarbeitet wird.

Aus der DE 29 51 434 A1 ist eine Heizvorrichtung mit einem Heizraum bekannt. Die Heizvorrichtung weist eine Lichtquelle, die eine Oberfläche des im Heizraum befindlichen Garguts bestrahlt, und eine optische Fühleinheit auf, die das von dem Gargut reflektierte Licht erfasst.

Aus der DE 30 21 247 C2 ist eine Backvorrichtung mit einem Backraum und einer Lichtquelle zum Bestrahlen von Gargut bekannt. Mit Hilfe eines optischen Sensors wird die Intensität des von dem Gargut reflektierten Lichts gemessen. Um zu verhindern, dass von dem Gargut abgelöste Fremdstoffe zur Lichtquelle und zum Sensor gelangen, ist eine Glasplatte vorgesehen, die warmfest ist und aus lichtdurchlässigem Glas mit niedrigem HF-Energieverlusten besteht.

Aus der DE 41 27 388 A1 sowie der DE 41 27 389 A1 sind mit einer Selbstreinigungsautomatik versehene Backöfen bekannt. Bei diesen Backöfen erfolgt die Reinigung des Garraums mittels Pyrolyse, einem Verfahren, bei dem sich die an den Backofenwänden abgelagerten Substanzen durch Erhitzen chemisch zersetzen. Der Zeitpunkt, wann und ob der Garraum gereinigt werden soll, kann bei diesen bekannten Backöfen sensorgesteuert beispielsweise so bestimmt werden, dass mittels Gassensoren die Abluft des Garraums analysiert wird und über eine Auswerteeinheit der Verschmutzungsgrad und somit die Pyrolysedauer bestimmt werden. Die bekannten Sensorsteuerungen des Selbstreinigungsverfahrens ermöglichen zwar einen Pyrolysestart unabhängig von der Beurteilung des Verschmutzungsgrades durch den Benutzer des Backofens, jedoch sind die bekannten Sensor- und Auswerteeinheiten sehr aufwendig und somit teuer.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät mit einer Vorrichtung zur Selbstreinigung bereitzustellen, welches dem Benutzer bei einfachem und kostengünstigem Aufbau und Ablauf automatisch anzeigt, dass die Verschmutzung des Garraums ein solches Maß angenommen hat, dass ein Reinigungsprozess eingeleitet werden sollte. Die Aufgabe ist durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Bei der Erfindung wird ein im Ofengehäuse angeordneter optischer Sensor verwendet, der die von der mindestens einen Lichtquelle in den Garraum abgestrahlte optische Strahlung erfasst, wobei der Beginn und/oder die Dauer der Selbstreinigung in Abhängigkeit von der mittels des optischen Sensors erfaßten optischen Strahlung gesteuert werden.

Da alle Innenwände des Garraums beim Backen und Braten im wesentlichen gleichmäßig durch Schmutzpartikel verunreinigt werden, lagern sich auch auf der zur Beleuchtung des Garraums dienende Lichtquelle im gleichen Maße Schmutzpartikel ab, wodurch die Lichtintensität im Garraum abnimmt. Der im Bereich des Garraums angeordnete angeordnete Sensor erkennt diese Abnahme der Intensität der in den Garraum abgegebenen optischen Strahlung und steuert den Beginn und/oder die Dauer des Selbstreinigungsverfahrens in Abhängigkeit der vom optischen Sensor erfaßten optischen Strahlung. Mit einem solchen Gargerät ist es möglich, die vorhandene Beleuchtung des Garraums so zu nutzen, dass mit Hilfe dieser Beleuchtung der Zeitpunkt und/oder die Dauer der Selbstreinigung bestimmbar sind.

Vorrichtungsmäßig weist das Gargerät einen im Ofengehäuse angeordneten optischen Sensor zum Erfassen der von der Lichtquelle abgegebenen optischen Strahlung auf. Vorteilhafterweise wird hierzu als Lichtquelle die ohnehin vorhandene Garraumbeleuchtung verwendet und ist der optische Sensor der Lichtquelle gegenüberliegend an der Garraumwand angeordnet.

Um die Lichtquelle vor der direkten thermischen Belastung durch die Hitze im Garraum zu schützen, ist bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung die Lichtquelle über eine lichtdurchlässige Scheibe vom Garraum getrennt. Bei dieser Ausführungsform dämpft die zunehmende Verschmutzung dieser Abdeckscheibe die Intensität der abgegebenen optischen Strahlung.

Zum Schutz des optischen Sensors vor der thermischen Belastung im Garraum kann der Sensor über eine Linse vom Garraum getrennt. Diese Linse ist vorteilhafterweise als Sammellinse ausgebildet, um die auftreffende optische Strahlung zu bündeln und auf den optischen Sensor zu leiten.

Damit die mittels des optischen Sensors erfaßte optische Strahlung nicht durch Streulicht verfälscht wird, das beispielsweise durch ein Sichtfenster in der Garraumtür in den Garraum fällt, ist der optische Sensor durch eine Abschirmung geschützt.

Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der optische Sensor ein Fotowiderstand ist. Diese Art der Ausgestaltung des optischen Sensor zeichnet sich dadurch aus, dass Fotowiderstände in der Anschaffung sehr günstig sind.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der der Aufbau eines erfindungsgemäßen Gargeräts nur beispielhaft schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gargeräts und
2 eine vergrößerte ausschnittweise Draufsicht auf einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II gemäß 1.
Die 1 und 2 zeigen jeweils ein Gargerät zum Garen von Speisen. Das Gargerät weist ein Ofengehäuse 1 und einen in dem Ofengehäuse 1 angeordneten Garraum 2 zur Aufnahme der zu garenden Speisen auf. Der Garraum 2 ist gegenüber der Umgebung über eine Tür 3 verschließbar, in der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Sichtfenster 4 angeordnet ist, über das der Benutzer des Gargeräts in den Garraum 2 schauen kann. Dem Garraum 2 sind an sich bekannte Heizelemente (nicht dargestellt) zur Beheizung des Garraums 2 im Back- und Selbstreinigungsbetrieb zugeordnet.
Bei dem dargestellten Gargerät sind die einzelnen Gargutträger, auf denen die zu garenden Speisen im Garraum 2 angeordnet werden, an der Innenseite der Tür 3 festlegbar. Zum Befüllen und Entleeren des Garraums 2 ist die als Backwagen bezeichnete Einheit aus Tür 3 und den an der Tür 3 festgelegten Gargutträgern über zwei parallel zueinander angeordnete Führungen 5 nach vorne aus dem Ofengehäuse 1 heraus und in dieses wieder hinein verfahrbar.
Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, ist im Ofengehäuse 1 eine Lichtquelle 6 angeordnet, über die der Garraum 2 beleuchtbar ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Lichtquelle 6 durch eine lichtdurchlässige Scheibe 7 vom Garraum 2 getrennt, um die Lichtquelle 6 vor direkter Verschmutzung und der hohen thermischen Belastung durch die Temperatur im Garraum 2 zu schützen. Gegenüber der Lichtquelle 6 ist im Ofengehäuse 1 ein optischer Sensor 8 angeordnet, der dazu dient, die von der Lichtquelle 6 abgegebene optische Strahlung 9 zu erfassen. Wie aus der Zeichnung gemäß 2 ersichtlich, ist der optische Sensor 8 durch eine Linse 10 vom Garraum 2 getrennt, um ähnlich wie die Scheibe 7 auf der Seite der Lichtquelle 6 den optischen Sensor 8 vor direkter Verschmutzung und der hohen Temperatur im Garraum 2 zu schützen. Die insbesondere als Sammellinse ausgebildete Linse 10 dient weiterhin aber auch dazu, die auftreffende optische Strahlung 9 zu bündeln und auf den dahinter liegenden optischen Sensor zu lenken.
Damit verhindert werden kann, dass durch das Sichtfenster 4 in der Tür 3 in den Garraum 2 einfallendes Streulicht 11 vom optischen Sensor 8 fälschlicherweise als optische Strahlung 9 der Lichtquelle 6 erfaßt wird, sind der optische Sensor 8 und die Linse 10 zur Tür 3 hin durch eine Abschirmung 12 abgedeckt, die ein direktes Auftreffen des Streulichts 11 auf die Linse 10 und somit den optischen Sensor 8 verhindert.
Die sensorgestützte Vorrichtung zur Steuerung der Selbstreinigung des Garraums 2 arbettet wie folgt:
Während des Backens und Bratens im Garraum 2 des Gargeräts lagern sich auf den Innenwänden des Garraums 2 im wesentlichen gleichmäßig verteilt Schmutzpartikel 13 ab, die in 2 nur beispielhaft auf der dem Garraum 2 zugewandten Oberfläche der die Lichtquelle 6 abdeckenden Scheibe 7 dargestellt sind. Durch die sich auf der Scheibe 7 absetzenden Schmutzpartikel 13 wird die von der Lichtquelle 6 in den Garraum 2 abgegebene optische Strahlung 9 verringert, so dass auch der optische Sensor 8 nur noch eine abgeschwächte Strahlungsintensität erfassen kann.
Die von dem optischen Sensor 8 erfaßte optische Strahlung 9 wird in einem mit dem optischen Sensor 8 verbundenen Prozessor 14 mit abgespeicherten Werten verglichen und bei Unterschreiten der vorgegebenen Werte entweder dem Benutzer angezeigt, dass ein Reinigungsprozess notwendig ist, oder aber es wird der Reinigungsprozess automatisch nach Abschluß des laufenden Garbetriebs und nach dem Entleeren des Garraums 2 eingeleitet.
Die vom optischen Sensor 8 erfassten Ist-Werte der abgegebenen optischen Strahlung 9 können dabei zur Bestimmung des Beginns sowie der Dauer des Reinigungsprozesses herangezogen werden. Bei einer fortlaufenden Erfassung der Ist-Werte der von der Lichtquelle 6 abgegebenen optischen Strahlung 9 und einem kontinuierlichen Vergleich dieser Ist-Werte mit im Prozessor 14 abgespeicherten Werten ist es möglich, die Dauer und gegebenenfalls die Intensität des Reinigungsprozesses genau so zu steuern, dass der Reinigungsprozess energiesparend durchgeführt wird und insbesondere dann auf einfache Weise endet, sobald der Vergleich der Werte ergibt, dass die erfaßten Ist-Werte die abgespeicherten Werte überschreiten.
Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass vom Gargerät selbst festgestellt wird, wann ein Reinigungsprozess einzuleiten ist. Darüber hinaus ist die Installation des optischen Sensors 8 nur mit geringen Mehrkosten verbunden, wenn die ser beispielsweise als Fotowiderstand ausgebildet wird. Als Selbstreinigungsverfahren ist insbesondere das pyrolytische Verfahren vorstellbar, jedoch sind auch andere Vorrichtungen, wie die bekannte Reinigung mit einem Dampf-Reinigungsmittelgemisch möglich.

Claims

Gargerät mit einer Vorrichtung zur Selbstreinigung mit einem Ofengehäuse (1) und einem in dem Ofengehäuse (1) angeordneten, über eine Tür (3) verschließbaren Garraum (2), der über mindestens eine im Ofengehäuse (1) angeordnete Lichtquelle (6) beleuchtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Ofengehäuse (1) ein optischer Sensor (8) zum Erfassen der von der Lichtquelle (6) abgegebenen optischen Strahlung (9) angeordnet ist, dass die mindestens eine Lichtquelle (8) über eine lichtdurchlässige Scheibe (7) vom Garraum (2) getrennt ist, auf der sich im Garbetrieb Schmutzpartikel niederschlagen, und dass der Sensor (8) anhand der Schmutzpartikel einen Verschmutzungsgrad auf der Scheibe (7) mißt.
Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lichtquelle (6) als Garraumbeleuchtung ausgebildet ist, und der optische Sensor (8) der Lichtquelle (6) gegenüberliegend an der Garraumwand angeordnet ist.
Gargerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (8) über eine Linse (10), insbesondere eine Sammellinse, vom Garraum (2) getrennt ist.
Gargerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (8) gegenüber Streulicht (11), insbesondere durch die den Garraum (2) verschließende Tür (3), durch eine Abschirmung (12) geschützt ist.
Gargerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (8) ein Fotowiderstand ist.
Gargerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen mit dem optischen Sensor (8) verbundenen Prozessor (14) mit Speicher, zum Auswerten und Vergleichen der erfaßten optischen Strahlungsintensitäten.