DE10126841A1 - Kühlgutbehälter für ein Kältegerät - Google Patents

Abstract

Ein Kühlgutbehälter für ein Kältegerät hat eine offene Vorderseite und zu der Vorderseite hin divergierende Seitenwände, an denen wenigstens ein Paar von Führungsschienen für einen Auszug montiert ist. Wenigstens eine der Führungsschienen ist an einer der Seitenwände über ein Ausgleichselement (20) unter einem spitzen Winkel zur Seitenwand montiert, der so festgelegt ist, dass die Schienen des Paares parallel verlaufen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kühlgutbehälter für ein Kältegerät und ein mit ei­ nem solchen Behälter ausgestattetes Kältegerät.

Kühlgutbehälter, insbesondere für Haushaltskältegeräte wie Kühlschränke und Gefrier­ schränke, werden häufig aus Kunststoff-Flachmaterial einteilig durch Formziehen herge­ stellt. Um eine gute Entformbarkeit der Behälter zu gewährleisten, ist es notwendig, deren einander zugewandten Wänden eine Entformungschräge zu verleihen, d. h. die Wände verlaufen nicht exakt parallel, sondern sie weisen zu der offenen Vorderseite des Kühl­ gutbehälters hin eine geringfügige Divergenz auf. Werden in einem solchen Kühlgutbehäl­ ter Auszüge eingebaut, so führt die Nichtparallelität der Seitenwände zu Problemen. An den Seitenwänden montierte Führungsschienen müssten nämlich nicht nur eine Bewe­ gung eines in den Schienen geführten Auszugs in Längsrichtung der Schienen, sondern in geringerem Umfang auch quer dazu zulassen. Das hierfür erforderliche Führungsspiel steht jedoch einer exakten und leichtgängigen Führung der Schienen entgegen.

Um dieses Problem zu vermeiden, sind bei herkömmlichen Kältegeräten die Seitenwände des Kühlgutbehälters in Bereichen, in denen ein Auszug montiert werden soll, mit einer sogenannten 0°-Entformungsschräge versehen. D. h. in diesem Bereich verlaufen die Sei­ tenwände exakt parallel.

Die Herstellung exakt paralleler Seitenwände ist jedoch mit einem erheblichen Zusatzauf­ wand bei der Formung verbunden. Während nämlich ein Kühlgutbehälter mit einer allsei­ tigen Entformungsschräge mit einfach aufgebauten, lediglich in einer Hauptformrichtung vor und zurück beweglichen Formwerkzeugen produziert werden kann, sind für die Her­ stellung von zu dieser Hauptformrichtung parallelen Seitenwänden mehrteilige Formwerk­ zeuge mit Schiebern erforderlich, die in einer anderen Richtung als der Hauptformrichtung beweglich sein müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Kühlgutbehälter und ein Kältegerät anzugeben, die mit einfachen und preiswerten Werkzeugen herstellbar sind und die den­ noch eine exakte Führung eines Auszugs in dem Kühlgutbehälter erlauben.

Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kühlgutbehälter nach Anspruch 1 und ein Kältegerät nach Anspruch 9.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass von den zwei Führungsschienen eines Schienen­ paares, die zum Führen eines Kühlgutbehälters benötigt werden, wenigstens eine an ei­ ner der Seitenwände über ein Ausgleichselement unter einem spitzen Winkel zu der Sei­ tenwand montiert ist, der die Divergenz der Seitenwände ausgleicht und so festgelegt ist, dass die Schienen des Paares parallel verlaufen. Vorzugsweise weisen beide Schienen eines Paars Ausgleichselemente auf, die spiegelsymmetrisch zueinander sind, so dass jedes Ausgleichselement die Hälfte des Divergenzwinkels ausgleicht.

Vorzugsweise ist das Ausgleichselement einteilig an die Schiene angeformt. Dies erfor­ dert nur einen geringen Mehraufwand bei der Fertigung der Schienen, und die Montage der Schienen an einer Seitenwand kann in der gleichen Weise erfolgen wie in herkömmli­ cher Weise an Wänden mit 0°-Entformungsschräge.

Das Ausgleichselement kann insbesondere die Form eines Keils haben, der sich im we­ sentlichen über die gesamte Länge der Schiene erstreckt; denkbar ist aber auch, es als örtlichen Vorsprung in die Nähe eines Endes der Schiene auszubilden.

Die Schiene kann zweckmäßigerweise einen C-förmigen Querschnitt mit einem oberen und einem unteren Schenkel und einem die Schenkel verbindenden Mittelstück haben; eine solche Schienenform ist insbesondere für Rollenführungen geeignet. In einem sol­ chen Fall ist das Ausgleichselement vorzugsweise in dem Mittelstück durch Prägen ge­ formt.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be­ schreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kältegerät im Teilschnitt;

Fig. 2 eine Seitenansicht einer an einer Seitenwand des Kühlgutbehälters des Kältege­ räts aus Fig. 1 zu montierenden Führungsschiene und einer dazu komplementä­ ren, an einem herausziehbaren Auszug zu montierenden geführten Schiene;

Fig. 3 eine Draufsicht auf Führungsschiene und geführte Schiene aus Fig. 2 in zusam­ mengefügtem Zustand;

Fig. 4 und 5 jeweils einen Schnitt durch die Führungsschiene und die geführte Schiene entlang der Linien IV-IV und V-V aus Fig. 3; und

Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Führungsschiene und eine geführte Schiene gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung.

Fig. 1 zeigt im Schnitt den unteren Bereich eines Kältegeräts, bei dem es sich z. B. um ein Gefrierfach oder ein Kellerfach eines Kombinations-Kältegerätes handeln kann. Das Käl­ tegerät umfasst ein wärmeisolierendes Gehäuse 1 mit einer offenen, durch eine Tür 2 verschließbaren Vorderseite. Das Gehäuse ist aufgebaut aus einem einteilig aus Kunst­ stoff gezogenen Kühlgutbehälter 3, der die Innenwand des Kühlraums bildet, einer wär­ meisolierenden Schicht 4 aus Schaummaterial, und einer äußeren Hülle 5 aus Blech. Be­ dingt durch die Herstellungstechnik der Kühlgutbehälters 3 sind dessen Wandflächen, d. h. Decke 6 und Boden 7 bzw. die Seitenwände 8, zur Vorderseite des Gehäuses bzw. der Tür 2 hin mit einem Winkel von 1 bis 2° geringfügig divergent.

An den Seitenwänden 8 sind bei diesem Beispiel insgesamt drei Sätze von Führungs­ schienen 9 in unterschiedlichen Höhen einander gegenüberliegend montiert und wirken mit komplementären geführten Schienen 10 zusammen, die jeweils an Auszugkästen 11 montiert sind, so dass diese bequem aus dem Kühlgutbehälter 3 herausgezogen bzw. hineingeschoben werden können. Die Seitenwände 8 sind rippenfrei, dies erlaubt die Montage der Führungsschienen 9 in beliebigen Höhen an der Seitenwand. Ein einziges Modell von Kühlgutbehälter kann daher in einer Mehrzahl von Kältegerätemodellen zum Einsatz kommen, die unterschiedliche Fachaufteilungen bzw. Auszüge unterschiedlicher Zahl und/oder Größen aufweisen.

Eine Führungsschiene 9 und die ihr zugeordnete geführte Schiene 10 des Auszugkastens 11 sind in Fig. 2 jeweils in Seitenansichten voneinander getrennt, in Fig. 3 in einer Drauf­ sicht im zusammengefügten Zustand und in Figs. 4, 5 jeweils im Schnitt entlang der Linien IV-IV und V-V aus Fig. 3 gezeigt.

Beide Schienen 9, 10 sind langgestreckte Profilteile aus Metall mit einem im wesentlichen C-förmigen Querschnitt mit einem oberen Schenkel 12, 13, einem unteren Schenkel 14, 15 und einen die Schenkel verbindenden Mittelstück 16, 17. Das Mittelstück 17 der Füh­ rungsschiene 9 trägt an seinem der Tür 2 zugewandten Ende eine Rolle 18, die im zu­ sammengefügten Zustand den oberen Schenkel 12 der geführten Schiene abstützt; die geführte Schiene 10 trägt an dem von der Tür 2 abgewandten Ende ihres Mittelstücks 16 eine Rolle 19, die je nach dem, wie weit der Auszugkasten 11, an dem die Schiene 10 montiert ist, ausgezogen ist, sich entweder auf dem unteren Schenkel 15 oder unter dem oberen Schenkel 13 der Führungsschiene 9 abstützt. In dem Mittelstück 17 der Führungs­ schiene 9 ist ein U-förmiger Kanal 20 ausgeformt, dessen Tiefe, wie anhand der zwei Schnitte 4 und 5 zu erkennen ist, vom türfernen Ende 21 der Führungsschiene 9 zum tür­ nahen Ende 22 zunimmt. Dieser Kanal 20 bildet ein Ausgleichselement, dessen Tiefenzu­ nahme über die Länge der Führungssschiene 9 hinweg die Divergenz der Seitenwände 8 des Kühlgutbehälters 3 ausgleicht und eine exakt parallele Orientierung der Schenkel 13, 15 zweier gegenüberliegender, einem gleichen Auszug zugeordneter Führungsschienen 9 gewährleistet.

Am Mittelstück 17 sind am Boden des Kanals 20 zwei Haken, ein horizontaler Haken 23 und ein vertikaler 24, freigestanzt. Mit Hilfe dieser Haken ist die Führungsschiene 9 unmit­ telbar in (nicht dargestellten) Öffnungen der Seitenwand 8 des Kühlgutbehälters 3 veran­ kerbar, ohne dass hierfür noch weitere Verbindungsteile erforderlich sind. Durch Anbrin­ gen dieser Öffnungen in unterschiedlichen Höhen der Seitenwand kann ein Kühlgutbehäl­ ter 3 leicht an seine Verwendung in unterschiedlichen Kältegerätemodellen angepasst werden, die sich z. B. in Zahl, Anordnung und Größe der Auszüge unterscheiden.

Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine Anordnung von Führungsschiene und geführter Schiene gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung. Die geführte Schiene 10 ist identisch mit der in Fig. 2 gezeigten; auch die Querschnitte entlang der Linien IV-IV und V-V sind die gleichen wie bei der zuvor beschriebenen Ausgestaltung. Der Unterschied liegt darin, dass in Fig. 6 das Ausgleichselement nicht durch einen Kanal mit von einem Ende der Führungsschiene zum anderen progressiv zunehmender Tiefe gebildet ist, sondern dass die Tiefe des Kanals 20 auf dem überwiegenden Teil der Länge der Führungsschie­ ne 9 der gleiche bleibt wie in Fig. 4 gezeigt, und dass lediglich im Bereich des türnahen Endes 22 ein lokaler Vorsprung 25 ausgebildet ist, dessen der Seitenwand 8 zugewandte, den vertikalen Befestigungshaken 24 tragende Aussenseite einen größeren Abstand von den die Rolle 19 der geführten Schiene 10 führenden Schenkeln 13, 15 der Führungs­ schiene 9 hat als die Aussenfläche in der Umgebung des horizontalen Hakens 23.

Selbstverständlich gibt es noch eine Vielzahl anderer Ausführungsmöglichkeiten der vor­ liegenden Erfindung neben den zwei hier beschriebenen. So muss das Ausgleichsele­ ment nicht etwa wie der Kanal 20 oder der Vorsprung 25 notwendigerweise mit der Füh­ rungsschiene einteilig sein; statt dessen könnte auch ein an der Führungsschiene befes­ tigter Ausgleichskörper zum Einsatz kommen, der nach der Montage zwischen Führungs­ schiene und Seitenwand zu liegen kommt. Ein solches Ausgleichselement könnte auch nachträglich zwischen die provisorisch montierte Führungsschiene und die Seitenwand im Bereich des türnahen Hakens 24 eingeschoben werden, um auf diese Weise die Seiten­ wand zwischen dem durch eine Öffnung der Wand hindurchgreifenden Haken 24 und dem Ausgleichselement fest einzuklemmen.

Claims (9)

1. Kühlgutbehälter (3) für ein Kältegerät mit einer offenen Vorderseite und zu der Vorderseite hin divergierenden Seitenwänden (8) und wenigstens einem Paar von Führungsschienen (9) für wenigstens einen aus dem Kühlgutbehälter (3) durch die offene Vorderseite wenigstens teilweise herausziehbaren Auszug (11) dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Führungsschiene (9) jedes Paares an einer der Seitenwände (8) über ein Ausgleichselement (20, 25) unter einen spitzen Win­ kel zur Seitenwand (8) montiert ist, der so festgelegt ist, dass die Schienen des Paares parallel verlaufen.

2. Kühlgutbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Führungs­ schiene (9) ein Ausgleichselement (20, 25) aufweist, und dass die Ausgleichsele­ mente (20, 25) der Schienen eines Paars spiegelsymmetrisch zueinander sind.

3. Kühlgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Ausgleichselement (20, 25) einteilig an die Schiene angeformt ist.

4. Kühlgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Ausgleichselement (20) keilförmig ausgebildet ist und sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Führungsschiene (9) erstreckt.

5. Kühlgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement als örtlicher Vorsprung (25) in der Nähe eines der Vorder­ seite zugewandten Endes (22) der Führungsschiene (9) ausgebildet ist.

6. Kühlgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Führungsschiene einen C-förmigen Querschnitt mit einem obe­ ren (13) und einem unteren Schenkel (15) und einem die Schenkel verbindenden Mittelstück (17) hat, und dass das Ausgleichselement (20, 25) in dem Mittelstück (17) ausgeformt ist.

7. Kühlgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Führungsschiene (9) an einer an der Seitenwand (8) anliegen­ den Kontaktfläche des Ausgleichselements (20, 25) wenigstens einen einer Öff­ nung der Seitenwand durchgreifenden Haken (24) trägt.

8. Kühlgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Führungsschienen (9) an einem rippenfreien Bereich der Wand (8) montiert sind.

9. Kältegerät mit einem Kühlgutbehälter (3) nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che.