DE10122986A1 - Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl., unerwünschte Pflanzen, Pilze, Fussarien und dgl. sowie Beschichtungsmaterial - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl., unerwünschte Pflanzen, Pilze, Fussarien und dgl. sowie BeschichtungsmaterialInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N59/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
Abstract
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl. und ein Beschichtungsmaterial zu schaffen, das eine vollständige Umschließung der zu behandelnden Flächen ohne Gefahr für Mensch, Tier oder Umwelt erreicht und Insekten, Milben und dgl. den Lebensboden entzieht und sie bei Kontakt abtötet. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schutzbeschichtung durch elektrostatische Aufladung und gleichzeitiges Versprühen eines Beschichtungsmaterials hergestellt wird. Dabei besteht das Beschichtungsmaterial aus einer hydrophoben, pulverförmigen Kieselsäure-Kieselerde-Mischung oder aus einer Mischung aus hydrophober, pulverförmiger Gewichtsprozente beträgt. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl. und ein Beschichtungsmaterial, insbesondere zum Einsatz im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft, vorzugsweise in der Tier- und Vorratshaltung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer
Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Insekten, Milben
und dgl., unerwünschte Pflanzen, Pilze, Fusarien und dgl.
sowie Beschichtungsmaterial, insbesondere zum Einsatz im
Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft, vorzugsweise
in der Tier- und Vorratshaltung und im Pflanzenbau.
Alle schädlichen und lästigen Insekten, Milben, Zecken,
Planzenschädlinge und dgl. nutzen die ihnen zur Verfügung
stehenden äußeren und inneren Oberflächen der
Betriebsmittel und Produktionsstätten, wie Käfige, Boxen,
Fütterungs- und Förderanlagen, Ställe, Silos, Lagerräume,
Pflanzen, Früchte und Cerealien und Vorräte, um sich
aufzuhalten, zu reproduzieren, unkontrollierbar
auszubreiten und um die zu schützenden Tiere, Pflanzen
und Vorräte als Schädling, Parasit oder Ruhestörer zu
erreichen. Sie erzeugen u. a. Unruhe, Zellstörungen,
quälenden Juckreiz und/oder Schmerzen, was zu
Qualitätseinbußen oder Steigerung der Mortalität führt.
Auch sind sie oft Überträger von Krankheiten und
zerstören Vorräte.
Es ist daher üblich, Produktionsmittel,
Produktionsstätten, Pflanzen und Vorräte mit toxischen
Insektiziden, Akariziden, Larviziden, Herbiziden,
Fungiziden unterschiedlichster Formulierungen und
Anwendungen einzusprühen oder einzustäuben. Diese
Maßnahmen sind durch die verwendeten Gefahrenstoffe mit
großen Gefahren für Mensch und Tier verbunden und
außerordentlich umweltschädlich. Oft bleiben Rückstände
in den Produkten erhalten.
Schon die Herstellung, der Transport und die Lagerung
sind mit gesundheitsschädlichen Gefahren verbunden; eine
Entsorgung kann nur über Sondermüll erfolgen. Durch die
besondere Wirkung über die Dampfphase und als Kontaktgift
bleibt die Gesundheitsschädlichkeit während der gesamten
Wirkungsdauer erhalten. Dagegen helfen auch nicht die
aufwendige Zulassungspflicht und die besonderen Regeln
des Chemikalienrechts. Bereits stark fortgeschrittene
Resistenzbildungen, beispielsweise bei der roten
Vogelmilbe bei fast allen, auch verbotenen, Akariziden,
erfordern einen häufigen Mittelwechsel in immer kürzeren
Intervallen und immer höheren Konzentrationen. Viele
Mittel wirken mit Erhöhung der Luftfeuchtigkeit äußerst
korrosiv.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte
Milben, Insekten und dgl., unerwünschte Pflanzen und
Pilze sowie ein Beschichtungsmaterial zu schaffen, das
eine vollständige Umschließung der zu behandelnden
Flächen ohne Gefahr für Mensch, Tier oder Umwelt
erreicht, Insekten, Milben und dgl. den Lebensboden
entzieht und sie bei Kontakt abtötet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Schutzbeschichtung durch elektrostatische Aufladung und
gleichzeitiges Versprühen eines Beschichtungsmaterials
hergestellt wird. Dabei besteht das Beschichtungsmaterial
aus einer hydrophoben, pulverförmigen Kieselsäure-
Kieselerde-Mischung oder aus einer Mischung aus
hydrophober, pulverförmiger Kieselsäure und einem
Haftungsverbesserer. Zur Anwendung im Pflanzenbau gegen
unerwünschte Pflanzen, Pilze und dgl. ist das
Beschichtungsmittel ein Fungizid oder ein Herbizid oder
eine Mischung daraus. Vorteilhafterweise ist der
Haftungsverbesserer eine pulverförmige amorphe fossile
Sedimentmischung oder eine pulverförmige
Urgesteinsmischung. Als vorteilhaft hat sich erwiesen,
wenn das Sediment fossiles Plankton, Kieselerde,
Schichtmineralien oder Mischungen daraus ist, wobei der
Anteil des Haftungsverbesserers 5 bis 90 Gewichtsprozente
beträgt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren besteht
darin, daß die zu behandelnden Flächen vollständig und
gleichmäßig beschichtet werden, also auch Flächen, die
sich nicht unmittelbar im Sprühstrom befinden, wobei
durch den Einsatz des erfindungsgemäßen giftstoffreien
Beschichtungsmaterials keine Gefahren für Mensch, Tier
und Umwelt bestehen. Das erfindungsgemäße
Beschichtungsmaterial mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgebracht erspart mehrfache Behandlungen, es ist nur
eine Behandlung per Produktionszyklus notwendig. Durch
die rein physikalische Wirkung des Beschichtungsmaterials
auf Insekten und dgl. erfolgt die Abtötung nach
Produktkontakt durch die Absorption der schützenden
Lipidschicht auf den wasserdurchlässigen Chitinpanzern
und der nachfolgenden Dehydration.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es wurde gefunden,
daß zum Schutz aller zur Lebensmittelproduktion
gehörender Tiere und Pflanzen Produktionsmittel,
Produktionsstätten und Vorräte gegen unerwünschte
schädliche und lästige Insekten, Milben und Zecken eine
Schutzbeschichtung erforderlich ist, die die gesamte
äußere Oberfläche bedeckt und es wurde gefunden, daß das
Aufbringen dieser geschlossenen Schutzbeschichtung durch
elektrostatische Aufladung und gleichzeitiges Versprühen
eines Beschichtungsmaterials erfolgen kann. Dazu wird
gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl.,
insbesondere ein pulverförmiges Beschichtungsmaterial
verwendet, gegen unerwünschte Pflanzen und Pilze
insbesondere ein fluides Beschichtungsmaterial.
Damit das pulverförmige Beschichtungsmaterial schwallfrei
aufgebracht werden kann, wird es vor der
elektrostatischen Aufladung und Versprühung mittels
rütteln oder Luftdruck fluidisiert. Hierdurch werden
unkontrollierte Pulverwolken verhindert.
Mittels einer Steuerung werden durch Verstellen von
Steuerungsventilen je nach Anwendungsfall die jeweils
erforderliche Förderluft, Dosierluft und Zerstäuberluft
eingestellt. Es ist möglich, verschiedene Sprühköpfe zu
verwenden.
Das Beschichtungsmaterial besteht dabei aus hydrophoben,
pulverförmigen Kieselsäure-Kieselerde-Mischungen oder
hochdispersen Kieselsäureprodukten und einem
Haftungsverbesserer. Beim Einsatz hochdisperser
Kieselsäure, beispielsweise Aerosil, Silane und dgl., ist
auf Grund der minimalen Wichte von ca. 50 g/l und der
starken Neigung zur Agglomeration und zur Vermeidung
einer unregelmäßigen Schichtstärke mit geringer
Schichtstabilität gegen physikalische Einflüsse wie
mechanischer Abrieb, mechanisches Abrütteln oder starke
Luftströmungen, ein Haftungsverbesserer einzubringen. Der
Haftungsverbesserer ist eine pulverförmige amorphe
fossile Sedimentmischung oder eine pulverförmige
Urgesteinsmischung. Dabei ist vorzugsweise das Sediment
fossiles Plankton, Kieselerde, Schichtmineralien oder
eine Mischungen daraus. Der Anteil des
Haftungsverbesserers beträgt 5 bis 90 Gewichtsprozente.
Durch die Erhöhung der Wichte des Beschichtungsmaterials
auf 100 bis 500 g/l sinken die Abtriftverluste und die
damit verbundenen Luft- und Staubbelastungen.
Die Verwendung von teuren hochdispersen
Kieselsäureprodukten wird durch Einsatz des
Haftungsverbesserers und sparsamsten Verbrauch infolge
der Vermeidung von Sprühverlusten durch die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens äußerst rationell. Auch sind
weder Kieselsäure-Kieselerde-Mischungen noch
Kieselsäureprodukte oder die genannten
Haftungsverbesserer Gefahrenstoffe und sie sind
unproblematisch für Mensch, Tier und Umwelt sowohl bei
der Herstellung als auch bei Transport, Lagerung oder
Anwendung. Das Beschichtungsmaterial ist nicht korrosiv
und inert gegen tierische und pflanzliche Ausdünstungen.
Produktionsstätten wie Stallungen können ohne Wartezeiten
wiederbelegt werden.
Gegen unerwünschte Pflanzen und Pilze besteht das
Beschichtungsmaterial aus Fungiziden, Herbiziden oder
Mischungen daraus. Es hat sich bewährt, das
Beschichtungsmaterial als Fluid auszubringen. Durch die
Anwendung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die
unerwünschten Pflanzen oder Pilze derart benetzt, daß ein
Überleben unmöglich wird.
Für verschiedene Anwendungen haben sich unterschiedliche
Zusammensetzungen des Beschichtungsmaterials bewährt. Für
die Behandlung von Hühnerställen wurde ein
Beschichtungsmaterial bestehend aus 10 Gewichtsprozenten
Kieselsäure und 90 Gewichtsprozenten Haftungsverbesserer
eingesetzt. Für die Behandlung eines 5-Hennen-Käfigs
wurden ca. 15 bis 20 Gramm dieses Beschichtungsmaterials
benötigt. Für die Behandlung von Cerealien und Lagersilos
wurde ein Beschichtungsmaterial bestehend aus 5
Gewichtsprozenten Kieselsäure und 95 Gewichtsprozenten
Haftungsverbesserer eingesetzt.
Für die Behandlung gegen Kornkäfer wurden 1 kg pro Tonne
Cerealien oder 2 bis 5 Gramm pro m2 Silofläche dieses
Beschichtungsmaterials benötigt. Für die Behandlung von
Schaben wurde ein Beschichtungsmaterial bestehend aus 15
Gewichtsprozenten Kieselsäure und 85 Gewichtsprozenten
Haftungsverbesserer eingesetzt. Für die Behandlung eines
Raumes wurden ca. 2 bis 10 Gramm pro m2 dieses
Beschichtungsmaterials benötigt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung
gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl. oder gegen
unerwünschte Pflanzen und Pilze, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung durch elektrostatische
Aufladung und gleichzeitiges Versprühen eines
Beschichtungsmaterials hergestellt wird.
2. Beschichtungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, bestehend aus einer hydrophoben,
pulverförmigen Kieselsäure-Kieselerde-Mischung.
3. Beschichtungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, bestehend aus einer Mischung aus
hydrophober, pulverförmiger Kieselsäure und einem
Haftungsverbesserer.
4. Beschichtungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, bestehend aus Fungiziden oder Herbiziden
oder Mischungen daraus.
5. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haftungsverbesserer eine
pulverförmige amorphe fossile Sedimentmischung ist.
6. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haftungsverbesserer eine
pulverförmige Urgesteinsmischung ist.
7. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sediment fossiles Plankton,
Kieselerde, Schichtmineralien oder Mischungen daraus ist.
8. Beschichtungsmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des
Haftungsverbesserers 5 bis 90 Gewichtsprozente beträgt.
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DE2001122986 DE10122986A1 (de) | 2001-05-11 | 2001-05-11 | Verfahren zum Aufbringen einer Schutzbeschichtung gegen unerwünschte Milben, Insekten und dgl., unerwünschte Pflanzen, Pilze, Fussarien und dgl. sowie Beschichtungsmaterial |
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