DE10120490A1 - Lageranordnung - Google Patents
LageranordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung (1), die mindestens eine Lagereinheit (2, 3) für die radiale und axiale Lagerung eines Wellenteils (4) relativ zu einem Gehäuse (12) aufweist, wobei Mittel (5, 6, 9) vorgesehen sind, um das Wellenteil (4) sowohl rotatorisch als auch axial relativ zu dem Gehäuse (12) zu bewegen. Ein besonders steifer und kompakter Aufbau ergibt sich, wenn vorgesehen wird, dass das Wellenteil (4) mit einem ersten Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar in Verbindung steht, der von einem Motor (5) rotatorisch angetrieben werden kann, wobei das Wellenteil (4) oder der erste Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar mit einem zweiten Wellenabschnitt (8) in Verbindung steht und wobei der zweite Wellenabschnitt (8) mit einem Mittel (9) zum axialen Verschieben des zweiten Wellenteils (8) relativ zu dem Gehäuse (12) in Verbindung steht, das von einem Motor (6) angetrieben werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung, die mindestens eine Lagereinheit für
die radiale und axiale Lagerung eines Wellenteils relativ zu einem Gehäuse
aufweist, wobei Mittel vorgesehen sind, um das Wellenteil sowohl rotatorisch als
auch axial relativ zu dem Gehäuse zu bewegen.
Lageranordnungen der gattungsgemäßen Art werden in verschiedenen Bereichen
des Maschinenbaus benötigt, beispielsweise im Druckmaschinenbau und im
Werkzeugmaschinenbau. Beispielsweise muss eine Druckwalze einerseits radial
und axial gelagert werden; gleichzeitig muss die Möglichkeit bestehen, die Walze in
Achsrichtung geringfügig zu verstellen bzw. zu positionieren. Eine derartige
Einstellung wird als Registerverstellung bezeichnet und dient der genauen
Positionierung der Walze zwecks Erreichung eines entsprechenden Druckbildes.
Andererseits werden beispielsweise im Werkzeugmaschinenbau gattungsgemäße
Lageranordnungen benötigt, um einer Drehbewegung eine axiale
Translationsbewegung zu überlagern. Dies ist beispielsweise bei Schleif und
Honbearbeitungen notwendig.
Zum Erreichen einer einer Rotationsbewegung überlagerten Translationsbewegung
sind Lageranordnungen bekannt, die einen Kreuzschlitten aufweisen, mit der eine
drehbar gelagerte Welle sowohl positioniert werden als auch in Achsrichtung
bewegt werden kann.
Nachteilhaft ist es bei bekannten Lageranordnungen der gattungsgemäßen Art, dass
zumeist ein relativ hoher konstruktiver Aufwand getrieben werden muss, um eine
von der Rotation eines Wellenteils unabhängige translatorische Verschiebung zu
bewerkstelligen. Weiterhin ist die Steifigkeit bekannter Lageranordnungen -
insbesondere bei Verwendung eines Kreuzschlittens - begrenzt, so dass sich auch
diesbezüglich Nachteile ergeben. Schließlich summieren sich mitunter bei
aufwendigen Aufbauten die jeweiligen Fertigungstoleranzen, so dass die Präzision
der Lagerung begrenzt ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lagerungsanordnung
der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, dass sich insgesamt ein
kompakter Aufbau ergibt, der mit einer möglichst geringen Anzahl Bauteile
auskommt; damit soll der Herstellaufwand einer solchen Lageranordnung minimiert
werden. Weiterhin soll die Lageranordnung eine möglichst hohe Steifigkeit
aufweisen. Schließlich soll auch eine präzise Lagerung und aale Verschiebung des
Wellenteils möglich sein.
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass
das Wellenteil mit einem ersten Wellenabschnitt drehfest und axial unverschiebbar in Verbindung steht, der von einem Motor rotatorisch angetrieben werden kann,
wobei das Wellenteil oder der erste Wellenabschnitt drehfest und axial unverschiebbar mit einem zweiten Wellenabschnitt in Verbindung steht und
wobei der zweite Wellenabschnitt mit einem Mittel zum aalen Verschieben des zweiten Wellenteils relativ zu dem Gehäuse in Verbindung steht, das von einem Motor angetrieben werden kann.
das Wellenteil mit einem ersten Wellenabschnitt drehfest und axial unverschiebbar in Verbindung steht, der von einem Motor rotatorisch angetrieben werden kann,
wobei das Wellenteil oder der erste Wellenabschnitt drehfest und axial unverschiebbar mit einem zweiten Wellenabschnitt in Verbindung steht und
wobei der zweite Wellenabschnitt mit einem Mittel zum aalen Verschieben des zweiten Wellenteils relativ zu dem Gehäuse in Verbindung steht, das von einem Motor angetrieben werden kann.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass Wellenteil, erster Wellenabschnitt und zweiter
Wellenabschnitt einstückig miteinander verbunden und als gemeinsame Welle
ausgebildet sind.
Mit Vorteil hat der zweite Wellenabschnitt ein Gewinde, wobei die Mittel zum
axialen Verschieben als Gewindespindel- und -mutter ausgebildet sind. Die
Gewindemutter kann mittels eines Lagers drehbar und axial unverschiebbar relativ
zu dem Gehäuse gelagert sein.
Sowohl der Motor für den Drehantrieb des Wellenteils als auch der für den axialen
Verschiebeantrieb des Wellenteils kann als koaxial um den Wellenabschnitt
angeordneter Motor, insbesondere als Direktantriebsmotor, ausgebildet sein.
Bevorzugt lässt der Motor für den Drehantrieb des Wellenteils eine axiale
Verschiebung des Rotors relativ zum Stator zu. Der Motor für den axialen
Verschiebeantrieb des Wellenteils kann direkt die Gewindemutter antreiben.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit können Brems- oder Sperrmittel vorgesehen
sein, die bei Erreichen einer maximalen aalen Verschiebung des Wellenteils die
Mittel zum axialen Verschieben unwirksam werden lassen oder abschalten.
Die Aufnahme der Drehbewegungen sowohl des ersten Wellenabschnitts als auch
der Gewindemutter werden gemäß einer Weiterbildung erfolgt mittels Sensoren.
Der Kern der Erfindung stellt also darauf ab, dass der Motor für den Drehantrieb der
Welle und derjenige für die aale Verschiebung der Welle auf verschiedenen
Abschnitten einer gemeinsamen Welle angeordnet sind. Wie später noch im Detail
erläutert werden wird, kommt es dabei dann lediglich zu einer rotatorischen
Bewegung der Welle, wenn beide Motoren - einmal der für den Drehantrieb, einmal
der für den Axialantrieb - synchron mit derselben Drehzahl drehen. Bei
unterschiedlicher Drehzahl zwischen beiden Motoren überlagert sich der
Drehbewegung der Welle eine translatorische Bewegung.
Mit dieser Ausgestaltung wird das der Erfindung zugrundeliegende Ziel erreicht: Es
wird eine sehr kompakte Lageranordnung geschaffen, die auf engstem Bauraum in
einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht werden kann. Die Anordnung besteht
aus relativ wenigen Einzelteilen, so dass auch die Herstellkosten gering bleiben.
Durch den kompakten Aufbau wird auch eine sehr stabile und präzise Führung der
Welle möglich.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die einzige
Figur zeigt schematisch den Schnitt durch eine Lageranordnung, mit der sowohl die
Drehung als auch die axiale Verschiebung einer Welle bewerkstelligt werden.
Die in der Figur dargestellte Lageranordnung 1 dient zur Lagerung eines
Wellenteils 4, das beispielsweise mit einer Druckmaschinenwalze oder mit der
Spindel einer Werkzeugmaschine verbunden sein kann. Die Lagerung des
Wellenteils 4 erfolgt durch eine Lagereinheit 2, 3, die aus einem Loslager 2 und
einem Festlager 3 besteht.
Zum rotatorischen Antrieb des Wellenteils 4 ist ein Motor 5 vorgesehen. Dieser ist
als Direktantriebsmotor ausgebildet und umgibt mit seinem Rotor 14 und seinem
Stator 15 das Wellenteil 4 koaxial.
In ähnlicher Weise ist der Motor 6 für den axialen Verschiebeantrieb des
Wellenteils 4 ausgeführt. Auch hier sind Rotor und Stator des Motors koaxial um
die Welle angeordnet.
Das Wellenteil 4 setzt sich im Ausführungsbeispiel in einen ersten Wellenabschnitt
7 und einen zweiten Wellenabschnitt 8 fort. Dabei sind vorliegend alle drei Teile 4,
7 und 8 als gemeinsame Welle ausgebildet. Der Motor 5 für den Drehantrieb des
Wellenteils 4 ist im Bereich des ersten Wellenabschnitts 7 angeordnet. In
entsprechender Weise sind Mittel 9 zum aalen Verschieben des Wellenteils 4 im
Bereich des zweiten Wellenabschnitts 8 angeordnet. Die Mittel 9 bestehen im
vorliegenden Falle aus einer Gewindespindel mit dem Gewinde 10 und einer
Gewindemutter 11. Die Gewindemutter 11 ist über das Festlager 3 sowohl radial als
auch axial im Gehäuse 12 gelagert.
Mit diesem Lageraufbau wird folgende Wirkung erzielt: Soll das Wellenteil 4
lediglich rotatorisch bewegt werden und dabei keine überlagerte
Translationsbewegung in Achsrichtung stattfinden, werden die Motoren 5 und 6
synchron betrieben. Sensoren 16 und 17 nehmen die Drehbewegung des
Wellenabschnitts 7 (und damit auch des Wellenteils 4 bzw. des zweiten
Wellenabschnitts 8) sowie der Gewindemutter 11 auf. Die Motoren selber werden
geregelt betrieben (nicht dargestellt), d. h. die vorgegebenen Drehgeschwindigkeiten
der Motoren 5 und 6 werden - überwacht von den Sensoren 16 und 17 - auf
gewünschten Drehzahlen gehalten.
Soll eine axiale Verschiebung des Wellenteils 4 unterbleiben, werden daher beide
Motoren 5 und 6 auf derselben Drehzahl gehalten. Die Gewindemutter 11 dreht
dadurch synchron mit dem zweiten Wellenabschnitt 8, so dass eine axiale
Verschiebung zwischen Gewindespindel 10 und Gewindemutter 11 unterbleibt.
Soll indes eine axiale Verschiebebewegung des Wellenteils 4 erfolgen, werden die
Motoren 5 und 6 so betrieben, dass sich eine Differenzdrehzahl zwischen beiden
Motoren einstellt; der Motor 6 kann dabei schneller oder langsamer laufen als der
Motor 5, wodurch sich eine axiale Verschiebebewegung in die eine bzw. in die
andere Richtung ergibt.
Es kann insbesondere vorgesehen werden, dass beide Motoren 5 und 6 so geregelt
werden, dass die Differenzdrehzahl zwischen beiden Motoren sinusförmig an- und
abschwillt. Es kommt dadurch zu einer hin- und hergehenden axialen Verschiebung
des Wellenteils 4 relativ zum Gehäuse 12. Eine solche Bewegung kann
beispielsweise bei einer Honbearbeitung vorteilhaft eingesetzt werden.
Der Motor 5 ist hinsichtlich der Ausgestaltung des Rotors 14 bzw. des Stators 15 so
konzipiert, dass der gewünschte axiale Verschiebebetrag problemlos gefahren
werden kann. Der Stator 15 hat im Ausführungsbeispiel hierzu eine größere Breite
als der Rotor 14, so dass eine einwandfreie Funktion des Motors 5 auch dann
sichergestellt ist, wenn sich der erste Wellenabschnitt 7 translatorisch hin- und
herbewegt.
Damit bei einer Fehlbedienung bzw. bei einer Störung keine Probleme bzw.
Zerstörung des Systems zu befürchten sind; ist ein Bremsmittel 13 in die
Lageranordnung integriert. Wird die vorgesehene maximale Translations
verschiebung der Welle 4, 7, 8 überschritten, läuft im Ausführungsbeispiel die linke
Bremsbacke des Bremsmittels 13, das mit dem ersten Wellenabschnitt 7 verbunden
ist, an der rechten Bremsbacke des Bremsmittels 13 an, das drehfest mit der
Gewindemutter 11 verbunden ist. Die Bremswirkung des Bremsmittels 13 blockiert
daraufhin die relative Verdrehbarkeit des ersten Wellenabschnitts 7 zur
Gewindemutter 11, so dass die Gewindemutter 11 samt dem Rotor des Motors 6
starr mit umläuft, wenn der Motor 5 das System rotatorisch antreibt.
1
Lageranordnung
2
,
3
Lagereinheit
2
Loslager
3
Festlager
4
Wellenteil
5
Motor für den Drehantrieb des Wellenteils
6
Motor für den axialen Verschiebeantrieb des Wellenteils
7
erster Wellenabschnitt
8
zweiter Wellenabschnitt
9
Mittel zum axialen Verschieben (Gewindespindel und -mutter)
10
Gewinde
11
Gewindemutter
12
Gehäuse
13
Brems- oder Sperrmittel
14
Rotor des Motors
5
15
Stator des Motors
5
16
,
17
Sensoren
Claims (10)
1. Lageranordnung (1), die mindestens eine Lagereinheit (2, 3) für die radiale und
axiale Lagerung eines Wellenteil (4) relativ zu einem Gehäuse (12) aufweist,
wobei Mittel (5, 6, 9) vorgesehen sind, um das Wellenteil (4) sowohl rotatorisch als auch axial relativ zu dem Gehäuse (12) zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Wellenteil (4) mit einem ersten Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar in Verbindung steht, der von einem Motor (5) rotatorisch angetrieben werden kann,
wobei das Wellenteil (4) oder der erste Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar mit einem zweiten Wellenabschnitt (8) in Verbindung steht und
wobei der zweite Wellenabschnitt (8) mit einem Mittel (9) zum axialen Verschieben des zweiten Wellenteil (8) relativ zu dem Gehäuse (12) in Verbindung steht, das von einem Motor (6) angetrieben werden kann.
wobei Mittel (5, 6, 9) vorgesehen sind, um das Wellenteil (4) sowohl rotatorisch als auch axial relativ zu dem Gehäuse (12) zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Wellenteil (4) mit einem ersten Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar in Verbindung steht, der von einem Motor (5) rotatorisch angetrieben werden kann,
wobei das Wellenteil (4) oder der erste Wellenabschnitt (7) drehfest und axial unverschiebbar mit einem zweiten Wellenabschnitt (8) in Verbindung steht und
wobei der zweite Wellenabschnitt (8) mit einem Mittel (9) zum axialen Verschieben des zweiten Wellenteil (8) relativ zu dem Gehäuse (12) in Verbindung steht, das von einem Motor (6) angetrieben werden kann.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Wellenteil (4),
erster Wellenabschnitt (7) und zweiter Wellenabschnitt (7) einstückig
miteinander verbunden und als Welle ausgebildet sind.
3. Lageranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
zweite Wellenabschnitt (8) ein Gewinde (10) aufweist und die Mittel (9) zum
axialen Verschieben als Gewindespindel- (10) und -mutter (11) ausgebildet sind.
4. Lageranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gewindemutter (11) mittels eines Lagers (3) drehbar und axial unverschiebbar
relativ zu dem Gehäuse (12) gelagert ist.
5. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (5) für den Drehantrieb des Wellenteils (4) als koaxial um den
ersten Wellenabschnitt (7) angeordneter Motor, insbesondere als
Direktantriebsmotor, ausgebildet ist.
6. Lageranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (5)
eine axiale Verschiebung des Rotors (14) relativ zum Stator (15) zulässt.
7. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) für den axialen Verschiebeantrieb des Wellenteils (4) als
koaxial um den zweiten Wellenabschnitt (8) angeordneter Motor, insbesondere
als Direktantriebsmotor, ausgebildet ist.
8. Lageranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (6)
für den axialen Verschiebeantrieb des Wellenteils (4) die Gewindemutter (11)
antreibt.
9. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass Brems- oder Sperrmittel (13) vorgesehen sind, die bei Erreichen einer
maximalen axialen Verschiebung des Wellenteils (4) die Mittel (9) zum axialen
Verschieben unwirksam werden lassen oder abschalten.
10. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass Sensoren (16, 17) zur Aufnahme der Drehbewegung sowohl des ersten
Wellenabschnitts (7) als auch der Gewindemutter (11) vorgesehen sind.
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